[0001] Die Erfindung betrifft einen Skischuh nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Skischuh lässt sich an die Beine des Trägers anpassen, wenn diese in
ihrer seitlichen Neigung von der üblicherweise als normal angenommenen Stellung abweichen.
[0003] Bei einem aus der DE-OS 25 35 793 bekannten Skischuh dieser Art greift der Exzenterteil
in eine im Schaftteil angeordnete kreisförmige Ausnehmung. Das Verstellen des Einstellelementes
hat deshalb bei diesem bekannten Skischuh nicht nur ein seitliches Anheben des Schaftes,
sondern auch eine Bewegung in Schuhlängsrichtung zur Folge. Die Anordnung mit nur
einer einzigen einseitig am Schaft angreifenden Einstellvorrichtung dieser Art ergibt
nicht nur die gewünschte einseitige Anhebung des Schaftes, sondern auch eine Verwindung
des Schaftes um eine sich in Beinrichtung erstreckende Achse. Eine solche Verwindung
kann sich erheblich störend auswirken und eine optimale Anpassung des Skischuhes an
den Fuss des Trägers verunmöglichen.
[0004] Ferner ist es bei dieser bekannten Einrichtung erforderlich, zum Verstellen eine
Mutter von der Schuhinnenseite zu lösen, wozu ein Sohlenkeil herausgenommen werden
muss.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Skischuh zu schaffen, der mit einer
einzigen Schrägstelleinrichtung die Schrägstellung nur in der gewünschten Querrichtung
ausführt. Ferner soll diese Stelleinrichtung bei geschlossenem Schuh von aussen bedienbar
sein.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch eine derartige Einrichtung wird der Schuhschaft unter Verwendung eines Exzenterteils
geradlinig auf der einen Seite angehoben, um die gewünschte Schrägstellung ohne eine
Bewegung in unerwünschter Richtung zu erzielen.
[0008] Für eine Ausführungsform nach einem der Ansprüche 2 oder 3 ist ein Minimum an Bestandteilen
erforderlich. Es ist auch möglich, beide Ausführungsformen gleichzeitig anzuwenden.
[0009] Eine Ausführungsform nach Anspruch 4 trägt ebenfalls zur Einsparung an zusätzlichen
Elementen bei und beansprucht zudem keinen zusätzlichen Platz.
[0010] Bei einer Ausführungsform nach Anspruch 5 ergibt sich ohne zusätzliche Elemente an
beiden Enden des Verstellweges ein Anschlag, da das erste Langloch ein Weiterdrehen
nach 180° verhindert, so dass im Gegensatz zu sonst üblichen Einstelleinrichtungen
mit einem Exzenterteil kein endloser Verstellweg das Einstellen erschwert.
[0011] Eine Ausführungsform nach Anspruch 6 trägt einerseits zur Einsparung an Platz bei
und vereinfacht die Herstellungs- und Montagearbeit.
[0012] Durch eine Ausführungform nach Anspruch 7 wird verhindert, dass Teile des Einstellelementes
an der Aussenseite des Skischuhes hervorstehen.
[0013] Eine Ausführungsform nach Anspruch 8 gewährleistet eine Zentrierung und Führung des
Einstellelementes während der Einstellarbeit.
[0014] Durch eine Ausführungsform nach Anspruch 9 wird die Forderung erfüllt, dass die Stelleinrichtung
bei geschlossenem Skischuh von aussen einstellbar ist.
[0015] Die Ausführungsform nach Anspruch 10 gewährleistet eine sichere Fixierung der Stelleinrichtung.
[0016] Bei einer Ausführungsform nach Anspruch 11 entfällt das Suchen beim gegenseitigen
Einrasten der Verzahnungen, wie beispielsweise bei Aussen-Innenverzahnungen.
[0017] Anspruch 12 beschreibt eine bevorzugte Befestigungsart der Gewindebuchse.
[0018] Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- den Schaftteil eines Skischuhes mit einer Schrägstelleinrichtung in abgesenktem Zustand,
- Fig. 2
- wie Fig. 1, jedoch in angehobenem Zustand,
- Fig. 3
- die Schrägstelleinrichtung in auseinandergezogener Darstellung,
- Fig. 4
- Die Schrägstelleinrichtung nach den Fig. 1 bis 3 in einem teilweisen Längsschnitt
und
- Fig. 5
- eine Einstellscheibe der Schrägstelleinrichtung in der Draufsicht auf die nach innen
gerichtete Seite.
[0019] Der in der Fig. 1 gebrochen dargestellte hintere Teil eines Skischuhes weist eine
auf einer Schuhsohle mit einem Absatz
11 angeordnete Schuhschale
10 und einen Schaft
12 auf, dessen hinteres Schaftteil
14 an beiden Seiten über je eine Verbindungsanordnung mit der Schuhschale
10 verbunden ist. Die dem Betrachter zugekehrte Verbindungsanordnung ist als Einrichtung
16 zum seitlichen Schrägstellen des Schaftes
12 gegenüber der Schuhschale
10 ausgebildet.
[0020] Die Einrichtung
16 zum Schrägstellen weist eine gebrochen dargestellte drehbare Einstellscheibe
18 auf, mit der nach dem Lösen einer Schraube
20 der Schaft
12 einseitig angehoben und abgesenkt werden kann. Dazu dient ein an der Einstellscheibe
18 angeformter Exzenterteil
22. In der Fig. 1 ist der Schaft
12 auf der Einstellseite abgesenkt dargestellt.
[0021] Die Fig. 2 zeigt die einseitig maximale Anhebung des Schaftes
12, welche nach einem Drehwinkel der Einstellscheibe
18 von 180° erreicht wird.
[0022] In der Fig. 3 sind die Einzelteile der Stelleinrichtung 16 gemäss den Figuren 1 und
2 einzeln dargestellt. Der Exzenterteil
22 greift in eine im Schaftteil
14 als erstes Langloch
24 ausgebildete Ausnehmung ein. Dieses Langloch
24 erstreckt sich von der Drehachse
26 der Einstellscheibe
18 in Schuhlängsrichtung nur in einer Richtung, im dargestellten Ausführungsbeispiel
nach rechts. Die Breite des ersten Langloches
24 entspricht etwa dem Durchmesser des Exzenterteils
22.
[0023] In der Wand
13 der Schuhschale
10 ist ein kreisförmiger Führungsansatz
28 angeformt, der in ein im hinteren Schaftteil
14 angeordnetes zweites Langloch
30 eingreift. Dieses Langloch erstreckt sich im wesentlichen in Längsrichtung des Schaftes
12 und dient zur Längsführung des Schaftteiles
14 relativ zur Schuhschale
10. Der Durchmesser des Führungsansatzes
28 entspricht im wesentlichen der Breite des zweiten Langloches 30, so dass er in dieses
hineinpasst, um eine exakte Führung zu gewährleisten.
[0024] Die beiden sich im rechten Winkel zueinander erstreckenden Langlöcher
24 und
30 überdecken sich im Bereich der Drehachse
26 und bilden dabei einen gemeinsamen Durchbruch
32. Beide Langlöcher
24 und
30 beanspruchen etwa je zur Hälfte die Dicke der Wand
34 des Schaftteiles
14.
[0025] Auf der Aussenseite des Schaftteiles
14 ist eine sich in Längsrichtung des Schaftes
12 erstreckende Führungsbahn
36 angeordnet, deren Breite etwa dem Durchmesser der Einstellscheibe
18 entspricht, deren Mantelfläche als zur Drehachse
26 konzentrischer Führungsteil
38 dient.
[0026] Zur exakten Führung der als Einstellelement dienenden Einstellscheibe
18 auf der Drehachse
26 dient eine konzentrisch im Führungsansatz
28 eingelassene Buchse
40. Diese Buchse
40 ist mittels eines Flansches
42 im der Schuhschale
10 befestigt und weist ein Innengewinde
44 zur Aufnahme der Schraube
20 auf, die zum Arretieren der Einstellscheibe
18 nach vollendetem Einstellvorgang dient.
[0027] Der Führungsansatz
28 und der Exzenterteil
22 weisen auf ihren einander zugekehrten Stirnseiten je eine Verzahnung
46 bzw.
48 auf, um die Arretierung zu sichern.
[0028] Die Fig.
4 lässt insbesondere erkennen, dass die Einstellscheibe
18 zumindest mit ihrer Mantelfläche
38 in der Führungsbahn
36 des Schaftteiles
14 versenkt angeordnet ist.
[0029] Die Fig. 5 lässt die Einstellscheibe
18 mit dem angeformten Exzenterteil
22 und der darauf stirnseitig angeordneten Verzahnung
48 erkennen.
1. Skischuh mit einer Einrichtung zum seitlichen Schrägstellen des Schaftes inbezug auf
die Schuhschale, mit einem Schaftteil (14), welcher an beiden Seiten über je eine Verbindungsanordnung mit der Schuhschale
(10) verbunden ist, von denen mindestens eine als Einrichtung (16) zum seitlichen Schrägstellen ausgebildet ist und ein in der Schuhschale (10) gelagertes, um eine im wesentlichen parallel zum Schuhabsatz (11) und quer zur Schuhlängsrichtung erstreckende Achse (26) drehbares Einstellelement (18) mit einem Exzenterteil (22) aufweist, der in eine im Schaftteil (14) angeordnete Ausnehmung (24) eingreift, und mit Feststellmitteln (20, 46, 48) zum lösbaren Arretieren des Einstellelementes (18) in verschiedenen Drehlagen, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (28, 30; 36, 38) zur Längsführung des Schaftteiles (14) relativ zur Schuhschale (10) in einer sich im wesentlichen in Längsrichtung des Schaftes (12) erstreckenden Richtung vorgesehen sind und dass die Ausnehmung als erstes Langloch
(24) ausgebildet ist, welches sich in Schuhlängsrichtung erstreckt und dessen Breite
etwa dem Durchmesser des Exzenterteils (22) entspricht.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Längsführung
ein sich im wesentlichen in Längsrichtung des Schaftes (12) erstreckendes zweites Langloch (30) im Schaftteil (14) aufweisen, in welches ein in der Schuhschale (10) angeordneter kreisförmiger Führungsansatz (28), dessen Durchmesser etwa der Breite des zweiten Langloches (26) entspricht, eingreift.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Längsführung
eine seitlich begrenzte, sich im wesentlichen in Längsrichtung des Schaftes (12) erstreckende Führungsbahn (36) im Schaftteil (14) aufweisen, in welcher ein zur Drehachse (26) des Einstellelementes (18) konzentrischer Führungsteil (38) des Einstellelementes (18) geführt ist.
4. Skischuh nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des Führungsansatzes
(28) bzw. diejenige des Einstellelementes (18) mit der Drehachse (26) des Exzenterteils (22) zusammenfällt.
5. Skischuh nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich
das erste Langloch (24) der Ausnehmung, ausgehend von der Drehachse (26) des Exzenterteils (22), nur in einer Richtung erstreckt, um den Drehwinkel des Exzenterteils auf etwa 180°
zu begrenzen.
6. Skischuh nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden
Langlöcher (24, 30) im Schaftteil (14) bereichsweise überdecken und je etwa die Hälfte der Dicke der Wand (34) des Schaftteiles (14) beanspruchen, um im Bereich der Überdeckung einen Durchbruch (32) zu bilden.
7. Skischuh nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil
(38) des Einstellelementes (18) in der an der Aussenseite des Schaftteiles (14) angeordneten Führungsbahn (36) versenkt angeordnet ist.
8. Skischuh nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellelement
(18) auf einer mit der Schuhschale (10) verbundenen Buchse (40) geführt ist.
9. Skischuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (40) ein Innengewinde (44) für eine von der Aussenseite des Skischuhes einsetzbare Arretierschraube (20) der Feststellmittel aufweist.
10. Skischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellmittel zusammenwirkende,
sich in axialer Richtung erstreckende Verzahnungen (46, 48) an der Schuhschale (10) und am Exzenterteil (22) aufweisen.
11. Skischuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungen (46, 48) stirnseitig auf dem kreisförmigen Führungsansatz (28) und auf dem Exzenterteil (22) angeordnet sind.
12. Skischuh nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse
(40) mit einem Flansch (42) ausgerüstet von innen in die Wand (13) der Schuhschale (10) konzentrisch zum Führungzapfen (40) eingesetzt ist.