[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Backofen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei einem bekannten Backofen (DE-GM 80 30 718) ist eine Federrasteinrichtung vorgesehen,
bei der in der Schließstellung einer schubladenartig horizontal verschiebbaren Backofentür
am Ende der Verschiebebahn der mit der Backofentür fest verbundenen Schiebezüge eine
mit einem Schiebezug verbundene Laufrolle auf eine federnd abgestützte Rastrolle aufläuft
und nach federnder Auslenkung dieser Rastrolle hinter derselben verrastet, womit erreicht
wird, daß die Backofentür mit einer gewissen Schließkraft am Muffelflansch der Backofenmuffel
anliegt. Hierbei bewirkt die Federrasteinrichtung auf einem relativ kurzen Weg von
ca. 1,5 cm ein Abbremsen der in die Schließstellung fahrenden Backofentür und eine
Verriegelung derselben. Dies hat zur Folge, daß beim Brems- und Schließvorgang und
entsprechend auch beim Öffnungsvorgang relativ harte Stöße auf die Backofentür und
auf den unmittelbar mit der Backofentür verbundenen Gargutträger ausgeübt werden,
wodurch z.B. flüssiges Gargut über den Rand des Gargutbehälters schwappen kann. Ferner
besteht hierbei die Problematik, daß eine Hemm- oder Bremswirkung auf die Backofentür
bzw. deren Schiebezüge erst kurz vor der Schließstellung ausgeübt wird, so daß bei
unachtsamer Handhabung die Gefahr besteht, daß die Backofentür in dieser leichten
Öffnungsstellung während des Ofenbetriebes belassen wird, wodurch erhitzte Luft und
fetthaltiger Wrasen aus dem so verbleibenden Spalt austreten kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgeschielderten Nachteile zu vermeiden
und eine weiche, aber sichere Schließ- und Öffnungsbewegung der Backofentür zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des
Patentanspruches 1 angegeben Maßnahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.
[0005] Durch das Vorhandensein einer Kulissenführung mit Stützelement ergibt sich die Möglichkeit,
insb. den Beginn der auf die Backofentür bzw. deren Schiebezüge einwirkenden Hemm-
oder Bremskräfte sowie die Hemm- oder Bremskräfte selbst so einzustellen, daß diese
Kräfte deutlich vor der Schließstellung der Backofentür zu wirken beginnen und eine
ruckfreie, sanfte Schließbewegung gewährleistet ist. Insb. wird ermöglicht, daß bei
nicht vollständigem Schließen der Backofentür diese wieder in die Stellung zurückrollt,
in welcher die vorgenannten Kräfte auf die Backofentür einzuwirken beginnen, so daß
der nicht vollendete Schließvorgang deutlich zu erkennen ist. Dasselbe gilt selbstverständlich
auch für das Öffnen der Backofentür. Auch hier kann die Kulissenführung so ausgelegt
sein, daß zum Öffnen der Backofentür kontinuierlich über eine längere Strecke ansteigende
Hemmkräfte zu überwinden sind zugunsten einer sanften und ruckfreien Bewegung der
Backofentür.
[0006] Die Erfindung ist vorteilhaft anwendbar bei Backöfen aller Art, gleichgültig mit
welcher Beheizung und selbstverständlich auch bei Mikrowellenherden.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den in der Zeichnung
dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0008] Es zeigt
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines Backofens mit ausgeschnittenem Bereich zur Verdeutlichung
der zum Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile,
- Fig. 2
- eine Teil-Schnittansicht des Backofens anderer Ausführungsform,
- Fig. 3 bis 8
- unterschiedliche Varianten von Federrasteinrichtungen in schematischer Einzelteil-Darstellung.
- Fig. 9 und 10
- eine weitere Variante eines Backofens in Seitenansicht und vergrößert dargestellter
Teilansicht,
- Fig. 11
- eine Teilansicht des Backofens gemäß Fig. 9 mit veränderter Anordnung der Kulissenführung.
[0009] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist der Backofen Bestandteil eines sogenannten
Standherdes 1, der im Inneren des Ofengehäuses eine Backofenmuffel 2 aufweist, die
zur Frontseite hin offen ist und dort durch einen Backofenflansch 2' begrenzt ist.
Oberhalb des Backofens befindet sich an der Herdfrontseite ein Schaltpaneel 3 mit
z.B. elektrischen Bedienorganen 4. Allgemein mit 6 ist ein sogenannter Backwagen bezeichnet,
bestehend aus einer senkrecht stehenden und schubladenartig verschiebbaren Backofentür
7, die einen Handgriff 8 und an der Türinnenseite hakenartige Halteelemente 9 für
daran einhängbare Gargutträger 10 aufweist. Starr mit der Backofentür 7 verbunden
sind ein paar horizontale Schiebezüge 11, von denen jeder Schiebezug in eine unterhalb
der Backofenmuffel 2 angeordnete gehäusefeste Verschiebebahn 12 eintaucht und darin
mittels Rollenführung horizontal aus der dargestellten Öffnungsstellung in eine Schließstellung
schubladenartig verschiebbar ist, wobei sich die Backofentür 7 mit ihrer Innenseite
mit Druck am Muffelflansch 2' abstützt. Hierfür besitzt jeder Schiebezug 11 eine Laufrolle
13, während an jeder Verschiebebahn 12 ortsfest eine Stützrolle 14 angeordnet ist.
[0010] Zur Verrastung der Backofentür 7 mit Schiebezügen 11 in der Schließstellung und zum
Andrücken derselben an den Muffelflansch 2' dient eine Federrasteinrichtung, bestehend
aus einer allgemein mit 15 bezeichneten Kulissenführung in Form einer nachstehend
noch beschriebenen Schließfeder und eines Stützelementes in Form eines Paares von
Rollen 16. Die Kulissenführung 15 ist ortsfest in der Verschiebebahn 12 angeordnet,
während die Rollen 16 an zumindest einem Schiebezug 11 der Backofentür 7 befestigt
sind. Mit dem Verschieben der Backofentür 7 in die Schließstellung laufen die Rollen
16 auf die leicht geneigt und in Richtung des Schiebezuges 11 sich öffnende Kulissenteile
17 auf und diese bewirken eine Abbremsung des Backwagens 6 mit kontinuierlich ansteigender
Bremskraft, bis eine maximale Bremskraft überwunden ist und die Rollen 16 - wie nachstehend
erläutert - in einer Raststellung verrasten, in welcher die Backofentür 7 an den Muffelflansch
2' mit vorbestimmter Kraft angedrückt wird.
[0011] Fig. 2 zeigt eine geringfügig andere geometrische Anordnung der Federrasteinrichtung.
Die Figur zeigt den unteren Teil dar Backofenmuffel 2 mit Gargutbehälter 18 und darunter
den hinteren Teil eines Schiebezuges 11, der im wesentlichen als Hohlprofil ausgebildet
ist und am Ende die Laufrolle 13 aufweist. An der unteren Begrenzung 19 des in Pfeilrichtung
verschiebbaren Schiebezuges 11 befestigt ist ein Tragelement 20, an dem die Rollen
16 drehbar gelagert sind. In Höhe dieser Rollen 16 ist die Kulissenführung angeordnet,
wobei die beiden Kulissenteile 17 an einer gehäusefesten Schwenkachse 21 scherenartig
schwenkbar gelagert sind und in der gezeigten Stellung bereits mit den Rollen 16 in
Verbindung stehen. Mittels zumindest einer Feder 22 werden die beiden Kulissenteile
17 in Richtung der Rollen 16 gegen- einander gedrückt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Kulissenführung um 90° gegenüber der Anordnung der Kulissenführung gemäß Fig.
1 verschwenkt angeordnet.
[0012] In Fig. 3 ist eine Federrasteinrichtung als Einzelheit in Draufsicht dargestellt,
wobei nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile gezeigt sind. Die
beiden gleich ausgebildeten und spiegelbildlich zueinander angeordneten Kulissenteile
17a sind als zweiarmige Hebel ausgebildet und sind um jeweils individuell zugeordnete
Schwenkachsen 21 schwenkbar gelagert. Der längere Hebelarm jedes Kulissenteiles 17a
besitzt zwei Führungsabschnitte 23 und 24, die beidseitig eines Umkehrpunktes 25 gegeneinander
geneigt sind. Wie insb. die in Fig. 3 strichpunktiert dargestellte Ruhestellung der
Kulissenteile 17a zeigt, verlaufen die Führungsabschnitte 23 beider Kulissenteile
17a zueinander zunächst mit flachem Öffnungswinkel a und dann bis zum Umkehrpunkt
25 im wesentlichten parallel, wonach der Führungsabschnitt 24 zur Horizontalen in
einem wesentlich steileren Winkel verläuft. Am kürzeren Hebel- arm sind die Kulissenteile
17a an Federn 22 eingehängt, welche diese Hebelarme in Pfeilrichtung und die, die
Führungsabschnitte aufweisenden Hebelarme aufeinanderzu drücken. Gemäß Fig. 4 besteht
selbstverständlich auch die Möglichkeit, zwischen den kürzeren Hebelarmen eine einzige
Feder 22 anzuordnen, wodurch die gleiche Wirkung erzielt wird. Beim Verschieben des
Backwagens 6 in die Schließstellung laufen die beiden frei drehbaren Rollen 16 auf
die ihnen zugeordneten Führungsabschnitte 23 auf, wodurch die Verschiebebewegung sanft
gehemmt wird. Dieses Auflaufen erfolgt schon relativ frühzeitig, nämlich dann, wenn
die Backofentür 7 (Fig. 1) noch einen relativ großen Abstand von ca. 80 mm vom Muffelflansch
2' hat. Beim weiteren Verschieben des Backwagens 6 in Richtung der Schließstellung
wälzen sich die Rollen 16 auf den zugeordneten Führungsabschnitten ab bis zum Erreichen
der Umkehrpunkte 25, wonach infolge der Kraft der Federn 22 die Rollen 16 entlang
den kürzeren Führungsabschnitten 24 in die Raststellung oder Verriegelungsstellung
selbstätig gleiten. Während dieser Bewegung öffnen sich die beiden Kulissenteile 17a
scherenartig, wie durch strichpunktierte Linienzüge angedeutet. Durch diese Kulissenführung
erfolgt die Einschiebebewgung, aber auch die Ausschiebebewegung des Backwagens 6 sehr
sanft und ruckfrei.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 sind die beiden wiederum identisch ausgebildeten
Kulissenteile 17b mit Lageransätzen 26 versehen und an einer gemeinsamen Schwenkachse
21 schwenkbar gelagert. Wie anhand der strichpunktierten Linienzüge verdeutlicht,
verlaufen die Führungsabschnitte 23 in der Ruhestellung der Kulissenführung zur Frontseite
hin zueinander schräg geneigt, sodaß die nicht dargestellten Rollen 16 in die Ausgangsstellung
vor Erreichen der Kulissenteile 17b zurückbewegt werden, wenn der Backwagen 6 versehentlich
nicht vollständig in die Rast- oder Schließstellung verschoben wird. Auch hierbei
sind die kürzeren Hebelarme an entsprechenden Federn eingehängt.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 sind die beiden Kulissenteile 17c S-förmig
jeweils als einarmige Hebel ausgebildet und besitzen eine gemeinsame Schwenkachse
21. Durch eine Feder 22 werden die Kulissenteile 17c gegeneinander gedrückt. In der
Ruhestellung der Kulissenführung übergreifen sich die beiden Kulissenteile im Bereich
ihrer Umkehrpunkte 25. Beide Führungsabschnitte 23 und 24 beidseitig der Umkehrpunkte
25 sind dabei sehr flach ausgebildet, sodaß die Rollen 16 nach Überfahren der Umkehrpunkte
25 sehr sanft entlang der flach geneigten Führungsabschnitte 24 in die Schließstellungen
gelangen. Wie die Figur zeigt, besteht hierbei die Möglichkeit, am Ende der Führungsabschnitte
24 steiler geneigte Rastabschnitte 24' vorzusehen.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 sind die Kulissenteile 17d starr am Gehäuse
angeordnet, wobei wiederum die Führungsabschnitte 23 flach zur Frontseite des Backofens
hin auseinanderstreben und die Führungsabschnitte 24 etwas steiler zur Horizontalen
geneigt sind. Zum Unterschied zu den vorstehend beschriebenen ausführungsbeispielen
sind hingegen die beiden Rollen 16 des Rollen-Paares federnd ge- geneinander verschiebbar
gelagert, indem sie z.B. in einfachster Weise jeweils an Hebelarmen 39 frei drehbar
gelagert sind, welche Hebelarme 39 an einer gemeinsamen Schwenkachse 27 gelagert sind.
Durch eine Feder 22 werden die beiden Hebelarme 39 und damit auch die Rollen 16 in
Richtung ihrer zugeordneten Führungsabschnitte 23, 24 um den Abstand b auseinandergedrückt.
Beim Verschieben des Backwagens 6 (Fig. 1) in Richtung der Schließstellung laufen
die Rollen 16 auf den Führungsabschnitten 23 auf und werden durch die Trichterform
der Kulissenbahn entgegen der Kraft der Feder 22 bis zum Abstand c gegeneinander bewegt
und verrasten nach Überwindung des am Ende der Führungsabschnitte 24 befindlichen
Umkehrpunkte 25 hinter letzteren.
[0016] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 ist der gehäusefeste Teil der Kulissenführung
gebildet durch eine einstückige, zweischenkelige Schließfeder 28, wie sie in Fig.
1 angedeutet ist. Die beiden freien Schenkel dieser Schließfeder 28 bilden hierbei
die Kulissenteile 17. An dem runden Federteil 29 ist diese Schließfeder 28 mittels
Befestigungselementen 30 am Gehäuse befestigt. Durch diesen Federteil 29 werden die
Kulissenteile 17 federnd gegeneinandergedrückt (gestrichelte Stellung) und werden
mit dem Auflaufen der zueinander in einem festen Abstand angeordneten Rollen entgegen
Federkraft auseinander bewegt, bis die Rollen die Umkehrpunkte 25 überwunden haben
und die Rollen im Bereich der Führungsabschnitte 24 am Federteil 29 in die Schließstellung
gelangen.
[0017] Fig. 9 zeigt wiederum eine Backofenmuffel 2 mit Backofenflansch 2', die in ein Ofengehäuse
1 eingebaut ist. In weitgehender Übereinstimmung mit Fig. 1 ist auch hier die Backofentür
7' Teil eines sogenannten Backwagens 6', der schubladenartig verschiebbar ist. Wie
nicht weiter dargestellt, soll der in Fig. 9 dargestellte Back- ofen eine Mikrowelleneinrichtung
an sich bekannter Art besitzen; hierzu ist an der Innenseite der Backofentür 7' eine
sogenannte Mikrowellenfalle in Form eines Mikrowellenschilds 31 angeordnet, das bei
geschlossener Backofentür 7' in das Innere der Backofenmuffel 2 eintaucht. Ferner
ist eine umlaufende Mikrowellen-Türdichtung 32 an der Türinnenseite angeordnet, die
in der Tür-Schließstellung am Backofenflansch 2' dicht anliegt. Fester Bestandteil
des Backwagens 6' sind starr mit der Backofentür 7' verbundene, horizontale Schiebezüge
11', die mit Laufrollen 13 in ebenfalls horizontalen, aber stationären Verschiebebahnen
oder Laufschienen 12' in Pfeilrichtung verschiebbar gelagert sind. Hierzu sind ferner
an den Laufschienen 12' Laufrollen 13 angeordnet, sodaß beim Verschieben des Backwagens
6' sich die Schiebezüge 11' auf den zuletzt genannten Laufrollen 13 und die Schiebezüge
11' ihrerseits mit den Laufrollen 13 auf den Laufschienen 12' abstützen. Wie auch
in Fig. 10 allgemein mit 15' bezeichnet ist eine an wenigstens einem Schiebezug 11'
fest angeordnete Kulissenführung, die zwei zur Horizontalen geneigte und gegeneinander
V-förmige Führungsabschnitte 23' und 24' besitzt, wobei der Führungsabschnitt 23'
gegenüber dem anderen Führungsabschnitt 24' etwas länger ausgebildet ist und gegenüber
der Horizontalen einen kleineren Neigungswinkel besitzt. Die Laufschiene 12' besitzt
am Ende eine Rastfeder 33, die am rückwärtigen Ende der Laufschiene 12' mittels des
U-förmig gebogenen Federendes 34 an einem senkrechten Teil 35 der Laufschiene 12'
eingehängt und befestigt ist und die am freien Federende eine frei drehbare Rastrolle
36 aufweist. Vorzugsweise besitzt die Rastfeder eine progressive Federkennlinie, d.h.
die Kraft, die benötigt wird um die Rastfeder aus der Ruhestellung auszubiegen, ist
zunächst gering und steigt dann kontinuierlich an.
[0018] Beim Verschieben des Backwagens 6' in die Tür-Schließstellung läuft die Rastrolle
36 der Rastfeder 33 auf die Führungsbahn 23' der Kulissenführung 15' zunächst weich
auf, wobei je nach Steigung des Führungsabschnitts 23' ein mehr oder weniger kontinuierlicher
Anstieg der Schließbetätigungskraft erreicht wird. Durch entsprechende Ausgestaltung
der Umkehr-Führungsfläche 25' zwischen den beiden Führungsabschnitten 23' und 24',
z.B. in Form eines sanften Bogens oder einer kurzen Geraden, kann sich hieran eine
stationäre Verschiebephase mit konstanter Schließbetätigungskraft anschließen. Abschließend
erfolgt eine kurze selbstätige träge Schließphase, in welcher die Rastrolle 36 entlang
des Führungsabschnittes 24' gleitet bis in die Endstellung, in welcher sich die Backofentür
7' über die Dichtung 32 voll am Backofenflansch 2' abstützt. Die Schließkraft ergibt
sich dabei aus dem horizontal resultierenden statischen Anteil der Kraft der Rastfeder
33 und der Steigung des zuletzt genannten Führungsabschnittes 24'. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung besteht die Möglichkeit, die Schließkraft entsprechend den vorgegebenen
Bedingungen zu variieren So wird bei Backöfen mit pyrolytischer Hitzereinigung eine
hohe Schließkraft verlangt; entsprechend wird man hier den Führungsabschnitt 24' steiler
ausgestalten bzw. eine Rastfeder mit höherer Federkraft verwenden. Beim Öffnen der
Backofentür 7' laufen die Phasen umgekehrt ab, d.h. nach kurzem Gleitvorgang der Rastrolle
36 entlang des Führungsabschnitts 24' erfolgt nach Überwindung der Umkehrfläche 25'
eine selbstätige sanfte Gleitbewegung des Backwagens 6', bis sich die Rastrolle 36
von dem Führungsabschnitt 23' trennt.
[0019] Während beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel die Rastfeder 33 während der Schließ-
und Öffnungsbewegung der Backofentür 7' eine vertikale Hubbewegung ausführt, sind
beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 die Rastfeder 33' und die Kulissenführung 15''
um 90° verschwenkt angeordnet, sodaß die Rastfeder 33' hierbei eine horizontale Hubbewegung
ausführt. Die Kulissenführung 15'' ist hierbei gebildet durch eine um 90° abgebogene
Ausprägung 37 am Ende des Schiebezugs 11'', wobei diese Ausprägung 37 wiederum Führungsabschnitte
23' und 24' bildet, auf denen bei der Verschiebebewegung des Backwagens 6' die Rastrolle
36 der Rastfeder 33' in der vorbeschriebenen Weise gleitet. Diese Rastfeder 33' ist
an einem abgebogenen Ansatz 38 der Laufschiene 12' befestigt, z.B. angeschweißt.
[0020] Mit der beschriebenen Erfindung ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. So kann die
Kulissenführung und die Rastfeder an beliebiger Stelle im Bereich der Verschiebebahn
des Backwagens angeordnet sein wie z.B. aus außerhalb dieser Verschiebebahn. Es kann
ferner die Schließbetätigungskraft beliebig eingestellt werden, z.B. durch Veränderung
der Federkraft der Rastfeder bzw. der Winkelneigung der Führungsabschnitte. Durch
die Kulissenführung ergibt sich selbstätig ein Toleranzausgleich hinsichtlich toleranzbehafteter
Stellungen von Backofentür und Backofenflansch, d.h. es ist in jedem Falle eine ausreichende
Schließkraft bei geschlossener Backofentür sichergestellt. Nicht zuletzt erhält man
einen ruckarmen Rastmechanismus unabhängig von der statischen Backwagenbelastung.
[0021] Selbstverständlich besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, als Rastfeder
ein anderes federndes Mittel vorzusehen, z.B. ein pneumatisch wirkendes Federelement
od.dgl..
1. Backofen mit einer Backofenmuffel, deren Beschickungsöffnung durch eine winkelsteif
an Schiebezügen befestigte, schubladenartig verschiebbare Backofentür verschließbar
ist, mit einer in der Verschiebebahn zumindest eines Schiebezuges angeordneten, die
Backofentür gegen den Muffelflansch der Beschickungsöffnung drückenden Federrasteinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federrasteinrichtung aus einer Kulissenführung 15 mit längs der Verschiebebahn
(12) in entgegengesetzte Richtungen geneigten Führungsabschnitten (23, 24) und wenigstens
einem mit der Kulissenführung zusammenwirkenden Stützelement (Rollen 16) besteht und
daß Kulissenführung und Stützelement relativ gegeneinander bewegbar und durch Federkraft
(22) gegeneinander gedrückt sind.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (15) aus
zwei Kulissenteilen (17) mit spiegelbildlich zueinander angeordneten Führungsabschnitten
(23, 24) besteht.
3. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenteile (17; 17a;
17b; 17c) in Form von ein- oder zweiarmigen Hebeln gegeneinander verschwenkbar und
durch Federkraft (22) gegeneinander verspannt sind.
4. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kulissenführung gebildet ist durch eine einstückige, zweischenkelige Schließfeder
(28), deren gegeneinander verspannte Schenkel die Kulissenteile (17) bilden.
5. Backofen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Stützelemente
ein Paar Rollen (16) vorgesehen sind, von denen jede Rolle mit einer der beiden Kulissenteile
(17) zusammenwirkt.
6. Backofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung starr ausgebildet
ist und daß die damit zusammenwirkenden Rollen (16) des Rollen-Paares durch Federkraft
(22) gegen die zugeordneten Kulissenteile (17d) auseinandergedrückt sind.
7. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Kulissenteil bestehende
Kulissenführung (15') an mindestens einem Schiebezug (11') der Backofentür (7') angeordnet
ist und das Stützelement aus einer Rastfeder (33) vorzugsweise mit progressiver Federkennlinie
mit daran gelagerter Rastrolle (36) besteht, die an der gehäusefesten Verschiebebahn
(12') befestigt ist und während der Schließbewegung der Backofentür mit den Führungsabschnitten
(23', 24') der Kulissenführung zusammenwirkt.
8. Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (15') horizontal
angeordnet ist und die Rastfeder (33) während der Schließ- und Öffnungsbewegung der
Backofentür eine vertikale Hubbewegung ausführt.
9. Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (15'') vertikal
angeordnet ist und die Rastfeder (33') während der Schließ- und Öffnungsbewegung der
Backofentür eine horizontale Hubbewegung ausführt.
10. Backofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (15'') durch
eine die V-förmig aufeinander stehenden Führungsabschnitte (23', 24') bildende Ausprägung
(37) des Schiebezugs (11'') selbst gebildet ist.