[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolltorbehang mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
[0002] Es ist bekannt, anstelle sogenannter Paneel-Rolltorpanzer, bei denen in der Bewegungsrichtung
aufeinanderfolgende Paneele aneinander angelenkt sind, sogenannte Rolltorbehänge vorzugzusehen,
die aus einer durchgehenden und entsprechend biegefähigen Folie bestehen, um zu einem
Wickel aufgerollt zu werden. Solche Behänge finden sich auch vielfach bei Schnelllauftoren,
da sie verhältnismäßig leicht sind und geräuscharm arbeiten.
[0003] Ein Nachteil solcher Behänge besteht darin, daß die erforderliche Verbiegbarkeit
zur Bildung des Wickels auch in Richtung anderer auf die Breitseite des Behanges einwirkenden
Kräfte gegeben ist, so insbesondere eine Verwölbung unter Biegekräften, die dazu führt,
daß die Folie mit ihren seitlich geführten Rändern aus diesen Führungen heraustretend
beaufschlagt wird. Daher bedürfen solche Behänge einfacher Ausführung in der Regel
einer Führung in ihren in der Bewegungsrichtung verlaufenden Seitenrändern, die in
der Behangebene wirksam ist, um das Austreten der Ränder unter einer windbedingten
Verwölbung der Folie zu verhindern.
[0004] Solche einfachen Behänge, beispielsweise aus einer Kunststoffolie, können zwar sehr
einfach lichtdurchlässig oder klar durchsichtig ausgebildet sein, sie sind jedoch
hinsichtlich einer Wärmedämmung und Einbruchssicherheit den herkömmlichen Paneel-Rolltorblättern
unterlegen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behang der eingangs genannten Art
zu schaffen, der bei kraftsparender Biegbarkeit in der Führungs-Krümmungsrichtung
windwiderstandsfähig ausgestaltet ist und insbesondere eine wärmedämmende, schalldämmende
und/oder einbruchshemmende Ausbildung bei wahlweise transparenter oder lichtreflektierender
Ausführung erlaubt.
[0006] Ausgehend von einem Behang mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Behanges in Richtung seiner Dicke gesehen
in mehreren Schichten wird zunächst die grundsätzliche Voraussetzung geschaffen, den
Behang so auszubilden, daß er in der Aufwickel- bzw. Führungskrümmungsrichtung verhältnismäßig
leicht abbiegbar ist, während er in einer senkrecht dazu auf die Breitseite des Behanges
einwirkenden Kraft steif ausgeführt ist. Darüber hinaus lassen sich bei dem mehrschichtigen
Aufbau wärme- und/oder schallisolierende Schichten oder Hohlraumeinschlüsse vorsehen,
des weiteren ist es möglich, im Zuge des mehrschichtigen Aufbaues eine einbruchhemmende
Bewehrung, beispielsweise ein Drahtgeflecht vorzusehen.
[0008] In besonders bevorzugter Ausführung ist die unterschiedliche Abbiegbarkeit des Behanges
aus seiner Breitfläche heraus dadurch geschaffen, daß eine an dem Außenraum der abzuschließenden
Öffnung angrenzende Außenschicht einer an den Innenraum angrenzenden Innenschicht
durch eine Zwischenschicht beabstandet gehalten ist, die eine in Bewegungsrichtung
des Behanges gesehen verhältnismäßig leichte Abbiegbarkeit und in der Behangebene
senkrecht dazu gesehen, eine verhältnismäßig hohe Querstabilität aufweist. Dies könnte
grundsätzlich dadurch erreicht werden, daß man in diese Zwischenschicht senkrecht
zur Behangbewegungsrichtung und zwischen den Seitenrandführungen verlaufende Querstäbe
einlegt, beispielsweise aus einem Leichtmetallprofil. Diese Stäbe kann man mit in
Bewegungsrichtung des Behanges gesehen verlaufenden Bändern oder Seilen verbinden,
so daß man zugleich eine einbruchshemmende Bewehrung des Behanges erreicht. Zusätzlich
könnte in der Zwischenschicht oder einer parallel dazu verlaufenden weiteren Zwischenschicht
eine hochporöse Materialkonsistenz, beispielsweise Kunststoffschaum, verwendet werden,
der aufgrund der Porosität bzw. Lufteinschlüsse eine Wärme- und Schalldämmung erlaubt.
In anderer Ausführung, in der es beispielsweise mehr auf eine Lichtdurchlässigkeit
ankommt, kann die Zwischenschicht aus lichtdurchlässigem Werkstoff bestehen, der in
sich in Behangbewegungsrichtung gesehen wellenförmig oder mäanderförmig verlaufend
ausgebildet ist und an deren zur Außenseite hin gesehenen Erhebungen und zur in Deckenrichtung
entgegengesetzten Seite hin gesehen Vertiefungen jeweils mit den angrenzenden Flächen
der Außenschicht und der Innenschicht verbunden ist. Dabei kann es sich um eine Verschweißung,
eine Verklebung oder dergleichen handeln. Es ist auch denkbar, die Zwischenschicht
dadurch zu bilden, daß man zwischen den einander gegenüberliegenden Flächen der Außenschicht
und der Innenschicht Stege anordnet oder ausbildet, die sich senkrecht zur Behangbewegungsrichtung
erstrecken und in dieser Richtung beabstandet aufeinanderfolgend angeordnet sind.
Auch in dieser Ausführung erreicht man die vorstehend erwähnte Querstabilität bei
gleichzeitiger, in Behangbewegungsrichtung gesehen vorhandener Flexibilität.
[0009] Bei der zuletzt geschilderten Ausführung werden zwischen der Außenschicht und der
Innenschicht Hohlräume gebildet, die mit Luft oder - bei besonders guter Wärme- bzw.
Kälteisolierung - mit einem besonders dichten Gas, beispielsweise Hexafluorid, gefüllt
sind. Die Hohlräume können dabei jeweils in sich abgeschlossen sein, oder aber miteinander
in Verbindung stehen. Es ist weiterhin denkbar, die Hohlräume beispielsweise stirnseitig
geöffnet auszugestalten und dabei zu ermöglichen, daß im Zuge des Aufwickelns der
Abstand zwischen der Außenschicht und der Innenschicht sich verringernd ausgebildet
ist, d.h. eine Zwischenschicht zu bilden, die eine solche Dickenänderung in elastischer
Weise zuläßt. Dabei ist die im Wickel außenliegende Schicht entsprechend dehnfähig
und/oder die innenliegende Schicht stauchfähig ausgebildet.
[0010] Anstelle einer Lichtdurchlässigkeit, die in unterschiedlichen Graden bis zur Durchsichtigkeit
wählbar ist, kann man einen solchen Behang natürlich auch undurchsichtig oder nur
bereichsweise durchsichtig gestalten, so daß man eine Nachbildung von Fenstern erreicht.
In weiterer bevorzugter Ausbildung kann man einem Wärmedurchgang durch Strahlung dadurch
begegnen, daß man zumindest eine der Flächen der Schichten, hier insbesondere die
Außenschicht, reflektierend ausbildet. Dabei kann man den reflektierten Wellenbereich
bestimmen, beispielsweise dergestalt, daß man vor allem ultraviolette und/oder infrarote
Wellenlängen ausschaltet, dagegen einen gewissen Lichteinfall ermöglicht. Solche reflektierende
Eigenschaften lassen sich beispielsweise durch eine Buntmetallbeschichtung erreichen.
[0011] Als Materialien kommen hier insbesondere Kunststoffe in Betracht, so beispielsweise
Polyvinylchloridfolien. Dabei wird die Auswahl des Kunststoffes auch nach den auftretenden
Temperaturunterschieden bemessen, die bei abzuschließenden gekühlten Räumen erheblich
sein kann.
[0012] Die vorgeschilderten Ausführungen lassen erkennen, daß je nach Größenordnung der
Wärmedämmung und/oder der Einbruchssicherung unterschiedliche Behangausführungen erforderlich
sind, dergestalt nämlich, daß es im einen Falle möglich ist, die Dicke des Behanges
im Zuge der Wickelbildung zu verringern, wobei dann vor allem die wärmedämmende Ausbildung
des Behanges auf in der Behangdicke reduzierbare Ausbildungen beschränkt ist, während
vor allem besonders wärmedämmende Torbehänge, so insbesondere in Ausbildung mit in
sich geschlossenen, dichtgasgefüllten Räumen, kaum im Zuge des Aufwickelns praktisch
nicht oder doch nicht wesentlich zusammendrückbar sind. Dies hat Konsequenzen für
den Raumbedarf des Wickels bei geöffnetem Torblatt und insbesondere auch hinsichtlich
der Einführung des vom Wickel ablaufenden Behanges in die seitlichen Torblattführungen.
[0013] Es ist grundsätzlich bekannt, die an etwa horizontal vom Sturz der zu schließenden
Toröffnung abragenden Konsolenschienen abgestützte Wickelwelle mit ihren Lagern entlang
dieser Konsolenschienen in Abhängigkeit von dem Durchmessers des Wickels zu verschieben,
wodurch man eine gute Einleitung des vom Wickel ablaufenden Behanges in die Torblattführungen
seitlich der zu schließenden Toröffnung erreicht. Dieses Vorgehen ist insbesondere
bei solchen Behängen erforderlich, die im geöffneten Zustand des Tores verhältnismäßig
große Wickel bilden, also - einmal vergleichbare Toröffnungshöhen vorausgesetzt -
entsprechend dick ausgebildet sind. Die Steuerung der beiden Bewegungen des Auf- bzw.
Abrollens des Behanges einerseits und diejenige der Verschiebelage der Wickelwelle
von dem Sturz der zu schließenden Toröffnung von diesem weg bzw. auf diesen zu sind
entsprechend synchronisiert. Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine
solche Vorrichtung zum Verschieben der Achse der Wickelwelle eines Rolltores wird
im folgenden noch vorgestellt. Solche Vorrichtungen unterliegen allerdings einer gewissen
Gefahr für den Fall, daß im Steuergetriebe dieser Vorrichtung ein Defekt - beispielsweise
durch ein gebrochenes Zahnrad - auftritt , der die Synchronisation zwischen der Aufrollbewegung
des Torblattes und der Verschiebung der Wickelwelle fort von dem Sturz unterbricht.
Bei Blockierung der Verschiebebewegung der Welle und gleichzeitig weiterer Aufwickelbewegung
des Behanges wird mit wachsendem Wickeldurchmesser eine Klemmung zwischen Wickelwelle
und Sturz durch den wachsenden Wickel erfolgen, wodurch der Betrieb des Tores gewaltsam
gestört wird und die Gefahr besteht, daß der Behang durch Angriff an dem Sturz im
Auflaufbereich des Wickels reißt, so daß der in die Toröffnung hineinragende abgerissene
Abschnitt abstürzt. Hierauf wird ebenfalls nachstehend noch näher eingegangen.
[0014] Bei geschmeidigerer Ausbildung des Behanges, insbesondere dergestalt, daß der Durchmesser
des Wickels bei völlig aufgerolltem Behang gegenüber demjenigen bei völlig abgewickelten
Behang (Schließlage) nicht allzugroß ist, wie dies beispielsweise bei solchen wärmegedämmten
Behängen der eingangs geschilderten Art der Fall ist, bei denen sich die Außenschicht
und die Innenschicht bei Auflaufen auf den Wickel durch entsprechende Verformung der
Zwischenschicht-Stege oder dergleichen merklich aneinander annähern, bedarf es einer
wickeldickenabhängigen Verschiebung der Wickelwelle nicht, wenn man mit anderen Mitteln
dafür Sorge trägt, daß der Behang im Bereich des Ablaufs vom Wickel gut geführt und
somit reib- und verschleißarm in die seitlichen Torblattführungen eingeführt wird.
Hierzu eignet sich vor allem eine rollenförmige Stützeinrichtung mit einem schlauchförmigen
Überzug, der großflächig, beispielsweise durchgehend, an zumindest der Innenseite
des Behanges diesen führend angreift. Es kann sich dabei auch um eine teilmantelzylindrische
Stützfläche handeln, der schlauchartige Überzug kann insbesondere aus einem Textil,
wie Gewebe, Filz oder dergleichen bestehen, wie dies im Zusammenhang mit nachfolgenden
Ausführungsbeispielen noch erläutert wird.
[0015] Somit ist für die vorgeschilderten unterschiedlichen Behangeigenschaften jeweils
eine angepaßte Aufrolleinrichtung bzw. Führung gegeben. Für den letzteren Fall der
Abstützung bzw. Führung eines flexibleren bzw. sich im Zuge des Aufrollens verdünnenden
Behanges kann auch eine innenseitige und eine außenseitige Abstützeinrichtung vorgesehen,
so daß der Behang zwischen zwei an den Abstützflächen der Abstützeinrichtungen entlang
gleitenden schlauchartigen Gebilden gezielt geführt ist. Bei sich verdünnend aufrollbaren
Behängen ist der aus der Stirnseitenansicht gesehene Behang einer entsprechend geringen
Winkeländerung zwischen Auf- und Ablaufzone und Einlauf in die Berührung mit dem schlauchartigen
Gebilde unterworfen, bei verhältnismäßig dick bleibenden Schichten des aufgerollten
Behanges entsteht eine entsprechend größere Winkeländerung, die bei entsprechender
Geschmeidigkeit bzw. Biegsamkeit des Behanges senkrecht zu seinen Breitseiten von
einer solchen Stützeinrichtung bzw. einem Paar von diesen ebenfalls beherrschbar ist.
[0016] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, insbesondere
im Zusammenhang mit den in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen. Es
zeigen
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Innenansicht eines Rolltores im Einbauzustand zum
Zwecke der Gesamtansicht eines solchen Tores;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des oberen linken Inneneckbereiches in einer ersten Ansicht
eines ersten Ausführungsbeispieles;
- Figur 3
- eine Ansicht gemäß Figur 2 aus einem anderen Blickwinkel;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des linken Randbereiches eines Behang-Abschlußleistenprofils;
- Figur 5
- eine schematische Stirnseitenansicht eines Abschnittes einer Ausführungsform eines
wärmegedämmten und einbruchshemmend ausgebildeten Behanges;
- Figur 6
- einen schematischen Querschnitt durch das Ende einer Wickelwelle und die Vorrichtung
zum Verschieben von deren Achse entlang etwa horizontaler Streben von die Welle tragenden
Stützkonsolen für die Aufnahme eines Wickels eines Behanges, der entsprechend dicke
Wickellagen erzeugt, also insbesondere nicht oder nur geringfügig im Zuge des Aufwickelns
zusammendrückbar ist;
- Figur 7
- einen Schnitt VII-VII gemäß Figur 6.
- Figur 8
- einen Halterungsteilabschnitt einer Anrollkonsolen-Vorrichtung nach den Figuren 6
und 7 mit einer lösbaren Halterung;
- Figur 9
- eine sturzseitige Draufsicht auf die stirnseitig im Schnitt wiedergegebene Halterung
gemäß Figur 8.
[0017] Das Torblatt besteht aus einem Behang 1, der auf eine Wickelwalze 2 auf- und abgewickelt
wird. In den Figuren 1 bis 4 ist die Funktion eines solchen Rolltores wiedergegeben,
wobei auf die Ausbildung des Behanges keine Rücksicht genommen ist. Der Behang ist
aber ein solcher, dessen Dicke im Aufwickelzustand verhältnismäßig gering ist bzw.
der bei dicker Ausbildung einen nur geringen Biegewiderstand aufweist. Koaxial zu
beiden
[0018] Stirneiten der Wickelwalze 2 sind auf derselben tragenden Welle 3 konische Seiltrommeln
4 angeordnet, die nach folgender Maßgabe im Durchmesser kleiner ausgebildet sind als
die Wickelwalze 2 bzw. der auf dieser angeordnete Wickel 11 des Behanges 1: Der Radius
zwischen der Rotationsachse der Welle 3 und dem Auf- bzw. Ablaufbereich eines Zugseiles
5, das auf der Seiltrommel 4 auf- und abwickelbar in einer spiraligen Rille geführt
ist, ist halb so groß wie der Radius zwischen der Rotationsachse und dem Auf- bzw.
Ablaufbereich des Behanges 1 auf den Behangwickel 11 der Wickelwalze 2. Diese Hälftigkeit
erreicht man dadurch, daß das von der jeweiligen Seiltrommel 4 kommende Zugseil 5
an der Lagerkausche 12 einer losen Rolle 7 festgelegt ist, um welche ein Spannseil
8 herumläuft, das einen Endes an dem jeweiligen Seitenbereich der Unterkante bzw.
Abschlußprofilschiene 13 des Behanges 1 befestigt ist, dann um eine feste Rolle 8
läuft, die im unteren Bodenbereich der Torzarge 9 ortsfest gehalten ist, darauf um
die lose Rolle 7 herumgeführt ist und mit dem anderen Ende an das eine Anschlußende
einer Schraubenzugfeder 10 anschließt, deren anderes Anschlußende wiederum im Bodenbereich
der Zarge verankert ist. Aufgrund des Flaschenzugs aus loser Rolle 7 und fester Rolle
8 ergibt sich das oben angesprochene Durchmesserverhältnis von 1 : 2. Die Schraubenzugfeder
könnte auch zwischen die lose Rolle und das Zugseil 5 eingeschaltet sein, würde dann
aber die doppelte Last aufzunehmen haben.
[0019] Das wiedergegebene Rolltor weist keine Gewichtsausgleichsfeder auf. Eine solche ist
vielfach im inneren der Wickelwalze 2 vorgesehen, was die Wartung erschwert. Es gibt
auch andere Lösungen mit externen Gewichtsausgleichsfedern. Grundsätzlich kann auch
das erfindungsgemäße Tor mit einer solchen Gewichtsausgleichs-Federeinrichtung versehen
sein. Hier ist jedoch vorausgesetztermaßen die Masse des Behanges, d.h. das Torblattgewicht
verhältnismäßig gering, so daß ein Gewichtsausgleich entbehrlich erscheint. Gewichtsunterschiede
zwischen dem aufgerollten und dem abgerollten Behang, die als Drehmoment auf die Achse
der Wickelwalze wirken, werden - wie auch die Beschleunigungskräfte - durch den Antrieb,
insbesondere ausgebildet als Elektromotor, aufgenommen, der an der für die Wickelwalze
2 und die konischen Seiltrommeln 4 gemeinsamen Welle 3 angreift.
[0020] Während der Behang 1 an der dem Sturz der zu verschließenden Gebäudeöffnung zugewandten
Seite an dem Behangwickel 11 auf- und abrollt, ist dies hinsichtlich des Zugseiles
5 umgekehrt. Die Konizität der Seiltrommel 4 ist dabei so gewählt, daß bei Abrollen
des Behanges 1 in die Torblattschließlage und damit im Durchmesser abnehmendem Behangwickel
11 das Zugseil 5 aufgewickelt wird, jedoch in Richtung eines kleiner werdenden Durchmessers
nach Maßgabe des kleiner werdenden Behangwickeldurchmessers. Die an dem Spannseil
6 angreifende Schraubenzugfeder 10 wird somit aufgrund der Behangbewegung selbst keiner
Längenänderung ausgesetzt, sie bleibt während des Betriebes also insoweit in derselben
mehr oder weniger vorgespannten Arbeitslage, in welcher der Behang so weit straff
gehalten ist, daß er in seinen seitlichen Führungen Verwerfungsfrei läuft. Die Feder
dient von daher zunächst nur dem Ausgleich von Abmessungsunterschieden, wie sie insbesondere
durch Temperaturänderungen auftreten können.
[0021] Die beiden konischen Seiltrommeln 4 sind an der Antriebswelle 3 mit Hilfe von Klinkenrad
und Klinke festgelegt, wobei sich das Klinkenrad verdrehfest an der Welle 3 und die
Klinke an einer Stirnseite der jeweiligen konischen Seiltrommel 4 schwenkbar gelagert
befinden. Die Klinke arbeitet in Eingriffsrichtung so, daß im Zuge einer Drehbewegung
der Seiltrommel 4 um die Welle 3 herum und gegen die Rastrichtung der Klinke das Zugseil
5 auf die Seiltrommel aufgewickelt wird. Damit kann man das Zugseil 5 gegen die Kraft
der im unteren Zargenbereich über den Flaschenzug 7, 8 angeordneten Schraubenzugfeder
10 auf die Seiltrommel 4 aufwickeln. Hat das Zugseil 5 die gewünschte Spannung, so
beendet man diese Relativ-Drehbewegung zwischen Welle 3 und Seiltrommel 4, so daß
die federbelastete Klinke unter entsprechender Rückdrehung von der Schraubenzugfeder
10 aus und über das Zugseil 5 auf die konische Seiltrommel 4 übertragen in das Klinkenrad
eingreift. In dieser Stellung ist die Seiltrommel 4 hinsichtlich der herrschenden
Zugrichtungen verdrehfest mit der Rotationsachse 3 verbunden.
[0022] Im vorliegenden Fall weist die konische Seiltrommel folgende Besonderheit auf, die
insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, im Zusammenhang mit den hier in Rede
stehenden dünnen, gewichtsarmen Behängen von Rolltoren von Bedeutung ist: Kurz bevor
das Torblatt in die Schließstellung gelangt, d.h. etwa einer Strecke, die der Länge
eines Wickels entspricht, im vorliegenden Beispiel etwa 70 cm, gelangt das Zugseil
5 im Verfolg der spiraligen Seilaufnahmerille der Trommel an die Stelle mit dem geringsten
Trommeldurchmesser. Das Seil wird also im Zuge des Schließvorganges des Behanges von
der einen beispielsweise vom Behang aus gesehen außen liegenden Stirnseite mit großem
Durchmesser der Seiltrommel in einer Lage mit kleiner werdendem Durchmesser der Führung
der entsprechend ausgeformten Rille in Achsialrichtung der Rolle folgend aufgewickelt.
Über die letzte Abwickelstrecke des Behanges 1 in die Schließlage hinein wird das
Zugseil 5 auf einen Teilbereich der Seiltrommel 4 aufgewickelt, der im Zuge des Aufwickelvorganges
hinsichtlich des Trommeldurchmessers wieder ansteigt und auch in diesem Bereich die
Führungsrille fortsetzt. Durch die Vergrößerung des Seiltrommeldurchmessers bei Verfahren
des Behanges 1 in die Schließlage hinein wird erreicht, daß sich das Seil zu verkürzen
sucht und damit eine steigende Belastung auf die Schraubenzugfeder 10 ausübt. Dadurch
wird eine entsprechende Zugkraft auf den Behang 1 aufgebracht, so daß dieser in der
Schließstellung straff zwischen den Seilen und der Wickelwalze 2 gespannt ist, derart,
daß der Behang trotz dünner Ausführung auch unter stärkeren Windbelastungen nur wenig
verwölbt.
[0023] Die den vorstehenden Spannverhältnissen entsprechende Seiltrommel weist somit einen
doppelkonischen Verlauf auf, wobei sich die Stelle des geringsten Durchmessers außermittig
zwischen den Trommelstirnseiten mit jeweils erhöhtem Durchmesser befindet. Eine solche
Seiltrommelform ist nicht nur bei sehr dünnen Behängen von Bedeutung, sie kann grundsätzlich
für eine besondere Zugbelastung eines Rolltorblattes in der Schließstellung Verwendung
finden.
[0024] Eine besondere Festlegung des Behanges 1 an der Wickelwalze 2 ist nicht erforderlich,
weil der Behang nur bis auf etwa eineinviertel Umdrehungen von der Wickelwalze 2 abgewickelt
wird. Es genügt somit, das walzennahe Ende des Behanges 1 auf der Wickelwalzenoberfläche
an entsprechender Stelle zu fixieren, beispielswese anzukleben. Grundsätzlich ist
für den Normalbetrieb der verbleibende Umschlingungswinkel des Behanges auf der Walze
groß genug, um einen rutschfreien Angriff zwischen Behang und Walze auch von der Schließstellung
des Behanges aus gesehen sicherzustellen.
[0025] Der hier in Rede stehende, aufgewickelt dünne Behang wird um eine Walze aufgewickelt,
deren Antriebswelle 3 hinsichtlich ihrer räumlichen Lage bzw. Beabstandung von dem
Sturz der zu verschließenden Öffnung starr gelagert ist. Es wird also keine zwangsgesteuerte
Versetzbewegung der Antriebswelle 3 in Abhängigkeit vom Bewicklungszustand der Wickelwalze
2 vorgesehen, wie dies bei dicken Wickellagen oder Lamellentorblättern vorgesehen
sein kann, um den ablaufenden Behang möglichst reibungs- und behinderungsfrei von
dem Behangwickel in die seitlichen Führungen einbringen zu können.
[0026] Im vorliegenden Falle wird der Behang 1 in seine Schließebene bzw. seine seitlichen
Führungen mit Hilfe einer Stützrolle 14 gelenkt, deren besonerer Aufbau nachstehend
geschildert wird:
[0027] Die Stützrolle 14 ist mit einem schlauchartigen Gebilde 15 versehen, insbesondere
einem Textil, wie Gewebe, Filz oder dergleichen, das auf die Mantelfläche eines rohrförmigen
feststehenden Trägers 16 aufgeschoben und um diese herum verdrehbar an diesem gehalten
ist. Das schlauchartige Gebilde 15 kann sich dabei über die gesamte Breite des Behanges
erstrecken oder aber mehrteilig auf Teilbreitenbereiche des Behanges beschränkt ausgebildet
und angeordnet sein. An der Außenmantelfläche dieses schlauchförmigen Gleittextils
oder dergleichen greift der Behang an. Durch die Bewegung des Behanges wird der Schlauch
oder das Gebilde mitgenommen und in Umdrehung gegenüber dem Träger versetzt. Dabei
können zwischen dem schlauchförmigen Gebilde und dem Träger Maßnahmen zur Erzielung
besonders guter Gleiteigenschaften getroffen sein, dies kann durch entsprechende Werkstoffpaarung
oder auch durch die Anordnung einer entsprechend gleitgünstigen Zwischenschicht erreicht
werden.
[0028] Eine solche Stütz- oder Führungsrolle 14 kann zwischen dem Sturz und dem Behang 1
vorgesehen werden, sie kann aber auch an der zum Rauminneren hin gewandten Fläche
des Behanges 1 angreifen bzw. zusätzlich in dieser Richtung angeordnet sein, so daß
ein Paar solcher Führungsrollen bzw. schlauchartiger Gebilde den Behang 1 zwischen
sich führen. Die Führungseigenschaften einer solchen Stützrolle 14 sind so gut, daß
man auch große Ablenkungen des Behangverlaufes in Bewegungsrichtung gesehen mühelos
und unter geringer Reibung und damit Verschleiß bewältigen kann.
[0029] Der Träger 16 für die Aufnahme des schlauchförmigen Gebildes 15 steht fest und weist
demnach nur einen Teilbereich auf, an welchem das textile Gebilde abgestützt werden
muß. der Träger kann demnach in seiner Querschnittsabmessung auf einen solchen gewölbten
Tragflächenbereich beschränkt sein. Es muß sich also nicht um ein Rohr handeln, es
kann auch ein im Querschnitt C-förmiger oder ähnlich gestalteter Träger Verwendung
finden. Der Krümmungsradius des Tragflächenbereiches wird in erster Linie durch die
Verformbarkeit des Behanges bestimmt. Das schlauchförmige Gebilde ist flexibler als
der Behang, kann also stärkere Krümmungen durchlaufen, so daß man mit entsprechend
schmaler gehaltenen "Stützrollen" arbeiten kann, deren Träger deutlich schmaler als
der doppelte Durchmesser des Krümmungsradius ist und dessen auf der Tragfläche geführter
Schlauch im Ab- und Auflaufbereich der Tragfläche eine dieser gegenüber engere Biegung
durchläuft.
[0030] Eine Besonderheit dieser Stützrolle 14 mit dem umlaufenden Schlauch ist noch die,
daß die bewegte Masse sehr gering ist, weil der Schlauch nur eine geringe Wandstärke
aufweisen muß und als einziges Teil dieser Stützeinrichtung umläuft. Lager-, Auswucht-
und insoweit auch Abriebprobleme, wie sie mit denjenigen von um verhältnismäßig dünne
Achsen drehbar gelagerten Rollkörpern vergleichbar wären, treten nicht auf.
[0031] Führungsprobleme des Schlauches gegenüber dem Träger sind verhältnismäßig geringfügig.
Soweit die Tendenz eines axialen Auswanderns zwischen Schlauch und Träger besteht,
kann man dem durch verschiedene Maßnahmen begegnen, beispielsweise durch radial über
die Tragflache vorstehende Flanschausbildungen des Trägers, gegen die der axial bewegte
Schlauch anläuft, und zwar vorzugsweise in diesem Anlaufbereich axial verdickt, beispielsweise
durch Umschlagen des Schlauches auf sich selbst gebildete Schlauchkanten, Anordnen
einer gute Gleiteigenschaften aufweisende Scheibe axial zwischen dem anlaufenden stirnseitigen
Schlauchende und dem benachbarten Trägerflansch und dergleichen mehr. Ein solcher
radial abstehender Flansch kann beispielsweise durch eine sogenannte Bundbuchse gebildet
sein, die einen zylindrischen Teil aufweist, auf den der Schlauch aufgeschoben wird
und die mit einem radial abstehenden Teil versehen ist, der die eigentliche stirnseitige
Anlauf- bzw. Gleitfläche bildet. Weiterhin kann man den Träger im Tragflächenbereich
oder auch durchgehend ballig ausbilden oder eine solche Balligkeit dadurch immitieren,
daß man einige Stege auf dem Träger zur axialen Mitte hin mit steigendem Durchmesser
ausgebildet vorsieht und dergleichen mehr. Die zu treffende Maßnahme hängt weitgehend
von der Konsistenz des Schlauchmaterials ab; ein steifer Schlauch kann sich selbst
führen, während ein in axialer Richtung zum Aufwölben oder Zusammendrücken neigender
Schlauch im Endbereich gegebenenfalls gesondert gefaßt werden muß (Bundbuchse).
[0032] Bei dieser Ausgestaltung der Stützrolle 14 lassen sich Feuchtigkeitsprobleme durch
entsprechende Oberflächenvergütung des Trägers, durch Kunststoffbeschichtungen oder
dergleichen auffangen.
[0033] Wie eingangs ausgeführt, müssen die Zugseile dem Rillenverlauf folgend auf die konischen
Seiltrommeln 4 aufgewickelt werden. Vor allem dann, wenn die im Zargenseitenbereich
untergebrachte Flasche 7, 8 nebst Zugfeder 10 in eine Abdeckung 17 aufgenommen sind
und/oder wenn aufgrund der Anordnung einer Stützrolle 14 unterhalb der Wickelwalze
2 bzw. den Seiltrommeln 4 ein entsprechender Auflaufabstand gegeben ist, kann es ratsam
oder erforderlich sein, unterhalb der Stützrolle in jedem Seitenbereich des Zargenrahmens
eine Seilrolle anzuordnen, die der Führung des Zugseiles 5 vom Längsverlauf parallel
zur Seitenzarge zu der Rillenführung auf der zugehörigen konischen Seiltrommel 4 übernimmt,
demnach sowohl hinsichtlich der Seilablenkung um die Welle 3 herum als auch in Achsrichtung
der Welle verteilend, um das Seil auf die mit entsprechend schraubenförmiger Rille
versehene Seiltrommel unter entsprechender Achsversetzung zu verteilen.
[0034] Die Befestigung des Zugseiles bzw. des trommelseitigen Zugseilendes an der Seiltrommel
kann unter ähnlichen Gesichtspunkten montagetechnisch einfach gestaltet erfolgen,
wie dies im Zusammenhang mit der Halterung des Behanges auf der Wickelwalze 2 geschildert
wurde. Wenn man dafür sorgt, daß etwa eine Windung des Zugseiles auf der Seiltrommel
verbleibt, genügt die Reibung, um das Seil auf der Trommel ohne besondere Festlegung
zu halten. Beispielsweise kann man das Seilende einfach durch ein radial gerichtetes
Loch im Anfangsbereich der spiraligen Rille stecken, wodurch die Montage sehr einfach
wird.
[0035] Wenn man die Festlegung des trommelseitigen Zugseilendes nicht im Verlauf der Aufnahmrille
für das Seil vorsieht, sondern den für die Halterung letzten Abschnitt in einer entsprechenden
Ausnehmung an der diesem Rillenanfangsbereich benachbart zugeordneten Stirnseite der
als Gußkörper ausgebildeten Seiltrommel vorsieht, kann man die axiale Abmessung der
Seiltrommel 4 entsprechend kleiner halten. Es ergibt sich dann für diesen letzten
Rillenabschnitt, der nicht mehr in den Führungsverlauf der Rille eingeht, ein Verlauf
nach Art einer archimedischen Spirale.
[0036] Es ist ohne weiteres verständlich, daß man eine derartige Halterung zwischen Zugseil
und Seiltrommel auch in anderem Zusammenhang als in dem vorgeschilderten Rolltoraufbau
mit dünnem Behang verwenden kann, so auch bei Deckengliedertoren, deren Torunterkante
mit Seilen gehalten ist, die auf Seiltrommeln auf- und ablaufen.
[0037] Vor allem wird betont, daß der vorstehend geschilderte Stützkörper nicht auf die
Verwendung bei dünnwandigen Behängen von Rolltoren beschränkt ist, sondern Rolltorblätter
allgemein führen kann, vor allem auch solche, die aus einem dickeren und/oder steifern,
insbesondere mehrschichtigen Behang bestehen. Dabei können die besonders guten Führungseigenschaften
solcher Stützrollen dazu führen, daß man auf eine ansonsten erforderliche Nachführung
der Wickelwalzenwelle in Abhängigkeit von der abgerollten Torblattlänge zur Einleitung
in die Torblattführungen verzichten kann.
[0038] Wie insbesondere aus Figur 4 ersichtlich, wird die Unterkante des Torblattes durch
eine Behang-Abschlußschiene 13 gebildet, die aus wenigstens zwei Hohlkammerprofilen
18 und 19 besteht, deren eines als Grundkörper 18 ausgebildet ist, in welchen das
andere, als Abdeckteil 19 dienende Profil einhängbar ist, wozu eine in Profillängsrichtung
entsprechend ausgebildete im Querschnitt hakenförmige Ausformung 20 an dem Abdeckteil
19 einen in die hakenförmige Ausnehmung eingreifenden Steg 21, der an dem Grundkörper
18 vorgesehen ist, übergreift. Dadurch wird zwischen den beiden Profilteilen 18 und
19 eine Art Scharnierbewegung um eine in Breitenrichtung des Behanges verlaufende
Achse möglich. Die beiden Teile 18 und 19 bilden zur Unterkante des Behanges hin gewendet
ein durch die Scharnierbewegung zu öffnendes und zu schließendes Klauenmaul, in welches
im Öffnungszustand der Schließkantenbereich des Behanges 1 eingesetzt wird. Das dann
durch Schließen des Klauenmauls stattfindende Ergreifen des Schließkantenbereichs
des Behanges 1 efolgt über die Behangbreite hinweg und wird fixiert durch eine Verschraubung,
die die beiden Teile 18 und 19 unter Durchgreifen des Behang-Schließkantenbereiches
gegeneinander verspannt. Zu diesem Zwecke weist das Abdeckteil 19 einen im Querschnitt
rechteckförmigen Hohlraum 22 auf, in welchen nicht dargestellte, in Breitenrichtung
des Behanges 1 beabstandete Schrauben aufgenommen sind, die durch den Behang 1 hindurch
in einen Profilabschnitt 23 des Grundkörpers 18 eingreifen und in diesem verschraubt
sind. Das Abschlußleistenprofil des Behanges ist mit einem nach unten hin abragenden
Gummidichtungswulst versehen und trägt in üblicher Weise an der Frontseite des Abdeckteils
19 eine gelb-schwarze Warnmarkierung 24.
[0039] Auch diese Einzelheit der besonderen Ausbildung des Abschlußprofils an der Schließkante
des Behanges ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsmerkmale der übrigen Torausbildung
beschränkt, sondern kann auch bei ähnlichen und dicker ausgeführten Behängen Verwendung
finden.
[0040] Das bisher geschilderte Ausführungsbeispiel eines Rolltores arbeitet mit einem Behang,
der besonders geschmeidig, d.h. quer zu seiner Breitfläche leicht und gegen Dauerbruch
fest ausgebildet ist oder aber der in bevorzugter Ausführung mit einer Innenschicht
und einer Außenschicht und dazwischen ausgebildeten Verbindungsstegen derart ausgebildet
ist, daß sich beim Aufwickeln die Außenschicht durch elastisches Verformen der Stege
auf die Innenschicht hin zu bewegt, so daß der Behang im aufgewickelten Zustand eine
verhältnismäßig geringe Dicke aufweist, während beim Abwickeln die elastischen Stege
sich zurückverformen und somit einen isolierenden Hohlraumabstand zwischen Innenschicht
und Außenschicht bilden.
[0041] Ein solcher durch Hohlräume isolierter Behang kann allerdings in besonders isolierender
und ggfs. zusätzlich einbruchshemmend bewehrter Ausbildung einer solchen Behandlung
nicht zugänglich sein, insbesondere dann, wenn in sich abgeschlossene Hohlräume mit
einer Dichtgasfüllung vorgesehen sind.
[0042] Das folgende Ausführungsbeispiel eines solchen Behanges soll insoweit schematisch
beide der vorgenannten Behangausbildungen wiedergeben und wird anhand der Zeichnung
Figur 5 im Folgenden beschrieben:
[0043] Die Zeichnung zeigt einen kurzen Abschnitt eines mit 1 bezeichneten Behanges für
das Auf- und Abwickeln auf einer dafür vorgesehenen, nicht dargestellten Wickelwalze,
deren Rotationsachse senkrecht zur Zeichenebene verläuft und bei 2 schematisch angedeutet
ist. Der von rechts her gesehene geradlinig, also im Bereich der abzuschließenden
Öffnung verlaufende Behangabschnitt geht nach links hin in eine Krümmung über, die
die Biegebeanspruchung in dieser Aufrollrichtung andeuten soll. Der Abschnitt ist
in Seitendarstellung bzw. Querschnittsdarstellung senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Behanges gesehen wiedergegeben.
[0044] Der Behangabschnitt weist eine Außenschicht 3 und eine Innenschicht 4 auf, die zwischen
ihren einander zugewandten Flächen von einer Zwischenschicht 5 beabstandet gehalten
sind, welch letztere aus einer wellenförmigen Kunststoffbahn besteht. Der Wellenverlauf
geht in Bewegungsrichtung des Behanges 1, die Wellenerhebungen und -vertiefungen selbst
erstrecken sich senkrecht zur Bewegungsrichtung des Behanges, reichen also vom Bereich
der einen Seitenrandführung bis in den Bereich der Führung des anderen Seitenbereiches
des Behanges. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß auf diese Weise nur durch die
Formgebung der Zwischenschicht eine unterschiedliche Widerstandsfähigkeit gegen Biegekräfte
erreicht wird, die etwa senkrecht auf die Breitfläche des Behanges einwirken. Eine
Abbiegung in Richtung der Rotationsachse 2 ist damit unter verhältnismäßig geringen
Kräften möglich, während der Widerstand gegen eine Durchbiegung senkrecht zwischen
den Führungen, beispielsweise durch Windbelastungen auf den in der Schließstellung
befindlichen Behang, wesentlich höher ist. Auf diese Weise bedarf es keiner Halterung
der Seitenränder des Behanges in den Führungen dergestalt, daß die Seitenränder seitlich
aus den Führungsschienen bei Windbelastung oder dergleichen austreten.
[0045] Zwischen der Außenschicht 3 und der Innenschicht 4 sind durch den Wellenverlauf der
Zwischenschicht 5 unterteile Hohlräume 9 gebildet, die im vorliegenden Falle luftgefüllt
sein sollen und die in nicht dargestellter Weise einzeln, in bestimmten Abständen
oder in ihrer Gesamtheit nach außen hin abgeschlossen ausgebildet sein können. Damit
wird eine gute Wärmedämmung erzielt. In der dicker als die Außenschicht 3 ausgeführten
Innenschicht 4 ist ein Drahtgeflecht 10 eingelagert, das eine einbruchshemmende Bewehrung
bildet.
[0046] Dabei kann in diesem Bereich ebenfalls Sorge getragen werden, daß die Querstabilität
höher ist als die Biegestabilität in Aufwickelrichtung des Behanges. Der Behang selbst
weist eine Gesamtdicke d auf, die erheblich größer ist als die Einzeldicken der Außenschicht
3 und der Innenschicht 4. Daraus wird ersichtlich, daß der Materialaufwand im Verhältnis
zur Dicke verhältnismäßig gering ist, was der angestrebten Leichtgewichtigkeit des
Behanges zugute kommt.
[0047] Um Wärmestrahlen fernzuhalten bzw. zu reflektieren, ist im vorliegenden Falle die
nach außen gekehrte Breitfläche der Außenschicht 3 mit einer Buntmetallbeschichtung
11 versehen.
[0048] In dieser dem Beispiel entsprechenden Ausführung wie auch in denjenigen nach den
Ansprüchen allgemein eignet sich der Behang nicht nur als Rolltorpanzer, sondern auch
als Tor- oder Verschlußblatt eines Tores, dessen Torblatt in der Öffnungs- und der
Schließstellung jeweils in verschiedenen Ebenen liegt, zum Beispiel Deckenglieder-
oder Verschiebetor. Insoweit ist die Rotationsachse 2 als Krümmungsachse eines gekrümmten
Streckenabschnittes zwischen anders verlaufenden Streckenabschnitten anzusehen. Ein
dergestalt über einen gekrümmten Streckenabschnitt geführter Behang kann in jede der
beiden Bewegungsrichtungen manuell oder von einem maschinellen Antrieb gezogen werden,
es ist aber auch möglich, einen wie auch immer gearteten Antrieb lediglich an einer
der in Bewegungsrichtung weisenden Stirnkanten angreifen zu lassen, beispielsweise
den Behang auch schiebend in die Schließstellung zu bewegen, insbesondere dann, wenn
es sich um eine Überkopf-Behanganordnung handelt.
[0049] Die in Fig. 1 insgesamt mit 5 bezeichnete Vorrichtung ist an der Seite der insgesamt
mit 6 bezeichneten Wickelwelle angeordnet, die einen Hohlzylinder 7 aufweist, in den
nach innen versetzt eine kreisförmige Seitenronde mittels einer Schweißnaht 9 eingeschweißt
ist, welche Öffnungen 10 aufweist.
[0050] Die Vorrichtung 5 weist ferner sich in Richtung der Achse 11 der Wickelwelle 6 erstreckende
Bolzen 12 auf, die in die Öffnungen 10 der Seitenronde 8 mit ihrem freien Ende eingreifen.
Das andere Ende der Bolzen 12 ist in einem insgesamt mit 13 bezeichneten Tellerrad
festgelegt. Nachdem die Vorrichtung 5 bezüglich der (nicht gezeigten) Wandkonsole
fest angeordnet ist, wird bei Drehung der Wickelwelle 6 das Tellerrad über die Öffnungen
10 und die Bolzen 12 angetrieben und dreht sich mit der gleichen Drehzahl wie die
Wickelwelle.
[0051] Das Tellerrad 13 kämmt mit einem Kegelrad 14, welches bezüglich der Vorrichtung 5
fest und senkrecht zu der Achse 11 der Wickelwelle 6 als erstes Glied in einem Getriebezug
angeordnet ist.
[0052] Parallel zu dem ersten Zahnrad 15 ist ein mit diesem kämmendes zweites Zahnrad 16
als weiteres Glied des Getriebezuges vorgesehen, zu dem koaxial ein drittes Zahnrad
17 größeren Durchmessers und größerer Zähnezahl als letztes Getrieberad angeordnet.
Die beiden Zahnräder 16, 17 können einstückig ausgebildet sein.
[0053] Die dritten Zahnräder 17 kämmen jeweils mit vierten Zahnrädern 18, welche ein Rotationsteil
bilden, die eine Hülse 19 mit einem Innengewinde aufweisen, wobei dritte und vierte
Zahnräder 17 bzw. 18 gleich sind.
[0054] Als Translationsteil ist eine Gewindestange 20 vorgesehen, welche in das Innengewinde
des vierten Zahnrades 18 bzw. dessen Hülse 19 eingreift. In Fig. 2 ist die obere Hälfte
bezüglich der Achse des Kegelrades 14 mit Bezugszeichen versehen. Bezüglich einer
senkrecht zur Zeichenebene durch diese Achse verlaufenden Symmetrieebene ist aber
die Vorrichtung spiegelsymmetrisch, so daß klar ist, daß bei Drehung des Kegelrades
14 aufgrund der Drehung der Wickelwelle 6 die Zahnräder des Getriebezuges (15 bis
17) das Rotationsteil 18 und sich diesen gegen das ortsfeste Translationsteil 20 bewegt,
was bedeutet, daß beim Abrollen der Wickelwelle die Gewindestange 20 in die Vorrichtung
5 eingefahren wird in dazu vorgesehenen Bohrungen 21.
[0055] Ferner ist ersichtlich, daß die Vorrichtung 5 bezüglich einer Ebene 22 zweigeteilt
so ausgebildet ist, daß die Achse 11 der Wickelwelle 6 aufgenommen werden kann.
[0056] Beide Gewindestangen 20 sind ferner mittels einer Quertraverse 24 starr miteinander
verbunden. In deren Mitte ist eine insgesamt mit 25 bezeichnete Haltevorrichtung angebracht,
mittels der die Vorrichtung beispielsweise an der Wand gehäusefest angebracht werden
kann.
[0057] Die der Seitenronde 8 zugewandte Seite der Vorrichtung 5 ist ferner mit einer kreisringförmigen
Blechscheibe 26 versehen, die in eine umfangsseitig verlaufende Nut 27 an dem Tellerrad
13 eingreift und dieses somit in stetigem kämmenden Eingriff mit dem Kegelrad 14 hält.
[0058] Wenn im Rahmen der vorgeschilderten Vorrichtung, die eine zwangsgeführte Anrollkonsole
darstellt, ein Fehler, beispielsweise durch Brechen eines der Zahnräder eintritt,
stellt sich eine Selbsthemmung ein, was zur Folge hat, daß die Welle für das Aufwickeln
des Behanges in einer starren Entfernung vom Sturz verbleibt. Beim Aufrollen des Behanges
wird dann der Abstand zur Wand bzw. zum Sturz irgendwann zu klein, so daß durch das
Aufwickeln des Behanges - das gilt ganz allgemein für einen Rolltorpanzer - Kräfte
entstehen, die eine Komponente auf die Welle in Richtung weg von dem Wandsturz aufweisen.
Für diesen Fall soll sich die Vorrichtung aus ihrer ortsfesten wandseitigen Halterung
derart lösen, daß die Welle für den Behang frei auf der Konsole gleiten kann. Zu diesem
Zwecke ist ein ortsfest gehaltener Stift vorgesehen, der bei in seiner Arbeitslage
eingeführter Vorrichtung in eine einseitig offene Klammerung eingreift. Die Klammerung
ist derart ausgebildet, daß beim Entlangschieben der Vorrichtung in Richtung auf die
Wand bzw. den Sturz die klammerartige Öffnung sich bei Angriff an dem Bolzen weitet
und dieser in eine klammerartig umfaßte Öffnung gerät. Diese Öffnung wird zum Teil
von dem Bauteil, beispielsweise Druckgußteil, gebildet, an dem auch die Spindeln der
Vorrichtung gehalten sind , und zwar derart , daß eine zur Wand hin geöffnete Ausbuchtung
entsteht, in die der ortsfeste Stift letztlich gelangt. Ein Teil dieser Öffnung wird
im Mittelbereich von einer Nase übergriffen, die zu einem Kunststoff-Klammerteil gehört,
das im Druckgußteil um einen Sollbruch-Stift schwenkbar gelagert ist. Die Nase erstreckt
sich in Zugrichtung einer Öse dieses Klammerteils, und das als zweiarmiger Hebel ausgebildete
Klammerteil weist jenseits des Sollbruchstiftes einen federartigen Bügel auf, der
an dem Zinkguß- oder Spritzgußteil abgestützt ist, wie dies die Zeichnung zeigt. Dieser
Federbügel ist blattfederartig ausgebildet.
[0059] Durch diese Konstruktion ist es möglich, die Wickelwelle mit der Vorrichtung in die
Verankerung mit dem ortsfesten Stift nach Art eines Schnappverschlusses zu überführen.
Will man - aus welchem Grunde auch immer - diese Verbindung zur Wand hin lösen, dann
zieht man an der Öse, so daß unter Verformung des blattfederförmigen Teils und Drehung
um den Sollbruch-Stift die Nase den ortsfesten Bolzen freigibt. Das ist beispielsweise
für Wartungszwecke und dergleichen zweckdienlich.
[0060] Der Sollbruch-Stift hat die Aufgabe, bei einem Versagen der Vorrichtung das Kunststoffteil
und damit die Klammer aus seiner Verbindung mit dem Spritzgußteil zu lösen, so daß
die Vorrichtung entlang der Konsole frei gleiten kann und dadurch das Torblatt nicht
beschädigt wird, sondern im Zweifelsfalle auch weiterbetrieben werden kann.
1. Rolltor, insbesondere mit in der Dicke mehrschichtig aufgebauten Behängen, mit einer
Wickelwelle zum Auf- und Abwickeln des Behanges oder Rolltorpanzers, an der eine Vorrichtung
angreift, die die Wickelwelle längs eines Tragarms einer Tragkonsole in Abhängigkeit
von der Wickeldicke verschiebt, mit einem von der Wickelwelle (6) angetriebenen ersten
Getrieberad (3) mit einem ggfs. über einen Getriebezug (5 bis 7) getrieblich damit
verbundenes letztes Getrieberad (7) und mit einem sich in Richtung des Tragarms erstreckenden,
bezüglich der Wandkonsole ortsfest angeordneten Translationsteil, längs welchem sich
ein von dem letzten Getrieberad (7) angetriebenes Rotationsteil (8) - bei Drehung
der Wickelwelle (6) in Abrollrichtung - in Richtung auf die Ablaufseite des Wickels
bewegt, wobei die Vorrichtung mit einer wandseitigen Halterung versehen ist, die einen
ortsfest gehaltenen Stift aufweist, der bei in seiner Arbeitslage eingeführter Vorrichtung
in eine einseitig offene Klammerung eingreift.
2. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klammerung derart ausgebildet ist, daß beim Entlangschieben der Vorrichtung
in Richtung auf die Wand bzw. den Sturz oberhalb der Toröffnung die klammerartige
Öffnung sich bei Angriff an dem Bolzen weitet und dieser in eine klammerartig umfaßte
Öffnung gerät.
3. Rolltor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung zumindest von dem Bauteil, beispielsweise Druckgußteil, gebildet ist,
an dem auch Spindeln des Translationsteils der Vorrichtung gehalten sind, und zwar
derart, daß eine zur Wand hin geöffnete Ausbuchtung entsteht, in die der ortsfeste
Stift letztlich gelangt.
4. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Öffnung im Mittelbereich von einer Nase übergriffen ist, die zu einem
Kunststoff-Klammerteil gehört, daß in dem Bauteil - Druckgußteil - um einen Sollbruch-Stift
schwenkbar gelagert ist, wobei die Nase sich in Zugrichtung einer Öse des Klammerteils
erstreckt, das insbesondere als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist und jenseits des
Sollbruchstiftes einen federartigen Bügel aufweist, der an dem Bauteil abgestützt
ist.
5. Rolltor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Federbügel blattfederartig ausgebildet ist.
6. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Getrieberad ein Tellerrad ist, welches axial sich erstreckende Bolzen
aufweist, die in Öffnungen der Wickelwelle eingreifen, wobei die Öffnungen in einer
in die als Hohlzylinder ausgebildete Wickelwelle nach innen versetzt eingeschweißte
kreisförmige Seitenronde angebracht sind.
7. Rolltor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tellerrad mit einem Kegelrad als erstes Glied in dem Getriebezug kämmt, daß
sich koaxial an das Kegelrad ein dazu drehfestes erstes Zahnrad als zweites Glied
des Getriebezuges anschließt und daß das Kegelrad und das erste Zahnrad einstückig
ausgebildet sind, wobei parallel zu dem ersten Zahnrad mit diesem kämmende zweite
Zahnräder als weitere Glieder des Getriebezuges vorgesehen sein können und koaxial
zu jedem zweiten Zahnrad ein dazu drehfestes drittes Zahnrad größeren Durchmessers
und größerer Zähnezahl als letztes Getrieberad angeordnet sein kann und die dritten
Zahnräder jeweils mit vierten Zahnrädern kämmen können, die ein Innengewinde aufweisen
und das Rotationsteil bilden.
8. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Translationsteil zwei Gewindestangen mit Außengewinde vorgesehen sind, die
in Innengewinde des Rotationsteils eingreifen, daß die Gewindestangen an ihrem freien
Ende starr miteinander über eine Quertraverse verbunden sind und daß die Quertraverse
in ihrem mittleren Bereich eine Haltevorrichtung für den Angriff an der Wand oder
dergleichen aufweist.
9. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Seitenronde zugewandte Seite der Vorrichtung mit einer kreisringförmigen
Blechscheibe versehen ist, welche in einer umfangsseitig verlaufenden Nut an dem Tellerrad
eingreift.
10. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung für den nachträglichen Anbau um die Achse der Wickelwelle zweigeteilt
ausgebildet ist.