[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündanlage für wasser- oder luftgekühlte Brennkraftmaschinen,
bei welcher mit wenigstens zwei elektrisch hintereinandergeschalteten Zündkerzen eine
Mehrfachzündung möglich ist, indem wenigstens eine der Zündkerzen eines Zündkerzenpaares
elektrisch isoliert gegenüber dem Zylindergehäuse angeordnet ist, während die andere
Zündkerze des Zündkerzenpaares unmittelbar in den Zylinderkopf eingeschraubt ist.
[0002] Eine derartige Zündanlage ist beispielsweise aus der CH-PS 99 121 bekannt. Bei einer
solchen Zündanlage ist kostensparend mit einer einzigen Zündspule und einem einzigen
Unterbrecher eine Mehrfachzündung möglich.
[0003] Im Flugmotorenbau wird seit langem aus Sicherheitsgründen mit Hilfe zweier herkömmlicher
Zündkerzen und zweier Zündsysteme praktiziert. Auch wird für hochwertige Personenkraftwagen
gelegentlich eine Doppelzündung mit zwei Zündkerzen pro Zylinder und zwei Zündspulen
mit dem dazugehörigen Zubehör angeboten. Diese Lösungen sind jedoch kostenaufwendig.
Problematisch bei der Verwendung herkömmlicher Zündkerzen ist zudem die unterschiedliche
Temperaturbelastung bei verschiedenen Motoren und unterschiedlicher Fahrweise.
[0004] Die Mehrfachzündung bei Brennkraftmaschinen, insbesondere Motoren von Kraftfahrzeugen,
erfährt neuerdings deswegen wieder zunehmendes Interesse, weil mit ihr aufgrund einer
besseren Verbrennung des Kraftstoffes eine Verminderung des Schadstoffausstoßes erzielt
werden kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zündanlage der gattungsgemäßen Art
unter Beibehaltung einer Doppel- oder Mehrfachzündung ohne den Aufwand zweier Zündsysteme
zu schaffen, bei welcher die Probleme der unterschiedlichen Temperaturbelastung der
Zündkerzen beseitigt oder zumindest erheblich verringert sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die eine gegenüber
dem Zylindergehäuse elektrisch isolierte Zündkerze im wasser- oder luftgekühlten Bereich
des Zylindergehäuses angeordnet ist. Auf diese Weise kann diese Zündkerze unter Ausnutzung
der ohnehin vorhandenen Kühlung auf annähernd konstanter Temperatur gehalten werden,
und zwar unabhängig von der Art des Motors, der Motordrehzahl und auch der Fahrweise.
Hierdurch ist eine Zündanlage geschaffen, welche die Vorteile der Doppel- oder Mehrfachzündung
bei Brennkraftmaschinen mit sich bringt, ohne die Probleme der unterschiedlichen Temperaturbeanspruchung
der Zündkerzen in Kauf nehmen zu müssen.
[0007] Ein besonders günstiger Kühleffekt wird dann erzielt, wenn die eine elektrisch isolierte
Zündkerze den wasser- oder luftdurchkühlten Raum des Zylindergehäuses durchquert.
Auf diese Weise wird die elektrisch isolierte Zündkerze unmittelbar gekühlt.
[0008] Bei einer baulich besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die elektrisch isolierte Zündkerze in den äußeren Mantel des Zylindergehäuses
eingeschraubt und gegen den inneren Mantel des Zylindergehäuses abgedichtet ist, während
die Elektroden durch eine Öffnung im inneren Mantel in den Verbrennungsraum hineinragen.
[0009] Die elektrische Isolierung der Zündkerze kann gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal
vorteilhafterweise dadurch erzielt werden, daß die Elektroden von hitzebeständigen
Metalldrähten gebildet und in Bohrungen eines keramischen Isolierkörpers aufgenommen
sind, welche den wasser- oder luftdurchspülten Raum des Zylindergehäuses durchquert.
[0010] Der Isolationskörper kann in dem den wasser- oder luftdurchspülten Raum durchquerenden
Abschnitt ohne Beeinträchtigung seiner Kühlung dadurch geschützt sein, daß er in einem,
zum Beispiel aus Edelstahl bestehenden Metallrohr aufgenommen ist.
[0011] Diese Metallrohr kann vorteilhafterweise zur Montage der elektrisch isolierten Zündkerze
dadurch dienen, daß es mittels Gewinde in den äußeren Mantel des Zylindergehäuses
eingeschraubt ist. Hier kann das Gewinde einer üblichen Zündkerze verwendet werden.
[0012] Um die erforderliche Abdichtung des Isolierkörpers gegen den wasser- oder luftdurchspülten
Raum zu erzielen, kann dabei das Metallrohr vorzugsweise mit einer Stirnfläche dichtend
gegen den inneren Mantel des Zylindergehäuses anliegen.
[0013] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen eines Ausführungsbeispieles an Hand
der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0014] Es zeigt die Figur schematisch im Schnitt ein Ausführungsbeispiel einer die Erfindung
aufweisenden Zündanlage im Bereich des Zylindergehäuses.
[0015] Eine Zündkerze 1 ist im wassergekühlten Bereich des Zylindergehäuses 2 angeordnet,
indem sie den wassergekühlten Raum 3 zwischen dem äußeren Mantel 4 und dem inneren
Mantel 5 des Zylindergehäuses 2 durchquert. Die Zündkerze 1 hat zwei von hitzebeständigen
Metalldrähten gebildete Elektrode 6 und 7, welche in Längsbohrungen 10 und 11 eines
zylindrischen keramischen Isolationskörpers 12 angeordnet sind. Mit ihren freien Enden
ragen die Elektroden 6 und 7 durch eine Öffnung 8 in dem inneren Mantel 5 des Zylindergehäuses
2 bis in den Verbrennungsraum 9. Der Isolationskörper 12 ist in einem zylindrischen
Metallrohr 13 aufgenommen, welches mit seiner zum inneren Mantel 5 weisenden Stirnfläche
15 mittels Dichtringe 17, welcher in einer Aussparung 18 des inneren Mantels 5 angeordnet
ist, gegen den inneren Mantel 5 abgedichtet ist. An seinem gegenüberliegenden Ende
ist das Metallrohr 13 mittels Gewinde 14 in den äußeren Mantel 4 eingeschraubt. Das
Metallrohr 13 erweitert sich in dem aus dem äußeren Mantel 4 herausragenden Abschnitt
unter Bildung einer Schulter 19. Zwischen der Schulter 19 und der Außenfläche des
äußeren Mantels 4 ist ein weiterer Dichtring 16 angeordnet. Mit seinem äußeren Ende
liegt der Isolierkörper 12 an einer Innenschulter 20 des Metallrohres 13, so daß er
axial unverrückbar gehalten ist.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1
- Zündkerze
- 2
- Zylindergehäuse
- 3
- wasser- oder luftdurchspülter Raum
- 4
- äußerer Mantel
- 5
- innerer Mantel
- 6
- Elektrode
- 7
- Elektrode
- 8
- Öffnung
- 9
- Verbrennungsraum
- 10
- Bohrung
- 11
- Bohrung
- 12
- Isolationskörper
- 13
- Metallrohr
- 14
- Gewinde
- 15
- Stirnfläche
- 16
- Dichtung
- 17
- Dichtung
- 18
- Aussparung
- 19
- Schulter
- 20
- Innenschulter
1. Zündanlage für wasser- oder luftgekühlte Brennkraftmaschinen, bei welcher mit wenigstens
zwei elektrisch hintereinandergeschalteten Zündkerzen eine Mehrfachzündung ermöglicht
ist, indem wenigstens eine der Zündkerzen (1) eines Zündkerzenpaares elektrisch isoliert
gegenüber dem Zylindergehäuse (2) angeordnet ist, während die andere Zündkerze des
Zündkerzenpaares unmittelbar in den Zylinderkopf eingeschraubt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Zündkerze (1) im wasser- oder luftgekühlten Bereich des Zylindergehäuses
(2) ist.
2. Zündanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Zündkerze (1) den wasser- oder luftdurchspülten Raum (3) des Zylindergehäuses
(2) durchquert.
3. Zündanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Zündkerze (1) in den äußeren Mantel (4) des Zylindergehäuses (2) eingeschraubt
und gegen den inneren Mantel (5) des Zylindergehäuses (2) abgedichtet ist, während
die Elektroden (6, 7) durch eine Öffnung (8) im inneren Mantel (5) in den Verbrennungsraum
(9) hineinragen.
4. Zündanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (6, 7) von hitzebeständigen Metalldrähten gebildet und in Bohrungen
(10, 11) eines keramischen Isolationskörpers (12) aufgenommen sind, welcher den wasser-
oder luftdurchspülten Raum (3) des Zylindergehäuses (2) durchquert.
5. Zündanlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolationskörper (12) in einem Metallrohr (13), zum Beispiel aus Edelstahl,
aufgenommen ist.
6. Zündanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallrohr (13) mittels Gewinde (14) in den äußeren Mantel (4) des Zylindergehäuses
(2) eingeschraubt ist.
7. Zündanlage nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallrohr (13) vorzugsweise mit einer Stirnfläche (15) dichtend gegen den
inneren Mantel (5) des Zylindergehäuses (2) anliegt.