(19)
(11) EP 0 438 028 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1991  Patentblatt  1991/30

(21) Anmeldenummer: 90810038.1

(22) Anmeldetag:  17.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47G 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Wolf Handels AG
CH-4106 Therwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Christoph
    CH-4106 Therwil (CH)

(74) Vertreter: Zbinden, Paul A. et al
Patentanwaltsbüro Eder AG Lindenhofstrasse 40
CH-4052 Basel
CH-4052 Basel (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
     


    (54) Dekantiergestell


    (57) Das Dekantiergestell weist nur wenige Teile auf, nämlich zwei Tragholme (2, 3), zwei Halteholme (4, 5) und zwei Kufen, die alle Bestandteile einen einzigen Bügels sind, der mit zwei Verbindungsstreben versteift ist. Dazu kann noch ein gelenkig gelagerten Lampenhalter (16) vorhanden sein. Falls es sich um eine elektrische Lampe handelt, dient ein lageabhängiger Schalter dazu, die Lampe beim Kippen einzuschalten.




    Beschreibung


    [0001] Es sind schon die verschiedensten Dekantierkörbe und De­kantiergestelle bekannt und in Gebrauch genommen worden. Bei sozusagen allen ist es nötig, durch irgendwelche Massnahmen zu verhindern, dass die Flasche im geneigten Zustand des Gestelles, also beim Ausschenken, nach vorne, also in der Richtung des Ausschenkens, wegrutscht. Dazu dienen je nach Modell Ringe oder Ketten oder andere Hilfsmittel, die man beim Einlegen der Flasche irgendwie am Flaschenhals anbringen muss, um die Flasche gegen ein Wegrutschen zu sichern. Ein weiterer Nach­teil der bekannten Körbe und Gestelle ist ihr Gewicht. Auch wenn die bekannten Einrichtungen verhältnismässig leicht sind, weisen sie doch stets ein Gewicht auf, dass zusätzlich zum Gewicht der gefüllten Flasche beim Einschenken sorgfältig mit einer Hand gehoben werden muss. Beim erfindungsgemässen Dekantiergestell ist es nun möglich, auf Sicherungsmittel, die eine zusätzliche Aufmerksamkeit zu ihrer Verwendung benötigen, zu verzichten, und es ist des weitern möglich, das Gestell sehr gewichtssparend herzustellen, da es nur aus ausseror­dentlich wenigen Bestandteilen besteht. Es ist nämlich dadurch gekennzeichnet, dass es zwei zum Tragen der Flasche bestimmte, wenigstens angenähert parallel zueinander verlaufende Trag­holme 2, 3 aufweist, die einen gegenseitigen Abstand von 40 -­60 mm haben und mit der horizontalen Unterlage einen Winkel von 25° - 35° bilden, und dass es zwei zueinander parallele Halteholme 4, 5 aufweist, die einen gegenseitigen Abstand von 25 - 50 mm haben und mit den Tragholmen 2, 3 einen Winkel von 8° - 20° bilden.

    [0002] Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Die einzige Figur der Zeich­nung zeigt ein erfindungsgemässes Dekantiergestell in per­ spektivischer Darstellung. Wie man ohne weiteres ersehen kann, weist es ausserordentlich wenige Teile auf, da es im wesent­lichen aus einem einzigen massiven Drahtbügel gebildet wird, dessen angenähert horizonatal liegender Scheitel mit 10 bezeichnet ist. Von diesem Scheitel erstrecken sich die beiden Holme in einem Abstand von ca. 30 mm unter einem Winkel von ca. 45° nach unten und bilden so bis zur Stelle 11 die beiden Halteholme 4 und 5, die sich bis zur Stelle 17 erstecken. Dort sind die beiden Schenkel des Bügels so gebogen, dass sie steil nach unten führen und ihr Abstand voneinander auf ca. 52 mm vergrössert ist. Sie bilden in diesem Bereich, wo sie durch eine Strebe 18 versteift sind, Verbindungsstücke 8 und 9 zu den beiden Kufen 6 bzw. 7. Diese bilden die untere Begrenzung des als Ganzes mit 1 bezeichneten Gestells, dienen also dazu, auf einer Abstellfläche, wie beispielsweise einem Tisch, zu liegen. Am Ende der Kufen 6 und 7 sind die beiden Holme durch einen Steg 19 gegeneinander versteift und dann steil, also senkrecht, nach oben geführt, wo sie einen Bogen 12 bzw. 13 bilden, an den sich je ein Traghohlm 2 bzw. 3 anschliesst. Diese Tragholme weisen einen Abstand von 40 bis 60 mm von­einander, vorzugsweise von 43 - 55, also etwa 45 - 48 mm auf. Sie bilden mit der Horizontalen einen Winkel von 25 - 35°, vorzugsweise von 30° und sind mit einem gleithemmenden Überzug 2a bzw. 3a versehen. An ihrem unteren Ende sind sie fest mit dem Verbindungsstück 8 und 9 verbunden. Die Tragholme 2 und 3 dienen dazu, eine Weinflasche, bei welcher es sich um eine Burgunder- oder Bordeaux-Flasche handeln kann, zu tragen. Durch die vorstehend beschriebene Formgebung und Bemessung ist es möglich, dass der Boden einer auf den Tragholmen 2 und 3 liegenden Flasche dort durch die Halteholme 5 und 6 fest­gehalten werden kann und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine mehr oder weniger dicke Flasche, also um eine Burgunder- oder Bordeaux-Flasche handelt. Dadurch ist es des weitern möglich, dass das obere Ende der Halteholme 4 und 5 als Handgriff für das Dekantiergestell dient, sodass einerseits keine zusätzlichen Handgriffe benötigt werden und andererseits das Dekantiergestell sich ziemlich genau im Bereich über dem Flaschenschwerpunkt erfassen lässt, was zur Folge hat, dass für das Kippen und Ausschenken nur eine geringe Haltekraft benötigt wird. Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass mit wenigen Teilen ein zweckmässiges und sehr leichtes Dekantier­gestell herstellbar ist, das zudem den weitern Vorteil auf­weist, dass die Etikette einer im Gestell liegenden Flasche gut sichtbar und lesbar bleibt, da die beiden auf der Ober­seite vorhandenen Holme einerseits dünn sind und andererseits nicht auf der Flasche aufliegen, sondern diese nur an ihrem untern Ende festhalten.

    [0003] Wenn man das Gestell noch mit einem Luxus versehen will, kann man, wie das aus der Zeichnung ebenfalls ersichtlich ist, an den beiden Verbindungsstücke 8 und 9 je einen Lagerzapfen 14 und 15 für ein schwenkbar aufgehängtes Beleuchtungsorgan anbringen. Ein solches Beleuchtungsorgan kann, wie das im gezeichneten Ausführungsbeispiel dargestellt ist, einen Lichthalter 16 aufweisen. In diesen Halter 16, der unten mit einem Gegengewicht versehen sein kann, kann oben eine Kerze eingesetzt sein, beispielsweise eine solche, wie sie in den handelsüblichen und heute sehr verbreiteten, kerzenbeheizten Plattenwärmern (Rechauds) verwendet wird. Es ist aber auch möglich, den Halter 16 an seinem obern Ende mit einer Glüh­lampe 20 zu versehen und in seinem untern Abschnitt als Gegen­gewicht eine elektrische Batterie unterzubringen. In diesem Fall ist mit dem Träger ein lageabhängiger Schalter, also etwa ein Quecksilberschalter, derart verbunden, dass er dann, wenn das Gestell auf der ebenen Unterlage steht, die von der elek­trischen Batterie zur Glühlampe führende Leitung unterbricht, sie jedoch dann schliesst, wenn das Gestell zum Dekantieren geneigt wird. Bei diesem Neigen behält der Lampenhalter 16 wegen seiner gelenkigen Aufhängung stets seine senkrechte Lage bei, sodass das den Flaschenhals durchleuchtende Licht sich bei zunehmenden Kippwinkel immer mehr von der Flaschenmündung gegen den Flaschenbauch hin verschiebt, was für denjenigen, der das Ausschenken besorgt, von grossem Vorteil ist, weil er dann in der Lage ist, den dem Hals zuströmenden Satz recht­zeitig zu erkennen. An Stelle des lageabhängigen Schalters lässt sich natürlich auch ein Drucktastenschalter verwenden, der dann so angeordnet sein soll, dass er dann, wenn das Gestell auf einer Unterlage steht, die Leitung unterbricht, und dann, wenn das Gestell von der Unterlage abgehoben ist, den Stromkreis geschlossen hält.


    Ansprüche

    1. Auf eine horizontale Unterlage stellbares, für die Auf­nahme einer halb-liegenden Weinflasche bestimmtes Dekantier­gestell, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei zum Tragen der Flasche bestimmte, wenigstens angenähert parallel zueinander verlaufende Tragholme (2, 3) aufweist, die einen gegenseitigen Abstand von 40 - 60 mm haben und mit der horizontalen Unter­lage einen Winkel von 25° - 35° bilden, und dass es zwei zu­einander parallele Halteholme (4, 5) aufweist, die einen gegenseitigen Abstand von 25 - 50 mm haben und mit den Trag­holmen (2, 3) einen Winkel von 8° - 20° bilden.
     
    2. Dekantiergestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass der gegenseitige Abstand der Tragholme (2, 3) 43 - 55 mm beträgt.
     
    3. Dekantiergestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass der gegenseitige Abstand der Halteholme (4, 5) 30 - 40 mm beträgt.
     
    4. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 3, da­durch gekennzeichnet, dass der Winkel, den die Tragholme (2, 3) mit der horizontalen Unterlage bilden, 29° - 31° beträgt.
     
    5. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 4, da­durch gekennzeichnet, dass der Winkel, den die Halteholmen (4, 5) mit den Tragholmen (2, 3) bilden, 80° - 12° beträgt.
     
    6. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Tragholme (2, 3) mit einem gleithemmenden Überzug (2a, 3a) versehen sind.
     
    7. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 6, da­durch gekennzeichnet, dass unterhalb der durch die Tragholme aufgespannten Ebene eine Lichtquelle so angeordnet ist, dass sie den Übergangsbereich zwischen Bauch und Hals einer auf dem Gestell liegenden Flasche von unten durchleuchten kann.
     
    8. Dekantiergestell nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, dass die Lichtquelle (20) oben in einem Lichthalter (16) angeordnet ist, der so gelenkig aufgehängt ist, dass er auch bei dem zum Ausgiessen nötigen Neigen des Gestells seine Lage beibehält.
     
    9. Dekantiergestell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, dass die Lichtquelle eine Kerze ist.
     
    10. Dekantiergestell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, dass die Lichtquelle eine elektrische Glühlampe ist und unten im Lichthalter eine elektrische Spannungsquelle unter­gebracht ist.
     
    11. Dekantiergestell nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen im Stromkreis zwischen der Glühlampe und ihrer Spannungsquelle angeordneten, mit dem Aufhängeorgan des Lichthalters (16) fest verbundenen Schalter mit lageab­hängigem Schaltzustand, der so ausgebildet und angeordnet ist, dass er dann, wenn das Gestell auf der ebenen Unterlage steht, die Leitung unterbricht, und dann, wenn das Gestell zum Dekan­tieren geneigt wird, den Stromkreis schliesst.
     
    12. Dekantiergestell nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen im Stromkreis zwischen der Glühlampe und ihrer Spannungsquelle angeordneten Schalter, der so ausgebildet und angeordnet ist, dass er dann, wenn das Gestell auf einer Unterlage steht, die Leitung unterbricht, und dann, wenn das Gestell von der Unterlage abgehoben ist, den Stromkreis schliesst.
     


    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


    1. Auf eine horizontale Unterlage stellbares, für die Auf­nahme einer halb-liegenden, also mit der Unterlage einen Neigungswinkel von 25° - 35° bildenden Weinflasche bestimmtes Dekantier­gestell, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei zum Tragen der Flasche bestimmte, wenigstens angenähert parallel zueinander verlaufende Tragholme (2, 3) aufweist, die einen gegenseitigen Abstand von 40 - 60 mm haben und mit der horizontalen Unter­lage einen Winkel von 25° - 35° bilden, und dass es zwei zu­einander parallele Halteholme (4, 5) aufweist, die einen gegenseitigen Abstand von 25 - 50 mm haben und mit den Trag­holmen (2, 3) einen Winkel von 8° - 20° bilden.

    2. Dekantiergestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass der gegenseitige Abstand der Tragholme (2, 3) 43 - 55 mm beträgt.

    3. Dekantiergestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass der gegenseitige Abstand der Halteholme (4, 5) 30 - 40 mm beträgt.

    4. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 3, da­durch gekennzeichnet, dass der Winkel, den die Tragholme (2, 3) mit der horizontalen Unterlage bilden, 29° - 31° beträgt.

    5. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 4, da­durch gekennzeichnet, dass der Winkel, den die Halteholmen (4, 5) mit den Tragholmen (2, 3) bilden, 80° - 12° beträgt.

    6. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Tragholme (2, 3) mit einem gleithemmenden Überzug (2a, 3a) versehen sind.

    7. Dekantiergestell nach einem der Ansprüche 1 - 6, da­durch gekennzeichnet, dass unterhalb der durch die Tragholme


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht