[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennstoffeinspritz-Vorrichtung für Dieselbrennkraftmaschinen,
insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der nicht vorveröffentlichten DE-OS 39 10 794 wird eine Dieselbrennkraftmaschine
mit Einzeleinspritzpumpen beschrieben, die in unmittelbarer Nähe des jeweiligen Zylinders
angeordnet sind und deren Brennstoffversorgung über eine Bohrung im Kurbelgehäuse
erfolgt, die parallel zur Regelstange verläuft. Diese Lösung bietet den Vorteil, daß
eine externe Brennstoffleitung mit zahlreichen, potentiellen Leckstellen entfallen
kann. Das wirkt sich positiv auf Fertigungskosten und Betriebssicherheit des Motors
aus.
[0003] Nachteilig an dieser Lösung ist die Aufheizung des Brennstoffes entlang der Bohrung
im Kurbelgehäuse, da das Kurbelgehäuse zumindest die Temperatur des Kühl- bzw. Schmiermittels
annimmt. Als Folge davon weist der Brennstoff innerhalb der gebohrten Brennstoffleitung
eine erhebliche Temperaturdifferenz auf, die eine entsprechende Dichte- und Viskositätsdifferenz
des den verschiedenen Einzeleinspritzpumpen zugeführten Brennstoffes verursacht. Da
alle Einzeleinspritzpumpen aus Gründen einer rationellen Fertigung exakt auf Gleichförderung
eingestellt sind, führen abnehmende Dichte und Viskosität des Brennstoffes zwangsläufig
zu abnehmenden Einspritzmengen. Unterschiede in der Einspritzmenge bewirken Unterschiede
in der Leistung der einzelnen Zylinder. Da die maximal zulässige Einspritzmenge beim
Zylinder mit dem kältesten Kraftstoff durch beispielsweise die Schwarzrauchgrenze
vorgegeben ist, bewirkt die Aufheizung des Brennstoffes eine Mindereinspritzmenge
bei den restlichen Einzeleinspritzpumpen und damit eine unerwünschte Minderleistung
des Motors.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Dieselbrennkraftmaschine
eine Minderleistung aufgrund von Brennstoffaufheizung zu vermeiden.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Die Differenzdehnung
zwischen dem Kurbelgehäuse und der Regelstange bewirkt, daß sich die Regelstangenposition
und damit das Fördervolumen der einzelnen Einzeleinspritzpumpen proportional zu ihrem
gegenseitigen Abstand unterscheidet. Diese Unterschiede im Fördervolumen wirken sich,
je nachdem ob die Regelstange eine geringere oder eine größere Dehnung als das Kurbelgehäuse
aufweist und je nachdem ob der Drehzahlregler die Regelstange auf die Vollaststellung
zieht oder schiebt, als Minder- oder Mehrförderung der reglerfernen gegenüber den
reglernahen Einzeleinspritzpumpen aus. Dementsprechend wird der kalte Brennstoff immer
auf die Seite der minderfördernden Einzeleinspritzpumpen in die Brennstoffbohrung
eingeleitet, deren Minderförderung durch die höhere Dichte und Viskosität des kalten
Brennstoffes kompensiert wird. Andersherum betrachtet wird die Mehrförderung der Einzeleinspritzpumpen
durch entsprechend geringere Dichte und Viskosität des wärmeren Brennstoffes kompensiert.
[0006] In allen Fällen wird die gleiche Einspritzmenge für alle Einzeleinspritzpumpen erreicht,
die eine gleiche Zylinderleistung und damit die maximale Motorleistung zur Folge hat.
[0007] Durch eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung wird die Brennstoffzufuhr zu
den Einzeleinspritzpumpen besonders einfach gestaltet, da das Kurbelgehäuse zugleich
als Gehäuse für die Steckelementepumpen dient, somit deren Saugraum direkt im Kurbelgehäuse
angeordnet ist und in Strömungsverbindung mit der Brennstoffbohrung steht. Dadurch
entfallen die Dichtungen zwischen dem sonst üblichen Einspritzpumpengehäuse und dem
Einspritzpumpenelement, was zu geringeren Herstell- und Wartungskosten führt und die
Betriebssicherheit erhöht.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der
Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt ist.
[0009] Die Figur zeigt:
einen Horizontalschnitt durch die schematisch dargestellte Dieselbrennkraftmaschine.
[0010] Die dargestellte Dieselbrennkraftmaschine weist ein Kurbelgehäuse 1 mit vier Zylindern
9 und in unmittelbarer Nähe dazu vier Steckelementpumpen 2 auf, deren Fördermenge
von einer Regelstange 3 wie üblich durch Verdrehen der Plunger verstellt wird. Die
Regelstange 3 ist fest mit einem Drehzahlregler 4 verbunden, dessen Reglerhebel zwischen
der Startmehrmengenposition 10 und der Stopposition 11 bewegbar ist. Die Regelstange
besteht aus einem Werkstoff mit größerer Wärmedehnung als der des Kurbelgehäuses.
[0011] Parallel zur Regelstange 3 ist im Kurbelgehäuse 1 eine Bohrung 5 angeordnet, deren
reglerfernes Ende 7 mit einer Brennstofförderpumpe 8 verbunden ist. Die Bohrung 5
steht in Strömungsverbindung mit den Saugräumen der Steckelementpumpen 2.
[0012] Die Brennstoffeinspritz-Vorrichtung funktioniert folgendermaßen: Beim Strömen des
Brennstoffes vom reglerfernen Ende 7 der Bohrung 5 in Richtung reglerseitigem Ende
6 heizt sich dieser auf und verliert so an Dichte und Viskosität. Das Fördervolumen
der Steckelementpumpen 2 wird durch das Verschieben der Regelstange 3 nach links erhöht.
Dabei überlagert sich der Linksverschiebung der Regelstange 3 aufgrund deren größerer
Wärmedehnung gegenüber dem Kurbelgehäuse 1 eine Rechtsverschiebung, deren Größe mit
dem Abstand vom Regler 4 wächst. Deshalb ist das Fördervolumen der Steckelementpumpen
2 mit wachsendem Abstand vom Regler immer kleiner bzw. mit wachsendem Abstand vom
reglerfernen Ende 7 der Bohrung 5 immer größer. Bei entsprechender Wahl des Werkstoffes
und seiner Wärmedehnung wird die abnehmende Dichte und Viskosität des Brennstoffes
durch entsprechende Zunahme des Fördervolumens der Steckelementpumpen 2 kompensiert.
Dadurch wird bei allen Steckelementpumpen 2 die gleiche Fördermenge erzielt und damit
die maximal mögliche Motorleistung erreicht.
1. Brennstoffeinspritz-Vorrichtung für Dieselbrennkraftmaschinen, die ein Kurbelgehäuse
(1) mit mehreren, in Reihe angeordneten Zylindern (9) aufweisen, mit Einzeleinspritzpumpen
(2) in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Zylindern (9), deren Fördermenge mittels
einer im Kurbelgehäuse (1) angeordneten Regelstange (3) verstellbar ist, wobei die
Regelstange (3) fest mit einem Drehzahlregler (4) verbunden ist, der an einem Ende
des Kurbelgehäuses (1) angeordnet ist und wobei die Einzeleinspritzpumpen (2) über
eine parallel zur Regelstange (3) im Kurbelgehäuse (1) angeordnete Bohrung (5) mit
Brennstoff versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelstange (3) eine Wärmedehnung
aufweist, die sich von der des Kurbelgehäuses (1) unterscheidet und daß unter Berücksichtigung
der Brennstofftemperatur entlang der Bohrung (5) die Wärmedehnung der Regelstange
(3) sowie eine der beiden Zuströmenden (6, 7) der Bohrung (5) und die Auslegung des
Reglers als einen die Regelstange (3) Ziehenden oder Schiebenden so gewählt werden,
daß alle Einzeleinspritzpumpen (2) in etwa die gleiche Einspritzmenge fördern.
2. Brennstoffeinspritz-Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei kleinerer Wärmedehnung der Regelstange (3) und bei
einem Drehzahlregler (4), der die Regelstange (3) auf eine Vollaststellung (10) zieht,
die Speisung der Bohrung (5) an deren reglerseitigen Zulauf (6) erfolgt.
3. Brennstoffeinspritz-Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei kleinerer Wärmedehnung der Regelstange (3) und bei
einem Drehzahlregler (4), der die Regelstange (3) auf eine Vollaststellung (11) schiebt,
die Speisung der Bohrung (5) an deren reglerfernen Zulauf (7) erfolgt.
4. Brennstoffeinspritz-Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei größerer Wärmedehnung der Regelstange (3) und bei
einem Drehzahlregler (4). der die Regelstange (3) auf eine Vollaststellung (10) zieht,
die Speisung der Bohrung (5) an deren reglerfernen Zulauf (7) erfolgt.
5. Brennstoffeinspritz-Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei größerer Wärmedehnung der Regelstange (3) und bei
einem Drehzahlregler (4), der die Regelstange (3) auf eine Vollaststellung (11) schiebt,
die Speisung der Bohrung (5) an deren reglerseitigen Zulauf (6) erfolgt.
6. Brennstoffeinspritz-Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeleinspritzpumpen (2) als Steckelementpumpen ausgebildet
sind, die unmittelbar im Kurbelgehäuse (1) eingesetzt sind und dadurch in Strömungsverbindung
mit der Bohrung (5) treten.