[0001] Es ist schon versucht worden, Topferkennungssysteme zu schaffen, die ein Kochgerät
nur bei Vorhandensein eines Topfes in der Heizzone einschalten. Bekannt sind Systeme
mit optischen Fühlern und teilweise mit Helligkeitsvergleich (DE-A 35 33 997 und 33
27 622) und mit induktiven Fühlern (DE-A 37 11 589 und 37 33 108). Bei allen diesen
Systemen war die Anordnung des Sensors in der beheizten Zone problematisch. Sensoren,
die die hohen Temperaturen aushalten, sind meist zu unempfindlich, um Nutz- von Störsignalen
trennen zu können, insbesondere, weil die Töpfe ein sehr unterschiedliches Verhalten
im Sensorfeld haben.
[0002] Erfindungsaufgabe ist die Schaffung einer Einrichtung, bei der die Anordnung des
Fühlers in der Heizzone unproblematisch ist und die bei den unterschiedlichsten Betriebsbedingungen
eine klare Erkennung eines aufgestellten Topfes ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch
den Anspruch 1 gelöst.
[0003] Die Abhängigkeit der Erkennung von der Signaländerung vermeidet die Einstellung eines
bestimmten Absolutwertes für den Schaltpunkt, so daß auch sich ändernde Basisvoraussetzungen,
z. B. durch Temperatureinfluß geänderte Charakteristika des Sensors, berücksichtigt
werden können. Die Abhängigkeit von der Änderungsgeschwindigkeit ermöglicht es, die
Ansprechgeschwindigkeit der Topferkennung größer zu wählen als die Änderungsgeschwindigkeit
der Basiswerte. Diese Einrichtung ermöglicht die Erkennung von Töpfen, die so geringe
Sensorsignaländerungen hervorrufen, daß sie nicht größer oder sogar kleiner sind als
die Änderung der Sensorcharakteristika. Da sich diese Charakteristika aber wesentlich
langsamer ändern als die zu erkennende Topfaufstellung, ist eine klare Unterscheidung
möglich.
[0004] Damit ist ein großer Bereich an möglichen Sensoren eröffnet worden, die bisher kaum
einsetzbar waren. In der Praxis konnten induktive Sensoren nur mit schlechten Ergebnissen
eingesetzt werden, weil sie temperaturabgeschirmt und damit zu weit von der eigentlichen
Kochstelle entfernt liegen mußten. Erfindungsgemäß können sie weitgehend direkt an
der Heizstelle angeordnet sein, z. B. am Rand oder in der Mitte der Heizzone und vor
allem dicht unterhalb der eigentlichen Kochfläche, näher an dieser als z. B. Strahlheizelemente.
Als besonders vorteilhaft hat sich für einen induktiven Sensor als Material ein hochtemperaturbeständiges
Material erwiesen, daß bisher für derartige Zwecke nicht als einsetzbar gegolten hat,
nämlich ein elektrisch isolierend oxidiertes Heizleitermaterial, z.B. eine Chromnickel-Legierung
der Art Ni Cr 7030. Dieses Material, das zwar als Heizleitermaterial bekannt ist,
galt aufgrund seines hohen Widerstandswertes für Induktionsspulen als unbrauchbar,
vor allem, weil hierbei aus Temperaturgründen auf einen ferromagnetischen Spulenkern
verzichtet werden muß. Im Bereich der Induktionsspule können Temperaturen bis zu 1300
K (ungefähr 1000 Grad Celsius) auftreten, während übliche Spulenmaterialien nur einen
Bruchteil dieser Temperaturen ertragen.
[0005] Nach der Erfindung können die Auswertemittel analog arbeiten und die Änderungsgeschwindigkeit
durch eine Differenzierung des Ausgangs- Sensorsignales ermitteln. Besonders vorteilhaft
können die Auswertemittel jedoch digital arbeiten, wobei der Ausgangspunkt ein Vergleich
der über eine bestimmte Torzeit gezählten Impulse einer Sensor-Schwingkreisfrequenz
mit einer Vergleichszahl ist, die jeweils um einen bestimmten Schwellenwert von der
sensorabhängigen Impulszahl entfernt gehalten wird. Dabei wird die Vergleichszahl
jeweils in einer vorgegebenen Zeitfolge an den Istwert der sensorfrequenzabhängigen
Zahl angepaßt, so daß in allen Betriebszuständen der Schwellenwert eine bestimmte
oder gegebenfalls auch vom Absolutwert des Sensorsignal abhängige Größe hat. Dabei
wird, jeweils abhängig von der Erkennung (Topf vorhanden/nicht vorhanden) das Vorzeichen
des Schwellenwertes geändert. Falls die Differenz zwischen dem sensorabhängigen Wert
und dem Vergleichswert zu groß wird, könnte die Nachregelung auf den Schwellenwert,
die ja, um auch schwache Werte verwerten zu können, langsam erfolgen soll, durch Verkürzung
der Nachregelzeit beschleunigt werden. Dies kann durch eine von der Größe des jeweiligen
Differenzwertes direkt abhängige Nachregelgeschwindigkeit erreicht werden. Bei der
digitalen Ausbildung läßt sich eine einfache und trotzdem sehr gute Anpassung dadurch
erzeugen, daß nach anfänglicher Nachregelung mit gleichbleibender Anpassungsgeschwindigkeit
diese sprunghaft erfolgt, wenn bis zu einem vorgegebenen Zeitpunkt die Anpassung nicht
abgeschlossen ist.
[0006] Zur Verwirklichung eignet sich besonders ein Mikro-Controller, d. h. ein nach Art
eines Rechners digital arbeitender, programmierbarer Baustein, wie er häufig in Steuerungen
eingesetzt wird. Er könnte gleichzeitig auch die Funktionen eines einstellbaren Leistungssteuerungsgerätes,
eines temperaturabhängigen Regelgerätes und/oder weitere Steuerfunktionen, wie beispielsweise
für einen Ankochstoß, für die Temperaturbegrenzung etc. mit enthalten, so daß normalerweise
außer Regelfühlern nur noch ein Codegeber für die manuelle Einstellung und ein Leistungs-
Schaltbauteil (Relais, Triac o. dgl.) notwendig sind, um die gesamte Steuerung des
Kochgerätes zu verwirklichen.
[0007] Die Einrichtung ist mit verschiedenen Sensorsystemen möglich, so auch mit kapazitiven,
optischen oder ähnlichen Fühlern. Bei einigen Fühlertypen, beispielsweise dem induktiven,
werden gewisse Kochgefäßmaterialien nicht erfaßt. Deswegen sollte die Einrichtung
eine Überbrückung bzw. eine Abschalteinrichtung besitzen, die eine von der Topferkennung
unabhängige Betätigung des Kochgerätes ermöglicht. Sie kann zeitgesteuert sein, so
daß nach einer gewissen Zeit wieder auf automatische Topferkennung zurückgeschaltet
wird.
[0008] Bei einer die Signale analog verarbeitenden Einrichtung könnte der vorher beschriebene
Funktionsablauf ebenfalls verwendet werden. Dort würde anstelle der Impulszählung
und der Differenzbildung aus diesen Werten eine Differenz (Schwebung) zwischen der
Sensorfrequenz und einer entsprechend nachgeregelten Vergleichsfrequenz verwendet
werden. Die Einrichtung läßt sich auch als Anwender-spezifischer integrierter Schaltkreis
(ASIC) verwirklichen.
[0009] Die Erfindung schafft außer der Bedienungsfreundlichkeit weitere Vorteile, vor allem
eine erhöhte Sicherheit, weil verhindert wird, daß eine Kochstelle nach Abnehmen des
Kochgerätes im Leerlauf weiterbetrieben wird. Die induktive, von einem ferromagnetischen
Material im Kochgefäß abhängige Ausführung hat den zusätzlichen Sicherheitsvorteil,
daß sie beispielsweise beim Abstellen eines Kunststoffbehälters auf der Kochstelle
nicht anspricht, was bei optischen Einrichtungen möglich wäre.
[0010] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen
bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein
und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darsstellen können, für
die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- je einen schematischen Teilschnitt durch ein Kochgerät mit Glaskeramikplatte und
einem Strahlheizkörper und
- Fig. 3
- ein schematisches Blockschaltbild einer Topferkennungseinrichtung, wobei die einzelnen
Blöcke mit erläuternden Funktionssymbolen versehen sind.
[0011] Fig. 1 zeigt einen Teil eines Kochgerätes 11 mit unter einer Glaskeramikplatte 12
angeordnetem Strahlheizkörper 13. Er enthält in einer Blech-Trägerschale 14 eine wärmebeständige
Isolierung 15 mit einem umlaufenden und an der Glaskeramikplatte 12 abgestütztem Rand
16 und einer ringförmigen Ausnehmung 17, an deren Boden beispielsweise als Heizwinde
ausgebildete Strahlheizwiderstände 18 spiralförmig eine Mittelzone 19 umgebend angeordnet
sind. Mehrere Strahlheizkörper 13 sind an die Unterseite einer Glaskeramikplatte 12
federnd angedrückt und bilden einzelne Heizzonen 20. Sie sind auch zum Wärmen oder
anderen Zwecken geeignet.
[0012] Die Mittelzone 19 wird durch einen nach oben vorspringenden Abschnitt der Isolierung
15 gebildet. In ihr ist eine Ausnehmung 21 vorgesehen, in der eine Sensorspule 22
liegt. Die Ausnehmung ist nach oben durch eine Scheibe 23 aus einem gegenüber dem
Isoliermaterial 15 festeren, temperaturbeständigen Isoliermaterial abgeschlossen,
die sich an der Unterseite der Glaskeramikplatte 12 abstützt. Die Spule 22 liegt daher
in einem gegen direkte Wärmestahlung von den Heizkörpern her abgeschirmten Raum. Die
auch elektrisch isolierende Scheibe 23 sorgt dafür, daß Berührung mit stromführenden
Teilen ausgeschlossen ist, da Glaskeramik bei Betriebstemperaturen leitend wird. Sie
schützt auch die Ränder der Mittelzone vor Beschädigung.
[0013] Es ist zu erkennen, daß die Spule damit dicht unter der Glaskeramikplatte liegt und
näher an dieser ist als die Heizwiderstände 18 und außerdem an einer zentralen Stelle.
[0014] Fig. 2 weicht nur insofern von Fig 1 ab, als dort die Isolation 15 des Strahlheizkörpers
13 eine Schüssel- oder Schalenform ohne hochstehende Mittelzone hat. Die Sensorspule
22 erstreckt sich ganz um den Strahlheizkörper herum und ist in einer im oberen Teil
des Randes 16 der Isolation von außen her vorgesehenen umlaufenden Nut 24 angeordnet.
Zwischen Glaskeramikplatte 12 und Rand 16 ist eine Ringscheibe 23 eingelegt, die mechanische
und elektrische Schutzfunktion hat. Die Nut könnte auch eine winkelförmige Randausnehmung,
d.h. ohne Zwischenschaltung eines Teils des Isolierkörpers 15 zwischen Spule und Scheibe,
sein.
[0015] Auch hierbei ist die Spule gegen unmittelbare Einwirkung der Strahlungsheizung geschützt.
Trotzdem treten dort erhebliche Temperaturen auf. Aus diesem Grund besteht die Spule
aus einem Material, das einschließlich seiner Isolierung über 1300 K (ca. 1000 Grad
C) beständig ist. Es handelt sich bevorzugt um eine Chrom-Nickellegierung vom Typ
Ni Cr 7030. Sie ist durch Oxidierung ihrer Aussenfläche elektrisch isoliert. Dieses
Material hat allerdings einen recht hohen elektrischen Widerstand. Sie kann daher
insbesondere bei einer Ausführung nach Fig. 2 nur wenige umlaufende Windungen haben.
Auch wegen des Fehlens eines ferromagnetischen Spulenkerns ist daher die Spulenqualität
gering. Immerhin ermöglicht dieses Material aber die Anwendung unmittelbar im Bereich
der Heizzone, gegebenenfalls auch noch näher an den Heizwiderständen oder zwischen
diesen und der Glaskeramikplatte.
[0016] Die Spule 22 ist der Sensor einer Einrichtung zum Erkennen eines in der Heizzone
aufgestellten Kochgefäßes 25, worunter auch Brat-, Wärme- oder andere Gefäße zu erwärmende
Gegenstände zu verstehen sind. Der Sensor spricht auf derartige Kochgefäße an, sofern
sie aus einem seine Induktivität verändernden Material (ferromagnetischem Material)
bestehen oder dieses enthalten.
[0017] Anhand Fig. 3 wird das Topferkennungssystem erläutert. Die Sensorspule 22 erzeugt
bei einer Änderung der Induktion ihrer Umgebung, die durch das Aufstellen eines Kochgefäßes
25 entsteht, ein Ausgangssignal in Form einer Induktivitätsänderung. Sie ist Teil
eines Schwingkreises, dessen übrige Teile, beispielsweise eine Kapazität, in einem
Signaleingangselement 26 enthalten ist. Anschließend wird das Signal in einem Signalwander
27 in ein Rechtecksignal verwandelt, d.h. aus der sinusförmigen Schwingfrequenz wird
eine Rechteckfrequenz hergestellt, die sich leichter zur digitalen Weiterverarbeitung
eignet. In der nachfolgenden Frequenzmeßeinrichtung 28 wird über eine bestimmte, von
einem Zeitgeber 29 vorgegebene Torzeit die Zahl der Impulse des Rechtecksignals und
damit eine Schwingfrequenz repräsentierende Zahl ermittelt und gespeichert.
[0018] Diese von der Sensorfrequenz abhängige Impulszahl wird einer Differenzbildungseinrichtung
30 zugeleitet, wo sie mit einer entsprechenden Vergleichszahl verglichen wird, die
aus einem Vergleichszahlspeicher kommt und dort, wie später beschrieben, gebildet
wird. Einmal je Torzeit wird ein der entstehenden Differenz entsprechendes Signal
an eine Verknüpfungslogik 32 gesandt, und zwar einschließlich des Vorzeichens der
Differenz. Die Verknüpfungslogik 32 enthält auch einen Speicher für einen Sollabstand
oder Schwellenwert, bei dessen Unterschreitung ein Ausgangssignal an Schaltmittel
33 gegeben wird, gegebenenfalls über ein später erläutertes Regel- oder Steuergerät
34. In der Praxis kann je nach dem derzeitigen Betriebszustand (Kochgefäß vorhanden/nicht
vorhanden bzw. Kochgerät ein/aus) eine dem Schwellenwert entsprechende Zahl zur Differenz
addiert oder subtrahiert werden, so daß jeweils beim Nulldurchgang ein entsprechendes
Freigabesignal entsteht.
[0019] Dies erfolgt jeweils im Rythmus der Torzeit, die Bruchteile von Sekunden betragen
kann.
[0020] Die Vergleichszahl, die im Speicher 31 gespeichert ist, wird dem jeweiligen Istwert,
d.h. der der Sensorfrequenz entsprechenden Zahl, angepaßt bzw. nachgeführt. Mit dem
Ziel, einen bestimmten Sollabstand bzw. eine Solldifferenz zu erhalten. Dazu wird
bei einer Änderung des Istwertes und damit des Differenzwertes über eine Anpassungseinrichtung
35 der Vergleichszahl im Speicher 31 je takt (Torzeit-Intervall) ein bestimmter Betrag
hinzugefügt oder abgezogen (abhängig von dem Vorzeichen +/-im Speicher der Verknüpfungslogik
32). Die Vergleichszahl wird dadurch in Richtung des Istwertes angepaßt, d.h. nachgeführt,
und zwar so lange, bis der Differenzsollwert erreicht ist. Dadurch wird stets eine
gleiche Ansprechschwelle unabhängig von der Absolutgröße des jeweils vorliegenden
Signals erreicht.
[0021] Sollte diese Anpassung, die in jedem Falle langsamer ist als die entsprechende Istwertänderung,
die eine Schaltung auslösen soll, zu langsam sein, um in einer vorbestimmten Zeit,
die in einem Zeitgeber 36 bestimmt wird, den Differenzsollwert erreicht zu haben,
dann wird über eine Vergleichs-Sprungeinrichtung 37 der Vergleichswert sprunghaft
auf den Zoll-Differenzwert gesetzt. Eine Rückstelleinrichtung 38 stellt den Zeitgeber
36 wieder auf Anfang zurück, wenn die Solldifferenz vor Ablauf der Zeit erreicht wurde.
[0022] Mit Ausnahme der Schaltmittel 33 und des Regel- oder Steuergerätes 34 gehören die
beschriebenen Schaltungsmittel zu den Auswertemitteln 40, wie in Figur 3 durch den
gestrichelten Rahmen symbolisiert. Dabei arbeiten im Ausführungsbeispiel die meisten
digital. Sie können einschließlich des Regel- oder Steuergerätes 34 Teil eines Mikrocontrollers
41 bzw. Mikrocomputers sein. Darin sind die in Figur 3 zur Erläuterung beschriebenen
Einzeleinrichtungen und Elemente nicht körperlich enthalten, sondern durch entsprechende
Programmierung ersetzt, um die beschriebenen Funktionen auszuführen. Dies gilt auch
für die Funktion des Regel- oder Steuergerätes 34, das außerdem das Ein/Ausschalten
auch Funktionen, wie Leistungseinstellung, Temperatur, Überwachung und oder Regelung
etc., ausführt. Es erhält außerdem ein Ausgangssignal der Auswertemittel 40, gegebenenfalls
Signale eines Code-Gebers 42, der z.B. ein von einem Einstellknopf betätigter Binargeber
sein kann, und/oder von einem Temperatur-Meß-und/oder Schaltgerät 44. Die Schaltmittel
43 schalten starkstromseitig die Spannung des Haushaltsnetzes 45 an die Heizwiderstände
18 und können ein mechanisches Relais oder entsprechende elektronische Bauteile enthalten.
[0023] Die Einrichtung arbeitet nach folgendem Verfahren:
Wenn das Kochgerät betriebsbereit, aber seine Beheizung nicht eingeschaltet ist, so
ist der die Sensorspule 22 enthaltene Schwingkreis in Betrieb. Er erzeugt seine bestimmte
Frequenz, die dazu führt, daß die Frequenz-Meß- und Speichereinrichtung eine bestimmte
Impulszahl während der Torzeit feststellt. Die zugehörige Vergleichszahl aus dem Vergleichszahlspeicher
31 liegt um einen vorgegebenen Differenzwert davon entfernt.
[0024] Ändert sich nun durch Aufsetzen eines Kochgefässes die Induktivität des mit relativ
hoher Frequenz von beispielsweise 100 kHz bis ein mHz betriebenen Schwingkreise, so
ändert sich auch die Istzahl, die von der Frequenzmeßeinrichtung während der Torzeit
ermittelt und der Differenzbildung 30 zugeleitet wird. Überschreitet diese den Schwellenwert,
dann erfolgt in der Verknüpfungslogik die 32 in der vorher beschriebenen Weise ein
Nulldurchgang, und es wird beispielsweise ein positives Ausgangssignal erzeugt, das
über das Regel-Steuergerät 34 und der Schaltmittel 33 die Beheizung 18 einschaltet.
[0025] Über die Anpassungseinrichtung 35 wird jetzt je Takt eine stufenweise, relativ langsame
Anpassung des Vergleichswertes an die derzeitigen Istwerte vorgenommen. Wurde beispielsweise
ein sehr stark ferromagnetischer Topf verwendet, der eine große Induktivitätsänderung
verursacht hat, so wird innerhalb einer vorgegebenen, vom Zeitgeber 36 gesetzten Zeit
der Sollabstand unter Umständen nicht erreicht, so daß über die Sprungeinrichtung
37 eine sprunghafte Anpassung vorgenommen wird, indem der Vergleichswert auf den vorgegebenen
Zollabstand zum Istwert gesetzt wird. Damit ist auch nach relativ kurzer Zeit die
Auswerteeinrichtung wieder in der Lage, auch auf geringerer Induktivitätänderungen
anzusprechen, beispielsweise nach dem Herunternehmen eines stark ferromagnetischen
Topfes auf das Aufsetzen eines wenig ferromagnetischen Topfes.
[0026] Durch Wärme- und andere Umwelteinflüsse ändern sich die Induktivitätseigenschaften
der Sensorspule 22 stark. Insbesondere hat das hochtemperaturfeste Spurenmaterial
eine stark positive Widerstandscharakteristik, die zu einem erheblichen Driften der
Induktivitätswerte ohne räumliche Änderung der Kochtopf/Heizzonen-Zuordnung führt.
Da diese in den Absolut-Werten erheblichen Änderungen aber in einer zeitlichen Größenordnung
erfolgen, die sich von dem Aufsetzen oder Wegnehmen eines Topfes erheblich unterscheiden,
kann hier die Anpassung des Vergleichswertes über die Anpassungseinrichtung 35 dieser
Änderung leicht folgen und den jeweiligen Schwellenwertabstand wieder einstellen,
ohne daß es zu einer Auslösung der Auswerteeinheit kommt. Sie reagiert also nur auf
Änderungen, die schneller erfolgen als die Anpassung, so daß über die Anpassgeschwindigkeit
auch die Empfindlichkeit der Einrichtung vorbestimmt werden kann.
[0027] Beim Herunternehmen eines Topfes geschieht wieder das gleiche, nur daß in diesem
Falle die Differenzbildung ein anderes Vorzeichen zeigt, so daß auch die Verknüpfungslogik
ein entsprechend gepoltes Ausgangssignal liefert und speichert. Von dieser Polarität
ist auch die Richtung der Anpassung abhängig.
[0028] Die Auswertmittel enthalten noch eine temporäre Abschalteinrichtung 50, die vom Benutzer,
beispielsweise über einen Druckknopf 51, betätigt war ist. Mit ihr kann der Benutzer
die Auswerteeinrichtung für eine von einem Zeitgeber 53 vorgegebene Zeit in ihrer
Wirkung auf das Schaltmittel 33 außer Betrieb setzen, beispielsweise wenn er mit einem
Glaskeramikgeschirr kochen will. In dem schematischen Schaltbild ist angedeutet, daß
dabei das Ausgangssignal der Verknüpfungslogik 32 unterdrückt wird. Diese Ausschalteinrichtung
könnte jedoch auch auf andere Weise verwirklicht werden, beispielsweise durch Abschaltung
der gesamten Auswerteeinrichtung, durch starkstromseitiges Überbrücken der Schaltmittel
33 oder dgl.. Wichtig ist jedoch, daß nach einer bestimmten Zeit (Zeitgeber 53) diese
der Überbrückung dienende Ausschaltung der Topferkennung wieder aufgehoben wird, um
zur automatischen Topferkennung zurückzukehren und damit die vorteilhafte Funktion
und Sicherheitswirkung wieder in Gang zu setzen. Die manuelle Beeinflussung kann auch
durch einen üblichen Ein/Ausschalter erfolgen, der nach der gegebenen Zeit automatisch
wieder zurückgesetzt wird. Da die automatische Topferkennung nicht nur zu einer erhöhten
Betriebssicherheit, sondern auch zu erheblicher Energieeinsparung führen kann, ist
sie nicht nur für Haushaltsherde, sondern vor allem auch für die gewerbliche Küche
sehr geeignet. Dort wird das bis heute übliche Durchlaufen der Kochgeräte während
des ganzen Tages vermieden und in Verbindung mit einer kapazitätsarmen Beheizung das
gleiche Ergebnis ohne Zeitverzögerung für den Koch erreicht. Ein zusätzlicher Vorteil
liegt in der geringeren Wärmeentwicklung und damit verbesserten Arbeitsbedingungen
für das Küchenpersonal.
1. Einrichtung zum Erkennen eines in einer Heizzone (20) eines Koch- oder Wärmegerätes
(11) aufgestellten Kochgefässes (25) mit einem Sensor (22), der ein sich beim Aufstellen
bzw. Wegnehmen des Kochgefässes änderndes Sensorsignal abgibt, und mit Auswertemitteln
(40), die in Abhängigkeit von dem Sensorsignal ein Ausgangssignal abgeben, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswertemittel (40) das Ausgangssignal in Abhängigkeit von
der Änderungsgeschwindigkeit des Sensorsignals erzeugen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (22) ein induktiver
Sensor ist, der in oder unmittelbar benachbart zur Heizzone (25) angeordnet ist, vorzugsweise
an der Unterseite einer die Kochfläche des Koch- oder Wärmegerätes (11) bildenden
Platte (22), wie einer Glaskeramikplatte, wobei der Sensor (22) vorzugsweise an einem
Teil eines wärmebeständigen Isolierkörpers (15), wie dem Rand (16) oder einem Mittelvorsprung
(19) einer Isolierschale eines Strahlheizkörpers (13), und insbesondere in einer Ausnehmung
(21, 24) des Isolierkörpers, angeordnet ist.
3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (22) eine Spule ohne ferromagnetischen Spulenkern mit nur wenigen Windungen
ist, die aus einem hochtemperaturbeständigen Material, insbesondere elektrisch isolierend
oxydiertem Heizleitermaterial, wie einer Chrom-Nickel-Legierung, besteht.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (22) Teil eines Schwingkreises ist, dessen Schwingfrequenz sich in Abhängigkeit
von der Beeinflussung der Sensorinduktivität ändert.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswertemittel analog arbeiten und ggf. eine Differenzierung des Sensorsignals beinhalten.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertemittel
(40) digital arbeiten.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertemittel
(40) Vergleichsmittel (30, 32) zum Vergleich eines von der Sensor-Schwingkreisfrequenz
abhängigen Wertes mit einem Vergleichswert und Anpassungsmittel (35, 37) zum Ändern
des Vergleichswertes in Richtung auf den sensorabhängigen Wert bis zu einem vorbestimmten
Schwellenwert Abstand aufweisen, wobei vorzugsweise die Anpassungsmittel (35, 37)
den Vergleichswert zeitabhängig ändern, insbesondere mit von der Größe des Abstandes
zwischen sensorabhängigem Wert und Vergleichswert abhängiger Änderungsgeschwindigkeit,
wobei vorteilhaft die Anpassungsmittel (35, 37) mit einer konstanten Änderungsgeschwindigkeit
beginnen und anschließend eine sprunghafte Anpassung bei Nichterreichen des Schwellenwertabstandes
in einer vorgegebenen Zeiteinheit durchführen.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel
(33) vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal das Koch- oder Wärmegerät
(11) ein/ausschalten bzw. in seinem Betriebszustand verändern. und/oder eine betätigbare
Abschalteinrichtung (50) vorgesehen ist, die zeitbegrenzt eine von der Erfassung unabhängige
Betätigung des Koch- oder Wärmegerätes (11) gestattet.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Auswertmitteln (40) ein
Regel- oder Steuergerät (34) für Betriebszustände des Koch- oder Wärmegerätes zugeordnet
ist.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswertemittel (40) zumindest teilweise in einem Microcontoller (41) bzw. einem integrierten
Schaltkreis enthalten sind, der vorzugsweise zum Ausführen weiterer Steuer- und Regelfunktionen
für das Koch- oder Wärmegerät (11) ausgebildet ist.