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EP 0 442 425 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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30.03.1994 Patentblatt 1994/13 |
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Anmeldetag: 11.02.1991 |
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Verfahren zur chlorfreien Bleiche und Delignifizierung von Zellstoff
Process for the chlorine-free bleaching and delignification of pulp
Procédé pour le blanchiment et la délignification exempt de chlore de pâtes cellulosiques
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE ES FR IT LI SE |
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Priorität: |
13.02.1990 DE 4004364
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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21.08.1991 Patentblatt 1991/34 |
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Patentinhaber: SKW Trostberg
Aktiengesellschaft |
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83308 Trostberg (DE) |
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Erfinder: |
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- Sturm, Werner, Dr.
W-8261 Kirchweidach (DE)
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Vertreter: Huber, Bernhard, Dipl.-Chem. et al |
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Patentanwälte
H. Weickmann, Dr. K. Fincke
F.A. Weickmann, B. Huber
Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm
Postfach 86 08 20 81635 München 81635 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 226 114
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EP-A- 0 325 731
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- Wochenblatt für Papierfabrikation, Band 118, Nr. 10, Oktober 1990, Seiten 423-424;
Sturm,W.:"Hochweisse Sulfitzellstoffe durch absolut chlorfreie Bleiche-Aktivierung
von Peroxid durch Nitrilamin"
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Bemerkungen: |
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur chlorfreien Bleiche und Delignifizierung
von Zellstoff, der bereits mit Sauerstoff und Peroxid bzw. Sauerstoff und Ozon vorgebleicht
wurde.
[0002] Zur Herstellung weißestabiler und/oder hochfester Papiererzeugnisse wird weitgehend
ligninfreier Zellstoff benötigt. Zu diesem Zweck wird der Zellstoff, der aus pflanzlichen
Rohstoffen wie Holz, Schilf, Stroh, Bagasse o.ä. durch einen chemischen Aufschluß
(Sulfat- oder Sulfitaufschluß) gewonnen wird, einer delignifizierenden Bleiche unterworfen.
[0003] Bei diesen üblicherweise mehrstufigen Bleichverfahren wurden früher im wesentlichen
elementares Chlor (C) und Hypochlorit (H) als Behandlungsmittel verwendet, wobei beispielsweise
für Sulfitzellstoff folgende Bleichsequenz gängig war:

(C) = Chlorbleiche, (E) = Extraktion der Chlorlignine mit wäßriger Natronlauge, (H)
= Hypochloritbehandlung.
[0004] Zur Verringerung des umweltbelastenden Einsatzes von elementarem Chlor wurde die
Extraktionsstufe zunehmend mit Peroxid durchgeführt, wobei eine deutliche Reduzierung
des Chloreinsatzes erreicht werden konnte.
[0005] Um völlig auf elementares Chlor verzichten zu können, wurde in den letzten Jahren
die Chlorstufe durch eine Sauerstoffstufe (EO) bzw. durch eine mit Sauerstoff und
Peroxid unterstützte Extraktionsstufe (EOP) ersetzt. In der EP-A-0 325 731 wird ein
Verfahren zur chlorfreien Bleiche und Delignifizierung von Kraftzellstoff beschrieben,
bei dem man den Kraftzellstoff sauer wäscht, dann mit Sauerstoff und anschließend
mit Peroxid behandelt. Mit Hilfe dieser Bleichstufen sind jedoch nur halbgebleichte
Zellstoffe erhältlich, die einen Weißgrad von 75 bis 80 % aufweisen. Dreiviertelgebleichte
Zellstoffe mit Weißgraden von 80 bis 87 % sind zwar ohne Verwendung von elementarem
Chlor möglich, doch muß man stattdessen auf eine Behandlungsstufe mit Hypochlorit
(H) oder Chlordioxid (D) zurückgreifen, wobei dann folgende Sequenzen üblich sind:

- EOP =
- Extraktion mit Sauerstoff/Peroxid
- EP =
- Extraktion mit Peroxid
- D =
- Behandlung mit Chlordioxid
- H =
- Behandlung mit Hypochlorit.
[0006] Dasselbe trifft auch bei vollgebleichten Zellstoffen mit Weißgraden von 88 bis 90
% zu, die beispielsweise mit folgender Bleichsequenz zugänglich sind:

Sowohl der Einsatz von Hypochlorit als auch von Chlordioxid stellen jedoch nach wie
vor eine Belastung für das Abwasser und die Abluft dar.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur chlorfreien
Bleiche und Delignifizierung von mit Sauerstoff und Peroxid bzw. Sauerstoff und Ozon
vorgebleichtem Zellstoff zu entwickeln, welches die genannten Nachteile des Standes
der Technik nicht aufweist, sondern mit geringem technischen Aufwand und ohne Zuhilfenahme
von chlorhaltigen Behandlungsmitteln die Herstellung von Zellstoffen mit hohen Weißgraden
ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man den vorgebleichten Zellstoff
einer zweimaligen Behandlung mit Peroxid unterwirft, welches mit Cyanamid und/oder
Cyanamidsalzen aktiviert wurde.
[0009] Die Aktivierung von Peroxid mittels Cyanamidderivaten ist zwar beispielsweise aus
der DE-A- 35 44 398 bekannt, doch wird gemäß diesem Verfahren im wesentlichen ungebleichter
Zellstoff als Ausgangsprodukt verwendet. Schließlich war auch aus eigenen Versuchen
bekannt, daß die Wirkung dieser Aktivatoren bei mit Chlor oder Hypochlorit vorgebleichten
Zellstoffen sowie bei relativ hohen Temperaturen und langen Reaktionszeiten sehr schnell
nachließ. Deshalb war es völlig überraschend, daß bei mit Sauerstoff und Peroxid vorgebleichtem
Zellstoff die Wirkung der Cyanamidderivate auch bei vergleichsweise hohen Temperaturen
so gut war, daß auf diese Weise sehr gute Weißgrade erzielt werden konnten.
[0010] Beim Verfahren der Erfindung wird als Ausgangsstoff vorgebleichter Zellstoff eingesetzt,
der durch eine übliche Extraktionsstufe mit Sauerstoff und Peroxid bzw. Sauerstoff
und Ozon vorbehandelt wurde und je nach Zellstoffart recht unterschiedliche Weißgrade
aufweist. Während beispielsweise auf diese Weise vorgebleichte Fichtenzellstoffe Weißgrade
von 65 % bis 75 % besitzen, liegen die entsprechenden Weißgrade von Buchenzellstoff
schon teilweise über 80 %. Die Kappawerte für den Delignifizierungsgrad liegen normalerweise
zwischen 2 und 10, insbesondere zwischen 3 und 8.
[0011] Die beiden erfindungsgemäßen Behandlungsstufen umfassen die Bleiche und Delignifizierung
von Peroxid mit Cyanamid bzw. Cyanamidsalzen, welche vorzugsweise in Form der alkalisch
reagierenden Salze wie z.B. Natriumhydrogencyanamid, Calciumcyanamid oder Magnesiumcyanamid
eingesetzt werden. Die Mengen an Peroxid bzw. Cyanamidderivaten differieren in den
beiden Behandlungsstufen nur wenig. Als Peroxid können alle wasserlöslichen bleichaktiven
Peroxiverbindungen verwendet werden. Bevorzugt sind Wasserstoffperoxid oder Natriumperoxid.
[0012] Während in der ersten Stufe der Cyanamidgehalt vorzugsweise 0,05 bis 1,0 Gew.-%,
insbesondere 0,07 bis 0,33 Gew.-% beträgt, wird in der zweiten Stufe vorzugsweise
bei einem Cyanamidgehalt von 0,01 bis 0, 7 Gew.-%, insbesondere 0,03 bis 0,23 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs gearbeitet.
[0013] Der Peroxidgehalt kann während der ersten Behandlungsstufe vorzugsweise zwischen
0,1 und 3,0 Gew.-% und während der zweiten Behandlungsstufe zwischen 0,1 und 2,0 Gew.-%
bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs variiert werden.
[0014] Die übrigen Verfahrensbedingungen sind für beide Behandlungsstufen weitgehend identisch.
Der pH-Wert wird, wie bei Peroxidbleichen üblich, jeweils alkalisch gestellt und kann
in der Regel von 9 bis 12 betragen. Die pH-Werteinstellung erfolgt mit den bekannten
alkalisch reagierenden Substanzen, wobei Natriumhydroxid aus Gründen der besseren
Löslichkeit bevorzugt ist. Normalerweise reichen hierzu 0,3 bis 1,5 Gew.-% Natriumhydroxid,
bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs, aus, um den jeweils gewünschten pH-Wert
einzustellen.
[0015] Die Feststoffdichten können bei beiden Behandlungsstufen in weiten Grenzen variiert
werden, wobei Feststoffdichten von 5 bis 30 Gew.-%,insbesondere solche von 7 bis 20
Gew.-%, besonders bevorzugt werden.
[0016] Die erfindungsgemäßen Behandlungsstufen werden je nach Art des Zellstoffs und gewünschtem
Weißgrad vorzugsweise bei Temperaturen von 30° bis 95°C, besonders bevorzugt von 55°
bis 80°C durchgeführt, wobei üblicherweise Behandlungszeiten von 1 bis 8 Stunden erforderlich
sind, um die gewünschten Weißgrade zu erreichen. Durch den Zusatz von Cyanamid und/oder
Cyanamidsalzen ist jedoch generell möglich, im Vergleich zur Peroxidbehandlung ohne
diesen Aktivator die Reaktionszeit zu verkürzen und/oder die Temperatur zu senken,
falls dies aus irgendwelchen Gründen gewünscht wird.
[0017] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können somit in technisch einfacher Weise
und ohne Zuhilfenahme von chlorhaltigen Chemikalien dreiviertel- oder vollgebleichte
Zellstoffe hergestellt werden, die Weißgrade von > 80 % aufweisen.
[0018] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiele
[0019] Alle Bleichstufen wurden in Polyethylenbeuteln durchgeführt.
Bestimmungen
[0020]
- Weißgrad: Vom gewaschenen Zellstoff wurden am Blattbildner (nach Rapid Köthen) normgerechte
Weißeblätter gebildet und mit einem Meßgerät der Marke Elrepho 2000 (Datacolor) der
Weißegehalt in % nach der Iso-Norm 2470 ermittelt.
- Kappazahl: Die Bestimmung dieser Kenngröße, welche ein Maß für den Ligningehalt im
Zellstoff ist, erfolgte nach Iso-Norm 302.
- Bleichsequenzen:
wurden folgendermaßen abgekürzt:
- EOP:
- mit Sauerstoff und Wasserstoffperoxid unterstützte Extraktion
- EP:
- mit Wasserstoffperoxid unterstützte Extraktion (Peroxidbleichstufe)
Beispiel 1 (Vergleich)
1. Behandlungsstufe
[0021] In 175,82 g Fichten-Magnesiumbisulfit-Zellstoff (40 g otro) nach EOP-Vorbehandlung
mit 73,6 % Weiße und Kappa 4,8 wurden 224,18 g einer wäßrigen Lösung, die 3,60 g NaOH
(10 %ig) und 0,69 g Wasserstoffperoxid (35 %ig) enthielt, intensiv eingeknetet. Zum
Ausreagieren wurde die 10 %ige Zellstoffaufschlämmung in ein etwa 74°C warmes Wasserbad
gegeben. Nach 120 Minuten Bleichdauer wurde die Suspension mit Brauchwasser verdünnt,
auf pH 6,0 eingestellt, abgesaugt und nachgewaschen. Weißgrad 79,4.
2. Behandlungsstufe
[0022] Der so vorbehandelte Zellstoff wurde einer weiteren Peroxidbehandlung unterworfen.
- Stoffmenge:
- 140,85 g
- Bleichlösung:
- 259,12 g mit 2,00 g NaOH (10 %ig) und 0,34 g Wasserstoffperoxid (35 %ig)
- Bleichtemperatur:
- 74°C
- Bleichdauer:
- 120 Minuten
- Weißgrad:
- 81,1 %
Beispiel 2
1. Behandlungsstufe
[0023] In 175,82 g Fichten-Magnesiumbisulfit-Zellstoff (40 g otro) nach EOP-Vorbehandlung
mit 73,6 % Weiße und Kappa 4,8 wurden 88,44 g einer wäßrigen Lösung, die 0,80 g einer
10 %igen Cyanamid-Lösung enthielt, eingearbeitet. Nach 2 bis 5 Minuten wurden weitere
134,74 g einer wäßrigen Lösung, die 3,60 g NaOH (10 %ig) und 0,69 g Wasserstoffperoxid
(35 %ig) enthielt, zugegeben und ebenfalls intensiv eingeknetet. Zum Ausreagieren
wurde die 10 %ige Zellstoffsuspension in ein etwa 74°C warmes Wasserbad gegeben. Nach
120 Minuten Bleichdauer wurde die Suspension mit Brauchwasser verdünnt, auf pH 6,0
eingestellt, abgesaugt und nachgewaschen. Weißgrad 82,2.
2. Behandlungsstufe
[0024] Der so vorbehandelte Zellstoff wurde einer weiteren Peroxidbehandlung unterworfen.
- Stoffmenge:
- 140,85 g
- Wäßrige Cyanamidlösung:
- 102,96 g mit 0,40 g Cyanamid (10 %ig)
- Bleichlösung:
- 156,19 g mit 2,00 g NaOH (10 %ig) und 0,34 g Wasserstoffperoxid (35 %ig)
- Bleichtemperatur:
- 74°C
- Bleichdauer:
- 120 Minuten
- Weißgrad:
- 85,5 %
Beispiel 3 (Vergleich)
[0025] Buchen-Magnesiumbisulfit-Zellstoff wurde nach einer EOP-Vorbehandlung mit 82,6 %
Weiße analog Beispiel 1 unter folgenden Bedingungen weiterbehandelt:
1. Behandlungsstufe
[0026]
- Stoffmenge:
- 357,14 g (100 g otro)
- Bleichlösung:
- 642,86 g mit 5,00 g NaOH (10 %ig) und 1,00 g Wasserstoffperoxid (35 %ig)
- Bleichtemperatur:
- 55°C
- Bleichdauer:
- 120 Minuten
- Weißgrad:
- 86,0 %
2. Behandlungsstufe
[0027]
- Stoffmenge:
- 178,59 g (50 g otro)
- Bleichlösung:
- 321,43 g mit 2,50 g NaOH (10 %ig) und 0,50 g Wasserstoffperoxid (35 %ig)
- Bleichtemperatur:
- 55°C
- Bleichdauer:
- 120 Minuten
- Weißgrad:
- 86,7 %
Beispiel 4
[0028] Buchen-Magnesiumbisulfit-Zellstoff entsprechend Beispiel 3 mit 82,6 % Weiße wurde
analog Beispiel 2 unter folgenden Bedingungen nachbehandelt:
1. Behandlungsstufe
[0029]
- Stoffmenge:
- 357,14 g (100 g otro)
- Wäßrige Cyanamidlösung:
- 255,46 g mit 1,20 g Cyanamid (10 %ig)
- Bleichlösung:
- 387,39 g mit 5,00 g NaOH (10 %ig) und 1,00 g Wasserstoffperoxid (35 %ig)
- Bleichtemperatur:
- 55°C
- Bleichdauer:
- 120 Minuten
- Weißgrad:
- 88,3 %
2. Behandlungsstufe
[0030]
- Stoffmenge:
- 178,57 g (100 g otro)
- Wäßrige Cyanamidlösung:
- 127,73 g mit 0,60 g Cyanamid (10 %ig)
- Bleichlösung:
- 193,70 g mit 2,50 g NaOH (10 %ig) und 0,50 g Wasserstoffperoxid (35 %ig)
- Bleichtemperatur:
- 55°C
- Bleichdauer:
- 120 Minuten
- Weißgrad:
- 89,5 %
1. Verfahren zur chlorfreien Bleiche und Delignifizierung von mit Sauerstoff und Peroxid
bzw. Sauerstoff und Ozon vorgebleichtem Zellstoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den vorgebleichten Zellstoff zweimal mit durch Cyanamid und/oder Cyanamidsalzen
aktiviertem Peroxid behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in der ersten Behandlungsstufe 0,05 bis 1,0 Gew.-%, insbesondere 0,07 bis
0,33 Gew.-% Cyanamid und/oder Cyanamidsalz, bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs,
zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in der ersten Behandlungsstufe den Peroxidgehalt auf 0,1 bis 3 ,0 Gew.-%,
bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs, einstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in der zweiten Behandlungsstufe 0,01 bis 0,7 Gew.-%, insbesondere 0,03 bis
0,23 Gew.-% Cyanamid oder/und Cyanamidsalz, bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs,
zusetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Peroxidgehalt in der zweiten Behandlungsstufe zwischen 0,1 und 2,0 Gew.-%,
bezogen auf das Trockengewicht des Zellstoffs, einstellt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den pH-Wert bei beiden Behandlungsstufen auf 9 bis 12 einstellt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in beiden Behandlungsstufen Feststoffdichten von 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere
7 bis 20 Gew.-% einstellt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man beide Behandlungsstufen bei einer Temperatur von 30 bis 95°C, vorzugsweise
55 bis 80°C, durchführt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsdauer pro Stufe 1 bis 8 Stunden beträgt.
1. Process for the chlorine-free bleaching and delignification of cellulose pre-bleached
with oxygen and peroxide or oxygen and ozone, characterised in that one treats the
pre-bleached cellulose twice with peroxide activated by cyanamide and/or cyanamide
salts.
2. Process according to claim 1, characterised in that, in the first treatment step,
one adds 0.05 to 1.0 wt.%, especially 0.07 to 0.33 wt.% of cyanamide and/or cyanamide
salt, referred to the dry weight of the cellulose.
3. Process according to claim 1 or 2, characterised in that, in the first treatment step,
one adjusts the peroxide content to 0.1 to 3.0 wt.%, referred to the dry weight of
the cellulose.
4. Process according to one of claims 1 to 3, characterised in that, in the second treatment
step, one adds 0.01 to 0.7 wt.%, especially 0.03 to 0.23 wt.% of cyanamide and/or
cyanamide salt, referred to the dry weight of the cellulose.
5. Process according to one of claims 1 to 4, characterised in that, in the second treatment
step, one adjusts the peroxide to between 0.1 to 2.0 wt.%, referred to the dry weight
of the cellulose.
6. Process according to one of claims 1 to 5, characterised in that one adjusts the pH
value in both treatment steps to 9 to 12.
7. Process according to one of claims 1 to 6, characterised in that, in both treatment
steps, one adjusts solids material density of 5 to 30 wt.%, especially 7 to 20 wt.%.
8. Process according to one of claims 1 to 7, characterised in that one carries out both
treatment steps at a temperature of 30 to 95°C, preferably of 55 to 80°C.
9. Process according to one of claims 1 to 8, characterised in that the treatment period
per step amounts to 1 to 8 hours.
1. Procédé de blanchiment et de délignification sans chlore de pâte de cellulose ayant
subi un blanchiment préalable avec de l'oxygène et un peroxyde ou avec de l'oxygène
et de l'ozone, caractérisé en ce que l'on traite deux fois la pâte de cellulose préblanchie
avec du peroxyde activé par du cyanamide et/ou des sels de cyanamide.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on ajoute dans la première
étape de traitement 0,05 à 1,0 % en masse, en particulier 0,07 à 0,33 % en masse de
cyanamide et/ou de sel de cyanamide, par rapport à la masse sèche de la pâte de cellulose.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que, dans la première étape
de traitement, on ajuste la teneur en peroxyde à 0,1 à 3,0 % en masse par rapport
à la masse sèche de la pâte de cellulose.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que, dans la seconde
étape de traitement, on ajoute 0,01 à 0,7 % en masse, en particulier 0,03 à 0,23 %
en masse de cyanamide et/ou de sel de cyanamide, par rapport à la masse sèche de la
pâte de cellulose.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que, dans la seconde
étape de traitement, on ajuste la teneur en peroxyde à 0,1 à 2,0 % en masse par rapport
à la masse sèche de la pâte de cellulose.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'on ajuste le
pH à une valeur de 9 à 12 dans les deux étapes de traitement.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'on ajuste dans
les deux étapes de traitement les densités en matières solides à une valeur de 5 à
30 % en masse, en particulier de 7 à 20 % en masse.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'on effectue
les deux étapes de traitement à une température de 30 à 95°C, de préférence de 55
à 80°C.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que la durée du traitement
est de 1 à 8 heure par étape.