[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für einen an einem Geländer geführten
Schlitten, an dem ein zweiarmiger, quer zur Fahrtrichtung schwenkbar gelagerter Fanghebel
vorgesehen ist, der bei unzulässig erhöhter Geschwindigkeit den Schlitten durch Einschwenken
gegen quer zur Fahrtrichtung am Geländer angeordnete Sprossen stoppt.
[0002] Aus der CH-PS 6617 ist bereits eine Fangvorrichtung für einen Fahrstuhl bekannt geworden,
bei dem seitlich am Fahrstuhlboden drehbare Pendel angebracht sind, die bei Auf- oder
Abwärtsbewegung des Fahrstuhls durch Auftreffen auf kurvenartige Erhöhungen an den
Führungsschienen ausgeschwenkt werden. Wenn bei der Abwärtsbewegung des Fahrstuhls
eine im voraus bestimmte Maximalgeschwindigkeit erreicht wird, können die Pendel nicht
schnell genug in ihre Normallage zurückkehren und treffen dann auf Vorsprünge der
Führungsschiene, durch die der Fahrstuhl angehalten wird. Diese bekannte Vorrichtung
ist durch die erforderliche hohe Anzahl der kurvenartigen Erhöhungen und der zusätzlichen
Vorsprünge aufwendig und kostspielig und läßt sich nicht auf unterschiedliche Ansprechgeschwindigkeiten
einstellen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfachere Lösung für eine Fangvorrichtung
für einen an einem Geländer geführten Schlitten aufzuzeigen, die auch eine vorteilhafte
Einstellung auf verschiedene Ansprechgeschwindigkeiten gestattet. Die gestellte Aufgabe
wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Mekrmale gelöst. Weitere
Merkmale sind in den Unteransprüchen aufgeführt. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nun an einem Treppenaufzug mit einer als Plattform oder Sitz ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung
anhand der Zeichnungen erläutert.
[0004] Es zeigen:
- Fig.1
- eine vereinfachte Seitenansicht des Treppenaufzugs,
- Fig.2
- eine Frontansicht des Treppenaufzugs,teilweise geschnitten und
- Fig.3
- eine Darstellung und Lagerung des Fanghebels.
[0005] Das Geländer zur Führung der Lastaufnahmeeinrichtung - nachfolgend kurz als Schlitten
bezeichnet - besteht im wesentlichen aus einem stabilen Führungsrohr 1 (Fig.1), einer
dicht über dem Fußboden 2 oder den Treppenstufen 3 geführten Zahnstange 5 und zwischen
dem Führungsrohr 1 und der Zahnstange 5 angeordneten Sprossen 7, die in ihrem oberen
Bereich gleiche Abstände aufweisen. An der Grundplatte 9 des Schlittens, der einen
Personensitz oder eine Plattform für einen Behindertenfahrstuhl (nicht dargestellt)
trägt, ist ein Führungskäfig 10 auf einer Schwenkachse 12 gelagert. Im Führungskäfig
10 sind vier an den Durchmesser des Führungsrohres 1 angepaßte Führungsrollen 14 drehbar
gelagert, die eine sichere und leichtgängige Führung des Schlittens am Führungsgeländer
gestatten.
[0006] Der Schlitten wird in seinem unteren Abschnitt im Bereich der Zahnstange 5 (Fig.
2) abgestützt und zugleich angetrieben. die Zahnstange 5 ist auf ihrer zu den Treppenstufen
weisenden Seite in ihrer ganzen Länge durch eine Sichtblende 16 abgedeckt (in Fig.1
nicht dargestellt). An einer an der Grundplatte 9 befestigten Strebe 18 sind zwei
untere Stützrollen 20 drehbar gelagert, die an den Unterkanten der Zahnstange 5 und
der Sichtblende 18 laufen.
[0007] Ein Elektromotor 22 treibt über ein Getriebe 23 ein in die Zahnstange eingreifendes
Zahnrad 24 an, das an der Sichtblende 16 eine seitliche Führung besitzt. Der Schlitten
stützt sich mit einer oberen Stützrolle 26 an der Außenseite der Sichtblende 16 ab.
[0008] Der massive Fanghebel 28 (Fig.2 und 3) ist auf zwei mit der Grundplatte 9 fest verbundenen
Lagerplatten 30 mit einem Lagerbolzen 31 schwenkbar gelagert und besitzt eine Länge,
die etwa dem mittleren Abstand zweier Sprossen 7 entspricht. Der zweiarmige Fanghebel
28 wird durch eine Zugfeder 34, die einerseits an einem Haltestift 35 der einen Lagerplatte
30 befestigt und andererseits in eines der Löcher der Lochreihe 36 eingehängt ist,
in der in Fig .3 mit ausgezogener Linie dargestellten Lage gehalten.
[0009] An der Stirnseite 38 des talseitigen Fanghebelarms 39 ist eine spitzwinkelige Aussparung
40 eingearbeitet, die ein sicheres Einrasten des Fanghebelarms 39 an der Sprosse 7a
garantiert. An der Stirnseite 42 des bergseitigen Fanghebelarms 41 ist ein Fortsatz
43 vorgesehen, der bei Schwenkung des Fanghebels 28 in die Raststellung einen Schalter
44 zur Abschaltung der Stromversorgung des Elektromotors 22 (Fig. 1) und gegebenenfalls
zur Auslösung eines Alarmsignals dient. Der bergseitige Fanghebelarm 41 weist auf
seiner den Sprossen 7 zugewandten Seite einen nockenartigen Vorsprung 45 auf, der
den Fanghebel 28 bei einer Talfahrt des Schlittens an jeder Sprosse 7 so verschwenkt,
daß der talseitige Fanghebelarm 39 in den Zwischenraum zur nächsten Sprosse 7 eintritt.
Der maximale Winkel des Einschwenkvorgangs wird bestimmt durch die maximale Erhöhung
des Vorsprungs 45 beim Entlanggleiten an der Längsseite 46 der Sprosse 7. Sowie der
Scheitel des Vorsprungs 45 bei der Abwärtsbewegung in Richtung des Pfeiles 32 die
Längsseite 46 der Sprosse 7 verläßt, wird die Rückstellbewegung des Fanghebels 28
unter der Wirkung der Zugfeder 34 einsetzen. Wegen der Massenträgheit des verhältnismäßig
massiven Fanghebels 28, wird für die Rückschwenkung des Fanghebels eine bestimmte
Zeit benötigt, da diese Bewegung nach der Freigabe des Vorsprungs an der Sprosse 7
bei Null beginnt und mit der durch die Kraft der Zugfeder 34 bestimmten Beschleunigung
ansteigt. Ist jedoch die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung größer als die festgelegte
Normalgeschwindigkeit, wird der Fanghebel 28 den Bereich zwischen den Sprossen 7 und
7a (Fig.3) noch nicht verlassen haben und auf die Sprosse 7a auftraffen und die in
Fig.3 gestrichelt eingezeichnete Lage einnehmen.
[0010] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung ist die besonders kostengünstige
und betriebssichere konstruktive Lösung, die keine weitere zusätzliche Überwachungseinrichtung
erforderlich macht.
1. Fangvorrichtung für einen an einem Geländer geführten Schlitten, an dem ein zweiarmiger,
quer zur Fahrtrichtung schwenkbar gelagerter Fanghebel vorgesehen ist, der bei unzulässig
erhöhter Geschwindigkeit den Schlitten durch Einschwenken gegen quer zur Fahrtrichtung
am Geländer angeordnete Sprossen stoppt, dadurch gekennzeichnet, daß
a) eine Zugfeder (34) am Fanghebel (28) exzentrisch zu seiner Schwenkachse so angreift,
daß die Stirnseite (38) des talseitigen Fanghebelarms (39) gegen die Wirkung der Zugfeder
(34) in den Bereich der Sprossen (7) einschwenken kann,
b) der bergseitige Fanghebelarm (41) an der den Sprossen (7) zugewandten Seite einen
nockenartigen Vorsprung (43) aufweist, der den Fanghebel (28) bei einer Talfahrt an
jeder Sprosse (7) so verschwenkt, daß der talseitige Fanghebelarm (39) in den Zwischenraum
zur nächsten Sprosse (7) eintritt und
c) die Zugfeder (34) so bemessen ist, daß die durch die Zugfeder bewirkte Rückschwenkung
des Fanghebels (28) durch seine Massenträgheit so verzögert wird, daß beim Überschreiten
der Normalgeschwindigkeit der talseitige Fanghebelarm (39) noch auf die nächste Sprosse
trifft.
2. Fangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite (38) des
talseitigen Fanghebelarms (39) eine spitzwinkelige Aussparung (40) aufweist.
3. Fangvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadruch gekennzeichnet, daß im mittleren
Bereich des Fanghebels (28) exzentrisch zum Lagerboden (31) mehrere in Reihe angeordnete
Bohrungen einer Lochreihe (36) für die Federbefestigung vorgesehen sind.
4. Fangvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite
(42) des bergseitigen Fanghebelarms (41) einen Fortsatz (43) zur Betätigung eines
Schalters (44) in der Sperrstellung des Fanghebels aufweist.
5. Fangvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
des Fanghebels (28) dem mittleren Abstand der Sprossen (7) entspricht.