[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einfrieren eines der Gefriertrocknung
zu unterwerfenden Produktes, wobei zum Einfrieren und Gefriertrocknen des Produktes
eine Gefriertrocknungseinrichtung verwendet wird, die eine Gefriertrocknungskammer
mit Stellflächen zur Durchführung der Gefriertrocknung und einen Kondensator mit Evakuierungsanschluß
(zur Evakuierung der Gefriertrocknungskammer) aufweist, dessen Kaltflächen von einer
Rohrschlange mit mehreren Rohrschleifen gebildet werden und wobei das Kältepotential
des Kondensators für das Einfrieren des Produktes verwendet wird. Außerdem bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf eine für die Durchführung dieses Verfahrens geeignete
Gefriertrocknungseinrichtung.
[0002] Gefriertrocknungseinrichtungen der hier betroffenen Gattung sind aus den US-Patentschriften
30 77 036 und 40 35 924 bekannt. Die Gefriertrocknungskammern weisen jeweils Stellflächen
auf, auf denen sich das Produkt während der Durchführung des Trocknungsprozesses befinden.
Zur Erzeugung des erforderlichen Vakuums und zur Anlagerung der während des Trocknungsprozesses
entstehenden Dämpfe sind Kondensatoren mit Evakuierungsanschluß vorgesehen, die sich
entweder in der Gefriertrocknungskammer selbst oder in einer separaten Kammer befinden,
welche über einen Leitungsabschnitt mit einem Ventil mit der Gefriertrocknungskammer
verbunden ist. Die Kaltflächen des Kondensators werden üblicherweise von Rohrschlangen
mit wendelförmigen Rohrschleifen gebildet.
[0003] Bei einer weiteren Gefriertrocknungseinrichtung dieser Art ist es bekannt, das vom
Kondensator zur Verfügung gestellte Kältepotential zum Einfrieren des der Gefriertrocknung
zu unterwerfenden Produktes zu verwenden. Bei dieser Gefriertrocknungseinrichtung
befindet sich die Gefriertrocknungskammer oberhalb der Kondensatorkammer und ist von
dieser Kondensatorkammer abnehmbar ausgebildet. Die Achse der die Kaltflächen des
Kondensators bildenden Rohrwendel ist senkrecht angeordnet. Das Einfrieren des Produktes
erfolgt in der Weise, daß zunächst die Gefriertrocknungskammer von der Kondensatorkammer
abgenommen wird. Dadurch wird der von der wendelförmig gestalteten Rohrschlange gebildete
Raum von oben zugänglich. In diesen Raum werden die Behälter mit dem zu gefriertrocknenden
Produkt eingesetzt. Nachteilig ist, daß zwischen den Behältern und der Rohrschlange
keinerlei Kontakt vorhanden ist, so daß der Einfrierprozeß relativ lange dauert. Weiterhin
ist das Einfrierverfahren umständlich und nur für relativ kleine Produktmengen geeignet.
Zunächst muß die Gefriertrocknungskammer abgenommen werden, um das Produkt in die
Einfrierkammer einzusetzen. Danach muß die Gefriertrocknungskammer wieder aufgesetzt
werden und nach der Durchführung des Einfrierprozesses wieder abgenommen werden, um
das eingefrorene Produkt entnehmen zu können. Schließlich muß die Gefriertrocknungskammer
wieder aufgesetzt werden, um den eigentlichen Gefriertrocknungsprozeß durchführen
zu können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art anzugeben und eine für die Durchführung dieses Verfahrens geeignete
Gefriertrocknungseinrichtung zu schaffen, mit denen der Einfrierprozeß schneller und
einfacher durchgeführt werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Produkt vor der Durchführung
des Einfrierprozesses im Normalfall in Schalen gefüllt wird und daß diese Schalen
auf die Rohrschleifen des in Betrieb befindlichen Kondensators aufgesetzt werden.
Aufgrund dieser Maßnahme besteht ein unmittelbarer Kontakt zwischen den Rohrschleifen
des Kondensators und den darauf aufgesetzten Schalen, so daß eine Kontaktkühlung vorhanden
ist. Der Einfrierprozeß läuft somit wesentlich schneller ab und es sind tiefere Temperaturen
im Produkt erreichbar. Außerdem sind keine externen Einfrierhilfen erforderlich.
[0006] Bei einer für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Gefriertrocknungseinrichtung
mit einem Kondensator, dessen Kaltflächen von einer Rohrschlange mit mehreren Schleifen
gebildet werden, ist die Rohrschlange zweckmäßig derart gestaltet, daß zumindest ein
Teil der Schleifen zum Absetzen von Schalen mit oder ohne Produktbehältern geeignet
ist. Zur Bildung von Absetzebenen erstrecken sich die Rohrschleifen des Kondensator
zweckmäßig horizontal und haben einen solchen Abstand, daß die Schalen zwischen den
Schleifen Platz finden. Ist zusätzlich zumindest ein Teil der Kondensatorkammer, welche
sich in Höhe der Rohrschleifen befindet, abnehmbar gestaltet, dann sind die Absetzebenen
für die Schalen mit den Produktbehältern in einfacher Weise zugänglich.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von in den Figuren
1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert werden. Es zeigen
- Figur 1 einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß gestaltete
Gefriertrocknungseinrichtung
- Figur 2 eine erfindungsgemäß gestaltete Kondensator-Rohrschlange und
- Figur 3 einen Schnitt durch die Kondensatorkammer.
[0008] Die in Figur 1 dargestellte Gefriertrocknungseinrichung 1 weist die Gefriertrocknungskammer
2 und die Kondensatorkammer 3 auf. Beide sind zylindrisch gestaltet und übereinander
angeordnet. Die Zwischenplatte 4 bildet gleichzeitig den Deckel der Kondensatorkammer
3 und den Boden der Gefriertrocknungskammr 2. Innerhalb dieser Zwischenplatte 4 befinden
sich im einzelnen nicht dargestellte, verschließbare Öffnungen, welche es erlauben,
die Kammern 2 und 3 miteinander zu verbinden.
[0009] Innerhalb der Gefriertrocknungskammer 2 befindet sich ein Gestell 5 mit den Stellplatten
6. Als Kammerwandung 7 ist eine zylindrische Haube vorgesehen, die sich auf der Zwischenplatte
4 abstützt und zweckmäßig aus Acrylglas besteht. Die Kondensatorkammer 3 wird gebildet
von der Zwischenplatte 4, der Grundplatte 8 und dem zylindrischen Gehäuseabschnitt
9, der vorzugsweise ebenfalls aus Acrylglas besteht. Innerhalb der Kondensatorkammer
3 befindet sich der Kondensator 11. Die Grundplatte 8 stützt sich auf einem im einzelnen
nicht dargestellten Gehäuse ab, in dem sich - wie schematisch angedeutet - eine Kältemaschine
12 zur Versorgung des Kondensators 11 und eine Vakuumpumpe 13 zur Evakuierung der
Kondensatorkammer 3 befinden.
[0010] Der Kondensator 11 wird von einer Rohrschlange 14 mit den einzelnen Rohrschleifen
15 gebildet, welche derart gestaltet sind, daß sie zum Absetzen von Schalen mit oder
ohne Produktbehältern geeignet sind. Dazu erstrecken sich die einzelnen Schleifen
15 im wesentlichen horizontal. Die die einzelnen Schleifen 15 miteinander verbindenden
Übergangsabschnitte 16 sind übereinander angeordnet, so daß die von den horizontalen
Schleifen 15 gebildeten Ebenen im wesentlichen frei zugänglich sind. Die Versorgung
des Kondensators 11 erfolgt über die vertikalen Anschlußrohre 16 und 17, von denen
das der Zufuhr des Kältemittels dienende Anschlußrohr 16 in die oberste Rohrschleife
15 mündet und das dem Rückfluß des Kältemittels dienende Rohr 17 mit der untersten
Rohrschleife 15 verbunden ist. Die Anschlußrohre 16, 17 durchsetzen die Grundplatte
8 und stützen den Kondensator 11 darauf ab. Das Anschlußrohr 16 ist mit einer Hülse
18 ausgerüstet, welche verhindert, daß das kalte Rohr 16 die Grundplatte 8 unmittelbar
berührt.
[0011] Figur 3 zeigt die Kondensatorkammer 3 während eines Einfriervorganges. Auf den Rohrschleifen
15 befinden sich Schalen 21, in denen sich das einzufrierende Produkt befindet. Gestell
5 und Haube 7 der Gefriertrocknungskammer 2 befinden sich nicht auf dem Zwischenteller
4. Der Kondensatorkammer 3 ist eine Haube 23 aus wärmeisolierendem Material zugeordnet,
welche das Einfrieren beschleunigt und tiefere Temperaturen ermöglicht.
[0012] Die Beschickung der Schleifen 15 mit den Schalen 21 erfolgt in der Weise, daß der
Zylinder 9 vom Grundteller 8 abgehoben wird. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit,
den Zylinder 9 mit einer seitlichen Öffnung (nicht dargestellt) zu versehen, welche
vakuumdicht verschließbar ist.
1. Verfahren zum Einfrieren eines der Gefriertrocknung zu unterwerfenden Produktes, wobei
zum Einfrieren und Gefriertrocknen des Produktes eine Gefriertrocknungseinrichtung
(1) verwendet wird, die eine Gefriertrocknungskammer (2) mit Stellflächen (6) zur
Durchführung der Gefriertrocknung und einen Kondensator (11) aufweist, dessen Kaltflächen
von einer Rohrschlange (14) mit mehreren Rohrschleifen (15) gebildet werden und wobei
die vom Kondensator (11) erzeugte Kälte für das Einfrieren des Produktes verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet , daß sich das Produkt in Schalen (21) befindet und daß diese Schalen auf die Rohrschleifen
(15) des in Betrieb befindlichen Kondensators (11) aufgesetzt werden.
2. Für die Durchführung des Einfrierverfahrens nach Anspruch 1 geeignete Gefriertrocknungseinrichtung
(1) mit einer Gefriertrocknungskammer (2) und einem Kondensator (11), dessen Kaltflächen
von einer Rohrschlange (14) mit mehreren Rohrschleifen (15) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kondensator (11) bildende Rohrschlange (14) derart gestaltet ist, daß
zumindest ein Teil der Schleifen (15) zum Absetzen von Schalen (21) mit Produktbehältern
(22) geeignet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich zumindest ein Teil der Rohrschleifen (15) des Kondensators (11) zur Bildung
von Absetzebenen überwiegend horizontal erstreckt und daß der Abstand zwischen diesen
Schleifen (15) und den jeweils darüber liegenden Schleifen größer ist als die Höhe
der Produktbehälter (22).
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des den Kondensator (11) umgebenden Gehäuses (9) abnehmbar
ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensatorgehäuse (9) in Höhe der den Kondensator (11) bildenden Rohrschleifen
(15) eine verschließbare Beladeöffnung aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensatorgehäuse eine den Boden bildende Grundplatte (8) und einen darauf
dicht aufsetzbaren, abnehmbar gestalteten zylindrischen Gehäuseabschnitt (9) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß der zylindrische Gehäuseabschnitt (9) des Kondensators durchsichtig ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kondensatorgehäuse eine Haube (23) aus wärmeisolierendem Material zugeordnet
ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine separate Gefriertrocknungskammer (2) vorgesehen ist und daß diese Kammer
abnehmbar auf die Kondensatorkammer aufgesetzt ist.