[0001] Die vorstehende Erfindung betrifft einen Papiertraeger, der gegen Faelschungs- und
Korrekturversuche geschuetzt ist. Es ist bekannt, dass Dokumente, die beweiskraeftigen
Inhalt haben, zum Beispiel Bankbelege, Lieferscheine, Zollpapiere, Versicherungspolicen,
Aufzeichnungsscheiben fuer Fahrtschreiber von Kraftfahrzeugen, Telexpapier, Lotterieannahmescheine,
Posteinzahlungsscheine und aehnliche Dokumente haeufig dem Versuch einer Faelschung
oder Korrektur unterliegen.
[0002] Die genannten Schriftstuecke weisen auf dem Papiertraeger neben Daten, die z. B im
Druckverfahren erstellt werden, haeufig auch andere Bestandteile auf, wie z. B. Unterschriften,
Stempel, Datumsangaben, Mengenangaben, Namen von Beguenstigten u.s.w. , die auf dem
Schriftstueck durch mechanische Geraete, z. B. Drucker, Stempel, Endlosdrucker oder
aehnliche Einrichtungen, nachtraeglich aufgebracht werden. Es wurde festgestellt,
dass gerade diese Daten verstaerkten Faelschungs- oder Aenderungsversuchen ausgesetzt
sind. Dabei versucht der Faelscher, die eingedruckten Daten meist durch mechanisches
Einwirken auf den Papiertraeger zu entfernen, um diese anschliessend durch neue Daten
zu ersetzen.
[0003] Unter mechanischem Einwirken, ist ein Einwirken auf den Papiertraeger mittels eines
Radiergummis, durch Schaber, Radierklingen oder aehnliche Einrichtungen zu verstehen.
Aufgabe der vorstehenden Erfindung ist es, einen neuen Papiertraeger vorzuschlagen,
der sicher gegen Faelschungs- und Korrekturversuche ist und jeglichen Versuch, mechanisch
auf den Papiertraeger einzuwirken, anzeigt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass ein Traeger, aus selbstkopierendem
Papier auf seiner Reaktionsseite durch einen duennen Film aus durchsichtigem Material
beschichtet ist.
[0005] Durch diese Massnahme wird der Vorteil erzielt, dass der Papiertraeger in bekannter
Weise einem Druckverfahren unterzogen werden kann, anschliessend mit dem durchsichtigen
Film beschichtet wird, im Anschluss daran, unter Verwendung von mechanischen Schreibeinrichtungen
und unter Ausnuetzung der selbstkopierenden Eigenschaften des Papiertraegers, wird
das Dokument vervollstaendigt. Die Verwendung selbstkopierender Papiere fuehrt dazu,
dass beim Versuch einer Faelschung durch mechanisches Einwirken sofort eine Zerstoerung
der in der Papierschicht eingelagerten weiteren Mikrokapseln erfolgt, wodurch in eindeutiger
Weise jeglicher Faelschungsversuch sichbar wird.
[0006] Der Erfindungsgegenstand wird nun anhand einiger Ausfuehrungsbeispiele genauer beschrieben
und in den beigefuegten Zeichnungen dargestellt.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 mehrere Endlosformulare, bestehend aus dem erfindungsgemaessen Papiertraeger;
Fig. 2 mehrere Endlosformulare, die zwischen dem Traegermaterial und dem Beschichtungsfilm
vorgedruckte Zonen aufweisen;
Fig. 3 ein Endlosformular mit vorgedruckten Zonen, das unter Verwendung eines mechanischen
Drucks ausgefuellt wurden;
Fig. 4 einen stark vergroesserten Schnitt eines selbstdurchschreibenden Papiertraegers,
der mit einem durchsichtigen Film beschichtet ist;
Fig. 5 das Material gemaess Fig. 4, das mit einer zusaetzlichen Traegerschicht, z.
B. einem Karton, verbunden ist.
[0008] Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, wird der erfindungsgemaesse Papiertraeger in vorteilhafter
Weise als Endlosformular 1 verwendet, das seitlich angeordnete Lochstreifen 3 fuer
den Vorschub in einem mechanischen Drucker aufweist. Wie weiter der Fig. 1 zu entnehmen
ist, koennen diese Endlosformulare auch aus mehreren Blaettern bestehen.
[0009] In vorteilhafter Weise, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, werden die Endlosformulare
1 mit vorgedruckten Zonen 4 und 5 versehen, die in herkoemmlicher Weise durch Bedrucken
des selbstkopierenden Papiertraegers erstellt werden. Nach Eindrucken der Zonen 4
und 5 wird das Blatt 1 mit einem duennen durchsichtigen Film 6 beschichtet.
[0010] Fig. 3 kann entnommen werden, dass neben den vorgedruckten Feldern 4 und 5 das Traegermaterial
weitere Zonen 7 und 8 aufweist, die nach Beschichten des Traegermateriales 1 mit dem
durchsichtigen Film mit weiteren Daten 7a und 8a ergaenzt werden.
[0011] Die Daten 7a und 8a werden von mechanischen Druckgeraeten erstellt, wenn diese mechanisch
auf den Papiertraeger 9, der aus selbstkopierendem Papier besteht, einwirken. Dadurch
wird es moeglich, die Schriftzeichen der Eintragungen 7a und 8a durch Reaktion des
selbstkopierenden Papiertraegers 1 unterhalb der Filmbeschichtung 6 des Traegermateriales
9 zu erstellen.
[0012] In Fig. 4 ist der Papiertraeger 1 in einem vergroesserten Querschnitt dargestellt.
[0013] Dieser Papiertraeger 1 besteht aus einem Traegermaterial 9, im vorliegenden Fall
aus einem Papiertraeger mit selbstkopierenden Eigenschaften. Das Traegermaterial weist
in bekannter Weise Mikrokapseln auf, die bei mechanischer Beanspruchung zerstoert
werden und ihren Inhalt freigeben. Dadurch wird eine chemische Reaktion hervorgerufen,
die es erlaubt, dunkelfarbige Schriftzeichen zu erstellen. Diese selbstschreibenden
Papiertraeger, die auch als chemisch behandelte Papiertraeger bekannt sind, sind aus
dem Stand der Technik bekannt.
[0014] Mit dem Papiertraeger 9, auf den in einem vorangegangenen Arbeitsvorgang einzelne
Zonen 4 und 5 aufgedruckt wurden, wird im Anschluss, z. B. durch einen Klebevorgang
ein duenner durchsichtiger Film aufgebracht. Durch anschliessendes mechanisches Einwirken,
wie durch Pfeile f dargestellt, Einwirken das von nadel- oder hammerartigen Stiften
einer mechanischen Druckvorrichtung hervorgerufen wird, werden die Schriftzeichen
7a und 8a, wie in Fig. 3 dargestellt, erzeugt.
[0015] Fuer ein mit diesem Verfahren hergestelltes Dokument wird Faelschungs- oder Ausbesserungsversuchen
entgegengewirkt. Eine eventuelle mechanische Einwirkung, die schematisch durch die
Pfeile g angedeutet ist, und z. B. unter Verwendung eines Radiergummis, einer Radierklinge
oder aehnlichen Geraeten vorgenommen wird, erfolgt eine weitere Reaktion der Mikrokapseln
im selbstkopierenden Papier 9 und jeder Versuch, die Schriftzuege 7a, 8a in den Feldern
7 und 8 zu veraendern, wird unverzueglich sichtbar gemacht.
[0016] Sofern die Erfindung zur Herstellung von Karteikarten oder Aufzeichnungsscheiben
fuer Fahrtschreiber von Kraftfahrzeugen Verwendung finden soll, ist es vorteilhaft,
den selbstschreibenden Papiertraegern 9 zusammen mit dem Schutzfilm 6 mit einem steiferen
Traegermaterial 10, z. B. einem Karton, einer Kunststoffolie oder einem duennen Metallblech
zu verbinden. Dabei stellt die Verstaerkung die Rueckseite der Karteikarte dar.
[0017] Das Zusammenfuegen des Papiertraegers 9 mit dem durchsichtigen Schutzfilm 6 kann
in vorteilhafter Weise durch Waermezufuhr erfolgen, wenn der Schutzfilm aus thermisch
beeinflussbarem Material besteht. Es ist auch moeglich, den Papiertraeger 9 unter
Verwendung eines geeigneten durchsichtigen Klebers mit dem Schutzfilm 6 zu verbinden.
[0018] Der Grundgedanke, auf dem die Erfindung beruht, ist darin zu sehen, dass ein Papiertraeger
9 aus selbstkopierendem Papier oder chemisch beeinflussbarem Papier in einem ersten
Arbeitsgang bedruckt wird, um z. B. Bankformulare, Zollbescheinigungen, Lieferscheine
oder Versicherungspolicen zu erstellen. Durch diesen vorangehenden Druckvorgang koennen
auf dem Traegermaterial auch zusaetzliche Eindrucke, die Anordnung von Siegelmarken
oder von Unterschriften angebracht werden. Das somit erstellte Dokument wird im Anschluss
mit dem duennen durchsichtigen Schutzfilm beschichtet.Somit wird das Dokument sowohl
gegen Feuchtigkeit als auch gegen Ablagerungen von Schmutz geschuetzt. Gleichzeitig
erlaubt der duenne Beschichtungsfilm, das Dokument in einem darauffolgenden Arbeitsvorgang
mit variablen Daten 7a und 8a (z. B. von einem Rechner erstellte Daten) unter Verwendung
eines mechanischen Druckers, der z. B. mit hammerartigen Stiften oder Druckernadeln
bestueckt ist, zu vervollstaendigen. Das mechanische Einwirken auf den Traeger 9 durch
Aufschlagen der Druckvorrichtung dient zur Erstellung der Schriftzeichen 7a und 8a,
die unterhalb des Beschichtungsfilmes 6 durch Reaktion der Mikrokapseln im Papier
gebildet werden. Gleichzeitig werden durch den Schutzfilm die so erstellten, unterhalb
des durchsichtigen Beschichtungsfilmes gebildeten Schriftzeichen 7a, 8a geschuetzt.
Es wird vermieden, dass unter Verwendung mechanischer oder chemischer Mittel zu Faelschungszwecken
auf die Schriftzeichen eingewirkt werden kann, um die Schriftzeichen zu loeschen oder
zu veraendern. Die Verwendung von selbstkopierenden Papiertraegern, die in der erfindungsgemaessen
Weise durch einen Beschichtungsfilm geschuetzt sind, zeigt jeglichen Versuch einer
Faelschung unter Verwendung von mechanischen Hilfsmitteln, z. B. Radiergummis, Schabern,
Radierklingen und aehnlichen Geraeten sofort an, da ein derartig mechanisches Einwirken
auch sofort zur Bildung unverkenntliche Zeichen aufgrund einer Verfaerbung des Papiertraegers
fuehren wuerde.
[0019] Die durchsichtige Filmbeschichtung kann mit Filtern versehen sein, um ein fruehzeitiges
Verfaerben der Schriftzeichen 7a und 8a aufgrund der Einwirkung von UV-Strahlen, die
im Sonnenlicht und im kuenstlichen Licht enthalten sind, entgegenzuwirken.
1. Gegen Faelschungs- oder Korrekturversuche geschuetzter Papiertraeger, dadurch gekennzeichnet, dass der Papiertraeger aus selbkopierendem Traegermaterial (9) besteht und auf seiner
Reaktionsseite mit einem duennen, durchsichtigen Film (6) beschichtet ist.
2. Papiertraeger, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er als Endlosformular (1) mit seitlich angeordneten Lochstreifen (2,3) fuer
den Vorschub des Papiertraegers ausgeruestet ist.
3. Papiertraeger, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Formular (1) mit vorbedruckten Zonen (4, 5) vor Beschichtung mit dem durchsichtigen
Film (6) versehen wird.
4. Papiertraeger, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Papiertraeger (9) und Schutzfilm (6) unter Verwendung
eines Klebers erfolgt.
5. Papiertraeger, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Papiertraeger (9) und durchsichtigem Film (6) unter
Verwendung eines thermisch beeinflussbaren Films und Aufbringung von Waerme erfolgt.
6. Papiertraeger, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Papiertraeger (9) aus selbst-kopierendem Material und der durchsichtige
Schutzfilm (6) auf einem steifen Traegermaterial (10), z. B. Karton, Pappe, Kunststoff
oder Metallblech, aufgebracht ist.
7. Papiertraeger, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der durchsichtige Schutzfilm (6) einen Filter gegen UV-Strahlung des Sonnenlichtes
und des kuenstlichen Lichtes aufweist.