[0001] Die Erfindung betrifft ein Riemchen-Streckwerk, insbesondere ein Doppelriemchen-Streckwerk
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Spinnmaschine, insbesondere
eine Ringspinnmaschine oder ein Flyer, mit derartigen Streckwerken.
[0002] Normalerweise sind derartigen Streckwerken besondere Luntenstopvorrichtungen zugeordnet,
die beispielsweise im Falle einer auftretenden Wickelgefahr bzw. bei sich bildendem
Wickel insbesondere im Bereich der Lieferwalzen oder beispielsweise bei einem auftretenden
Fadenbruch den Luntentransport unterbrechen. Beispielsweise zur Beseitigung der betreffenden
Wickel wird der die Druckwalzen aufweisende Belastungsarm anschließend hochgeschwenkt,
so daß die darunterliegenden Walzen frei zugänglich sind und gereinigt werden können.
Die Lunte muß danach stets wieder von neuem in das Streckwerk eingezogen werden, was
relativ umständlich und zeitraubend ist.
[0003] Aus der DE 36 26 190 A1 ist bereits ein Streckwerk für eine Spinnmaschine bekannt,
bei dem die riemchenumschlungene Käfig-Unterwalze zum reibschlüssigen Antrieb auf
dem zugeordneten Antriebszylinder aufliegt und bei geschlossenem Belastungsarm über
die darüberliegende, ebenfalls riemchenumschlungene Käfig-Druckwalze gegen die Antriebswalze
gepreßt wird. Hierbei ist die Käfig-Unterwalze bzw. das Käfig-Unterwalzenpaar an einem
Führungslenker gelagert, welcher um eine zu den Antriebszylindern parallele Führungsstange
schwenkbar ist. Auch bei diesem bekannten Streckwerk muß die Lunte nach jeder Unterbrechung
des Luntentransports bzw. nach jedem Hochschwenken des Belastungsarms stets von neuem
in das Streckwerk eingezogen werden.
[0004] Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Streckwerk der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem zur Beseitigung von Wickeln, Fadenbrüchen oder dergleichen ein jeweiliger
Luntenstop einfach und rasch herbeiführbar ist und bei dem die Lunte auch nach einem
solchen Luntenstop im Streckwerk eingezogen und somit startbereit bleibt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches
1 vorgesehen.
[0006] Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß die einander zugeordneten, jeweils
riemchenumschlungenen Käfig-Druckwalzen und Käfig-Unterwalzen gemeinsam mit dem Belastungsarm
von der zugeordneten Antriebswalze abgehoben werden, so daß mit jedem Hochschwenken
des Belastungsarms nicht nur der Luntentransport gestoppt, sondern die Lunte auch
zwischen dem Riemchenpaar eingeklemmt bleibt. Sobald der Belastungsarm hochgeschwenkt
wird, tritt insbesondere auch die untere riemchenumschlungene Käfig-Walze außer Eingriff
mit der zugeordneten Antriebswalze. Der Transport der zwischen dem Riemchenpaar liegenden
Lunte wird somit unmittelbar unterbrochen, wobei die Lunte zwischen den Riemchen auch
bei hochgeschwenktem Belastungsarm festgeklemmt bleibt. Es ergibt sich somit ein Belastungsarm
mit einem integrierten Luntenstop. Soll beispielsweise nach Entfernung eines aufgetretenen
Wickels im Bereich der Lieferwalze des Streckwerk wieder in Betrieb genommen werden,
so ist die Lunte bereits eingezogen und startbereit. Um den betreffenden Luntenstop
zu bewirken, ist lediglich dafür zu sorgen, daß der Belastungsarm nach oben verschwenkt
wird, wobei dieses Hochschwenken insbesondere automatisch erfolgen kann.
[0007] Während die Andruckkraft der in Luntenlaufrichtung gesehen vor und hinter der riemchenumschlungenen
Käfig-Druckwalze angeordneten Druckwalzen insbesondere unmittelbar durch eine auf
den Belastungsarm wirkende Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung bereitgestellt wird, ist
es von besonderem Vorteil, wenn die Andruckkraft des Riemchenpaares gemäß Anspruch
2 unabhängig mittels einer Feder vorgenommen wird, deren Reaktionskraft allerdings
ebenfalls von der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung aufgenommen wird. Hierzu können
die Käfig-Druckwalze sowie die zugeordnete Käfig-Unterwalze gemeinsam an einem sich
in Längsrichtung des Belastungsarms erstreckenden Schwenkhebel gelagert sein, der
federnd auf den betreffenden Antriebszylinder zu vorgespannt und dessen Schwenkbewegung
zum Antriebszylinder hin begrenzt ist.
[0008] Diese begrenzte Schwenkbewegung des Schwenkhebels muß beim Hochschwenken des Belastungsarmes
mit berücksichtigt werden, d.h., daß der Belastungsarm zumindest soweit hochzuschwenken
ist, daß trotz des vorgesehenen Schwenkhebels die riemchenumschlungene Käfig-Unterwalze
außer Eingriff mit dem zugeordneten Antriebszylinder ist.
[0009] Zur Aufrechterhaltung der Klemmwirkung bei hochgeschwenktem Belastungsarm können
die Käfig-Druckwalze und die zugeordnete Käfig-Unterwalze federnd gegeneinander gehalten
sein.
[0010] Zur Erleichterung der Montage sowie zur Schaffung eines modularen Riemchenpaar-Einsatzes
sind die Käfig-Druckwalze und die zugeordnete Käfig-Unterwalze zweckmäßigerweise an
einem gemeinsamen, am Belastungsarm befestigten Träger gelagert.
[0011] Die Ausbildung nach Anspruch 6 hat den Vorteil, daß insbesondere bei einer Spinnmaschine
mit einer Vielzahl von nebeneinanderliegenden Streckwerken jeder einzelne Belastungsarm
sowie die daran angeordneten Druckwalzen wahlweise mit definiertem Druck in Eingriff
mit den Antriebszylindern bringbar oder die Druckwalzen von den Antriebszylindern
abhebbar sind. Da sämtliche Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtungen parallel von der zentralen
Kraftquelle aus beaufschlagt werden, kann die Kraftausübung durch die Belastungsarme
an den einzelnen Streckwerken zentral auf einen vorbestimmten Wert eingestellt werden.
Ferner können sämtliche Belastungsarme durch die zentrale Regelung der Kraftquelle
gleichzeitig und gemeinsam von der Schließkraft entlastet werden, wenn dies beispielsweise
bei Betriebsunterbrechungen zweckmäßig ist. Dennoch ist eine individuelle Entlastung
einzelner Belastungsarme und damit eine individuelle Auslösung eines betreffenden
Luntenstops auf einfache Weise durchführbar.
[0012] Die Ausgestaltung gemäß Anspruch 7 bringt den Vorteil mit sich, daß trotz Begrenzung
der übertragenen Klemmkräfte der Eingriff in das Streckwerk von der Bedienungsseite
her möglichst wenig behindert wird.
[0013] Eine weitere, besonders vorteilhafte praktische Ausführungsform ist durch den Anspruch
8 gekennzeichnet, wobei der Anschlag grundsätzlich auch am Belastungsarm und der Haken
am mechanischen Zugglied bzw. der Stange vorgesehen sein können.
[0014] Während durch die Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung über das mechanische Zugglied lediglich
eine begrenzte Schwenkbewegung des Belastungsarms hervorgerufen bzw. zugelassen wird,
kann der Anschlag durch ein Verdrehen des Stangenkopfes außer Eingriff mit dem Haken
gebracht werden, so daß anschließend der Belastungsarm auch weiter nach oben verschwenkt
werden kann.
[0015] Aufgrund der Ausbildung gemäß Anspruch 9 wird ein solches Abkoppeln des Belastungsarms
von der zugeordneten Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung wesentlich erleichtert. Ferner
wird das erneute Verrasten des Belastungsarms mit dem mechanischen Zugglied der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung
vereinfacht.
[0016] Die besonders vorteilhafte Weiterbildung nach Anspruch 10 gewährleistet ein konstantes
Kraftübertragungsverhältnis zwischen der ersten und dritten Druckwalze beim Heranziehen
des Belastungsarmes mittels der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung über das mechanische
Zugglied. Das Kraftübertragungsverhältnis liegt größenordnungsmäßig bei 1 : 1 und
ist bei einer Ringspinnmaschine vorzugsweise so verändert, daß die Kraftübertragung
an der Auslauf-Druckwalze etwas höher als an der Einlauf-Druckwalze ist, während bei
einem Flyer die Verhältnisse gerade umgekehrt liegen.
[0017] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsvariante ist im Anspruch 11 angegeben.
[0018] Hierbei können der Wippenhebel und der Schwenkhebel an einem gemeinsamen Träger befestigt
sein, der an einem Druckwalzentragarm des Belastungsarmes vorzugsweise lösbar angebracht
ist. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß die Druckwalzen mit ihren einzelnen Aufhängungselementen
schon vor der eigentlichen Montage am Träger vormontiert werden können, welcher dann
nur noch vorzugsweise von unten an den Druckwalzentragarm montiert werden muß.
[0019] Bei der besonders vorteilhaften Ausführungsvariante gemäß Anspruch 12 ist vorgesehen,
den Belastungsarm durch eine Öffnungsfeder in Öffnungsrichtung vorzuspannen. Demzufolge
braucht die Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung nur in Klemmrichtung zu wirken, während
bei ihrer Entlastung die Öffnungsfeder das Öffnen des Belastungsarmes zumindest soweit
gewährleistet, daß ein Antrieb des Riemchenpaares durch die zugeordnete Antriebwalze
nicht mehr erfolgt und demnach ein Luntenstop eintritt.
[0020] Bevorzugte Ausführungsformen der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung sind durch die Ansprüche
13 und 14 gekennzeichnet.
[0021] Grundsätzlich kann die Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung doppelt wirkend sein und sowohl
den Schließ- bzw. Klemmvorgang als auch den Öffnungsvorgang des Belastungsarmes zur
Herbeiführung des Luntenstops bewerkstelligen. Im letzteren Fall müßte für die Beaufschlagung
der Kolben-Zylinder-Anordnung ein pneumatisches Umsteuerventil vorgesehen werden.
Möglich ist jedoch die einseitig in Klemmrichtung wirkende Ausführungsform nach Anspruch
15.
[0022] Der Hub der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung ist bevorzugt in dem aus Anspruch 16
ersichtlichen Maß begrenzt, während das weitere Auseinanderbewegen von Belastungsarm
und Basisgestell nach Aushaken des Zuggliedes von Hand erfolgen soll.
[0023] Anspruch 17 definiert eine besonders vorteilhafte Schaltung für die Druck- bzw. Kraftbeaufschlagung
der einzelnen Streckwerke von einer zentralen Kraft- bzw. Druckquelle aus.
[0024] Der jeweilige Automatisierungsgrad der betreffenden Spinnmaschine läßt sich auf vorteilhafte
Weise dadurch erhöhen, daß gemäß Anspruch 18 Mittel zum Erfassen einer auftretenden
Wickelgefahr bzw. beginnender Wickelbildung, eines Fadenbruchs usw. vorgesehen sind
und die Hochschwenkbewegung des Belastungsarms in Abhängigkeit davon automatisch auslösbar
ist. Hierbei kann die Hochschwenkbewegung des Belastungsarmes vorzugsweise über die
Kraftsteuervorrichtung erfolgen.
[0025] Eine manuelle Ansteuerung der Kraft-Wege-Erzeugungsvorrichtung über die Kraftsteuervorrichtung
kann beispielsweise über einen am Basisgestell der Spinnmaschine angeordneten Betätigungsknopf
erfolgen. Diese Ausbildung ist besonders bei einem Flyer vorteilhaft. Dadurch, daß
der Betätigungsknopf nicht am Belastungsarm, sondern vielmehr am Basisgestell gut
zugänglich angeordnet ist, enthält der Belastungsarm keinerlei Leitungen in Form von
Elektrokabeln und Pneumatikrohren. Er kann somit auch ohne die Entfernung oder Lösung
derartiger Leitungen abgenommen und wieder montiert werden.
[0026] Der Haken ist vorteilhafterweise mit einer Auflaufschräge für den vorzugsweise als
Verriegelungsbügel ausgebildeten Kraftübertragungsanschlag versehen. Dadurch wird
das erneute Verriegeln des Belastungsarms mit dem Zugglied der zugeordneten Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung
beträchtlich erleichtert.
[0027] Die Erfindung betrifft ferner eine Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine
oder Flyer, mit einer Vielzahl von Riemchen- bzw. Doppelriemchen-Streckwerken der
genannten Art, bei der vorzugsweise durchgehende, jeweils mehreren Streckwerken zugeordnete
Antriebszylinder vorgesehen sind.
[0028] Bei der Ausbildung als Flyer kann in Luntenlaufrichtung ein weiteres Antriebszylinder-Druckwalzen-Paar
vorgesehen sein, wobei der Antriebszylinder im Basisgestell des Flyers und die weitere
Auslauf-Druckwalze an einem federnd beaufschlagten, am Belastungsarm bzw. Druckwalzentragarm
bzw. Träger gelagerten weiteren Schwenkhebel angeordnet ist.
[0029] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher beschrieben;
in dieser zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Doppelriemchen-Streckwerks
einer Ringspinnmaschine in der geschlossenen Position des Belastungsarmes, und
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild einer bevorzugten pneumatischen Schaltung für eine erfindungsgemäße
Spinnmaschine.
[0030] Nach Fig. 1 ist ein Doppelriemchen-Streckwerk 10 einer Ringspinnmaschine an einem
Basisgestell 12 der Ringspinnmaschine angeordnet. Innerhalb des Basisgestells 12 sind
hintereinander und in Maschinenlängsrichtung, d.h. in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene,
Antriebszylinder 14, l6, 18 angeordnet, welche sich in Längsrichtung der Maschine
über eine Vielzahl von benachbarten Spinnstellen erstrecken und von ihrem einen Ende
her in nicht dargestellter Weise zu einer Drehbewegung in Richtung der Pfeile angetrieben
sind. Hierbei liegt der zwischen den beiden Antriebszylindern 14 und 18 angeordnete
Antriebszylinder 16 etwas tiefer als die beiden anderen Zylindern. Wie bei derartigen
Streckwerken üblich nimmt die Drehzahl der Antriebszylinder 14, 16, 18 in der durch
einen Pfeil angedeuteten Laufrichtung der Lunte 20 zu. Das heißt, daß beispielsweise
der Antriebszylinder 18 wesentlich schneller umläuft als der Einlauf-Antriebszylinder
14.
[0031] Während die Antriebszylinder 14, 18 unmittelbar mit ihrer Oberfläche mit der Lunte
20 in Berührung stehen, ist die mittlere Käfig-Unterwalze 22 in der dargestellten
Weise von einem Riemchen 24 umschlungen, dessen Trum 26 über eine größere Länge mit
der Lunte 20 in Berührung steht und somit eine besonders gute Führung und Kraftübertragung
in diesem Bereich gewährleistet. Wülste 28, 30 stellen die aus Fig. 1 ersichtliche
Führung des Riemchens 24 sicher.
[0032] Oberhalb der hintereinander, jedoch in unterschiedlicher Höhe angeordneten Antriebszylinder
14, 16, 18 ist ein Belastungsarm 32 vorgesehen, der um eine in Maschinenlängsrichtung
gerichtete Schwenkachse 34 nach oben in Richtung des Pfeiles F schwenkbar gelagert
ist. Die Schwenkachse 34 befindet sich auf der von der Garnauslaufseite 36 abgewandten
Seite der Antriebszylinder 14, 16, 18 und in einer Ebene geringfügig oberhalb der
oberen Flächen der äußeren Antriebszylinder 14 und 18.
[0033] Im oberen mittleren Bereich weist der Belastungsarm 32 einen Handgriff 38 auf. Am
in Luntenlaufrichtung gesehen vorderen Ende des Belastungsarmes 32 ist ferner eine
Putzrolle 70 gelagert.
[0034] Nach Fig. 1 sind den Antriebszylindern 14, 16, 18 darüber angeordnete Druckwalzenpaare
40, 42, 44 mit parallel zu den Antriebszylindern 14, 16, 18 verlaufender Drehachse
zugeordnet. Beim zwischen den beiden äußeren Druckwalzenpaaren 40, 44 liegenden Druckwalzenpaar
42 handelt es sich um eine Käfig-Druckwalze 42, die ähnlich wie die darunterliegende,
zugeordnete Käfig-Unterwalze 22 von einem Riemchen 64 umschlungen ist, welches ein
mit dem Trum 26 ausgerichtetes Trum 66 aufweist, wobei zwischen dem Trum 66 und dem
Trum 26 die Lunte 20 sicher geführt ist. Das Riemchen 64 wird durch einen Führungswulst
68 in üblicher Weise in die aus Fig. 1 ersichtliche Form gebracht.
[0035] Die Druckwalzenpaare 40, 44 sowie das Käfig-Druckwalzenpaar 42 sind ebenso wie das
Käfig-Unterwalzenpaar 22 drehbar am um die in Luntenlaufrichtung gesehen hinter den
Walzenpaaren angeordnete Schwenkachse 34 hochschwenkbaren Belastungsarm 32 befestigt.
[0036] Die mit den Antriebszylindern 14, 18 zusammenarbeitenden Druckwalzenpaare 40, 44
sind über geeignete Sattellager (nicht gezeigt) an den beiden Enden eines Wippenhebels
88 befestigt, der sich in Luntenlaufrichtung erstreckt und um eine sich in Maschinenlängsrichtung
erstreckende, verstellbare Kippachse 86, die etwa zwischen den Druckwalzenpaaren 40,
44 liegt, am Belastungsarm 32 bzw. an einem mit diesem mittels Schrauben von unten
angebrachten Träger (nicht gezeigt) schwenkbar befestigt ist.
[0037] Der Wippenhebel 88 ist am vorderen Ende durch eine auf ihn wirkende und am Belastungsarm
32 abgestützte Druckfeder (nicht gezeigt) entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 1 druckbeaufschlagt,
so daß er im abgehobenen Zustand der Druckwalzenpaare 40, 44 entgegen dem Uhrzeigersinn
schwenken kann, bis ein Anschlagbereich 102 an seinem hinteren oberen Ende mit einem
Anschlag 98 am Belastungsarm 32 in Eingriff kommt.
[0038] Das gezeigte Doppelriemchen-Streckwerk fördert und verstreckt zwei parallel im Abstand
der Druckwalzen eines Paares verlaufende Lunten 20, wie das bei derartigen Streckwerken
üblich ist.
[0039] Das Käfig-Druckwalzenpaar 42 sowie das zugeordnete Käfig-Unterwalzenpaar 22 sind
in Höhenrichtung relativ zum Belastungsarm 32 beweglich und auf den zugeordneten Antriebszylinder
16 zu federnd vorgespannt am Belastungsarm 32 gelagert. Hierbei sind das Käfig-Druckwalzenpaar
42 sowie das zugeordnete Käfig-Unterwalzenpaar 22 am vorderen Ende eines sich in Längsrichtung
des Belastungsarmes 32 erstreckenden Schwenkhebels 46 gelagert, der federnd auf den
Antriebszylinder 16 zu vorgespannt und dessen Schwenkbewegung zu diesem Antriebszylinder
16 hin begrenzt ist.
[0040] Hierzu sind das Käfig-Druckwalzenpaar 42 sowie das zugeordnete Käfig-Unterwalzenpaar
22 an einem gemeinsamen Träger 94 gelagert, welcher vorzugsweise in Längsrichtung
des Belastungsarms 32 verstellbar über Befestigungselemente 104 am vorderen Ende des
Schwenkhebels 46 befestigt ist. Hierbei greift eine obere Abwinklung der Befestigungselemente
104 jeweils in einen armseitigen Schlitz 106 ein.
[0041] Der Schwenkhebel 46 ist unmittelbar hinter dem Ende des Wippenhebels 88 um eine sich
in Maschinenlängsrichtung erstrekkende Schwenkhebelachse 48 verschwenkbar am Belastungsarm
32 befestigt. Das vordere Ende des Schwenkhebels 46 ist von einer am Belastungsarm
32 oben abgestützten (nicht gezeigten) Druckfeder beaufschlagt. Die Vorspannung dieser
Feder ist vorzugsweise veränderbar, so daß das Käfig-Druckwalzenpaar 42 mit dem Käfig-Unterwalzenpaar
22 regelbar von oben federnd gegen den zugeordneten Antriebszylinder 16 drückbar ist.
[0042] Die Schwenkbewegung dieses Schwenkhebels 46 ist ebenso wie die des Wippenhebels 88
begrenzt. Hierzu ist beispielsweise innerhalb des Schwenkhebels 46 im Bereich der
Kippachse 86 ein (nicht gezeigter) Ausschnitt vorgesehen, durch den die am Belastungshebel
32 angeordnete Kippachse 86 mit dem erforderlichen Spiel hindurchtreten kann. Durch
Anschlagen der Kippachse 86 an den oberen Rand des genannten Ausschnittes wird dann
der Schwenkbereich des Schwenkhebels 46 relativ zum Belastungsarm 32 nach unten so
begrenzt, daß sich das Käfig-Druckwalzenpaar 42 sowie das Käfig-Unterwalzenpaar 22
beim Abheben des Belastungsarms 32 nur geringfügig in Richtung des zugeordneten Antriebszylinders
16 verschieben können.
[0043] Das Käfig-Druckwalzenpaar 42 und das zugeordnete Käfig-Unterwalzenpaar 22 können
am Belastungsarm 32 zur Aufrechterhaltung der Klemmwirkung bei hochgeschwenktem Belastungsarm
32 federnd gegeneinander gehalten sein.
[0044] Bei geschlossenem Belastungsarm 32 liegen die Druckwalzenpaare 40, 44 sowie das Käfig-Druckwalzenpaar
42 in einer Ebene, während die Antriebszylinder 14, 18 sowie-das Käfig-Unterwalzenpaar
22 in einer dazu parallelen, darunterliegenden Ebene angeordnet sind. Der Antriebszylinder
16 ist unterhalb der durch die Antriebswalzen 14, 16 und das Käfig-Unterwalzenpaar
22 definierten Ebene angeordnet. Hierbei liegt das riemchenumschlungene Käfig-Unterwalzenpaar
22 auf dem Antriebszylinder 16 auf, so daß sich ein reibschlüssiger Antrieb des Doppelriemchenpaares
ergibt.
[0045] Hinter diesem Doppelriemchenpaar 42, 22 ist ein gleichzeitig als Kondensor wirkendes
Schutzmittel 92 gegen einen Bläser oder dergleichen angeordnet. Im Bereich des vorderen
Antriebszylinders 18 ist ein Absaugrohr 72 vorgesehen.
[0046] Der die Druckwalzenpaare 40, 42, 44 tragende Belastungsarm 32 ist im hinteren Bereich
an einem Sockel 50 am Basisgestell 12 über eine kardanisch verstellbare Befestigungsanordnung
52 angebracht, welche auch eine sich vertikal erstreckende Öffnungsfeder 90 trägt,
die den Belastungsarm 32 mit Abstand vor der Schwenkachse 34 in vertikaler Öffnungsrichtung
mit einer Vorspannkraft beaufschlagt.
[0047] Vom Belastungsarm 32 erstreckt sich zwischen dem hinteren Druckwalzenpaar 40 und
dem mittleren Käfig-Druckwalzenpaar 42 nach unten etwas über die Unterseite der Druckwalzen
40, 44 hinaus ein nach hinten gerichteter Haken 54, in dem ein als Verriegelungsbügel
56 ausgebildeter Kraftübertragungsanschlag eingreift, welcher mit der Maschinenlängsrichtung
ausgerichtet ist. Der Verriegelungsbügel 56 ist an einem Drehkopf 62 einer vertikalen
Kolbenstange 60 einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung 58 angebracht. Der Verriegelungsbügel
56 kann je nach Drehstellung des am oberen Ende der Kolbenstange 60 vorgesehenen Kopfes
62 wahlweise in und außer Eingriff mit dem Haken 54 des Belastungsarms 32 gebracht
werden.
[0048] Hierbei ist der den Kraftübertragungsanschlag bzw. Verriegelungsbügel 96 aufweisende
drehbare Kopf 62 der Kolbenstange in die Eingriffstellung mit dem Haken 54 durch eine
Feder vorgespannt. Am Belastungsarm 32 kann ein von außen betätigbarer Entkopplungsanschlag
vorgesehen sein, durch den der von der Kolben-Zylinder-Anordnung 58 entlastete Verriegelungsbügel
56 außer Eingriff mit dem Haken 54 bringbar ist.
[0049] Durch eine Bewegung des Kolbens 58' in Richtung des Pfeiles K kann der Belastungsarm
32 aus der Position nach Fig. 1 soweit in eine erste Öffnungsstellung hochgeschwenkt
werden, in der das Käfig-Unterwalzenpaar sowie die Druckwalzen 44, 40 gerade außer
Eingriff mit dem zugeordneten Antriebszylinder 16 sind. Hierbei ist der Hub der Kolben-Zylinder-Anordnung
58 nur so groß, daß der Belastungsarm 32 um insbesondere 3° bis 7° und vorzugsweise
5° hochgeschwenkt ist. Die Kraft K kann entweder durch Druck im unteren Zylinderraum
58'' oder in bevorzugter Weise durch die Öffnungsfeder 90 aufgebracht werden.
[0050] Durch einen Druckaufbau im oberen Zylinderraum 58''' wird der Kolben 58' nach unten
bewegt. Dabei wird über den Verriegelungsbügel 56 und den Haken 54 eine Klemmkraft
auf den Belastungsarm 32 und damit auf die Druckwalzenpaare 40, 44 sowie die Doppelriemchen-Anordnung
42, 22 ausgeübt.
[0051] Wird der Kopf 62 der Kolbenstange 60 bei entlasteter Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung
58 beispielsweise entgegen der Federvorspannung verdreht, so gibt der Verriegelungsbügel
56 den Haken 54 frei, worauf der Belastungsarm 32 ausgehend von der ersten begrenzten
Schwenkstellung insbesondere manuell weiter nach oben verschwenkbar ist.
[0052] Der Haken 54 weist am unteren Ende ferner eine Auflaufschräge 100 für den Verriegelungsbügel
56 auf, so daß der Haken 54 nach einem entsprechenden Herunterdrücken des Belastungsarmes
32 wiederum mit dem Bügel 56 verrasten kann.
[0053] Der Kolben-Zylinder-Anordnung 58 ist ein Steuerventil 76 als Kraftsteuervorrichtung
zugeordnet.
[0054] Es können Mittel zum Erfassen einer auftretenden Wickelgefahr bzw. beginnender Wickelbildung,
eines Fadenbruches usw. vorgesehen sein, wobei die Hochschwenkbewegung des Belastungsarmes
32 vorzugsweise über die Kraftsteuervorrichtung 76 in Abhängigkeit vom Auftreten einer
solchen Wickelgefahr bzw. einer solchen Wickelbildung usw. automatisch auslösbar ist.
Grundsätzlich ist auch eine manuelle Auslösung beispielsweise über einen am Basisgestell
12 der Spinnmaschine angeordneten Betätigungsknopf 74 denkbar. Es ist auch möglich,
die Hochschwenkbewegung des Belastungsarmes 32 über einen Ansetzautomaten, beispielsweise
wiederum über den Betätigungsknopf 74, und/oder über eine elektronische Rechnersteuerung
vorzunehmen.
[0055] Während beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Belastungsarm durch die Öffnungsfeder
90 bewirkt wird, kann grundsätzlich auch eine pneumatische Öffnung des Armes vorgesehen
sein.
[0056] Nach Fig. 2 ist von einer zentralen Kraftquelle, insbesondere einer pneumatischen
Druckquelle 78 über eine Druckregel- und/oder -reduzier- bzw. abschaltvorrichtung
80 eine entlang der Spinnmaschine geführte pneumatische Druckleitung 82 beaufschlagt,
von der an jedem nur schematisch gestrichelt dargestellten Doppelriemchen-Streckwerk
10 eine pneumatische Zweigleitung 84 abzweigt, die über das als Umsteuerventil ausgebildete
Steuerventil 76 (Kraftsteuervorrichtung) die pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung
58 beaufschlagt. Das Umsteuerventil 76 ist ein Zweiwege-Zweistellungsventil und verbindet
in der in Fig. 2 dargestellten Position die pneumatische Druckleitung 82 mit dem oberen
zylinderraum 58''' der Kolben-Zylinder-Anordnung 58, während der untere Zylinderraum
58'' mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Auf diese Weise wird auf die Kolbenstange
60 eine nach unten gerichtete Schließkraft ausgeübt.
[0057] Wird das Steuerventil 76 in Richtung des Pfeiles f in Fig. 2 in die andere Position
umgeschaltet, was individuell beispielsweise durch Drücken des Betätigungsknopfes
74 am Basisgestell 12 der Spinnmaschine (vgl. Fig. 1) erfolgen kann, so wird der untere
Zylinderraum 58'' an die Druckquelle 78 angelegt, während der obere Zylinderraum 58'''
mit Atmosphäre verbunden wird. Nunmehr wird die Kolbenstange 60 nach oben gefahren,
wodurch der Kraftübertragungsanschlag bzw. Verriegelungsbügel 56 angehoben wird und
dadurch der Belastungsarm 32 in die erste begrenzte Schwenkstellung gelangt, in der
insbesondere auch das Käfig-Unterwalzenpaar 22 außer Eingriff mit dem mittleren Antriebszylinder
16 ist.
[0058] Grundsätzlich können bei der vorstehend beschriebenen Umschaltung des Umschaltventils
76 auch beide Zylinderräume 58'' und 58''' an Atmosphäre angeschlossen werden, da
dann die Öffnungsfeder 90 das Hochfahren des Belastungsarms 32 in die erste, begrenzte
Schwenkstellung hervorrufen würde, wobei über den Haken 54 und den Kraftübertragungsanschlag
56 über die Kolbenstange 60 der Kolben 58' mit nach oben angehoben werden würde.
[0059] Durch Einregelung der Druckregelungsvorrichtung 80 auf einen gewünschten Druck wird
über die Leitungen 82, 84 an allen Streckwerken 10 die gleiche Schließkraft erzeugt,
wenn die Umsteuerventile 76 so eingestellt sind, daß wie das in Fig. 2 dargestellt
ist.
[0060] Die Arbeitsweise des beschriebenen Streckwerkes ist wie folgt:
In der aus Fig. 1 ersichtlichen Betriebslage werden die Druckwalzenpaare 40, 44 aufgrund
des im Zylinderraum 58''' aufrechterhaltenen pneumatischen Drucks mit einer definierten
Kraft gegen die Antriebszylinder 14, 18 gedrückt, wobei das Kraftverhältnis durch
geeignete Wahl der Hebelarme des Wippenhebels 88 festgelegt werden kann. Das Käfig-Druckwalzenpaar
42 sowie das Käfig-Unterwalzenpaar 22 werden mittels der von der den Schwenkhebel
46 belastenden Druckfeder (nicht gezeigt) herrührenden Kraft gegen den zugeordneten
Antriebszylinder 16 gepreßt. Hierbei ergibt sich insbesondere auch ein reibschlüssiger
Antrieb des Doppelriemchenpaares 42, 22 durch den mittleren Antriebszylinder 16.
[0061] Beispielsweise bei auftretender Wickelgefahr, bei entstehendem Wickel und/oder bei
einem auftretenden Fadenbruch wird der Druck aus dem Zylinderraum 58''' weggenommen,
worauf die Öffnungsfeder 90 den Belastungsarm 23 in die erste Öffnungsstellung hochschwenkt,
in der das Käfig-Unterwalzenpaar 22 sowie die Druckwalzenpaare 40, 44 gerade außer
Eingriff mit den zugeordneten Antriebswalzen 16, 14 und 18 sind. Hierbei sind jeweils
die begrenzten Schwenkbewegungen des Schwenkhebels 46 sowie des Wippenhebels 88 mit
zu berücksichtigen.
[0062] Nachdem auch das Käfig-Unterwalzenpaar 22 am hochschwenkbaren Belastungsarm 32 befestigt
ist und über diesen zusammen mit dem Käfig-Druckwalzenpaar 42 vom zugeordneten Antriebszylinder
16 abgehoben wird, wird die Klemmwirkung für die zwischen dem Käfig-Druckwalzenpaar
42 und dem Käfig-Unterwalzenpaar 22 liegende Lunte 20 aufrechterhalten, deren Transport
aufgrund des nicht mehr gegebenen Reibschlusses zwischen dem Antriebszylinder 16 und
dem Käfig-Unterwalzenpaar 22 unterbrochen ist. Soll der Belastungsarm 32 anschließend
weiter nach oben verschwenkt werden, so ist dazu zunächst der Verriegelungsbügel 56
außer Eingriff mit dem Haken 54 zu bringen.
[0063] Nachdem der Haken 54 durch ein entsprechendes Herunterdrükken des Belastungsarms
wiederum mit dem Verriegelungsbügel 56 verrastet ist, kann durch erneute Druckerzeugung
im Zylinderraum 58''' der Kolben 58' in Fig. 1 nach unten bewegt werden, wobei der
Verriegelungsbügel 56 über den Haken 54 den Belastungsarm 32 wieder in die aus Fig.
1 ersichtliche Betriebsstellung überführt.
[0064] Wird der Kolben 58' durch Druckerzeugung im Zylinderraum 58''' nach unten bewegt,
muß in geeigneter Weise für eine Entlüftung des unteren Zylinderraums 58'' gesorgt
werden. Umgekehrt muß bei Druckwegnahme im Zylinderraum 58''' dort für eine Entlüftung
Sorge getragen werden.
[0065] Der Betätigungsknopf 74 für die Beaufschlagung des Steuerventils 76 ist nicht am
Belastungsarm 32 selbst, sondern vielmehr, wie in Fig. 1 angedeutet, am Basisgestell
gut zugänglich angeordnet. Diese Ausbildung ist insbesondere bei einem Flyer vorteilhaft.
Der Belastungsarm 32 enthält somit keine Leitungen in Form von Elektrokabeln und Pneumatikrohren.
Er kann somit auch ohne die Entfernung oder Lösung derartiger Leitungen abgenommen
und wieder montiert werden.
[0066] Ein jeweiliger Luntenstop wird somit jeweils dadurch bewerkstelligt, daß mit dem
Hochschwenken des Belastungsarmes das Käfig-Unterwalzenpaar 22 gemeinsam mit dem zugeordneten
Käfig-Druckwalzenpaar 42 vom zugeordneten Antriebszylinder 16 abgehoben und das Käfig-Unterwalzenpaar
außer Eingriff mit dem Antriebszylinder 16 gebracht wird, wobei auch bei angehobenem
Belastungsarm die Klemmwirkung des Doppelriemchenpaares aufrechterhalten bleibt. Die
Lunte 20 bleibt demnach im Streckwerk eingezogen und startbereit.
1. Riemchen-Streckwerk insbesondere einer Spinnmaschine, z.B. Ringspinnmaschine oder
Flyer, mit wenigstens drei an einem Basisgestell (12) der Spinnmaschine mit Abstand
hintereinander angeordneten, zueinander parallel ausgerichteten Antriebszylindern
(14, 16, 18), welche mit in Luntenlaufrichtung zunehmender Drehzahl angetrieben sind
und denen jeweils zumindest eine darüber angeordnete Druckwalze (40, 42, 44), insbesondere
jeweils ein Druckwalzenpaar, mit parallel zu den Antriebszylindern (14, 16, 18) verlaufender
Drehachse zugeordnet ist, wobei wenigstens eine der Druckwalzen (40, 42, 44) eine
riemchenumschlungene Käfig-Druckwalze (42) ist, mit einem um eine zu den Antriebszylindern
(14, 16, 18) parallele und in Luntenlaufrichtung gesehen hinter den Antriebszylindern
(14, 16, 18) angeordnete Schwenkachse (34) hochschwenkbaren Belastungsarm (32), an
dem die Druckwalzen (40, 42, 44) frei drehbar befestigt sind, wobei die Käfig-Druckwalze
(42) bzw. das Käfig-Druckwalzenpaar einer darunterliegenden, riemchenumschlungenen
Käfig-Unterwalze (22) bzw. einem Käfig-Unterwalzenpaar zugeordnet ist, die bzw. das
über dem zugeordneten darunterliegenden Antriebszylinder (16) reibschlüssig antreibbar
ist, und wobei Andrückmittel (56, 52, 60, 58) den Belastungsarm (32) über die Druckwalzen
(40, 42, 44) gegen die Antriebszylinder (14, 16, 18) drücken, um die Lunte (20) geklemmt
zwischen den Antriebswalzen (14, 18) und den Druckwalzen (40, 44) bzw. zwischen den
Käfig-Unterwalzen (22) und den Käfig-Druckwalzen (42) hindurchzuführen,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Käfig-Unterwalze (22) am hochschwenkbaren Belastungsarm (32) befestigt
ist und über diesen zusammen mit der Käfig-Druckwalze (42) unter Aufrechterhaltung
deren Klemmwirkung für eine jeweilige Lunte (20) von der zugeordneten Antriebswalze
(16) vorzugsweise automatisch abhebbar ist.
2. Riemchen-Streckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Käfig-Druckwalze (42) sowie die zugeordnete Käfig-Unterwalze (22) in Höhenrichtung
relativ zum Belastungsarm (32) beweglich und auf den zugeordneten Antriebszylinder
(16) zu federnd vorgespannt am Belastungsarm (32) gelagert sind.
3. Riemchen-Streckwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Käfig-Druckwalze (42) sowie die zugeordnete Käfig-Unterwalze (22) an einem
sich in Längsrichtung des Belastungsarmes (32) erstreckenden Schwenkhebel (46) gelagert
sind, der federnd auf den betreffenden Antriebszylinder (16) zu vorgespannt und dessen
Schwenkbewegung zum Antriebszylinder (16) hin begrenzt ist.
4. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Käfig-Druckwalze (42) und die zugeordnete Käfig-Unterwalze (22) am Belastungsarm
(32) zur Aufrechterhaltung der Klemmwirkung bei hochgeschwenktem Belastungsarm (32)
federnd gegeneinander gehalten sind.
5. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Käfig-Druckwalze (42) und die zugeordnete Käfig-Unterwalze (22) an einem gemeinsamen,
am Belastungsarm (32) befestigten Träger gelagert sind.
6. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Belastungsarm (32) eine im Basisgestell (12) der Spinnmaschine angeordnete
individuelle Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung, insbesondere eine pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung
(58) zugeordnet ist, welche vorzugsweise im Bereich der Druckwalzen (40, 42, 44) über
ein mechanisches Zugglied (60), welches wahlweise kraft- oder formschlüssig zwischen
dem Belastungsarm (32) und der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) angeordnet werden
kann, eine definierte Andrückkraft auf den Belastungsarm (32) ausüben kann, daß die
an der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) wirksame Kraft von einer gesteuerten zentralen
Kraftquelle (78) geliefert wird und daß das Streckwerk (10) eine individuelle Kraftsteuervorrichtung
(74, 76) aufweist, mittels der die Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) wahlweise
an die zentrale Kraftquelle (78) anschließbar oder von ihr trennbar oder umsteuerbar
ist.
7. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mechanische Zugglied (60) zwischen der Einlauf-Druckwalze (40) und der in
Luntenlaufrichtung folgenden Käfig-Druckwalze (42) angeordnet ist.
8. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mechanische Zugglied eine mit-einem Kraftübertragungsanschlag (56) versehene
Stange (60) ist, wobei der Anschlag (56) an einem um die Stangenachse drehbaren Kopf
(62) der Stange angebracht und je nach Drehstellung des Kopfes wahlweise in und außer
Eingriff mit einem Haken (54) am Belastungsarm (32) bringbar ist.
9. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Kraftübertragungsanschlag (56) aufweisende drehbare Kopf (62) der Stange
(60) in die Eingriffstellung mit dem Haken (54) durch eine Feder vorgespannt ist und
vorzugsweise am Belastungsarm (32) ein von außen betätigbarer Entkopplungsanschlag
vorgesehen ist, durch den der von der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) entlastete
Kraftübertragungsanschlag (56) außer Eingriff mit dem Haken (54) bringbar ist.
10. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Luntenlaufrichtung gesehen erste und dritte Druckwalze (40, 44) über einem
um eine zur Schwenkachse (34) des Belastungsarms (32) parallele, zwischen diesen beiden
Druckwalzen (40, 44) liegende Kippachse (86) kippbaren Wippenhebel (88) am Belastungsarm
(32) gelagert sind.
11. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wippenhebel (88) in entgegengesetzter Richtung wie der Belastungsarm (32)
beim Öffnen federnd gegen einen Anschlag (98) schwenkbar ist.
12. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Belastungsarm (32) durch eine Öffnungsfeder (90) in Öffnungsrichtung vorgespannt
ist.
13. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) unterhalb des mechanischen Zuggliedes
(60) im Basisgestell (12) der Spinnmaschine angeordnet ist.
14. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung eine pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung
(58) mit im wesentlichen vertikaler Achse vorgesehen ist, deren nach oben ragende
Kolbenstange (60) das mechanische Zugglied bildet.
15. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) nur in Klemmrichtung eine Kraft auf den
Belastungsarm (32) ausüben kann und bei Entlastung die Öffnungsfeder (90) den Öffnungsvorgang
ausführt.
16. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hub der Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) nur so groß ist, daß bei nicht
angesteuerter oder entlasteter Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung (58) der Belastungsarm
(32) gerade soweit, insbesondere um etwa 3° bis 7° und vorzugsweise um etwa 5° hochschwenkt,
daß die Käfig-Unterwalze (22) und insbesondere auch die Einlauf-Druckwalze (40) außer
Eingriff mit dem zugeordneten Antriebszylinder (16 bzw. 14) ist.
17. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Kraftquelle, insbesondere eine zentrale pneumatische Druckquelle
(78), über ein Kraft-, insbesondere Druckregelvorrichtung (80) an eine entlang der
Spinnmaschine geführte Kraftübertragungsleitung, insbesondere pneumatische Druckleitung
(82), angeschlossen ist, von der an jedem Streckwerk (10) eine Zweigleitung (84) abzweigt,
die über die vorzugsweise als Druckschalt-oder Umschaltventil (76) ausgebildete Kraftsteuervorrichtung
an die vorzugsweise als pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung (58) ausgebildete Kraft-Weg-Erzeugungsvorrichtung
(58) angeschlossen ist.
18. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zum Erfassen einer auftretenden Wickelgefahr bzw. beginnender Wickelbildung,
eines Fadenbruches usw. vorgesehen sind und daß die Hochschwenkbewegung des Belastungsarmes
(32) vorzugsweise über die Kraftsteuervorrichtung (76) in Abhängigkeit vom Auftreten
einer solchen Wickelgefahr bzw. einer solchen Wickelbildung usw. automatisch auslösbar
ist.
19. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft-Wege-Erzeugungsvorrichtung (58) vorzugsweise über die Kraftsteuervorrichtung
(76) insbesondere manuell vorzugsweise über einen am Basisgestell (12) der Spinnmaschine
angebrachten Betätigungsknopf (74), einen Ansetzautomaten und/oder über eine elektronische
Rechnersteuerung ansteuerbar ist.
20. Riemchen-Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haken (54) eine Auflaufschräge (100) für den vorzugsweise als Verriegelungsbügel
ausgebildeten Kraftübertragungsanschlag (56) aufweist.
21. Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine oder Flyer, mit einer Vielzahl von Riemchen-
bzw. Doppelriemchen-Streckwerken (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der vorzugsweise durchgehende, jeweils mehreren Streckwerken (10) zugeordnete Antriebszylinder
(14, 16, 18) vorgesehen sind.