[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleitschutzvorrichtung für Schuhe mit mindestens einem
im Sohlenbereich des Schuhes angeordneten, Durchziehöffnungen für ein zu seiner Halterung
am Schuh dienendes elastisches Halteband aufweisenden flachen Bauteil, das auf seiner
einen Seite mit zum Eingriff in den Untergrund bestimmten Gleitschutzelementen und
auf seiner anderen Seite mit gegen die Sohle des Schuhes drückbaren Halteelementen
versehen ist.
[0002] Aus der schwedischen Offenlegungsschrift 77 10 138 ist eine Gleitschutzvorrichtung
der vorstehenden Art mit einem aus Blech gestanzten Bauteil bekannt, bei dem senkrecht
zu einer durch das Bauteil verlaufenden Ebene nach einer Seite gebogene große Blechzacken
die Gleitschutzelemente und nach der anderen Seite gebogene kleine Blechzacken die
Halteelemente formen, wobei die in jeweils entgegengesetzte Richtungen weisenden Blechzacken
im Abstand voneinander angeordnet sind. Zum Befestigen der bekannten Gleitschutzvorrichtung
dient außer einem von Schlitzen gebildete Durchziehöffnungen passierenden, über die
vordere Schuhkappe geführten Halteband ein weiteres durch Nieten mit dem Bauteil verbundenes,
über die hintere Schuhkappe ziehbares, als geschlossene elastische Schlaufe ausgebildetes
Halteband. Die bekannte Gleitschutzvorrichtung vermag aus mehreren Gründen nicht zu
befriedigen, Ein erster Grund besteht darin, daß infolge der nicht fluchtgerechten
Anordnung der Gleitschutz- und Halteelemente bleibende Verformungen des als Stanzteil
ausgebildeten Bauteiles nicht ausgeschlossen werden können. Hinzu kommt, daß nicht
nur die Stabilität und die Verschleißfestigkeit der hochgebogenen Blechzacken zu wünschen
übrig lassen, sondern daß auch die vergleichsweise starre Ausbildung des Bauteiles
die Preßeisbildung unter dem Bauteil begünstigt. Als nachteilig erweist sich schließlich
die Verwendung zweier Halteschlaufen, von denen die fest mit dem Bauteil verbundene
aufgrund ihrer geschlossenen Ausbildung dem Einsatz ein und derselben Gleitschutzvorrichtung
für Schuhe stark unterschiedlicher Größe entgegensteht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleitschutzvorrichtung der in Betracht
gezogenen Art zu schaffen, die ihrem Massenartikelcharakter Rechnung tragend einfach
herstellbar ist, gleichwohl aber über gute Gleitschutzeigenschaften verfügt und sich
bequem und schnell auf Schuhe eines weiten Größenbereiches aufziehen läßt. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bauteil aus einem elastisch verformbaren
Material besteht, daß die Gleitschutz- und Halteelemente von den sich gegenüberliegenden
Enden von Spikes gebildet werden, deren Mittelteile in das Bauteil eingebettet sind,
daß das Bauteil lösbar mit dem Halteband verbunden ist und daß das Halteband zwei
über die Kappen des Schuhes streifbare Schlaufen bildet, deren Weite mittels einer
Schnalle einstellbar ist.
[0004] Die erfindungsgemäße Gleitschutzvorrichtung bietet eine Reihe von Vorteilen. Dadurch,
daß das die Gleitschutz- und Halteelemente aufweisende Bauteil aus einem elastisch
verformbaren Material besteht, kann es sich der Sohlenform und den Bodenunebenheiten
anpassen. Da Gleitschutz- und Halteelemente jeweils einstückig ausgebildet sind, werden
kritische Belastungen in den Bauteilen vermieden. Die lösbare Verbindung zwischen
Bauteil und Halteband ermöglicht es, das Bauteil in der jeweils günstigsten Position
im Sohlenbereich anzuordnen. Aufgrund der Spikes und der elastisch verformbaren Ausbildung
des Bauteiles sind auch Verschiebungen des Bauteiles gegenüber dem Halteband beim
Auftreten nicht zu befürchten. Das Halteband wird vielmehr beim Auftreten automatisch
besonders fest in den Durchziehöffnungen eingeklemmt. Die Ausbildung des Haltebandes
als über beide Kappen des Schuhes streifbare Doppelschlaufe veränderbarer Weite gewährleistet
einen sicheren Sitz der Gleitschutzvorrichtung auf Schuhen unterschiedlicher Größe
und macht ihre Montage und Demontage problemlos. Die regelmäßig aus Hartmetall bestehenden
Spikes verfügen über eine hohe Verschleißfestigkeit und schaffen die Voraussetzungen
für eine lange Lebensdauer der Gleitschutzvorrichtung.
[0005] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele, die in der beigefügten,
den Kern der Erfindung verdeutlichenden Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines mit einer Gleitschutzvorrichtung ausgestatteten Schuhes,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf die Sohle des mit der Gleitschutzvorrichtung gemäß Fig. 1 ausgestatteten
Schuhes,
- Fig. 3
- im vergrößerten Maßstab die Draufsicht auf das die Gleitschutz- bzw. Halteelemente
aufweisende Bauteil der Gleitschutzvorrichtung gemäß Fig. 1 und Fig. 2,
- Fig. 4
- teilweise im Schnitt eine erste Seitenansicht des in Fig. 3 gezeigten Bauteiles,
- Fig. 5
- eine zweite Seitenansicht des Bauteiles gemäß Fig. 3,
- Fig. 6
- die Seitenansicht eines mit einer Gleitschutzvorrichtung gemäß Fig. 1 und Fig. 2
ausgestatteten Schuhes, die durch ein im Absatzbereich des Schuhes angeordnetes, die
Gleitschutzwirkung erhöhendes Bauteil ergänzt ist,
- Fig. 7
- die Draufsicht auf die im Sohlen- und Absatzbereich angeordneten Bauteile einer modifizierten
Gleitschutzvorrichtung,
- Fig. 8
- die Seitenansicht eines mit einer besonders vorteilhaften Gleitschutzvorrichtung
ausgestatteten Schuhes,
- Fig. 9
- die Draufsicht auf die Sohle des Schuhes gemäß Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf das die Gleitschutz- und Halteelemente tragende Bauteil der Gleitschutzvorrichtung
gemäß Fig. 8 und Fig. 9,
- Fig. 11
- einen Schnitt längs der Linie XI-XI in Fig. 10,
- Fig. 12
- einen Schnitt längs der Linie XII-XII in Fig. 10,
- Fig. 13
- einen Schnitt längs der Linie XIII-XIII in Fig. 10 und
- Fig. 14
- einen Schnitt längs der Linie XIV-XIV in Fig. 10.
[0006] Die in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Gleitschutzvorrichtung besteht aus einem
elastischen Halteband 1. Das Halteband 1 bildet zwei Schlaufen 2 und 3, von denen
die eine über die vordere Kappe 4 und die andere über die hintere Kappe 5 eines Schuhes
6 streifbar ist. Die Größe der Schlaufen 2 und 3 läßt sich durch Verstellen einer
Schnalle 7 verändern, die nach Art eines rechteckigen Rahmens mit einem zentralen
Quersteg ausgebildet ist. Das Halteband 1 dient dazu, ein mit Gleitschutz- und Halteelementen
bestücktes Bauteil 8 im Bereich der Sohle 9 des Schuhes 6 zu halten. Einzelheiten
des Aufbaus des Bauteiles 8 zeigen die Figuren 3 bis 5. Das Bauteil 8 wird von einer
elastisch verformbaren viereckigen Scheibe aus Polyurethan gebildet, die im Bereich
ihrer Ecken mit jeweils einem durch eine Hülse 10 gehaltenen Spike 11 ausgestattet
ist und zwei sich kreuzende flache Kanäle 12 und 13 aufweist. Aufgrund des für die
Herstellung der Scheibe verwendeten elastischen Materials paßt sich diese gut an die
Schuhsohle und die Geländeunebenheiten an. Die beim Laufen auftretenden Verformungen
des Bauteiles wirken darüber hinaus der Bildung von Preßeis an der Bauteilunterseite
entgegen. Die Spikes 11 stehen auf beiden Seiten des Bauteiles 8 um gleiche Beträge
über dessen Außenflächen vor, d.h. ihre Enden bilden gleich große zapfenförmige Vorsprünge,
die ein Wenden des Bauteiles 8 ermöglichen, d.h. eine Fehlmontage der Gleitschutzvorrichtung
ausschließen.
[0007] In Figur 6 ist angedeutet, wie sich mit Hilfe von zwei zusätzlichen auf das Halteband
aufgezogenen Schnallen 14 und einem zweiten Halteband 15 ein weiteres Bauteil 16 an
der Unterseite des Absatzes 17 des Schuhes 6 anordnen läßt. Figur 7 schließlich zeigt,
daß auch die Zahl der im Bereich der Sohle 9 des Schuhes 6 angeordneten Bauteile 8
variiert werden kann. Die Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten, die die Verwendung
der Bauteile 8 bzw. 16 in Verbindung mit dem elastischen Halteband 1 und den Schnallen
7 bzw. 14 bietet, ist überraschend groß und gestattet es, die Gleitschutzvorrichtung
auf einfache Weise an unterschiedliche Gegebenheiten anzupassen und so praktisch allen
Anforderungen gerecht zu werden.
[0008] Während die bisher beschriebenen Gleitschutzvorrichtungen mit scheibenförmigen Bauteilen
8 bzw. 16 ausgestattet sind, zeigen die Figuren 8 und 9 eine Gleitschutzvorrichtung
mit rahmenförmigem Bauteil 18, dessen Aufbau in den Figuren 10 bis 14 detailliert
dargestellt ist. Die Rahmenform des Bauteiles 18 erlaubt es, dessen Außenabmessungen
gegenüber den Außenabmessungen der scheibenförmigen Bauteile 8 zu vergrößern, ohne
daß es zu störenden Schneeansammlungen und zur Preßeisbildung im Bereich des Zentrums
des Bauteiles 18 kommen kann. Mit dem rahmenförmigen Bauteil 18 lassen sich folglich
mit geringerem Aufwand mindestens die gleichen Gleitschutzwirkungen erzielen wie bei
Anordnung von drei scheibenförmigen Bauteilen 8 im Sohlenbereich gemäß Figur 7.
[0009] Das Halteband 1 kann bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 8 und 9 auf unterschiedliche
Weise durch die auch hier von flachen Kanälen 19,20,21 und 22 gebildeten Durchziehöffnungen
geführt werden, wobei der in
[0010] Figur 9 dargestellten Haltebandanordnung gegenüber einer Anordnung mit sich im Bereich
des Rahmens kreuzenden Haltebandabschnitten der Vorzug zu geben ist. Um einer vorzeitigen
Zerstörung des Bauteiles 18 im Bereich der Kanäle 19 bis 22 entgegenzuwirken, ist
es hier verstärkt, wobei zur Verstärkung Stollen 23 dienen, die jeweils im Bereich
der Seitenwände der Kanäle 19 bis 22 auf beiden Seiten des Bauteiles 18 angeordnet
sind.
[0011] Die Spikes 24 der zuletzt beschriebenen Ausführungsform weisen integrale Ringstege
25 und 26 auf, die einen sicheren Sitz der Spikes 24 in den längeren Abschnitten des
im wesentlichen achteckig ausgebildeten Bauteiles 18 gewährleisten.
1. Gleitschutzvorrichtung für Schuhe mit mindestens einem im Sohlenbereich des Schuhes
angeordneten, Durchziehöffnungen für ein zu seiner Halterung am Schuh dienendes elastisches
Halteband (1) aufweisenden flachen Bauteil (8,18), das auf seiner einen Seite mit
zum Eingriff in den Untergrund bestimmten Gleitschutzelementen und auf seiner anderen
Seite mit gegen die Sohle des Schuhes drückbaren Halteelementen versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bauteil (8,18) aus einem elastisch verformbaren Material besteht, daß die
Gleitschutz- und Halteelemente von den sich gegenüberliegenden Enden von Spikes (11,24)
gebildet werden, deren Mittelteile in das Bauteil (8,18) eingebettet sind, daß das
Bauteil (8,18) lösbar mit dem Halteband (1) verbunden ist und daß das Halteband (1)
zwei über die Kappen (4,5) des Schuhes (6) streifbare Schlaufen (2,3) bildet, deren
Weite mittels einer Schnalle (7) einstellbar ist.
2. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (8,18)
aus Polyurethan besteht.
3. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spikes
(24) durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Ringstege (25,26) im Bauteil (18)
verankert sind.
4. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die sich gegenüberliegenden Enden der Spikes (11,24) die gleichen Abmessungen haben.
5. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Bauteil (8,18) mit vier Durchziehöffnungen für das Halteband (1) versehen ist.
6. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchziehöffnungen
um jeweils 90o zueinander versetzt sind.
7. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchziehöffnungen des Bauteiles (8,18) von flachen Kanälen (12,13;19,20,21,22)
gebildet werden.
8. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bauteil (18) rahmen- oder ringförmig ausgebildet ist.
9. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (18)
die Kontur eines Achteckes hat.
10. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils aufeinanderfolgenden
Kanten des Achteckes ungleich lang sind.
11. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (18)
im Bereich seiner kurzen Kanten mit den Durchziehöffnungen versehen ist.
12. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil
(18) im Bereich seiner langen Kanten mit den Spikes (24) versehen ist.
13. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil (18) im Bereich der Durchziehöffnungen mit Verstärkungen versehen
ist.
14. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungen
von Stollen (23) gebildet werden.
15. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteband (1) im Bereich des Bauteiles (18) überkreuzungsfrei geführt ist.
16. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenabmessungen der Durchziehöffnungen gleich den Außenabmessungen des Haltebandes
(1) sind.
17. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteband (1) einen rechteckigen Querschnitt hat.
18. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Halteband (1) für das im Sohlenbereich angeordnete Bauteil (8) mittels
zusätzlicher auf das Halteband (1) aufgezogener Schnallen (14) ein weiteres Halteband
(15) für ein dem Absatz (17) des Schuhes (6) zugeordnetes Bauteil (16) mit Spikes
(11) verbunden ist.