[0001] Die Erfindung betrifft eine zum Anschluß an einen Leitungssteckverbinder vorgesehene
längswasserdichte Schlauchleitung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Schlauchleitung ist beispielsweise aus der DE 37 05 958 C1 bekannt.
Damit die Vergußmasse nicht bis zur Erstarrung an irgendeiner Stelle in den etwa senkrecht
gehaltenen Isolierschlauch nachgefüllt werden muß, ist dabei vorgesehen, den Isolierschlauch
in einem bestimmten Abstand von seinem freien Ende in einer Vorrichtung zusammenzudrücken
und in das freie Endteil zunächst eine schnellhärtende Dichtmasse (z.B. Polyuretanschaum
oder Silikon) und anschließend die eigentliche Vergußmasse (z.B. Gießharz) einzuführen.
Dadurch ist eine geringere und genau dosierbare Menge an Vergußmasse nötig. Allerdings
ist der Fertigungsaufwand durch die dazu erforderliche Vorrichtung sowie die unterschiedlichen
einzufüllenden Dichtmaterialien hoch und die Fertigungszeit durch die zusätzliche
Verfestigungszeit der Dichtmasse relativ lang, was insbesondere die Serienfertigung
von Massenprodukten, um die es sich hier handelt, erheblich verteuert.
[0002] Es ist darüberhinaus bekannt, als Stopper für die einzufüllende Vergußmasse um die
Leitungsadern herum vor dem endgültigen Sitz des Isolierschlauchs in einem bestimmten
Abstand vom freien Ende der Leitungsadern eine knetgummiartige Masse (z.B. dauerelastischer
Dichtungskitt auf Kunstkautschukbasis) zu befestigen oder ein Isolierband zu wickeln,
über die bzw. das dann der Isolierschlauch so weit vorgezogen wird, bis die erforderliche
freie Endzone für das Einbringen der Vergußmasse gebildet ist. Bei diesen Maßnahmen
ist nicht sichergestellt, daß der Dichtungskitt bzw. das Isolierband den gesamten
Querschnitt des Isolierschlauchs wirklich ausfüllt, so daß auch hier Vergußmasse durchlaufen
kann. Außerdem sind diese beiden Verfahren umständlich und zeitaufwendig und damit
nicht für die Serienfertigung geeignet. Bei manchen Vergußmassen ist im übrigen die
Vergußtemperatur so hoch, daß der Dichtungskitt sich verformt und damit für den genannten
Zweck unbrauchbar ist.
[0003] Bei allen beschriebenen bekannten Verfahren hängt es überdies vom Zufall ab, in welcher
gegenseitigen Position die einzelnen Leitungsadern nach dem Vergießen aus dem Isolierschlauch
herausragen. Zum Anschluß an die zugehörigen Steckkontakte sind sie daher in aller
Regel nicht zweckmäßig angeordnet, wodurch - insbesondere bei einer größeren Anzahl
von Leitungsadern - ein unübersichtliches Aderngewirr entsteht, unterschiedliche Leitungsaderlängen
erforderlich sind und ein erhöhter, in der Regel nicht vorhandener Platzbedarf besteht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine längswasserdichte Schlauchleitung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 derart weiterzubilden, daß mit geringem Aufwand
und einer genau dosierbaren kleinen Menge an Vergußmasse eine sichere Abdichtung in
der Serienfertigung erreicht wird und die Leitungsadern nach dem Vergießen in ihrer
Lage den zugehörigen Steckkontakten im Sinne möglichst kreuzungsfreier kurzer Verbindungen
zugeordnet sind.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Einsatz füllt bei in die Nuten eingelegten Leitungsadern aufgrund seiner zylindrischen
Form den Isolierschlauch fast vollständig aus und stellt damit einen idealen Stopper
für die einzufüllende Vergußmasse dar, der einfach aufgebaut und an der gewünschten
Stelle in der Schlauchleitung positionierbar ist. Durch die leitungsseitig von selbst
näher an der Achse verlaufenden Leitungsadern und vor allem deren leichte Klemmung
in den Nuten ist diese Position auch ohne besondere Maßnahmen - wie etwa ein Zusammendrücken
des Isolierschlauchs - gewährleistet. Durch diesen den Isolierschlauch dicht ausfüllenden
Stopper genügt eine relativ kleine und genau dosierbare Menge an Vergußmasse zum Abdichten
der Schlauchleitung. Außerdem sind die Leitungsadern durch entsprechendes Einlegen
in die Nuten auf einfache Weise den relevanten Steckkontakten des Leitungssteckverbinders
lagerichtig zugeordnet, so daß eine unkomplizierte Verbindung der Leiter mit den Steckkontakten
ermöglicht ist.
[0006] Bei z.B. aus der DE 37 26 515 C1 bekannten Leitungssteckverbindern mit von umspritzten
Gehäusehalbschalen umfasster Leitung muß zur Aufnahme des Spritzdrucks eine starre
Gegenfläche vorhanden sein. Bei Verwendung einer Schlauchleitung ist diese Gegenfläche
durch das Vergußmaterial gebildet, das indessen nicht ohne weiteres und stets die
erforderliche zylindrische Außenfläche aufweist, welche für das dichte Anliegen des
Isolierschlauchs an den Halbschaleninnenflächen erforderlich ist. Durch seine spezielle
Ausbildung kann der erfindungsgemäße Einsatz diese zusätzliche Funktion in optimaler
Weise erfüllen.
[0007] Insgesamt ist durch den multifunktionalen Einsatz die Längswasserdichtigkeit der
Schlauchleitung, ein schneller und unkomplizierter Leitungsadernanschluß sowie zugleich
eine vorteilhafte Verwendbarkeit für Leitungssteckverbinder mit unter Druck am Isolierschlauch
anliegenden Halbschalen auf äußerst einfache und kostengünstige, für die Massenfertigung
besonders gut geeignete Weise erreicht.
[0008] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des in der erfindungsgemäßen
Schlauchleitung angeordneten Einsatzes angegeben.
So können bei einer Ausbildung der Nuten gemäß Anspruch 2 die Leitungsadern in die
Nuten eingeclipst werden. Durch eine entsprechende Länge und das gewählte Material
des Einsatzes ist bereits eine weitgehende Klemmung in axialer Richtung erreicht.
Sie kann noch dadurch erhöht werden, daß auch die Kontur des Haltebereichs der Nuten
im Durchmesser etwas kleiner ist als der Außendurchmesser der Leitungsadern.
Damit ist ohne Mehraufwand der Vorteil erreicht, daß weder beim Verschieben des Isolierschlauchs
über den Einsatz hinweg noch beim späteren Einfüllen der Vergußmasse der Einsatz mit
Sicherheit nicht aus seiner Soll-Lage in einem vorgegebenen Abstand vom Isolierschlauch
- und Leitungsadernende verrutscht.
Der zwischen den Leitungsadern und dem Isolierschlauch verbleibende Spalt füllt sich
mit Vergußmasse auf einer Länge, die im wesentlichen von deren Viskosität abhängt.
Dadurch ist die Lage des Einsatzes und seine zylindrische Form mit Sicherheit gewährleistet;
vor allem aber ist bereits an dieser Stelle eine hohe Dichtigkeit erreicht, so daß
eine relativ kurze steckerseitige Füllung mit Vergußmasse genügt, um eine absolute
Längswasserdichtigkeit zu erzielen. Dadurch wird zudem in kostensparender Weise nur
eine geringe Menge an Vergußmaterial benötigt und außerdem ist in vorteilhafter Weise
die Länge des starren Bereichs der Schlauchleitung nur kurz.
[0009] Grundsätzlich kann der Einsatz aus einer Vielzahl von Materialien - sofern sie der
Schmelztemperatur der Vergußmasse ohne Verformung standhalten - bestehen. Besonders
einfach und kostengünstig (z.B. im Spritzgußverfahren) herstellbar ist der Einsatz
gemäß Anspruch 3 aus Kunststoff, wobei eine breite Palette an Materialien hinsichtlich
einer optimalen Haftwirkung zur Verfügung steht.
[0010] Die Verteilung der in Längsrichtung des Einsatzes verlaufenden Nuten an dessen Umfang
kann im Einzelfall gleichmäßig sein. Es ist jedoch vorteilhaft, gemäß Anspruch 4 die
gegenseitige Position (Winkellage) der Nuten der Lage der Steckkontakte hinsichtlich
einer möglichst einfachen Montage anzupassen.
[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren noch weiter erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a, 1b
- eine aufgebrochene seitliche und eine stirnseitige Ansicht einer erfindungsgemäßen
Schlauchleitung und
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene seitliche Ansicht eines Winkelsteckverbinders mit angeschlossener
erfindungsgemäßer Schlauchleitung.
[0012] Die Schlauchleitung 1 besteht aus einem Isolierschlauch 2 und fünf darin lose angeordneten
isolierten Leitungsadern 3. In ihren steckerseitigen Endbereich ist ein zylindrischer
Einsatz 4 aus Kunststoff eingebracht, dessen Außendurchmesser gleich dem Innendurchmesser
des Isolierschlauchs 2 ist, und der fünf am Umfang gleichmäßig verteilte, axial verlaufenden
Nuten 5 mit jeweils einem äußeren Einführungsbereich 6 und einem inneren Haltebereich
7 aufweist. Die Breite der Einführungsbereiche 6 ist etwas geringer als der Außendurchmesser
der Leitungsadern 3, die Haltebereiche 7 sind in ihrer Kontur dem Querschnitt der
Leitungsadern 3 angepaßt.
[0013] Der fünfpolige Winkelsteckverbinder 8 weist ein Deckelteil 9 und ein Bodenteil 10
auf, die jeweils aus einem leitungsseitigen und einem steckseitigen Abschnitt bestehen.
Der steckseitige Abschnitt des Bodenteils 10 trägt in einer Querwand 11 fünf Steckkontakte
12, an deren Lötanschlußteil 13 jeweils das abisolierte Ende 14 einer Leitungsader
3 angeschlossen ist. Die leitungsseitigen Abschnitte von Deckelteil 9 und Bodenteil
10 sind als Halbschalen ausgebildet, die den den Einsatz 4 enthaltenden Endbereich
der Schlauchleitung 1 umfassen und dabei im montierten Zustand mit ihren Innenflächen
durch eine Umspritzung 15 fest gegen den Isolierschlauch 2 gedrückt werden.
[0014] Bei der Herstellung des konfektionierten Winkelsteckverbinders 8 werden zuerst die
Leitungsadern 3 auf Sollmaß abgelenkt, am freien Ende abisoliert und in einem den
Steckverbinderabmessungen entsprechenden Abstand davon in die Nuten 5 des Einsatzes
4 eingeclipst, wobei jede Leitungsader 3 einer bestimmten Nut 5 derart zugeordnet
ist, daß eine kreuzungsfreie, platzsparende Weiterführung zu den Steckkontakten 12
gegeben ist. Die Haltebereiche 7 sind vorteilhafterweise so bemessen, daß die Leitungsadern
3 noch gut einführbar sind und andererseits eine leichte Klemmwirkung erzielt ist.
Daraufhin wird der Isolierschlauch 2 so weit über den Einsatz 4 geschoben, daß er
diesen steckerseitig um ca. 5-10 mm überragt. Die zwischen den Nuten 5 befindlichen
Stege 16 des Einsatzes 4 liegen dabei mit ihren Außenflächen 17 an der Innenwand des
Isolierschlauches an. In die durch das vorstehende Isolierschlauchende gebildete Schlauchöffnung
18 wird bei etwa vertikal gehaltener Schlauchleitung 1 eine Füllung 19 aus Vergußmasse
eingebracht, die durch entsprechende Wahl ihrer Viskosität auch ein stückweit in die
in den Einführungsbereichen 6 der Nuten 5 zwischen den Leitungsadern 3 und der Innenfläche
des Isolierschlauches 2 verbleibenden Spalte eindringt. Nach dem Aushärten der Vergußmasse
wird nacheinander die Schlauchleitung 1 in den Bodenteil 10 des Winkelsteckverbinders
8 eingelegt, das abisolierte Ende jeder Leitungsader 3 am Lötanschlußteil 13 des zugehörigen
Steckkontaktes 12 angelötet und der Deckelteil 9 aufgesetzt. Dabei liegen deren halbschalenförmige
Abschnitte entlang der Füllung 19 und dem Einsatz 4 eng am Isolierschlauch 2 an. In
diesem Zustand wird nun die Umspritzung 15 aufgebracht, welche den Deckelteil 9 und
den Bodenteil 10 wasserdicht zusammenhält, dabei auch Ausnehmungen 20 der halbschalenförmigen
Abschnitte durchdringt und durch Verschweißen mit dem Isolierschlauch 2 eine hochwirksame
Dichtung gegen das Eindringen von Wasser zwischen Isolierschlauch 2 und Halbschalen
bildet.
Die Längswasserdichtigkeit der Schlauchleitung 1 ist durch die Füllung 19 mit Vergußmasse
erreicht. Diese kann durch den für sie als Stopper dienenden Einsatz 4 genau dosiert
und relativ dünn sein. Darüberhinaus ist durch die Nuten 5 des Einsatzes 4 auf einfache
Weise zusätzlich eine saubere Führung und Zuordnung der einzelnen Leitungsadern 3
zu den zugehörigen Steckkontakten 12 ermöglicht.
[0015] Weiterhin bildet der Einsatz 4 durch die Außenflächen 17 der Stege 16 zusammen mit
der in die Spalte zwischen den Leitungsadern 3 und der Innenfläche des Isolierschlauches
2 eindringenden Vergußmasse eine feste zylindrische Gegenfläche, die den Druck der
Halbschalen und vor allen Dingen der die Ausnehmungen 20 durchdringenden Umspritzung
15 aufnimmt und durch das so bewirkte saubere Anliegen am gesamten Umfang auch die
hohe Dichtwirkung an der Außenfläche des Isolierschlauchs 2 ermöglicht.
[0016] Durch die beschriebene Schlauchleitung 1 ist also auf besonders einfache und kostengünstige
Weise eine absolute Längswasserdichtigkeit sowohl der Schlauchleitung 1 in ihrem Innern
als auch ihres Einführungsbereiches im Winkelsteckverbinder 8 sowie ein schneller,
unverwechselbarer und damit sicherer Anschluß der Leitungsadern 3 erreicht, wobei
diese Vorteile bei vieladrigen Schlauchleitungen und Massenfertigung besonders stark
zum Tragen kommen.
1. Längswasserdichte, insbesondere mehradrige Schlauchleitung zum Anschluß an einen Leitungssteckverbinder
mit entsprechender Polzahl, bei der zur Erzielung der Längswasserdichtigkeit zwischen
den isolierten Leitungsadern und dem sie lose umhüllenden Isolierschlauch eine Füllung
aus Vergußmasse vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß leitungsseitig im Anschluß an die Füllung (19) ein zylinderförmiger Einsatz
(4) in der Schlauchleitung (1) angeordnet ist, dessen Außendurchmesser gleich dem
Innendurchmesser des Isolierschlauches (2) oder geringfügig größer ist, und der in
axialer Richtung verlaufende, am Umfang verteilte Nuten (5) zur Aufnahme der Leitungsadern
(3) aufweist.
2. Schlauchleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (5) einen kurzen
Einführungsbereich (6) aufweisen, dessen lichte Weite zumindest teilweise geringfügig
kleiner ist als der Außendurchmesser der Leitungsadern (3) und der sich anschließende
Haltebereich (7) in seiner Kontur dem Querschnitt der Leitungsadern (3) angepaßt oder
in seinem Durchmesser geringfügig kleiner ist.
3. Schlauchleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4)
ein Kunststoffteil ist.
4. Schlauchleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anordnung der Nuten (5) am Umfang des Einsatzes (4) der Lage der zugehörigen Steckkontakte
(12) des Leitungssteckverbinders (8) angepaßt ist.