[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisches Vorschaltgerät für aus Gleich- und Wechselspannungsnetzen
versorgte Niederdruckentladungslampen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der DE-OS 38 05 159 ist ein elektronisches Vorschaltgerät bekannt, das einen
Wechselrichter in Halbbrückenschaltung aufweist, der mindestens eine Lampe speist,
wobei ein kapazitiver Blindwiderstand parallel zur Lampe liegt und ein induktiver
Widerstand in Reihe zur Lampe und kapazitivem Blindwiderstand geschaltet ist. Die
Leistungstransistoren des Wechselrichters in Halbbrückenschaltung werden von einer
zwei Steuerkreise aufweisenden Ansteuerschaltung digital angesteuert, wobei zwei um
eine Halbperiode versetzte Ansteuerspannungen, zwischen denen eine Pulslücke vorhanden
ist, erzeugt werden. Die Gleichspannungsversorgung geschieht über einen Trenntransformator
mit zwei galvanisch getrennten Sekundärwicklungen. Dieses bekannte elektronische Vorschaltgerät
weist aber den Nachteil auf, daß der Betrieb an einem Gleichspannungsnetz nicht möglich
ist, da zur Versorgung der Ansteuerschaltung ein Hilfstransformator nötig ist.
[0003] Aus der Literatur (PWM-Controller-Chip - Fixes Power Factor, Frank Goodenough, ELECTRONIC
DESIGN - INTERNATIONAL, June 1989) ist es bekannt, bei modernen elektronischen Vorschaltgeräten
sogenannte elektronische Oberschwingungsfilter zur Erhöhung des Leistungsfaktors und
gleichzeitiger Reduzierung von Oberschwingungen des Netzstroms zu verwenden. Dabei
wird eine als Hochsetzsteller bekannte Schaltung angewendet, die im wesentlichen aus
einer Speicherinduktivität mit zwei Wicklungen, einem Schalttransistor, einer Diode,
einem Ladekondensator und einer Sinus-Steuereinheit besteht.
[0004] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein dimmbares elektronisches Vorschaltgerät für Niederdruck-Entladungslampen
mit gutem Wirkungsgrad zu schaffen, das sowohl für Gleichspannungsals auch Wechselspannungsbetrieb
geeignet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
[0006] Dadurch, daß die Hochsetzstellerdrossel des Oberschwingungsfilters eine zusätzliche
Hilfswicklung aufweist, die mit einer Gleichrichterschaltung und dem Kondensator der
Gleichspannungsversorgungsschaltung für die digitale Ansteuerschaltung verbunden ist,
wird der Kondensator ständig aufgeladen und auf die notwendige Versorgungsspannung
für die Ansteuerschaltung stabilisiert. Damit die eine oder die mehreren Lampen sowohl
beim Betrieb an Gleichspannungsals auch Wechselspannungsnetzen sicher starten, weist
die mit dem Oberschwingungsfilter verbundene Gleichspannungsversorgungsschaltung einen
ersten Transistor auf, der sofort nach Einschalten der Versorgungsspannung des elektronischen
Vorschaltgerätes leitend wird und den Kondensator auf die Versorgungsspannung der
Ansteuerschaltung auflädt, wobei der erste Transistor nach Aufladen des Kondensators
von einer Sperrschaltung gesperrt wird. Auf diese Weise wird sowohl bei Gleichspannungs-als
auch bei Wechselspannungsbetrieb sofort nach dem Start die für die Versorgung der
Ansteuerschaltung notwendige Spannung zur Verfügung gestellt.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß der induktive Blindwiderstand
der mindestens einen Lampe zwei voneinander galvanisch getrennte Hilfswicklungen aufweist,
die jeweils mit den Elektroden der Lampe verbunden sind. Durch diese Maßnahme wird
das Dimmverhalten gegenüber dem des Standes der Technik verbessert, da dort die Lampenelektroden
nicht ausreichend geheizt wurden.
[0008] Weiterhin vorteilhaft ist, parallel zu den Lampenelektroden ein Dämpfungsglied, vorzugsweise
aus einer Reihenschaltung eines Widerstandes, beispielsweise eines ohmschen oder komplexen
oder nichtlinearen Widerstandes oder dgl., und einer Diode, zu schalten, da dadurch
sogenannte "laufende Schichten", die durch Instabilitäten der Bogenentladung insbesondere
bei sehr weit heruntergedimmten Lampen (unterhalb von 10 % der maximalen Helligkeit)
entstehen und visuelle Störungen erzeugen, nicht mehr auftreten.
[0009] Wenn ein externer Dimmgeber,beispielsweise ein PWM-Baustein vorgesehen ist, ist es
vorteilhaft, diesen mit der Ansteuerschaltung über einen Optokoppler zu verbinden,
da damit eine galvanische Trennung vorgegeben wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- die schaltungsgemäße Ausgestaltung eines elektronischen Vorschaltgerätes nach einem
ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- die schaltungsgemäße Ausgestaltung eines elektronischen Vorschaltgerätes nach einem
zweiten Ausführungsbeispiel mit externem Dimmgeber und optischer Kopplung zur galvanischen
Trennung,
- Fig. 3
- eine Schaltungsanordnung für einen integrierten Hochvolt-Halbbrückentreiber (sogenannter
HVIC),
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine bei der Erfindung verwendete Steuerschaltung,
und
- Fig. 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel für eine bei der Erfindung verwendete Steuerschaltung
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Schaltungsanordnung für ein elektronisches Vorschaltgerät
für Niederdruck-Entladungslampen, bei dem die Lampen zur Erzielung einer besseren
Lichtausbeute mit einem Hochfreguenzstrom versorgt werden, besteht aus einem Wechselrichter
1 in Halbbrückenschaltung, einer Steuerschaltung 2 zur Ansteuerung des Wechselrichters,
einer Gleichspannungsversorgungsschaltung 3, die die Versorgungsspannung für die Steuerschaltung
2 liefert,und einem Oberschwingungsfilter 4, das die Netzstrom-Oberschwingungen begrenzt.
Das als Hochsetzsteller oder Aufwärts-Wandler ausgebildete Oberschwingungsfilter 4
besteht im wesentlichen aus einer Hochsetzstellerdrossel L3 mit zwei Wicklungen N2,
N3, die jeweils mit den Anschlüssen eines Brückengleichrichters D5-D8 verbunden sind,
dessen andere Klemmen 5, 6 an einer Netzspannung bzw. einem HF-Filter liegen, aus
einem als Schalttransistor T3 ausgeildeten Halbleiterschalter, einer sowohl mit der
Wicklung N3 der Hochsetzstellerdrossel L3 als auch mit dem Drainanschluß des Schalttransistors
T3 verbundenen Diode D9 und einem an die Diode D9 angeschlossenen Ladekondensator
C5, der an Masse liegt und eine Ladespannung von U
Br aufweist. Der Schalttransistor T3 wird über seinen Gateanschluß von Steuerlogik IC2
gesteuert, die über entsprechende Verbindungsleitungen Informationen hinsichtlich
der Eingangsspannung |U
E|, der Ladespannung U
Br und des Iststromes erhält und außerdem mit der Steuereinheit 2 verbunden ist. Der
Hochsetzsteller ermöglicht die stufenlose Transformation einer Eingangsgleichspannung
|U
E| auf ein höheres Ausgangsgleichspannungsniveau (U
Br) mit hohem Wirkungsgrad. Die Steuerlogik ist derart gestaltet, daß dem Stromversorgungsnetz
ein oberwellenarmer nahezu sinusförmiger Strom entnommen wird, wobei der Leistungsfaktor
fast 1 beträgt und am Ausgang eine geregelte Gleichspannung zur Verfügung steht. Die
Gleichspannungsversorgungsschaltung 3 weist,einen als selbstsperrender N-Kanal MOS-FET
ausgebildeten Transistor T4 auf, dessen Drainanschluß über einen Widerstand R4 zur
Strom begrenzung mit der Klemme U
Br und dessen Sourceanschluß mit einem Kondensator C3 verbunden ist, wobei eine als
Z-Diode ausgebildete Stabilisierungsdiode D11 am Gateanschluß des Transistors T4 und
an dem Kollektor eines Transistors T5 liegt, der über einen Widerstand R5 mit der
Klemme U
Br verbunden ist. Der Emitter des Transistors T5, die Z-Diode D11 und der Kondensator
C3 liegen mit ihren anderen Anschlüssen an Masse. Die Basis des Transistors T5 ist
über einen Widerstand R6 mit der Verbindung zwischen Brückengleichrichter D5-D8 und
Wicklung N3 verbunden,und parallel zur Basis-Emitterstrecke liegt ein paralleles RC-Glied
C4, R7.
Der Kondensator C3 liefert an seiner Klemme U
V die Gleichspannung für die Versorgung der Steuerschaltung 2. Die Hochsetzstellerdrossel
L3 weist eine zusätzliche Hilfswicklung N1 auf, die über einen Widerstand R3 und einen
Brückenzweig des Brückengleichrichters D1 bis D4 mit der Klemme U
V verbunden ist, wobei parallel zum Kondensator C3 eine weitere Z-Diode D10 liegt.
[0011] Die Steuerschaltung 2 besteht aus einem integrierten Pulsweitenmodulations-Baustein
IC1 und einem integrierten Hochvolt-Halbbrückentreiber HVIC, der weiter unten näher
erläutert wird. Der PWM-Baustein IC1 (z.B. IP 3535 A) weist einen Dimmeingang 7 auf,
der beispielsweise mit einem Dimmgeber verbunden sein kann, der eine der gewünschten
Helligkeit entsprechende variable Gleichspannung liefert. Die Steuerschaltung 2 ist
mit dem Wechselrichter 1 verbunden, der in bekannter Weise zwei Halbbrücken-Transistoren
T1, T2 und in dem zweiten Brückenzweig den kapazitiven Spannungsteiler C1, C2 aufweist.
In der Brückendiagonale liegt die Lampenanordnung 8, die weiter unten näher beschrieben
wird. Zu dem Aufbau und der Funktion des Wechselrichters wird ergänzend auf die DE-OS
38 05 159 Bezug genommen.
[0012] Im folgenden wird die Funktionsweise insbesondere der Gleichspannungsversorgungsschaltung
3 in Zusammenhang mit dem Oberschwingungsfilter 4 beschrieben.
[0013] Beim Einschalten der Netzspannung an den Klemmen 5, 6, beispielsweise bei 230 V Wechselspannung
oder 230 V Gleichspannung, wird über die Dioden D1 bis D4 der Brückenschaltung, die
Wicklung N3 der Hochsetzstellerdrossel L3 und über die Diode D9 der Ladekondensator
C5 auf etwa den Scheitelwert der Netzspannung aufgeladen. Die Ladespannung U
Br an dem Ladekondensator C5 bewirkt, daß am Gate des Transistors T4 über den Widerstand
R5 und die Z-Diode D11 eine positive Spannung von 15 V entsteht, wodurch der Transistor
T4 leitend wird und der Kondensator C3 auf die Spannung U
V, nämlich ungefähr +15 V aufgeladen wird. Da der Transistor T4 als selbstsperrender
N-Kanal MOS-Feldeffekttransistor ausgebildet ist, sperrt er sofort wieden, denn die
Spannung an Source und Gate ist etwa gleich.
[0014] Wenn der Transistor T4 leitend geworden ist, ist der zweite Transistor T5 noch gesperrt,
da der Kondensator C4 des RC-Gliedes ungeladen ist. Nach einer durch die Dimensionierung
der Widerstände R6, R7 und C4 bestimmten Zeitkonstanten wird der Transistor T5 leitend
und sperrt dadurch den Transistor T4. Wenn die Netzspannung an den Klemmen 5, 6 ausgeschaltet
wird, entlädt sich der Kondensator C4 über den Widerstand R7, wobei die Zeitkonstante
dieses RC-Gliedes C4, R7 so gewählt ist, daß der Transistor T5 innerhalb einer Sekunde
nach dem Ausschalten der Netzspannung wieder startbereit ist, d.h. sich im nichtleitenden
Zustand befindet. Dadurch wird ein schnelles Wiedereinschalten des elektronischen
Vorschaltgerätes ermöglicht. Selbstverständlich sind auch andere Anschlußmöglichkeiten
für den Widerstand R6 und das RC-Glied R7, C4 denkbar, die ein kontrolliertes Auf-
und Entladen des Kondensators 4 sicherstellen.
[0015] Die beschriebene Anordnung dient als Startschaltung, damit beim Betrieb an Gleich-
oder Wechselspannungsnetzen ein sicherer Start ermöglicht wird.
[0016] Wenn die Steuerschaltung über die eben beschriebene Startschaltung mit der Spannung
U
V versorgt wird, fängt sie an zu arbeiten und liefert, wie weiter unten beschrieben
wird, an ihren Ausgängen zwei versetzt zueinander angeordnete Signale. Gleichzeitig
liefert die Steuerschaltung 2 Triggersignale an die Steuerlogik IC2, die den Transistor
T3 schaltet, wodurch der eigentliche durch die Drossel L3 (bzw. N3) fließende Strom
durch einen Hochfrequenz-Rippelstrom überlagert wird. Dies gilt sowohl für Wechselspannungs-
als auch Gleichspannungsversorgung an den Klemmen 5,6.
[0017] Dadurch wird während des Betriebes der Kondensator C3 aufgeladen, und zwar über die
Hilfswicklung N1, den Widerstand R3 und die Brückenschaltung D1 bis D4.
Die an der Hilfswicklung N1 entstehende Wechselspannung wird über den Widerstand R3
mit der Brückenschaltung D1 bis D4 zweiweg-gleichgerichtet. Die Spannung an dem Kondensator
C3 wird mit der Z-Diode D10 auf ca. 15 V stabilisiert.
[0018] Der Pulsweitenmodulations-Baustein, PWM-Baustein, IC1 besteht im wesentlichen aus
einem Rechteckgenerator mit variablem Tastverhältnis und einer nachgeschalteten Logikschaltung,
die derart ausgebildet ist, daß an den Ausgängen zwei zeitlich zueinander versetzte
Impulse geliefert werden, wobei zwischen den Impulsen eine Impulslücke vorgesehen
wird, durch die verhindert wird, daß die nachgeschalteten Halbbrücken-Transistoren
T1, T2 gleichzeitig leitend werden. Durch Anlegen einer Gleichspannung veränderlicher
Größe an den Dimmeingang 7 wird das Tastverhältnis des PWM-Bausteins IC1 verändert,
d.h. die Pulslücke zwischen den zwei Ausgangssignalen des PWM-Bausteins IC1 wird verändert.
[0019] Die Ausgangssignale des PWM-Bausteins IC1 gelangen auf den Hochvolt-Halbbrückentreiber
HVIC, dessen Aufbau und Funktion anhand des Schaltbildes nach Fig. 3 näher erläutert
wird.
[0020] Bei dem integrierten Hochvolt-Brückentreiber HVIC wird eine sogenannte Bootstrap-Schaltung
verwendet, die bei unterschiedlichen im Handel befindlichen Brückentreibern extern
beschaltet werden können oder integriert sind.
In dem HVIC sind zwei Treiber Tr1, Tr2, die die Transistoren T1, T2 ansteuern. Der
Treiber Tr2 liegt an der Versorgungsspannung U
V, während der Treiber Tr1 eine Versorgungsspannung benötigt, die berücksichtigt, daß
der Lastpunkt zwischen zwei Transistoren T1, T2 zwischen den Spannungen von ungefähr
U
Br und ungefähr O V schwankt. Dazu ist die Bootstrap-Schaltung vorgesehen, die aus der
Diode D12, dem in Reihe dazu geschalteten Schutzwiderstand R8 und dem Kondensator
C7 besteht, wobei der Kondensator C7 einerseits an dem Lastpunkt und andererseits
an dem Widerstand R8 angeschlossen ist, der an der Ladespannung U
Br liegt. Die Diode D12 ist mit der Versorgungsspannung U
V verbunden.
Wenn der Transistor T2 leitet, kann sich der Kondensator C7 auf etwa U
V aufladen, da der Lastpunkt etwa auf Masse liegt. Wenn T2 sperrt und anschließend
T1 leitet, liegt der Lastpunkt etwa auf U
Br, und am Kondensator liegt eine Spannung von etwa U
Br + U
V an, wodurch eine schwebende Versorgungsspannung für den Treiber Tr1 erzielt wird.
[0021] Das von dem PWM-Baustein IC1 gelieferte Schaltsignal für den Transistor 1 muß ebenfalls
an die Pegelunterschiede zwischen der Spannung U
Br und etwa O V angepaßt werden. Dazu dient die Spannungspegelverschiebungsschaltung
S, die zwischen dem Signalausgang des PWM-Bausteins IC1 und dem Eingang des Treibers
Tr1 liegt. In den im Handel befindlichen HVICs wird diese Pegelverschiebung auf unterschiedliche
Weise realisiert, beispielsweise kann das Schaltsignal auf ein Impulssignal mit dem
Pegel von U
Br aufmoduliert oder überlagert werden.
[0022] Zwei weitere Ausführungsbeispiele für die Steuerschaltung 2 sind in Fig. 4 und Fig.
5 dargestellt, wobei in Fig. 4 die Ausgänge des PWM-Bausteins an einen Impulstransformator
12 mit einer Primärwicklung N4 und zwei Sekundärwicklungen N5, N6, die mit den Transistoren
T1, T2 verbunden sind und die Schaltsignale liefern, angeschlossen sind.
Fig. 5 zeigt eine Schaltung,in der ebenfalls die Bootstrap-Schaltung D12, R8 und C7
wie in Fig. 3 verwendet werden. Darüberhinaus ist ein Optokoppler OC vorgesehen, der
unter Ausnutzung einer Potentialtrennung den Treiber Tr3 für den Transistor T1 ansteuert.
Der Treiber Tr4 erhält das Schaltsignal direkt vom PWM-Baustein IC1.
[0023] An den Kondensatoren C1, C2 des Wechselrichters 1 liegt die Spannung U
Br, die jeweils durch die Kondensatoren halbiert wird. Die Transistoren T1, T2 werden
wechselseitig in den leitenden bzw. in den gesperrten Zustand geschaltet, und der
Schaltkreis der Entladungslampen wird mit einer hochfrequenten Rechteckspannung angesteuert.
Ublicherweise besteht dieser Entladungslampenschaltkreis 8 aus mindestens einer Entladungslampe
LL, der ein Kondensator C parallelgeschaltet ist, wobei die Parallelschaltung in Reihe
mit einer Induktivität L liegt. Selbstverständlich können mehrere solcher Anordnungen
parallel zueinander vorgesehen sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist parallel
zu den Lampenelektroden ein Dämpfungsglied geschaltet, das aus einem Widerstand R
und einer Diode D besteht, wobei der Widerstand R ein ohmscher oder komplexer Widerstand
oder ein anderer Widerstand oder eine Kombination sein kann. Durch dieses Dämpfungsglied
wird das Dimmverhalten der Entladungslampe LL verbessert, da sogenannte "laufende
Schichten", d.h. visuell störende Instabilitäten der Bogenentladung, bei sehr weit
heruntergedimmten Lampen, d.h. unterhalb von 10 % der maximalen Helligkeit, vermieden
werden.
[0024] In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei das Oberschwingungsfilter
4 und die Gleichspannungsversorgungsschaltung 3 gemäß Fig. 1 der Einfachheit halber
weggelassen sind.
[0025] Der Entladungslampenschaltkreis 8 besteht in diesem Fall aus zwei Leuchtstofflampen
LL1 und LL2 mit entsprechend parallelgeschalteten Kondensatoren C7, C8 und dem Dämpfungsglied
R,D und den dazu in Reihe geschalteten Induktivitäten L1 und L2. Zusätzlich zu den
Induktivitäten L1, L2 sind je zwei voneinander galvanisch getrennte Hilfswicklungen
L1' und L1" sowie L2' und L2" vorgesehen. Die Hilfswicklungen L1' und L1" bzw. L2',
L2" sind mit den zwei Elektroden jeder Leuchtstofflampe LL1, LL2 verbunden, wodurch
eine Verbesserung der Heizung der Elektroden erzielt wird. Durch diese Maßnahmen werden
daher die Elektroden auch beim Dimmen ausreichend geheizt.
Die Kondensatoren C1, C2 nach Fig. 1 werden ersetzt durch jeweils in Reihe mit der
Lampe und den Induktivitäten liegende Kondensatoren C.
[0026] Wie in Zusammenhang mit Fig. 1 oben erläutert, wird das Tastverhältnis des PWM-Bausteins
IC1 üblicherweise über eine variable Gleichspannung am Dimmeingang 7 verändert. Dabei
ist nachteilig, daß keine galvanische Trennung zwischen dem Dimmgeber oder Helligkeitsregler
und der Lampe besteht. Gemäß Fig. 2 wird daher ein Optokoppler IC3 mit einem nachgeschalteten
Tiefpaßfilter R1, C6 verwendet, wobei die Leuchtdiode des Optokopplers über einen
Widerstand R2 zu den Klemmen 9, 10 des elektronischen Vorschaltgerätes EVG1 zum Anschluß
an den Dimmgeber geführt wird. Dabei ist der externe Dimmgeber ebenfalls als PWM-Baustein
11 vorgesehen, dessen Tastverhältnis zur Helligkeitssteuerung verändert wird. Die
vom PWM-Baustein 11 gelieferten Impulssignale werden vom Optokoppler IC3 übertragen
und durch den Tiefpaß R1, C6 geglättet, so daß an dem Dimmeingang wieder eine veränderliche
Gleichspannung anliegt.
Wie in Fig. 2 angedeutet, können auch mehrere elektronische Vorschaltgeräte EVGn durch
Parallelschalten der Klemmen 9, 10 von dem PWM-Baustein 11 gedimmt werden.
Für einen Verpolschutz beim Anschluß der Klemmen 9,10 an den PWM-Baustein 11 können
in den Vorschaltgeräten Gleichrichterbrücken vorgesehen sein, die mit den Klemmen
9, 10 verbunden sind.
[0027] Der externe Dimmgeber 11 kann auch mit einem integrierten PWM-Steuerbaustein zur
Helligkeitssteuerung eingesetzt werden, wobei, wie in Fig. 2 angedeutet, auch mehrere
elektronische Vorschaltgeräte durch Parallelschalten der Klemmen 9, 10 gedimmt werden
können.
[0028] Selbstverständlich können auch andere Verfahren zum Dimmen von Entladungslampen anstelle
der Änderung des Tastverhältnisses bei der Pulsweitenmodulation der Halbbrücken-Transistoren,
wie im Ausführungsbeispiel beschrieben, verwendet werden. Beispielsweise kann die
Frequenz des PWM-Bausteins IC1 geändert werden, die eine Änderung des induktiven Drosselwiderstandes
hervorruft, wodurch sich die Lampenhelligkeit ändert.
1. Elektronisches Vorschaltgerät für aus Gleich- oder Wechselspannungsnetzen versorgte
Niederdruckentladungslampen mit einem Wechselrichter, der mindestens eine Lampe über
einen zu ihr parallel geschalteten kapazitiven Blindwiderstand und einen dazu in Reihe
geschalteten induktiven Blindwiderstand speist, einem als Hochsetzsteller ausgebildeten
elektronischen Oberschwingungsfilter und einer mit einer Gleichspannungsversorgungsschaltung
verbundenen digitalen Steuerschaltung für den Wechselrichter, wobei das elektronische
Oberschwingungsfilter eine Hochsetzstellerdrossel aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleichspannungsversorgungsschaltung (3) mit dem Oberschwingungsfilter (4)
verbunden ist und einen auf die Versorgungsspannung der Steuerschaltung (2) über einen
ersten Transistor (T4) aufladbaren Kondensator (C3) aufweist, wobei der erste Transistor
(T4) sofort nach Einschalten der Versorgungsspannung des elektronischen Vorschaltgerätes
leitend wird, daß eine Sperrschaltung (R6,R7,C4,T5) vorgesehen ist, die den ersten
Transistor (T4) nach Aufladen des Kondensators (C3) sperrt und daß der Kondensator
(C3) über eine zusätzliche Hilfswicklung (N1) der Hochsetzstellerdrossel (L3) und
eine mit ihm verbundene Gleichrichterschaltung (D1-D4) ständig nachgeladen wird.
2. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschaltung
einen mit dem ersten Transistor (T4) verbundenen zweiten Transistor (T5) und ein mit
diesem verbundenes RC-Glied (C4,R7,R6) aufweist, wobei der zweite Transistor (T5)
nach Einschalten der Versorgungsspannung des Vorschaltgerätes nach einer durch das
RC-Glied (C4,R7,R6) vorgegebenen Zeit leitend wird und dadurch den ersten Transistor
(T4) ständig sperrt.
3. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (2) eine Dimmvorrichtung umfaßt, durch die das Tastverhältnis
oder die Frequenz der Steuersignale für den Wechselrichter veränderbar ist.
4. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbesserung des Dimmverhaltens der mindestens einen Lampe (LL1,LL2) der induktive
Blindwiderstand (L1,L2) zwei voneinander galvanisch getrennte Hilfswicklungen (L1',L1",L2',
L2") aufweist, die jeweils mit den Elektroden der Lampe (LL1,LL2) verbunden sind.
5. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vermeidung von Instabilitäten der Bogenentladung beim Dimmen ein als Reihenschaltung
aus einer Diode und einem Widerstand ausgebildetes Dämpfungsglied (R,D) parallel zu
den Elektroden der Lampe (L) geschaltet ist.
6. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (2) über einen Optokoppler (IC3) mit einem vorzugsweise als
PWM-Baustein (11) ausgebildeten Dimmgeber verbunden ist.
7. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (2) einen Pulsweitenmodulator (IC1) aufweist.
8. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (2) einen integrierten Hochvolt-Brückentreiber (HVIC) mit
Bootstrap-Schaltung (D12,R8,C7) aufweist.
9. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (2) einen mit dem Pulsweitenmodulator (IC1) verbundenen Impulstransformator
(12) aufweist.
10. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (2) zwei Treiber (Tr3, Tr4) aufweist, von denen einer (Tr4)
direkt vom Pulsweitenmodulator und der andere (Tr3) über einen Optokoppler (OC) angesteuert
wird, wobei der Optokoppler (OC) und der entsprechende Treiber (Tr3) von einer Bootstrap-Schaltung
(D12,R8,C7) mit Spannung versorgt werden.
11. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß für einen Verpolschutz an den Eingangsklemmen (9,10) für den externen Dimmgeber
(11) eine Gleichrichterbrücke vorgesehen ist.