(19)
(11) EP 0 441 767 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.1991  Patentblatt  1991/33

(21) Anmeldenummer: 91890013.5

(22) Anmeldetag:  28.01.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C21C 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 01.02.1990 AT 216/90
10.01.1991 AT 42/91

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE INDUSTRIEANLAGENBAU GMBH
A-4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Fohler, Johann
    A-4040 Puchenau (AT)
  • Smejkal, Hellmuth
    A-4030 Linz (AT)
  • Höllwarth, Ernst
    A-4523 Neuzeug (AT)

(74) Vertreter: Kopecky, Helmut 
Zollergasse 37/5, Postfach 201
A-1070 Wien
A-1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Medienversorgung an einer Blaslanze


    (57) Bei einer Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze (1) für ein metallurgisches Gefäß mit einer an einem Lanzenträger (2) angeordneten Blaslanze ist ein mit mindestens einer Medienversorgungsleitung (18, 19, 20) verbundenes Anschlußstück (17) des Lanzenträgers (2) an ein Gegenanschlußstück (5) der Blaslanze (1) preßbar, sodaß die Medienversorgungsleitung (18, 19, 20) an einen korrespondierenden Medienkanal (6, 7, 8) der Blaslanze (1) dichtend anpreßbar ist.
    Um eine Dichtheit der Verbindung zwischen Blaslanze (1) und Lanzenträger (2) in einfacher Weise und ohne manuelle Manipulationen sicherstellen zu können, ist an dem Lanzenträger (2) eine Verschiebeeinrichtung (21) mit einer Aufnahme (23) für die Blaslanze (1) zum Bewegen des Gegenanschlußstückes (5) von einer Freigabeposition in eine Kuppelposition und umgekehrt vorgesehen, die mittels einer Antriebsvorrichtung (25) bewegbar ist, welche Antriebsvorrichtung (25) das Gegenanschlußstück (5) gegen das Anschlußstück (17) in Kuppelposition anpreßt und die Verschiebeeinrichtung (21) in Kuppelposition unter Formschluß selbsthemmend fixiert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Stahlwerkskonverter, mit einer an einem Lanzenträger angeordneten Blaslanze, wobei ein mit mindestens einer Medienversorgungsleitung verbundenes Anschlußstück des Lanzenträgers an ein Gegenanschlußstück der Blaslanze anpreßbar und die mindestens eine Medienversorgungsleitung an einen korrespondierenden Medienkanal der Blaslanze dichtend anschließbar ist.

    [0002] Eine Einrichtung dieser Art ist aus der US-A 3 291 471 bekannt. Das Anschlußstück und das Gegenanschlußstück sind bei dieser bekannten Einrichtung als Platten ausgebildet, die aneinander gelegt und gegeneinander gepreßt werden. Die den erforderlichen Preßdruck aufbringende Einrichtung ist in der US-A 3 291 471 nicht dargestellt. Es ist jedoch intern bekannt, hiefür Schraubenbolzen (vgl. z.B. AT-B 350601) vorzusehen. Diese müssen manuell betätigt werden, was nicht nur zeitaufwendig, sondern auch, da der Lanzenträger nur schwer zugängig ist, umständlich durchzuführen ist. Zudem birgt jede manuelle Manipulation, insbesondere eine Manipulation an schwer zugänglichen Stellen, Fehlerquellen; es kann zu einer Undichtheit des Anschlusses zwischen Blaslanze und Lanzenträger kommen.

    [0003] Da die Blaslanze mit Kühlwasser und Sauerstoff zu versorgen ist, ist eine Undichtheit, die zu einem Austritt dieser beiden Medien führt, gefährlich. Nachteilig ist insbesondere der Übertritt der Medien von einer Zuführleitung in die andere, da bei Übertritt von Sauerstoff in den Wasserkreislauf unerwünschte Reaktionen des Sauerstoffs mit im Kühlwasser vorhandenen Fetten eintreten können und bei Eintritt von Wasser in die Sauerstoffleitung das Wasser über die Blaslanze letztlich in den Konverter gelangt und dort zu heftigen Reaktionen führt. Weiters besteht der Wunsch, eine während des Betriebes defekt werdende Blaslanze in kürzester Zeit auszutauschen, um den Frischprozeß ordnungsgemäß beenden zu können. Dies ist mit manuell zu lösenden Schraubenbolzen jedoch nicht möglich, ein Austausch ist nur mit erheblichem Zeitverlust möglich.

    [0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der ein Kuppeln der Blaslanze an den Lanzenträger einfach und rasch durchführbar ist und keine von Hand aus an der Kupplungsstelle durchzuführenden Manipulationen erforderlich sind. Weiters soll eine zuverlässige Dichtheit der Verbindung zwischen Blaslanze und Lanzenträger sichergestellt sein, welche Dichtheit auch während des Betriebes der Blaslanze - bei dem sie Vibrationen und Schwingungen ausgesetzt ist - zuverlässig aufrecht erhalten bleibt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Lanzenträger eine Verschiebeeinrichtung mit einer Aufnahme für die Blaslanze zum Bewegen des Gegenanschlußstückes von einer Freigabeposition in eine Kuppelposition und umgekehrt vorgesehen ist, die mittels einer Antriebsvorrichtung bewegbar ist, welche Antriebsvorrichtung das Gegenanschlußstück gegen das Anschlußstück in Kuppelposition anpreßt und die Verschiebeeinrichtung in Kuppelposition unter Formschluß selbsthemmend fixiert.

    [0006] Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung einen Kniehebel aufweist, der in Kuppelposition knapp über seine gestreckte Lage hinaus bewegbar ist, wobei zweckmäßig einer der beiden den Kniehebel bildenden Hebel an der Verschiebeeinrichtung und ein Hebel an einer Stelleinrichtung angelenkt ist, und daß der nicht an der Verschiebeeinrichtung angelenkte Hebel am Lanzenträger federnd abgestützt ist.

    [0007] Eine eine hohe Betriebssicherheit aufweisende Stelleinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie als Linearantrieb ausgebildet ist und am Lanzenträger gelenkig befestigt ist, wobei vorteilhaft die Stelleinrichtung von zwei an einem Hebel des Kniehebels angelenkten Stangen gebildet ist, die etwa diametral zueinander und etwa senkrecht zum gestreckten Kniehebel angeordnet sind und mittels jeweils eines Motors betätigbar sind.

    [0008] Eine besonders sichere Aufnahme und Führung der Blaslanze ist dadurch erzielbar, daß die Verschiebeeinrichtung zwei zueinander parallel im Abstand voneinander angeordnete Führungswangen aufweist, die entlang von am Lanzenträger angeordneten Führungsschienen bewegbar sind und die von jeweils einem eigenen Kniehebel betätigbar sind, wobei die beiden Kniehebel synchron antreibbar sind.

    [0009] Eine Verriegelung der Blaslanze in Kuppelposition ist in einfacher Weise dadurch erzielbar, daß die Führungswangen jeweils nach oben zu offene Ausnehmungen für am Gegenanschlußstück der Blaslanze vorgesehene Halterungen aufweisen und die oberen Öffnungen der Ausnehmungen der Führungswangen in Kuppelposition von einem am Lanzenträger vorgesehenen Vorsprung überdeckt sind.

    [0010] Um eine exakte Führung der Blaslanze beim Anpressen des Gegenanschlußstückes an das Anschlußstück zu erreichen und eine absolute Dichtheit auch bei schweren und mit mehreren Medienversorgungsleitungen ausgestatteten Blaslanzen zu erzielen sind vorteilhaft an dem Lanzenträger zwei höhenmäßig übereinander und im Abstand voneinander angeordnete Verschiebeeinrichtungen vorgesehen, und weist das Gegenanschlußstück zu jeder der Aufnahmen der Verschiebeeinrichtungen korrespondierende Halterungen auf.

    [0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die den in einer Höhenlage befindlichen Verschiebeeinrichtungen zugeordneten Halterungen in den zugeordneten Aufnahmen über vertikale und horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen und die den weiteren Verschiebeeinrichtungen zugeordneten Halterungen lediglich über horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen abgestützt.

    [0012] Eine besonders einfache nur wenige bewegliche Teile aufweisende Konstruktion, bei der die Antriebsvorrichtung einen Kniehebel aufweist, der in Kuppelposition knapp über seine gestreckte Lage hinaus bewegbar ist wobei einer der beiden den Kniehebel bildenden Hebel an der Verschiebeeinrichtung und ein Hebel am Anschlußstück angelenkt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß einer der Hebel jeder der Verschiebeeinrichtungen aus zwei gegeneinander verschiebbaren, sich in Richtung der Achse des Hebels erstreckenden Teilen gebildet ist, wobei die beiden Teile mittels einer Federeinrichtung in eine Position, in der der Hebel seine größte Länge aufweist, gedrückt sind.

    [0013] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert, wobei die Fig. 1 und 2 die Einrichtung im teilweise geschnittenen Schrägriß mit abgekuppelter Blaslanze bzw. mit einer Blaslanze in Kuppelposition zeigen.

    [0014] Fig. 3 stellt einen gemäß der Linie III-III der Fig. 2 geführten Schnitt und Fig. 4 einen gemäß der Linie IV-IV der Fig. 3 geführten Schnitt dar.

    [0015] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt, wobei Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Einrichtung, und Fig. 6 eine Ansicht auf die Einrichtung von oben zeigt.

    [0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist eine Blaslanze 1 mittels eines Lastaufnahmemittels, wie eines Kranes, zu einem Lanzenträger 2 bringbar. Der Lanzenträger 2 kann als Wagen ausgebildet sein und ein vertikales und horizontales Verbringen der Blaslanze 1 gestatten, um die Blaslanze 1 von einer Warteposition oberhalb eines Konverters in Blasposition zu bringen.

    [0017] Die Blaslanze 1 weist an ihrem oberen Ende einen Lanzenkopf 3 auf, der mit einer zur Längsachse 4 der Blaslanze 1 parallel ausgerichteten Platte 5 versehen ist. In diese Platte 5 münden Medienkanäle 6,7,8, wie z.B. ein Sauerstoffkanal 6 und Kühlwasserzu- und -ableitungskanäle 7,8. Der Lanzenkopf 3 ist mit einem Bügel 9 versehen, der an das Lastaufnahmemittel (beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein Kranhaken 10) einhängbar ist. Weiters sind an dem Lanzenkopf 3 sich senkrecht zur Längsachse 4 der Blaslanze 1 erstreckende und parallel zur Platte 5 gerichtete Halterungen 11, die als Rundbolzen ausgebildet sind, vorgesehen.

    [0018] Der Lanzenträger 2 wird von einem im wesentlichen U-förmig gestalteten Gehäuse 14 gebildet, wobei zwischen den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 ein plattenförmiges parallel zur Rückwand 16 des Gehäuses 14 angeordnetes Anschlußstück 17 starr eingesetzt ist, an welches die Platte 5 des Lanzenkopfes 3, die das Gegenanschlußstück darstellt, anlegbar und anpreßbar ist, wie dies später noch beschrieben wird. In das Anschlußstück 17 münden Medienversorgungsleitungen 18,19,20, die so angeordnet sind, daß ihre Mündungen 18′,19′,20′ zu den Mündungen der Medienkanäle 6, 7, 8 in der Platte des Lanzenkopfes fluchten, wenn die Blaslanze 1 in Kuppelposition, die in Fig. 2 dargestellt ist, gebracht ist.

    [0019] In das Anschlußstück 17 des Gehäuses 14 sind die Mündungen 18′, 19′, 20′ der Medienversorgungsleitungen 18, 19, 20 umgebende Ringnuten 12 eingearbeitet, in die Dichtungen 13 eingesetzt sind. Um bei Undichtheit dieser Dichtungen 13 zu gewährleisten, daß es zu keinem Kontakt der Medien untereinander bzw. zu einem Überströmen eines Mediums von einem Kanal in den anderen kommt, sind weiters nicht näher dargestellte Entlastungskanäle in die Platte eingearbeitet.

    [0020] Zum Bewegen des Lanzenkopfes 3 gegen das Anschlußstück 17 dient eine Verschiebeeinrichtung 21, die von zwei an den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 angeordneten und über Führungsschienen 22 abgestützten Führungswangen gebildet ist. Diese Führungswangen 21 weisen U-förmige als nach oben zu offene Ausnehmungen ausgebildete Aufnahmen 23 auf, in die die am Lanzenkopf 3 vorgesehenen Halterungen 11 einsetzbar sind. Die Führungsschienen 22 der Führungswangen 21 erstrecken sich rechtwinkelig zu dem plattenförmigen Anschlußstück 17, wodurch die Blaslanze 1 genau senkrecht hierzu und zur Platte 5 des Lanzenkopfes 3 von einer Freigabeposition (Fig. 1) in eine Kuppelposition (Fig. 2) und retour bewegbar ist.

    [0021] An den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 sind die Führungswangen 21 teilweise übergreifende Vorsprünge 24 vorgesehen, die bewirken, daß die nach oben offenen U-förmigen Ausnehmungen 23 der Führungswangen 21 lediglich in der Freigabeposition (Fig. 1) der Führungswangen 21 von oben zugänglich sind, in Kuppelposition (Fig. 2) hingegen von diesen Vorsprüngen 24 überdeckt sind. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Halterungen 11 des Lanzenkopfes 3 in den Ausnehmungen 24 der Führungswangen 21 in Kuppelposition fixiert sind.

    [0022] Zum Bewegen der Führungswangen 21 von der Kuppelposition in die Freigabeposition bzw. umgekehrt, dient eine zwei Kniehebel 25 umfassende Antriebsvorrichtung, die wie folgt ausgebildet ist:

    [0023] An jeder der beiden Führungswangen 21 ist je ein Hebel 26 je eines Kniehebels 25 mit einem Ende angelenkt. Mit seinem anderen Ende ist jeder der Hebel 26 an jeweils einem weiteren Hebel 27, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Kreisscheibe ausgebildet ist, angelenkt.

    [0024] Die beiden Kreisscheiben 27 der beiden Kniehebel 25 sind zueinander fluchtend ausgerichtet und über eine zentral angeordnete Achse 28 an einem Lagerbock 29 drehbar gelagert. Dieser Lagerbock ist an der Rückwand 16 des Gehäuses 14 über Federelemente 30 befestigt, sodaß er mit einem Stützflansch 31 an die Rückwand 16 des Gehäuses 14 angepreßt ist, von dieser jedoch auch geringfügig entgegen der Federkraft der Federelemente 30 abgehoben werden kann. Die Federelemente 30 weisen Schrauben- oder Tellerfedern 32 auf, die jeweils an einem den Stützflansch 31 des Lagerbocks 29 durchsetzenden und an der Rückwand 16 befestigten Bolzen 33 aufgeschoben sind und sich einerseits an dem Stützflansch 31 und andererseits an einer am freien Ende des Bolzens 33 befestigten Halterung 34 abstützen. Die Federelemente 30 stehen unter Vorspannung, sodaß der Lagerbock 29 mit einer vorbestimmten Vorspannkraft gegen die Rückwand 16 des Gehäuses 14 gepreßt ist.

    [0025] Die Bewegung der beiden Kniehebel 25 erfolgt synchron über eine an den Kreisscheiben 27 angelenkte Stelleinrichtung 35, die als Linearantrieb ausgebildet ist. Die Stelleinrichtung 35 weist an den Kreisscheiben 27 angelenkte Stangen 36 auf, die etwa senkrecht zu den gestreckten Kniehebeln 25 und parallel zur Achse 4 der Blaslanze 1 angeordnet und diametral zueinander ausgerichtet sind. Jeweils zwei in die selbe Richtung weisende Stangen 36 sind mit einem Querträger 37 verbunden, der an einer linear verschiebbaren Stange 38 montiert ist. Die Verschiebung wird jeweils von einem Motor 39 bewerkstelligt, der über ein Getriebe 40 eine Längsverschiebung dieser Stange 38 beispielsweise über eine Spindelmutter bewirkt. Jede der Antriebseinheiten 38,39,40 ist an am Gehäuse 14 starr montierten und vom Gehäuse 14 nach oben und unten ragenden Halterungen 41 gelenkig befestigt, sodaß die Stangen 36,38 beim Verstellen der Kreisbewegung des die Stangen 36 mit der Kreisscheibe 27 verbindenden Gelenkes ohne Behinderung folgen können.

    [0026] Die Dimensionen der Hebel 26, 27 und des Lagerbocks 29 sind so bemessen, daß der Lagerbock 29 in der Freigabeposition der Verschiebeeinrichtung 21 mit seinem Stützflansch 31 an der Rückwand 16 des Gehäuses 14 aufliegt, in der Kuppelposition jedoch, in der die Kniehebel 25 knapp über ihre gestreckte Lage hinaus bewegt sind, in geringfügigem Abstand 42 von der Rückwand 16 des Gehäuses 14 liegt. Hiedurch ist sichergestellt, daß das Anschluß- und Gegenanschlußstück 5 und 17 gegeneinander gepreßt sind, wobei zur Aufrechterhaltung der Kuppelposition keinerlei Kräfte von der die Verschiebeeinrichtung 21 betätigenden Stelleinrichtung 35 erforderlich sind, d.h. mit anderen Worten, daß die Kuppelposition auch bei Ausfall der Energieversorgung der Motoren 39 aufrecht erhalten werden kann. Um in diesem Fall jedoch ein Entfernen der Blaslanze 1 zu ermöglichen, ist eine Notlüftung vorgesehen, die z.B. als manuelle Betätigungsmöglichkeit der Stelleinrichtung 35 ausgebildet sein kann.

    [0027] Gemäß der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform sind an dem Lanzenkopf 3 sich senkrecht zur Längsachse 4 der Blaslanze 1 erstreckende und parallel zur Platte 5 gerichtete sowie im vertikalen Abstand A übereinander angeordnete Halterungen 11 mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen, die sich paarweise zu beiden Seiten des Lanzenkopfes 3 erstrecken.

    [0028] Zum Bewegen des Lanzenkopfes 3 gegen das Anschlußstück 17 dienen zwei im Gehäuse 14 höhenmäßig übereinander und im Abstand A voneinander angeordnete Verschiebeeinrichtungen 21, die jeweils von zwei an den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 angeordneten und über Führungsschienen 22 abgestützten Führungswangen 21 gebildet sind. Diese Führungswangen 21 weisen U-förmige nach oben zu offene Aufnahmen 23 auf, in die die am Lanzenkopf 3 vorgesehenen Halterungen 11 einsetzbar sind.

    [0029] Die Aufnahmen 23 der in einer Höhenlage angeordneten Führungswangen 21 weisen sowohl vertikale und horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen 43, 44 auf, wogegen die Aufnahmen 23 der in der anderen Höhenlage angeordneten Führungswangen 21 lediglich horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen 44 aufweisen.

    [0030] Zum Bewegen der Führungswangen 21 von der Kuppelposition in die Freigabeposition bzw. umgekehrt, dient eine Kniehebel 25 umfassende Antriebsvorrichtung, die wie folgt ausgebildet ist:

    [0031] An jeder der Führungswangen 21 ist jeweils ein Hebel 45 je eines Kniehebels 25 mit einem Ende angelenkt. Mit seinem anderen Ende ist jeder der Hebel 45 an jeweils einem weiteren Hebel 46 angelenkt, der jeweils an dem plattenförmigen Anschlußstück 17 gelenkig abgestützt ist. Die Kniegelenke der in jeweils einer Höhenlage angeordneten Kniehebel 25 sind durch eine Achse 47 miteinander verbunden.

    [0032] Die Bewegung der beiden Kniehebel 25 der in einer Höhenlage angeordneten Führungswangen 21 erfolgt synchron über eine an der gemeinsamen Achse 47 der Kniehebel 25 angelenkte Stelleinrichtung 48, die als Linearantrieb ausgebildet ist.

    [0033] Die Hebel 45 sind jeweils aus zwei zueinander fluchtenden Teilen 45′, 45˝ gebildet, die gegeneinander verschiebbar sind, so daß die Hebel 45 unterschiedliche Längen einnehmen können. Eine zwischen den Teilen 45′ und 45˝ vorgesehene Federeinrichtung 49, wie z. B. ein Tellerfederpaket drückt die beiden Teile 45′ und 45˝ in eine Position, in der die Länge des Hebels 45 am größten ist.

    [0034] Die Dimensionen der Hebel 45, 46 sind so bemessen, daß in der Kuppelposition, in der das Gegenanschlußstück, d.h. die Platte 5, am Anschlußstück 17 anliegt und die Kniehebel 25 knapp über ihre gestreckte Lage hinaus bewegt sind, der Hebel 45 in seiner Länge verkürzt ist. Hiedurch ist sichergestellt, daß das Anschluß- und Gegenanschlußstück 5 und 17 infolge der Federeinrichtungen 39 gegeneinander gepreßt sind, wobei zur Aufrechterhaltung der Kuppelposition keinerlei Kräfte von der die Verschiebeeinrichtung 21 betätigenden Stelleinrichtung 48 erforderlich sind, d.h. mit anderen Worten, daß die Kuppelposition auch bei Ausfall der Energieversorgung der Stelleinrichtung 48 aufrecht erhalten werden kann.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze (1) für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Stahlwerkskonverter, mit einer an einem Lanzenträger (2) angeordneten Blaslanze (1), wobei ein mit mindestens einer Medienversorgungsleitung (18,19,20) verbundenes Anschlußstück (17) des Lanzenträgers (2) an ein Gegenanschlußstück (5) der Blaslanze (1) anpreßbar und die mindestens eine Medienversorgungsleitung (18,19,20) an einen korrespondierenden Medienkanal (6,7,8) der Blaslanze (1) dichtend anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Lanzenträger (2) eine Verschiebeeinrichtung (21) mit einer Aufnahme (23) für die Blaslanze (1) zum Bewegen des Gegenanschlußstückes (5) von einer Freigabeposition (Fig. 1) in eine Kuppelposition (Fig. 2) und umgekehrt vorgesehen ist, die mittels einer Antriebsvorrichtung (25) bewegbar ist, welche Antriebsvorrichtung (25) das Gegenanschlußstück (5) gegen das Anschlußstück (17) in Kuppelposition (Fig. 2) anpreßt und die Verschiebeeinrichtung (21) in Kuppelposition unter Formschluß selbsthemmend fixiert.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (25) einen Kniehebel (25,26,27) aufweist, der in Kuppelposition (Fig. 2) knapp über seine gestreckte Lage hinaus bewegbar ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden den Kniehebel (25) bildenden Hebel (26) an der Verschiebeeinrichtung (21) und ein Hebel (27) an einer Stelleinrichtung (35) angelenkt ist, und daß der nicht an der Verschiebeeinrichtung (21) angelenkte Hebel (27) am Lanzenträger (2) federnd abgestützt ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (35) als Linearantrieb (38,39,40) ausgebildet ist und am Lanzenträger (2) gelenkig befestigt ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (35) von zwei an einem Hebel (27) des Kniehebels (25) angelenkten Stangen (36) gebildet ist, die etwa diametral zueinander und etwa senkrecht zum gestreckten Kniehebel (25) angeordnet sind und mittels jeweils eines Motors (39) betätigbar sind.
     
    6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebeeinrichtung (21) zwei zueinander parallele, im Abstand voneinander angeordnete Führungswangen aufweist, die entlang von am Lanzenträger (2) angeordneten Führungsschienen (22) bewegbar sind und die von jeweils einem eigenen Kniehebel (25) betätigbar sind, wobei die beiden Kniehebel (25) synchron antreibbar sind.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswangen (21) jeweils nach oben zu offene Aufnahmen (23) für am Gegenanschlußstück (5) der Blaslanze (1) vorgesehene Halterungen (11) aufweisen und die oberen Öffnungen der Aufnahmen (23) der Führungswangen (21) in Kuppelposition (Fig. 2) von einem am Lanzenträger (2) vorgesehenen Vorsprung (24) überdeckt sind.
     
    8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Lanzenträger (2) zwei höhenmäßig übereinander und im Abstand (A) voneinander angeordnete Verschiebeeinrichtungen (21) vorgesehen sind, und das Gegenanschlußstück (5) zu jeder der Aufnahmen (23) der Verschiebeeinrichtungen (21) korrespondierende Halterungen (11) aufweist (Fig. 5,6).
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den in einer Höhenlage befindlichen Verschiebeeinrichtungen (21) zugeordneten Halterungen (11) in den zugeordneten Aufnahmen (23) über vertikale und horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen (43, 44) und die den weiteren Verschiebeeinrichtungen (21) zugeordneten Halterungen (11) lediglich über horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen (44) abgestützt sind (Fig. 5,6).
     
    10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden den Kniehebel (25) bildenden Hebel (45) an der Verschiebeeinrichtung (21) und ein Hebel (46) am Anschlußstück (17) angelenkt ist und daß einer der Hebel jeder der Verschiebeeinrichtungen (21) aus zwei gegeneinander verschiebbaren, sich in Richtung der Achse des Hebels (45) erstreckenden Teilen (45′, 45˝) gebildet ist, wobei die beiden Teile (45′, 45˝) mittels einer Federeinrichtung (49) in eine Position, in der der Hebel (45) seine größte Länge aufweist, gedrückt sind (Fig. 5,6).
     




    Zeichnung