(19)
(11) EP 0 437 852 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1991  Patentblatt  1991/30

(21) Anmeldenummer: 90125717.0

(22) Anmeldetag:  28.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 88/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 15.01.1990 DE 9000362 U

(71) Anmelder:
  • Thomas Regout N.V.
    NL-6219 NR Maastricht (NL)
  • ANTON SCHNEIDER GMBH
    D-79341 Kenzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schuster, Wolfgang
    W-7636 Ringsheim (DE)

(74) Vertreter: Schmid, Berthold, Dipl.-Ing. et al
Kohler Schmid + Partner Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
D-70565 Stuttgart
D-70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) An Führungsschienen lösbar befestigte Schublade


    (57) Um bei einer an Führungsschienen (4) lösbar befestigten Schublade (1), welche mit jeder Führungsschiene (4) mittels einer Halte-und einer Rastvorrichtung (10) verbunden ist, das Auswechseln aus den Führungsschienen (4) zu erleichtern, besteht jede Haltevorrichtung aus einem Schlitz etwa am in Einschubrichtung vorderen Ende einer Seitenwange der Schublade (1) und einem an der Führungsschiene (4) seitlich nach innen ragenden Haltestift (17), wobei die Rastvorrichtung (10) an der Schubladenstirnseite (11) angeordnet ist. Vorteilhafterweise besteht die Rastvorrichtung (10) aus einem über ein Verbindungsglied (7) an der Führungsschiene (4) angeordnetem Rastglied (9) und einer an der Schubladenstirnseite (11) befindlichen Rastaufnahme.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine an Führungsschienen lösbar befestigte Schublade, welche mit jeder Führungsschiene mittels einer Haltevorrichtung und einer Rastvorrichtung verbunden ist. Bei einer bekannten Schublade sind die Rastvorrichtungen an den Seitenwangen der Schublade angeordnet. Dies ist für ein Auswechseln der Schublade nachteilig, da das Lösen der Rastvorrichtung zuerst ein Eingreifen in die Schublade, und anschließend ein seitliches Aufdrücken der Rastvorrichtung erfordert. Um bei einer derartigen Schublade das Auswechseln aus den Führungsschienen zu erleichtern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß jede Haltevorrichtung aus einem Schlitz etwa im in Einschubrichtung vorderen Ende einer Seitenwange der Schublade und einem an der Führungsschiene seitlich nach innen ragenden Haltestift besteht und die Rastvorrichtung an der Schubladenstirnseite angeordnet ist. Beim Einsetzen der Schublade in die Führungsschienen greifen zuerst die Haltestifte in die Schlitze der Seitenwangen ein, und anschließend wird die Schublade mittels der Rastvorrichtungen mit den Führungsschienen verbunden. Beim Auswechseln der Schublade liegt ein ganz besonderer Vorteil in der Anordnung der Rastvorrichtung an der Schubladenstirnseite. Letztere wird beim Austauschen der Schublade mit der Hand umfaßt und durch gleichzeitiges Betätigen der Rastvorrichtung kann diese nun in einfacher Weise gelöst werden, so daß das umständliche seitliche Aufdrücken bei der bisher bekannten Schublade entfällt. Ein rasches Auswechseln der Schublade wird somit ermöglicht.

    [0002] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Haltestift schubladenseitig einen Flansch aufweist. Durch den Flansch wird ein seitliches Verschieben der Schublade in axialer Richtung des Haltestifts vermieden. Die Schublade kann nun ohne ein zusätzliches seitliches Nachjustieren mittels der Rastvorrichtung mit der Führungsschiene verbunden werden. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Schlitz zum Schubladenboden hin offen ist. Das Einsetzen der Schublade geschieht hier in besonders einfacher Weise, da durch Absenken der Schublade der Schlitz den Haltestift in sich aufnimmt. Zweckmäßigerweise ist der Schlitz so ausgebildet, daß er vom Schubladenboden aus schräg zur Einschubrichtung hin verläuft. Aufgrund dieser Ausgestaltung bewegt sich die Schublade nach Eingriff des Haltestifts in den Schlitz beim weiteren Absenken nach vorne.

    [0003] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Rastvorrichtung aus einem über ein Verbindungsglied an der Führungsschiene angeordnetem Rastglied und einer an der Schubladenstirnseite befindlichen Rastaufnahme besteht. Das Rastglied ist somit auf einfache Art vor der Schubladenstirnseite angeordnet. Als vorteilhafte Maßnahme wird vorgeschlagen, daß das Rastglied eine elastische, abbiegbare Rastnase aufweist und die Rastaufnahme als Durchbruch der Schubladenstirnseite ausgebildet ist. Nachdem die Schublade in die Haltevorrichtung eingesetzt ist, drückt sie nun beim Absenken die abbiegbare Rastnase zur Seite und verrastet schließlich mit letzterer. Dies ist ohne zusätzliche Betätigung der Rastnase wegen ihrer Biegsamkeit sowie der seitlichen Justierung der Schublade durch die Flansche möglich. Um eine leichte Abbiegung der Rastnase zu ermöglichen, kann eine weitere zweckmäßige Maßnahme darin bestehen, daß das Rastglied stegförmig ausgebildet ist und etwa in seiner Mitte eine über seine Breite sich erstreckende Ausnehmung aufweist. Damit die Rastnase auch bei einer leichten seitlichen Verschiebung der Schublade in die Rastaufnahme eingreift, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Rastaufnahme seitlich angeordnete Führungselemente für das Rastglied aufweist.

    [0004] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß an der Schubladenstirnseite jeweils außen und innen eine Blende zum Abdecken des Rastgliedes angeordnet ist. Während die äußere Blende lediglich optische Funktionen hat, verhindert die innere Blende ein unbeabsichtigtes Berühren der Rastnase und damit ein versehentliches Auslösen der Rastverbindung. Darüber hinaus ist es ferner noch zweckmäßig, daß an jeder Führungsschiene zwei Stützglieder befestigt sind, auf welchen der Schubladenboden aufliegt. Das Gewicht der Schublade liegt damit auf den Stützgliedern, so daß die Haltevorrichtung und die Rastvorrichtung nicht belastet werden. Vorteilhafterweise sind die Stützglieder hierbei winkelförmig ausgebildet.

    [0005] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hierbei stellen dar:
    Fig. 1
    Eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Schublade,
    Fig. 2
    eine Stirnansicht nach Fig. 1,
    Fig. 3
    einen abgebrochenen Querschnitt der Schublade mit Rastvorrichtung,
    Fig. 4
    eine teilweise Seitenansicht der Haltevorrichtung,
    Fig. 5
    eine teilweise Seitenansicht der Schublade.


    [0006] Die Schublade 1 weist einen Schubladenboden 2 und Seitenwangen 3 auf, und ist mit zwei Führungsschienen 4 verbunden. An der Innenseite 5 jeder Führungsschiene 4 sind in Einschubrichtung 6 der Schublade 1 gesehen hintereinander zwei winkelförmige Stützglieder 7 und 8 angebracht, auf welchen der Schubladenboden 2 in seinem vorderen und hinteren Bereich aufliegt. An jedem vorderen Stützglied 7 ist ein Rastglied 9 einer Rastvorrichtung 10 befestigt, welches mit einer als Durchbruch der Schubladenstirnseite 11 ausgebildeten Rastaufnahme 12 zusammenwirkt. Das Rastglied 9 ist stegförmig ausgebildet und weist eine elastische abbiegbare Rastnase 13 zum Eingriff in die Rastaufnahme 12 auf. Zur Erhöhung der Biegsamkeit der Rastnase 13 ist in ihrer Mitte eine sich über ihre Breite erstreckende Ausnehmung 14 angebracht. Um das Einrasten der Rastnase 13 zu gewährleisten, sind an der Rastaufnahme 12 seitlich Führungselemente 15 für das Rastglied 9 angeordnet. An jedem hinteren Stützglied 8 ist ein seitlich nach innen ragender schubladenseitig einen Flansch 16 aufweisender Haltestift 17 einer Haltevorrichtung 18 angebracht. Der Haltestift 17 greift in einen Schlitz 19 einer Lasche 20 ein, welche in Einschubrichtung 6 am vorderen Ende 21 einer Seitenwange 3 der Schublade 1 angeordnet ist. Der Schlitz 19 ist zum Schubladenboden 2 hin offen und verläuft von diesem aus schräg zur Einschubrichtung 6 hin. Eine Aussparung 22 am Anfang des Schlitzes 19 erleichtert das Einführen des Haltestifts 17.

    [0007] Beim Einsetzen der Schublade 1 zwischen die Führungsschienen 4 wird diese hinten so abgesenkt, daß der Haltestift 17 in den Schlitz 19 eingreift. Beim weiteren Absenken der Schublade 1 kommt der Schubladenboden 2 zur Auflage auf die hinteren Stützglieder 8. In ihrem hinteren Bereich ist die Schublade 1 nun gegen seitliches Verschieben durch den Flansch 16 fixiert. Anschließend wird die Schublade 1 vorne soweit herabgelassen, daß der Schubladenboden 2 in seinem vorderen Bereich die Rastnase 13 berührt und diese wegdrückt. Sobald der Schubladenboden 2 auf den vorderen Stützgliedern 7 aufliegt, greift die Rastnase 13 in die Rastaufnahme 12 ein und die Schublade 1 ist nun an den Führungsschienen 4 arretiert. Beim Herausnehmen der Schublade 1 werden die Rastnasen 13 vom Inneren der Schublade 1 her von Hand aus den Rastaufnahmen 12 herausgedrückt. Die Schublade 1 kann nun von den vorderen Stützgliedern 7 abgehoben und anschließend aus den Haltestiften 17 ausgehängt werden. Das Auswechseln der Schublade 1 ist somit in einfacher Weise möglich. An jedem der hinteren Stützglieder 8 ist ein Haltehaken 23 befestigt, welcher in den hinteren Bereich der Schublade 1 eingreift, so daß diese gegen ein unbeabsichtigtes Abheben gesichert ist.


    Ansprüche

    1. An Führungsschienen lösbar befestigte Schublade, welche mit jeder Führungsschiene (4) mittels einer Halte- (18) und einer Rastvorrichtung (10) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Haltevorrichtung (18) aus einem Schlitz (19) etwa am in Einschubrichtung (6) vorderen Ende (21) einer Seitenwange (3) der Schublade (1) und einem an der Führungsschiene (4) seitlich nach innen ragenden Haltestift (17) besteht und die Rastvorrichtung (10) an der Schubladenstirnseite (11) angeordnet ist.
     
    2. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestift (17) schubladenseitig einen Flansch od. dgl. (16) aufweist.
     
    3. Schublade nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (19) zum Schubladenboden (2) hin offen ist.
     
    4. Schublade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (19) vom Schubladenboden (2) aus schräg in Einschubrichtung (6) verläuft.
     
    5. Schublade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung (10) aus einem über ein Verbindungsglied (7) an der Führungsschiene (4) angeordnetem Rastglied (9) und einer an der Schubladenstirnseite (11) befindlichen Rastaufnahme (12) besteht.
     
    6. Schublade nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß das Rastglied (9) eine elastische, abbiegbare Rastnase (13) aufweist und die Rastaufnahme (12) als Durchbruch der Schubladenstirnseite (11) ausgebildet ist.
     
    7. Schublade nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastglied (9) stegförmig ausgebildet ist und etwa in seiner Mitte eine sich über seine Breite erstreckende Ausnehmung (14) aufweist.
     
    8. Schublade nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastaufnahme (12) seitlich angeordnete Führungselemente (15) für das Rastglied (9) aufweist.
     
    9. Schublade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schubladenstirnseite (11) jeweils außen und innen eine Blende zum Abdecken des Rastglieds (9) angeordnet ist.
     
    10. Schublade nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Führungsschiene (4) zwei Stützglieder (7, 8) befestigt sind, auf welchen der Schubladenboden (2) aufliegt.
     
    11. Schublade nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder (7, 8) winkelförmig ausgebildet sind.
     
    12. Schublade nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an einem der Stützglieder (8) ein Haltehaken (23) für die Schublade vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht