[0001] Die Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung für fotografische Schichtträger,
in der ein Schichtträger in einer Behandlungswanne behandelt wird, die mittels einer
Flasche mit Behandlungsflüssigkeit füllbar ist und aus der verbrauchte Behandlungsflüssigkeit
in dieselbe Flasche zurückfüllbar ist.
[0002] Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind in verschiedenen Varianten bekannt,
z.B. durch die DE-OS 34 02 506 oder die DE-GMS 87 11 858. Dabei sind besondere Umpumpanlagen
in der Vorrichtung zu ihrem Befüllen aus der Flasche und zu ihren Entleeren zurück
in die Flasche erforderlich.
[0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, das Befüllen, Nachfüllen und
Entleeren einer eingangs genannten Vorrichtung mittels derselben Flasche ohne Pumpsystem
bewirken zu können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruchs.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0005] Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Be- und Nachfüllen einer Behandlungswanne
und ihr Entleeren nur durch Drehung einer angeschlossenen Flasche um etwa 180° von
unten nach oben und umgekehrt bewirkbar ist. Hierdurch wird bei sauberer Arbeitsweise
ohne Gefahr eines Verschüttens von Behandlungsflüssigkeit eine einfachste mechanische
Ausgestaltung des Behandlungsgerätes ohne Pumpenvorrichtung möglich, wobei überdies
noch das Niveau der Behandlungsflüssigkeit in der Behandlungswanne ohne irgendwelche
zusätzliche Niveau-Überwachungsvorrichtungen, wie Sonden, gewährleistet ist.
[0006] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung in der
Ausgangs-oder Entleerungsstellung,
- Fig. 2
- Die Vorrichtung nach Figur 1 in der Stellung zum Füllen und Nachfüllen,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt der Vorrichtung nach Figur 1,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Figur 3 gemäß der Schnittlinie IV-IV.
[0007] Anhand der schematischen Darstellungen der Figuren 1 und 2 soll das Prinzip nach
der vorliegenden Erfindung in allgemeiner Form erläutert werden. Dabei ist mit 1 ein
Gehäuse eines Entwicklungsgerätes bezeichnet, in das eine Entwicklungswanne 2 eingesetzt
ist. Gehäuse 1 und Entwicklungswanne 2 können dabei irgendeine bekannte Form haben,
wobei das Gehäuse 1, wie in den Figuren 3 und 4 gezeigt, zweiteilig sein und einen
abnehmbaren Deckel 1a aufweisen kann. In dem Gehäuse 1 können Schlitze 1b und 1c zum
Ein- und Ausführen der zu behandelnden Schichtträger und irgendwelche bekannte Transport-und/oder
Führungsmittel 3, 4 zum Führen und Bewegen der Schichtträger durch die Wanne 2 vorgesehen
sein. Die Erfindung läßt sich aber auch anwenden für jedes anders ausgebildete Gerät
mit einer relativ flachen Behandlungswanne, wobei beispielsweise ein Schichtträger
auch von Hand in die Wanne eingelegt werden könnte. Auch auf die Ausgestaltung der
Transportmittel kommt es nicht an. Wesentlich dagegen ist die Art der Befüllung und
Entleerung der Behandlungswanne 2.
[0008] Hierbei ist die Behandlungsflüssigkeit in einer Flasche 5 konfektioniert, aus der
sie in die Wanne 2 laufen kann. Die verbrauchte Behandlungsflüssigkeit wird anschließend
wieder in dieselbe Flasche 5 zurückgelassen, ohne daß letztere von der Vorrichtung
1 bzw. Wanne 2 abgekuppelt wird. Hierzu ist an einer Seitenwand 2a der Wanne 2 ein
Zu- und Ablaufstutzen 6 angebracht, nämlich entweder flüssigkeitsdicht angeschlossen
oder beispielsweise aus Kunststoff angeformt. Die wannenseitige Öffnung 2b, die von
dem Zu- und Ablaufstutzen 6 umgeben und am besten in Figur 4 erkennbar ist, kann dabei
kleiner als der freie Durchlaufquerschnitt des Zu- und Ablaufstutzens 6 sein. Wesentlich
ist jedoch, daß die Höhe h der Öffnung 2b gleich der im Gebrauchszustand vorgesehenen
Höhe des Behandlungsflüssigkeitsbades ist. Außerdem muß ihre unterste Stelle so tief
oder tiefer liegen als die tiefste Stelle der Wanne 2 und mit dieser in irgendeiner
Weise fluchten oder durch eine nach abwärts gerichtete Abflußwanne verbunden sein.
Dies kann, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist, dadurch erreicht werden, daß der
Boden der Wanne 2 eben ist und eben in die Unterkante der Öffnung 2b übergeht. Gemäß
den Figuren 3 und 4 ist es aber auch möglich, daß der Wannenboden eine teilzylindrisch
gewölbte Form aufweist, die der Bewegungsbahn der zu behandelnden Schichtträger angepaßt
ist, und durch vertikale oder nach außen geneigte, ebene Seitenwände 2a begrenzt wird.
In diesem Falle muß die Unterkante der Öffnung 2b mit der tiefsten Stelle des Wannenbodens
fluchten. Wenn dagegen ein schüsselartiger oder in mehreren Richtungen geneigter Wannenboden
vorgesehen ist, so müßte dieser von seiner tiefsten Stelle eine Rinne zur untersten
Stelle der Öffnung 2b aufweisen, die mindestens horizontal, vorzugsweise aber etwas
nach abwärts geneigt ist.
[0009] An den wannenseitigen Zu- und Ablaufstutzen 6 ist nun die Flasche 5 derart flüssigkeitsdicht
und drehbar anschließbar, daß in ihrer normalen Stellung, in der ihr Verschluß 7 nach
oben schaut, die in ihr befindliche Flüssigkeit unter dem Niveau der Öffnung 2a und
in einer zweiten Stellung über dem Niveau der Öffnung 2a liegt. Dies ist am einfachsten
dadurch zu erreichen, daß zwischen dem wannenseitigen Zu- und Ablaufstutzen 6 und
dem Verschluß 7 ein knieförmiger Stutzen 8 angeordnet wird, wobei die Flasche 5 zusammen
mit dem knieförmigen Stutzen 8 um etwa 180° um den wannenseitigen Zu- und Ablaufstutzen
6 drehbar ist. Der Verschluß 7 und die Stutzen 6 und 8 können auf jede hierfür geeignete
bekannte Weise verbunden sein. So kann, wie in Figur 3 angedeutet, beim Ansetzen des
knieförmigen Stutzens 8 an den Flaschenverschluß 7 eine Feder 9 zusammengedrückt werden,
wodurch ein nicht gezeigtes, ebenfalls in vielen Ausführungsformen bekanntes Flaschenventil
geöffnet wird. Das Anschließen des knieförmigen Stutzen 8 an den Zu- und Ablaufstutzen
6 kann über eine drehbare Steckverbindung mit Dichtungsringen 10 erfolgen. Es wären
aber auch Schraubverbindungen verwendbar.
[0010] Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist nun folgende:
Gemäß den Figuren 1, 3 und 4 wird eine volle Flasche 5 mit frischer Behandlungsflüssigkeit
über den knieförmigen Stutzen 8 an den wannenseitigen Stutzen 6 in der beschriebenen
Weise angeschlossen, wobei die Flasche 5 ihre normale Lage mit nach oben gerichteter
Auslauföffnung bzw. nach oben gerichtetem Verschluß 7 einnnimmt.
[0011] Dann wird zum Befüllen der Wanne 2 entsprechend Figur 2 die Flasche 5 samt knieförmigem
Stutzen 8 um 180° nach oben gedreht, so daß ihr geöffneter Verschluß 7 nach unten
schaut. Durch die wannenseitige Öffnung 2b fließt nun die Behandlungsflüssigkeit in
die Wanne 2, bis die Wanne bis zur Oberkante der Öffnung 2b gefüllt ist. Gemäß dem
Hühnertränkenprinzip hört damit der Flüssigkeitszulauf in die Wanne 2 auf, so daß
durch die beschriebene Anordnung nicht nur ein Befüllen der Wanne 2, sondern auch
eine genaue Dosierung der Behandlungsflüssigkeit in der Wanne erreicht wird. Wird
Behandlungsflüssigkeit durch die Behandlung der Schichtträger und ggf. auch durch
Verdunstung verbraucht, so fließt aus der Flasche 5 wieder frische Behandlungsflüssigkeit
nach bis das Flüssigkeitsniveau, das durch die Oberkante der Öffnung 2b festgelegt
ist, wieder erreicht ist. Ist die Flasche 5 leer geworden und/oder soll die Wanne
2 entleert werden, so wird die Flasche 5 wieder um etwa 180° in die Stellung nach
den Figuren 1, 3 und 4 zurückgedreht. Infolge des geöffneten Flaschenverschlusses
7 kann nun die verbrauchte Behandlungsflüssigkeit aus der Wanne 2 durch die Öffnung
2b in die tiefer gelegene Flasche 5 ablaufen. Anschließend wird der knieförmige Stutzen
8 vom wannenseitigen Stutzen 6 und Verschluß 7 abgenommen und dieser wieder verschlossen,
so daß die verbrauchte Flüssigkeit ohne Gefahr eines Verschüttens oder sonstiger Verschmutzungen
der Umgebung in der Flasche 5 entsorgt werden kann.
[0012] Es liegt auf der Hand, daß der knieförmige Stutzen 8 im Bedarfsfall ständig an eine
Flasche 5 oder den wannenseitigen Stutzen 6 angeschlossen sein könnte. Die Anordnung
wäre dann aber platzraubend. Natürlich ist es denkbar, daß an den Enden des knieförmigen
Stutzens 8 und des wannenseitigen Stutzens 6 noch einfache Verschlüsse vorgesehen
sind, durch deren Verschließen ein Abtropfen von Flüssigkeit an den Stutzen bei deren
Entkopplung vermieden wird. Schließlich sei noch erwähnt, daß die Flasche 5 zum Befüllen
der Wanne 2 nicht unbedingt um 180° nach oben gedreht zu werden braucht; es genügt,
wenn ihr Verschluß 7 über der Oberkante der Öffnung 2b liegt.
1. Behandlungsvorrichtung für fotografische Schichtträger, in der ein Schichtträger in
einer Behandlungswanne behandelt wird, die mittels einer Flasche mit Behandlungsflüssigkeit
füllbar ist und aus der verbrauchte Behandlungsflüssigkeit in dieselbe Flasche zurückfüllbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der Seitenwände (2a) der Behandlungswanne (2) ein Zu- und Ablaufstutzen
(6) angeordnet ist, dessen wannenseitige Öffnung (2b) eine Höhe (h) aufweist, die
gleich der im Gebrauchszustand vorgesehenen Höhe eines Behandlungsflüssigkeitsbades
ist, und daß an den wannenseitigen Stutzen (6) flüssigkeitsdicht und drehbar die Flasche
(5) derart anschließbar ist, daß in einer Stellung die in ihr befindliche Behandlungsflüssigkeit
unter dem Niveau der Öffnung (2b) und in einer zweiten Stellung über dem Niveau der
Öffnung (2b) zum Be- und Nachfüllen der Behandlungsflüssigkeit nach dem Hühnertränkenprinzip
liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flasche (5) einen Verschluß
(7) aufweist, der einen knieförmigen Stutzen (8) aufweist oder an den ein knieförmiger
Stutzen (8) anschließbar ist, welcher an den wannenseitigen Stutzen (6) anschließbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (7) durch ein
Ventil gebildet wird, das beim Ansetzen des knieförmigen Stutzens (8) in seine geöffnete
Stellung drückbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterkante der Öffnung (2b) mit der tiefsten Stelle der Behandlungswanne (2) fluchtet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlungswanne (2) teilzylindrisch ausgebildet ist und ihr Querschnitt der Form
der Transportbahn eines Schichtträgers angepaßt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fläche der Öffnung (2b) kleiner ist als die Durchtritts-oder Anschlußfläche des wannenseitigen
Stutzens (6).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (2b) etwa die
Form eines vertikal gerichteten Schlitzes hat.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flasche (5) um etwa 180° von einer unteren Stellung in eine obere Stellung schwenkbar
ist.