(19)
(11) EP 0 443 056 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.08.1991  Patentblatt  1991/35

(21) Anmeldenummer: 90103271.4

(22) Anmeldetag:  20.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 9/26, H01R 9/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE DK FR GB IT LI SE

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Herrmann, Johann, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8304 Mallersdorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) System aus Reihenklemmen und Reihenklemmen sowie Abdeckungen hierfür


    (57) System aus Reihenklemmen, die jeweils an einem Haltefuß (11) ihres Gehäuses auf Tragschienen anbringbar sind, wobei zumindest einige Reihenklemmen oder Tragstücke mit dem Profil von Reihenklemmen mittels seitlicher Haltearme (2) eine Stromschiene (3) aufnehmen können. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß jeweils die Haltearme (2) und gegebenenfalls ein Kontaktblock (12) zum elektrischen Anschließen an der Stromschiene (3) gegen Berühren durch eine Abdeckung (4) zu schützen sind, die zwischen Gehäusestellen (5, 6, 7) lagerbar ist, deren Profil (8) der gedachten Verbindung dieser Gehäusestellen außerhalb der Gehäuse Profile (9) weiterer Reihenklemmen (18) des Systems liegt, jedoch zumindest im berührungsgefährdeten vorderen Bereich, gegebenenfalls durch Dichtlippen (10) der Abdeckung (4), so nahe an deren Gehäuseprofil heranreicht, daß eine sich über mehrere angereihte Reihenklemmen erstreckende Abdeckung (4) keinen unzulässig breiten Spalt zu den Gehäusen der Reihenklemmen beläßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein System aus Reihenklemmen, die jeweils an einem Haltefuβ ihres Gehäuses auf Tragschienen anbringbar sind, wobei zumindest einige Reihenklemmen oder Tragstücke mit dem Profil von Reihenklemmen mittels seitlicher Haltearme eine Stromschiene aufnehmen können.

    [0002] Reihenklemmen mit seitlichen Haltearmen für Stromschinen sind in den verschidenartigsten Ausführungen bekannt, beispielsweise als Reihentrennklemmen, insbesondere als N-Trennklemmen (beispieslweise DE-U-7 613 429). Reihenklemmen sind an sich gegen Berühren durch ein Gehäuse aus Isolierstoff geschützt. Bei Stromschienen in Verbindung mit Reihenklemmen ist man aus Sicherheitsgründen bemüht, auch Schutz gegen Berühren bereitzustellen. Die verschiedenartigen Profile der Reihenklemmen haben bisher in der Praxis wirtschaftlich vertretbare Lösungen verhindert. Man ist soweit gegangen, trogartige Abdeckungskanäle bereitzustellen, in die die Reihenklemmen insgesamt eingesetzt werden können (DE-C-3 145 483).

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System aus Reihenklemmen zu entwickeln, das einen wirtschaftlichen Schutz gegen Berühren von Stromschienen und Neutralleiterschienen ermöglicht. Auch bei Nulleiterschienen ist ein derartiger Schutz von Interesse, da bei Schieflasten auf den Nulleiter gefährliche Spannungen verlagert werden können.

    [0004] Die Lösung der geschilderten Aufgabe erzielt man mit einem System aus Reihenklemmen nach Patentanspruch 1. Dabei sind jeweils die Haltearme und gegebenenfalls ein Kontaktblock zum elektrischen Anschließen an der Stromschiene gegen Berühren durch eine Abdeckung zu schützen, die zwischen Gehäusestellen lagerbar ist, deren Profil der gedachten Verbindung dieser Gehäusestellen außerhalb des Gehäuseprofils weiterer Reihenklemmen des Systems liegt. Dabei reicht zumindest im berührungsgefährdeten vorderen Bereich das Profil so nahe an die Gehäuseprofile heran, daß eine sich über mehrere angereihte Reihenklemmen erstreckende Abdeckung keinen unzulässig breiten Spalt zu den Gehäusen der Reihenklemmen beläßt. Die Abdeckung kann zwischen Reihenklemmen, oder zwischen Tragstücken mit dem Profil von Reihenklemmen, gehalten werden und vor weiteren Reihenklemmen mit kürzerem Profil vorbeigeführt werden. Wesentlich ist, daß die die Abdeckung tragenden Gehäusestellen in Abstimmung auf die Abdeckung so angeordnet sind, daß auch zu Reihenklemmen mit kürzerem Profil kein unzulässig breiter Spalt verbleibt. Eine unter der Abdeckung geführte Stromschiene ist dadurch gegen Berühren geschützt angeordnet.

    [0005] Eine zum Tragen des Gehäuses geeignete Reihenklemme kann als Reihentrennklemme, insbesondere als Reihen-Neutralleiter-Trennklemme, ausgeführt sein und Haltearme und einen Kontaktblock zum elektrischen Anschließen an der Stromschiene aufweisen. Diese ist gegen Berühren durch eine Abdeckung zu schützen, die zwischen Gehäusestellen lagerbar bzw. gelagert ist und gegebenenfalls verspannbar ist.

    [0006] Die Abdeckung kann ein im Querschnitt im Prinzip winkelförmiges Profilstück sein und an seinen Rändern Ausformungen aufweisen, die mit Gegenstücken des Gehäuses von Reihenklemmen sich verrasten können.

    [0007] Nach einem Ausführungsbeispiel weist eine Reihenklemme eine Abdeckung auf, die ein im Querschnitt im Prinzip winkelförmiges Profilstück ist, das an seinen Rändern Ausformungen aufweist, die mit Gegenstücken des Gehäuses der Reihenklemme verrasten können. Die Abdeckung kann zumindest an einem Rand kammartig gezähnt sein, wobei es günstig ist, wenn diese Zähne Sollbruchstellen aufweisen. Man kann dann Zähne dort ausbrechen, wo Reihenklemmen mit besonders langem Profil einem Vorbeiführen der Abdeckung sonst im Wege ständen. Insbesondere ist es vorteilhaft, die Zahnbreiten nach den Teilungsbreiten der Reihenklemmen auszurichten.

    [0008] Die Abdeckung kann anhand der Einbaulage orientiert, im vorderen Randbereich eine Rastnut aufweisen und im hinteren Randbereich eine Steckführung, wobei ein der Abdeckung zugewandter Haltearm der Reihenklemme Stützpunkte zur Abdeckung bildet. Die Abdeckung läßt sich nach dieser Ausführungsform in die Steckführung einsetzen und mit dem freien Rand um die Stützpunkte herumführen, bzw. biegen oder ausfedern und mit der Rastnut verrasten. Die Abdeckung ist dann verspannt gehalten.

    [0009] Es ist vorteilhaft, die Abdeckung an ihrer Außenseite mit Ausnehmungen zum Einstecken von Bezeichnungsschildern zu versehen, wie es an sich bekannt ist.

    [0010] Die Erfindung soll anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:

    [0011] In FIG 1 ist eine Reihenklemme in Ansicht der Breitseite bei eingelegter Stromschiene und aufgesetzter Abdeckung, letztere im Schnitt, wiedergegeben.
    In FIG 2 ist eine Reihentrennklemme, teilweise aufgebrochen wiedergegeben, zusammen mit Stromschiene und Abdeckung veranschaulicht.
    In FIG 3 ist eine Abdeckung im Querschnitt dargestellt; die Ansicht kann als Schnitt längs III-III nach FIG 4 verstanden werden.
    In FIG 4 ist die Aufsicht auf die Abdeckung nach FIG 3 wiedergegeben.
    In FIG 5 ist eine Anreihung von Reihenklemmen unterschiedlicher Größe bei aufgesetzter Abdeckung in Aufsicht veranschaulicht. Anhand der Einbaulage orientiert, kann FIG 5 als Ansicht von vorn auf eine Verteilung verstanden werden.

    [0012] In FIG 1 ist aus einem System von Reihenklemmen die Reihenklemme 1 veranschaulicht, die mittels seitlicher Haltearme 2 eine Stromschiene 3 aufnehmen und tragen kann. Der Bereich der Haltearme 2 ist gegen Berühren durch eine Abdeckung 4 geschützt. Das tragende Element für die Stromschiene 3 nach FIG 1 kann als Tragstück verstanden werden, das gegebenenfalls keine Klemmenfunktion erfüllt. Die Abdeckung 4 ist im Ausführungsbeispiel zwischen den Gehäusestellen 5, 6 und 7 gelagert bzw. verspannt. Das Profil 8 der gedachten Verbindung dieser Gehäusestellen liegt außerhalb der Gehäuseprofile 9 weiterer Reihenklemmen, die vor und hinter der Zeichenebene angeordnet sein können. Zumindest im berührungsgefährdeten vorderen Bereich liegt das Profil 8 unter Einbeziehung von Dichtlippen 10 der Abdeckung 4 so nahe an dem Gehäuseprofil 9 weiterer Reihenklemmen, daß eine über mehrere angereihte Reihenklemmen sich erstreckende Abdeckung 4 keinen unzulässig breiten Spalt zu den Gehäusen der Reihenklemmen beläßt.

    [0013] Die Reihenklemme 1 weist einen Haltefuß 11 auf, mit dem sie sich auf einer Tragschiene üblicher Art anbringen läßt.

    [0014] Die Reihenklemme nach FIG 2 ist als Reihentrennklemme dadurch ausgeführt, daß ein beweglicher Kontaktblock 12 zum elektrischen Anschließen an der Stromschiene 3 ausgebildet ist. Der Kontaktblock 12 kann in der Kontaktposition auf einer Kontaktschiene 13 durch die Klemmschraube 14 festgelegt oder in offener Stellung gegen die Stromschiene 3 weggerückt festgehalten werden. Die Reihentrennklemme nach FIG 2 kann auch als Nullleitertrennklemme verstanden werden. Die Stromschiene 3 ist dann der Nulleiter, der im ordnungsgemäßen Betrieb keinen Strom führt.

    [0015] Die Abdeckung 4 ist im Ausführungsbeispiel ein im Prinzip winkelförmiges Profilstück, das an seinen Rändern Ausformungen 15, 16 aufweist, die mit Gegenstücken des Gehäuses verrasten, wie die Gehäusestellen 5 und 7 bilden, zwischen denen die Abdeckung gelagert ist.

    [0016] Anhand der Einbaulage der Reihenklemmen in einer Verteilung orientiert, weist die Abdeckung 4 in den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1 und 2 im vorderen Randbereich eine Rastnut (bei 16) und im hinteren Randbereich eine Steckführung (bei 15) auf. Ein der Abdeckung 4 zugewandter Haltearm 2 der Reihenklemme bildet vorteilhafterweise einen Stützpunkt bei 6 für die Abdeckung 4. Dadurch steht die Abdeckung 4 im montierten Zustand um den Stützpunkt (bei 6) unter Federspannung.

    [0017] Es ist vorteilhaft, durch Materialauswahl und Formgebung für eine ausreichende Ausfederung der Abdeckung 4 zu sorgen. Dadurch erhält man eine gut verspannte Abdeckung. Verständlicherweise kann die Abdeckung auch anhand von Scharnieren oder Steckscharnieren klappdeckelartig ausgeführt werden.

    [0018] Nach einer Weiterbildung kann die Abdeckung 4 gemäß den Figuren 3 und 4 zumindest an einem Rand kammartig gezähnt sein, wobei es günstig ist, wenn die Zähne Sollbruchstellen aufweisen. Wenn man die Dichtlippen 10 nach den Figuren 1 und 2 entsprechend gezähnt ausführt, erzielt man den Vorteil, daß man bei ominösen Reihenklemmen mit einem entsprechend breiten Profil Zähne ausbrechen kann, um die Abdeckung an solchen Reihenklemmen ungehindert vorbeizuführen.

    [0019] Die Abdeckung 4 kann vorteilhafterweise an ihrer Außenseite Ausnehmungen 17 zum Einstecken von Bezeichnungsschildern in an sich bekannter Art aufweisen. In FIG 2 sind derartige Ausnehmungen am Gehäuse der Reihenklemme veranschaulicht.

    [0020] In FIG 5 sind als Reihentrennklemmen ausgeführte Reihenklemmen 1 und weitere Reihenklemmen 18 angereiht dargestellt. Die Abdeckung 4 wird von den Reihenklemmen 1 gehalten und an den weiteren Reihenklemmen 18 vorbeigeführt. Es ist günstig, wenn die Breite der gezahnten Dichtlippen 10 auf die Breite bzw. Teilungsbreite der Reihenklemmen bzw. weiteren Reihenklemmen abgestimmt ist.


    Ansprüche

    1. System aus Reihenklemmen, die jeweils an einem Haltefuß (11) ihres Gehäuses auf Tragschienen anbringbar sind, wobei zumindest einige Reihenklemmen oder Tragstücke mit dem Profil von Reihenklemmen mittels seitlicher Haltearme (2) eine Stromschiene (3) aufnehmen können, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Haltearme (2) und gegebenenfalls ein Kontaktblock (12) zum elektrischen Anschließen an der Stromschiene (3) gegen Berühren durch eine Abdeckung (4) zu schützen sind, die zwischen Gehäusestellen (5, 6, 7) lagerbar ist, deren Profil (8) der gedachten Verbindung dieser Gehäusestellen außerhalb der Gehäuseprofile (9) weiterer Reihenklemmen (18) des Systems liegt, jedoch zumindest im berührungsgefährdeten vorderen Bereich, gegebenenfalls durch Dichtlippen (10) der Abdeckung (4), so nahe an deren Gehäuseprofil heranreicht, daß eine sich über mehrere angereihte Reihenklemmen erstreckende Abdeckung (4) keinen unzulässig breiten Spalt zu den Gehäusen der Reihenklemmen beläßt.
     
    2. Reihenklemme, insbesondere für ein System nach Anspruch 1, die an einem Haltefuß (11) ihres Gehäuses auf Tragschienen anbringbar ist und mittels seitlicher Haltearme (2) eine Stromschiene (3) aufnehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltearme (2) und ein Kontaktblock (12) zum elektrischen Anschließen an der Stromschiene (3) gegen Berühren durch eine Abdeckung (4) zu schützen ist, die zwischen Gehäusestellen (5, 6, 7) lagerbar bzw. gelagert ist und gegebenenfalls verspannbar ist.
     
    3. Abdeckung für eine Reihenklemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Querschnitt im Prinzip winkelförmiges Profilstück an seinen Rändern Ausformungen (15, 16) aufweist, die mit Gegenstücken des Gehäuses von Reihenklemmen verrasten können.
     
    4. Reihenklemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (4) eine im Querschnitt im Prinzip winkelförmiges Profilstück ist, das an seinen Rändern Ausformungen (15, 16) aufweist, die mit Gegenstücken des Gehäuses der Reihenklemme verrasten können.
     
    5. Reihenklemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung zumindest an einem Rand kammartig gezähnt ist und daß diese Zähne Sollbruchstellen aufweisen (FIG 3, FIG 4).
     
    6. Reihenklemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung anhand der Einbaulage orientiert, im vorderen Randbereich eine Rastnut (bei 16) aufweist und im hinteren Randbereich eine Steckführung (bei 15) und daß ein der Abdeckung (4) zugewandter Haltearm (2) der Reihenklemme Stützpunkte (bei 6) zur Abdeckung (4) bildet.
     
    7. Reihenklemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung an ihrer Außenseite Ausnehmungen (17) zum Einstecken von Bezeichnungsschildern an sich bekannter Art aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht