[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum chaotischen Zwischenlagern von Wickelkörpern,
bei dem die Wickelkörper auf einer Lagerfläche Stirnseite auf Stirnseite gestapelt
werden, indem sie von einem Eingangsort aufgenommen, in angehobener Position zu einem
bestimmten Ort transportiert, dort wieder abgesenkt und auf der Lagerfläche oder einem
Turm abgesetzt werden, und bei dem die auszulagernden Wickelkörper von ihrem Lagerort
- erforderlichenfalls nach Abheben und Ablagern darübergestapelter Wickelkörper an
einen anderen Ort - angehoben und in angehobener Position an einen Ausgangsort transportiert
und dort abgesetzt werden. Die Erfindung betrifft des weiteren eine Ein- und Auslagerungsvorrichtung
für die Zwischenlagerung von zu Türmen gestapelten Wickelkörpern, insbesondere aus
Papierbahnen, mit einer Kranvorrichtung, an dem ein Lastaufnahmemittel heb- und senkbar
aufgehängt ist, wobei eine Datenverarbeitungsanlage vorgesehen ist, in die beim Einlagern
Eigenschaften und Lagerort jedes Wickelkörpers speicherbar sind und die eine durch
die Speicherung programmierbare Steuerung für die Bewegung der Kranvorrichtung und
des Lastaufnahmemittels bei der Einlagerung und bei der Auslagerung aufweist.
[0002] Insbesondere bei der Papiererzeugung und -verarbeitung sind Zwischenlager, auch Pufferlager
genannt, erforderlich, weil gewöhnlich zwei Fertigungsvorgänge nach unterschiedlichen
Kriterien aufeinanderfolgen. In solchen Zwischenlagern werden Papierrollen auf einer
Lagerfläche zu einer Vielzahl von Türmen gestapelt, indem die Wickelkörper Stirnseite
auf Stirnseite übereinandergesetzt werden. Zwischenlager üblicher Größe haben beispielsweise
350 Türmplätze, wobei die Rollen zwischen 500 und 3000 mm hoch sind und die Türme
eine Höhe von ca. 11 m haben. Die Förderbreite beträgt etwa 25 m und die Länge 65
m. Auf diese Weise können etwa 6000 t Papier zwischengelagert werden. Selbstverständlich
können solche Zwischenlager auch für Rollen aus Metall- oder Folienbänder oder aus
Textilbahnen in Frage kommen.
[0003] Für das Einlagern und Auslagern der Wickelkörper ist eine Kranvorrichtung vorgesehen,
die aus einer zwischen zwei Schienen sich erstreckenden Kranbrücke sowie einer auf
der Kranbrücke verfahrbaren Laufkatze besteht. An der Laufkatze ist ein Lastaufnahmemittel
aufgehängt, mit dem jeweils ein Wickelkörper aufgenommen werden kann. Bekannte Lastaufnahmemittel
sind Vakuumheber, die auf die Stirnseite eines Wickelkörpers aufgesetzt werden und
den Wickelkörper dann durch Unterdruck halten, oder auch Innengreifer. Letztere werden
bei Wickelkörpern eingesetzt, bei denen die Materialbahn meistens auf eine Hülse aufgewickelt
ist. Der Innengreifer hat einen Greifdorn, der dann von oben in die Hülse oder in
das zentrale, axiale Loch eines hülsenlos gewickelten Körpers eingefahren und gespreizt
wird.
[0004] Zu einer solchen Ein- und Auslagerungsvorrichtung gehört auch eine Datenverarbeitungsanlage,
die die Lagerverwaltung übernimmt. In ihr sind alle Wickelkörper mit bestimmten Eigenschaften,
wie beispielsweise Durchmesser, Höhe und Papiersorte, sowie der jeweilige Lagerort
gespeichert. Mittels Unterprogrammen kann in dem Zwischenlager auch eine bestimmte
Ordnung erzeugt werden, beispielsweise durch Zusammenfassen von Rollen gleichen Durchmessers
in einem Turm, Vorsehen von Lagerbereichen für bestimmte Papiersorten sowie Anordnung
von Wickelkörpern mit hoher Durchsatzfrequenz in bevorzugten Zonen der Ein- und Auslagerung,
um die Kranspielzeiten möglichst klein zu halten. Mittels der Datenverarbeitungsanlage
kann dann auf Grund speicherprogrammierbarer Steuerung jeweils ein bestimmter Wickelkörper
ausgelagert werden, indem dessen Eigenschaften und ggf. seine Position im Lager nach
dem Raster und der Höhe eingegeben werden. Sofern der gewünschte Wickelkörper auf
einem Turm nicht zuoberst steht, wird die Kranvorrichtung durch ein Unterprogramm
derart gesteuert, daß die über dem gewünschten Wickelkörper gestapelten Wickelkörper
aufgenommen und an einen anderen Lagerort versetzt werden, bis der gewünschte Wickelkörper
freigelegt ist.
[0005] Diese Art Zwischenlager hat sich insbesondere in der Papierindustrie sehr bewährt,
da große Mengen Wickelkörper auf geringstmöglichem Raum gelagert werden können, die
Kranführung andererseits jedoch vollautomatisch ist. Lediglich die Durchsatzleistung
ist noch nicht befriedigend. Zwar ist man bemüht, möglichst an einen Einlagerungsvorgang
direkt einen Auslagerungsvorgang anzuhängen und hierdurch die Kranvorrichtung besser
auszulasten. Dies ist jedoch nicht immer sinnvoll und setzt eben voraus, daß zumindest
am Ende des Einlagerungsvorganges ein Auslagerungsbefehl vorhanden ist. Begrenzt wird
die Durchsatzleistung insbesondere durch die hohen, zu beschleunigenden Hassen des
beweglichen Kranteils, also der Brücke, der Laufkatze und des Lastaufnahmemittels
mit der Last selbst.
[0006] Im Stand der Technik sind daneben Kranvorrichtungen bekannt, bei denen an einem Träger
eine Mehrzahl von Lastaufnahmemitteln aufgehängt sind (PCT-Veröffentlichung WO 86/02915;
US-PS 3 831 992; US-PS 3 955 843; US-PS 3 858 926; DE-PS 1 923 558). Bei den Lastaufnahmemitteln
handelt es sich um Saugköpfe bzw. Vakuumheber, die nebeneinander auf gleicher Höhe
angeordnet sind, wobei deren Abstand teilweise verstellbar ist. Diese Kranvorrichtungen
sind dazu bestimmt, mehrere nebeneinander stehende und gleich hohe Wickelkörper, wie
beispielsweise Papierrollen, gleichzeitig aufzunehmen und zu transportieren. Sie werden
insbesondere zur Schiffsverladung verwendet. Für Zwischenlager der eingans genannten
Art sind sie nicht geeignet, da mit ihnen nicht selektiv bestimmte Wickelkörper herausgesucht
und nicht bei unterschiedlichen Turmhöhen gearbeitet werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung bereitzustellen, mit dem sich die Durchsatzleistung
bei Zwischenlagern mit chaotischer Lagerung wesentlich verbessern läßt.
[0008] Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß beim Einlagern eine Mehrzahl
von Wickelkörpern am Eingangsort oder von Eingangsorten aufgenommen und angehoben
werden und daß diese Mehrzahl von Wickelkörpern in wenigstens einer Richtung gemeinsam
derart transportiert werden, daß sie nacheinander an ihren vorgesehenen Lagerorten
abgesetzt werden, und daß beim Auslagern nacheinander Wickelkörper von ihren Lagerorten
aufgenommen, angehoben und gemeinsam zum Ausgangsort oder zu den Ausgangsorten transportiert
und abgesetzt werden, wobei die Einlagerung und die Auslagerung der Wickelkörper auf
zeitgünstig verlaufenden Wegen erfolgt.
[0009] Vorzugsweise sollte das Einlagern und Auslagern in der Weise miteinander kombiniert
werden, daß schon beim Einlagern für das Auslagern vorgesehene Wickelkörper aufgenommen
werden, wobei die Aufnahme ebenfalls auf zeitgünstig verlaufenden Wegen erfolgen soll.
[0010] Eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kranvorrichtung mehrere, wenigstens zwei Lastaufnahmemittel aufgehängt
sind, die unabhängig voneinander heb- und senkbar und gemeinsam mit der Kranvorrichtung
transportierbar sind und daß die Datenverarbeitungsanlage ein Zeitoptimierungsprogramm
zur Errechnung von zeitgünstig verlaufenden Wegen der Lastaufnahmemittel aufweist.
[0011] Erfindungsgemäß sind also mehrere Lastaufnahmemittel vorgesehen, die unabhängig voneinander
heb- und senkbar sind und sich deshalb dazu eignen, nacheinander, jedenfalls unabhängig
voneinander eine entsprechende Anzahl von Wickelkörpern an den jeweiligen Lagerorten
aufzunehmen und diese dann gemeinsam an den Ausgangsort zu transportieren. Umgekehrt
können am Eingangsort eine der Anzahl der Lastaufnahmemittel entsprechende Anzahl
von Wickelkörpern aufgenommen und unabhängig voneinander an den durch die Datenverarbeitungsanlage
vorgegebenen Orten abgesetzt werden. Es können dabei auch mehrere Ein- bzw. Auslagerungsorte
vorhanden sein.
[0012] Erfindungsgemäß gehört dazu ein Zeitoptimierungsprogramm für die Datenverarbeitungsanlage,
das die Bewegungen des bewegbaren Kranteils und damit der Lastaufnahmemittel derart
steuert, daß das Einlagern bzw. Auslagern zeitgünstig erfolgt. Unter zeitgünstig ist
dabei jede Aneinanderreihung der Wege und/oder jeder Wegverlauf zu verstehen, mit
der sich gegenüber der ungünstigsten Wegkombination bzw. dem ungünstigsten Wegverlauf
ein Zeitgewinn erzielen läßt. Je nach Umfang des Programms und der Schnelligkeit der
Rechenanlage geschieht die Optimierung derart, daß tatsächlich die kürzestmögliche
Wegführung für den jeweiligen Ein- und/oder Auslagerungsvorgang ermittelt wird. Dabei
können Ein- und Auslagerungsvorgänge auch miteinander in der Weise kombiniert werden,
daß beim Einlagern mittels schon freier Lastaufnahmemittel zur Auslagerung bestimmte
Wickelkörper, die im wesentlichen auf dem Weg zwischen zwei Einlagerungsorten liegen,
aufgenommen werden.
[0013] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kranvorrichtung wenigstens eine
Kranbrücke und auf jeder Kranbrücke wenigstens eine auf dieser verfahrbare Laufkatze
aufweist, an der das bzw. die Lastaufnahmemittel aufgehängt ist bzw. sind. Dabei wird
es in der Regel günstig sein, nur eine Kranbrücke vorzusehen, da zwei Kranbrücken
sich gegenseitig behindern können. Es ist jedoch auch denkbar, mehrere Kranbrücken
vorzusehen, die jeweils einen Bereich des Zwischenlagers bearbeiten, wobei es günstig
ist, den Eingangs- und Ausgangsort zwischen den Bereichen anzuordnen.
[0014] Die Kranbrücke(n) sollte(n) verfahrbar sein, und zwar auf Schienen an ihren beideseitigen
Enden.
[0015] Die Mehrfachanordnung von Lastaufnahmemitteln kann beispielsweise dadurch geschehen,
daß auf jeder Kranbrücke wenigstens zwei Laufkatzen angeordnet sind, die auf einer
der Anzahl der Laufkatzen entsprechenden Anzahl unterschiedlicher Fahrspuren verfahrbar
sind, welche ein Aneinandervorbeifahren der Laufkatzen erlauben. Dabei können an jeder
Laufkatze auch mehrere Lastaufnahmemittel, die unabhänging voneinander heb- und senkbar
sind, aufgehängt sein. Es besteht auch die Möglichkeit, auf einer Fahrspur zwei oder
mehr Laufkatzen anzuordnen, die dann durch die Datenverarbeitungsanlage so gesteuert
werden, daß sie nicht miteinander kollidieren oder sich behindern.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kranbrücke(n) jeweils
eine Laufkatze mit mehreren daran aufgehängten Lastaufnahmemitteln aufweist, die zweckmäßigerweise
in einer Linie nebeneinander angeordnet sind. Die Lastaufnahmemittel können aber auch
in wenigstens zwei nebeneinander parallel verlaufenden Linien mit jeweils mindestens
zwei Lastaufnahmemitteln aufgehängt sein. Vorzugsweise sollten die Abstände der Lastaufnahmemittel
dem Rastermaß der Türme aus den Wickelkörpern entsprechen, was die Möglichkeit eröffnet,
zwei nebeneinander abgelagerte Wickelkörper gleichzeitig aufzunehmen oder gleichzeitig
abzusetzen. Um insoweit jedoch freier zu sein, sollte der Abstand der Lastaufnahmemittel
verstellbar sein.
[0017] Die Kranbrücke(n) ist bzw. sind vorteilhafterweise aus zwei parallel und im Abstand
nebeneinander verlaufenden Kranträgern aufgebaut, wobei die Aufhängung der Lastaufnahmemittel
zwischen den Kranträgern hindurchgehen.
[0018] Schließlich ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Zeitoptimierungsprogramm
derart ausgebildet ist, daß während des Einlagerns von Wickelkörpern eine Aufnahme
von zur Auslagerung anstehenden Wickelkörpern auf zeitgünstig hintereinanderliegenden
Wegen erfolgt. Ferner sollte das Zeitoptimierungsprogramm derart ausgebildet sein,
daß die Laufkatze(n) schon während des Verfahrens der Kranbrücke zwecks Bewegung in
ihre nächste Position ansteuerbar ist bzw. sind.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur (1)
- eine Draufsicht auf einen Teil eines Zwischenlagers;
- Figur (2)
- einen Querschnitt durch die Kranvorrichtung des Zwischenlagers gemäß Figur (1);
- Figur (3)
- eine andere Ausführung einer Kranvorrichtung. in der Seitenansicht und
- Figur (4)
- in der Draufsicht.
[0020] Das in Figur (1) dargestellte Zwischenlager (1) weist einen Lagerboden (2) und nur
teilweise dargestellte Seitenwände (3, 4) auf. Die Überdachung des Zwischenlagers
(1) ist weggelassen. In einem bestimmten, durch ein Liniennetz dargestellten Raster
sind Türme - beispielhaft mit (5) bezeichnet - angeordnet, die aus übereinandergestapelten
Papierrollen bestehen. Die Papierrollen haben unterschiedlichen Durchmesser, wobei
jedoch ein Turm (5) möglichst aus Papierrollen etwa gleichen Durchmessers gestapelt
ist. Die Papierrollen können auch unterschiedliche Höhen haben und aus unterschiedlichen
Papierarten bestehen.
[0021] Außerhalb des Zwischenlagers (1) sind Papierrollen -beispielhaft mit (6) bezeichnet
- horizontal gelagert. Sie kommen auf ein Förderband (7), das zu einer Kippeinrichtung
(8) führt. Auf diese Kippeinrichtung (8) wird die jeweilige Papierrolle (6) aufgefahren
und dann um 90̸° gekippt, so daß sie vertikal steht (gestrichelt dargestellt). In
Förderrichtung rechts neben der Kippeinrichtung (8) sind zwei weitere Förderbänder
(9, 10̸) vorgesehen, die den Eingangsort für Papierrollen (6) bilden. Dort warten
die Papierrollen (6) für die Aufnahme.
[0022] Ein weiteres Förderband (11), das nur teilweis dargestellt ist, dient als Ausgangsort,
d. h. mit diesem Förderband (11) werden darauf abgelegte Papierrollen (6) aus dem
Zwischenlager (1) heraustransportiert.
[0023] Auf den Seitenwänden (3, 4) sind Schienen (12, 13) angeordnet, die sich über die
gesamte Länge des Zwischenlagers (1) erstrecken. Auf diesen Schienen (12, 13) läuft
eine Kranbrücke (14) und stützt sich dort über Fahrwerke (15, 16) ab. Auf dieser Kranbrücke
(14) sind zwei Winkellaufkatzen (17, 18) derart angeordnet, daß sie aneinander vorbeifahren
können. Sie tragen - wie sich aus Figur (2) näher ersehen läßt - Innengreifer (19,
20̸), mit denen Papierrollen (6) aufgenommen und transportiert werden können.
[0024] Wie aus Figur (2) näher zu ersehen ist, hat die Kranbrücke (14) ein trapezförmiges
Profil. Die Winkellaufkatzen (17, 18) laufen auf der Oberseite der Kranbrücke (14)
auf zueinander schräggestellten Schienen (21, 22) und stützen sich auf den Seitenflächen
der Kranbrücke (14) ebenfalls über Schienen (23, 24) ab, und zwar jeweils über Rollen
(25, 26) bzw. (27, 28). Die oberen Rollen (25, 26) sind jeweils über ein Getriebe
(29, 30̸) mit einem Antriebsmotor (31, 32) verbunden. Die Antriebsmotoren (31, 32)
können unabhängig von einander angesteuert werden.
[0025] An den Winkellaufkatzen (17, 18) sind nach unten offene Führungskörbe (33, 34) aufgehängt.
Beide Führungskörbe (33, 34) werden jeweils von vier Seilsträngen (35, 36) eines Seiles
durchsetzt, von denen hier jeweils nur zwei Seilstränge (35, 36) zu sehen sind. Die
Seile sind mit ihren Enden an einer öse (37, 38) an den Winkellaufkatzen (17, 18)
befestigt und sind mit dem anderen Ende auf Seilwinden (39, 40̸) aufgewickelt. Die
Seilwinden (39, 40̸) können in und gegen den Uhrzeigersinn mit Hilfe eines Elektromotors
(41, 42) verdreht werden.
[0026] An den Seilsträngen (35, 36) sind jeweils der Innengreifer (19) bzw. (20̸) aufgehängt,
indem jedes Seil eine frei drehbar an dem Innengreifer (19, 20) gelagerte Rolle (43,
44) umschlingt. Der Innengreifer (19, 20) besteht aus einem eng in den Führungskorb
(33, 34) passenden Führungskörper (45, 46) und einem untenseitig vorstehenden Greiferdorn
(47, 48). Jeder Greiferdorn hat jeweils wenigstens drei Spreizzähne (49, 50̸, 51,
52), von denen hier nur zwei sichtbar sind. Bei dem linken Innengreifer (19) ist der
Greiferdorn (47) in eine Papierrolle (6) eingefahren, und zwar in die Wickelhülse
(53), auf die die Papierbahn aufgerollt ist. Die Spreizzähne (49, 50̸) sind seitlich
ausgefahren, so daß sie sich fest gegen die Innenseite der Wickelhülse (53) pressen.
Auf diese Weise konnte die Papierrolle (6) in die gezeigte, angehobene Transportstellung
gehoben werden, wobei der Führungskörper (45) des Innengreifers (19) teilweise innerhalb
des Führungskorbs (33) eingefahren ist und von diesem an Schwenkbewegungen gehindert
wird. Der rechte Innengreifer (20̸) wird gerade abgelassen und fährt mit eingezogenen
Spreizzähnen (51, 52) in eine Papierrolle (6) hinein, um sie ebenfalls nach oben in
die Transportstellung anzuheben. Wenn dies geschehen ist, können beide Papierrollen
(6) gemeinsam zum Ausgangsort durch entsprechende Bewegung der Kranbrücke (14) verfahren
werden, wobei die Winkellaufkatzen (17, 18) schon während der Fahrt der Kranbrücke
(14) in die richtige Position gebracht werden, so daß sie oberhalb des Förderbandes
(11) am Ausgangsort stehen, wenn dort die Kranbrücke (14) angekommen ist. Die Papierrollen
(6) können dann durch Herablassen der Innengreifer (19, 20̸) auf dem Förderband (11)
abgesetzt werden.
[0027] Nach dem Absetzen wird die Kranbrücke (14) weiter in Richtung Eingangsort verfahren,
um dort neue Papierrollen (6) aufnehmen und ablagern zu können.
[0028] Bei dem in den Figuren (3) und (4) dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Zwischenlager
selbst nichts verändert. Es ist hier eine Kranbrücke (54) vorgesehen, die aus zwei
im Abstand zueinander angeordneten Kranbrückenträgern (55, 56) besteht. Auf beiden
Kranbrückenträgern (55, 56) sind Schienen (57, 58) angeordnet, auf der eine Laufkatze
(59) verfahrbar ist. Die Laufkatze (59) besteht aus zwei Längsträgern (60̸, 61) und
deren Enden verbindenden Querträgern (62, 63). Angetrieben wird die Laufkatze (59)
durch einen Elektromotor (64).
[0029] Auf den Längsträgern (60̸,61) der Laufkatze (59) sind insgesamt fünf Seiltrommeln
(65, 66, 67, 68, 69) gelagert, die sich über den Zwischenraum zwischen den Längsträgern
(60̸, 61) erstrecken. Der Übersichtlichkeit halber sind in der Figur (4) drei der
fünf Seiltrommeln (65, 66, 67, 68, 69) weggelassen. Jede Seiltrommel (65, 66, 67,
68, 69) wird durch einen Antriebsmotor (70̸, 71) angetrieben, und zwar sowohl im als
auch gegen den Uhrzeigersinn.
[0030] Auf den Seiltrommeln (65, 66, 67, 68, 69) sind Tragseile (72, 73, 74, 74, 76) aufgewickelt,
die zwischen den Längsträgern (60̸, 61) nach unten gehen und deren Enden an Saugtellern
(77, 78, 79, 80̸, 81) befestigt sind und diese tragen. Die Saugteller (77, 78, 79,
80̸, 81) sind über hier nur gestrichelt dargestellte Leitungen mit einem Vakuumerzeuger
(82) verbunden, wie er üblicherweise bei Vakuumhebern vorgesehen ist. Durch entsprechende
Ventilsteuerungen können die Saugteller (77, 78, 79, 80̸, 81) unabhängig voneinander
mit Vakuum versorgt werden.
[0031] An Hand der zweiten Seiltrommel (68) von rechts ist ferner dargestellt, daß der Saugteller
(80̸) einen Führungskörper (83) hat, der in einen Stützkorb (84) hineinpaßt. Bei den
übrigen Saugtellern (77, 78, 79, 81) sind die Führungskörper und Stützkörbe ebenfalls
vorhanden, aber der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
[0032] Die mittlere Seiltrommel (67) ist ortsfest gelagert. Die übrigen Seiltrommeln (65,
66, 68, 69) können in Richtung der Längsachse der Kranbrücke (54) mit ihren Lagerungen
verfahren werden, und zwar mit Hilfe von Stellmotoren (85, 86, 87, 88). Auf diese
Weise kann der Abstand zwischen den Saugtellern (77, 78, 79, 80̸, 81) so eingestellt
werden, daß sie dem Rastermaß des Zwischenlagers (1) in Fahrtrichtung der Kranbrücke
(54) entsprechen. Für den gemeinsamen Transport werden die Saugteller (77, 78, 79,
80̸, 81) zusammengerückt, insbesondere wenn es für ein enge Positionierung der Papierrollen
(6) bis zur Einlagerungsstelle oder nach der Auslagerungsstelle zweckdienlich ist.
[0033] Die Saugteller (77, 78, 79, 80̸, 81) lassen sich unabhängig voneinander anheben und
absenken. Durch Erzeugung eines Vakuums an der Unterseite kann eine derartige Saugkraft
entwickelt werden, daß Papierrollen (6) transportiert werden können.
[0034] Mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage werden die Kranbrücke (54) und die Laufkatze
(59) derart gesteuert, daß die gewünschten Papierrollen (6) nacheinander auf kürzestem
Wege aufgenommen und gemeinsam zum Ausgangsort transportiert werden. Für das Einlagern
gilt entsprechendes.
1. Verfahren zum chaotischen Zwischenlagern von Wickelkörpern (6), bei dem die Wickelkörper
(6) auf einer Lagerfläche (2) Stirnseite auf Stirnseite zu Türmen (5) gestapelt werden,
indem sie von einem Eingangsort aufgenommen, in angehobener Position zu einem bestimmten
Ort transportiert, dort wieder abgesenkt und auf der Lagerfläche (2) oder einem Turm
(5) abgesetzt werden, und bei dem die auszulagernden Wickelkörper (6) von ihrem Lagerort
- erforderlichenfalls nach Abheben und Ablagern darübergestapelter Wickelkörper (6)
an einem anderen Ort - angehoben und in angehobener Position zu einem Ausgangsort
transportiert und dort abgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einlagern
zumindest eine Mehrzahl von Wickelkörpern (6) am Eingangsort oder an Eingangsorten
aufgenommen und angehoben werden und daß die Mehrzahl von Wickelkörpern (6) in wenigstens
einer Richtung gemeinsam derart transportiert werden, daß sie nacheinander an ihren
vorgesehenen Lagerorten abgesetzt werden, und daß beim Auslagern nacheinander Wickelkörper
(6) von ihren Lagerorten aufgenommen, angehoben und gemeinsam zum Ausgangsort bzw.
zu Ausgangsorten transportiert und abgesetzt werden, wobei die Einlagerung und die
Auslagerung der Wickelkörper auf zeitgünstig verlaufenden Wegen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einlagern und Auslagern in der Weise miteinander kombiniert
werden, daß schon beim Einlagern für das Auslagern vorgesehene Wickelkörper (6) aufgenommen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme der für das Auslagern vorgesehene Wickelkörper
(6) auf zeitgünstig verlaufenden Wegen erfolgt.
4. Ein- und Auslagerungsvorrichtung für die Zwischenlagerung von zu Türmen (5) gestapelten
Wickelkörpern (6), insbesondere aus Papierbahnen, mit einer Kranvorrichtung (14, 17,
18, 54, 59), an der ein Lastaufnahemittel (19, 20̸, 77, 78, 79, 80̸, 81) heb- und
senkbar aufgehängt ist, wobei eine Datenverarbeitungsanlage vorgesehen ist, in die
beim Einlagern Eigenschaften und Lagerort jedes Wickelkörpers (6) speicherbar sind
und die eine durch die Speicherung programmierbare Steuerung für die Bewegung der
Kranvorrichtung (17, 18, 54, 59).
dadurch gekennzeichnet, daß an der Kranvorrichtung (17, 18, 59) mehrere Lastaufnahmemittel
(19, 20̸, 77, 78, 79, 80̸, 81) aufgehängt sind, die unabhängig voneinander heb- und
senkbar und gemeinsam mit der Kranvorrichtung (14, 17, 18, 54, 59) transportierbar
sind und daß die Datenverarbeitungsanlage ein Zeitoptimierungsprogramm zur Errechnung
von zeitgünstig verlaufenden Wegen für die Lastaufnahmemittel (19, 20̸, 77, 78, 79,
80̸, 81) aufweist.
5. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kranvorrichtung wenigstens eine Kranbrücke (14, 54) und auf jeder Kranbrücke (14,
54) wenigstens eine auf dieser verfahrbare Laufkatze (17, 18, 59) aufweist, an der
das bzw. die Lastaufnahmemittel (19, 20̸, 77, 78, 79, 80̸, 81) aufgehängt ist bzw.
sind.
6. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kranbrücke(n) (14, 54) verfahren ist bzw. sind.
7. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach Ansprucb 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kranbrücke(n) (14, 54) an ihren beiderseitigen Enden
verfahrbar auf Schienen (12, 13) gelagert ist bzw. sind.
8. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Kranbrücke (14) wenigstens zwei Laufkatzen (17,
18) angeordnet sind, die auf einer der Anzahl der Laufkatzen (17, 18) entsprechenden
Anzahl unterschiedlicher Fahrspuren verfahrbar sind, welche ein Aneinandervorbeifahren
der Laufkatze (17, 18) erlauben.
9. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens einer der Fahrspuren wenigstens zwei Laufkatzen
angeordnet sind.
10. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer der Laufkatzen wenigstens zwei unabhängig
voneinander heb- und und senkbare Lastaufnahmemittel nebeneinander aufgehängt sind.
11. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kranbrücke(n) (54) jeweils eine Laufkatze (59) mit
mehreren daran aufgehängten Lastaufnahmemitteln (77, 78, 79, 80̸, 81) aufweist.
12. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmemittel (77, 78, 79, 80̸, 81) in einer
Linie nebeneinander angeordnet sind.
13. Ein- und Auslagerungsvorichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmemittel in wenigstens zwei zueinander parallel
verlaufenden Linien mit jeweils mindestens zwei Lastaufnahmemitteln aufgehängt sind.
14. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der Lastaufnahmemittel (77, 78, 79, 80̸,
81) dem Rastermaß der Türme (5) entspricht.
15. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einen der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Lastaufnahmemittel (77, 78, 79, 80̸, 81)
verstellbar ist.
16. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kranbrücke(n) (54) aus zwei parallel und im Abstand
nebeneinander verlaufenden Kranträgern (60̸, 61) aufgebaut ist bzw. sind und die Aufhängungen
(72, 73, 74, 75, 76) der Lastaufnahmemittel (77, 78, 79, 80̸, 81) zwischen den Kranträgern
(60̸, 61) hindurchgehen.
17. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitoptimierungsprogramm derart ausgebildet ist, daß
die Laufkatzen (17, 18, 19) schon während des Verfahrens der Kranbrücke(n) (14, 54)
zur Bewegung in ihre nächste Position(en) angesteuert ist bzw. sind.
18. Ein- und Auslagerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitoptimierungsprogramm derart ausgebildet ist, daß
während des Einlagerns von Wickelkörpern (6) eine Aufnahme von zur Auslagerung vorgesehenen
Wickelkörpern (6) auf zeitgünstig verlaufenden Wegen erfolgt.