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EP 0 442 313 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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21.08.1991 Patentblatt 1991/34 |
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Anmeldetag: 28.01.1991 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR IT LI NL |
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Priorität: |
13.02.1990 DE 4004267
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Anmelder: Keckes, Ivan |
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W-7320 Göppingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Keckes, Ivan
W-7320 Göppingen (DE)
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Vertreter: Seemann, Norbert W., Dipl.-Ing. |
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Brehmstrasse 37 D-73033 Göppingen D-73033 Göppingen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum mechanischen Lochen von Dachrinnen und kombiniertes Stanz- und Ziehwerkzeug
zur Verfahrensdurchführung |
(57) Eine Vorrichtung zum Einbringen der Durchflußöffnungen in vornehmlich metallische
Dachrinnen im Bereich der über sogenannte Hängestutzen anzuschließenden, vertikalen
Ablaufrohre ist in Form einer Stanze mit Gestell ( 1 ) , Schnittstempel ( 3 ) samt
Bedienungshebel ( 2 ) und Matrize ( 5 ) ausgebildet. Durch seitliche Ansätze ( 4 )
und einen entsprechenden Gegenhalter ( 6 ) wirkt der Stempel ( 3 ) zugleich als Ziehwerkzeug
im Anschluß an das Lochen.
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[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
auf ein Verfahren zum mechanischen Lochen von Dachrinnen und nach den weiteren Ansprüchen
auf eine Vorrichtung zum Einbringen der Durchflußöffnungen in vornehmlich metallische
Dachrinnen im Bereich der über sogenannte Hängestutzen anzuschließenden, vertikalen
Ablaufrohre.
[0002] Das Einbringen dieser Durchflußöffnungen erfolgte bislang ausschließlich von Hand
mittels Meißel, Hammer und Blechschere, was nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern
zugleich auch qualitativ ziemlich ungenau und damit zumeist unzureichend war.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, für die Erstellung einwandfrei
geschnittener und nach unten hin zudem leicht ausgezogener bzw. ausgerundeter Durchflußöffnungen
in den Dachrinnen ein entsprechendes Verfahren sowie Kombiwerkzeug zu schaffen, daß
beide Arbeitsgänge in möglichst einem Zug nunmehr mechanisch exakt und schnell ausführt.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe dabei durch die in den Patentansprüchen angegebenen Verfahrensmerkmale
und alternativen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Vorrichtung, die zudem in den Zeichnungen
weitestgehend schematisch dargestellt und anhand dieser Darstellungen im folgenden
noch näher beschrieben sind. Es zeigen im einzelnen:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung im Längsschnitt und
- Fig. 2
- eine Alternative zu Fig. 1, ebenfalls im Längsschnitt und um 90° in der Ebene gedreht.
[0005] Die in Fig. 1 dargestellte Stanze besteht aus dem C-förmigen Gestell 1, an dessen
Oberteil 1a eine Führungsbuchse 1c für den Schaft 3a des Schnittstempels 3 angebracht
ist; bewegt wird dieser Stempel 3 mittels des Handhebels 2, der an der Konsole 2a
des Gestelloberteils 1a über einen Schwenkbolzen 2b angelenkt ist und über zwei weitere
Schwenkbolzen 2c und eine Lasche 2d am freien Ende des Stempelschafts 3a angreift.
[0006] Neben dem eigentlichen Schneidring 3b ist der Schnittstempel 3 seitlich noch zu einem
Ziehwerkzeug 4 erweitert, welches verfahrensmäßig erst dann zur Wirkung bzw. zum Einsatz
kommt, wenn der Schnittstempel 3, 3a nach erfolgter Lochung der jeweiligen Dachrinne
"D" wieder aus der Matrize 5 austritt.
[0007] Gemäß der voll ausgezogenen Darstellung in Fig. 1 wird zum verfahrensmäßigen Ausziehen
des Rinnenmaterials im Bereich der Lochung nach unten der Gegenhalter 6 mittels des
auf dem freien Ende des um die Gestellachse 7a schwenkbaren Verstellhebels 7 sitzenden,
drehbaren Exzenters 8 in Pfeilrichtung P₁ hochgefahren und der Ziehteil 4 des Stempels
3, 3a in das zuvor gestanzte Loch in der Dachrinne "D" eingepreßt. Gemäß der strichpunktiert
in der gleichen Figur angedeuteten Variante kann das kombinierte Bauteil 3, 5 auch
als Ganzes um eine Achse 9 schwenkbar im Gestellunterteil 1b gelagert sein.
[0008] Letztlich ist es gemäß der Darstellung in Fig. 2 auch denkbar, Matrize 5' samt Auswurföffnung
5a' und den Gegenhalter 6' als separate Bauteile nebeneinander auf einem Verschiebeschlitten
10 anzuordnen und wechselweise gemäß Pfeil P₂ gegen die Anschläge 11 in die Stellungen
Stanzen bzw. Ziehen zu bringen. Sämtliche hier manuell eingeleiteten Arbeits- bzw.
Bedienungsvorgänge können selbstverständlich auch hydraulisch o.a. maschinell ausgeführt
werden.
[0009] Letztlich ist noch zu erwähnen, daß die gesamte Einheit 1 bis 7 als stationäres bzw.
mobiles Werkzeug ausgebildet ist, d. h. es kann auch an bereits montierten Dachrinnen
nachträglich angesetzt und diese damit an jeder beliebigen Stelle gelocht werden.
Bezugsziffernverzeichnis
[0010]
- 1
- Gestell
- 1a
- Oberteil
- 1b
- Unterteil
- 1c
- Führungsbuchse
- 2
- Bedienungshebel
- 2a
- Konsole
- 2b
- Schwenkachse
- 2c
- Anlenkpunkt
- 2d
- Lasche
- 3
- Schnittstempel
- 3a
- Schaft
- 3b
- Schneidring
- 4
- Ziehwerkzeug
- 5
- Matrize
- 5'
- Matrize in Fig. 2
- 5a
- Auswurföffnung
- 5a'
- Auswurföffnung in Fig. 2
- 6
- Gegenhalter
- 6'
- Gegenhalter in Fig. 2
- 7
- Verstellhebel
- 7a
- Schwenkachse
- 8
- Exzenter
- 9
- Achse
- 10
- Schlitten
- 11
- Anschlag
- D
- Dachrinne
- P₁
- Höhenverstellung
- P₂
- Linearverschiebung
- P₃
- Verschwenkung
1. Verfahren zum Einbringen bzw. Anformen der Anschlußstellen für die über sog. Hängestutzen
o. ä. anzuschließenden, zumeist vertikal abzweigenden Abflußrohre bei insbesondere
metallischen Dachrinnen,
gekennzeichnet durch
Verwendung eines kombinierten mechanischen Stanz- und Ziehwerkzeugs zunächst zum Ausstanzen
der jeweiligen Abflußöffnung in der Dachrinnensohle und nachfolgendem Ausformen eines
Rohranschlußbundes durch eine Ziehopperation von dem jeweils gleichen Abflußöffnung
aus mittels des gleichen Werkzeugs in einer Folgeopperation.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine aus Gestell ( 1 ) sowie gemeinsamen Bedienungshebel ( 2 )
für Schnittstempel ( 3 ) und Matrize ( 5 ) gebildete Stanze ist, deren Stempel ( 3
) zugleich als Ziehwerkzeug ( 4 ) ausgebildet und der Matrize ( 5 ) ein im gleichen
Gestell ( 1 ) angeordneter Gegenhalter ( 6 ) für das Ziehwerkzeug ( 4 ) zugeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bedienungshebel ( 2 ) als Handhebel ausgebildet ist und die kombinierten Schnitt-
und Ziehwerkzeuge ( 3 bis 6 ) in einem C-förmigen Gestell ( 1 ) gelagert sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3,
gekennzeichnet durch folgende
Varianten der Ausbildung bzw. gegenseitigen Zuordnung von Matrize ( 5 ) und Gegenhalter
( 6 ) zum kombinierten Schnitt-/Ziehstempel ( 3, 4 ).
4.1 Der Gegenhalter ( 6 ) umgibt konzentrisch die Matrize ( 5 ) und ist beispielsweise
über einen am Gestell ( 1 ) angelenkten Hebel ( 7 ) mittels eines Exenters ( 8 ) höhenverstellbar
( P₁ in Fig. 1 ).
4.2 Matrize ( 5 ) und Gegenhalter ( 6 ) sind neben- bzw. hintereinander sowie horizontal
verschieblich ( P₂ ) auf dem Gestellunterteil ( 1b ) angeordnet ( Fig. 2 ).
4.3 Matrize ( 5 ) und Gegenhalter ( 6 ) liegen einander diametral gegenüber und sind
als Schwenkeinheit im Gestell ( 1 ) bzw. dessen Unterteil ( 1b ) gelagert ( strichpunktierte
Darstellung in Fig. 1 ).
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Einheit ( 1 bis 7 ) als stationäres bzw. mobiles Werkzeug ausgebildet
ist.

