[0001] Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Förderer werden beispielsweise in der Textilindustrie benutzt, um eine
Textilmaschine mit Spulen zu be- oder entladen. Aus der DE-OS 35 01 202 ist ein Förderer
bekannt, der aus einer Anzahl von mit Hilfe von Laufrollen hängend an einer Laufbahn
verfahrbaren Lastträgern besteht, die zu einem sowohl im Schub- als auch im Zugbetrieb
antreibbaren Zug verbunden sind. Zum Antrieb dieses Zuges dienen stationär an der
Laufbahn paarweise angeordente Reibrollen. Diese Reibrollenpaare greifen an einer
längsverlaufenden Antriebsschiene des die Reibrollen passierenden Lastträgers an,
so daß dieser jeweils angetriebene Lastträger die nachfolgenden Lastträger zieht,
während er die vorausgehenden Lastträger des Zuges schiebt. Die Lastträger sind untereinander
durch eine Kupplungsvorrichtung verbunden, die es gestattet, daß sich die Abstände
zwischen den Lastträgern selbständig vergrößern, wenn der Zug im Schubbetrieb einen
gekrümmten Laufbahnabschnitt durchfährt und die Lastträger mit ihren auf der Innenseite
der Kurve gelegenen Ecken aneinander stoßen, während sie sich im Schubbetrieb auf
geraden Laufbahnabschnitten so weit verringern, daß die Lastträger mit beiden Ecken
aneinander stoßen. Diese Ausbildung gestattet eine raumsparende Anordnung vieler Lastträger
zu einem Zug.
[0003] Eine solche Kupplungsvorrichtung gestattet es nicht, die einzelnen Lastträger zueinander
zu fixieren. Dadurch ist der Abstand, den sie jeweils zueinander einnehmen, nicht
definiert und ein solcher Hängeförderer eignet sich nicht besonders, um eine automatische
Be- oder Entladung vorzunehmen, da nicht sichergestellt ist, daß jeder Lastträger
auch wirklich an dem für ihn vorgesehenen Übergabepunkt steht.
[0004] Für diesen Einsatzfall ist man dazu übergegangen, die einzelnen Förderträger durch
Kreuzgelenke miteinander zu verbinden. Durch das im Kreuzgelenk vorhandene Spiel,
das sich über die Länge des Zuges addiert, ist nicht sichergestellt, daß alle Förderträger
eines Zuges an der jeweils für sie vorgesehenen Übergabestelle stehen. Je nach Länge
des Zuges und Summe der Toleranzen der Kreuzgelenke kann es vorkommen, daß ein oder
mehrere Förderträger nicht automatisch beladen werden können.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hängeförderer der gattungsgemäßen
Art so weiter zu bilden, daß die Länge des Zuges sowohl im Zug- als auch im Schubbetrieb
unveränderlich ist.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch den kennzeichnenden Teil des Anpruchs 1.
Hierdurch ist absolute Spielfreiheit zwischen den Lastträgern gewährleistet, so daß
sich diese immer in einem definierten Abstand zueinander befinden. Dadurch, daß die
Kuppelglieder elastisch ausgebildet sind, ist der Zug raumgelenkig, so daß neben Richtungsänderungen
in der Ebene auch Höhenunterschiede überwunden werden. In vorteilhafter Weise werden
die Kuppelglieder aus Vulkollan ausgebildet, weil dieses Material die Eigenschaft
hat, nach einer Deformation, wie sie beispielsweise im Kurvenbetrieb auftritt, in
seine Ursprungslage zurückzuspringen.
[0007] Durch die Anpassung der Kuppelglieder an die Innenkontur der Lastträger ist die Spielfreiheit
der Verbindung im Kurvenbetrieb und durch den eingetriebenen Bolzen im Schub- oder
Zugbetrieb gewährleistet.
[0008] Durch die Merkmale des Anspruchs 3 wird die form- und kraftschlüssige Verbindung
auf einfache Art und Weise realisiert, wenn ein schnelles Lösen nicht notwendig ist.
[0009] Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 gewährleistet, daß die Kuppelglieder im Schubbetrieb
an den Lastträgern zur Anlage gelangen, wodurch die Stabilität erhöht wird.
[0010] Die Fortbildung der Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gestattet eine besonders
verschleißarme Verbindung, die insbesondere dann von Vorteil ist, wenn hohe Lastwechsel
zu erwarten oder enge Krümmungsradien der Förderbahn zu durchfahren sind.
[0011] Die Weiterbildung nach den Ansprüchen 6 oder 7 stellt sicher, daß die Gelenkverbindung
auch bei etwaigen im Dauerbetrieb auftretenden Verschleiß spielfrei bleibt.
[0012] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 oder 9 wird die Verschleißanfälligkeit der
Gelenkverbindung reduziert und eine einfache und rasche Reparaturmöglichkeit erzielt,
falls die Verschleißerscheinungen zu groß werden.
[0013] Weitere Ausbildungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen entnehmbar.
[0014] Bezüglich der spielfreien Gelenkverbindung sei darauf hingewiesen, daß es aus der
DE-PS 35 24 373 bei einer Gelenkkupplung zur Übertragung eines Drehmoments bekannt
ist, zwischen der treibenden und der getriebenen Welle eine axiale Vorspannung mittels
einer Feder und einem Bolzen aufzubringen.
[0015] Anhand einer Zeichnung soll die Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden. Es
zeigt:
- Fig. 1
- die vereinfachte Teildarstellung einer Fördereinrichtung in Draufsicht,
- Fig. 2
- einen Teilausschnitt der Fördereinrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 3
- den Schnitt entlang der Linie B-B gemäß Fig. 2,
- Fig. 3a
- den Schnitt entlang der Linie C-C gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- die Fördereinrichtung im Teilschnitt entlang der Linie A-A gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- die Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der Fördereinrichtung,
- Fig. 6
- den Schnitt entlang der Linie D-D gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- den Schnitt entlang der Linie E-E gemäß Fig. 5.
[0016] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die prinzipielle Funktionsweise der Fördereinrichtung.
Die einzelnen Förderträger 2 sind über die elastischen Kuppelglieder 1 zu einem Zug
beliebiger Länge verbunden. Der Förderzug ist über Rollen 10, 11 entlang der Führungsschiene
12 verfahrbar. Sowohl die Lastträger 2 als auch die Kuppelglieder 1 dienen gleichzeitig
als Antriebsschiene. Der Antrieb 23 ist in bekannter Weise ausgestaltet, so daß auf
eine gesonderte ausführliche Darstellung hier verzichtet wurde. Erläuternd sei hierzu
nur kurz erwähnt, daß parallel zum Schienenstrang 12 in Höhe der Antriebsschiene (hier
bestehend aus Förderträger 2 und Kuppelglied 1) beidseitig dazu zwei über einen Motor
M getriebene Antriebsräder 24, 25 vorgesehen sind, die durch ihre Drehung um die eigene
Achse die Antriebsschiene an sich vorbei fördern. Die Laufrollen 10, 11 sind mit ihren
Achsen 18, 19 am Achsbügel 13 befestigt. Der Achsbügel 13 ist über Gewindebolzen 3
mittig im Kuppelglied 1 bzw. dem Kreuzgelenk 4 gehaltert. Die Laufschiene 12 ist in
bekannter Weise, ebenfalls nicht dargestellt, an der Hallendecke befestigt.
[0017] Der Lastträger 2 besteht vorzugsweise aus dünnwandigem Vierkantrohr, das in der Mitte
in Längsrichtung ein durchgehendes Langloch 20 aufweist. An seinen Enden ist der Lastträger
2 mit seitlichen Ausfräsungen 15, 16 versehen, die an den um 90° zum Langloch 20 versetzten
Seitenkanten eingebracht sind. Symmetrisch zum Langloch 20 sind im Träger 2 Durchgangsbohrungen
21 ausgebildet, die räumlich noch vor den Ausfräsungen 15, 16 enden (vergleiche Fig.
2).
Die aus einem Elastomer bestehenden Kupplungsglieder 1 weisen einen zweiteiligen Querschnitt
auf, wobei die Enden 1a dem Innendurchmesser I des Trägerstückes 2 angepaßt sind.
Der Mittelteil 1b entspricht dem Außendurchmesser A des Trägerteils 2. Jeweils ein
Viertel von der Gesamtlänge des Kupplungsstückes 1 ist an den Enden 1a auf den geringeren
Durchmesser I ausgebildet. In den Enden 1a sind senkrecht zur Längserstreckung Durchgangsbohrungen
22 angeordnet, die mit den Bohrungen 21 im Trägerteil 2 zur Deckung gebracht werden
können. Das Kupplungsteil 1 wird in das Trägerteil 2 eingesteckt, bis die Bohrungen
21, 22 zueinander fluchten. Da der Außendurchmesser des Kuppelteils 1 an seinen Enden
1a dem Innendurchmesser I des Trägerteils 2 entspricht, wird das Kupplungsteil 1 mit
Formschluß im Trägerteil 2 gehalten. Wenn die Bohrungen 21, 22 zur Überdeckung gebracht
sind, werden Hülsen oder Bolzen 14 eingeschlagen, die im Durchmesser größer sind als
die Bohrung 22 im Kuppelteil 1, so daß neben dem hier nochmals entstehenden Formschluß
auch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Trägerteil 2 und dem Kupplungsglied
1 besteht. In Abwandlung hierzu ist es möglich, den Kraftschluß durch Verkleben zu
erzielen. Das Langloch 20 im Trägerteil 2 dient der Aufnahme der hier nicht näher
ausgeführten Fördergutträger 3, die über die Schraube 7 mit dem Förderträger 2 verschraubbar
sind. Die Langlochausführung gestattet es, daß die einzelnen Fördergutträger 3 in
einen definierten Abstand zueinander bringbar sind. Da dieser Abstand durch eine einfach
herstellbare Lehre eingehalten bzw. eingestellt werden kann, ist ein Ausrichten auf
den jeweils definierten Übergabepunkt problemlos möglich. Außerdem ist nach ordnungsgemäßer
Einstellung gewährleistet, daß die Abstände zwischen den einzelnen Fördergutträgern
3 immer gleich sind.
[0018] Durch die Elastizität des Kuppelgliedes 1 ist es möglich, den Förderzug auf einer
Kurvenbahn zu bewegen. Wenn die Kuppelglieder 2 beispielsweise aus Vulkollan ausgeführt
sind, einem Kunststoff der die Eigenschaft hat aus der Deformation immer wieder in
seine ursprüngliche Lage zurückzukehren, wird der über die Langlöcher 20 eingestellte
Abstand zwischen den Fördergutträger 3 auf gerader Strecke immer wieder eingenommen.
Ebenso ist es möglich auch Höhenunterschiede zu überwinden, so daß eine raumgelenkige
Kette oder ein raumgelenkiger Förderzug entsteht.
[0019] Anstelle der Verwendung eines Elastomers ist es möglich, ein Kreuzgelenk 4 zu verwenden,
wie es in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Das dreiteilige Kreuzgelenk 4 besteht
aus den identischen Einzelteilen 4a, 4c und dem Mittelteil 4b. Die Endteile 4a, 4c
weisen einen zweigeteilten Querschnitt auf, wobei der geringere Querschnitt 40 in
seiner Außenkontur dem Innendurchmesser I des Trägerteils 2 angepaßt ist und der größere
Querschnitt 41 an seinem äußeren Ende abgerundet ist. Zentrisch in Längsrichtung ist
das äußere Ende 41 ausgefräst, wodurch zwei Wangen 41a, 41b entstehen, die zwischen
sich das Gelenkglied 4b aufnehmen. Das Gelenkglied 4b weist zwei um 90° versetzte
aber ansonsten gleich ausgebildete Enden 42, 43 auf. Diese abgerundeten Enden 42,
43 sind der Ausfräsung des Innenteils 40 angepaßt. Durchgangsbohrungen 26, 27 in den
Wangen 41a, 41b und den Enden 41, 42, die miteinander zur Überdeckung gebracht werden
können, dienen dazu, die Teile 4a, 4b, 4c gelenkig miteinander zu verbinden. Ein solches
Kreuzgelenk 4 ist allgemein bekannt, und bedarf für den Fachmann keiner noch weitergehenden
Erläuterung. Die Innenteile 40 des Kreuzgelenkes 4 weisen ausgehend von den Wangen
41b, 41a in Längsrichtung eine zentrische Bohrung 44 auf, die noch vor der senkrecht
hierzu verlaufenden Durchgangsbohrung 22 enden. In dieser Bohrung 44 ist jeweils eine
Druckfeder 5a, 5c geführt, die sich einenends am Bohrungsgrund und mit ihrem anderen
Ende an einer Kugel oder einem Bolzen 6a, 6c abstützt. Im zusammengebauten Zustand
(Fig. 6) stützt sich der Bolzen mit seinem der Druckfeder 5a, 5c abgewandten Ende
an den Enden 42, 43 des Gelenkteiles 4b ab. Hierdurch wird bewirkt, daß das Kreuzgelenk
4 absolut spielfrei ist. Dadurch wird es möglich, auch Kreuzgelenke als Kupplungsglieder
zwischen den einzelnen Trägerteilen einzusetzen. In vorteilhafter Weise ist ein Trägerteil
1 etwa dreimal so lang wie der Mittelteil des Kupplungsgliedes 1 bzw. 4. Je kürzer
die Trägerteile 2 ausgeführt sind, um so höher ist natürlich die Flexibilität des
Gesamtzuges.
[0020] Um den Verschleiß am Kreuzgelenk 4 zu minimieren kann das Innenteil 4b an seinen
abgerundeten Enden 42, 43 mit einer Kappe 17 aus verschleißfestem Material, beispielsweise
Metall, versehen sein, an der die Kugel oder der Bolzen 6a, 6c gleitend anläuft. Ebenso
ist es möglich, das Innenteil 4b mittig auszufräsen und in die so gebildete Nut 29
eine gehärtete Scheibe 28 einzulegen (vgl. Fig. 6 links: mit Metallkappe 17; rechts:
mit Scheibe 28). Durch geeignete Wahl der Druckfeder 5a, 5c ist dafür Sorge zu tragen,
daß die Federkraft einerseits ausreichend groß ist, um wirklich das Spiel im Kreuzgelenk
4 auszuschalten, andererseits aber nicht so hoch ist, daß eine Reibkraft entsteht,
die nach einem Richtungswechsel des Förderzuges ein ungehindertes Zurückgleiten in
die Ausgangslage vereitelt.
1. Fördereinrichtung mit einer Anzahl von über Laufrollen hängend an einer Laufbahn (12)
verfahrbaren Lästträgern (2), die über elastische Kuppelglieder (1) zu einem raumbeweglichen
sowohl im Zug- als auch im Schubbetrieb antreibbaren Zug gekuppelt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzielung einer reproduzierbaren Längenkonstanz des Gesamtzuges die elastischen
Kuppelglieder (1) formschlüssig und kraftschlüssig mit den Lastträgern (2) verbunden
sind, und der Formschluß durch die Enden (1a) der Kuppelglieder (1), die mit ihrer
Außenkontur der Innenkontur der hohlen Lastträger (2) angepaßt sind, realisiert wird.
2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kraftschluß mittels durch die Lastträger (2) und die Kuppelglieder (1) hindurchgetriebener
Bolzen (14) oder mittels einer Verklebung erreicht wird.
3. Fördereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kuppelglieder (1) einen mindestens zweiteiligen Querschnitt aufweisen, wobei der
größere Querschnitt dem Außendurchmesser (A) und der kleinere dem Innendurchmesser
(I) eines Lastträgers (2) entspricht.
4. Fördereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kuppelglieder (1) als spielfreie Gelenke (4) ausgebildet sind und an den Verbindungungsstellen
innerhalb der Gelenke (4) eine Vorspannung mittels einer auf den Gelenkkopf (42, 43)
einwirkenden Kugel (6a, 6c) und einer in einer Längsbohrung (44) innerhalb des Gelenkkörpers
(4a, 4c) angeordneten Feder (5a, 5c) aufgebracht wird, wobei sich die Feder (5a, 5c)
einerseits im Gelenkkörper (4a, 4c) und andererseits auf der Kugel (6a, 6c) abstützt.
5. Fördereinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kopfteile (42, 43) des Gelenkmittelteils (4b) mit einer Kappe (17) aus verschleißarmem
Material überzogen sind.
6. Fördereinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kopfteile (42, 43) eine zentrische Nut (29) aufweisen in die eine aus verschleißfestem
Material bestehende Scheibe (28) eingelegt ist.
7. Fördereinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lastträger (2) etwa dreimal so lang ist wie ein eingesetztes Kuppelglied (1).
8. Fördereinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lastträger (2) mit Langlochbohrungen (20) versehen sind, in denen die Fördergutträger
(3) befestigt werden.
9. Fördereinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lastträger (2) an ihren Enden seitliche Ausfräsungen (15, 16) aufweisen.