Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zur Bereitstellung von mehreren Informationen
über den Betriebszustand einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer mit Steuergerät
versehenen Brennkraftmaschine, wobei die Erzeugung einer ersten, insbesondere ein
Tastverhältnis aufweisenden Information und mindestens einer weiteren, zweiten, insbesondere
impulsförmigen, periodischen Information erfolgt und die Informationen in einem einzigen,
elektrischen Kombinationssignal vereinigt werden.
[0002] Für die Anzeige und/oder Verarbeitung von Informationen über den momentanen Betriebspunkt
einer Brennkraftmaschine sind entsprechende elektrische Signale zu übertragen. Weist
die Brennkraftmaschine ein Steuergerät auf, so gibt dieses z.B. Verbrauchs- und Drehzahlinformationen
über mit elektrischer Steckvorrichtung versehene Leitungen zum Empfangsort. Dieser
kann z.B. ein Armaturenbrett sein, das eine Kraftstoffverbrauchsanzeige sowie einen
Drehzahlmesser aufweist. Für die Bereitstellung bzw. Übertragung zweier Informationen,
wie Verbrauch und Drehzahl, sind zwei Leitungen mit den dazugehörigen Steckkontakten
der Steckvorrichtung erforderlich.
[0003] Aus der DE-OS 20 34 067 ist bekannt, für ein elektronisches Kraftstoffverbrauchs-Meßgerät
einen Impulsgeber zu verwenden, von dem mindestens zwei Betriebswerte, nämlich die
Impulsfolgefrequenz und die Höhe der Impulse oder die Impulsfolgefrequenz und die
Breite (Dauer) der Impulse oder die Höhe und die Breite der Impulse in Abhängigkeit
von den elektrischen Meßgrößen (Informationen) verändert werden. Insbesondere soll
in Abhängigkeit der Motordrehzahl die Folgefrequenz des Impulsgebers und in Abhängigkeit
vom Druck im Ansaugsystem die Breite jedes vom Impulsgeber gelieferten Impulses verändert
werden. Die zwei Informationen beinhaltende Impulsfolge kann somit über eine elektrische
Leitung übertragen werden. Fällt jedoch eine Information aus oder wird ihr Wert "Null",
so entfällt auch die andere Information, denn Impulse der Breite "Null" besitzen keine
Folgefrequenz bzw. die Frequenz "Null" führt zur Impulsbreite "Null" oder "Unendlich".
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Hauptanspruch genannten Merkmalen hat demgegenüber
den Vorteil, daß für die Bereitstellung und Übertragung zweier Informationen ebenso
lediglich eine Leitung sowie ein Steckkontakt erforderlich ist, wobei jedoch das Ausbleiben
einer der beiden Informationen nicht dazu führt, daß der Informationsinhalt der anderen
Information verlorengeht. Die Informationen der verschiedenen Signale werden in einem
einzigen Kombinationssignal vereinigt, indem die den Informationen zugeordneten Impulsbreiten
je Kombinationssignal-Periode addiert werden. Fällt die erste Information z.B. kurzzeitig
weg, so verringert sich lediglich in dieser Ausfallzeit die Impulsbreite des Kombinationssignal
um den Betrag der ausgefallenen Information. Die erste Information ist vorzugsweise
einem elektrischen Signal zugeordnet, dessen Informationsinhalt durch ein Tastverhältnis
bestimmt wird. Es handelt sich also um eine Impulsfolge. Eine weitere, zweite Information,
liegt vorzugsweise in Form eines impulsförmigen, periodischen, zweiten elektrischen
Signals vor, wobei die Information in der Frequenz des zweiten Signals steckt.
[0005] Vorzugsweise ist die erste Information eine Verbrauchsinformation, deren Tastverhältnis
von der Größe des Kraftstoffverbrauchs der Brennkraftmaschine abhängt. Die zweite
Information ist eine Drehzahlinformation der Brennkraftmaschine. Mithin erfordert
eine Kraftstoffverbrauchs- und eine Drehzahlanzeige am Armaturenbrett eines Kraftfahrzeugs
nur eine zum Steuergerät der Brennkraftmaschine führende Leitungsverbindung.
[0006] Die Erfindung ist nicht auf die Verbrauchsinformation beschränkt, sondern kann auch
mit anderen, insbesondere kurbelwellensynchronen Signalen realisiert werden. Vorzugsweise
ist dieses kurbelwellensynchrone Signal das Ausgangssignal eines Motorsteuergeräts.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Verbrauchsinformation eine deren Impulsdauer
verlängernde Drehzahlinformation überlagert wird. Bei der Verbrauchsinformation handelt
es sich -wie bereits erwähnt- um eine Impulsfolge mit dem Verbrauch entsprechendem
Tastverhältnis. Die Drehzahlinformation wird nun derart überlagert, daß sich die Impulsdauer
der Verbrauchsinformation vergrößert; mithin eine Veränderung des Tastverhältnis'
eintritt. Es entsteht das Kombinationssignal. Insbesondere wird die Impulsdauer der
Verbrauchsinformation um eine konstante Zeitdauer vergrößert. Zur Bestimmung des Verbrauchs
ist es am Empfangsort erforderlich, von dem Kombinationssignal diese konstante Zeitdauer
zum Erhalt des ursprünglichen Tastverhältis' wieder abzuziehen. Einerseits liegt dann
das den Verbrauch bestimmende Tastverhältnis und andererseits die die Drehzahl bestimmende
Frequenz vor. Die erfindungsgemäße Methode hat den Vorteil, daß selbst dann, wenn
eine Schubabschaltung im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine erfolgt, also kein Kraftstoffverbrauch
während der Dauer des Schubbetriebs vorliegt, dennoch eine Drehzahlinformation übertragen
wird. Im Stand der Technik, bei dem auf einer Leitung die Drehzahlinformation als
Drehzahlsignal und auf einer anderen Leitung die Verbrauchsinformation als Verbrauchssignal
übertragen werden, kann daher das Verbrauchssignal nicht gleichzeitig als Drehzahlsignal
herangezogen werden, obwohl -im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine- kurbelwellensynchrone
Impulsfolgen vorliegen, da während des Schubbetriebs die Verbrauchsinformation fortfällt
und somit auch keine Drehzahlinformation mehr zur Verfügung stehen würde. Durch die
erfindungsgemäße Überlagerung durch Vergrößern der Impulsdauer der Verbrauchsinformation
wird es möglich, mit einem einzigen Signal, nämlich dem Kombinationssignal, auszukommen.
[0008] Nach einer Ausführungsform kann als Drehzahlinformation ein periodisches Nadelimpulssignal
verwendet werden. Mithin wird der Verbrauchsinformation das Nadelimpulssignal überlagert,
wodurch sich die Impulsdauer der Verbrauchsinformation nur unwesentlich vergrößert,
so daß die Verbrauchsinformation so gut wie nicht verfälscht wird. Ist der auftretende
Fehler der Verbrauchsanzeige vernachlässigbar, so kann die am Empfangsort vorzunehmende
Subtraktion des Drehzahlsignals vom Kombinationssignal entfallen.
Zeichnung
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Impulsdiagramm, daß die bisherige Informationsübertragung auf mehreren Leitungen
darstellt und
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Impulsdiagramm, daß zur Informationsübertragung ein Kombinationssignal
verwendet, welches lediglich eine Leitung benötigt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0010] In der Kraftfahrzeugelektronik erfolgt die Ausgabe von Informationen eines Motorsteuergeräts
über eine geeignete Steckverbindung, die an eine der Zahl der Informationen entsprechende
Anzahl von elektrischen Leitungen angeschlossen ist. Es sei hier eine erste, ein Tastverhältnis
aufweisende Information und eine zweite, impulsförmige, periodische Information betrachtet,
wobei die erste Information eine Verbrauchsinformation TVB und die zweite Information
eine Drehzahlinformation TD ist. Das Tastverhältnis -bezogen auf eine Periodendauer
ts- der Verbrauchsinformation TVB entspricht dem momentanen Kraftstoffverbrauch einer
Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs. Die Verbrauchsinformation wird von dem Motorsteuergerät
über die bereits angesprochene Leitungsverbindung zum Armaturenbrett (Kraftstoffverbrauchsanzeige)
übertragen wird. Die zweite Information bezieht sich auf die Drehzahl n der Brennkraftmaschine.
Auch diese wird von einem Dreh-zahlmesser des Armaturenbretts angezeigt und muß daher
vom Motorsteuergerät über eine Leitung übertragen werden.
[0011] Dieser bekannte Aufbau ist in der Figur 1 mit Hilfe von Signalverläufen verdeutlicht.
Mit BM ist eine der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine zugeordnete Bezugsmarke gekennzeichnet.
Sie weist eine Periode von 360° Kubelwellenwinkel auf.
[0012] Darunter ist ein Zündsignal Zdg dargestellt, das der Ansteuerung der Zündendstufe
der Brennkraftmaschine dient. Es folgt dann die bereits beschriebene Drehzahlinformation
TD mit der Periodendauer ts. Es ist erkennbar, daß die Impulsfolge des Zündsignals
Zdg synchron zur Impulsfolge der Drehzahlinformation TD verläuft.
[0013] Unter der Drehzahlinformation TD ist -in Figur 1-die Verbrauchsinformation TVB wiedergegeben,
die ebenfalls synchron zum Zündsignal Zdg bzw. zur Drehzahlinformation TD verläuft.
Sie besteht daher aus einer periodischen Impulsfolge. Die Impulsbreite t
KVA stellt -bezogen auf die Periodendauer ts- ein Tastverhältnis dar, daß dem Kraftstoffverbrauch
der Brennkraftmaschine entspricht. Je größer also die Impulsbreite t
KVA, desto größer ist der Kraftstoffverbrauch. Allerdings besteht hinsichtlich der Synchronität
der Verbrauchsinformation TVB zur Drehzahlinformation TD eine Ausnahme. Dies ist in
der Figur 1 durch gestrichelte Linien gekennzeichnet. Im Schubbetrieb Sch wird bei
modernen Brennkraftmaschinen kein Kraftstoff verbraucht; man spricht hier von "Schubabschaltung".
Dies hat zur Folge, daß für die Zeit des Schubbetriebs keine Verbrauchsinformation
TVB auftritt. Da die Brennkraftmaschine im Schubbetrieb jedoch -je nach Betriebspunkt-
eine entsprechende Drehzahl n aufweist, bleibt die Drehzahlinformation TD trotz Wegfall
der Verbrauchsinformation TVB erhalten. Mithin sind für die Übertragung der Verbrauchs-
und der Drehzahlinformation zwei Leitungen mit entsprechenden Steckkontakten usw.
erforderlich. Nach dem bekannten Verfahren gemäß Figur 1 ergibt sich die Drehzahl
n zu:

wobei Zylza gleich der Anzahl der Zylinder der Brennkraftmaschine ist.
[0014] Der Verbrauch VB ergibt sich aus dem Verbrauchssignal TVB aus folgender Beziehung:

wobei KD eine Durchflußkonstante bezeichnet. Diese beträgt zum Beispiel

[0015] Im Gegensatz zu Figur 1, die eine Anordnung des Standes der Technik zeigt, wird in
der Figur 2 das erfindungsgemäße Verfahren verdeutlicht. Der obere Signalverlauf zeigt
wiederum die Bezugsmarke BM, die eine Periode von 360° aufweist. Unterhalb der Bezugsmarke
BM ist ein Zündsignal Zdg dargestellt. Darunterliegend ist das erfindungsgemäße Kombinationssignal
TD/VB wiedergegeben. Es beinhaltet zwei Informationen und zwar eine erste Information,
die eine Verbrauchsinformation TVB darstellt, sowie eine zweite Information, nämlich
eine Drehzahlinformation TD. Das Kombinationssignal weist die Periodendauer ts auf
und besitzt eine Impulsbreite t
KVB. Innerhalb jeder Periodendauer ts erfolgt eine Überlagerung der Verbrauchsinformation
TVB mit der Drehzahlinformation TD, indem die Impulsbreiten der jeweiligen Informationen
addiert werden. In der Impulsbreite t
KVB ist somit die als Tastverhältnis vorgegebene Verbrauchsinformation TVB und in der
Periodendauer ts die Drehzahlinformation TD enthalten, die von entsprechenden impulsförmigen
Signalen gebildet wird. Sofern also eine Schubabschaltung erfolgt, bei der kein Kraftstoffverbrauch
vorliegt und demgemäß die Verbrauchsinformation TVB entfällt, bleibt dennoch das Kombinationssignal
TD/VB und damit die Drehzahlinformation erhalten. Dieses ist in der Figur 2 mit Sch
gekennzeichnet. Dort liegt demgemäß lediglich die zweite, nämlich die Drehzahlinformation
TD vor.
[0016] Sofern man also aus dem Kombinationssignal TD/VB die Verbrauchsinformation erhalten
möchte, ist es lediglich erforderlich, die Impulsbreite der Drehzahlinformation TD
vom Kombinationssignal TD/VB abzuziehen.
[0017] Insbesondere ist die Impulsdauer der der Drehzahl zugeordneten zweiten Information
konstant.
[0018] Die Drehzahl n läßt sich bestimmen nach der Beziehung:

[0019] Für die Funktion eines Drehzahlmessers ist es meist notwendig, daß die Impulsbreite
t
KVB des Kombinationssignals TD/VB eine gewisse Zeit nicht unterschreitet, beispielsweise
immer größer 1ms ist, also:
Ebenso ist es für die Funktion des Drehzahlmessers meist notwendig, daß die Differenz
von Periodendauer ts und Impulsdauer t
KVB eine gewisse Zeit nicht unterschreitet, beispielsweise ebenfalls immer größer 1ms
ist, also:
[0020] Die letzte Gleichung zeigt, daß innerhalb einer Periode hinreichend Zeit für den
erfindungsgemäßen "Offset" von 1ms für die Drehzahlinformation zur Verfügung stehen
muß.
[0021] Der Verbrauch läßt sich aus folgender Beziehung bestimmen:

wobei KDB eine Durchflußkonstante darstellt.
[0022] Der Zusammenhang zwischen t
KVB und t
KVA ergibt sich damit zu:

wobei ts min die Periodendauer bei maximaler Drehzahl und t
KVA max die Impulsbreite bei maximalem Kraftstoffverbrauch ist.
[0023] Damit ergibt sich als Durchflußkonstante für die erfindungsgemäße Ausbildung:

1. Verfahren zur Bereitstellung von mehreren Informationen über den Betriebszustand einer
Brennkraftmaschine, insbesondere einer mit Steuergerät versehenen Brennkraftmaschine,
mit folgenden Schritten:
- Erzeugung einer ersten, insbesondere ein Tastverhältnis aufweisenden Information,
- Erzeugung mindestens einer weiteren, zweiten, insbesondere impulsförmigen, periodischen
Information,
- wobei die Informationen in einem einzigen, elektrischen Kombinationssignal vereinigt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Informationen zugeordneten Impulsbreiten je Kombinationssignal-Periode
addiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Information eine Verbrauchsinformation (TVB) ist, deren Tastverhältnis
von der Größe des Kraftstoffverbrauchs abhängt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Information eine Drehzahlinformation (TD) der Brennkraftmaschine
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsdauer der ersten Information zur Bildung des Kombinationssignals (TD/VB)
um eine konstante, der zweiten Information zugeordnete Zeitdauer vergrößert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der ersten Information am Empfangsort vom Kombinationssignal
(TD/VB) die konstante Zeitdauer zum Erhalt des ursprünglichen Tastverhältnis' wieder
abgezogen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Information von einem periodischen Nadelimpulssignal gebildet wird.