[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Bilddaten, insbesondere
für Standbildübertragungszwecke. Die Bilddaten werden, um möglichst geringe Übertragungsbitraten
zu erhalten, in Teilbildbereiche (Datenblöcke) zerlegt, die einer Transformationscodierung,
z.B. einer DCT (Discrete Cosine Transform) zur Gewinnung von Koeffizienten unterzogen
werden und anschließend quantisiert werden (EP 244 001 A2, EP 336 510 A2).
[0002] Zur Übertragung von Standbildern in CCIR-Qualität ist ein Normvorschlag veröffentlicht
- JPEG (Joint Photographic Experts Group) ISO/IEC JTC1/SC2/W8, CCITT SGVIII, August
31, 1989. Dort werden zwei prinzipielle Verfahren genannt:
a) Sequential Reference Modell
- Aufteilung des Bildes in Blöcke der Größe 8x8 Pixel,
- DCT-Transformation und Quantisierung
- Übertragung in p x 64 kBit/s Kanälen
Die Übertragung erfolgt Block für Block mit der vollen Auflösung. Vorteilhaft für
Systeme, die keinen Speicher für den vollständigen Koeffizientensatz des Gesamtbildes
benötigen. Der Bildaufbau erfolgt entsprechend der Bearbeitungsrichtung von links
oben nach rechts unten; die bearbeiteten Blöcke werden sofort übertragen.
Nachteile:
- Feste Auflösung, wird vor der Übertragung festgelegt;
- keine schnelle Darstellung mit geringerer Auflösung für den ersten Überblick
b) Progressive Reference Modell
- Aufteilung des Bildes in Blöcke der Größe 8x8 Pixel,
- DCT-Transformation
- Zwischenspeicherung der Koeffizienten des Bildes
- Quantisierung
- Übertragung in p x 64 kbit/s Kanälen in mehreren Stufen mit wachsender Bildauflösung
mittels verschiedener Verfahren
[0003] Die Zwischenspeicherung der Koeffizienten macht einen zusätzlichen Speicher erforderlich,
der die 1,5-fache Größe des entsprechenden Bildspeichers für die Abspeicherung eines
Quellbildes haben muß.
[0004] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild für das Progressive Reference Modell. Darin bedeuten:
BS = Bildspeicher für das jeweils zu verarbeitende Quellbild, DCT = Diskrete Cosinustransformation,
QUANT = Quantisierung der Koeffizienten, KS = Koeffizientenspeicher, VLC = Lauflängenkodierer,
MUX = Multiplexer für die Bilddatenübertragung. Für das Progressive Reference Modell
werden im ISO Normenvorschlag drei Verfahren zum progressiven Bildaufbau vorgestellt:
1. Sukzessive Approximation
Quantisierung der Koeffizienten in zunächst grober Stufe und Übertragung. Bleibende
Fehler werden in weiteren Stufen mit feiner werdender Quantisierung übertragen. Damit
wird in kürzerer Zeit ein grobes Bild übertragen und mit wachsender Dauer verfeinert.
2. Spektrale Koeffizientenauswahl
Die Quantisierung wird sofort auf den Endwert vorgenommen und die quantisierten Koeffizienten
zwischengespeichert. Die Übertragung erfolgt wieder in mehreren Stufen und beschränkt
sich zunächst auf die niederfrequenten Spektralanteile (Koeffizientenselektion). In
weiteren Schritten werden die höherfrequenten Anteile übertragen, bis die volle Bildauflösung
vorhanden ist.
3. Hierarchische Bildcodierung
Auflösungsreduktion des Bildes durch Tiefpassfiltern und Abtastratenwandlung um Faktor
2 oder 4 in beiden Richtungen im Ortsbereich. Die Pixelanzahl (damit auch die Koeffizientenanzahl)
reduziert sich entsprechend um die Faktoren 4 bzw. 16. Die so reduzierten Bilder werden
codiert und übertragen, sie dienen gleichzeitig als Prädiktion für den nächsten Schritt,
der dann mit der nächsthöheren Auflösung ausgeführt wird. Durch die Reduktion der
Pixelanzahl erfolgt die Übertragung eines zunächst unschärferen Bildes um den Reduktionsfaktor
schneller.
[0005] Bei dem Standbildcodierer gemäß EP 336 510 wird das Progressive Reference Modell
verwendet. Bei der erstmaligen Übertragung pro Viertelbild steuert eine Auswahlschaltung
den Quantisierer so, daß er mit einer Quantisierungskennlinie arbeitet, die der gröbsten
zur Verfügung stehenden Quantisierung entspricht. Bei einer weiteren Übertragung wird
eine Quantisierungskennlinie mit feinerer Quantisierung ausgewählt, wobei hierzu auf
das rückgewandelte zuvor übertragene Bild zurückgegriffen wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Aufbereitung von Bilddaten, insbesondere
für eine Standbildübertragung aufzuzeigen, mit der eine kurze Übertragungszeit für
Folgebilder, insbesondere für solche Folgebilder, die gegenüber einem ersten Quellbild
wenig geändert sind, realisierbar ist. Diese Aufgabe wird durch die Schritte des Patentanspruchs
1 gelöst. Die Ansprüche 2 bis 8 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens.
[0007] Das Verfahren nach der Erfindung weist folgende Vorteile auf: Für die Standbildübertragung
kann eine vorhandene Anordnung zur Verarbeitung von Bewegtbildern herangezogen werden.
Für Bewegtbild- und Standbildübertragung sind keine zwei getrennte Codecs erforderlich.
Durch die vertikale Abtastratenwandlung bezüglich des Chrominanzsignals ist die zu
übertragende Datenrate ohne merklichen Qualitätsverlust reduziert, was zum schnelleren
Folgebildaufbau nutzbar ist. Für wenig geänderte Folgebilder kann die Übertragungszeit
sehr verkürzt oder die Auflösung weiter erhöht werden, da kein vollständiger Bildneuaufbau
erforderlich ist. Codierbaugruppen, die für die Bewegtbildübertragung konzipiert sind,
müssen zur Standbildübertragung lediglich mit einer erweiterten Ablaufsteuerung nachgerüstet
werden.
[0008] Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nun näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild eines Bewegtbild- und Standbildcodierers nach der Erfindung,
- Fig. 3a,b
- Luminanz- und Chrominanz-Blöcke eines Makroblocks,
- Fig. 4
- die Makroblockanordnung innerhalb eines "Group-of-Blocks",
- Fig. 5
- die Anordnung der Bildübertragungsfolge der "Group-of-Blocks" in einem CIF-Bild,
- Fig. 6
- die Anordnung und Übertragungsfolge der "Group-of-Blocks" bei der Standbildcodierung.
[0009] Eine beispielsweise von einer Kamera gelieferte Bildsequenz wird vor der Einschreibung
in einen Bildspeicher BS (Fig. 2) bezüglich ihres Bildformats gewandelt. Digitalisierte
Luminanzbildpunkte werden von einem Format 720 pel x 576 Zeilen auf die Größe 704
x 576 durch Weglassen von jeweils 8 Randpunkten gebracht. Das Chrominanzbild wird
vom Format 360 x 576 auf das Format 352 x 288 gebracht. Horizontal werden also jeweils
4 Randpunkte unterdrückt. In vertikaler Bildrichtung wird beim Chrominanzbild eine
Abtastratenwandlung mit dem Faktor 1/2 vorgenommen. Das Bildformat entspricht für
Luminanz und Chrominanz dann der vierfachen CIF (Common Interchange Format)-Bildgröße,
die beispielsweise der CCITT Draft Revision of Recommendation H. 261 TD4 zu entnehmen
ist. Die Bildbearbeitung kann teilbildbereichsweise beispielsweise gemäß CCITT H.
261, s.o., makroblockweise mit einer Makroblockgröße von 16x16 Bildpunkten bei Luminanz
(enthält 4 Luminanzblöcke mit 8x8 pel) und jeweils 8x8 pel bei den Chrominanzkomponenten
U und V vorgenommen werden; dies entspricht wegen der unterschiedlichen Auflösung
derselben Bildschirmfläche. Je Makroblock sind also 6 Blöcke der Größe 8x8 pel zu
bearbeiten.
[0010] Der Modeumschalter MU steht zu Beginn einer neuen Bildübertragung in Stellung 1,
so daß die Bilddaten als PCM-Werte vom Bildspeicher BS zur Transformations-Codierstufe
DCT kommen. Die Stellung 1 wird als INTRA-MOde bezeichnet (CCITT H. 261, TD 5). Um
einen schnellen Bildaufbau zu erhalten, erfolgt die Aufbereitung von Bilddaten für
die Übertragung in mehreren Durchläufen, hier speziell in drei Durchläufen. Zuerst
erfolgt die Quantisierung QUANT der durch die Transformationscodierung entstandenen
Koeffizienten mit einem sehr groben Quantisierungsfaktor. Es wird, wie im ISO-Normvorschlag
angegeben, ein wahrnehmungsadaptiver Quantisierer mit Skalierungsmöglichkeit eingesetzt.
Der vorgewählte Koeffizientensatz wird in diesem ersten Durchlauf mit dem Faktor 4
skaliert. Diese Skalierung mit dem Faktor 4 wird jedoch nur auf die AC-Koeffizienten
(hochfrequente Koeffizienten gemäß ISO Normvorschlag) angewendet. Der DC-Koeffizient
(Gleichanteil) wird abweichend vom ISO Normvorschlag mit einer festen und endgültigen
Feinquantisierung - beispielsweise Quantisierungswert 8 - quantisiert und mit einer
festen Codewortlänge von 8 Bit übertragen. Diese Vorgehensweise beruht auf der Erkenntnis,
daß die DC-Werte Absolutwerte sind, für die eine statistische Codierung nicht sinnvoll
ist. Die AC-Koeffizienten werden entsprechend ihrer spektralen Bedeutung in eine lineare
Anordnung gebracht, beispielsweise durch das im ISO Normvorschlag dargestellte "Zig-Zag-Scan"-Verfahren
- Baugruppe ZZS. Die nächste Baugruppe Co Sel, die für die Bewegtbildcodierung zum
Bildaufbau benötigt wird, selektiert den DC-Koeffizienten sowie eine Anzahl signifikanter
AC-Koeffizienten - für den ersten Bearbeitungsdurchlauf 5 AC - Koeffizienten. Diese
ausgewählten grob quantisierten AC-Koeffizienten werden in der Baugruppe VLC lauflängencodiert
und mittels eines Multiplexers MUX in einen Multiplexrahmen eingelagert, der diverse
Steuerinformationen - Header - enthält. Im Anschluß an eine Vorwärts-Fehlerkorrekturstufe
FEC werden die aufbereiteten Bilddaten entweder zwischengespeichert oder zu einem
empfangsseitigen Decoder über einen p x 64 kbit/s Datenkanal übertragen, der die senderseitigen
Datenaufbereitungsschritte für eine Bilddarstellung auf einem Bildschirm wieder rückgängig
macht.
[0011] Die eindimensionale Anordnung der 6 Koeffizienten durch die Baugruppe ZZS wird wieder
rückgängig gemacht - Baugruppe ZZS⁻¹ - und die quantisierten Werte auf den Repräsentationspegel
zurückgerechnet - Stufe QUANT⁻¹. Mit einer Stufe zur inversen Cosinustransformations
IDCT wird der aufbereitete Makroblock in den Bildbereich zurückgewandelt und über
den Modeumschalter MU in Stellung 1 in den Prädiktionsspeicher PBS eingeschrieben.
Dasselbe Prädiktionsbild wird im empfangsseitigen Decoder ebenfalls ermittelt und
auf dem Bildschirm dargestellt. Nach der Abarbeitung des ersten Bearbeitungsdurchgangs
ist im Decoder und im Prädiktionsspeicher PBS ein Bild mit grober Auflösung vorhanden.
[0012] Dasselbe Quellbild wird ein einem zweiten Durchgang wieder makroblockweise aus dem
Bildspeicher BS ausgelesen, jetzt aber steht der Modeumschalter MU in Stellung 2 -
INTER-Mode. Somit wird das im ersten Bearbeitungsdurchgang ermittelte und übertragene
Bild aus dem Prädiktionsspeicher PBS ausgelesen und vom Original-Quellbild mittels
des Subtrahierers SUB subtrahiert. Das bei der Subtraktion entstehende Differenzbild
wird mittels der Transformationsstufe DCT transformiert und mit dem feineren Skalierungsfaktor
von 1 in der Stufe QUANT quantisiert. Nach dem Zig-Zag-Scan der Stufe ZZS werden jetzt
noch vier weitere Koeffizienten mittels der Selektionsstufe CoSel selektiert, also
insgesamt 10 Koeffizienten bei der Übertragung berücksichtigt, wobei die 5 AC-Koeffizienten
beim ersten Durchgang verfeinert und die anderen vier erstmals übertragen werden.
Der DC-Koeffizient ist bereits im ersten Durchgang in voller Auflösung übermittelt
worden, so daß dieser keine weitere Veränderungen erfährt. Mit den Stufen ZZS⁻¹, QUANT⁻¹
und IDCT wird, wie im Decoder, das Differenzbild ermittelt und mittels des Addierers
ADD in ein neues Prädiktionsbild zurückverwandelt und in den Prädiktionsbildspeicher
PBS eingeschrieben.
[0013] Wenn ein Bild von noch besserer Bildqualität gewünscht wird, erfolgt ein dritter
Durchgang, der bis auf die nachfolgend erläuterten Schritte mit den Schritten des
zweiten Durchgangs übereinstimmt. Verändert wird jetzt nur noch die Skalierung des
Quantisierers QUANT auf 0,5 und die Koeffizientenselektionsstufe CoSel läßt jetzt
alle Koeffizienten für die Übertragung zu. Im Anschluß an die Rückwandlung ist bei
diesem Durchgang im empfangsseitigen Decoder und im Prädiktionsbildspeicher PBS ein
vollständiges Bild mit voller Auflösung vorhanden, wobei allerdings keine bitgenaue
Abbildung des Quellbildes erfolgt ist. Eine bitgenaue Abbildung kann erfolgen, wenn
sich weitere Durchgänge von der Art des letzten Durchgangs anschließen, wobei die
Quantisierungsskalierung weiter verfeinert wird. Bei der Verwendung der Bewegtbildeinrichtung
zur Standbildcodierung können die Codetabellen zur Entropiecodierung und die Multiplexerstruktur
nach der CCITT Draft Revision of Recommendation H. 261 ohne Änderung verwendet werden.
Zusätzlich sind nur die Baugruppen zur Koeffizientenselektion und zur Modeumschaltung.
Außerdem muß der verwendete Quantisierer in der Lage sein, mit einer Koeffizientenmatrix
zu arbeiten.
[0014] Nachdem mit den zuvor beschriebenen Schritten in zwei bzw. falls erforderlich in
drei Durchgängen ein Bild übertragen oder zur Übertragung aufbereitet wurde, kann
dieses Bild als Prädiktion für ein Folgebild (Quellfolgebild) herangezogen werden.
Dies ist vor allem in Übervachungseinrichtungen (supervision mode) vorteilhaft anwendbar,
wenn sich zum vorangegangenen Quellbild nur in einem Bildausschnitt Änderungen ergeben.
Diese können in viel kürzerer Zeit übertragen und dargestellt werden als bei einem
Bildneuaufbau. In einem ersten Schritt wird dazu für jeden Makroblock festgestellt,
ob zwischen Quellbild und Quellfolgebild eine Änderung erfolgt ist, die nicht aufgrund
des Kamerarauschens entstanden ist. Diese Entscheidung wird im Schaltungsblock IAS
getroffen. Als Kriterien für eine solche Änderung können dies eine Varianzanalyse
oder eine dem Kamerarauschen angepaßte Schwellwertentscheidung - Bild-zu-Bild-Differenz
(Framedifferenz FD) > Schwelle - sein, vgl. beispielsweise US 4,771,331 oder Dissertation
J. Klie "Codierung von Fernsehsignalen für niedrige Übertragungsbitraten", TU Hannover,
1978, Seiten 62 bis 69. Die Prüfung eines dieser Kriterien liefert die Aussage, ob
INTER- oder INTRA-Mode gewählt werden muß.
Fall 1: INTRA
[0015] Der Block wird wie beim ersten Quellbild vollständig neu übertragen. Diese Entscheidung
fällt nur dann für alle Blöcke, wenn zwischen Quellbild und Quellfolgebild der Bildausschnitt
verändert wurde. Sind nur lokale Änderungen vorhanden, so wird nur bei den betreffenden
Blöcken auf INTRA-Mode umgeschaltet und diese dann vollständig neu aufgebaut.
Fall 2: INTER
Durchgang 1:
[0016] Im Falle eines unveränderten Blockes zwischen Quellbild und Quellfolgebild tritt
als Differenz nur der Rauschbelag der Kamera auf, wobei die Schwelle zur INTRA-Entscheidung
nicht überschritten wird. Dadurch wird der zu übertragende Makroblock durch den entsprechenden
Makroblock vom Quellbild prädiziert. Damit tritt als Differenzsignal (abgesehen vom
Rauschbelag) der Wert 0 auf, so daß dieser Block keine Datenrate (mit Ausnahme des
Multiplexrahmens) erfordert.
[0017] Die Durchgänge 2 und 3 bei der Bearbeitung des Quellfolgebildes werden wie bei der
Bearbeitung des Quellbildes im INTER-Mode übertragen, d.h. es erfolgt eine Prädiktion
durch den entsprechenden Block des vorangegangenen Bildes. Durch die Prädiktion mit
dem bereits vollständigen Quellbild treten bei diesen Durchgängen wieder nur in den
geänderten Makroblöcken von Null verschiedene Differenzen auf, die entsprechend bearbeitet
werden. Damit sinkt die Übertragungsdauer für das Quellfolgebild proportional zu der
Zahl der als ungeändert erkannten Makroblöcke. Falls keine oder nur einzelne Makroblöcke
als geändert erkannt werden, kann dies auch als Kriterium dienen, im Durchgang 3 den
Skalierungsfaktor für die Quantisierung weiter zu verfeinern, um die Restdifferenz
zum vorangegangenen Bild weiter zu verfeinern. Als weiteres Kriterium für diese Entscheidung
kann auch die in den Durchgängen 1 und 2 benötigte Bitanzahl für die quantisierten
und selektierten Koeffizienten (und damit Übertragungszeit) dienen, d.h. falls die
ermittelte Bitanzahl kleiner als ein Schwellwert ist, wird für den Durchgang 3 eine
feinere Quantisierung vorgenommen.
[0018] Die im ISO Normvorschlag enthaltene wahrnehmungsadaptive Quantisierungstabelle für
die Quantisierung der Farbinformation ist unsymmetrisch. Dies resultiert daher, weil
ein 8x8 pel Chrominanzblock aufgrund der doppelten Chrominanzzeilenzahl der CCIR-Bildes
im Vergleich zu diesem Vorschlag eine rechteckige Fläche mit der Ausdehnung x:y =
2:1 besitzt, während mit dem bei der Erfindung vorgesehenen vierfach-CIF-Bild dieser
Block quadratisch ist. Deshalb wird erfindungsgemäß eine symmetrische Quantisierungstabelle
eingesetzt.
[0019] Die Anordnung der Blöcke eines Makroblockes bei der Erfindung zeigt Fig. 3a bezüglich
der Luminanz und Fig. 3b bezüglich der Chrominanz. In der CCITT Empfehlung H. 261
sind die Makroblöcke MB zu "Group-of-Blocks" GOB zusammengefaßt, die im Multiplexrahmen
bezüglicher ihrer Adressen gekennzeichnet sind (GOB Header). Die Anordnung der Makroblöcke
innerhalb eines Group-of-Blocks bei der Erfindung zeigt Fig. 4. In Fig. 5 ist für
eine CIF-Bildaufteilung die Anordnung und Übertragungsfolge der Group-of-Blocks GOBs
dargestellt. Die Anordnung und Übertragungsfolge der GOBs bei der Standbildcodierung
nach der Erfindung mit einem 4-fach CIF-Bildformat zeigt Fig. 6. Die GOB-Adressierung
im GOB-Header (s. CCITT Empfehlung H. 261) kann allerdings nur 4 Bit aufnehmen, so
daß die Übertragungsfolge in 4*12 GOBs aufgeteilt werden muß und im Picture-Header
des Multiplexrahmens die 4 Teilbilder adressiert werden müssen. Durch die Kennzeichnung
des Standbildmodes im Picture Header wird beim Verfahren nach der Erfindung die GOB-Anordnung
im 4-fach-CIF-Bild gegenüber dem CIF-Bild umgeschaltet (Fig. 5 und 6).
1. Verfahren zur Aufbereitung von Bilddaten für insbesondere Standbildübertragungszwecke,
wobei für einen Bildneuaufbau
a) die Bilddaten eines Quellbildes zum Erhalt spektraler Koeffizienten teilbildbereichsweise
transformationscodiert werden,
b) die erhaltenen Koeffizienten quantisiert werden und zwar
b1) bezüglich des DC-Koeffizienten mit einer endgültigen Feinquanisierung,
b2) bezüglich der AC-Koeffizienten mit einer Grobquantisierung,
c) der DC-Koeffizient sowie eine Anzahl signifikanter AC-Koeffizienten selektiert
werden,
d) die so aufbereiteten Bilddaten gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer
Codierungsschritte übertragen oder zwischengespeichert werden,
e) die Schritte a) bis c) bis auf den durch die Quantisierung und Selektierung verloren
gegangenen Informationsgehalt rückgewandelt werden,
f) ein Differenzbild aus den Bilddaten des Quellbildes und den rückgewandelten Bilddaten
ermittelt wird,
g) die Differenzbilddaten zum Erhalt spektraler Koeffizienten teilbildbereichsweise
transformationscodiert werden,
h) die erhaltenen AC-Koeffizienten mit einer feineren Quantisierung als der in Schritt
b2) vorgenommenen Grobquantisierung quantisiert werden,
i) der endgültig quantisierte DC-Koeffizient sowie eine Anzahl signifikanter AC-Koeffizienten,
die größer ist als die im Schritt c) erfaßten AC-Koeffizienten, selektiert werden,
j) die aufbereiteten Differenzbilddaten gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer
Codierschritte übertragen oder zwischengespeichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
k) die Schritte g) bis i) des Anspruchs 1 bis auf den durch die Quantisierung und
Selektierung verloren gegangenen Informationsgehalt rückgewandelt werden,
l) ein Differenzbild aus den Bilddaten der nach den Schritten e) und k) rückgewandelten
Bilddaten ermittelt wird,
m) letztere Differenzbilddaten zum Erhalt spektraler Koeffizienten teilbildbereichsweise
transformationscodiert werden,
n) alle AC-Koeffizienten noch feiner quantisiert werden als bei allen bisherigen Schritten,
o) alle quantisierten Koeffizienten gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer
Codierschritte übertragen oder zwischengespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unter Schritt e)
oder k) rückgewandelten oder unter Rückwandlung der Schritte m) und n) ermittelten
Bilddaten teilbildbereichsweise mit den Bilddaten eines Quellfolgebildes verglichen
werden, daß bei hohem Übereinstimmungsgrad dieser Bilddaten mit den Bilddaten des
Quellfolgebildes der jeweilige Teilbildbereich durch die rückgewandelten Bilddaten
aus dem Quellbild ersetzt wird und nur jene Teilbildbereiche aus dem Quellfolgebild
neu aufbaut werden, bei denen kein hoher Übereinstimmungsgrad festgestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenn alle oder nur wenige Teilbildbereiche
durch rückgewandelte Bilddaten aus dem Quellbild ersetzbar sind, bei der Quantisierung
nach Schritt n) der Skalierungsfaktor für die Quantisierung noch weiter verfeinert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenn für die Quellbild- und
erste Differenzbildübertragung der quantisierten und selektierten Koeffizienten eine
vorgegebene Bitanzahl nicht überschritten wird, bei der Quantisierung nach Schritt
n) der Skalierungsfaktor für die Quantisierung noch weiter verfeinert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Aufbereitung
von Bilddaten für Standbildübertragung eine Bildformatwandlung in dem Sinne vorgenommen
wird, daß vier genormte Bewegtbilder (CIF-Bilder) einem Standbild entsprechen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildformatwandlung darin
besteht, daß bei dem Luminanzsignal von beispielsweise 720 x 576 Bildpunkten jeweils
die 8 Randpunkte rechts und links in horizontaler Richtung unterdrückt werden und
beim Chrominanzsignal eine vertikale Abtastratenwandlung mit dem Faktor 1/2 vorgenommen
wird und rechts und links jeweils 4 Randpunkte unterdrückt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Quantisierung
des Chrominanzsignals mit einer symmetrischen Quantisierungstabelle vorgenommen wird.