[0001] Tisch- oder Arbeitsplatten, gleichgültig, ob sie als Schreibtisch, Küchentisch oder
als sonstige Tische verwendet werden, befinden sich in der Regel in horizontaler Position.
In vielen Fällen ist es jedoch wünschenswert, eine auf einer solchen Tisch- oder Arbeitsplatte
zu erledigende Arbeit nicht in dieser vorgeschriebenen Lage der Platte erledigen zu
müssen, beispielsweise wenn man an eine Schreib- oder Zeichenplatte denkt. Es ist
dann wünschenswert, die Tisch- oder Arbeitsplatte unter einem gewissen Winkel neigen
zu können, weil man dann diese Arbeit in bequemerer Sitz- oder Stehposition ausführen
kann.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf mindestens drei Beinen ruhende
Tisch- oder Arbeitsplatte, vorzugsweise Schreibplatte, konstruktiv so auszubilden,
daß die Platte stufenlos in die jeweils gewünschte Lage geneigt werden kann.
[0003] Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße Tisch- oder Arbeitsplatte auf zwei vorderen
Beinen oder einer diese Beine verbindenden Zarge gelenkig befestigt, das oder die
hinteren bzw. seitlichen Beine der Platte sind zumindest teilweise als Gewindespindel
mit darauf verstellbaren Muttern ausgebildet und schließlich sind die letztgenannten
Beine durch Öffnungen oder Schlitze der Tisch- oder Arbeitsplatte oder an deren Rand
derart hindurch- oder vorbeigeführt, daß die auf ihnen verstellbaren Muttern als Auflage
für die Tisch- oder Arbeitsplatte dienen. Gegebenenfalls kann zwischen der Tisch-
oder Arbeitsplatte und der oder den Muttern des oder der Auflagebeine noch eine Zwischenauflage
vorgesehen werden.
[0004] Eine erfindungsgemäße Tisch- oder Arbeitsplatte ist dank der Möglichkeit ihrer Neigung
für eine Vielzahl von Arbeiten geeignet, weil sie eine individuelle Anpassung des
Arbeitsplatzes an den Menschen ermöglicht. Dadurch werden Kreativität und Leistung
durch ein entspanntes Arbeiten verbessert.
[0005] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann eine solche Tisch- oder Arbeitsplatte
in zwei oder mehr Segmente unterteilt werden, deren jedes zwecks verschiedener Neigungseinstellung
der verschiedenen Segmente jeweils auf einer ihm zugeordneten Gewindespindel mit Mutter
aufliegt.
[0006] Ein weiterer Vorteil ergibt sich mit einer erfindungsgemäßen Tisch- oder Arbeitsplatte
dadurch daß die als Gewindespindel ausgebildeten Beine gleichzeitig als Träger einer
oder mehrerer höhenverstellbarer und verschwenkbarer Ablagen oder Aufsätze dienen
können. In diesem Fall müssen die Gewindespindeln dann eine geeignete Länge aufweisen.
[0007] Die Gelenkverbindungen zu den vorderen Beinen können aus miteinander korrespondierenden,
einerseits an der Platte, andererseits an den Beinen bzw. einer Zarge angebrachten
hakenförmigen Greifnasen bestehen. Eine solche Gelenkverbindung ermöglicht eine kontinuierliche
Verstellung der Neigung der Tisch- oder Arbeitsplatte.
[0008] Da Gegenstände, welche auf einer geneigten Tisch- oder Arbeitsplatte aufgelegt sind,
von der Platte abgleiten können, empfiehlt es sich weiterhin, in die Oberfläche dieser
Platte Einfräsungen vorzunehmen, welche zur einsteckbaren Aufnahme von einer oder
mehreren Halteleisten dienen. Einerseits diese Einfräsungen, andererseits die zugehörigen
Halteleisten können nun zweckmäßig so ausgebildet werden, daß die Halteleisten in
einer Einsteckposition als Vorsprünge, in umgekehrter Einsteckposition als Einebnung
für die Einfräsungen fungieren. Im letzteren Fall hat man dann immer eine glatte Oberfläche
der Tisch- oder Arbeitsplatte.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt, in denen
gleiche Teile stets mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- die Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte,
- Fig. 2
- die Frontansicht einer solchen Tisch- oder Arbeitsplatte,
- Fig. 3
- die Seitenansicht einer solchen Tisch- oder Arbeitsplatte,
- Fig. 4
- die Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte in einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 5
- die zu Fig. 4 entsprechende Frontansicht,
- Fig. 6
- die zu Fig. 4 entsprechende Seitenansicht,
- Fig. 7
- die Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte in einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 8
- eine der Fig. 7 entsprechende Frontansicht,
- Fig. 9
- eine der Fig. 7 entsprechende Seitenansicht,
- Fig.10
- eine Frontansicht einer Tisch- oder Arbeitsplatte mit Zubehör,
- Fig.11
- eine Aufsicht auf eine solche Platte gemäß Fig. 10,
- Fig.12
- die Frontansicht einer Tisch- oder Arbeitsplatte mit seitlich angeordneten spindelförmig
ausgebildeten Stützen,
- Fig.13
- eine Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte gemäß Fig. 12, jedoch mit eingebrachten
geteilten Halteleisten,
- Fig.14 und 15
- Querschnittsvergrößerungen der Halteleisten in verschiedener Position.
- Fig.16 und 17
- das Prinzip der hakenförmigen Greifnasen für die gelenkige Verbindung der vorderen
Beine.
[0011] In der Ausführungsform der Erfindung gemäß den Fig. 1 bis 3 ist die Tisch- oder Arbeitsplatte
mit 1 bezeichnet. Die vorderen Beine 5 und 6 sind mit dieser Tischplatte 1 über Gelenkverbindungen
7 und 8 verbunden, welche etwa die in den Fig. 16 und 17 dargestellte Ausbildung haben
können. Die Tischplatte 1 ruht dann auf zwei hinteren Beinen 2 und 3, welche als Gewindespindeln
ausgebildet sind, auf welche Muttern 10 aufschraubbar sind.
[0012] Damit die Platte 1 geneigt werden kann, verlaufen die hinteren Beine 2 und 3 in Schlitzen
4 der Platte 1, durch Höhenverstellung der Muttern 10 ist eine Neigung der Tischplatte
1 möglich. Zur Befestigung der Gelenkverbindungen 8 ist unterhalb der Tischplatte
1 noch eine Zarge 9 vorgesehen.
[0013] Die Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen
Ausführungsform lediglich darin, daß an Stelle von zwei hinteren Füßen nur ein einziger
Fuß 12 vorgesehen ist, der ebenfalls als Gewindespindel ausgebildet ist. Diese Gewindespindel
verläuft in eine Öffnung 11 der Tischplatte 1.
[0014] In der Ausführungsform nach den Fig. 7 bis 9 ist die Tischplatte 1 in zwei Segmente
1a und 1b unterteilt, wobei jedes dieser Segmente auf einer Mutter der Spindel 2 bzw.
3 ruht. Durch die Unterteilung der Platte in zwei Segmente ist eine getrennte Höhenverstellung
der beiden Segmente möglich.
[0015] In den Fig. 10 und 11 ist gezeigt, daß die Spindeln 2 und 3, welche als hintere Füße
der Tischplatte fungieren, noch Aufsätze oder Ablagen 13 und 14 tragen können, wozu
es ebenfalls nur erforderlich ist, auf die zugehörigen Spindeln Muttern 15 bzw. 16
aufzuschrauben, welche dann als Halterung für die Ablagen oder Aufsätze 13 und 14
dienen.
[0016] In der Ausführungsform der Erfindung nach den Fig. 12 bis 15 ist einerseits dargestellt,
daß die hinteren Füße, welche als Spindeln ausgebildet sind, auch an den Seiten der
Platte 1 geführt werden können. Zu diesem Zweck sind an die Platte 1 seitliche Lappen
19 angesetzt, welche Durchgangsöffnungen aufweisen. Andererseits zeigen die Fig. 13,
14 und 15, in der Oberfläche der Platte 1 einen Schlitz, welcher der Aufnahme von
Halteleisten 17 und 18 dient. Ein Querschnitt durch diese Halteleisten ist in vergrößertem
Maßstab in den Fig. 14 und 15 gezeichnet, wobei Fig. 14 zeigt, wie die Halteleiste
einzusetzen ist, wenn sie als solche benutzt werden soll, während in Fig. 15 dargestellt
ist, wie diese Halteleiste 17 einzusetzen ist, wenn man eine ebene Tischplatte wünscht.
In diesem Fall verdeckt diese Halteleiste 17 die vorgenommene Einfräsung.
[0017] Es wurde bereits erwähnt, daß die Tisch- oder Arbeitsplatte mit ihren vorderen Füßen
gelenkig verbunden ist und daß dazu beispielsweise hakenförmige Greifnasen als Gelenkverbundungen
dienen, wie sie in Fig. 16 als 7a und 7b gezeichnet sind. In Fig. 16 und 17 sind zwei
Stellungen für diese Gelenkverbindungen gezeichnet, welche aus sich heraus verständlich
sind.
[0018] Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß in erster Linie daran gedacht ist, die
erfindungsgemäße Tisch- oder Arbeitsplatte in Holzkonstruktion auszuführen; die Erfindung
soll jedoch darauf nicht beschränkt sein, weil sie in gleicher Weise anwendbar ist
bei Verwendung anderer Materialien, z. B. Metall oder Kunststoff.
[0019] Die Tisch- oder Arbeitsplatte kann in gleicher Weise Teil eines Untergestells, eines
Schwenkregals oder dergl. sein.
1. Auf mindestens drei Beinen ruhende Tisch- oder Arbeitsplatte, vorzugsweise Schreibplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auf zwei vorderen Beinen (5, 6) oder einer diese Beine
(5, 6) verbindenden Zarge (9) gelenkig befestigt ist, daß das oder die hinteren bzw.
seitlichen Beine (2, 3, 12) zumindest teilweise als Gewindespindel mit darauf verstellbaren
Muttern (10) ausgebildet sind, und daß die letztgenannten Beine (2, 3, 12) durch Öffnungen
(11) oder Schlitze (4) der Tisch- oder Arbeitsplatte (1) oder an deren Rand derart
hindurch-oder vorbeiführen, daß die auf ihnen verstellbaren Muttern (10) als Auflage
für die Tisch- oder Arbeitsplatte (1) dienen.
2. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen
ihr und der oder den Muttern des oder der Auflagebeine eine Zwischenauflage vorgesehen
ist.
3. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie in
zwei oder mehr Segmente (1a, 1b) unterteilt ist, deren jedes zwecks verschiedener
Neigungseinstellung der verschiedenen Segmente jeweils auf einer ihm zugeordneten
Gewindespindel mit Mutter aufliegt (Fig. 7 und 8).
4. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als
Gewindespindel ausgebildeten Beine (2, 3, 12) eine solche Länge aufweisen, daß sie
gleichzeitig als Träger einer oder mehrerer höhenverstellbarer Ablagen oder Aufsätze
(13, 14) dienen (Fig. 10, 11).
5. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ihre
Gelenkverbindungen (7, 8) zu den vorderen Beinen (2, 3) aus miteinander korrespondierenden,
einerseits an der Platte, andererseits an den Beinen oder einer Zarge angebrachten
hakenförmigen Greifnasen (7a, 7b) bestehen (Fig. 16, 17).
6. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ihre
Oberfläche Einfräsungen zur einsteckbaren Aufnahme von ein oder mehreren Halteleisten
(17, 18) aufweist (Fig. 13).
7. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits
diese Einfräsungen, andererseits die Halteleisten (17, 18) derart ausgebildet sind,
daß die Halteleisten in einer Einsteckposition als Vorsprünge (Fig. 14) in umgekehrter
Einsteckpositon als Einebnung (Fig. 15) für die Einfräsungen fungieren.