[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze für
ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Stahlwerkskonverter, mit einer an einem
Lanzenträger angeordneten Blaslanze, wobei ein mit mindestens einer Medienversorgungsleitung
verbundenes Anschlußstück des Lanzenträgers an ein Gegenanschlußstück der Blaslanze
anpreßbar und die mindestens eine Medienversorgungsleitung an einen korrespondierenden
Medienkanal der Blaslanze dichtend anschließbar ist.
[0002] Eine Einrichtung dieser Art ist aus der US-A 3 291 471 bekannt. Das Anschlußstück
und das Gegenanschlußstück sind bei dieser bekannten Einrichtung als Platten ausgebildet,
die aneinander gelegt und gegeneinander gepreßt werden. Die den erforderlichen Preßdruck
aufbringende Einrichtung ist in der US-A 3 291 471 nicht dargestellt. Es ist jedoch
intern bekannt, hiefür Schraubenbolzen (vgl. z.B. AT-B 350601) vorzusehen. Diese müssen
manuell betätigt werden, was nicht nur zeitaufwendig, sondern auch, da der Lanzenträger
nur schwer zugängig ist, umständlich durchzuführen ist. Zudem birgt jede manuelle
Manipulation, insbesondere eine Manipulation an schwer zugänglichen Stellen, Fehlerquellen;
es kann zu einer Undichtheit des Anschlusses zwischen Blaslanze und Lanzenträger kommen.
[0003] Da die Blaslanze mit Kühlwasser und Sauerstoff zu versorgen ist, ist eine Undichtheit,
die zu einem Austritt dieser beiden Medien führt, gefährlich. Nachteilig ist insbesondere
der Übertritt der Medien von einer Zuführleitung in die andere, da bei Übertritt von
Sauerstoff in den Wasserkreislauf unerwünschte Reaktionen des Sauerstoffs mit im Kühlwasser
vorhandenen Fetten eintreten können und bei Eintritt von Wasser in die Sauerstoffleitung
das Wasser über die Blaslanze letztlich in den Konverter gelangt und dort zu heftigen
Reaktionen führt. Weiters besteht der Wunsch, eine während des Betriebes defekt werdende
Blaslanze in kürzester Zeit auszutauschen, um den Frischprozeß ordnungsgemäß beenden
zu können. Dies ist mit manuell zu lösenden Schraubenbolzen jedoch nicht möglich,
ein Austausch ist nur mit erheblichem Zeitverlust möglich.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei
der ein Kuppeln der Blaslanze an den Lanzenträger einfach und rasch durchführbar ist
und keine von Hand aus an der Kupplungsstelle durchzuführenden Manipulationen erforderlich
sind. Weiters soll eine zuverlässige Dichtheit der Verbindung zwischen Blaslanze und
Lanzenträger sichergestellt sein, welche Dichtheit auch während des Betriebes der
Blaslanze - bei dem sie Vibrationen und Schwingungen ausgesetzt ist - zuverlässig
aufrecht erhalten bleibt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Lanzenträger eine Verschiebeeinrichtung
mit einer Aufnahme für die Blaslanze zum Bewegen des Gegenanschlußstückes von einer
Freigabeposition in eine Kuppelposition und umgekehrt vorgesehen ist, die mittels
einer Antriebsvorrichtung bewegbar ist, welche Antriebsvorrichtung das Gegenanschlußstück
gegen das Anschlußstück in Kuppelposition anpreßt und die Verschiebeeinrichtung in
Kuppelposition unter Formschluß selbsthemmend fixiert.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung
einen Kniehebel aufweist, der in Kuppelposition knapp über seine gestreckte Lage hinaus
bewegbar ist, wobei zweckmäßig einer der beiden den Kniehebel bildenden Hebel an der
Verschiebeeinrichtung und ein Hebel an einer Stelleinrichtung angelenkt ist, und daß
der nicht an der Verschiebeeinrichtung angelenkte Hebel am Lanzenträger federnd abgestützt
ist.
[0007] Eine eine hohe Betriebssicherheit aufweisende Stelleinrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Linearantrieb ausgebildet ist und am Lanzenträger gelenkig befestigt ist,
wobei vorteilhaft die Stelleinrichtung von zwei an einem Hebel des Kniehebels angelenkten
Stangen gebildet ist, die etwa diametral zueinander und etwa senkrecht zum gestreckten
Kniehebel angeordnet sind und mittels jeweils eines Motors betätigbar sind.
[0008] Eine besonders sichere Aufnahme und Führung der Blaslanze ist dadurch erzielbar,
daß die Verschiebeeinrichtung zwei zueinander parallel im Abstand voneinander angeordnete
Führungswangen aufweist, die entlang von am Lanzenträger angeordneten Führungsschienen
bewegbar sind und die von jeweils einem eigenen Kniehebel betätigbar sind, wobei die
beiden Kniehebel synchron antreibbar sind.
[0009] Eine Verriegelung der Blaslanze in Kuppelposition ist in einfacher Weise dadurch
erzielbar, daß die Führungswangen jeweils nach oben zu offene Ausnehmungen für am
Gegenanschlußstück der Blaslanze vorgesehene Halterungen aufweisen und die oberen
Öffnungen der Ausnehmungen der Führungswangen in Kuppelposition von einem am Lanzenträger
vorgesehenen Vorsprung überdeckt sind.
[0010] Um eine exakte Führung der Blaslanze beim Anpressen des Gegenanschlußstückes an das
Anschlußstück zu erreichen und eine absolute Dichtheit auch bei schweren und mit mehreren
Medienversorgungsleitungen ausgestatteten Blaslanzen zu erzielen sind vorteilhaft
an dem Lanzenträger zwei höhenmäßig übereinander und im Abstand voneinander angeordnete
Verschiebeeinrichtungen vorgesehen, und weist das Gegenanschlußstück zu jeder der
Aufnahmen der Verschiebeeinrichtungen korrespondierende Halterungen auf.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die den in einer Höhenlage befindlichen
Verschiebeeinrichtungen zugeordneten Halterungen in den zugeordneten Aufnahmen über
vertikale und horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen und die den weiteren Verschiebeeinrichtungen
zugeordneten Halterungen lediglich über horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen
abgestützt.
[0012] Eine besonders einfache nur wenige bewegliche Teile aufweisende Konstruktion, bei
der die Antriebsvorrichtung einen Kniehebel aufweist, der in Kuppelposition knapp
über seine gestreckte Lage hinaus bewegbar ist wobei einer der beiden den Kniehebel
bildenden Hebel an der Verschiebeeinrichtung und ein Hebel am Anschlußstück angelenkt
ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß einer der Hebel jeder der Verschiebeeinrichtungen
aus zwei gegeneinander verschiebbaren, sich in Richtung der Achse des Hebels erstreckenden
Teilen gebildet ist, wobei die beiden Teile mittels einer Federeinrichtung in eine
Position, in der der Hebel seine größte Länge aufweist, gedrückt sind.
[0013] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert, wobei die Fig. 1 und 2 die Einrichtung im teilweise geschnittenen
Schrägriß mit abgekuppelter Blaslanze bzw. mit einer Blaslanze in Kuppelposition zeigen.
[0014] Fig. 3 stellt einen gemäß der Linie III-III der Fig. 2 geführten Schnitt und Fig.
4 einen gemäß der Linie IV-IV der Fig. 3 geführten Schnitt dar.
[0015] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in den Fig. 5
und 6 dargestellt, wobei Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Einrichtung, und Fig.
6 eine Ansicht auf die Einrichtung von oben zeigt.
[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist eine Blaslanze 1 mittels eines Lastaufnahmemittels,
wie eines Kranes, zu einem Lanzenträger 2 bringbar. Der Lanzenträger 2 kann als Wagen
ausgebildet sein und ein vertikales und horizontales Verbringen der Blaslanze 1 gestatten,
um die Blaslanze 1 von einer Warteposition oberhalb eines Konverters in Blasposition
zu bringen.
[0017] Die Blaslanze 1 weist an ihrem oberen Ende einen Lanzenkopf 3 auf, der mit einer
zur Längsachse 4 der Blaslanze 1 parallel ausgerichteten Platte 5 versehen ist. In
diese Platte 5 münden Medienkanäle 6,7,8, wie z.B. ein Sauerstoffkanal 6 und Kühlwasserzu-
und -ableitungskanäle 7,8. Der Lanzenkopf 3 ist mit einem Bügel 9 versehen, der an
das Lastaufnahmemittel (beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein Kranhaken 10) einhängbar
ist. Weiters sind an dem Lanzenkopf 3 sich senkrecht zur Längsachse 4 der Blaslanze
1 erstreckende und parallel zur Platte 5 gerichtete Halterungen 11, die als Rundbolzen
ausgebildet sind, vorgesehen.
[0018] Der Lanzenträger 2 wird von einem im wesentlichen U-förmig gestalteten Gehäuse 14
gebildet, wobei zwischen den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 ein plattenförmiges
parallel zur Rückwand 16 des Gehäuses 14 angeordnetes Anschlußstück 17 starr eingesetzt
ist, an welches die Platte 5 des Lanzenkopfes 3, die das Gegenanschlußstück darstellt,
anlegbar und anpreßbar ist, wie dies später noch beschrieben wird. In das Anschlußstück
17 münden Medienversorgungsleitungen 18,19,20, die so angeordnet sind, daß ihre Mündungen
18′,19′,20′ zu den Mündungen der Medienkanäle 6, 7, 8 in der Platte des Lanzenkopfes
fluchten, wenn die Blaslanze 1 in Kuppelposition, die in Fig. 2 dargestellt ist, gebracht
ist.
[0019] In das Anschlußstück 17 des Gehäuses 14 sind die Mündungen 18′, 19′, 20′ der Medienversorgungsleitungen
18, 19, 20 umgebende Ringnuten 12 eingearbeitet, in die Dichtungen 13 eingesetzt sind.
Um bei Undichtheit dieser Dichtungen 13 zu gewährleisten, daß es zu keinem Kontakt
der Medien untereinander bzw. zu einem Überströmen eines Mediums von einem Kanal in
den anderen kommt, sind weiters nicht näher dargestellte Entlastungskanäle in die
Platte eingearbeitet.
[0020] Zum Bewegen des Lanzenkopfes 3 gegen das Anschlußstück 17 dient eine Verschiebeeinrichtung
21, die von zwei an den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 angeordneten
und über Führungsschienen 22 abgestützten Führungswangen gebildet ist. Diese Führungswangen
21 weisen U-förmige als nach oben zu offene Ausnehmungen ausgebildete Aufnahmen 23
auf, in die die am Lanzenkopf 3 vorgesehenen Halterungen 11 einsetzbar sind. Die Führungsschienen
22 der Führungswangen 21 erstrecken sich rechtwinkelig zu dem plattenförmigen Anschlußstück
17, wodurch die Blaslanze 1 genau senkrecht hierzu und zur Platte 5 des Lanzenkopfes
3 von einer Freigabeposition (Fig. 1) in eine Kuppelposition (Fig. 2) und retour bewegbar
ist.
[0021] An den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 sind die Führungswangen 21
teilweise übergreifende Vorsprünge 24 vorgesehen, die bewirken, daß die nach oben
offenen U-förmigen Ausnehmungen 23 der Führungswangen 21 lediglich in der Freigabeposition
(Fig. 1) der Führungswangen 21 von oben zugänglich sind, in Kuppelposition (Fig. 2)
hingegen von diesen Vorsprüngen 24 überdeckt sind. Hierdurch wird sichergestellt,
daß die Halterungen 11 des Lanzenkopfes 3 in den Ausnehmungen 24 der Führungswangen
21 in Kuppelposition fixiert sind.
[0022] Zum Bewegen der Führungswangen 21 von der Kuppelposition in die Freigabeposition
bzw. umgekehrt, dient eine zwei Kniehebel 25 umfassende Antriebsvorrichtung, die wie
folgt ausgebildet ist:
[0023] An jeder der beiden Führungswangen 21 ist je ein Hebel 26 je eines Kniehebels 25
mit einem Ende angelenkt. Mit seinem anderen Ende ist jeder der Hebel 26 an jeweils
einem weiteren Hebel 27, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Kreisscheibe
ausgebildet ist, angelenkt.
[0024] Die beiden Kreisscheiben 27 der beiden Kniehebel 25 sind zueinander fluchtend ausgerichtet
und über eine zentral angeordnete Achse 28 an einem Lagerbock 29 drehbar gelagert.
Dieser Lagerbock ist an der Rückwand 16 des Gehäuses 14 über Federelemente 30 befestigt,
sodaß er mit einem Stützflansch 31 an die Rückwand 16 des Gehäuses 14 angepreßt ist,
von dieser jedoch auch geringfügig entgegen der Federkraft der Federelemente 30 abgehoben
werden kann. Die Federelemente 30 weisen Schrauben- oder Tellerfedern 32 auf, die
jeweils an einem den Stützflansch 31 des Lagerbocks 29 durchsetzenden und an der Rückwand
16 befestigten Bolzen 33 aufgeschoben sind und sich einerseits an dem Stützflansch
31 und andererseits an einer am freien Ende des Bolzens 33 befestigten Halterung 34
abstützen. Die Federelemente 30 stehen unter Vorspannung, sodaß der Lagerbock 29 mit
einer vorbestimmten Vorspannkraft gegen die Rückwand 16 des Gehäuses 14 gepreßt ist.
[0025] Die Bewegung der beiden Kniehebel 25 erfolgt synchron über eine an den Kreisscheiben
27 angelenkte Stelleinrichtung 35, die als Linearantrieb ausgebildet ist. Die Stelleinrichtung
35 weist an den Kreisscheiben 27 angelenkte Stangen 36 auf, die etwa senkrecht zu
den gestreckten Kniehebeln 25 und parallel zur Achse 4 der Blaslanze 1 angeordnet
und diametral zueinander ausgerichtet sind. Jeweils zwei in die selbe Richtung weisende
Stangen 36 sind mit einem Querträger 37 verbunden, der an einer linear verschiebbaren
Stange 38 montiert ist. Die Verschiebung wird jeweils von einem Motor 39 bewerkstelligt,
der über ein Getriebe 40 eine Längsverschiebung dieser Stange 38 beispielsweise über
eine Spindelmutter bewirkt. Jede der Antriebseinheiten 38,39,40 ist an am Gehäuse
14 starr montierten und vom Gehäuse 14 nach oben und unten ragenden Halterungen 41
gelenkig befestigt, sodaß die Stangen 36,38 beim Verstellen der Kreisbewegung des
die Stangen 36 mit der Kreisscheibe 27 verbindenden Gelenkes ohne Behinderung folgen
können.
[0026] Die Dimensionen der Hebel 26, 27 und des Lagerbocks 29 sind so bemessen, daß der
Lagerbock 29 in der Freigabeposition der Verschiebeeinrichtung 21 mit seinem Stützflansch
31 an der Rückwand 16 des Gehäuses 14 aufliegt, in der Kuppelposition jedoch, in der
die Kniehebel 25 knapp über ihre gestreckte Lage hinaus bewegt sind, in geringfügigem
Abstand 42 von der Rückwand 16 des Gehäuses 14 liegt. Hiedurch ist sichergestellt,
daß das Anschluß- und Gegenanschlußstück 5 und 17 gegeneinander gepreßt sind, wobei
zur Aufrechterhaltung der Kuppelposition keinerlei Kräfte von der die Verschiebeeinrichtung
21 betätigenden Stelleinrichtung 35 erforderlich sind, d.h. mit anderen Worten, daß
die Kuppelposition auch bei Ausfall der Energieversorgung der Motoren 39 aufrecht
erhalten werden kann. Um in diesem Fall jedoch ein Entfernen der Blaslanze 1 zu ermöglichen,
ist eine Notlüftung vorgesehen, die z.B. als manuelle Betätigungsmöglichkeit der Stelleinrichtung
35 ausgebildet sein kann.
[0027] Gemäß der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform sind an dem Lanzenkopf
3 sich senkrecht zur Längsachse 4 der Blaslanze 1 erstreckende und parallel zur Platte
5 gerichtete sowie im vertikalen Abstand A übereinander angeordnete Halterungen 11
mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen, die sich paarweise zu beiden Seiten des Lanzenkopfes
3 erstrecken.
[0028] Zum Bewegen des Lanzenkopfes 3 gegen das Anschlußstück 17 dienen zwei im Gehäuse
14 höhenmäßig übereinander und im Abstand A voneinander angeordnete Verschiebeeinrichtungen
21, die jeweils von zwei an den zueinander parallelen Seiten 15 des Gehäuses 14 angeordneten
und über Führungsschienen 22 abgestützten Führungswangen 21 gebildet sind. Diese Führungswangen
21 weisen U-förmige nach oben zu offene Aufnahmen 23 auf, in die die am Lanzenkopf
3 vorgesehenen Halterungen 11 einsetzbar sind.
[0029] Die Aufnahmen 23 der in einer Höhenlage angeordneten Führungswangen 21 weisen sowohl
vertikale und horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen 43, 44 auf, wogegen die
Aufnahmen 23 der in der anderen Höhenlage angeordneten Führungswangen 21 lediglich
horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen 44 aufweisen.
[0030] Zum Bewegen der Führungswangen 21 von der Kuppelposition in die Freigabeposition
bzw. umgekehrt, dient eine Kniehebel 25 umfassende Antriebsvorrichtung, die wie folgt
ausgebildet ist:
[0031] An jeder der Führungswangen 21 ist jeweils ein Hebel 45 je eines Kniehebels 25 mit
einem Ende angelenkt. Mit seinem anderen Ende ist jeder der Hebel 45 an jeweils einem
weiteren Hebel 46 angelenkt, der jeweils an dem plattenförmigen Anschlußstück 17 gelenkig
abgestützt ist. Die Kniegelenke der in jeweils einer Höhenlage angeordneten Kniehebel
25 sind durch eine Achse 47 miteinander verbunden.
[0032] Die Bewegung der beiden Kniehebel 25 der in einer Höhenlage angeordneten Führungswangen
21 erfolgt synchron über eine an der gemeinsamen Achse 47 der Kniehebel 25 angelenkte
Stelleinrichtung 48, die als Linearantrieb ausgebildet ist.
[0033] Die Hebel 45 sind jeweils aus zwei zueinander fluchtenden Teilen 45′, 45˝ gebildet,
die gegeneinander verschiebbar sind, so daß die Hebel 45 unterschiedliche Längen einnehmen
können. Eine zwischen den Teilen 45′ und 45˝ vorgesehene Federeinrichtung 49, wie
z. B. ein Tellerfederpaket drückt die beiden Teile 45′ und 45˝ in eine Position, in
der die Länge des Hebels 45 am größten ist.
[0034] Die Dimensionen der Hebel 45, 46 sind so bemessen, daß in der Kuppelposition, in
der das Gegenanschlußstück, d.h. die Platte 5, am Anschlußstück 17 anliegt und die
Kniehebel 25 knapp über ihre gestreckte Lage hinaus bewegt sind, der Hebel 45 in seiner
Länge verkürzt ist. Hiedurch ist sichergestellt, daß das Anschluß- und Gegenanschlußstück
5 und 17 infolge der Federeinrichtungen 39 gegeneinander gepreßt sind, wobei zur Aufrechterhaltung
der Kuppelposition keinerlei Kräfte von der die Verschiebeeinrichtung 21 betätigenden
Stelleinrichtung 48 erforderlich sind, d.h. mit anderen Worten, daß die Kuppelposition
auch bei Ausfall der Energieversorgung der Stelleinrichtung 48 aufrecht erhalten werden
kann.
1. Einrichtung zur Medienversorgung einer Blaslanze (1) für ein metallurgisches Gefäß,
insbesondere einen Stahlwerkskonverter, mit einer an einem Lanzenträger (2) angeordneten
Blaslanze (1), wobei ein mit mindestens einer Medienversorgungsleitung (18,19,20)
verbundenes Anschlußstück (17) des Lanzenträgers (2) an ein Gegenanschlußstück (5)
der Blaslanze (1) anpreßbar und die mindestens eine Medienversorgungsleitung (18,19,20)
an einen korrespondierenden Medienkanal (6,7,8) der Blaslanze (1) dichtend anschließbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Lanzenträger (2) eine Verschiebeeinrichtung
(21) mit einer Aufnahme (23) für die Blaslanze (1) zum Bewegen des Gegenanschlußstückes
(5) von einer Freigabeposition (Fig. 1) in eine Kuppelposition (Fig. 2) und umgekehrt
vorgesehen ist, die mittels einer Antriebsvorrichtung (25) bewegbar ist, welche Antriebsvorrichtung
(25) das Gegenanschlußstück (5) gegen das Anschlußstück (17) in Kuppelposition (Fig.
2) anpreßt und die Verschiebeeinrichtung (21) in Kuppelposition unter Formschluß selbsthemmend
fixiert.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (25)
einen Kniehebel (25,26,27) aufweist, der in Kuppelposition (Fig. 2) knapp über seine
gestreckte Lage hinaus bewegbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden den Kniehebel
(25) bildenden Hebel (26) an der Verschiebeeinrichtung (21) und ein Hebel (27) an
einer Stelleinrichtung (35) angelenkt ist, und daß der nicht an der Verschiebeeinrichtung
(21) angelenkte Hebel (27) am Lanzenträger (2) federnd abgestützt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (35)
als Linearantrieb (38,39,40) ausgebildet ist und am Lanzenträger (2) gelenkig befestigt
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (35)
von zwei an einem Hebel (27) des Kniehebels (25) angelenkten Stangen (36) gebildet
ist, die etwa diametral zueinander und etwa senkrecht zum gestreckten Kniehebel (25)
angeordnet sind und mittels jeweils eines Motors (39) betätigbar sind.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebeeinrichtung (21) zwei zueinander parallele, im Abstand voneinander
angeordnete Führungswangen aufweist, die entlang von am Lanzenträger (2) angeordneten
Führungsschienen (22) bewegbar sind und die von jeweils einem eigenen Kniehebel (25)
betätigbar sind, wobei die beiden Kniehebel (25) synchron antreibbar sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswangen (21) jeweils
nach oben zu offene Aufnahmen (23) für am Gegenanschlußstück (5) der Blaslanze (1)
vorgesehene Halterungen (11) aufweisen und die oberen Öffnungen der Aufnahmen (23)
der Führungswangen (21) in Kuppelposition (Fig. 2) von einem am Lanzenträger (2) vorgesehenen
Vorsprung (24) überdeckt sind.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Lanzenträger (2) zwei höhenmäßig übereinander und im Abstand (A) voneinander
angeordnete Verschiebeeinrichtungen (21) vorgesehen sind, und das Gegenanschlußstück
(5) zu jeder der Aufnahmen (23) der Verschiebeeinrichtungen (21) korrespondierende
Halterungen (11) aufweist (Fig. 5,6).
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den in einer Höhenlage
befindlichen Verschiebeeinrichtungen (21) zugeordneten Halterungen (11) in den zugeordneten
Aufnahmen (23) über vertikale und horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen (43,
44) und die den weiteren Verschiebeeinrichtungen (21) zugeordneten Halterungen (11)
lediglich über horizontale Kräfte aufnehmende Stützflächen (44) abgestützt sind (Fig.
5,6).
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden den Kniehebel (25) bildenden Hebel (45) an der Verschiebeeinrichtung
(21) und ein Hebel (46) am Anschlußstück (17) angelenkt ist und daß einer der Hebel
jeder der Verschiebeeinrichtungen (21) aus zwei gegeneinander verschiebbaren, sich
in Richtung der Achse des Hebels (45) erstreckenden Teilen (45′, 45˝) gebildet ist,
wobei die beiden Teile (45′, 45˝) mittels einer Federeinrichtung (49) in eine Position,
in der der Hebel (45) seine größte Länge aufweist, gedrückt sind (Fig. 5,6).