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EP 0 441 233 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.08.1991 Patentblatt 1991/33 |
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Anmeldetag: 30.01.1991 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
17.08.1990 DE 4026039 03.02.1990 DE 4003159
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Anmelder: PKL Verpackungssysteme GmbH |
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40476 Düsseldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Gensch, Ingo, Dipl.-Ing.
W-5172 Linnich (DE)
- Hahn, Alfred
W-4353 Oer-Erkenschwick (DE)
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Vertreter: Cohausz & Florack
Patentanwälte |
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Postfach 33 02 29 40435 Düsseldorf 40435 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Kunststoffbeschichtetes Papier/Karton |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein kunststoffbeschichtetes Papier/Karton, bei dem
in Coextrusionstechnik auf das Papier Polypropylen als Sperrschicht entweder mit einem
Terpolymer als Haftvermittler auf der Basis von Ethylenacrylsäureester mit 5 - 15
Vol.% Acrylsäureester und 2 - 5 Vol.% Maleinsäureanhydrid und Rest Ethylen oder mit
einem Copolymerisat als Haftvermittler, insbesondere einem Random-Copolymerisat aus
Ethylen-Propylen mit einem mittleren Ethylengehalt, insbesondere von 2 - 4 Vol.%.
[0001] Bei einem bekannten kunststoffbeschichteten Papier/Karton besteht die Kunststoffbeschichtung
aus Polyvinylidenchlorid (PVDC). Ein solches kunststoffbeschichtetes Papier besitzt
eine hohe Wasserdampfsperre und ist fett- und aromadicht. Auch seine Herstellung ist
unproblematisch, weil sich das PVDC als Dispersion unmittelbar auf das Papier auftragen
läßt und durch definierte Trocknungen fest am Papier haftet. Diesen Vorteilen stehen
Probleme der umweltverträglichen Entsorgung von mit PVDC beschichtetem Papier gegenüber.
Deshalb ist man bemüht, ein mit einem anderen Kunststoff beschichtetes Papier zu entwickeln,
das neben den positiven Eigenschaften der Wasserdampf-, Fett- und Aromadichtigkeit
auch hinsichtlich der Entsorgung unproblematisch ist.
[0002] Gelöst wird diese Aufgabe nach einer ersten Alternative mit einem kunststoffbeschichteten
Papier/Karton, das gekennzeichnet ist durch in Coextrusionstechnik auf das Papier/Karton
aufgebrachtes Polypropylen als Sperrschicht mit einem Terpolymer als Haftvermittler
auf der Basis von Ethylacrylsäureester mit 5 - 15 Vol.% Acrylsäureester und 2 - 5
Vol.% Maleinsäureanhydrid und Rest Ethylen.
[0003] Der Acrylsäureesteranteil beträgt vorzugsweise 10 - 15 Vol.%.
[0004] Nach einer zweiten alternativen Lösung ist das kunststoffbeschichtete Papier/Karton
gekennzeichnet durch in Coextrusionstechnik auf das Papier/Karton aufgebrachtes Polypropylen
als Sperrschicht mit einem Copolymerisat, insbesondere einem Random-Copolymerisat
aus Ethylen-Propylen mit einem mittleren Ethylengehalt, insbesondere 2 - 4 vol.%,
als Haftvermittler.
[0005] Bei beiden Lösungen ist die Beschichtung auf Feedblock-Coextrusions-Beschichtungsanlagen
ohne weiteres möglich, wobei als Feedblockverteilung ein AB-Adapter verwendet werden
kann. Sofern das kunststoffbeschichtete Papier heißsiegelfähig sein soll, ist es erforderlich,
einen ABA- oder ABC-Adapter einzusetzen, mit dem außen eine Heißsiegelschicht aufgebracht
werden kann. Vorzugsweise wird als Heißsiegelschicht das gleiche Material wie für
den Haftvermittler eingesetzt. Der ausgewählte Haftvermittler gewährleistet, daß es
in der Grenzschicht nicht zu einer Delamination kommt, vielmehr wird eine gute Verbindung
zwischen dem Papier und der Sperrschicht hergestellt. Das beschichtete Papier zeichnet
sich durch eine gute Planlage und eine hohe Flexibilität auch bei Temperaturen unter
0°C aus. Selbst bei extremen mechanischen Beanspruchungen bleiben die Dichteeigenschaften
erhalten.
[0006] Vergleichsuntersuchungen mit PVDC-beschichteten Papieren im Dauertest ergaben, daß
die Wasserdampf- und Sauerstoffundurchlässigkeit bei dem erfindungsgemäßen Papier
deutlich weniger abnahm als bei einem PVDC-beschichteten Papier. Die Verarbeitung
von dem erfindungsgemäßen Papier auf schnellaufenden Abpackanlagen läßt sich genau
so schnell wie bei PVDC-beschichtetem Papier durchführen, da das erfindungsgemäße
Papier wegen des eingesetzten Haftvermittlers gute Haftsiegeleigenschaften hat. Im
Gegensatz zu dem PVDC-beschichteten Papier ist es insbesondere bei dem Papier mit
dem als Haftvermittler eingesetzten Terpolymer möglich, zu einer dichten Siegelnaht
selbst dann zu kommen, wenn der Siegelnahtbereich nicht völlig sauber ist. Dieser
Vorteil wirkt sich besonders beim Verpacken von Füllgut aus, das nur mit zusätzlichem
Aufwand aus dem Siegelnahtbereich entfernt werden kann.
[0007] Bevorzugte Stärken für die beiden Lagen sind insgesamt 10 - 40 g/m². Die Verteilung
dieser Stärken ist vorgegeben durch die Technologie des Feedblocks. Sie kann von 10
Vol.% zu 90 Vol.% bis 90 Vol.% zu 10 Vol.%, vornehmlich jedoch 50 Vol.% zu 50 Vol.%
betragen.
1. Kunststoffbeschichtetes Papier/Karton, gekennzeichnet durch in Coextrusionstechnik auf das Papier/Karton aufgebrachtes Polypropylen als Sperrschicht
mit einem Terpolymer als Haftvermittler auf der Basis von Ethylenacrylsäureester mit
5 - 15 Vol.% Acrylsäureester und 2 - 5 Vol.% Maleinsäureanhydrid und Rest Ethylen.
2. Kunststoffbeschichtetes Papier/Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylsäureesteranteil 10 - 15 Vol.% beträgt.
3. Kunststoffbeschichtetes Papier/Karton, gekennzeichnet durch in Coextrusionstechnik auf das Papier/Karton aufgebrachtes Polypropylen als Sperrschicht
mit einem Copolymerisat als Haftvermittler.
4. Kunststoffbeschichtetes Papier/Karton nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat ein Random-Copolymerisat aus Ethylen-Propylen mit einem mittleren
Ethylengehalt, insbesondere von 2 - 4 Vol.%, vorzugsweise 3 Vol.%, ist.