[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Katalysator-Gehäuse mit konischen Abgaszu- und
-abführstutzen und einem im wesentlichen zylindrischen Mittelteil zur Aufnahme der
insbesondere wabenförmigen Trägerkörper, die durch Federmatten, insbesondere eine
Quellmatte, mechanisch elastisch gehaltert und thermisch isoliert gelagert sind.
[0002] Bei derartigen Katalysator-Gehäusen, die üblicherweise aus Stahlblech bestehen, sind
zur Versteifung des möglichst dünnwandigen Gehäuses sowie zur besseren Verankerung
und Halterung der Federmatte üblicherweise Sicken vorgesehen. Dabei ergibt sich allerdings
die Schwierigkeit, daß durch diese Sicken örtliche Spannungsspitzen auf den Monolithen
ausgeübt werden, die die Gefahr einer Beschädigung des Monolithen und der Federmatte
mit sich bringen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Katalysator-Gehäuse der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß die Versteifungssicken einerseits eine möglichst
gute Versteifungsfunktion für das Gehäuse gewährleisten und andererseits möglichst
jede Gefahr einer Beschädigung des Trägerkörpers und der Federmatte vermieden ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zumindest in einem
Teilabschnitt das Mittelteil mit ganz oder teilweise umlaufenden Well-Sicken versehen
ist, wobei die nach innen eingewölbten Innensicken durch nach außen gewölbte Außensicken
miteinander verbunden sind und der Abstand d der Innensicken größer ist als ihr doppelter
Radius R1 und etwa gleich oder kleiner als der vierfache Radius R1

[0005] Durch die erfindungsgemäße Abmessung - bevorzugt sind die Sicken zwar runde Sicken
mit etwa kreisbogenförmigem Querschnitt, doch können selbstverständlich auch andere
Sickenformen, wie beispielsweise trapezförmige, rechteckförmige oder kombinierte Formen,
verwendet werden, wobei dann der eingeschriebene bzw. umgeschriebene Kreisbogen der
vorstehenden Formel genügen soll - ergibt sich ein optimaler Kompromiß zwischen den
beiden gegensätzlichen Forderungen einer möglichst guten Versteifung des Gehäuses
einerseits und der Verhinderung von Beschädigungen des Trägerkörpers. Dabei kann beispielsweise
der Radius R2 der Außensicke wesentlich kleiner gewählt werden als der Radius R1 der
Innensicke, da auf diese Weise die punktförmige Belastung auf den Trägerkörper bei
gleicher Sicken-Wellenlänge verringert wird.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Sickenwellen ergibt sich u.a. auch eine
Erhöhung des Biegemoments des Schalenquerschnitts der beiden Schalenhälften des Katalysator-Gehäuses
in Umfangsrichtung, was besonders bei den in neuester Zeit bevorzugt vorkommenden
unrunden Katalysator-Gehäusen von besonderer Bedeutung ist. Durch den Versuch, die
Form des Katalysators der entsprechenden Bodenform anzupassen und dabei Ausnehmungen
oder Ausbuchtungen für Kardantunnel od.dgl. mit zu berücksichtigen, ergibt sich nämlich
meist ein ovaler und häufig sogar noch unsymmetrischer Querschnitt der Katalysator-Gehäuse.
Durch die kurzwellige Versickung und die Ausnutzung der theoretisch zulässigen Werkstoffdehnung
werden die über die Matte auf die Trägerkörperoberfläche übertragenen Kräfte gleichmäßiger,
so daß erhöhte Spannungsspitzen vermieden sind. Durch die bereits angesprochene Ausbildung
der nach innen eingedellten, vorzugsweise gerundeten Innensicken mit einem größeren
Radius als dem der Außensicken ist auch das Einschneiden der Innensicke in die Quellmatte
praktisch ausgeschlossen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich dabei als besonders vorteilhaft
erwiesen, die Ausbildung so zu treffen, daß die Gesamtsickenhöhe kleiner ist als die
Differenz aus der zulässigen maximalen und minimalen Mattenverbaudicke. Durch eine
möglichst weitgehende Ausnützung dieser Differenz aus minimaler und maximaler Mattenverbaudicke
lassen sich relativ große Radien für die Sickehalbwellen erreichen, was wiederum die
Versteifungsfunktion erheblich verbessert.
[0008] Von Bedeutung ist auch die zulässige/erforderliche Mattenpreßkraft auf die Monolithe/Trägerkörper.
Aus den Variablen (Radien, Länge der Sickenwelle und Sickenhöhe) resultiert ein theoretischer
Matten-Einbauspalt mit einer entsprechenden Mattenpreßkraft. Je nach Kompressionsverhalten
der Federmatte ist diese Mattenpreßkraft über die genannten Variablen den Erfordernissen
anzupassen.
[0009] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, das Katalysatorgehäuse zusätzlich
mit Versteifungs-Längssicken zu versehen, wobei diese Versteifungs-Längssicken vorzugsweise
in den (gerundeten) Eckkanten nichtkreisrunder Katalysatorgehäuse liegen sollen.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Teillängsansicht eines erfindungsgemäßen Katalysatorgehäuses,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt II aus Fig. 2 und
- Fig. 3
- einen Teilguerschnitt durch ein erfindungsgemäßes Katalysatorgehäuse mit zusätzlichen
Längsversteifungssicken.
[0011] In Fig. 1 erkennt man ein Katalysatorgehäuse 1 mit einem Mittelabschnitt 2, an welchem
sich ein konischer Eingangstrichter 3 und ein nicht gezeigter ebenso konischer Ausgangstrichter
anschließen. Im Mittelteil 2 ist über eine federelastische Lagermatte 4, vorzugsweise
eine sog. Quellmatte, ein oder mehrere Katalysatorträgerkörper 5 aus Keramik oder
Metall gelagert, wobei die Federmatte 4 sich bevorzugt auch über den Bereich der Ein-
und Ausgangstrichter erstreckt und in diesem Bereich durch einen Innentrichter 6 überdeckt
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel endet dieser Innentrichter 6 mit geringem
Spaltabstand vor der Stirnfläche 7 des Katalysatorträgerkörpers 5. Der Mittelabschnitt
2 des Gehäuses 1 ist mit Well-Sicken derart versehen, daß Innensicken 8 durch Außensicken
9 miteinander verbunden sind. Dies bedeutet, daß nicht - wie beim Stand der Technik
- beabstandete Sicken vorgesehen sind, die jeweils durch mehr oder weniger große ebene
Gehäuseabschnitte voneinander getrennt sind, wobei üblicherweise beim Stand der Technik
der Abstand der nach innen eingewölbten Innensicken erheblich größer war als der Durchmesser
einer solchen Sicke.
[0012] Entscheidend bei der Bemessung der Größen der Innensicken mit dem Radius R1 und der
Außensicken mit dem Radius R2 ist zunächst, daß die Innensicken einen größeren Radius
aufweisen als die Außensicken. Die umgekehrten Verhältnisse würden bei im wesentlichen
gleicher Versteifung den Nachteil aufweisen, daß ja die nach innen eingewölbten Innensicken
sich infolge ihres kleineren Durchmessers stärker in die Federmatte eindrücken und
somit die Spannungsspitzen auf den Katalysatorträgerkörper 5 erhöht und die Federmatte
zerstört würden. Der minimale Abstand muß dabei etwas größer sein als der doppelte
Radius, da bei einem Abstand gleich dem doppelten Radius die Innensicke ja zu einer
unendlich dünnen Singularität verkommen würde.
[0013] Dabei hat es sich bei den üblichen Blechstärken von ca. 1,5 mm der für Katalysatorbehäuse
verwendeten Metallbleche als günstig erwiesen, wenn bei einem Mattenspalt (Nennspalt)
von ca. 4,2 mm und einer Dicke der kalten Quellmatte von ca. 6 mm der Radius R1 der
Innensicke etwa 4 mm beträgt.
[0014] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Teilquerschnitt ist das Gehäuse 1 zusätzlich zu den
Well-Sicken 8, 9 entsprechend den Figuren 1 und 2 mit mehreren, über den Umfang verteilten
Versteifungs-Längssicken 10 versehen. Bei den zur Anpassung an den Unterboden eines
Kraftfahrzeugs häufig verwendeten unrunden Katalysatorgehäusen sollen sich die Längssicken
bevorzugt im Bereich der (meist selbstverständlich gerundeten) Eckkanten des Gehäuses
befinden.
[0015] Die Längsversickung, deren Anwendung oder Nichtanwendung in erster Linie von der
Monolithgeometrie und damit auch der Querschnittsform des Gehäuses abhängt, verhindert
ein Durchschwingen (Ziehharmonika-Effekt). Die Well-Sicken selbst ergeben eine Erhöhung
des Biegemoments des Schalenquerschnitts in Umfangsrichtung durch die Verlagerung
von Werkstoff aus der Biegelinie. In diesem Zusammenhang ist eine möglichst große
Sickenhöhe anzustreben, die jedoch nicht isoliert angestrebt werden kann, da die Sickenhöhe
ja notwendig auch mit den Radien der Außen- und Innensicken verknüpft ist, so daß
letztendlich die optimale Geometrie der Well-Sicken einen Kompromiß einander teilweise
widersprechender Einzelanforderungen darstellt. Durch die grundsätzlichen Angaben
der Bemessungsformel in den Patentansprüchen läßt sich ein derartiger Optimalkompromiß
für jeden Anwendungsfall sehr rasch realisieren.
1. Katalysator-Gehäuse mit konischen Abgaszu- und -abführstutzen und einem im wesentlichen
zylindrischen Mittelteil zur Aufnahme der Katalysatorträgerkörper, die durch Federmatten,
insbesondere eine sog. Quellmatte, mechanisch elastisch gehaltert und thermisch isoliert
gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einem Teilabschnitt das Mittelteil
mit ganz oder teilweise umlaufenden Well-Sicken versehen ist, wobei die nach innen
eingewölbten Innensicken durch nach außen gewölbte Außensicken miteinander verbunden
sind und der Abstand (d) der Innensicken größer ist als ihr doppelter Radius (R1)
und etwa gleich oder kleiner als der vierfache Radius (R1)
2. Katalysator-Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtsickenhöhe
kleiner ist als die Differenz aus der zulässigen minimalen und maximalen Mattenverbaudicke.
3. Katalysator-Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innensickenradius
(R1) größer ist als die kleinste Einbaumattendicke.
4. Katalysator-Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es zumindest im Bereich der Well-Sicken durch vorzugsweise in den Ecken nicht kreisrunder
Profile liegenden Versteifungs-Längssicken versteift ist.