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EP 0 443 353 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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28.08.1991 Patentblatt 1991/35 |
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Anmeldetag: 01.02.1991 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B66C 23/42 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
17.02.1990 DE 4005082
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Anmelder: Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp |
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D-45143 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Barsuhn, Peter, Dipl.-Ing.
W-2940 Wilhelmshaven 31 (DE)
- Rödl, Achim, Dipl.-Ing.
W-2940 Wilhelmshaven (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Fahrzeugteleskopkran |
(57) Fahrzeugteleskopkrane sind häufig so ausgelegt, daß am äußeren Ende des letzten Teleskopteils
(4) ein Spitzenausleger mit der Funktion einer auch schwenkbaren Auslegerverlängerung
angebracht werden kann. Die Biegeträgerfunktion führt zu einem verhältnismäßig hohen
Gewicht. Um eine leichtere Konstruktion zu ermöglichen, ist der Spitzenausleger aus
einem Adapter (7) zur Anordnung am letzten Teleskopteil (4), einem an diesem angebrachten
Bock (10) und einer an diesem wahlweise festgelegten oder in Wipprichtung des Teleskopauslegers
schwenkbar angelenkten Wippspitze (18a, 18b) gebildet. Der Bock (10)ist wahlweise
am Adapter (7) festgelegt oder gegen die Wipprichtung des Teleskopauslegers schwenkbar.
Er läßt sich geschwenkt gegen den Teleskopausleger abspannen. Zum Wippen der Wippspitze
(18a, 18b) ist eine Abspannung unter Einschluß eines Flaschenzuges (12) zwischen ihrem
Kopf (17) und der Spitze des geschwenkten Bockes (10) vorgesehen. Der Flaschenzug
(12) ist von einer gesonderten Winde auf dem Kranoberwagen angetrieben. Damit ist
der Spitzenausleger sehr vielseitig einsetzbar und leichter auszuführen, da sowohl
der Bock (10) als auch die im übrigen klappbar ausgeführte Wippspitze (18a, 18b) beim
Wippen nur noch als Druckstütze auszulegen sind.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugteleskopkran mit am äußeren Ende des
letzten Teleskopteils lösbar angeordnetem Spitzenausleger.
[0002] Derartige Krane sind u.a. mit einem Spitzenausleger ausgestattet, der als reine Auslegerverlängerung
am Ende des äußeren Teleskopteils mit diesem fluchtend befestigt ist. Dadurch vergrößert
sich die Ausladung bzw. Höhe des Krans um die Länge des Spitzenauslegers gegenüber
der Ausführung, die nicht damit versehen ist, ohne daß ein weiteres Teleskopteil mit
seinem erheblichen Herstellungsaufwand und Gewicht erforderlich wäre. Eine Erhöhung
der zulässigen Traglast des Krans ist damit jedoch nicht verbunden, da der Teleskopausleger
des Krans mit dem Gewicht des Spitzenauslegers belastet ist. Dieses Gewicht ist deswegen
beträchtlich, weil der Spitzenausleger als Biegeträger ausgebildet ist. Dies gilt
um so mehr bei einer Ausführung, bei der der Spitzenausleger um einen geringen Winkel
gegen die Auslegerlängsrichtung geschwenkt am Teleskopteilende befestigt ist. Deshalb
wird der Spitzenausleger auch in der Regel auf einem gesonderten Fahrzeug transportiert,
um beim Kran die zulässige Radlast auf der Straße durch die Teleskopkonstruktion voll
nutzen zu können.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung zu schaffen, die bei gleichem
oder sogar vermindertem Gewicht des Spitzenauslegers eine Erhöhung der Tragkraft des
Krans beim Einsatz des Spitzenauslegers bewirkt und dessen wahlweise Verwendung als
Wippausleger oder als starre Auslegerverlängerung ermöglicht. Danach wird vorgeschlagen,
daß bei einem Fahrzeugteleskopkran der eingangs bezeichneten Art der Spitzenausleger
einen Adapter zur Anbringung am Teleskopteilende, einen wahlweise am Adapter festgelegten
oder entgegen der Wipprichtung des Teleskopauslegers schwenkbaren Bock und eine wahlweise
am Adapter und am Bock festgelegte oder am Adapter in Wipprichtung des Teleskopauslegers
schwenkbar angelenkte Wippspitze aufweist. Mit einer solchen Anordnung kann der Bock
gegenüber dem Teleskopausleger und die Wippspitze gegenüber dem Bock abgespannt und
damit beide oder jedenfalls Bock oder Wippspitze nur noch als Druckstütze, also wesentlich
leichter, ausgeführt werden. Gleichzeitig bleibt die bisherige Verwendungsmöglichkeit
für den Spitzenausleger als reine Auslegerverlängerung in den Grenzen erhalten, die
durch die leichtere Ausführung bei einem Einsatz als Biegeträger gezogen sind. Bei
höherer Belastung kommt die Abspannung bei gekipptem Bock zur Anwendung.
[0004] Dabei sind zweckmäßig zum Wippen der Wippspitze eine an deren Kopf angelenkte Abspannung
in Form eines Seils oder Flacheisens und zwischen dem fußseitigen Ende der Abspannung
und der Spitze des Bocks ein von einer gesonderten Winde auf dem Kranoberwagen angetriebener
Flaschenzug vorgesehen. Dadurch wird erreicht, daß sich die Ausladung der Wippspitze
gegenüber dem Teleskopausleger stetig verändern, also auch extremen Betriebsbedingungen
dahingehend anpassen läßt, bei sehr großen Hubhöhen den Spitzenausleger von Biegekräften
weitgehend freizuhalten. Die Materialausnutzung ist im gesamten Betriebsbereich sehr
günstig. Die Veränderung der Ausladung der Wippspitze erfolgt sehr bequem von der
Stelle aus, von der auch die übrige Kranbedienung vorgenommen wird.
[0005] Gemäß einem zusätzlichen Schritt der Erfindung ist der Bock in Ausschwenkstellung
als Druckstütze wirkend durch eine von seiner Spitze zum äußeren Ende des vorletzten
Teleskopteils geführte Abspannung gehalten. Diese Abspannung kann bereits bei der
Montage des Spitzenauslegers am Boden den zu erwartenden Betriebsbedingungen entsprechend
vorgenommen und eingestellt werden. Der Abstand zwischen dem Anschlagpunkt der Abspannung
am vorletzten Teleskopteil und der Spitze des Krans bleibt fest, wenn der Ausschub
des letzten Teleskopteils aus dem vorletzten sich z.B. infolge einer Verriegelung
nicht ändert. Die Kippstellung des Bocks läßt sich durch Veränderung des Ausschubs
ebenfalls verändern.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß für den Transport der
Spitzenausleger klappbar und das Grundteleskopteil seitlich mit Halterungen zur Aufnahme
des gegen das Grundteleskopteil geschwenkten oder vom Teleskopteilende gelösten Spitzenauslegers
in dessen geklappter Stellung versehen ist. Die Klappbarkeit der beiden Teile des
Spitzenauslegers erlaubt dabei eine Dimensionierung des Spitzenauslegers auf praktisch
die doppelte Länge des Grundteleskopteils. Wenn der Spitzenausleger bei der Verlegung
in die Transportstellung noch am äußeren Teleskopteil angelenkt bleibt, ist die Umrüstung
mit dem geringstmöglichen Geräte- und Zeitaufwand zu bewerkstelligen. Bei gelöstem
Spitzenausleger kann seine Unterbringung am Grundteleskopteil in der günstigsten Zuordnung
erfolgen.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugteleskopkrans
dargestellt, und zwar in Seitenansicht auf den Teleskopausleger mit Spitzenausleger.
[0008] Der Teleskopausleger weist ein Grundteleskopteil 1, ein zweites Teleskopteil 2, ein
vorletztes Teleskopteil 3 und ein äußeres Teleskopteil 4 auf. Am Kopfende des äußeren
Teleskopteils 4 ist über Schwenklager 5 und Festpunkte 6 ein Adapter 7 lösbar befestigt.
An dessen oberem Ende ist über Kipplager 8 und wahlweise zusätzlich über Verschlußpunkte
9 ein Bock 10 angeordnet, dessen Spitze die Unterflasche 11 eines Flaschenzugs 12
trägt. Die Spitze des gekippten Bocks 10 ist über ein Spannseil 13 zum Ende 14 des
vorletzten Teleskopteils 3 hin abgespannt. Die Oberflasche 15 des Flaschenzugs 12
ist am Ende eines Flacheisens 16 angebracht, dessen anderes Ende an der Spitze 17
der aus zwei Teilen 18a und 18b bestehenden Wippspitze angelenkt ist. Das Zugseil
19 des Flaschenzugs 12 ist zum Oberwagen des Fahrzeugteleskopkrans geführt. Die beiden
Teile 18a und 18b der Wippspitze sind um den Klappunkt 20 gegeneinander klappbar.
Die Wippspitze 18a, 18b ist ihrerseits in den Verschlußpunkten 9 am Adapter 7 schwenkbar
angelenkt. Für den Transport des Fahrzeugteleskopkrans wird der Spitzenausleger aufgerichtet,
sein Anschlagpunkt 21 mit der Spitze des Bocks 10 verbunden, der Teleskopausleger
1, 2, 3, 4 einteleskopiert und abgesenkt, die Wippspitze zusammengeklappt und der
Spitzenausleger über die Schwenklager 5 gegen das Grundteleskopteil 1 geschwenkt,
so daß er an diesem anliegt.
1. Fahrzeugteleskopkran mit am äußeren Ende des letzten Teleskopteils lösbar angeordnetem
Spitzenausleger, dadurch gekennzeichnet, daß der Spitzenausleger einen Adapter (7)
zur Anbringung am Teleskopteilende (4), einen wahlweise am Adapter (7) festgelegten
oder entgegen der Wipprichtung des Teleskopauslegers schwenkbaren Bock (10) und eine
wahlweise am Adapter (7) und am Bock (10) festgelegte oder am Adapter (7) in Wipprichtung
des Teleskopauslegers schwenkbar angelenkte Wippspitze (18a, 18b) aufweist.
2. Fahrzeugteleskopkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Wippen der Wippspitze
(18a, 18b) eine an deren Kopf (17) angelenkte Abspannung in Form eines Seils oder
Flacheisens (16) und zwischen dem fußseitigen Ende der Abspannung und der Spitze des
Bocks (10) ein von einer gesonderten Winde auf dem Kranoberwagen angetriebener Flaschenzug
(12) vorgesehen sind.
3. Fahrzeugteleskopkran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bock
(10) in Ausschwenkstellung durch eine von seiner Spitze zum äußeren Ende des vorletzten
Teleskopteils (3) geführte Abspannung (13) gehalten ist.
4. Fahrzeugteleskopkran nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Transport der Spitzenausleger klappbar geteilt ausgebildet und das Grundteleskopteil
(1) seitlich mit Halterungen zur Aufnahme des gegen das Grundteleskopteil (1) geschwenkten
oder vom Teleskopteilende (4) gelösten Spitzenauslegers in dessen geklappter Stellung
versehen ist.
