[0001] Aus der EP-B-79 483 ist eine mit einem Leistungssteuergerät zusammenwirkende Kochplatte
bekanntgeworden, die eine Hauptbeheizung und eine Zusatzbeheizung aufweist. Die Zusatzbeheizung
ist in einem oberen Leistungsbereich der von dem taktenden Leistungsteuergerät gesteuerten
Hauptbeheizung zuschaltbar. Die Abschaltung der Zusatzbeheizung erfolgt über einen
Temperaturbegrenzer an der Kochplatte. Im oberen Leistungsbereich sind also die Zusatzbeheizung
und die vom Leistungssteuergerät gesteuerte Hauptbeheizung parallel eingeschaltet.
Es ergibt sich damit ein Ankochstoß, der damit endet, daß der sehr träge arbeitende
Temperaturbegrenzer die Zusatzbeheizung ausschaltet und sie infolge seiner großen
Hysterese beim weiteren Betrieb auch nicht wieder einschaltet.
[0002] Diese Anordnung ist sehr vorteilhaft für den beabsichtigten Zweck. Sie erfordert
jedoch einerseits einen bestimmten Temperaturbegrenzer für die Zusatzbeheizung, während
die Hauptbeheizung meist noch extra temperaturgesichert ist. Bei fortgesetztem Betrieb
ist die Kochplatte auf die Leistung der Hauptbeheizung beschränkt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kochplattensteuerung, eine Kochplatte und ein
Leistungssteuergerät zu schaffen, die mit geringem schaltungs- und regeltechnischem
Aufwand eine Leistungserhöhung ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
[0005] Die Zusatzbeheizung wird also erst dann zugeschaltet, wenn die Hauptbeheizung bereits
am Ende ihres Regelbereiches, d.h. bei 100 % ED (relative Einschaltdauer) angelangt
ist. Es ergibt sich somit eine klare Leistungszuordnung in jeder Einstellposition
des Leistungssteuergerätes und es treten keine zeitlich bedingten Leistungssprünge
auf. Die Anordnung ist baulich sehr unkompliziert und erfordert gegenüber einer normalen
leistungsgesteuerten Kochplatte nur einen einfachen Zusatzkontakt.
[0006] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen
bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein
und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die
hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Schaltbild einer leistungsgesteuerten Elektrokochplatte
- Fig. 2
- eine Leistungskurve.
[0007] Eine Kochplatte 11, vorzugsweise mit einem Kochplattenkörper aus Gußmaterial, hat
eine beheizte Ringzone 15 und eine unbeheizte Mittelzone 16. Ihre Beheizung besteht
aus einer Hauptbeheizung mit Heizwiderständen 12, 13 und einer Zusatzbeheizung mit
einem Heizwiderstand 14. Diese Heizwiderstände sind in Einbettmasse in Nuten an der
Unterseite des Kochplattenkörpers in meist zueinander parallelen spiralförmigen Gängen
eingebettet. Die Leistungen sind bei dem Ausführungsbeispiel , einer Kochplatte von
180 mm Durchmesser, wie folgt verteilt:

[0008] Zusammen ergibt sich also eine Leistung von 2600 W, was weit über den für eine Kochplatte
dieses Durchmessers üblichen 2000 W liegt.
[0009] In der unbeheizten Mittelzone ist an der Unterseite des Kochplattenkörpers ein Temperaturbegrenzer
17 angeordnet.
[0010] Die Kochplatte wird von einem Leistungssteuergerät 30 mit elektrischer Leistung versorgt.
Es ist ein bimetallgesteuertes, taktendes, stufenlos einstellbares Leistungssteuergerät
dargestellt, das eine Steuerbeheizung 20 aufweist, die ein Bimetall 19 beheizt, das
einen Schalter 18 öffnet oder schließt. Die Einwirkung des Bimetalls auf den Schalter
ist über ein Einstellmittel 21 in Form eines Verstellnockens oder einer Schraubspindel
einstellbar, die von einem Einstellknopf 22 manuell bedienbar ist. Mit dem Einstellmittel
21 ist ein Zusatz-Schaltmittel 23 in Form eines beispielsweise nockengesteuerten Schaltkontaktes
23 betätigbar. Es ist ferner eine Raste 31 vorgesehen.
[0011] Die Schaltung ist wie folgt: Das Haushaltsstromnetz 28 liegt mit einem Pol 33 an
dem Schaltkontakt 18, der über eine Leitung 1 die Heizwiderstände 12, 13 der Hauptbeheizung
versorgt. Schaltkontakt 23 versorgt über Leitung 2 die Zusatzbeheizung 14. Der andere
Pol des Haushaltsnetzes liegt über die Leitung 4 direkt an dem Heizwiderstand 12 und
bildet über den normalerweise geschlossenen Kontakt des Temperaturbegrenzers 17 die
Rückleitung auch für den Hauptbeheizungs-Widerstand 13 und die Zusatzbeheizung 14.
Steuerbeheizung 20 ist zwischen den Leitungen 1 und 4 angeschlossen, so daß sie jeweils
gleichzeitig mit der Hauptbeheizung 12, 13, d.h. bei geschlossenem Kontakt 18, beheizt
wird.
[0012] Die Betätigung des Zusatzkontaktes 23 ist so eingerichtet, daß er nur zugeschaltet
wird, wenn die Einstellung des Leistungssteuergerätes 30 auf "volle Leistung" gestellt
ist. Die Einstellkurve bzw. Spindeleinstellung ist dabei so gewählt, daß diese Vollast-Stellung
des Leistungssteuergerätes bereits vor dem Ende des Einstellbereiches erreicht wird.
[0013] Fig. 2 zeigt den Knebel 22 und die Zuordnung der Leistung P zu den entsprechenden
Drehwinkeln des Knebels und damit der Einstellmittel 21. An einen "Aus-"Bereich 40
schließt sich ein den größten Teil des Drehwinkelbereiches einnehmender, stufenloser
Einstellbereich 41 an, in dem lediglich die Hauptbeheizung 12, 13 eingeschaltet ist
und nach Art einer Aussetzregelung taktend, aber im Leistungsdurchschnitt stufenlos,
einstellbar ist. Die Leistungskurve ist gekrümmt, um eine progressive und damit im
unteren Bereich feinfühligere Einstellung zu schaffen.
[0014] In dem daran anschließenden Bereich 42 ist die Volleistung der Hauptbeheizung erreicht.
Das Leistungssteuergerät 30 liefert also 100 % ED (Einschaltdauer). In diesem Bereich
wird in der Winkelstellung 43 vom Einstellmittel 21 der bis dahin offene Schaltkontakt
23 geschlossen und die Zusatzbeheizung 14 zugeschaltet. Dies geschieht im Anschluß
an eine Zone 44, die eine kurze "Haltezone" im Bereich 100 % ED der Hauptbeheizung
12, 13 ist. Ab dem Punkt 43 bis zum Ende 45 des Einstellbereiches sind also Hauptbeheizung
12, 13 und Zusatzbeheizung 14 und damit die gesamte installierte Leistung der Kochplatte
eingeschaltet. Beim Zurückdrehen des Knopfes 22 wird am Punkt 43 die Zusatzbeheizung
wieder ausgeschaltet und auch die Regeleinstellung verläuft auf der gleichen Kurve
wie beim Hochschalten. Auf dem Reglerknopf 22 ist die Leistungserhöhung durch die
Zusatzbeheizung durch ein Symbol 46 gekennzeichnet. Am Punkt 43 spricht auch die Rast
31 an, die somit eine für den Benutzer merkliche Kennzeichnung darstellt, wenn er
die Zusatzbeheizung als besondere Leistungserhöhung nach Art eines "Kick-Down" zuschaltet.
[0015] Es ist zu erkennen, daß trotz der sprunghaften Zuschaltung der Zusatzbeheizung 14
der Verlauf der Steuerkurve im wesentlichen eingehalten wird. Dies liegt u.a. auch
an der ohnehin im oberen Bereich progressiven und steiler ansteigenden Kennlinie des
Leistungssteuergerätes 40. Die Zuschaltung der Zusatzbeheizung 14 kann über irgendein
Signalmittel, wie eine Lampe, eine die Kochplatte umgebende Ringbeleuchtung o.dgl.,
angezeigt werden. Dazu kann entweder der Kontakt 23 direkt oder irgendein Signalkontakt
verwendet werden. Die Größe der Zusatzbeheizung sollte vorteilhaft zwischen einem
Drittel und der Hälfte der gesamten installierten Leistung betragen und vorzugsweise
bei 40 % liegen. Die Erhöhung der Gesamtleistung gegenüber üblichen Kochplatten sollte
zwischen einem Viertel und einem Drittel, vorzugsweise bei 30 %, liegen, so daß Kochplatten
von 145 mm Durchmesser ca. 2000 W (gegenüber 1500 W), mit 180 mm Durchmesser 2600
W (gegenüber 2000 W) und min 220 mm Durchmesser 3300 W (gegenüber 2600 W).
[0016] Der Temperaturbegrenzer 17 schaltet bei einem Ansprechen die Zusatzbeheizung 14 und
die kleinere Teilleistung 13 der Hauptbeheizung ab. Es verbleibt also als Restleistung
der Heizwiderstand 12 von beispielsweise 850 W, d.h. etwa ein Drittel der gesamten
installierten Leistung. Dies kann eine Kochplatte auch im Leerlauf ohne Überhitzung
ertragen. Die Restleistung sorgt dafür, daß bei einem Abschalten des Temperaturreglers
im Betrieb, beispielsweise beim Braten mit einer Pfanne mit schlechter Wärmeabnahme,
nicht bei einem dann erfolgenden Ansprechen des sehr hoch eingestellten Temperaturbegrenzers
die gesamte Kochplatte abgeschaltet wird. Diese Schaltung läßt sich also auch mit
einem recht trägen Temperaturbegrenzer benutzen. Es ist jedoch auch möglich, den Temperaturbegrenzer
in allen anderen Kombinationen zu verwenden. Ein die Gesamtbeheizung abschaltender
Temperaturbegrenzer kommt nur infrage, wenn er schnell genug anspricht, um sofort
nach Nachlassen der Überhitzung wieder einschalten zu können. Es ist auch möglich,
gesonderte Temperaturbegrenzer für die Zusatzbeheizung und die Hauptbeheizung einzusetzen.
[0017] Die Erfindung schafft also eine Elektrokochplatte, die, wie viele Elektrokochplatten,
mit drei Heizleitern hergestellt werden kann, die jedoch insgesamt eine höhere Leistung
hat. Diese Leistung wird in eine einstellbar gesteuerte Leistung und eine nur bei
Vollast-Stellung der gesteuerten Leistung zuschaltbare Zusatzleistung unterteilt.
Dies schafft auch den Vorteil, daß die Regelung im Einstellbereich 41 feinfühliger
sein kann, weil die Hauptbeheizung nahezu den gesamten Regelbereich einnimmt. Damit
wird auch der in der Ansteuerung besonders kritische untere Wärmebereich, angrenzend
an die Null-Stellung, besser und mit kleineren Leistungswerten regelbar. Das Leistungssteuergerät
ist auch einfacher herzustellen und in vielen Fällen überhaupt erst möglich und zulässig,
weil es eine kleinere Leistung als die installierte Leistung zu takten hat. Die das
Stromnetz belastende Taktung ist auf kleinere zu schaltende Leistungen beschränkt
und die Taktfrequenz kann zu einer gleichmäßigen Steuerung niedriger gewählt werden.
1. Kochplattensteuerung für eine Elektrokochplatte, die in mindestens zwei Heizwiderständen
eine Hauptbeheizung (12, 13) und eine Zusatzbeheizung (14) enthält, mit einem Leistungssteuergerät
(30), das die der Hauptbeheizung (12, 13) zugeführte Leistung in Abhängigkeit von
manuellen Einstellmitteln (21) steuert, wobei die Einstellmittel (21) ein Zusatz-Schaltmittel
(23) betätigen.
2. Kochplattensteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leistungssteuergerät
(30) taktend arbeitet und die Leistung im wesentlichen stufenlos steuert, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zusatz-Schaltmittel (23) die Zusatzbeheizung (14) in einem
oberen Leistungsbereich einschaltet, und daß das Zusatz-Schaltmittel (23) die Zusatzbeheizung
(14) nur in einem Einstellbereich (42) des Einstellmittels (21) zuschaltet, in dem
das Leistungssteuergerät (30) die volle Leistung der Hauptbeheizung (12, 13) freigibt.
3. Kochplattensteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Einstellbereich
der Einstellmittel (21 ) eine Zone (44) vorgesehen ist, in der das Leistungssteuergerät
(30) die volle Leistung der Hauptbeheizung (12, 13) freigibt und daß das Zusatz-Schaltmittel
(23) die Zusatzbeheizung (14) nach Durchlaufen dieser Zone (44) zuschaltet.
4. Kochplattensteuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zone (44)
ein überwindbares Rastmittel (31) vorgesehen ist.
5. Kochplattensteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Temperaturbegrenzer (17) in wenigstens einer Heizwiderstands-Zuleitung (4)
vorgesehen ist.
6. Kochplattensteuerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbeheizung
(12, 13) mindestens zwei Heizwiderstände enthält und der Temperaturbegrenzer (17)
einen der beiden Heizwiderstände (13) der Hauptbeheizung und die Zusatzbeheizung (14)
bei seinem Ansprechen abschaltet.
7. Kochplattensteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptbeheizung (12, 13) einer der Kochplattengröße entsprechend übliche Leistung
aufweist und die Zusatzbeheizung (14) eine darüber hinausgehende Leistung hinzufügt.
8. Leistungssteuergerät mit den Merkmalen und für eine Kochplattensteuerung nach einem
der Ansprüche 1 bis 7.
9. Elektrokochplatte mit den Merkmalen und zum Anschluß an eine Kochplattensteuerung
nach einem der Ansprüche 1 bis 7.