[0001] Die Erfindung betrifft einen Vakuumschalter gemäß dem Oberegriff des ersten Anpruchs.
[0002] Bei einem bekannten Vakuumschalter dieser Art (DE-OS 30 26 784) ist eine fest eingebaute
Vakuumschaltkammer vorgesehen, deren Schaltkontaktstücke über vakuumdicht nach außen
geführte Kontaktbolzen an außenliegende Stromleiter angeschlossen sind. Der verstellbare
Kontaktbolzen des beweglichen Schaltkontaktstücks ist dabei über einen gewellten Leiter
als Verbindungsstück mit einem demgegenüber feststehenden Stromleiter verbunden. Ein
Verbindungselement dieser Art übt durch seinen schwingfähigen Aufbau beim Schalten
unter Strom infolge der auftretenden Stromkräfte eine mechanische Beinflussung des
zu bewegenden Kontaktbolzens aus.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Vakuumschalter gemäß dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche bei einfachem Aufbau eine
zuverlässige elektrische Verbindung zwischen dem beweglichen Kontaktbolzen und einem
feststehenden Stromleiter erreicht wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale
des ersten Anspruchs.
[0005] Bei einem Aufbau eines Vakuumshalters gemäß der Erfindung ist eine stromführende
Verbindung zwischen dem beweglichen Kontaktbolzen und einem zugehörigen feststehenden
Stromleiter geschaffen, die mit geringer zu bewegender Masse ausgestattet werden kann
und keine schwingfähig aufgehängte Masse umfaßt. Dabei wird durch die Gleitreibung
des Schiebekontakts auch einer Schwingneigung entgegengewirkt. Außerdem erfolgt durch
die Gleitbewegung des Schiebekontakts, die parallel zur Verstellrichtung des Kontaktsbolzens
gerichtet ist, eine selbsttätige Reinigung der Kontaktübergangsstelle, wobei es genügt,
die Kontaktstücke des Schiebekontakts nur im Bereich der unmittelbar in Berührung
tretenden Kontaktabschnitte zu versilbern. Der bewegliche Kontaktbolzen kann unversilbert
ausgeführt werden, weil das damit verbundene Kontaktstück über eine feste Verbindung
kontaktiert ist. An diese feste Verbindungsstelle werden nur geringe Anforderungen
an die Oberflächenqualität der miteinander in Kontakt tretenden Flächen gestellt.
Andererseits kann bei versilberten Kontaktstücken eine höhere Übertemperatur für den
Schiebekontakt zugelassen werden. Vorzugsweise ist als Schiebekontakt am Kontaktbolzen
einerseits ein radial abstehender Kontaktarm befestigt, der mit einer parallel zum
Kontaktbolzen verlaufenden, am Stromleiter festgesetzten Kontaktbahn in Gleitanlage
steht. Dabei besteht der Kontaktarm vorzugsweise aus zwei parallel zueinander verlaufenden
Kontaktmessern, deren freie Endabschnitte auf gegenüberliegenden Kontaktflächen des
zweiten Kontaktstücks aufliegen. Ein so aufgebauter Schiebekontakt ist einfach im
Aufbau und kann bei der Montage bzw. Demontage der Vakuumschaltkammer ohne besonderen
Aufwand zusammengesteckt bzw. gelöst werden. Der außenliegende, frei einsehbare Schiebekontakt
läßt sich bei Inspektionsarbeiten leicht überprüfen. Die beiden Kontaktmesser des
Schiebekontakts können dabei auf diametral gegenüberliegend vorgesehenen Abplattungen
des Kontaktbolzens festgesetzt werden. Diese Abplattungen bilden stabile Auflageflächen
für die Kontaktmesser und sind vorzugsweise so beabstandet, daß ungekröpfte Kontaktmesser
zur Anwendung gelangen können, die in einfachen Werkzeugen herstellbar sind. Der Schiebekontakt
kann jedoch auch aus zwei spiegelbildlich und symmetrisch zur Längsachse des Kontaktbolzens
angeordneten Messerpaaren bestehen, die mit je einer zugeordneten Kontaktbahn in Gleiteingriff
stehen. Dadurch ist eine beidseitige Stromableitungsmöglichkeit geschaffen und es
ergibt sich eine praktisch seitenkraftfreie und drehmomentfreie Anordnung der Stromverbindungselemente,
so daß die geradlinige Bewegung des Kontaktbolzens beim Schaltvorgang nicht nachteilig
beeinflußt wird.
[0006] Andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0008] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Vakuumschalter mit einer fest eingebauten Vakuumschaltkammer mit einem Schiebekontakt
am verstellbaren Kontaktbolzen,
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich des Kontaktbolzens und des Schiebekontakts
in einer Seitenansicht und
- Figur 3
- eine Draufsicht gemäß Figur 2 bei geschnittenem Kontaktbolzen.
[0009] Bei einem schematisch in Figur 1 angedeuteten Vakuumschalter ist eine Vakuumschaltkammer
1 mit einem feststehenden Kontaktbolzen 2 an einem als Stromleiter ausgebildeten Träger
3 festgesetzt. Diametral gegenüberliegend ragt aus dem Gehäuse der Vakuumschaltkammer
1 ein verstellbarer Kontaktbolzen 4 heraus, der über einen bei 5 angedeuteten Schiebekontakt
mit einem weiteren feststehenden Stromleiter 6 kontaktiert ist. Außerdem greift das
freie Ende 7 des verstellbaren Kontaktbolzens 4 in eine ortsfeste Gleitführung ein,
die in einer Halteschiene 8 vorgesehen ist. Der Schiebekontakt 5 besteht aus einem
ersten Kontaktstück 51, das aus zwei parallel zueinander verlaufenden Kontaktmessern
gebildet ist. Dieses Kontaktstück sitzt einerseits fest verschraubt oder verschweißt
auf einer durch Stauchen oder Fräsen gebildeten beidseitigen Abplattung des verstellbaren
Kontaktbolzens 4, wobei je ein Kontaktmesser flächig in elektrisch leitender Verbindung
auf der jeweiligen Abplattung 9 aufsitzt. Die Kontaktmesser 51 stehen radial zur Längsachse
10 des verstellbaren Kontaktbolzens 4 und sind daran starr festgesetzt. Die vom Kontaktbolzen
4 wegweisenden freien Endabschnitte 52 der Kontaktmesser 51 sind durch senkrecht zur
Achse 10 gerichtete Schlitze 11 gefiedert ausgebildet und stellen so eine Mehrpunktverbindung
mit einem zweiten Kontaktstück 53 des Schiebekontakts 5 her. Das zweite Kontaktstück
53 erstreckt sich parallel zur Achse 10 und bildet an gegenüberliegenden Seitenflächen
Kontaktflächen 54 für die daran unter Kontaktdruck aufliegenden Endabschnitte 52 der
Kontaktmesser 51. Zur Erzeugung der erforderlichen Kontaktkraft stehen die als Paar
zusammenwirkenden Kontaktmesser 51 unter der Kraft einer gemeinsamen Spannfeder 12,
welche auf der Außenseite eines Kontaktmessers aufsitzt und über einen am zweiten
Kontaktmesser gehaltenen und das erste Kontaktmesser sowie die Spannfeder 12 frei
durchdringenden Spannbolzen 13 die beiden Kontaktmesser in reibschlüssiger Anlage
mit den Kontaktflächen 54 des zweiten Kontaktstücks 53 hält. Die äußeren Enden der
Kontaktmesser 51 sind hornförmig nach außen gebogen, während die dem Kontaktbolzen
4 zugewandten Kanten 14 des feststehenden Kontaktstücks 53 abgefast sind, um den Schiebekontakt
5 auch bei fertigmontierter Spannfeder 12 beim Einbau der Vakuumschaltkammer 1 einfach
zusammenstecken zu können.
[0010] Der Schiebekontakt 5 ist vorzugsweise gemäß Figur 1 und der in Figur 3 gestrichelt
angedeuteten Ergänzung aus zwei seitlich radial zur Längsachse 10 des Kontaktbolzens
4 angeordneten Messerpaaren 51 und je einem feststehenden Kontaktstück 53 in spiegelsymmetrischer
Anordnung ausgebildet. Die einer Abplattung 9 zugeordneten Kontaktmesser 51 sind dabei
einstückig spiegelbildlich aufgebaut. wobei die einem feststehenden Kontaktstück 53
zugeordneten Kontaktmesser 51 je mit einer Spannfeder 12 ausgerüstet sind. Hierdurch
wird eine beidseitige Stromableitung erzielt, wobei sich durch die beidseitigen, symmetrisch
aufgebauten Kontaktmesserpaare beim Bewegen des Kontaktbolzens 4 praktisch keine seitlichen
Kräfte oder Drehmomente am Kontaktbolzen 4 aufbauen können. Die für den Schaltvorgang
der Vakuumschaltkammer notwendige Geradführung des Kontaktbolzens 4 wird durch den
Schiebekontakt 5 somit nicht nachteilig beeinflußt. Die am gegebenenfalls doppelt
ausgeführten Schiebekontakt 5 auftretenden Reibungskräfte dämpfen zudem beim Schaltvorgang
gegebenenfalls auftretende Schwingungen am Kontaktbolzen 4.
1. Vakuumschalter mit einer fest eingebauten Vakuumschaltkammer, die einen verstellbaren
Kontaktbolzen aufweist, der über ein bewegbares Verbindungselement mit einem demgegenüber
feststehenden Stromleiter Kontaktiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kontaktbolzen
(4) ein erstes Kontaktstück (51) eines Schiebekontakts (5) fest angesetzt ist, dessen
zweites Kontaktstück (53) starr am Stromleiter (4) befestigt ist.
2. Vakuumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Kontaktbolzen (4) ein
radial abstehender Kontaktarm (51) befestigt ist, der mit einer parallel zum Kontaktbolzen
(4) verlaufenden, am Stromleiter (6) festgesetzten Kontaktbahn (54) in Gleitanlage
steht.
3. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktarm
aus zwei parallel zueinander verlaufenden Kontaktmessern (51) besteht, deren freie
Endabschnitte (52) auf gegenüberliegenden Kontaktflächen (54) des zweiten Kontaktstücks
(53) aufliegen.
4. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktmesser (51) unter der Kraft einer Gemeinsamen Spannfeder (12) auf den Kontaktbahnen
(54) aufliegen.
5. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die freien Endabschnitte (52) der Kontaktmesser (51) im Bereich der Kontaktbahn (54)
senkrecht zur Schieberichtung wenigstens einen Schlitz (11) aufweisen.
6. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch Gekennzeichnet, daß
der Kontaktbolzen (4) diametral gegenüberliegend Abplattungen (9) aufweist, auf welchen
je ein Kontaktmesser (51) starr festgesetzt ist.
7. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schiebekontakt (5) zwei seitlich symmetrisch zur Längsachse (10) des Kontaktbolzens
(4) angeordnete Messerpaare (51) mit je einem feststehenden Kontaktstück (53) aufweist.
8. Vakuumschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktmesser (51)
einstückig spiegelbildlich aufgebaut und am Kontaktbolzen (4) befestigt sind.
9. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktbolzen (4) an seinem freien Ende (7) in einer Gleitführung zentriert ist.