[0001] Die Erfindung betrifft Walzen für eine Hochdruck-Walzenpresse zur Gutbettzerkleinerung
körnigen Gutes, mit einer Vielzahl von an der Walzenoberfläche mit Abstand voneinander
angebrachten nach außen vorstehenden Profilen.
[0002] Bei Walzenbrechern und Walzenmühlen wird sprödes Mahlgut in den Walzenspalt, durch
den die beiden drehbar gelagerten gegenläufig rotierbaren Walzen voneinander getrennt
sind, eingezogen und dort einer Druckzerkleinerung unterworfen. Bekannt ist auch die
sogenannte Gutbettzerkleinerung im Walzenspalt einer Hochdruck-Walzenpresse, bei der
die einzelnen Partikel des durch Reibung in den Walzenspalt eingezogenen Mahlgutes
in einem Gutbett, d. h. in einer zwischen den beiden Walzenoberflächen zusammengedrückten
Materialschüttung bei Anwendung eines extrem hohen Druckes gegenseitig zerquetscht
werden (EP-A-0 084 383). Es versteht sich, daß dabei die Walzenoberflächen einer außerordentlich
hohen Beanspruchung und einem hohen Verschleiß ausgesetzt sind. Es ist daher bekannt,
die Walzenoberflächen dadurch zu panzern, indem man auf den Walzengrundkörper aus
nebeneinanderliegenden aufgeschweißten Schweißraupen bestehende Schweißlagen aus harten
metallischen Werkstoffen aufschweißt, oder indem man auf den Walzengrundkörper einen
einteiligen oder mehrteiligen verschleißfesten Mantel aus gegossenem oder gewalztem
Werkstoff aufbringt. Bei einer aufgeschweißten Walzenpanzerung wird diese durch zeitaufwendiges
Auftragsschweißen von in der Regel nebeneinanderliegenden Ringlagen oder durch eine
endlose spiralförmige Auftragsschweißung aufgebaut.
[0003] Um das Guteinzugsvermögen der Pressenwalzen, die das Gut durch Reibung in den Walzenspalt
einziehen und verdichten müssen, zu verbessern, ist es bekannt, den gepanzerten Walzenmantel
auf seiner geschlossenen harten zylindrischen Oberfläche in einem zusätzlichen Fertigungsschritt
mit einer Vielzahl vorspringender Profile in Gestalt von z. B. V-förmig angeordneter
Schweißraupen zu versehen (EP-A-0 084 383 Seite 12 vorletzter Absatz). Es hat sich
aber bei der Gutbettzerkleinerung besonders abrasiver Güter wie Erze gezeigt, daß
beim Betrieb der Walzenpresse die Gefahr nicht ausgeschlossen ist, daß die Walzenoberfläche
durch Entstehung muldenförmiger Auswaschungen bzw. Ausgrabungen in den Bereichen zwischen
den mit Abstand voneinander aufgeschweißten Profilierungs-Schweißraupen verhältnismäßig
schnell verschleißt, weil immer neues zu zerkleinerndes Gutmaterial in die Zwischenräume
zwischen den aufgeschweißten Schweißraupen hineingepreßt wird und sich dort eingräbt.
Durch Druckinsel-Bildung im mit zu pressendem Gutmaterial gefüllten Walzenspalt mit
hoher örtlicher Punktbelastung der Walzen kann die geschlossene harte Außenschale
der gepanzerten Walzenmäntel überbeansprucht werden; Oberflächenrisse können zur Rißfortschreitung
in den Walzengrundkörper führen und/oder bei einer weichen Unterschicht können die
aufgeschweißten harten Profilteile seitlich weggequetscht werden. Dabei ist auch die
Gefahr nicht ausgeschlossen, daß bei hoher Punktbelastung die nach außen vorspringenden
aufgeschweißten Schweißraupen wenigstens teilweise ausbrechen können.
[0004] Die bekannten V-förmig angeordneten Schweißraupen auf den Pressenwalzen der EP-A-0
084 383 dienen also nur zur Verbesserung des Guteinzugsvermögens der Pressenwalzen
und sie sind nicht in der Lage, das zwischen ihnen bei der Gutbettzerkleinerung eingepreßte
Gut mit Sicherheit festzuhalten, so daß die V-förmigen Schweißraupen nicht dem Verschleißschutz
der Pressenwalzen dienen.
[0005] Aus dem Prospekt "Hochdruckzerkleinerung mit Walzenpressen" der Fa. Köppern GmbH
& Co. KG ist es bekannt, V-förmig auf der Walzenoberfläche angebrachte Auftragsschweißraupen
sich kreuzen zu lassen, so daß ein Schweißraupen-Gittermuster entsteht. Innerhalb
jedes Zwischenraumes zwischen den Schweißraupen befindet sich ein Schweißpunkt. Die
niedrigen Auftragsschweißraupen mit beim Schweißen entstehendem abgerundeten Profil
sind nicht in der Lage, Gutmaterial mit Sicherheit festzuhalten, so daß die bekannten
Schweißraupen keinen wirksamen Beitrag zum Verschleißschutz der Pressenwalzen leisten
können, sondern ebenfalls nur die Guteinzugsbedingungen verbessern. Außerdem soll
vom Schutz des europäischen Patents 0 443 195 die Anwendung von Auftragsschweißraupen
bei Gutbettzerkleinerungs-Walzenpressen ausgenommen sein.
[0006] Die FR-A-767 645 offenbart einen Walzenbrecher mit Walzen, deren Oberfläche einige
um den Umfang verteilt angeordnete Ausnehmungen bzw. Taschen aufweist, die sich mit
zu zerkleinerndem Gut füllen sollen. Erhebliche Bereich der Walzenoberfläche in Umfangsrichtung
gesehen zwischen den Taschen weisen ihre ursprüngliche zylindrische Oberfläche auf,
und im Bereich des engsten Walzenspaltes, wo der Walzenpreßdruck am größten ist, drückt
das zu zerkleinernde Gut in der Tasche der einen (rechten) Walze gegen die metallische
zylindrische Oberflächenpartie der gegenüberliegenden (linken) Walze, so daß zumindest
diese zylindrischen metallischen Oberflächenpartien der Brechwalzen gegen Verschleiß
gerade nicht geschützt sind. Bei diesem bekannten Walzenbrecher geht es auch nicht
um einen Verschleißschutz, sondern durch die Konfiguration der Walzenoberflächen soll
aus dem zu zerkleinernden Gut wie z. B. Gestein ein zerkleinertes Produkt in Gestalt
von kleinen Würfelchen erzeugt werden, die eine weniger abgeplattete Form haben, wie
sie bei bisher üblichen Walzenbrechern erreichbar sind.
[0007] Bekannt sind auch Stachelwalzwerke (z. B. Prospekt "HEAVY DUTY TOOTHED CRUSHING ROLLS"
der Fa. Babbitless, veröffentlicht 1980) zur Zerkleinerung von Steinen und Erzen,
mit Walzenoberflächen, die eine Vielzahl von Zähnen aufweisen, wobei die Zähne der
benachbarten Walzen im Bereich des Walzenspaltes zur Ausübung der Brechwirkung auf
Lücke stehen. Würde der Raum zwischen den Zähnen bzw. Stacheln bleibend mit Brechgut
ausgefüllt sein, dann könnte das Stachelwalzwerk keine Brechwirkung mehr entfalten.
Ein Eindringen des zu zerkleinernden Brechgutes in die Zwischenräume zwischen den
Stacheln bzw. Zähnen ist also nicht erwünscht; ganz im Gegenteil müßten dann Einrichtungen
vorhanden sein, die das Gut, welches in unerwünschter Weise in die Zwischenräume zwischen
den Zähnen bzw. Stacheln eindringt, wieder entfernen, damit ein solcher Stachelwalzenbrecher
wieder funktionsfähig werden würde. Die Stacheln bzw. Zähne des Stachelwalzenbrechers
haben also mit Verschleißschutz nicht zu tun.
[0008] Die FR-A-2 164 120 offenbart mit Rippen oder anderen Vorsprüngen versehene Walzwerkswalzen
zur Walkbehandlung weicher zäher Massen wie z. B. Kakaomassen oder Schokoladenmassen,
welche durch die Rippen oder sonstigen Vorsprünge immer wieder zerteilt und gewalkt
werden sollen. Bei diesem bekannten Walzwerk geht es nicht um das Problem Walzenverschleiß.
[0009] Die FR-A-2 057 414 offenbart eine Kohlebrikettpresse mit auf der Walzenoberfläche
angeordneten Brikettmulden zwecks Herstellung von Kohlebriketts aus großen Kohlebrocken.
Es handelt sich hier also um ein Materialformgebungs- und Verdichtungsverfahren, und
die Brikettmulden der Walzen dienen nicht dem Verschleißschutz, sondern der Materialformgebung.
In den Brikettmulden soll gerade kein Material liegenbleiben, sondern es sollen sich
ganz im Gegenteil die geformten Kohlebriketts aus allen Formmulden sofort nach Durchlaufen
des Gutmaterials durch den engsten Walzenspalt wieder lösen.
[0010] Aus der DD-A-270 023, DE-Z-DVS 81, Seiten 16 bis 19, aus CIM Bulletin, October 1982,
Seiten 127 bis 133, Zeitschriften "Industrie Anzeiger" Nr. 41 vom 22.05.1985, Seite
22, "Der Praktiker", August 1985, Seiten 371 und 372 sowie "Schweißtechnik" Heft 9/1987,
Seiten 144 und 145 sind Schutzmaßnahmen gegenüber einer Gleitverschleißbeanspruchung
bekannt, wie sie insbesondere bei Bodenbewegungsmaschinen wie z. B. bei Schürf-Baggerschaufeln
auftritt. Aus den letztgenannten Publikationen ist es bekannt, auf die Wandungen von
Baggerschaufeln sogenannte "studs" aufzuschweißen, wobei dann beim Gleiten einer solchen
Baggerschaufel durch ein Körnerhaufwerk sich die Zwischenräume zwischen den "studs"
mit dem Abräummaterial selbst, so wie es ist, füllen. Das Abräummaterial wird also
in die Zwischenräume zwischen die "studs" lediglich hineingeschürft, weil die Baggerschaufel
nur eine translatorische Bewegung durchführt, keinesfalls jedoch eine Rotationsbewegung
und schon gar nicht eine Hochdruckpreßbewegung. Bei den bekannten "studs" der Baggerschaufeln
kann zwar eine Beanspruchung in Schaufelumfangsrichtung auftreten, nicht jedoch eine
hohe Beanspruchung in radialer Richtung, schon gar nicht in einer Höhe von größer
50 MPa Druck bzw. umgerechnet größer 2000 kN/m Walzenlänge, die bei der Gutbettzerkleinerung
im Bereich des engsten Walzenspaltes von den Pressenwalzen auf das Mahlgut einwirkt,
wodurch die hohe Verschleißgefahr der Pressenwalzen resultiert.
[0011] Ein technologischer Zusammenhang zwischen der Zerkleinerungstechnik mit Hochdruck-Walzenpressen
und Schürf-Baggerschaufeln besteht nicht. Damit bei den Baggerschaufeln das Gut (feinkörniges
Abräummaterial) in die Zwischenräume zwischen den Bolzen hineingeschürft werden kann,
muß es schon von vornherein feinkörnig sein (z. B. Sand). Grobe Gutbrocken werden
nicht hineingeschürft, auch nicht zerkleinert, denn eine Baggerschaufel ist kein Zerkleinerer.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Hochdruck-Walzenpresse zur Gutbettzerkleinerung
körnigen Gutes fertigungstechnisch einfache Pressenwalzen zu schaffen, die hochverschleißfest
sind, ohne daß deren Guteinzugsvermögen gemindert ist.
[0013] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteiles
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß wenn die Pressenwalzen einer Gutbettzerkleinerungs-Hochdruck-Walzenpresse
nicht mit Schweißraupen, sondern mit einer Vielzahl von nach außen vorstehenden Profilkörpern,
nämlich Profilleisten bzw. Noppenbolzen ausgestattet sind, deren Höhe größer 5 mm
und deren Abstand kleiner 40 mm betragen, die zwischen den Profilleisten bzw. Noppenbolzen
gebildeten Zwischenräume bzw. Taschen so eng sind, daß im Betrieb der Walzenpresse
diese Taschen zwischen den Profilleisten bzw. Noppenbolzen mit ein und demselben zusammengepreßten
und durch Gutbettzerkleinerung hervorgegangenen feinkörnigen, aber hochverdichteten
Gut ausgefüllt sind, welches während der Walzenumdrehungen in diesen Taschen liegenbleibt,
d. h. die eng besetzten vorstehenden Profilleisten bzw. Noppenbolzen der erfindungsgemäßen
Walzenausbildung sind in der Lage, das zwischen ihnen eingepreßte und nach Hochdruck-Gutbettzerkleinerung
agglomerierte Gutmaterial mit Sicherheit immer als Preßkörper festzuhalten. In jedem
Fall bildet das in die Taschen zwischen den Profilleisten bzw. Noppenbolzen hineingepreßte
und dort mit Sicherheit verbleibende Gutmaterial einen idealen autogenen Verschleißschutz.
Die Profilkörper können außerdem im Gegensatz zu Auftragsschweißraupen ohne weiteres
mit scharfen Kanten ausgebildet sein, mit denen sie das zwischen ihnen eingelagerte
Gutmaterial noch besser dauerhaft festhalten können.
[0015] Das während der Walzenumdrehungen in den Zwischenräumen bzw. Taschen zwischen den
Profilleisten bzw. Noppenbolzen verbleibende zusammengepreßte feinkörnige Gut kann
aus dem im Walzenspalt der Walzenpresse durch Gutbettzerkleinerung zu zerkleinernden
Gut selbst bestehen, welches sich zu Beginn des Walzenpressenbetriebes in diese Zwischenräume
bzw. Taschen einlagert und dort liegenbleibt. Die Zwischenräume bzw. Taschen zwischen
den Profilkörpern können aber auch vorab mit einem fremden zusammengepreßten feinkörnigen
Gut ausgefüllt werden, im Baustoffbereich z. B. mit einem Zementklinker/Gips-Gemisch
oder im Erzbereich z. B. mit hochverschleißfestem Keramikmaterial, welches in den
Zwischenräumen bzw. Taschen verbleibt. Zum noch sichereren Festhalten der zusammengepreßten
feinkörnigen verschleißfesten Materialien in den Zwischenräumen bzw. Taschen zwischen
den Profilkörpern kann auch ein geeignetes Bindemittel zwecks Erhöhung der Haftung
der Materialien zur Anwendung kommen. In jedem Fall bildet das zwischen den Profilkörpern
hineingepreßte und dort verbleibende Gutmaterial den idealen autogenen Verschleißschutz,
wogegen die eingangs beschriebene Gutbettzerkleinerungs-Walzenprofilierung mit V-förmig
aufgeschweißten Auftragsschweißraupen einem ständigen neuen Abrieb bzw. Verschleiß
unter Bildung der unerwünschten Oberflächenauswaschungen ausgesetzt gewesen sind.
[0016] Auch nach Gutmaterialfüllung der Zwischenräume bzw. Taschen zwischen den an der Walzenoberfläche
befestigten Profilkörpern, deren Abstand voneinander kleiner 40 mm und deren Höhe
größer 5 mm betragen, können deren Enden noch deutlich hervorstehen, so daß das Guteinzugsvermögen
der erfindungsgemäßen Pressenwalzen hoch bleibt.
[0017] Die an der Walzenoberfläche angebrachten Profilkörper können aus Profilleisten bestehen,
die auf der Walzenoberfläche sich kreuzend gittermusterförmig verteilt angeordnet
sind. Dabei kann das Guteinzugsvermögen der Pressenwalzen noch gesteigert werden,
wenn benachbarte Profilleisten eine unterschiedliche Höhe aufweisen. Die Profilkörper
können auch aus einer Vielzahl von von der Walzenoberfläche vorspringenden Noppenbolzen
bestehen, die auf der Walzenoberfläche gittermusterförmig verteilt angeordnet sind
derart, daß der Abstand benachbarter Noppenbolzen sowohl in derselben Noppenbolzenreihe
als auch zu benachbarten Noppenbolzenreihen immer etwa gleich groß ist. Auch bei dieser
Lösung verbleibt das zusammengepreßte Gutmaterial während der Umdrehung der Walzen
in den Zwischenräumen bzw. Taschen zwischen den Noppenbolzen und bildet den eigentlichen
autogenen Verschleißschutz. Diese Gutbettzerkleinerungs-Walzenprofilierung mit den
igelförmig über die Walzenoberfläche verteilten harten verschleißfesten Noppenbolzen
ist auch in der Lage, punktförmige Spitzenbelastungen, wie sie gerade bei der Gutbettzerkleinerung
im Bereich des engsten Walzenspaltes der Hochdruck-Walzenpresse auftreten können,
über die vorstehenden Noppenbolzen ohne Zerstörung ihres Umfeldes möglichst rißfrei
in den Walzengrundkörper abzuleiten, wodurch das hohe Standzeitvermögen der erfindungsgemäßen
Pressenwalzen noch verbessert wird.
[0018] Sollten während des Betriebes der Hochdruck-Walzenpresse einzelne Profilleisten oder
Noppenbolzen wegbrechen, obwohl diese unter anderem durch das in den Zwischenräumen
bzw. Taschen zwischen den Profilleisten bzw. Noppenbolzen eingelagerte Gutmaterial
davor geschützt sind, so ist eine einfache Wiederinstandsetzung begrenzter zerstörter
Oberflächen der erfindungsgemäßen Walzenpanzerung durch Aufschweißen neuer Profilleisten
bzw. Noppenbolzen ohne weiteres in kurzer Zeit möglich. Diese Wiederinstandsetzung
ist wesentlich einfacher und kostengünstiger als die bisher notwendig gewesene Ausbesserung
ganzer Partien ausgebrochener bzw. ausgewaschener zusammenhängender Panzerungsflächen.
[0019] Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand der in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0020] Es zeigt:
Fig. 1 die Draufsicht auf die beiden Walzen einer Zweiwalzenmaschine z. B. Hochdruck-Walzenpresse
mit einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemaßen Oberflächenpanzerung;
Fig. 2 schematisch im Querschnitt verschiedene Formen von an der Walzenoberfläche
angebrachten Profilleisten;
Fig. 3 an der Walzenoberfläche mit Abstand voneinander angebrachte Profilleisten mit
unterschiedlicher Profilhöhe;
Fig. 4 die Draufsicht auf die beiden Walzen einer Hochdruck-Walzenpresse mit einer
anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Oberflächenpanzerung mit aufgeschweißten
Noppenbolzen, und
Fig. 5 ausschnittsweise vergrößert den Vertikalschnitt durch einen Noppenbolzen der
Fig. 4.
[0021] Fig. 1 zeigt in Draufsicht schematisch eine Zweiwalzenmaschine, z. B. Hochdruck-Walzenpresse
zur Gutbettzerkleinerung körnigen Gutes, welches von oben über einen nicht dargestellten
Gutaufgabedem Walzenspalt zwischen der Festwalze (10) und der Loswalze (11) zugeführt
wird. Auf die Oberfläche der angetriebenen gegenläufig drehbaren Walzen (10, 11) ist
eine Vielzahl von nach außen vorstehenden Profilleisten (12, 13, 14) aufgeschweißt,
welche sich kreuzend gittermusterförmig verteilt angeordnet sind. Die Profilleisten
könnten auch in walzenaxialer Richtung, in V-Form und dergleichen auf der Walzenoberfläche
angeordnet sein. Zwischen den Profilleisten (13, 14) wird eine Vielzahl von etwa gleich
großen Zwischenräumen bzw. Taschen (15) gebildet, die sich infolge des hohen Preßdruckes
im Bereich des engsten Walzenspaltes bereits nach kurzer Betriebszeit mit dem druckbeanspruchten
körnigen Gut füllen, welches aufgrund des vergleichsweise kleinen Abstandes der benachbarten
Profile (13, 14) vorzugsweise kleiner 40 mm und einer Profilhöhe vorzugsweise größer
5 mm während der Walzenumdrehungen in den Taschen (15) verbleibt. Das in die Taschen
(15) eingelagerte und dort verbleibende zusammengepreßte feinkörnige Gutmaterial bildet
einen idealen autogenen Verschleißschutz für die gesamte Walzenoberfläche.
[0022] In Fig. 2 sind im Querschnitt vergrößert verschiedene Formen von Profilleisten (13,
14) dargestellt. So ist der Querschnitt der Profilleisten (16 und 19) rechteckig,
der Profilleisten (17, 18 und 20) trapezförmig, und die ganz rechts dargestellte Profilleiste
weist an ihrem Umfang eine umlaufende Nut (21) auf, so daß sich bei dieser Ausführungsform
im Betrieb der Walzenpresse nicht nur die Zwischenräume bzw. Taschen zwischen den
einzelnen Profilleisten mit dem zusammengepreßten feinkörnigen Gut ausfüllen, sondern
auch noch die Ausnehmung (21) dazu. Während die Profilleisten (19, 20, 21) auf die
Walzenoberfläche (22) aufgeschweißt, aufgelötet, aufgeklebt oder dergleichen sind,
sind die Profilleisten (16, 17, 18) im Material der Walzenoberfläche (22) verankert,
z. B. durch eine Schwalbenschwanz-Nutverbindung (23). Alle Profilleisten (16 bis 21)
haben gemeinsam, daß sie aus einem harten metallischen Legierungswerkstoff bestehen,
welcher die Ausbildung scharfer Kanten zuläßt, die durch Auftragsschweißraupen nicht
erzielbar wären. Auf diese Weise sind die Profilleisten mit ihren scharfen Kanten
sehr gut in der Lage, das zwischen den Profilleisten eingelagerte bzw. eingepreßte
feinkörnige Gutmaterial dauerhaft als Verschleißschutz für die Walzenoberfläche (22)
festzuhalten. Dies gilt besonders für die Profilleiste (18/ mit ihren Hinterschneidungen.
[0023] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, können zur Steigerung des Guteinzugsvermögens der Pressenwalzen
die benachbarten Profilleisten (24, 25, 26, 27, 28) eine unterschiedliche Höhe aufweisen.
Deutlich ist das im Betrieb der Walzenpresse in die Zwischenräume bzw. Taschen zwischen
den Profilleisten (24 bis 28) eingelagerte zusammengepreßte feinkörnige Gut (29, 30)
zu sehen, welches den autogenen Verschleißschutz bildet. Im Verschleißfall kann Gutmaterial
(29, 30) nachträglich wieder durch einfaches Verpressen zum Zwecke der Reparatur bzw.
Regenerierung der Walzen eingebracht werden.
[0024] Nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist auf die Oberfläche der Walzen (31, 32)
eine Vielzahl von nach außen vorspringenden Noppenbolzen (33) aufgeschweißt. Die Noppenbolzen
(33) sind in einem Gittermuster mit Vorteil derart aufgeschweißt, daß die längs Walzenmantellinien
aufgebrachten Noppenbolzenreihen (34, 35) jeweils auf Lücke zueinander versetzt angeordnet
sind. Dabei kann der Abstand benachbarter Noppenbolzen sowohl in derselben Noppenbolzenreihe
als auch zu benachbarten Noppenbolzenreihen immer etwa gleich groß sein, so daß zwischen
den einzelnen Noppenbolzen etwa gleichförmige und untereinander gleich große Zwischenräume
bzw. Taschen (36) gebildet sind, die sich während des Betriebes der Walzenpresse,
d. h. bei Durchführung der Gutbettzerkleinerung körnigen Gutes mit Gutmaterial füllen,
wobei die Größe dieser Zwischenräume bzw. Taschen (36) so groß bemessen ist, daß das
Gutmaterial während der gesamten Umdrehung der Walzen (31, 32) zum Zwecke des autogenen
Verschleißschutzes in diesen Taschen (36) liegenbleibt.
[0025] Fig. 5 zeigt ausschnittsweise vergrößert den Vertikalschnitt durch den Noppenbolzen
(33) der Fig. 4 im aufgeschweißten Zustand. Die Unterschicht des Noppenbolzen (33)
sowie aller übrigen Noppenbolzen sowie auch der Profilleisten kann aus einer auf den
Walzengrundkörper aufgebrachten Ringbandage (37) und/oder aus mindestens einer Lage
nebeneinanderliegender aufgeschweißter Schweißraupen bestehen. Auf jeden Fall ist
das Material der Unterschicht (37) so gewählt, daß sich die Noppenbolzen (33) oder
auch Profilleisten gut aufschweißen oder mittels anderer Verbindungstechniken aufbringen
lassen. Die Noppenbolzen selbst können eine zylindrische, kegelstumpfförmige oder
auch pyramidenförmige Konfiguration haben.
[0026] Der Werkstoff der harten verschleißbeständigen Profilleisten der Figuren 1 bis 3
sowie der Noppenbolzen (33) der Figuren 4 und 5 kann aus einer metallischen Legierung
mit Hartstoffen im Gefüge, z. B. Karbiden und/oder Sonderkarbiden bestehen und/oder
hochkohlenstoff- und/oder hochchromhaltig sein. Die Profilleisten der Figuren 1 bis
3 sowie auch die Noppenbolzen (33) der Figuren 4 und 5 können auch aus hartem Keramikmaterial,
Sinterhartmetall oder dergleichen bestehen. Jedenfalls weist der Werkstoff der Profilleisten
bzw. Noppenbolzen nach dem Aufschweißen mit Vorteil eine Kernhärte von mehr als 52
HRC (Härteprüfung nach Rockwell C) auf. Mit Vorteil weisen die Profilleisten der Figuren
1 bis 3 sowie die Noppenbolzen (33) der Figuren 4 und 5 eine Höhe von wenigstens etwa
5 mm, z. B. 10 mm, und eine Dicke (Durchmesser) von wenigstens etwa 8 mm, z. B. 15
mm, auf, bei einem Walzendurchmesser von wenigstens 500 mm.
[0027] Die Erfindung ist besonders gut anwendbar zur Oberflächenpanzerung von Walzen von
Hochdruck-Walzenpressen zur Gutbettzerkleinerung bzw. Druckbehandlung von Erzen, auch
diamanthaltigen Erzen, welche besonders abrasive Güter darstellen. Das Standzeitvermögen
der erfindungsgemäßen Walzenpanzerung ist auch bei solchen abrasiven Gütern hoch,
weil nur die radial außenliegenden Flächen der Profilleisten bzw. Noppenbolzen einem
Verschleiß unterliegen, während die übrigen Bereiche der Walzenoberfläche sowie der
darauf aufgebrachten Profile durch die von selbst aufgebaute aus zusammengepreßtem
Gutmaterial bestehenden Verschleißschutzschicht vor Verschleiß geschützt sind.
1. Walzen für eine Hochdruck-Walzenpresse zur Gutbettzerkleinerung körnigen Gutes,
mit einer Vielzahl von an der Walzenoberfläche mit Abstand voneinander angebrachten
nach außen vorstehenden Profilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile nicht aus
Schweißraupen, sondern aus an der Walzenoberfläche angebrachten Profilkörpern (13,
14, 33) bestehen, und daß der Abstand benachbarter Profilkörper (13, 14, 33), die
zwischen sich Zwischenräume bzw. Taschen (15, 36) bilden, kleiner 40 mm und die Höhe
der Profilkörper größer 5 mm betragen, wodurch im Betrieb der Walzenpresse die Zwischenräume
bzw. die Taschen (15, 36) zwischen den Profilkörpern mit zusammengepreßtem feinkörnigem
Gut (29, 30) ausgefüllt sind, das während der Walzenumdrehungen in den Taschen als
Walzenverschleißschutz verbleibt.
2. Walzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Walzenoberfläche
angebrachten Profilkörper aus Profilleisten (13, 14) bestehen, die auf der Walzenoberfläche
sich kreuzend gittermusterförmig verteilt angeordnet sind.
3. Walzen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Profilleisten (24
bis 28) eine unterschiedliche Höhe aufweisen.
4. Walzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilkörper aus einer
Vielzahl von von der Walzenoberfläche vorspringenden Noppenbolzen (33) bestehen.
5. Walzen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppenbolzen (33) auf der
Walzenoberfläche gittermusterförmig verteilt angeordnet sind derart, daß der Abstand
benachbarter Noppenbolzen sowohl in derselben Noppenbolzenreihe als auch zu benachbarten
Noppenbolzenreihen immer etwa gleich groß ist.
6. Walzen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstoff der Profilleisten (13, 14) bzw. Noppenbolzen (33) aus einer metallischen
Legierung mit Hartstoffen im Gefüge, z. B. Karbiden und/oder Sonderkarbiden, besteht.
7. Walzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das während der Walzenumdrehungen
in den Zwischenräumen bzw. Taschen (15, 36) zwischen den Walzenoberflächen-Profilkörpern
(13, 14, 33) verbleibende zusammengepreßte feinkörnige Gut aus dem im Walzenspalt
der Walzenpresse durch Gutbettzerkleinerung zu zerkleinernden Gut und/oder aus fremdem
Material, z. B. Keramikmaterial besteht.
8. Walzen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Zwischenräumen bzw.
Taschen (15, 36) zwischen den Walzenoberflächen-Profilkörpern (13, 14, 33) zusammengepreßte
und dort verbleibende feinkörnige Gut zur Erhöhung von dessen Haftung mit einem Bindemittel
versehen ist.
1. Rolls or rollers for a high-pressure roll or roller crusher for the interparticle
crushing of granular material, the rolls or rollers being provided with a plurality
of outwardly-projecting sections arranged at a distance apart on the roll surface,
characterised in that the sections do not comprise weld beads but instead comprise
sectional or profiled elements (13, 14, 33) with the distance between neighbouring
sectional or profiled elements (13, 14, 33), which form spaces or pockets (15, 36)
between each other, being less than 40 mm, and the sectional or profiled elements
being greater than 5 mm in height, as a result of which the spaces or pockets (15,
36) between the sectional elements are completely filled during operation of the crusher
with compressed fine-grain material (29, 30) which remains in the pockets during rotation
of the rolls or rollers and confers protection against wear.
2. Rolls or rollers according to claim 1, characterised in that the sectional elements
fixed to the roll or roller surface comprise sectional strips (13, 14) which are distributed
over the roll surface in a cross-over lattice pattern.
3. Rolls or rollers according to claim 2, characterised in that neighbouring sectional
strips (24 to 28) are of different height.
4. Rolls or rollers according to claim 1, characterised in that the sectional strips
comprise a plurality of stud bolts (33) projecting from the roll or roller surface.
5. Rolls or rollers according to claim 4, characterised in that the stud bolts (33)
are distributed over the roll or roller surface in a lattice pattern so that the distance
between neighbouring stud bolts in both the same stud bolt row and in neighbouring
stud bolt rows is always of the same approximate dimension.
6. Rolls or rollers according to any one of the preceding claims, characterised in
that the sectional strips (13, 14) or stud bolts (33) are made of a metallic alloy
of structurally hard material, such as carbides and/or special carbides.
7. Rolls or rollers according to claim 1, characterised in that the compressed fine-grain
material remaining in the spaces or pockets (15, 36) between the sectional or profiled
elements (13, 14, 33) on the roll or roller surfaces during rotation of the rolls
comprises the material to be crushed in the roll gap of the roll crusher through interparticle
crushing and/or extraneous material such as ceramic material.
8. Rolls or rollers according to claim 7, characterised in that the fine-grain material
compressed into the spaces or pockets (15, 36) between the sectional or profiled elements
(13, 14, 33) on the roll or roller surfaces and remaining there is provided with a
binder to increase its adhesion.
1. Cylindres pour une presse à cylindres à haute pression servant à broyer des lits
de produits granuleux, comprenant un grand nombre de profilés en saillie à la surface
des cylindres, ces profilés étant écartés les uns des autres, caractérisés en ce que
les profilés ne sont pas constitués par des cordons de soudure mais par des éléments
profilés (13, 14, 33) rapportés à la surface des cylindres et l'écartement des éléments
profilés voisins (13, 14, 33) qui forment entre eux des intervalles ou des poches
(15, 36) est inférieur à 40 mm et la hauteur des éléments profilés supérieure à 5
mm, si bien que lorsque la presse à cylindres fonctionne, les intervalles ou les poches
(15, 36) entre les éléments profilés se colmatent de produit à grains fins (29, 30)
comprimé et qui reste dans les poches comme protection des cylindres contre l'usure
pendant la rotation des cylindres.
2. Cylindres selon la revendication 1, caractérisés en ce que les éléments profilés
rapportés à la surface des cylindres sont des longerons profilés (13, 14) répartis
suivant un modèle en grille croisée à la surface des cylindres.
3. Cylindres selon la revendication 2, caractérisés en ce que les longerons profilés
voisins (24-28) ont des hauteurs différentes.
4. Cylindres selon la revendication 1, caractérisés en ce que les éléments profilés
sont formés d'un grand nombre de goujons (33) en saillie de la surface des cylindres.
5. Cylindres selon la revendication 4, caractérisés en ce que les goujons (33) sont
répartis à la surface des cylindres suivant un modèle de grille et l'écartement de
goujons voisins appartenant à la même rangée de rangées de goujons voisins est toujours
le même.
6. Cylindres selon l'une des revendications précédentes, caractérisés en ce que le
matériau des longerons profilés (13, 14) ou des goujons (33) est un alliage métallique
de matière dure comme par exemple des carbures et/ou des carbures particuliers.
7. Cylindres selon la revendication 1, caractérisés en ce que pendant la rotation
des cylindres, le produit à grains fins compacté qui reste dans les intervalles ou
les poches (15, 36) des élément profilés (13, 14, 33) à la surface des cylindres est
du produit à broyer provenant du lit du produit dans l'intervalle de la paire de cylindres
et/ou de corps étrangers par exemple de matière céramique.
8. Cylindres selon la revendication 7, caractérisés en ce que le produit à grains
fins comprimé dans les intervalles ou les poches (15, 36) entre les éléments profilés
(13, 14, 33) à la surface des cylindres et qui y reste agglutiné contient un liant
pour augmenter son accrochage.