Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Zündanlage für Brennkraftmaschinen, mit einem Bezugsmarkengeber,
insbesondere Kurbelwellengeber (KW-Geber), der je Kurbelwellenumdrehung eine einer
bestimmten Kurbelwellen-Winkelstellung zugeordnete Bezugsmarke liefert und mit einem
Phasengeber, der insbesondere als mit der Nockenwelle der Brennkraftmaschine zusammenwirkender
Nockenwellengeber (NW-Geber) ausgebildet ist und der innerhalb zweier Kurbelwellenumdrehungen
eine der Zahl der Zylinder der Brennkraftmaschine entsprechende Anzahl von der Nockenwellenstellung
zugeordneten Phasensignalen erzeugt, wobei eines der Phasensignale zur Bildung eines
Zyklussignals herangezogen ist, das den Beginn eines Zündzyklus' kennzeichnet.
[0002] Aus der DE-OS 36 34 587 ist ein Zündsystem für Verbrennungsmotoren bekannt, das eine
synchron mit der Nockenwelle des Motors angetriebene Hallblende aufweist, wobei die
Hallblende eine jeweils jedem Zylinder zugeordnete Aussparung hat, wodurch eine entsprechende
Anzahl von Phasenimpulsen erzeugt wird. Eine der Aussparungen ist gegenüber den anderen
breiter ausgebildet, wodurch ein Phasenimpuls erzeugt wird, der den Beginn eines Zündzyklus'
in Zusammenwirken mit einer Bezugsmarke kennzeichnet. Diese stammt von einem KW-Geber,
der je Kurbelwellenumdrehung ein einer bestimmten Kurbelwellen-Winkelstellung zugeordnetes
Signal liefert. Fällt der KW-Geber aus, so kann aufgrund der Phasensignale des mit
einer Hallblende versehenen Hallsensors ein Notlaufbetrieb erfolgen, da ein Steuergerät
der Brennkraftmaschine aufgrund des einen, breiter ausgebildeten Phasensignals den
Beginn eines Zündzyklus' erkennen kann. Es wird dabei ein fester Notlaufzündwinkel
definiert, wobei beim Auftreten der Vorderflanke jedes Phasensignals die Zündspule
geladen und beim Auftreten der jeweiligen Rückflanke der Phasensignale die Zündung
ausgelöst wird. Bei rotierender Zündverteilung ist die Erkennung des Zündzyklus' nicht
wichtig, da die Verteilung durch einen Hochspannungsverteiler erfolgt. Bei ruhender
Verteilung muß dagegen der Beginn des Zündzyklus' sicher erkannt werden. Da die laufende
Brennkraftmaschine ein dynamisches System darstellt, ist die Erkennung des den Zündzyklusbeginn
kennzeichnenden Phasensignals in bestimmten Betriebspunkten mit oben genanntem Verfahren
nicht immer sicher möglich, so daß es zu Fehlansteuerungen und damit zu die Brennkraftmaschine
beschädigenden und/oder überlastenden Betriebszuständen kommen kann.
[0003] Aus der Literaturstelle "SAE Technical Paper Series, 820256, "A Low Cost Electronic
Ignition Control System With A 4-Bit Microcontroller", Richard W. Kovener, 1982, ist
es bekannt, an der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine eine mit über dem Umfang verteilten
Aussparungen versehene Sensorscheibe zu befestigen, wobei eine Doppelaussparung vorgesehen
ist, um die Position der Kurbelwelle von einem Detektor erfassen zu können. Die Anordnung
hat somit die Funktion eines an sich bekannten Bezugsmarkengebers.
[0004] Die erfindungsgemäße Zündanlage mit den im Hauptanspruch genannten Merkmalen hat
demgegenüber den Vorteil, daß beim Ausfall des KW-Gebers bei Anlagen mit ruhender
oder rotierender Zündverteilung ein Notlaufbetrieb sicher in jedem Betriebspunkt möglich
ist, da -auch bei dynamischen Zustandsänderungen- einwandfrei der Beginn eines Zündzyklus'
vom Rechner eines Steuergeräts der Brennkraftmaschine erkannt wird. Hierzu ist zwischen
einem ersten, einem bestimmten Zylinder zugeordneten Phasensignal und dem diesem folgenden,
benachbarten Phasensignal ein Kennungssignal angeordnet, das zusammen mit dem zugehörigen
ersten Phasensignal das Zyklussignal bildet. Mithin liefert der Phasengeber alle 720°
Kurbelwellenwinkel ein Zyklussignal, das aus einem Phasensignal und einem Kennungssignal
besteht, wodurch eine absolut sichere Erkennung des Zündzyklusbeginns ermöglicht ist.
Selbst unter Berücksichtigung dynamischer Veränderungen läßt sich der Beginn des Zündzyklus'
sicher detektieren, da nicht -wie im Stand der Technik- auf eine vergrößerte Signalbreite,
sondern auf ein "Doppelsignal" beim Notbetrieb abgestellt wird.
[0005] Im Normalbetrieb, also bei einwandfrei arbeitendem KW-Geber, ist eine Zylindererkennung
nach spätestens einer Kurbelwellenumdrehung möglich, wenn das dem Zyklussignal zugeordnete
Phasensignal eine größere Signalbreite als die übrigen Phasensignale aufweist. Die
Bezugsmarke fällt dann zeitlich mit dem breiter ausgebildeten Phasensignal zusammen.
Dies erfolgt alle 720°, so daß bei einem Zusammenfall innerhalb einer 360°-Periode
entweder der den Zündzyklus beginnende Zylinder (z. B. Zylinder 1) erkannt oder -wegen
Nichtzusammenfallsnicht erkannt wird, wodurch im letzteren Falle ebenfalls eine Zylinderdefinition
einwandfrei möglich ist.
[0006] Vorzugsweise ist das Kennungssignal ein Kennungsimpuls, der sich an das zugeordnete
Phasensignal unmittelbar anschließt.
[0007] Die Phasensignale werden vorzugsweise von Negativ-Impulsen gebildet. Dies bedeutet,
daß eine vorhandene Signalamplitude ihren Wert im Bereich der Phasensignale verkleinert.
[0008] Nach einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel weist der Kennungsimpuls eine Impulsbreite
auf, die 10° Kurbelwellendrehung (Kurbelwellenwinkel) entspricht. Um das Ende des
Kennungsimpuls' deutlich erfassen zu können, schließt sich an diesen eine Impulspause
an. Die Impulspause entspricht vorzugsweise 10° Kurbelwellendrehung.
[0009] Vorzugsweise verkleinert sich mit steigernder Zahl der Zylinder die Signalbreite
der Phasensignale. Insbesondere entspricht bei einer Brennkraftmaschine mit vier Zylindern
die Signalbreite des dem Kennungssignal zugeordneten Phasensignals etwa 90° und der
übrigen Phasensignale etwa 40° Kurbelwellenwinkel. Bei einer Brennkraftmaschine mit
sechs Zylindern entspricht die Signalbreite des dem Kennungssignal zugeordneten Phasensignals
etwa 80° und der übrigen Phasensignale etwa 30° Kurbelwellenwinkel. Bei einer Brennkraftmaschine
mit fünf Zylindern entspricht die Signalbreite des dem Kennungssignal zugeordneten
Phasensignals etwa 70° und der übrigen Phasensignale etwa 40°. Eine Acht-Zylinder-Brennkraftmaschine
sieht vor, daß die Signalbreite des dem Kennungssignal zugeordneten Phasensignals
etwa 70° und der übrigen Phasensignale etwa 30° Kurbelwellenwinkel entspricht.
[0010] Es ist vorgesehen, daß im Notbetrieb -also bei Ausfall des KW-Gebers- die Vorderflanken
der Phasensignale die Ladezeit für die Zündspule starten, wobei die Rückflanken der
Phasensignale die Zündung auslösen. Bei kleinen Drehzahlen kann abweichend davon die
Ladezeit mit den Rückflanken der Phasensignale beginnen und die Zündung nach einer
festen Ladezeit erfolgen. Dadurch werden zu große Ladezeiten vermieden, die zur Zerstörung
von Zündspule oder Endstufe führen könnten.
[0011] Schließlich wird im Notbetrieb nach der mittels des Zyklussignals erfolgten Zylinderidentifizierung
(Zylinder-1-Erkennung) vom Steuergerät der Brennkraftmaschine das Kennungssignal ausgeblendet.
[0012] Diese Ausblendung, das heißt Nichtverarbeitung, ist erforderlich, damit die Flanken
des Kennungssignals nicht dazu führen, hier die Zündspule aufzuladen bzw. den Zündimpuls
abzugeben.
Zeichnung
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in Figur 1 verschiedene Diagramme für Vier-, Sechs-, Acht- und Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschinen
und in Figur 2 ein Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0014] Im nachfolgenden wird auf eine Zündanlage für Brennkraftmaschinen eingegangen, die
einen Kurbelwellengeber (KW-Geber) und einen Phasengeber aufweist. Die Zündung dieser
Brennkraftmaschine wird mittels eines Motorsteuergeräts unter Berücksichtigung von
Motor- und Betriebsdaten gesteuert. Der KW-Geber arbeitet vorzugsweise mit einem Zahnkranz
der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine zusammen, wobei die einzelnen Zähne des Zahnkranzes
eine Änderung des vom KW-Geber gelieferten elektrischen Signals bewirken. Da sich
Zähne und Zahnlücken des Zahnkranzes bei der Motordrehung abwechseln, wird vom KW-Geber
eine Art Wechselspannung abgegeben, aus der z. B. die Drehzahl der Brennkraftmaschine
vom Steuergerät ermittelt werden kann. An einer Stelle seines Umfangs weist der Zahnkranz
eine besonders große Zahnlücke (z. B. durch Fehlen eines Zahns) auf, so daß die KW-Geber-Wechselspannung
ebenfalls eine entsprechende Lücke zeigt, die eine Bezugsmarke BM bildet. Die Bezugsmarke
BM tritt somit je Kurbelwellenumdrehung der Brennkraftmaschine auf. Sie liegt vorzugsweise
vor dem oberen Totpunkt OT eines bestimmten Zylinders (z. B. des Zylinder 1). Insbesondere
ist vorgesehen, daß bei Vier-Zylinder-Brennkraftmaschinen die Bezugsmarke ungefähr
80° vor dem oberen Totpunkt OT, bei Sechs-Zylinder-Brennkraftmaschinen etwa 70° vor
dem oberen Totpunkt OT, bei Acht-Zylinder-Brennkraftmaschinen ungefähr 60° vor dem
oberen Totpunkt OT und bei Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschinen etwa 60° vor dem oberen
Totpunkt OT des Zylinders 1 liegt. Dies ist in der Figur 1 angegeben und aus den dort
wiedergegebenen Diagrammen ersichtlich.
[0015] Auf der Abzisse des Diagramms ist ganz oben die Bezugsmarke BM (in ° Kurbelwellenwinkel
(KW)) wiedergegeben. Darunter ist im Bereich I für eine Vierzylinder-Brennkraftmaschine
der Verlauf der t
R-Impulse gezeigt. Darunter ist der obere Totpunkt OT mit der zugehörigen Zylindernummer
wiedergegeben. Es folgt dann der Phasensignalverlauf. Schließlich ist darunter der
Start der Zündung an der Rückflanke 10° vor dem oberen Totpunkt wiedergegeben. Die
Bezugsmarke BM liegt ungefährt 80° vor dem oberen Totpunkt.
[0016] Ein entsprechender Aufbau ist im Bereich II des Diagramms dargestellt, der für eine
Sechs-Zylinder-Brennkraftmaschine gilt. Die Bezugsmarke BM liegt ungefähr 70° vor
dem oberen Totpunkt OT.
[0017] Im Bereich III folgt die Darstellung für eine Acht-Zylinder-Brennkraftmaschine und
im Bereich IV ein entsprechender Signalverlauf für eine Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschine.
Bei der Acht-Zylinder-Brennkraftmaschine liegt die Bezugsmarke ungefähr 60° vor dem
oberen Totpunkt OT; bei der Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschine liegt die Bezugsmarke
ungefähr 60° vor dem oberen Totpunkt OT. Bei allen Motorausführungen des Diagramms
liegt der Start der Zündung an der Rückflanke 10° vor dem oberen Totpunkt.
[0018] Der im Diagramm für jede Motorausführung wiedergegebene Phasensignalverlauf eines
mit der Nockenwelle der zugehörigen Brennkraftmaschine zusammenwirkenden Phasengebers
weist jedem Zylinder zugeordnete Phasensignale auf, die von Negativ-Impulsen gebildet
werden. Negativ-Impulse bedeutet, daß im Bereich jedes Phasensignals eine Amplitudenabsenkung
vorliegt. Da die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine doppelt so schnell läuft wie die
Nockenwelle, liefert der Phasengeber innerhalb eines Zündzyklus' von 720° die Phasensignale.
Der Beginn eines Zündzyklus' wird erfindungsgemäß von einem Zyklussignal Z gebildet,
das dem bereits erwähnten bestimmten Zylinder (z. B. Zylinder 1) zugeordnet ist. Das
Zyklussignal Z setzt sich aus einem ersten, dem bestimmten Zylinder zugeordneten Phasensignal
und einem Kennungssignal zusammen. In der Figur sind die Phasensignale mit P und das
Kennungssignal mit K bezeichnet. Zur Unterscheidung des ersten Phasensignals von den
übrigen Phasensignalen erhält dieses die Kennzeichnung PE. Das Kennungssignal K ist
als Kennungsimpuls ausgebildet, der sich an das zugeordnete, erste Phasensignal PE
unmittelbar anschließt. Ihm folgt eine Impulspause L.
[0019] In der Figur 1 sind ferner t
R-Impulse wiedergegeben. Es handelt sich dabei um Kurbelwellenwinkel synchrone Impulse,
die der Rechner des Steuergeräts als Referenz erzeugt. Die Grundlage hierfür bildet
das Wechselspannungssignal des KW-Gebers.
[0020] Die Anordnung ist derart ausgebildet, daß bei 0° Kurbelwellenstellung (KW), 360°
Kurbelwellenstellung (KW), 720° Kurbelwellenstellung (KW) usw. die Bezugsmarke BM
liegt. Das zum jeweiligen Zyklussignal Z gehörende, erste Phasensignal PE ist zu der
der 0° und 720° Kurbelwellenstellung (KW) zugeordnete Bezugsmarke BM derart gelegen,
daß jeweils letztere zeitlich innerhalb der Länge der entsprechenden ersten Phasensignale
PE liegt. Zur Berücksichtigung von Toleranzen ist daher das erste Phasensignal PE
gegenüber den übrigen Phasensignalen P breiter ausgebildet. Die der 360° Kurbelwellenstellung
(KW) zugeordnete Bezugsmarke BM fällt nicht in ein Phasensignal P. Hierdurch wird
eine eindeutige Zylinderzuordnung möglich.
[0021] Im einzelnen ist für eine 4-Zylinder-Brennkraftmaschine vorgesehen, daß die Signalbreite
des ersten Phasensignals PE 90° Kurbelwellenwinkel entspricht. Es schließt sich das
Kennungssignal K an, das eine Impulsbreite von 10° Kurbelwellenwinkel (Kurbelwellendrehung)
aufweist. Die sich daran anschließende Impulspause L entspricht 10° Kurbelwellenwinkel.
Die einzelnen Phasensignale P weisen eine Breite von 40° Kurbelwellendrehung auf.
Der Abstand der der 360° Kurbelwellenstellung (KW) zugeordneten Bezugsmarke BM zur
Vorderflanke des folgenden Phasensignals P beträgt 30° Kurbelwellendrehung.
[0022] Für eine Brennkraftmaschine mit sechs Zylindern ist ein erstes Phasensignal mit einer
Breite von 80° Kurbelwellenwinkel vorgesehen. Bei einer Acht-Zylinder-Brennkraftmaschine
bzw. Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschine beträgt diese Signalbreite jeweils 70° Kurbelwellenwinkel.
Bei Sechs-, Acht- und Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschinen sind Kennungssignal K und
Impulspause L ebenso wie bei einer Vier-Zylinder-Brennkraftmaschine ausgebildet. Die
Sechs-Zylinder-Brennkraftmaschine weist Phasensignale P mit einer Breite von 30° Kurbelwellenwinkel
auf. Diese gilt auch für eine Acht-Zylinder-Brennkraftmaschine. Bei einer Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschine
beträgt die genannte Signalbreite 40° Kurbelwellenwinkel. Der Abstand zu der der 360°
Kurbelwellenstellung (KW) zugehörenden Bezugsmarke zur Vorderflanke des folgenden
Phasensignals beträgt bei der Sechs- und bei der Acht-Zylinder-Brennkraftmaschine
jeweils 20° Kurbelwellenwinkel. Bei der Fünf-Zylinder-Brennkraftmaschine beträgt dieser
Abstand 22° Kurbelwellenwinkel.
[0023] Im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine, das heißt einwandfrei funktionierendem KW-
und Phasengeber ist eine eindeutige Zylinderzuordnung/Identifizierung bereits nach
360° Kurbelwellenwinkel möglich, da entweder eine Bezugsmarke BM innerhalb eines ersten
Phasensignals PE oder eine Bezugsmarke BM detektiert wird, die außerhalb eines Phasensignals
P liegt. Die t
R-Impuls-Ausgabe erfolgt durch das Steuergerät unter Heranziehung des vom KW-Geber
gelieferten Signals. Die t
R-Impulse dienen der Festlegung der Einspritzzeitpunkte des Kraftstoffs (Ti-Signale).
[0024] Im Notlaufbetrieb, wenn also der KW-Geber ausfällt, ist eine Zylinderidentifizierung
aufgrund des Kennungssignals K möglich. Durch Vergleich der Pulsdauern von Phasensignal
PE, Kennungssignal K und eventuell zusätzlich von der Impulspause L ist hier stets
eindeutig -auch im dynamischen Betriebsfalldas Zyklussignal Z auffindbar, das den
Beginn eines Zündzyklus' kennzeichnet. Der Zylinder 1 kann daher innerhalb von 720°
Kurbelwellenwinkel einwandfrei erkannt werden.
[0025] Sofern die Brennkraftmaschine eine rotierende Verteilung aufweist, wird im Notlaufbetrieb
die Zündausgabe über die Phasensignale des Phasengebers gesteuert. Die t
R-Impulse können nicht mehr herangezogen werden, da diese ja von dem ausgefallenem
KW-Geber abhängen. Es wird derart vorgegangen, daß bei jeder Vorderflanke eines Phasensignals
PE, P der Zündspulenstrom eingeschaltet und mit der Rückflanke jedes Phasensignals
PE, P die Zündung erfolgt. Bei kleinen Drehzahlen kann abweichend davon eine feste
Einschaltzeit der Zündspule beginnend mit der Rückflanke ausgegeben werden, die vorzugsweise
von der Batteriespannung abhängig ist. Dieses ist in der Figur durch den eingetragenen
Hochspannungspfeil wiedergegeben. Eine Zylinderidentifizierung ist bei der rotierenden
Verteilung nicht erforderlich, da zwischen Verteilerfinger und Zylinder eine feste
Zuordnung besteht.
[0026] Sofern die betrachtete Brennkraftmaschine eine ruhende Verteilung aufweist und ein
Notlaufbetrieb wegen Ausfalls des KW-Gebers erfolgt, wird die Zündausgabe ebenfalls
über die Phasensignale PE, P gesteuert. Die Lage des Beginns der Ladezeit der Zündspule
sowie die Abgabe der Zündimpulse erfolgt ebenso, wie bei der zuvor beschriebenen rotierenden
Verteilung. Überdies ist jedoch eine Zylinderidentifizierung (Zylinder-1-Erkennung)
erforderlich. Zunächst wird daher aufgrund des erfindungsgemäßen Erkennungssignals
K eine Zylinder-1-Identifizierung vorgenommen und anschließend die Zündung -wie bereits
beschrieben- durchgeführt. Dabei wird dann die Impulspause L ausgeblendet, die auf
das Kennungssignal K folgt, damit aufgrund der Impulsflanken kein Zählfehler auftritt,
der zu der Abgabe von Zündimpulsen zu verkehrten Zeitpunkten führen würde. Der beschriebene
Notlauf ist für Brennkraftmaschinen beliebiger Zylinderzahl möglich.
[0027] Da moderne Brennkraftmaschinen mit Einspritzungen ausgerüstet sind, die in Abhängigkeit
von dem bereits erwähnten Referenzsignal (t
R-Impulse) arbeitet, sind im Notbetrieb (also beim Ausfall des KW-Gebers) besondere
Maßnahmen zu treffen, da gleichzeitig auch die t
R-Impulse wegfallen.
[0028] Bei einer sogenannten SEFI-Einspritzung (Sequentielle Fuel Injection) werden vom
Master-Microcontroller des Steuergeräts bestimmte Größen (z. B. Drehzahl, Vorlagerung,
Einspritzzeit usw.) zu einem Slave-Microcontroller (SEFI-µC) übertragen. Diese Übertragung
erfolgt im Normalbetrieb synchron mit den tR-Impulsen. Da im Notbetrieb die t
R-Impulse fehlen, werden Ersatz-t
R-Impulse an den positiven Flanken der Phasensignale PE, P ausgegeben, die den Einspritzimpulsen
(Ti-Impulsen) zugrundegelegt werden. Hierzu ist es erforderlich, daß die Flanken der
Impulspause nach dem Kennungssignals K unterdrückt werden, damit diese nicht fälschlich
als Ersatz-t
R-Impulsflanke dienen. Die gegenüber dem Normalbetrieb im Notbetrieb erfolgende Winkelveränderung
(Kurbelwellenwinkel) der t
R-Impulse muß akzeptiert werden.
[0029] Weist die Brennkraftmaschine eine Simultaneinspritzung auf, so wird der Einspritzbeginn
(Ti-Impulse) ebenfalls an die positive Segmentflanke nach jeweils (Zylinderzahl/2)
Phasensignalen gelegt. Eine genaue Zylinderzuordnung der Ti-Lage kann bei fehlender
Zylindererkennung nicht eingehalten werden.
[0030] Bei Gruppeneinspritzung wird bei fehlender Zylinderzuordnung im Notbetrieb auf Simultaneinspritzung
umgeschaltet oder mit falscher Zylinderzuordnung gefahren, was für einen Notlaufbetrieb
zulässig ist. Kann eine Zylindererkennung erfolgen, so läßt sich die Gruppeneinspritzung
beibehalten. Es ist dann sinnvoll, den Ti-Beginn für die erste Gruppe dem Phasensignal
p zuzuordnen, das dem Phasensignal PE im Abstand (Zylinderzahl/2)-1 folgt. Diese Zuordnung
ist für Vier-, Sechs- und Acht-Zylinder-Brennkraftmaschinen sinnvoll.
[0031] Es ist ferner sinnvoll, oberhalb einer Drehzahl, ab der durch die vorgegebene winkelstarre
Einschaltdauer der Zündspule ein ausreichendes Aufladen der Spule nicht gesichert
ist, eine Drehzahlbegrenzung durch Abschalten der Einspritzung durchzuführen. Diese
Drehzahlschwelle kann vorzugsweise von der Batteriespannung abhängig sein. Alternativ
kann bei hohen Drehzahlen durch Abzählen einer Zeit ab Rückflanke des vorhergehenden
Zylinders die Einschaltdauer der Spule auf die notwendige Zeit verlängert werden (quasi
Segmentsystem).
[0032] Die Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild der beschriebenen Anordnung. Die Brennkraftmaschine
10 weist eine Nockenwelle NW sowie eine Kurbelwelle KW auf. Kurbelwelle KW und Nockenwelle
NW sind über eine Zahnriemenübersetzung 11 miteinander gekuppelt. Auf der Nockenwelle
NW sitzt ein Geberelement 12, das mit dem Nockenwellen-Geber (NW-Geber) 13 zusammenwirkt.
Auf der Kurbelwelle KW ist drehfest ein weiteres Geberelement 14 befestigt, das mit
einem Kurbelwellengeber 15 (KW-Geber) zusammenarbeitet.
[0033] Der ein Kurbelwellen-Signal liefernde KW-Geber 15 ist mit einer Interface-Schaltung
16 verbunden; der NW-Geber 13 ist an eine weitere Interface-Schaltung 17 angeschlossen.
Der Ausgang der Interface-Schaltung 16 ist mit einem Eingang einer Bezugsmarken-Erkennungsschaltung
18 und mit einem weiteren Eingang einer KW-Geber-Ausfallerkennungsschaltung 19 verbunden.
Ferner führt der genannte Ausgang zu einer ersten Auswerteschaltung 20. Letztere führt
eine Schließzeit- und Zündwinkelberechnung durch und ist gegebenenfalls für eine ruhende
Verteilung im Normalbetrieb zuständig.
[0034] Der genannte Ausgang der Interface-Schaltung 16 ist ferner über einen ersten Umschalter
21 an einen Eingang einer zweiten Auswerteschaltung 22 angeschlossen, die die Einspritzzeitberechnung
durchführt und gegebenenfalls für eine SEFI-Einspritzung herangezogen wird.
[0035] Der Ausgang der Interface-Schaltung 17 führt ebenfalls zur KW-Geber-Ausfallerkennungsschaltung
19 sowie zu einem weiteren Pol des ersten Umschalters 21 und zu einem Eingang einer
dritten Auswerteschaltung 23, die eine Schließzeit- und Zündwinkelberechnung und gegebenenfalls
eine ruhende Verteilung im Notlaufbetrieb durchführt. Der Ausgang der Interface-Schaltung
17 ist ferner an einen Eingang einer Zylinder-1-Erkennungsschaltung 24 für den Normalbetrieb
und an einen Eingang einer Zylinder-1-Erkennungsschaltung 25 für den Notlaufbetrieb
angeschlossen. Im Notlaufbetrieb wird das Zyklussignal Z durch Vergleich der Pulsdauern
von Phasensignal PE; Kennungsimpuls K und eventuell der Impulspause L erzeugt. Der
Ausgang der Bezugsmarken-Erkennungsschaltung 18 ist ebenfalls an einen Eingang der
Zylinder-1-Erkennungsschaltung 24 angeschlossen.
[0036] Der Ausgang der Zylinder-1-Erkennungsschaltung 24 führt zu einem Eingang der ersten
Auswerteschaltung sowie zu einem zweiten Umschalter 26, der in der in der Figur 2
dargestellten Stellung eine Verbindung zu einem Eingang der zweiten Auswerteschaltung
22 herstellt. Der Ausgang der Zylinder-1-Erkennungsschaltung 25 führt zu einem weiteren
Pol des zweiten Umschalters 26 und ferner zu einem weiteren Eingang der dritten Auswerteschaltung
23. Der Ausgang der ersten Auswerteschaltung 20 führt zu einem dritten Umschalter
27, der in der Figur 2 dargestellten Stellung die erste Auswerteschaltung 20 mit der
Zündspule beziehungsweise den Zündspulen 28 (nicht näher dargestellt) verbindet. Am
Ausgang der zweiten Auswerteschaltung 22 stellt ein Signal zur Steuerung der Einspritzventile
29 (nicht näher dargestellt) der Brennkraftmaschine 10 zur Verfügung. Der Ausgang
der dritten Auswerteschaltugn 23 ist an einen weiteren Pol des dritten Umschalters
27 angeschlossen.
[0037] Von der KW-Geber-Ausfallerkennungsschaltung 19 geht eine Wirkverbindung 30 aus, die
auf den ersten, zweiten und dritten Umschalter 21, 26, 27 wirkt. In der in der Figur
2 dargestellten Stellung der Umschalter 21, 26 und 27 liegt der Normalbetrieb der
Brennkraftmaschine 10 vor. Die Umschaltstellung, die im Notlaufbetrieb vorgenommen
wird, ist mit gestrichelter Linie eingetragen; sie wird mittels der KW-Geber-Ausfallerkennungsschaltung
19 herbeigeführt.
[0038] Die Brennkraftmaschine 10 weist ferner einen Lastgeber 31 auf, der ein entsprechendes
Lastsignal einem Eingang der ersten Auswerteschaltung 20 sowie einem Eingang der zweiten
Auswerteschaltung 22 zuführt.
[0039] Schließlich sind die Bezugsmarken-Erkennungsschaltung 18, die KW-Geber-Ausfallerkennungsschaltung
19, die erste Auswerteschaltung 20, die zweite Auswerteschaltung 22 sowie die dritte
Auswerteschaltung 23, die Zylinder-1-Erkennungsschaltung 24 und die Zylinder-1-Erkennungsschaltung
25 in einem Mikro-Controller µC zusammengefaßt.
[0040] Im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine wird gemäß der Schaltungsanordnung der Figur
2 sowohl das KW-Signal als auch das NW-Signal der Brennkraftmaschine entsprechend
ausgewertet und weiterverarbeitet. Erkennt die KW-Geber-Ausfallerkennungsschaltung
19 eine Funktionsstörung des KW-Gebers 15, so werden die Umschalter 21, 26 und 27
in die in der Figur 2 gestrichelt eingetragene Stellung gebracht und der Notlaufbetrieb
-wie vorstehend schon ausgeführt- aufgenommen.
1. Zündanlage für Brennkraftmaschinen, mit einem Bezugsmarkengeber, insbesondere Kurbelwellengeber
(KW-Geber), der je Kurbelwellenumdrehung eine einer bestimmten Kurbelwellen-Winkelstellung
zugeordnete Bezugsmarke liefert und mit einem Phasengeber, insbesondere Nockenwellengeber
(NW-Geber), der innerhalb zweier Kurbelwellenumdrehungen eine der Zahl der Zylinder
der Brennkraftmaschine entsprechende Anzahl von der Nockenwellenstellung zugeordneten
Phasensignalen erzeugt, wobei eines der Phasensignale zur Bildung eines Zyklussignals
herangezogen ist, das den Beginn eines Zündzyklus' kennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem ersten, einem bestimmten Zylinder (Zylinder 1) zugeordneten Phasensignal
(PE) und dem diesem folgenden, benachbarten Phasensignal (P) ein Kennungssignal (K)
liegt, das zusammen mit dem zugehörigen ersten Phasensignal (PE) im bei Ausfall des
KW-Gebers erfolgenden Notbetrieb das Zyklussignal (Z) bildet.
2. Zündanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Zyklussignal zugeordnete Phasensignal (PE) eine größere Signalbreite
als die übrigen Phasensignale (P) aufweist.
3. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugsmarke (BM) zeitlich dem Phasensignal (PE) des Zyklussignals (Z) zugeordnet
ist.
4. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennungsignal (K) ein Kennungsimpuls ist, der sich an das zugeordnete Phasensignal
(PE) unmittelbar anschließt.
5. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasensignale (PE, P) von Negativ-Impulsen gebildet werden.
6. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kennungsimpuls (K) eine Impulsbreite aufweist, die 10° Kurbelwellendrehung
(Kurbelwellenwinkel) entspricht.
7. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kennungsimpuls eine Impulspause (L) folgt.
8. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulspause (L) 10° Kurbelwellendrehung entspricht.
9. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zyklussignal (Z) durch Vergleich der Pulsdauern von Phasensignal (PE), Kennungsimpuls
(K) und eventuell der Impulspause (L) erzeugt wird.
10. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich mit steigender Zahl der Zylinder die Signalbreite der Phasensignale (PE,
P) verkleinert.
11. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Brennkraftmaschine mit vier Zylindern die Signalbreite des dem Kennungssignal
(K) zugeordneten Phasensignals (PE) etwa 90° und der übrigen Phasensignale (P) etwa
40° Kurbelwellenwinkel entspricht.
12. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Brennkraftmaschine mit sechs Zylindern die Signalbreite des dem Kennungssignal
(K) zugeordneten Phasensignals (PE) etwa 80° und der übrigen Phasensignale (PE) etwa
30° Kurbelwellenwinkel entspricht.
13. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Brennkraftmaschine mit fünf Zylindern die Signalbreite des dem Kennungssignal
(K) zugeordneten Phasensignals (PE) etwa 70° und der übrigen Phasensignale (P) etwa
40° Kurbelwellenwinkel entspricht.
14. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Brennkraftmaschine mit acht Zylindern die Signalbreite des dem Kennungssignal
(K) zugeordneten Phasensignals (PE) etwa 70° und der übrigen Phasensignale (P) etwa
30° Kurbelwellenwinkel entspricht.
15. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Notbetrieb bei Ausfall des KW-Gebers durch die Vorderflanken der Phasensignale
(PE, P) die Ladezeit für die Zündspule beginnt.
16. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Notbetrieb durch die Rückflanke der Phasensignale (PE, P) die Zündung ausgelöst
wird.
17. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Notbetrieb bei kleinen Drehzahlen beginnend mit der Rückflanke der Phasensignale
(PE,P) jeweils eine feste Ladezeit abhängig von der Batteriespannung für die Zündspule
ausgegeben wird, an deren Ende die Zündung erfolgt.
18. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Notbetrieb nach der mittels des Zyklussignals (Z) erfolgten Zylinderidentifizierung
(Zylinder-1-Erkennung) vom Steuergerät der Brennkraftmaschine die Impulspause (L),
die auf das Kennungssignal (K) folgt, ausgeblendet wird.
19. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb einer Drehzahl ab der ein sicheres Aufladen der Zündspule nicht mehr
gewährleistet ist, eine Drehzahlbegrenzung durch Abschaltung der Einspritzung erfolgt.
20. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei hohen Drehzahlen eine ausreichende Schließdauer der Zündspule erreicht wird
durch Einschalten der Zündspule ab einer bestimmten Zeit nach der Rückflanke des dem
vorhergehenden Zylinder zugeordnete Phasensignal, statt mit Vorderflanke des dem aktuellen
Zylinders zugeordneten Phasensignal.