[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines angeformten Nippels an
einem dünnwandigen, kleinkalibrigen Metallrohr für den Kraftfahrzeugbau, inbesondere
an einer Kraftstoff-, Brems- oder Hydraulikleitung, wobei der Nippel an seiner Außenkontur
durch Stauchen des Rohrendes mit mehreren, in axialen Abständen voneinander angeordneten,
ringförmig umlaufenden Verdickungen versehen wird, von denen jede im Axialschnitt
eine radial nach außen flach ansteigende Flanke und eine radial nach innen steil abfallende,
gegebenenfalls radial oder auch hinterschnitten abfallende Flanke aufweist, und wobei
beide Flanken möglichst scharfkantig ineinander übergehen. Die Erfindung betrifft
ferner ein Formwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens und einen nach dem Verfahren
hergestellten Nippel.
[0002] Derartige dünnwandige, kleinkalibrige Metallrohre werden als Kraftstoff-, Brems-
oder Hydraulikleitungen im Kraftfahrzeugbau eingesetzt. Hierbei wird auf den angeformten
Nippel ein Schlauch aus elastischem Kunststoff bzw. aus Gummi aufgesteckt. Damit der
Schlauch ohne Schlauchklemme auf dem Nippel sicher gehalten wird und auch Dichtheit
zwischen Nippel und Schlauch gewährleistet ist, muß die dem freien Ende des Nippels
abgekehrte Flanke in radialer Richtung möglichst steil zur Rohrachse hin abfallen
und der Übergang zwischen beiden Flanken sollte möglichst scharfkantig sein.
[0003] In der DE 38 03 709 C1 ist ein derartiges kleinkalibriges, dünnwandiges Rohr aus
Metall für den Kraftfahrzeugbau beschrieben, wobei angegeben ist, daß die ringförmigen
Verdickungen nach spanlosen Formgebungsverfahren hergestellt sind. Die Verdickungen
sollen gewalzt, gerollt, gehämmert oder gestaucht sein. Das Stauchen von Rohren ist
zwar ein verhältnismäßig billiges Arbeitsverfahren, jedoch können mit dem bisherigen
Stauchverfahren und Stauchwerkzeugen die genannten ringförmigen Verdickungen nicht
so hergestellt werden, daß die eine Flanke möglichst steil zur Rohrachse hin abfällt
und außerdem der Übergang zwischen beiden Flanken möglichst scharfkantig ist. Beim
üblichen Stauchen wird das Rohr in Form einer nach außen gerichteten Falte ausgewölbt,
wobei die Falte außen einen verhältnismäßig großen Radius aufweist, der mindestens
so groß ist wie die Wanddicke des Rohres. Hierbei handelt es sich im wesentlichen
um einen Biegevorgang ohne Veränderung der Wanddicke. Infolge der Abrundung einer
auf diese Weise erzeugten Verdickung wird keine ausreichend große Abzugskraft und
auch keine genügende Dichtigkeit zwischen Rohrnippel und Schlauch erreicht. Werden
die Verdickungen, wie es auch in der DE 37 41 446 A1 angegeben ist, durch Hämmern
erzeugt, dann sind hierzu sehr teuere Hämmermaschinen erforderlich. Außerdem muß das
Hämmern unter Ölfluß erfolgen. Durch das Hämmern bildet sich am Rohrende ein Draht,
der in einem zusätzlichen spanabhebenden Bearbeitungsgang wieder entfernt werden muß.
Die hierbei entstehenden Späne und das beim Hämmern verwendete Öl verunreinigen das
Rohr, so daß es nicht den Sauberkeitsanforderungen im Kraftfahrzeugbau entspricht.
Es muß also noch zusätzlich gereinigt werden, was besonders bei langen Rohren aufwendig
ist. Das Hämmern ist nur bei geraden und blanken Rohren möglich und bei kunststoffbeschichteten
Rohren nicht anwendbar. Das Rollen kann wirtschaftlich nur durchgeführt werden, wenn
sich das Werkstück dreht. Da jedoch die im Kraftfahrzeugbau verwendeten Rohre Längen
bis zu 4 m und mehr aufweisen und da außerdem beim Rollen Metallabrieb entsteht, der
das Rohr verunreinigen würde, ist auch dieses Verfahren, ebenso wie das Walzen für
den genannten Zweck nicht einsetzbar.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
angeformten Nippels an einem dünnwandigen, kleinkalibrigen Metallrohr für den Kraftfahrzeugbau
der eingangs genannten Art aufzuzeigen, mit dem sich die Nippel in der geforderten
Qualität möglichst preiswert und ohne wesentliche Verunreinigung des Rohres herstellen
lassen.
[0005] Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein zur Durchführung des Verfahrens
besonders geeignetes Formwerkzeug sowie vorteilhafte Ausgestaltungen eines nach dem
Verfahren hergestellten Nippels aufzuzeigen.
[0006] Das Verfahren ist nach der Erfindung gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Einbringen des Rohrendes in ein mehrteiliges, das Rohrende umfassendes Formwerkzeug,
wobei die einzelnen Formteile des Formwerkzeuges axial gegeneinander verschiebbar
sind und ihre Innenkontur in zusammengeschobenem Zustand der Außenkontur des fertigen
Nippels entspricht;
b) Einbringen eines an der Innenwand des Rohres anliegenden, zylindrischen Dornes
an das Rohrende zumindest auf der Länge des herzustellenden Nippels;
c) Aufbringen eines Axialdruckes auf das Rohrende mittels eines Stauchstempels, wodurch
bei gleichzeitigem axialen Zusammenschieben der einzelnen Formteile des Formwerkzeuges
das Metall zumindest im Bereich der Verdickungen des Nippels zum Fließen gebracht
wird, in die durch die Innenkontur der vollständig zusammengeschobenen Formteile gebildeten
Hohlräume fließt und diese vollständig ausfüllt.
[0007] Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, das Stauchen mit einem Pressen zu kombinieren,
bei welchem die Fließgrenze des Metalls überschritten wird, so daß es in die entsprechend
ausgestalteten Hohlräume des den Nippel umgebenden Formwerkzeuges verdrängt wird und
diese Hohlräume vollständig ausfüllt. Der an der Rohrinnenwand anliegende Dorn stützt
hierbei die Innenwand ab, so daß das Metall nur radial nach außen verdrängt werden
kann. Da die Innenkontur der zusammengeschobenen Formteile der gewünschten Außenkontur
des Nippels entspricht und da das Metall infolge des angewendeten hohen Axialdrucks
auch in die äußersten Ecken der Hohlräume der Formteile verdrängt wird, haben die
Flanken der Verdickungen den gewünschten scharfkantigen Übergang und auch jede gewünschte
Neigung zur Rohrachse. Man kann die dem Nippelende abgewandte Flanke so ausgestalten,
daß sie senkrecht zur Achse verläuft oder erforderlichenfalls auch eine Hinterschneidung
bildet. Es wird damit die geforderte Dichtheit und Abzugskraft zwischen Nippel und
dem aufgesteckten Schlauch gewährleistet. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß nach diesem Verfahren auch geschweißte Rohre mit den
gewünschten Nippeln versehen werden können und daß es auch möglich ist, die Verdickungen
anzubringen, ohne daß der ursprüngliche Innendurchmesser des Rohres verengt wird.
Auch bleibt das Rohr im Bereich des Nippels innen im wesentlichen glatt, so daß Strömungsveränderungen
im Bereich des Nippels vermieden werden. Im Gegensatz zu dem eingangs beschriebenen
Verfahren erfolgt während der Nippelherstellung kein Materialabtrag und es ist auch
kein Öl erforderlich. Verunreinigungen des Rohres werden damit vermieden. Auch kann
die Wanddicke des Rohres über die gesamte Nippellänge im wesentlichen erhalten bleiben.
Zur Durchführung des Verfahrens können kostengünstige Formwerkzeuge und Maschinen
verwendet werden, wobei die Werkzeuge eine hohe Standzeit aufweisen. Der Nippel kann
in einem Arbeitsgang geformt werden und ein späteres Entgraten entfällt. Bei gleichem
Außendurchmesser der Verdickungen ist es möglich, schwächere Rohre zu verwenden. Das
Verfahren ist großserientauglich, einfach, automatensicher und unabhängig von der
Rohrlänge.
[0008] Ein vorteilhaftes Formwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens gemäß Patentanspruch
1 besteht aus mehreren, jeweils einen halben Rohrumfang umgrenzenden, axial zusammenschiebbaren
Formteilen, deren Innenkontur in zusammengeschobenem Zustand der Außenkontur des fertigen
Nippels entspricht und von denen sich jedes von dem größten Durchmesser einer ringförmigen
Verdickung des Nippels bis zum größten Durchmesser der benachbarten Verdickung des
Nippels erstreckt, und besteht ferner aus einem axial gegenüber den Formteilen und
dem Rohrende beweglichen Stauchstempel, sowie einem in das Rohrende, zumindest auf
der Länge des herzustellenden Nippels einschiebbaren und an der Innenwand des Rohres
anliegenden Dorn.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen eines nach dem Verfahren hergestellten Nippels sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung wird in folgendem, anhand eines für die Durchführung des Verfahrens
besonders geeigneten Formwerkzeuges näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Axialschnitt des Formwerkzeuges und des Rohrendes vor Beginn der Verformung,
- Figur 2
- einen Axialschnitt am Ende der Verformung.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren ist für kleinkalibrige, dünnwandige Metallrohre, insbesondere
Stahlrohre, im Durchmesserbereich D von 6 bis 15 mm und einer Wanddicke d von O,7
bis 1 mm geeignet. Hierbei kann das Metallrohr ein gezogenes Metallrohr, ein längsgeschweißtes
oder auch nach dem Bundy-Verfahren aus Streifen gewickeltes Metallrohr sein. An das
Ende dieses Metallrohres 1 soll ein Nippel 1a angeformt werden, der mehrere in axialen
Abständen voneinander angeordnete, ringförmige Verdickungen 2 aufweist. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel sind drei derartige Verdickungen 2 angeformt. Jede dieser Verdickungen
weist im Axialschnitt eine dem Nippelende 1b zugekehrte, radial nach außen flach ansteigende
Flanke 2a auf, die einen Winkel α von beispielsweise etwa 15° mit der Rohrachse A
einschließt. Außerdem weist jede Verdickung 2 an ihrer dem Nippelende 1b abgewandten
Seite eine radial nach innen steil abfallende Flanke 2b auf, die einen Winkel β von
wenigstens 70° mit der Rohrachse A einschließt. Der Winkel β kann jedoch auch 90°
betragen. Ist der Winkel β größer als 90°, dann bildet die Flanke 2b eine Hinterschneidung.
Der Übergang von der flach ansteigenden Flanke 2a zur steil abfallenden Flanke 2b
soll möglichst scharfkantig sein. Kleine Abrundungsradien von etwa 0,15 mm sind jedoch
zulässig.
[0012] Das zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Formwerkzeug besteht aus
einem Klemmbacken 3, einem Stauchstempel 4, mehreren Stauchscheiben 5 und einem Dorn
6. Der Stauchstempel 4 und die Stauchscheiben 5 sind senkrecht zur Zeichenebene in
Axialrichtung längsgeteilt, so daß sie von der Seite her an das Rohrende 1 angelegt
und von diesem wieder seitlich entfernt werden können. Der Stauchstempel 4 und der
Dorn 6 können jeweils einteilig ausgebildet sein. Der Außendurchmesser des zylindrischen
Dornes 6 entspricht dem Innendurchmesser D1 des unverformten Rohrendes 1. Der Dorn
weist eine so große axiale Länge auf, daß er sich während des Verformungsvorganges
über den gesamten Nippelbereich erstreckt.
[0013] Der Stauchstempel 4 ist mit einer zylindrischen Eindrehung 7 versehen, die zur Aufnahme
des Rohrendes 1 bestimmt ist. Außerdem weist der Stauchstempel 4 eine kegelstumpfförmige
Eindrehung 8 auf, deren Neigung zur Rohrachse und deren Ausdehnung in radialer Richtung
genau der Flanke 2a der hiermit herzustellenden Verdickung 2 entspricht. Die Stauchscheibe
5 ist an ihrem dem Stauchstempel 4 zugekehrten Ende mit einer Eindrehung 9 versehen,
die zur Formgebung der Flanke 2b dient und die Negativform dieser Flanke 2b bildet.
Weiterhin ist die Stauchscheibe 5 mit einer Ausdrehung 10 versehen, die zur Formgebung
der flach ansteigenden Flanke 2a der nächsten Verdickung 2 dient. Die darunterliegende
Stauchscheibe 5 ist genauso ausgebildet, wie die vorhergehend beschriebene. Es sind
deshalb auch die gleichen Bezugszeichen für Teile gleicher Funktion verwendet worden.
Der Klemmbacken 3 weist eine kegelstumpfförmige Eindrehung 11 auf, die zur Formgebung
der steil abfallenden Flanke 2b bestimmt ist. Mittels Federn 14 werden die beiden
Stauchscheiben 5 bei geöffnetem Werkzeug in axialem Abstand voneinander gehalten,
wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Wenn die Formteile 3, 4, 5 des Formwerkzeuges axial
vollständig zusammengeschoben sind, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, dann entspricht
die Innenkontur der Formteile 3, 4, 5 mit den durch die Eindrehungen 8 bis 11 gebildeten
Hohlräumen genau der Außenkontur des herzustellenden Nippels 1a. Die beiden Stauchscheiben
5 erstrecken sich jeweils von dem größten Durchmesser D2 einer ringförmigen Verdickung
2 bis zum größten Durchmesser der benachbarten Verdickung 2.
[0014] Vor Beginn der Anformung des Nippels 1a sind die beiden, die Klemmbacken 3 und die
Stauchscheiben 5 enthaltenden Formhälften etwas voneinander entfernt, so daß das Rohrende
1 in die geöffnete Form eingesteckt oder eingelegt werden kann. Die Formhälften werden
dann einander genähert, wobei sich die Klemmbackenhälften 3 fest an das Rohrende 1
anlegen und dieses gegen axiale Verschiebung sichern. Der Stauchstempel 4 und der
Dorn 6 werden in Axialrichtung B zum Rohrende hin bewegt, wobei der Dorn 6 in das
Metallrohr 1 eintritt. Bei weiterer Bewegung des Stauchstempels 4 nach unten kommt
zunächst dessen untere Stirnfläche an der oberen Stauchscheibe 5 zur Anlage und schließlich
auch das Nippelende 1b an den Absatz 12 des Stauchstempels 4. Hierdurch wird im folgenden
Verlauf das Rohrende 1 in axialer Richtung gestaucht. Da der an der Innenwand des
Rohrendes 1 anliegende Dorn 6 ein Ausweichen der Rohrwandung nach innen unmöglich
macht, weicht das Metall der Rohrwandung nach außen in die kegelstumpfförmigen Eindrehungen
8 bis 11 aus. Die Stauchscheiben 5 kommen schließlich aneinander zur Anlage und die
untere Stauchscheibe 5 an der Radialfläche 13 des Klemmbackens 3. Damit ist das Formwerkzeug
vollständig geschlossen und die Form teile 3, 4, 5 nehmen die in Fig. 2 dargestellte
Stellung ein. Der Druck des Stauchstempels 4 sowie auch die ursprünglich über den
Klemmbacken 3 nach oben hinausragende Länge des Rohrendes 1 sind so aufeinander abgestimmt,
daß das Metall des gestauchten Rohrendes 1 zu fließen beginnt, in die durch die Eindrehungen
8 bis 11 gebildeten Hohlräume der zusammengeschobenen Formteile 3, 4, 5 verdrängt
wird und diese vollständig ausfüllt, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Damit ist der
eigentliche Anformvorgang beendet. Die Formhälften werden dann wieder radial auseinanderbewegt
und der Stauchstempel 4 zusammen mit dem Dorn 6 entgegen der Pfeilrichtung B axial
nach oben bewegt.
[0015] Das Anformen der Verdickungen 2 kann gegebenenfalls auch nacheinander in einem mehrstufigen
Verfahren mit sogenannten Folgewerkzeugen erfolgen. Jedes dieser Folgewerkzeuge weist
einen geteilten Klemmbacken, einen Stauchstempel und einen Dorn auf. Mit dem ersten
Folgewerkzeug wird zunächst die vom Nippelende 1b am weitesten entfernt liegende Verdickung
angeformt und dann nacheinander in zwei weiteren Folgewerkzeugen die übrigen Verdickungen.
[0016] Damit das Metall des Rohrendes 1 die Hohlräume der Form vollständig ausfüllt und
somit die Außenkontur des angeformten Nippels 1a der Innenkontur der Form entspricht,
sollte das Rohrende 1 nur so weit verformt werden, daß das Durchmesserverhältnis des
Außendurchmessers D3 des Nippels 1a im Bereich zwischen zwei ringförmigen Verdickungen
2 zu dem größten Durchmesser D2 der Verdickung 2 gleich oder kleiner 1,15, vorzugsweise
gleich oder kleiner 1,12, ist.
1. Verfahren zur Herstellung eines angeformten Nippels an einem dünnwandigen, kleinkalibrigen
Metallrohr für den Kraftfahrzeugbau, insbesondere an einer Kraftstoff-, Brems- oder
Hydraulikleitung, wobei der Nippel an seiner Außenkontur durch Stauchen des Rohrendes
mit mehreren, in axialen Abständen voneinander angeordneten, ringförmig umlaufenden
Verdickungen versehen wird, von denen jede im Axialschnitt eine radial nach außen
flach ansteigende Flanke und eine radial nach innen steil abfallende, gegebenenfalls
radial oder auch hinterschnitten abfallende Flanke aufweist, und wobei beide Flanken
möglichst scharfkantig ineinander übergehen,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Einbringen des Rohrendes (1) in ein mehrteiliges, das Rohrende umfassendes Formwerkzeug,
wobei die einzelnen Formteile (3 bis 5) des Formwerkzeuges axial gegeneinander verschiebbar
sind und ihre Innenkontur (7 bis 11) in zusammengeschobenem Zustand der Außenkontur
des fertigen Nippels (1a) entspricht;
b) Einbringen eines an der Innenwand des Rohres anliegenden, zylindrischen Dornes
(6) in das Rohrende (1) zumindest auf der Länge des herzustellenden Nippels (1a);
c) Aufbringen eines Axialdruckes auf das Rohrende mittels eines Stauchstempels (4),
wodurch bei gleichzeitigem axialen Zusammenschieben der einzelnen Formteile (3 bis
5) des Formwerkzeuges das Metall zumindest im Bereich der Verdickungen (2) des Nippels
(1a) zum Fließen gebracht wird, in die durch die Innenkontur der vollständig zusammengeschobenen
Formteile (3 bis 5) gebildeten Hohlräume fließt und diese vollständig ausfüllt.
2. Formwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus mehreren,
jeweils einen halben Rohrumfang umgrenzenden, axial zusammenschiebbaren Formteilen
(3 bis 5), deren Innenkontur (7 bis 11) in zusammengeschobenem Zustand der Außenkontur
des fertigen Nippels (1a) entspricht und von denen sich jedes von dem größten Durchmesser
(D2) einer ringförmigen Verdickung (2) des Nippels (1a) bis zum größten Durchmesser
(D2) der benachbarten Verdickung (2) des Nippels (1a) erstreckt, und bestehend ferner
aus einem axial gegenüber den Formteilen (3 bis 5) und dem Rohrende beweglichen Stauchstempel
(4), sowie einem in das Rohrende (1), zumindest auf der Länge des herzustellenden
Nippels (1a) einschiebbaren und an der Innenwand des Rohres anliegenden Dorn (6).
3. Nippel hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrende (1) so weit verformt wird, daß das Durchmesser-Verhältnis des Außendurchmessers
(D3) des Nippels (1a) im Bereich zwischen zwei ringförmigen Verdickungen (2) zu dem
größten Durchmesser (D2) der Verdickung (2) gleich oder kleiner 1,15 ist.
4. Nippel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchmesser-Verhältnis gleich oder kleiner 1,12 ist.
5. Nippel nach mindestens einem der Ansprüche 1, 3, 4, dadurch gekennzeichnet, daß die steil abfallende Flanke (2b) einen Winkel ( β ) von minimal 70° mit der Rohrachse
(A) einschließt.