[0001] Die Erfindung betrifft einen mechanischen Drehzahlregler für eine Kraftstoffeinspritzpumpe
von luftverdichtenden selbstzündenden Brennkraftmaschinen nach den im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Bei Drehzahlreglern (sogenannte RQ-Regler) ist es üblich, den Weg des Mengensteuergliedes
der Kraftstoffeinspritzpumpe bei Vollastmenge oder bei Startmenge durch Anschläge
zu begrenzen und darüber hinaus Fliehgewichtseinrichtungen mit einer die positive
Angleichung (Verringerung der Kraftstoffmenge bei steigender Drehzahl im oberen Drehzahlbereich)
bewirkenden Angleichvorrichtung zu versehen.
[0003] Im Drehzahlregler ist eine schwenkbar ausgeführte Lasche mit Vollastanschlag von
einer der Startstellung entsprechenden Stellung in eine der Vollaststellung entsprechenden
Stellung drehzahlabhängig überführbar, um den Verstellweg des Mengensteuergliedes
zu begrenzen. Die Angleichvorrichtung hat hierbei die Aufgabe, das Mengensteuerglied
bei hohen Drehzahlen in Richtung Mindermenge zu verschieben (s. hierzu die Druckschrift
"Bosch Technische Unterrichtung, Drehzahlregler für Reiheneinspritzpumpen", 1. Ausgabe
30. Sept. 1975, Seite 38 und 19). Eine Drehzahlreglerausführung dieser Art erlaubt
eine Anpassung der Förderkennlinie der Einspritzpumpe an die Kraftstoffbedarfskennlinie
der Brennkraftmaschine im oberen Drehzahlbereich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim gattungsgemäßen Drehzahlregler zusätzlich
zur positiven Angleichung durch bauaufwandarme Maßnahmen auch eine negative Angleichung
im Drehzahlbereich unterhalb der positiven Angleichung zu realisieren, so daß eine
verbesserte Anpassung der Fördermenge im gesamten Lastbereich an den Kraftstoffbedarf
der Brennkraftmaschine ermöglicht ist, insbesondere mit dem Ziel eines günstigeren
Rauchverhaltens.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausführung, den an der Gelenkgabel befestigten Gegenanschlag
lediglich mit einer besonderen, die Startmengenentriegelung bzw. -freigabe nicht beeinträchtigenden
Anschlagbahn zu versehen, an der der Vollastanschlag der schwenkbaren Lasche drehzahlgesteuert
entlanggleitet, ist auf einfache Weise eine im unteren Drehzahlbereich negative Angleichung
verwirklicht, die unabhängig von der im oberen Drehzahlbereich wirkende positive Angleichung
arbeitet und das Rauchverhalten der Brennkraftmaschine wesentlich verbessert.
[0007] Aus der DE-0S 28 38 919 ist ein Drehzahlregler für Brennkraftmaschinen bekannt, bei
dem die Gelenkgabel des Mengensteuergliedes einen Gegenanschlag für den Vollastanschlag
der Lasche aufweist, der zwar Teil einer Angleichvorrichtung ist, jedoch handelt es
sich hier um eine bauaufwendige Ausführung mit einem federbelasteten Gleitstück, die
in ihrer positiven Angleichwirkung derjenigen in den Fliehgewichten der eingangs beschriebenen
Fliehgewichtseinrichtung entspricht.
[0008] Ferner ist aus der DE 26 56 261 C2 ein Drehzahlregler bekannt, bei dem zwar ein Vollastanschlag
an einer vom Gegenanschlag getragenen Anschlagbahn für die negative Angleichung entlanggleitet,
bei dem aber der Gegenanschlag am Reglergehäuse fest verschraubt angeordnet ist.
[0009] Im Unteranspruch ist eine förderliche Weiterbildung der Erfindung beansprucht.
[0010] Der Gegenstand der Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen nur teilweise dargestellten mechanischen Drehzahlregler
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Lasche mit Vollastanschlag und
- Fig. 3
- ein Regelweg-Drehzahl-Funktionsdiagramm.
[0011] In Fig. 1 ist ein mechanischer Drehzahlregler 1 als Anbauteil an einer für luftverdichtende
selbstzündende Brennkraftmaschinen vorgesehenen Kraftstoffeinspritzpumpe 2 gezeigt.
Am stirnseitigen Gehäuseteil 3 des Drehzahlreglers 1 ist eine Vollastmengeneinstellvorrichtung
4 befestigt, an deren Einstellschieber 5 eine in den Drehzahlregler 1 hineinragende
Lasche 6 mit einem Vollastanschlag 7 angelenkt ist. Die Lasche 6 steht mit einem Gegenanschlag
8 in Wirkverbindung, der als justierbarer Bolzen ausgebildet ist, welcher in einer
einen Regelhebel 10 mit einem Mengensteuerglied 11 verbindenden Gelenkgabel 12 quer
zu deren Bewegungsrichtung längsverschiebbar befestigt ist. Der aus der Gelenkgabel
12 herausragende Bolzenabschnitt 8a ist konisch ausgebildet, wobei der durchmessermäßig
größere Konusteil der Lasche 6 zugewandt ist. Der Bolzenabschnitt 8a stellt quasi
eine Anschlagbahn dar, auf der der im rechten Winkel zur Schnittebene des Drehzahlreglers
1 liegende Vollastanschlag 7 (Fig. 2) im unteren Drehzahlbereich im Sinne einer negativen
Angleichung entlanggleitet. Die Angleichung wird durch die Fliehgewichtseinrichtung
13 des Drehzahlreglers 1 ausgelöst, die über einen federbelasteten Kipphebel 14 die
Lasche 6 drehzahlabhängig verschwenkt.
[0012] Die Fliehgewichtseinrichtung 13 ist bereits mit einer Angleichvorrichtung in den
Fliehgewichten ausgestattet (nicht dargestellt), durch die eine positive Angleichung
im oberen Drehzahlbereich zwischen n₃ und n₄ erfolgt.
[0013] Der Angleichweg der negativen Angleichung - wie aus Fig. 3 ersichtlich ist - erstreckt
sich von n₁ bis n₂, das bedeutet, daß die Lasche 6 am unteren Ende des konischen Bolzenabschnitts
8a anliegt; die Stellung entspricht dem Angleichbeginn bei n₁. Mit zunehmender Drehzahl
wird die Lasche 6 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, bis das obere Ende des konischen
Bolzenabschnitts 8a erreicht ist, was dem Angleichende bei n₂ und gleichzeitig einer
Erhöhung der Fördermenge entspricht.
[0014] Die Anschlagbahn muß nicht eben ausgebildet sein, sondern kann je nach Fördermengenbedarf
der Brennkraftmaschine entsprechend verlaufen, z. B. bogenförmig.
[0015] Die Lasche 6 nimmt bei Stillstand der Brennkraftmaschine die mit unterbrochenen Linien
gekennzeichnete Position ein, damit beim Starten das als Regelstange ausgebildete
Mengensteuerglied 11 eine über die Vollastmengenstellung hinausgehende Startstellung
einnehmen kann. Nach dem Start wird die Vollastmenge durch das Zusammenwirken des
Vollastanschlags 7 und Gegenanschlags 8 begrenzt.
1. Mechanischer Drehzahlregler für eine Kraftstoffeinspritzpumpe von luftverdichtenden
selbstzündenden Brennkraftmaschinen, mit einer Fliehgewichtseinrichtung mit die positive
Angleichung bewirkender Angleichvorrichtung und mit einem federbelasteten Kipphebel,
welcher in Abhängigkeit von der Drehzahl eine einen Vollastanschlag aufweisende Lasche
von einer der Startstellung entsprechenden Stellung in eine der Vollaststellung entsprechende
Stellung so überführt, daß der Vollastanschlag mit einem Gegenanschlag an einer mit
einem Mengensteuerglied der Kraftstoffeinspritzpumpe verbundenen Gelenkgabel zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenanschlag (8) mit einer eine negative Angleichung bewirkenden Anschlagbahn
für den an dieser drehzahlabhängig entlanggleitenden Vollastanschlag (7) versehen
ist.
2. Drehzahlregler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenanschlag (8) durch einen die Gelenkgabel (12) durchsetzenden justierbaren
und konusförmigen Bolzen gebildet ist, dessen Konus sich zur Gelenkgabel (12) hin
verjüngt.