[0001] Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine, insbesondere eine Zwirnmaschine mit den
Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Textilmaschine mit einer derartigen als Wanderbläser ausgebildeten Wartungseinheit
ist beispielsweise in der DE-OS 16 85 887 beschrieben.
[0003] Bei der bekannten Einrichtung dienen die an den Längsseiten der Maschine angeordneten
Verschalungselemente, die in vertikaler Richtung auf- und abklappbar ausgebildet sind,
lediglich zur Führung des vom Wanderbläser ausgehenden Luftstroms zur möglichst vollständigen
Erfassung des gesamten Innenraums der Maschine, während ein Schallschutz nicht vorgesehen
ist.
[0004] Es besteht aber bei modernen Textilmaschinen ein erhebliches Bedürfnis Schallabschirmungen
vorzusehen, um den von der Maschine im Raum erzeugten Lärmpegel herabzusetzen. Einrichtungen
zur Herabsetzung des Lärmpegels sind an sich bekannt und beispielsweise in DE-OS 25
42 930 und DE-GM 71 05 081 beschrieben. Diese bekannten Einrichtungen weisen jedoch
keine Wartungseinheiten auf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Textilmaschine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 beschriebenen Bauart so auszugestalten, daß einerseits ein möglichst
vollständiger Schallschutz erreicht wird und andererseits mindestens eine Wartungseinheit
vorhanden ist, die durch die Schallschutzelemente nicht behindert wird, sondern mit
diesen zusammenwirkt.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin die Textilmaschine zur Erzielung eines
besonders guten Schallschutzes vollständig zu verkleiden, und die Wartungseinheiten
innerhalb der Schallschutzverkleidung so anzuordnen, daß sie auch bei geschlossenem
Innenraum ihre Funktion erfüllen.
[0009] Die erfindungsgemäße Einrichtung ist äußerst flexibel in ihrem Aufbau und gestattet
eine optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes. Die in Längsrichtung
der Maschine verschiebbaren Verschalungselemente selbst gestatten eine besonders gute
Organisation der chargenweisen Bedienung an der Maschine vor allem dann, wenn an jeder
Längsseite der Maschine ein zusätzliches Verschalungselement angeordnet ist, so daß
die Gesamtlänge der vorhandenen Verschalungselemente größer ist als die Gesamtlänge
der vorhandenen Arbeitspositionen an der Maschine. Das zusätzliche Verschalungselement
ist dann zunächst vor einem der beiden Antriebselemente an den Enden der Maschine
angeordnet. Wenn die Maschine zur Bedienung ansteht, kann das erste Verschalungselement
in Richtung auf das freie Antriebselement der Maschine hin verschoben werden. Das
nächste Verschalungselement wird bei Bedienung des nächsten Feldes der Maschine in
das erste Feld weitergeschoben und so wird die Arbeitsweise fortgeführt bis zum letzten
Feld. Da vor dem am anderen Maschinenende angeordneten Antriebselement das zusätzliche
Verschalungselement steht, kann dieses dann wieder vor das letzte zu bedienende Arbeitsfeld
geschoben werden und die Maschine ist wieder voll geschlossen. Der nächste Bedienungsvorgang
geschieht dann in der umgekehrten Reihenfolge.
[0010] Je nach der Größe der vorhandenen Verschalungselemente kann die Bewegung dieser Verschalungselemente
elektrisch oder pneumatisch unterstützt werden. Sie kann auch durch die Wartungseinheiten
bewirkt werden.
[0011] Zu einer guten Schallabschirmung ist es nützlich Absorptionsmaterial im Innenraum
der Maschine anzuordnen, wobei sich hierzu ganz besonders die Maschinenmitte anbietet,
die frei von Arbeitsstellen ist aber auch Abdeckung oder der Boden.
[0012] Die erfindungsgemäße Gesamtverkleidung der Maschine hat den zusätzlichen Vorteil
eines erhöhten Unfallschutzes und kann weiterhin zu einer Klimatisierung des Innenraums
der Maschine ausgenutzt werden, indem beispielsweise in der an der Oberseite angeordneten
Abdeckung ein Klimakanal angeordnet ist, der mit einer beispielsweise als Abluftkanal
ausgebildeten Luftrückführungsvorrichtung zusammenwirkt, wobei der Klimastrom durch
die Maschine entweder vom Deckenbereich in Richtung auf den Abluftkanal oder aber
auch umgekehrt verlaufen kann.
[0013] Die innerhalb der Schallschutzverkleidung angeordneten Wartungseinheiten können einerseits
als Blas- oder Absaugdüsen ausgestattete Reinigungseinrichtung und andererseits als
Wartungseinheit zum Bestücken bzw. Bedienen der einzelnen Arbeitspositionen ausgebildet
sein.
[0014] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
eine Textilmaschine nach der Erfindung näher erläutert.
[0015] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine mit einer Schallschutzverkleidung versehene und Wartungseinheiten
aufweisende Doppeldraht-Zwirnmaschine;
- Fig. 2
- die Maschine nach Fig. 1 in einer perspektivischen Seitenansicht.
[0016] In Fig. 1 und 2 ist eine doppelseitige Doppeldraht-Zwirnmaschine dargestellt mit
einem Maschinengestell 1, an dem in der üblichen Weise Zwirnspindeln 1.2 und 1.3 mit
Spindelantrieben 1.4 und 1.5 sowie Lagerplatten 1.6 und 1.7 für die Aufspulorgane
und Spulenhalterungen 1.8 und 1.9 für die Kreuzspulen 1.10 und 1.11 angeordnet sind.
[0017] Am Oberteil des Maschinengestells 1 sind ein sich über die gesamte Maschinenlänge
erstreckendes Abdeckung 7 befestigt sowie über Traversen 1.1 Längsträger 5.1 und 5.2.
An dem einen Längsträger 5.1 ist als Wartungseinheit ein Wanderbläser 4 bekannter
Bauart verschiebbar aufgehängt und geführt. Der Wanderbläser 4 ist mit dem Maschineninnenraum
zugewandten Luftaustrittsdüsen 4.1 versehen. An dem anderen Längsträger 5.2 ist als
Wartungseinheit ein Bedienungsautomat 13 ebenfalls verschiebbar aufgehängt und geführt.
[0018] Weiterhin sind an den beiden Längskanten der Abdeckung 7 in Maschinenlängsrichtung
verlaufende Doppelschienen 10.1 - 10.2 und 11.1 - 11.2 angeordnet, in denen sich über
die gesamte Maschinenhöhe erstreckende Verschalungselemente 8.1, 8.2, 8.3 sowie (in
Fig. 2 nicht sichtbar) 9.1, 9.2, 9.3 aufgehängt sind. Diese Verschalungselemente können
aus durchsichtigem Material bestehen und ihre Verschiebung kann in nicht dargestellter
Weise durch elektrische oder pneumatische Antriebsvorrichtungen bewirkt oder unterstützt
werden.
[0019] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Wanderbläser 4 und der
Bedienungsautomat 13 sowie die Verschalungselemente 8.1 bis 8.3 und 9.1 bis 9.3 jeweils
an eigenen Schienen aufgehängt. Es sind selbstverständlich auch Konstruktionen denkbar,
bei denen der Wanderbläser und die Verschalungselemente bzw. der Bedienungsautomat
an einer gemeinsamen Kombinationsschiene aufgehängt sind.
[0020] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind an beiden Enden der Maschine Antriebselemente 2
und 3 angeordnet.
[0021] Die Verschalungselemente sind aufeinanderfolgend abwechselnd in den Laufschienen
angeordnet also beispielsweise die Verschalungselemente 8.1 und 8.3 in der Laufschiene
10.1 und das Verschalungselement 8.2 in der Laufschiene 10.2. Auf diese Weise können
jeweils zwei Verschalungselemente ganz oder teilweise übereinander geschoben werden.
Es ist weiterhin auf beiden Seiten ein zusätzliches Verschalungselement vorgesehen,
das in Fig. 2 mit 8.4 bezeichnet ist und dort beispielsweise vor dem Antriebselement
3 angeordnet ist. Seine Funktion wird weiter unten näher erläutert.
[0022] Selbstverständlich ist es auch möglich, an jeder Maschinenseite Dreifachschienen
anzuordnen und in diesen die Verschalungselemente abwechselnd aufzuhängen. In diesem
Fall kann zum Bedienen ein größerer Bereich des Maschineninnenraums freigelegt werden.
[0023] Innerhalb der durch die Schallschutzverkleidung umkapselten Maschine ist vorzugsweise
in der Maschinenmitte Schallabsorptionsmaterial 12 angeordnet. Zur Rückführung der
vom Wanderbläser 4 in den Innenraum eingeblasenen Luft dient ein am Boden in Maschinenmitte
angeordneter, sich in Längsrichtung erstreckender Abluftkanal 6. Dieser Abluftkanal
kann gleichzeitig zur Klimatisierung des Innenraums der Maschine eingesetzt werden.
Hierzu ist gleichzeitig das Abdeckelement 7 mit einem Klimakanal versehen, so daß
der Klimastrom von oben nach unten durch die Maschine verlaufen kann.
[0024] Zur Bedienung der Maschine, beispielsweise von der in Fig. 1 rechten Seite her, kann
folgendermaßen vorgegangen werden. Es wird zunächst das erste Verschalungselement
8.1 nach links vor dem Antriebselement 2 verschoben. Nach der Bedienung des somit
frei werdenden Feldes der Maschine wird das Verschalungselement 8.2 in Fig. 2 nach
links verschoben an die Stelle, an der vorher das Verschalungselement 8.1 stand. Nach
Bedienung dieses Feldes wird das Verschalungselement 8.3 ebenfalls nach links verschoben
an die Stelle, an der das Verschalungselement 8.2 stand. Schließlich wird nach Bedienung
des letzten Feldes das zusätzliche Verschalungselement 8.4 an die Stelle verschoben,
an der vorher das Verschalungselement 8.3 stand. Nunmehr ist die ganze Längsseite
der Maschine wieder abgedeckt. Der nächste Bedienungsvorgang an der Seite beginnt
an dem Ende, an dem nunmehr das Verschalungselement 8.4 steht, das dann wieder vor
das Antriebselement 3 geschoben wird. Analog wird auf der anderern Maschinenseite
verfahren.
1. Textilmaschne, insbesondere Zwirnmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitspositionen,
die eine am Maschinengestell aufgehängte und in Längsrichtung der Maschine bewegbare
Wartungseinheit sowie an den Längsseiten der Maschine angeordnete Verschalungselemente
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschalungselemente (8.1, 8.2, 8.3, 8.4;
9.1, 9.2) Teil einer, die Maschine an beiden Längsseiten in voller Höhe abschirmenden
Schallschutzverkleidung sind und sich einzeln über eine Teillänge der Maschine erstrecken,
zusammen jedoch den gesamten Bereich der Arbeitspositionen überdecken und an ihrer
Oberkante am oberen Teil des Maschinengestells (1) aufgehängt und in Längsrichtung
der Maschine sich teilweise überlappend bewegbar sind, und daß mindestens eine Wartungseinheit
(4, 13) zwischen den Verschalungselementen (8.1, 8.2, 8.3, 8.4; 9.1, 9.2) und den
Arbeitspositionen der Maschine angeordnet und auch im geschlossenen Zustand der Verschalungselemente
bewegbar ist.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die längsverschiebbaren
Verschalungselemente (8.1, 8.2, 8.3, 8.4; 9.1, 9.2) und die Wartungseinheiten (4,
13) auf einer gemeinsamen Schiene mit eigenen Laufbahnen bewegbar sind.
3. Textilmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der Wartungseinheiten eine Reinigungseinrichtung (4) ist und mit Blas- oder Absaugdüsen
(4.1) ausgestattet ist.
4. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Wartungseinheiten (13) zum Bestücken bzw. Bedienen der einzelnen Arbeitspositionen
dient.
5. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
jedes der Verschalungselemente (8.1, 8.2, 8.3; 9.1, 9.2) über eine vorgegebene Anzahl
von Arbeitspositionen erstreckt und die Verschalungselemente an jeder Längsseite der
Maschine in mindestens zwei parallel zueinanderliegenden am Oberteil (1.1) des Maschinengestells
(1) angeordneten Laufschienen (10.1, 10.2; 11.1, 11.2) abwechselnd aufgehängt sind.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5 mit mindestens einem Antriebselement am Maschinenende,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Längsseite der Maschine über die die Gesamtlänge
abdeckenden Verschalungselemente (8.1, 8.2, 8.3; 9.1, 9.2) hinaus ein zusätzliches
Verschalungselement (8.4) angeordnet ist, das jeweils vor einem Antriebselement (2,
3) angeordnet ist.
7. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschalungselemente
(8.1, 8.2, 8.3, 8.4; 9.1, 9.2) aus durchsichtigem Material bestehen.
8. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an vorgegebenen
Stellen der Maschine innerhalb der Schallschutzverkleidung Schallabsorptionsmaterial
(12) angeordnet ist.
9. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine
im oberen Bereich durch eine Abdeckung (7) abgeschlossen ist, die bis zu den außen
angeordneten, bewegbaren Verschalungselementen (8.1, 8.2, 8.3, 8.4; 9.1, 9.2) reicht.
10. Textilmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abdeckung (7) ein
Klimakanal für die Zuluft oder Abluft der Maschine angeordnet ist.
11. Textilmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentrum der Maschine
im Bodenbereich ein weiterer Kanal (6) für die Zuluft oder Abluft der Maschine angeordnet
ist.
12. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
der Verschalungselemente (8.1, 8.2, 8.3; 9.1, 9.2) mindestens teilweise durch elektrische
oder pneumatische Antriebsvorrichtungen erfolgt.
13. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bewegung der Verschalungselemente (8.1, 8.2, 8.3; 9.1, 9.2) durch mindestens eine
der Wartungseinheiten bewirkt wird.