[0001] Die Erfindung betrifft einen Induktor zum elektroinduktiven Erwärmen metallischer
Gegenstände.
[0002] Derartige Induktoren sind in sehr unterschiedlicher Bauausführung bekannt. In der
Regel werden die den Strom in das zu erwärmende Werkstück induzierenden Heizleiter
der Form des Werkstücks angepaßt, wenn sie das Werkstück z.B. halbrund umfassen, oder
sie sind linienförmig, in Längsrichtung des Werkstücks, z.B. einer Welle, im Abstand
zu dessen Oberfläche sich erstreckend, ausgebildet.
[0003] Das Ziel ist jeweils, die und nur die Werkstückabschnitte induktiv zu erwärmen, die
zur Härtung anschließend abgeschreckt werden sollen. Diese Verfahrensweise nennt man
partielles Härten. So sollen z.B. bei einer Kurbelwelle die Lager- und Kurbelzapfen
zur Erhöhung des Verschleißwiderstandes gehärtet werden, nicht jedoch die Wangen,
damit letztere rißfrei und zäh bleiben, um den Biegebeanspruchungen besser standhalten
zu können.
[0004] Aus der DE-PS 38 43 457 ist ein aus zwei parallelen Leiterabschnitten gebildeter
Linieninduktor bekannt, bei dem die Leiterabschnitte relativ zueinander in ihrer Längsrichtung
verschiebbar sind, um eine Anpassung an unterschiedlich lange zu erwärmende Werkstücke
vornehmen zu können. Dabei können die durchlaufenden Heizleiterbereiche Nachbarabschnitte
des Werkstücks in unerwünschter Weise erwärmen.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde einen Induktor zu schaffen, der wie
der bekannte in seiner Wirklänge veränderbar ist, der aber zusätzlich Mittel aufweist,
um die Wirkbereiche der Heizleiter einzustellen und eng zu begrenzen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß dem Heizleiter
des Induktors mindestens ein Abschirmleiter zugeordnet ist, der den Wirkabschnitt
des Heizleiters variabel gestaltet. Bevorzugt ist der oder sind die Abschirmleiter
auf dem Heizleiter verschiebbar angeordnet, um dessen Wirklänge zu verändern bzw.
anzupassen an die Länge des zu erwärmenden Werkstückabschnitts. Der Abschirmleiter
ist dabei so positioniert, daß er zwischen dem Heizleiter und dem Werkstück liegt
und so den Heizleiter auf einer vorwählbaren Länge abschirmt, auf der keine elektrischen
Ströme in dem benachbarten Werkstück induziert werden sollen.
[0007] Der Abschirmleiter ist vorzugsweise plattenförmig ausgebildet, kann jedoch auch jede
andere geeignete Form aufweisen. Der Abschirmleiter kann ferner mit parallelen Rückschlußleitungen
versehen sein, die bevorzugt um den Heizleiter herumgeführt sind. So kann zwischen
den den Heizleiter umfassenden Rückschlußleitungen und dem Heizleiter eine dem Zwischenraum
angepaßte und in diesen eingepaßte Schiebehülse aus elektrisch nicht leitendem Material,
insbesondere Kunststoff, vorgesehen sein, die eine leichtgängige Schiebeführung des
Abschirmleiters gegenüber dem Heizleiter gewährleistet, um sie relativ zueinander
verschieben zu können.
[0008] Bevorzugt ist, daß der Abschirmleiter an der Schiebehülse zur gemeinsamen Verschiebung
gegenüber dem Heizleiter befestigt ist. Insbesondere kann der Abschirmleiter mit einer
Kühl- oder Abschreckbrause kombiniert sein.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Induktors
kann der Abschirmleiter mit einer Kühl- oder Abschreckbrause kombiniert sein. Dann
kann nach dem Abschalten des den Heizleiter durchfließenden Stroms der als Abschreckbrause
ausgerüstete Abschirmleiter an die abzuschreckende Stelle verschoben werden, was relativ
schnell erfolgen kann, weil der Abschirmleiter in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem
erhitzten und abzuschreckenden Werkstückabschnitt liegt. Dabei kann die Verschiebung
des als Abschreckbrause dienenden Abschirmleiters an die abzuschreckende Stelle entweder
relativ zu dem ortsfest bleibenden Heizleiter erfolgen oder aber der Heizleiter wird
zusammen mit dem Abschirmleiter an die abzuschreckende Stelle verschoben oder verfahren.
[0010] Grundsätzlich ist auch die Kombination zweier Heizleiter zur Erwärmung eines Werkstücks
möglich, von denen einer oder beide Heizleiter mit dem erfindungsgemäßen Abschirmleiter
versehen sind.
[0011] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Induktors sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1a
- den Heizleiter mit Abschirmleiter in perspektivischer Darstellung in einer Ausführung
und
- Fig. 1b
- in einer abgewandelten Form,
- Fig. 2
- eine Anordnung von zwei Heizleitern an einem Werkstück, von denen einer mit einem
Abschirmleiter versehen ist, in Seitenansicht und
- Fig. 3
- im Querschnitt,
- Fig. 4
- ist eine weitere Ausführung eines Induktors mit Heiz- und Abschirmleiter in einer
Prinzipdarstellung und
- Fig. 5
- zeigt die Ausbildung des Abschirmleiters als Abschreckbrause.
[0012] Als Heizleiter 1 ist ein Kupfer-Hohlleiter mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen,
der mit einem Blechpaket 5 bestückt ist. An der dem zu erwärmenden Werkstück 6 zugewandten
Seite des Heizleiters 1 ist zwischen diesem und dem Werkstück 6 auf einem Teil seiner
Länge der Abschirmleiter 2 angeordnet. Der Abschirmleiter 2 kann die Form einer Platte
haben, an deren gegenüberliegenden Enden Rückschlußleitungen 3a,3b angeordnet sind,
die gemäß Fig. 1a das Blechpaket 5 um den Heizleiter 1 umgeben und parallel zueinander
liegen. Der Zwischenraum zwischen den Rückschlußleitungen 3a,3b und dem Blechpaket
5 ist mit einer Schiebehülse 7 ausgefüllt. Die Schiebehülse 7 erleichtert die Axialverschiebung
des Abschirmleiters 2 auf dem den Heizleiter 1 umgebenden Blechpaket 5 bzw. umgekehrt.
[0013] Die Ausführung des Abschirmleiters 2 gemäß Fig. 1b unterscheidet sich von der gemäß
Fig. 1a in einer anderen Lage der Rückschlußleitungen 3a,3b, welche die Schenkel und
der Abschirmleiter 2 den Steg eines U-Profils bilden.
[0014] Fig. 2 und 3 zeigen die Anordnung des Heizleiters 1, wieder mit Abschirmleiter 2
zwischen diesem und dem Werkstück 6 und einem weiteren Heizleiter 1'. Wie aus der
Ansicht dieser Anordnung in Fig. 2 ergibt, liegen die beiden Heizleiter 1,1' einander
diametral gegenüber und schließen das Werkstück, welches während der Erwärmung um
seine Achse rotiert, zwischen sich ein, so daß es von gegenüberliegenden Seiten durch
die beiden Heizleiter 1,1' erwärmt wird. Mit dem Abschirmleiter 2, der auf dem Heizleiter
1 axial verschiebbar angeordnet ist, läßt sich die Beeinflussungszone des Heizleiters
1 gegenüber dem Werkstück 6 variieren. Bei der dargestellten Stellung des Abschirmleiters
2 auf dem Heizleiter 1 wird das Ende des Werkstücks 6 abgeschirmt und liegt daher
außerhalb der strom- und damit wärmebeeinflußten Zone 8 des Werkstücks 6, die strichpunktiert
angedeutet ist.
[0015] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführung mit zwei identischen Heizleitern 1,1',
die beide mit einem Abschirmleiter 2 versehen sind.
[0016] Fig. 5 zeigt den Heizleiter 1 mit ihn umgebendem Abschirmleiter 2, der an der dem
Werkstück 6 zugewandten Seite als Abschreckbrause 4 ausgebildet ist. Diese Abschreckbrause
4 kann unmittelbar nach erfolgter Aufheizung des Werkstücks 6 nach dem Abschalten
des den Heizleiter 1 durchfließenden Stroms in Tätigkeit treten und die aufgewärmte
Zone des Werkstücks 6 zum Härten abschrecken. Dazu wird der Abschirmleiter 2 mit der
Abschreckbrause 4 in Längsrichtung des Heizleiters 1 parallel zur erwärmten Oberflächenzone
8 des Werkstücks 6 durch Schieben fortbewegt.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1 -
- Heizleiter
- 2 -
- Abschirmleiter
- 3 -
- Rückschlußleitungen
- 4 -
- Abschreckbrause
- 5 -
- Blechpaket
- 6 -
- Werkstück
- 7 -
- Schiebehülse
- 8 -
- Oberflächenzone
1. Induktor zum elektroinduktiven Erwärmen metallischer Gegenstände,
dadurch gekennzeichnet, daß seinem Heizleiter (1) mindestens ein Abschirmleiter (2) zugeordnet ist, der den
Wirkabschnitt des Heizleiters (1) variabel gestaltet.
2. Induktor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Abschirmleiter (2) auf dem Heizleiter (1) verschiebbar angeordnet
sind.
3. Induktor nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmleiter (2) plattenförmig ausgebildet ist.
4. Induktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmleiter (2) mit parallelen Rückschlußleitungen (3a,3b) versehen ist.
5. Induktor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückschlußleitungen (3a,3b) um den Heizleiter (1) herumgeführt sind.
6. Induktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter (1) mit einem Blechpaket (5) bestückt ist, auf dem eine Schiebehülse
(7) angeordnet ist, auf der oder mit der der Abschirmleiter (2) gegenüber dem Heizleiter
(1) oder umgekehrt verschiebbar ist.
7. Induktor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmleiter (2) an der Schiebehülse (7) zur gemeinsamen Verschiebung gegenüber
dem Heizleiter (1) befestigt ist.
8. Induktor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmleiter (2) mit einer Kühl- oder Abschreckbrause (4) kombiniert ist.