[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vibrations-Brech- und -Mahleinrichtung zum Brechen
und Mahlen fester Produkte und Rohstoffe natürlicher und künstlicher Herkunft zur
Verwendung im Bauwesen, in der Metallurgie, in der chemischen Industrie und anderen
Industriezweigen.
[0002] Eine aus der SU-PS 1 366 212 bekannte Vibrationsmühle vertikaler Bauart enthält ein
durch Gitter in Arbeitskammern aufgeteiltes, vertikales zylindrisches Gehäuse; die
Arbeitskammern sind mit Mahlkörpern gefüllt. Im oberen Bereich des Gehäuses befindet
sich eine Einschütteinheit und im unteren Bereich eine Auslaßöffnung. Das Gitter zwischen
den Arbeitskammern besteht aus zwei untereinander angeordneten, unbeweglichen, gelochten
Scheiben, zwischen denen bewegliche Schieber angeordnet sind. Beim verschieben der
Schieber wird der lichte Querschnitt des Rostes reguliert, der das gebrochene Gut
zur darunter angeordneten Kammer durchläßt. Am Gehäuse sind Vibratoren befestigt;
das Gehäuse ist mittels elastischer Elemente an einem Fundament montiert.
[0003] Da bei der bekannten vibrationsmühle das gebrochene Gut direkt durch das Gitter entladen
wird, kann die Partikelgröße des fertigen Produkts nicht in genügendem Maße reguliert
werden, da nicht die gesamte aktive Gitteroberfläche von den beweglichen Schiebern
überdeckt wird. Deshalb läßt sich die bekannte vibrationsmühle nicht zum Feinmahlen
von Materialien (unterhalb des Millimeterbereichs) verwenden.
[0004] Es ist bekannt, daß die Mahlkörper aus glatten Kugeln oder Stäben bestehen können.
Kugelmahlgut übt aber eine ungünstige Wirkung auf die Gitterlöcher aus, weil sie diese
auswalzen (Vergrößerung der Abmessungen) und ihren Verschleiß wesentlich beschleunigen.
Bei Verwendung glatter Stäbe als Mahlkörper wird das Material in der Höhe gehalten,
d.h. es ist nicht möglich, zu gewährleisten, daß das Material für die erforderliche
Zeitdauer dem Mahlvorgang ausgesetzt wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
bei vertikalen Vibrationsmühlen die Verteilung der Vibationsenergie im zylindrischen
Gehäuse ungleichmäßig ist, nämlich vom Umfang zur Mitte des Gehäuses geringer wird,
wodurch die Wirksamkeit der Einwirkung der Mahlkörper auf das Material abnimmt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vibrations-Brech-und -Mahleinrichtung
zu schaffen, die ein stufenweises Brechen und Mahlen der Materialien gewährleistet,
bei der die Vibrationsenergie mit hohem Wirkungsgrad von der Vibrationsquelle auf
die Mahlkörper übertragen wird und bei der sich die Partikelgröße der Produkte in
den einzelnen Mahlstufen und die Partikelgröße des Endprodukts einstellen läßt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vibrations-Brech-und -Mahlvorrichtung
gelöst, an deren vertikal angeordnetem zylindrischem Gehäuse eine Vibrationsquelle
starr befestigt ist. Das Gehäuse ist elastisch an einem unbeweglichen Gestell aufgehängt
und mittels Gitter in untereinander angeordnete und mit Mahlkörpern gefüllte Arbeitskammern
aufgeteilt. In der Mitte jeder Arbeitskammer ist erfindungsgemäß ein Vibrationsübertrager
unbeweglich montiert, der einen hohlen Zylinder mit einem oder mehreren darin angeordneten
freien Mahlkörpern darstellt. Die Gitter zwischen den Arbeitskammern bestehen aus
einer starr am Gehäuse befestigten, gelochten Scheibe, über der eine bewegliche gelochte
Scheibe frei angeordnet ist, deren Außendurchmesser kleiner ist als der des Gehäuses.
Im unteren Bereich des Gehäuses ist ein Entladeabschnitt angeordnet, der einen Teil
der unteren Kammer umgibt.
[0007] Die Mahlkörper sind vorzugsweise als Stäbe 15 mit spitzen oberen Enden und abgerundeten
unteren Enden ausgebildet, wobei in der äußeren Arbeitsfläche der Mahlkörper Vertiefungen
ausgebildet sind. Solche Mahlkörper können auch bei bekannten Mühlen eingesetzt werden.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vibrations-Brech- und
-Mahlvorrichtung ist der Entladeabschnitt in Form eines Zylinders ausgebildet, an
den ein Kegel angesetzt ist. Der zylindrische Teil umgibt einen Teil des Gehäuses,
während im Boden des kegelförmigen bzw. kegelstumpfförmigen Teils und seitlich zum
zylindrischen Teil Entladeschieber angeordnet sind.
[0009] Die erfindungsgemäße Vibrations-Brech- und -Mahlvorrichtung ermöglicht einen stufenweisen
Verlauf des Mahlprozesses, die Intensivierung des Mahlens in jeder Stufe, eine Regulierung
der Partikelgröße und eine effektive Konstruktion der Gitter zwischen den Kammern.
Die bewegliche gelochte Scheibe über der unbeweglichen Scheibe ermöglicht den Schutz
der letzteren vor Verschleiß, d.h. vor einer Erweiterung der Löcher.
[0010] Im folgenden werden je ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vibrations-Brech-
und -Mahleinrichtung und eines erfindungsgemäßen Mahlkörpers erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Vibrations-Brech-und -Mahleinrichtung und
- Fig. 2
- die Gesamtansicht eines Mahlkörpers.
[0011] Die erfindungsgemäße Vibrations-Brech- und -Mahlvorrichtung besteht aus einem vertikalen
zylindrischen Gehäuse, an dessen Außenfläche Vibratoren 2 starr befestigt sind. Das
Gehäuse 1 ist mittels Federn 3 elastisch an einem Gestell 4 befestigt. Im oberen Bereich
des Gehäuses 1 ist eine Beschickungseinheit 5 montiert, in der Verteilerscheiben 6
befestigt sind. Im Gehäuse 1 sind eine obere und eine untere Arbeitskammer 7 bzw.
8 untergebracht. Unterhalb des Bodens der unteren Kammer 8 befindet sich ein Entladeabschnitt
9. In den zylindrischen Arbeitskammern 7 und 8 sind zentral zylindrische Vibrationsübertrager
10 angeordnet. In der oberen Kammer 7 ist ein Befestigungselement 11 montiert, mittels
dessen der Vibrationsübertrager 10 starr in der Arbeitskammer 7 befestigt ist. Die
Böden der Arbeitskammern 7, 8 sind als Gitter ausgebildet, die je aus einer starr
am Gehäuse 1 befestigten Lochscheibe 12 und einer über dieser angeordneten, freien
Lochscheibe 13 bestehen. Der Außendurchmesser der beweglichen Lochscheibe 13 ist kleiner
als der Innendurchmesser der zylindrischen Arbeitskammern 7, 8. Der Innendurchmesser
der Lochscheiben 13 ist größer als der Außendurchmesser des Vibrationsübertragers
10. Der Durchmesser der Löcher 14 der unbeweglichen Lochscheibe 12 ist größer als
der Durchmesser der Löcher der beweglichen Scheibe 13, während der Durchmesser des
die Arbeitskammer 8 begrenzenden Gitters kleiner ist als der der Löcher des die Arbeitskammer
7 begrenzenden Gitters. Die Löcher der beweglichen Scheiben 13 sind in Bezug auf die
der unbeweglichen Scheiben 12 so angeordnet, daß bei der ungünstigsten Überlappung
ein lichter Querschnitt entsteht, der eine Bewegung des Materials gewährleistet. Die
Arbeitskammern 7 und 8 und die Vibrationsübertrager 10 sind mit Mahlkörpern 15 gefüllt,
die als frei angeordnete Stäbe mit spitzen oberen Enden, vorzugsweise als Ringnuten
ausgebildeten Vertiefungen längs des senkrechten Arbeitsbereichs und abgerundeten
unteren Enden ausgebildet sind. Der Durchmesser der Mahlkörper nimmt von der oberen
zu den unteren Kammern ab, während ihre Anzahl in der gleichen Richtung (Füllgrad
der Kammer) zunimmt.
[0012] Der Entladesektor 9 ist in Form eines zylindrischen Abschnittes ausgebildet, an den
ein kegelstumpfförmiger Abschnitt angesetzt ist. Der zylindrische Abschnitt ist starr
am Gehäuse befestigt und umgibt einen Teil der unteren Kammer 8. An dem kegelstumpfförmigen
Abschnitt und seitlich am zylindrischen Abschnitt des Entladeabschnittes 9 sind Schieber
16 montiert.
[0013] Die erfindungsgemäße Vibrations-Brech- und -Mahlvorrichtung arbeitet wie folgt.
[0014] Das Mahlgut wird in den Beschickungsabschnitt 5 geschüttet. Von den verteilerscheiben
6 wird es gleichmäßig über den ganzen Querschnitt verteilt und gelangt in die obere
Kammer 7. Unter Einwirkung der Vibratoren 2 beginnt das ganze Gehäuse 1 zu vibrieren.
Die Mahlkörper, d. h. die Stäbe 15 nehmen die Vibrationsenergie von der Wand der Arbeitskammer
7 und den Vibrationsübertragern 10 auf und wirken auf das Material ein, dessen Struktur
hierdurch zerstört wird. Die größeren Partikel werden von der Spitze der Stäbe 15
aufgenommen, während sich die zerkleinerten Partikel abwärts bewegen, wobei die Mahlkörper
auf sie einwirken. Die komplizierte Gestalt der Stäbe 15 vergrößert die Kontaktfläche
in Axialrichtung sowie den zusammen mit dem beweglichen Gitter 13 erzielten zerreibenden
Effekt. Die Partikel werden ferner beim Durchtritt durch die Löcher 14 und an der
Kontaktfläche zwischen dem unbeweglichen und dem beweglichen Gitter 12 bzw. 13 zerkleinert.
Bei der gegenseitigen relativen Vibrationsbewegung fluchtet ein Teil der Löcher nicht
miteinander, ihr gesamter, jeweils miteinander fluchtender, lichter Querschnitt gewährleistet
aber die Bewegung des Materials zur unteren Arbeitskammer 8. Da in dieser die Anzahl
der Stäbe 15 auf Kosten ihres Querschnittes erhöht ist, vergrößert sich in jeder nachfolgenden
Stufe die Kontakt-Vibrationsfläche und die Effektivität des Prozesses im Hinblick
auf die Erzielung feiner Fraktionen wird erhöht. Falls gröber gemahlen werden soll
(im Millimeterbereich), wird das gemahlene Gut durch den unteren Entladeschieber 16
des Entladeabschnittes 9 entladen. Falls fein gemahlen werden soll, wird durch den
seitlichen Schieber 16 entladen, d. h. das Material wird längere Zeit in der unteren
Arbeitskammer 8 zurückgehalten und der Mahlvorgang verlängert.
1. Vibrations-Brech- und -Mahlvorrichtung mit einem vertikal angeordneten und elastisch
in einem Gestell (4) befestigten Gehäuse (1), das mittels Gitter in mit Mahlkörpern
(15) gefüllte Arbeitskammern (7, 8) aufgeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Arbeitskammern (7, 8) zentral je ein als hohler Zylinder ausgebildeter
und mit darin frei beweglichen Mahlkörpern (15) gefüllter Vibrationsübertrager (10)
montiert ist, daß die Gitter zwischen den Arbeitskammern (7, 8) je aus einer unbeweglich
am Gehäuse (1) befestigten Lochscheibe (12) und einer über dieser angeordneten, frei
beweglichen Lochscheibe (13) besteht, deren Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser
des Gehäuses (1).
2. Vibrations-Brech- und -Mahlvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlkörper als Stäbe (15) mit spitzen oberen Enden und abgerundeten unteren
Enden ausgebildet sind, und daß in der äußeren Arbeitsfläche der Mahlkörper Vertiefungen
ausgebildet sind.
3. Vibrations-Brech- und -Mahlvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich des Gehäuses (1) unterhalb der Arbeitskammer (8) ein Entladeabschnitt
(9) angeordnet ist, der einen Teil der unteren Arbeitskammer (8) umgibt.