(19)
(11) EP 0 439 720 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.1991  Patentblatt  1991/32

(21) Anmeldenummer: 90123061.5

(22) Anmeldetag:  01.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F24F 13/08, E04F 17/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DK ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.01.1990 DE 9000648 U

(71) Anmelder: HÜRNER GMBH
D-60489 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Heinz
    W-6392 Neu-Anspach (DE)

(74) Vertreter: Schubert, Siegmar, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dr. Weinhold, Dannenberg, Dr. Gudel, Schubert Grosse Eschenheimer Strasse 39
60313 Frankfurt
60313 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wetterschutzgitter für Schornsteine


    (57) Ein Wetterschutzgitter für Schornsteine, umfaßt einen Rahmen und mit diesem verbundene Wetterschutzlamellen (5 - 11), die in einer Reihe angeordnet sind. Um das Wetterschutzgitter bei kurzer Bauweise regendurchschlagsfest zu gestalten, ist hinter der Reihe Wetterschutzlamellen (5 - 11) ein Tropfenabscheidepaket (15) eingebaut.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Wetterschutzgitter für Schornsteine, umfassend einen Rahmen und in diesem angebrachte horizontale Wetterschutzlamellen, die in einer Reihe angeordnet sind.

    [0002] Solche Wetterschutzgitter dienen als Lüftungsgitter für Schornsteine, die mit Rauchgasrohren zur Rauchgasführung bestückt sind. Diese in der Regel aus einem korrosionsfesten Werkstoff bestehenden Rohre weisen eine äußere Isolierschicht auf, damit in den Rauchgasrohren eine Mindesttemperatur des Rauchgases aufrechterhalten wird, die einen Rest an Naturzug gewährleistet.

    [0003] Der Zwischenraum zwischen den isolierten rauchgasführenden Rohren und dem äußeren Betonschornstein, der als statischer Träger dient, muß belüftet werden. Zu diesem Zweck weist der Betonschornstein Belüftungsöffnungen auf, die mit den Wetterschutzgittern, auch Wetterschutzjalousien genannt, versehen sind. Die Wetterschutzgitter oder -jalousien in den Öffnungen des Betonschornsteins sind notwendig, um Beschädigungen und/oder Versottung der äußeren Isolierschicht der rauchgasführenden Rohre zu verhindern, die sonst infolge Regendurchschlag durch die Belüftungsöffnungen auftreten können. Hierzu ist zu bemerken, daß die Belüftungsöffnungen, die sich teilweise in großer Höhe an den Schornsteinen befinden, starken Einflüssen hinsichtlich Windgeschwindigkeiten, Beaufschlagung mit Regen, Schnee und Hagel ausgesetzt sein können. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen werden die Wetterschutzgitter zudem unbeabsichtigt einem Teil der abzuleitenden Rauchgase ausgesetzt, woraus sich eine starke korrosive Belastung ergeben kann.

    [0004] Bei aus der Praxis bekannten Wetterschutzgittern der eingangs genannten Gattung bestehen daher der Rahmen und von diesem umfaßte horizontal angeordnete mechanische, stabile Wetterschutzlamellen aus hochkorrisionsbeständigem Kunststoff, nämlich Polypropylen. Die Wetterschutzlamellen sind in mindestens einer Reihe angeordnet, wobei jedoch eine einreihige Anordnung den Regendurchschlag bei ungünstigen Witterungsverhältnissen nicht mit Sicherheit verhindert. Daher gibt es auch mehrreihige Gitter, insbesondere drei- bis fünfreihige Gitter, die jedoch in kurzer Bauweise nicht befriedigend funktionieren.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Wetterschutzgitter für Schornsteine der eingangs genannten Gattung so weiterzubilden, daß auch bei kurzer Bauweise ein Regendurchschlag mit großer Sicherheit verhindert wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß hinter der Reihe Wetterschutzlamellen wenigstens ein Tropfenabscheidepaket in das Wetterschutzgitter eingebaut ist. Dies bedeutet, daß die Reihe Wetterschutzlamellen in dem Wetterschutzgitter, welches in die Schornsteinöffnung eingesetzt werden kann, sich weiter außen befindet, um den Winddruck abzuhalten und den größeren Teil der Feuchtigkeit - Regenwasser - abzuscheiden, das Tropfenabscheidepaket hingegen weiter innen, um auch die restliche Feuchtigkeit mit Sicherheit aus dem Luftstrom durch das Wetterschutzgitter zu entfernen. Damit ist eine kurze Bauweise realisiert, da die eine Reihe Wetterschutzlamellen in Verbindung mit dem Tropfenabscheidepaket genügt, um die gewünschte Abscheidewirkung mit Sicherheit zu erzielen.

    [0007] Hierzu trägt nach Anspruch 2 die vertikale Anordnung der Tropfenabscheidelamellen in dem Tropfenabscheidepaket wesentlich bei, da der Luftstrom in der Reihe Wetterschutzlamellen zunächst vertikal, in dem Tropfenabscheidepaket jedoch horizontal umgelenkt wird. Durch die Umlenkung in verschiedenen Richtungen wird die Abscheidungswirkung optimiert.

    [0008] Je nach Einsatzzweck des Tropfenabscheidepakets in dem Wetterschutzgitter und dem erforderlichen freien Querschnitt können die Tropfenabscheidelamellen zweckmäßig mit einem gegenseitigen Abstand in dem Bereich von 25 bis 33 mm angeordnet sein, wozu eine Halterung dient.

    [0009] Im einzelnen sind die Tropfenabscheidelamellen so ausgeformt, daß sie einlagige, gekrümmte Prallflächen bilden, auf denen die Regentropfen bei Auftreffen zu größeren Tropfen koagulieren. Zur Abführung auch großer Regenmengen sind die Wetterschutzlamellen innen und/oder außen mit je einer Fangnase geformt, welche die Abführung des aus den größeren Tropfen entstandenen Flüssigkeitsfilms durch Schwerkraft nach unten hin gewährleistet.

    [0010] Zum Auffangen des abgeschiedenen und nach unten geleiteten Regenwassers weist das Wetterschutzgitter einen Sammelkasten auf, in den die Tropfenabscheidelamellen münden. Dabei erstreckt sich der Sammelkasten vorteilhaft bis unter die Reihe Wetterschutzlamellen. Ein in den Sammelkasten eingelassenes Ableitungsrohr dient zur Ableitung des gesammelten Wassers nach innen oder außen, je nach der bevorzugten Anordnung des Ableitungsrohrs an dem Sammelkasten.

    [0011] In korrosionsbeständiger Ausführung des Wetterschutzgitters kann das Tropfenabscheidepaket vorteilhaft aus Kunststoff, insbesondere Polypropylen bestehen. Damit kann das gesamte Wetterschutzgitter aus einem einheitlichen hochkorrosionsbeständigen Werkstoff hergestellt werden.

    [0012] In vorteilhafter Weise eignet sich das Wetterschutzgitter mit den angegebenen Merkmalen für einen modularen Aufbau.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wetterschutzgitters wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit drei Figuren beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    das Wetterschutzgitter in einer Ansicht von vorne,
    Fig. 2
    das Wetterschutzgitter in einem Längsschnitt in der Schnittebene B-B gemäß Fig. 1 und
    Fig. 3
    das Wetterschutzgitter in einem Querschnitt als Draufsicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 2.


    [0014] In Fig. 1 ist ein in eine Öffnung eines Betonschornsteins einsetzbarer Rahmen mit 1 bezeichnet. Er weist auf seiner dargestellten Vorderseite im Abstand zueinander angeordnete vertikale Rundstäbe 2 auf, die als Vogelschutz dienen. Die Rundstäbe sind mit strichpunktierten Linien angedeutet.

    [0015] In Seitenwänden 3, 4 - siehe Fig. 3 - sind horizontal Wetterschutzlamellen 5 - 11 in einer vertikalen Reihe eingelassen.

    [0016] Die Form und die Anordnung der Wetterschutzlamellen ergibt sich am besten aus Fig. 2. Hier ist auch zu sehen, wie die Form der Wetterschutzlamelle in eine obere Fangnase 12 bzw. 13 übergeht. Die übrige Form der Wetterschutzlamelle ist in der Praxis als Krümmung realisiert, anstatt der in Fig. 2 vereinfachend gezeigten geradlinig-abgeknickten Form.

    [0017] Aus Fig. 2 kann weiterhin ersehen werden, wie in Durchströmungsrichtung des Luftstroms von außen nach innen, die mit einem Pfeil 14 angedeutet ist, hinter der Reihe Wetterschutzlamellen ein Tropfenabscheidepaket 15 in dem Rahmen bzw. zwischen dessen Seitenwänden und oberer sowie unterer Wand 16, 17 angebracht ist. Unter der Reihe Wetterschutzlamellen befindet sich ein Sammelkasten 18, von dem ein Ableitungsrohr 19 hier nach innen reicht. (Innen und außen bezieht sich auf die Einbaulage des Wetterschutzgitters in dem nicht dargestellten Schornstein.) Der Sammelkasten hat eine obere Öffnung 20, um das von den Wetterschutzlamellen abgeschiedene und nach unten strömende Regenwasser zu sammeln und durch das Ableitungsrohr 19 abzuführen. Der Sammelkasten nimmt auch das von dem Tropfenabscheiderpaket aufgefangene und abgeleitete restliche Regenwasser auf, da vertikal angeordnete Tropfenabscheidelamellen direkt in den Sammelkasten münden.

    [0018] In Fig. 3 sind nur zwei äußere Trofpenabscheidelamellen 21 und 22 dargestellt, die zu einer Gruppe von dreizehn Tropfenabscheidelamellen gehören, wobei jeweils zwei Tropfenabscheidelamellen, wie mit kurzen, nicht bezeichneten Strichen an dem Tropfenabscheidepaket 15 angedeutet, in äquidistanten Abständen zueinander angeordnet sind. Die horizontalen Abstände können in Abhängigkeit von dem Anwendungsfall und dem erforderlichen freien Querschnitt in dem Bereich zwischen 25 und 33 mm gewählt werden und durch ein spezielles, im einzelnen nicht dargestelltes Halterungssystem eingehalten sein.

    [0019] Die Tropfenabscheidelamellen, z.B. 21, 22, bilden einlagige, gekrümmte Prallflächen, obwohl die stark verkleinerte Darstellung in Fig. 3 nur gradlinige Abschnitte zeigt. Die Abscheidung der Regentropfen erfolgt hier durch Auftreffen der Regentropfen an den Prallflächen bzw. Prallwänden und infolgedessen Koagulation zu größeren Tropfen. Die horizontale Umlenkung des Luftstroms in dem Tropfenabscheidepaket 15 ist mit dem Pfeil 16 angedeutet.

    [0020] Zur Abführung auch großer Regenmengen ist an den Tropfenabscheidelamellen eine äußere Fangnase 23 bzw. 24 ausgebildet, die zur Abführung des Flüssigkeitsfilms durch die Schwerkraft nach unten in den Sammelkasten 18 dient. Eine zweite innen an jeder Tropfenabscheidelamelle ausgebildete Fangnase, die analog wie die äußere Fangnase wirkt, ist in Fig. 3 nicht hervorgehoben.

    [0021] Durch die oberen Fangrinnen 12, 13 der Wetterschutzlamellen erfolgt also eine Grobabscheidung des Regenwassers, während an den inneren Tropfenabscheidelamellen eine Feinabscheidung durchgeführt wird. Somit ist mit nur zwei Reihen Lamellen eine praktisch vollkommene Abscheidung des Wassers bei kurzer Bauweise des Wetterschutzgitters gewährleiset. Dabei stellt sich die praktisch vollkommene Abscheidung durch die Kombination der vertikalen Luftstromumlenkung mit den Wetterschutzlamellen sowie der horizontalen Umlenkung mit den Tropfenabscheidelamellen ein. - Durch die damit mögliche kurze Bauweise des Wetterschutzgitters ist eine einfache Integration in die Schornsteinwand erreichbar.


    Ansprüche

    1. Wetterschutzgitter für Schornsteine, umfassend einen Rahmen und mit diesem verbundene Wetterschutzlamellen, die in einer Reihe angeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß hinter der Reihe Wetterschutzlamellen (5 - 11) ein Tropfenabscheidepaket (15) eingebaut ist.
     
    2. Wetterschutzgitter mit horizontalen Wetterschutzlamellen, nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in dem Tropfenabscheidepaket (15) eine Reihe von vertikalen Tropfenabscheidelamellen (21, 22) im horizontalen Abstand zueinander an einer Halterung (25) angebracht sind.
     
    3. Wetterschutzgitter nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Abstand zwischen je zwei benachbarten der Tropfenabscheidelamellen 25 bis 33 mm beträgt.
     
    4. Wetterschutzgitter nach einem der Ansprüche 1 - 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Tropfenabscheidelamellen (21, 22) einlagige, gekrümmte Prallflächen bilden und wenigstens eine Fangnase (23, 24) aufweisen.
     
    5. Wetterschutzgitter nach einem der Ansprüche 2 - 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Tropfenabscheidelamellen (21, 22) in einen mit einem Ableitungsrohr (19) versehenen Sammelkasten (18) münden, der sich bis unter die vertikale Reihe der Wetterschutzlamellen (5 - 11) erstreckt.
     
    6. Wetterschutzgitter aus Kunststoff nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auch das Tropfenabscheidepaket (15) aus Kunststoff besteht.
     
    7. Wetterschutzgitter nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kunststoff Polypropylen ist.
     




    Zeichnung