(19)
(11) EP 0 442 317 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1991  Patentblatt  1991/34

(21) Anmeldenummer: 91101111.2

(22) Anmeldetag:  29.01.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 9/04, A47B 17/02, A47B 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.02.1990 DE 9001618 U
16.01.1991 DE 9100471 U

(71) Anmelder: CHEOPS HOLZWERKSTATT GMBH
D-36119 Neuhof (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoogen, Martin
    W-6400 Fulda (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tisch- oder Arbeitsplatte, vorzugsweise Schreibplatte


    (57) Die Erfindung betrifft eine auf mindestens drei Beinen ruhende Tisch- oder Arbeitsplatte, vorzugsweise eine Schreibplatte.
    Gemäß der Erfindung ist sie auf zwei vorderen Beinen (5,6) oder einer diese Beine (5,6) verbindenden Zarge (9) gelenkig befestigt, das oder die hinteren Beine (2,3,12) sind zumindest teilweise als Gewindespindel mit daran verstellbaren Muttern (10) ausgebildet und ferner sind die letztgenannten Beine (2,3,12) durch Öffnungen (11) oder Schlitze (4) der Tisch- oder Arbeitsplatte (1) oder an deren Rand derart hindurch- oder vorbeigeführt, daß die auf ihnen verstellbaren Muttern (10) als Auflage für die Tisch- oder Arbeitsplatte dienen.




    Beschreibung


    [0001] Tisch- oder Arbeitsplatten, gleichgültig, ob sie als Schreibtisch, Küchentisch oder als sonstige Tische verwendet werden, befinden sich in der Regel in horizontaler Position. In vielen Fällen ist es jedoch wünschenswert, eine auf einer solchen Tisch- oder Arbeitsplatte zu erledigende Arbeit nicht in dieser vorgeschriebenen Lage der Platte erledigen zu müssen, beispielsweise wenn man an eine Schreib- oder Zeichenplatte denkt. Es ist dann wünschenswert, die Tisch- oder Arbeitsplatte unter einem gewissen Winkel neigen zu können, weil man dann diese Arbeit in bequemerer Sitz- oder Stehposition ausführen kann.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf mindestens drei Beinen ruhende Tisch- oder Arbeitsplatte, vorzugsweise Schreibplatte, konstruktiv so auszubilden, daß die Platte stufenlos in die jeweils gewünschte Lage geneigt werden kann.

    [0003] Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße Tisch- oder Arbeitsplatte auf zwei vorderen Beinen oder einer diese Beine verbindenden Zarge gelenkig befestigt, das oder die hinteren bzw. seitlichen Beine der Platte sind zumindest teilweise als Gewindespindel mit darauf verstellbaren Muttern ausgebildet und schließlich sind die letztgenannten Beine durch Öffnungen oder Schlitze der Tisch- oder Arbeitsplatte oder an deren Rand derart hindurch- oder vorbeigeführt, daß die auf ihnen verstellbaren Muttern als Auflage für die Tisch- oder Arbeitsplatte dienen. Gegebenenfalls kann zwischen der Tisch- oder Arbeitsplatte und der oder den Muttern des oder der Auflagebeine noch eine Zwischenauflage vorgesehen werden.

    [0004] Eine erfindungsgemäße Tisch- oder Arbeitsplatte ist dank der Möglichkeit ihrer Neigung für eine Vielzahl von Arbeiten geeignet, weil sie eine individuelle Anpassung des Arbeitsplatzes an den Menschen ermöglicht. Dadurch werden Kreativität und Leistung durch ein entspanntes Arbeiten verbessert.

    [0005] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann eine solche Tisch- oder Arbeitsplatte in zwei oder mehr Segmente unterteilt werden, deren jedes zwecks verschiedener Neigungseinstellung der verschiedenen Segmente jeweils auf einer ihm zugeordneten Gewindespindel mit Mutter aufliegt.

    [0006] Ein weiterer Vorteil ergibt sich mit einer erfindungsgemäßen Tisch- oder Arbeitsplatte dadurch daß die als Gewindespindel ausgebildeten Beine gleichzeitig als Träger einer oder mehrerer höhenverstellbarer und verschwenkbarer Ablagen oder Aufsätze dienen können. In diesem Fall müssen die Gewindespindeln dann eine geeignete Länge aufweisen.

    [0007] Die Gelenkverbindungen zu den vorderen Beinen können aus miteinander korrespondierenden, einerseits an der Platte, andererseits an den Beinen bzw. einer Zarge angebrachten hakenförmigen Greifnasen bestehen. Eine solche Gelenkverbindung ermöglicht eine kontinuierliche Verstellung der Neigung der Tisch- oder Arbeitsplatte.

    [0008] Da Gegenstände, welche auf einer geneigten Tisch- oder Arbeitsplatte aufgelegt sind, von der Platte abgleiten können, empfiehlt es sich weiterhin, in die Oberfläche dieser Platte Einfräsungen vorzunehmen, welche zur einsteckbaren Aufnahme von einer oder mehreren Halteleisten dienen. Einerseits diese Einfräsungen, andererseits die zugehörigen Halteleisten können nun zweckmäßig so ausgebildet werden, daß die Halteleisten in einer Einsteckposition als Vorsprünge, in umgekehrter Einsteckposition als Einebnung für die Einfräsungen fungieren. Im letzteren Fall hat man dann immer eine glatte Oberfläche der Tisch- oder Arbeitsplatte.

    [0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt, in denen gleiche Teile stets mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

    [0010] Es zeigen:
    Fig. 1
    die Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte,
    Fig. 2
    die Frontansicht einer solchen Tisch- oder Arbeitsplatte,
    Fig. 3
    die Seitenansicht einer solchen Tisch- oder Arbeitsplatte,
    Fig. 4
    die Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte in einer anderen Ausführungsform,
    Fig. 5
    die zu Fig. 4 entsprechende Frontansicht,
    Fig. 6
    die zu Fig. 4 entsprechende Seitenansicht,
    Fig. 7
    die Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte in einer weiteren Ausführungsform,
    Fig. 8
    eine der Fig. 7 entsprechende Frontansicht,
    Fig. 9
    eine der Fig. 7 entsprechende Seitenansicht,
    Fig.10
    eine Frontansicht einer Tisch- oder Arbeitsplatte mit Zubehör,
    Fig.11
    eine Aufsicht auf eine solche Platte gemäß Fig. 10,
    Fig.12
    die Frontansicht einer Tisch- oder Arbeitsplatte mit seitlich angeordneten spindelförmig ausgebildeten Stützen,
    Fig.13
    eine Aufsicht auf eine Tisch- oder Arbeitsplatte gemäß Fig. 12, jedoch mit eingebrachten geteilten Halteleisten,
    Fig.14 und 15
    Querschnittsvergrößerungen der Halteleisten in verschiedener Position.
    Fig.16 und 17
    das Prinzip der hakenförmigen Greifnasen für die gelenkige Verbindung der vorderen Beine.


    [0011] In der Ausführungsform der Erfindung gemäß den Fig. 1 bis 3 ist die Tisch- oder Arbeitsplatte mit 1 bezeichnet. Die vorderen Beine 5 und 6 sind mit dieser Tischplatte 1 über Gelenkverbindungen 7 und 8 verbunden, welche etwa die in den Fig. 16 und 17 dargestellte Ausbildung haben können. Die Tischplatte 1 ruht dann auf zwei hinteren Beinen 2 und 3, welche als Gewindespindeln ausgebildet sind, auf welche Muttern 10 aufschraubbar sind.

    [0012] Damit die Platte 1 geneigt werden kann, verlaufen die hinteren Beine 2 und 3 in Schlitzen 4 der Platte 1, durch Höhenverstellung der Muttern 10 ist eine Neigung der Tischplatte 1 möglich. Zur Befestigung der Gelenkverbindungen 8 ist unterhalb der Tischplatte 1 noch eine Zarge 9 vorgesehen.

    [0013] Die Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Ausführungsform lediglich darin, daß an Stelle von zwei hinteren Füßen nur ein einziger Fuß 12 vorgesehen ist, der ebenfalls als Gewindespindel ausgebildet ist. Diese Gewindespindel verläuft in eine Öffnung 11 der Tischplatte 1.

    [0014] In der Ausführungsform nach den Fig. 7 bis 9 ist die Tischplatte 1 in zwei Segmente 1a und 1b unterteilt, wobei jedes dieser Segmente auf einer Mutter der Spindel 2 bzw. 3 ruht. Durch die Unterteilung der Platte in zwei Segmente ist eine getrennte Höhenverstellung der beiden Segmente möglich.

    [0015] In den Fig. 10 und 11 ist gezeigt, daß die Spindeln 2 und 3, welche als hintere Füße der Tischplatte fungieren, noch Aufsätze oder Ablagen 13 und 14 tragen können, wozu es ebenfalls nur erforderlich ist, auf die zugehörigen Spindeln Muttern 15 bzw. 16 aufzuschrauben, welche dann als Halterung für die Ablagen oder Aufsätze 13 und 14 dienen.

    [0016] In der Ausführungsform der Erfindung nach den Fig. 12 bis 15 ist einerseits dargestellt, daß die hinteren Füße, welche als Spindeln ausgebildet sind, auch an den Seiten der Platte 1 geführt werden können. Zu diesem Zweck sind an die Platte 1 seitliche Lappen 19 angesetzt, welche Durchgangsöffnungen aufweisen. Andererseits zeigen die Fig. 13, 14 und 15, in der Oberfläche der Platte 1 einen Schlitz, welcher der Aufnahme von Halteleisten 17 und 18 dient. Ein Querschnitt durch diese Halteleisten ist in vergrößertem Maßstab in den Fig. 14 und 15 gezeichnet, wobei Fig. 14 zeigt, wie die Halteleiste einzusetzen ist, wenn sie als solche benutzt werden soll, während in Fig. 15 dargestellt ist, wie diese Halteleiste 17 einzusetzen ist, wenn man eine ebene Tischplatte wünscht. In diesem Fall verdeckt diese Halteleiste 17 die vorgenommene Einfräsung.

    [0017] Es wurde bereits erwähnt, daß die Tisch- oder Arbeitsplatte mit ihren vorderen Füßen gelenkig verbunden ist und daß dazu beispielsweise hakenförmige Greifnasen als Gelenkverbundungen dienen, wie sie in Fig. 16 als 7a und 7b gezeichnet sind. In Fig. 16 und 17 sind zwei Stellungen für diese Gelenkverbindungen gezeichnet, welche aus sich heraus verständlich sind.

    [0018] Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß in erster Linie daran gedacht ist, die erfindungsgemäße Tisch- oder Arbeitsplatte in Holzkonstruktion auszuführen; die Erfindung soll jedoch darauf nicht beschränkt sein, weil sie in gleicher Weise anwendbar ist bei Verwendung anderer Materialien, z. B. Metall oder Kunststoff.

    [0019] Die Tisch- oder Arbeitsplatte kann in gleicher Weise Teil eines Untergestells, eines Schwenkregals oder dergl. sein.


    Ansprüche

    1. Auf mindestens drei Beinen ruhende Tisch- oder Arbeitsplatte, vorzugsweise Schreibplatte, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf zwei vorderen Beinen (5, 6) oder einer diese Beine (5, 6) verbindenden Zarge (9) gelenkig befestigt ist, daß das oder die hinteren bzw. seitlichen Beine (2, 3, 12) zumindest teilweise als Gewindespindel mit darauf verstellbaren Muttern (10) ausgebildet sind, und daß die letztgenannten Beine (2, 3, 12) durch Öffnungen (11) oder Schlitze (4) der Tisch- oder Arbeitsplatte (1) oder an deren Rand derart hindurch-oder vorbeiführen, daß die auf ihnen verstellbaren Muttern (10) als Auflage für die Tisch- oder Arbeitsplatte (1) dienen.
     
    2. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen ihr und der oder den Muttern des oder der Auflagebeine eine Zwischenauflage vorgesehen ist.
     
    3. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie in zwei oder mehr Segmente (1a, 1b) unterteilt ist, deren jedes zwecks verschiedener Neigungseinstellung der verschiedenen Segmente jeweils auf einer ihm zugeordneten Gewindespindel mit Mutter aufliegt (Fig. 7 und 8).
     
    4. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Gewindespindel ausgebildeten Beine (2, 3, 12) eine solche Länge aufweisen, daß sie gleichzeitig als Träger einer oder mehrerer höhenverstellbarer Ablagen oder Aufsätze (13, 14) dienen (Fig. 10, 11).
     
    5. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Gelenkverbindungen (7, 8) zu den vorderen Beinen (2, 3) aus miteinander korrespondierenden, einerseits an der Platte, andererseits an den Beinen oder einer Zarge angebrachten hakenförmigen Greifnasen (7a, 7b) bestehen (Fig. 16, 17).
     
    6. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Oberfläche Einfräsungen zur einsteckbaren Aufnahme von ein oder mehreren Halteleisten (17, 18) aufweist (Fig. 13).
     
    7. Tisch- oder Arbeitsplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits diese Einfräsungen, andererseits die Halteleisten (17, 18) derart ausgebildet sind, daß die Halteleisten in einer Einsteckposition als Vorsprünge (Fig. 14) in umgekehrter Einsteckpositon als Einebnung (Fig. 15) für die Einfräsungen fungieren.
     




    Zeichnung