[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sportschuh und insbesondere einen Skischuh.
[0002] Ein derartiger Skischuh mit zwei relativ zueinander bewegbaren Schaftteilen und einer
Verschliesseinrichtung zum lösbaren Verbinden dieser beiden Schaftteile, die durch
eine am einen, ersten Schaftteil angeordnete Spanneinrichtung sowie ein am anderen,
zweiten Schaftteil angreifendes und mittels der Spanneinrichtung spannbares Band oder
Kabel gebildet ist, ist aus der IT-PS 1,187,424 bekannt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Sportschuh, insbesondere
einen Skischuh, dieser Art zu schaffen, dessen Verschliesseinrichtung bei möglichst
einfachem Aufbau ein bequemes Schliessen und ein rasches Oeffnen des Schuhs ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Das Schliessen des Schuhs, d.h. das Spannen des Bandes bzw. Kabels erfolgt durch
Hin- und Herschwenken des Spannhebels, wobei dank der speziellen Ausbildung der Kupplung
zwischen dem Spannhebel und der Antriebswelle ein praktisch stufenloses Spannen möglich
ist.
[0006] Das Oeffnen des Schuhs, d.h. das Lockern des Bandes bzw. Kabels erfolgt auf einfache
Weise durch Verschieben des Gehäuses, dessen Verschiebung ein Lösen der Schaltkupplung
und damit eine Freigabe der Aufwickeltrommel zur Folge hat. Die beiden Schaftteile
können nun unter Abspulung des Bandes bzw. Kabels von der Aufwickeltrommel mühelos
voneinander wegbewegt werden.
[0007] Im folgenden werden anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- perspektivisch den hintern Teil eines Skischuhes mit einer Verschliesseinrichtung,
- Fig. 2 und 3
- in perspektivischer Ansicht die vom Schuh losgelöste Spanneinrichtung im Zustand des
Spannens bzw. Freigebens des Bandes,
- Fig. 4
- eine erste Ausführungsform der Spanneinrichtung im Spannzustand im Längsschnitt,
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 4,
- Fig. 6
- in einer zur Fig. 4 entsprechenden Darstellung die Spanneinrichtung im Freigabezustand,
- Fig. 7
- in einer der Fig. 4 entsprechenden Darstellung eine zweite Ausführungsform der Spanneinrichtung
im Spannzustand,
- Fig. 8
- in gegenüber der Fig. 7 vergrössertem Massstab die in der Spanneinrichtung gemäss
Fig. 7 verwendeten Kupplungen, und
- Fig. 9
- die Spanneinrichtung gemäss Fig. 7 im Freigabezustand.
[0008] In Fig. 1 ist gestrichelt der hintere Teil eines Skischuhes 1 angedeutet, dessen
Schaft mit 2 und dessen Sohle mit 3 bezeichnet ist. Der obere Schaftbereich 4 wird
durch einen vorderen Schaftteil 5 und einen hinteren Schaftteil 6 gebildet. Der hintere
Schaftteil 6 ist mittels zweier Gelenke 7, 7', die sich bezüglich der Schuhmittelebene
gegenüberliegen, gelenkig mit dem unteren Teil der Schuhschale verbunden. Zum Einsteigen
in den Schuh 1 ist der hintere Schaftteil 6 (Spoiler) in bekannter Weise nach rückwärts
schwenkbar. Der im Inneren der Schuhschale angeordnete gepolsterte Innenschuh ist
in Fig. 1 nicht dargestellt.
[0009] Die beiden Schaftteile 5 und 6 sind mittels einer mit 8 bezeichneten Verschliesseinrichtung
miteinander verbindbar. Diese Verschliesseinrichtung 8 weist eine am hinteren Schaftteil
6 angeordnete Spanneinrichtung 9 sowie ein durch letztere spannbares Band 10 auf,
das an seinen Enden an zwei Stellen, die sich bezüglich der Schuhmittelebene gegenüberliegen,
am vordern Schaftteil 5 verankert ist. Zu diesem Zwecke weist das Band 10 an seinen
Enden (von denen in Fig. 1 nur das eine Ende 10a sichtbar ist) eine Schlaufe auf,
durch die ein Verankerungsstift 11 hindurchverläuft, der auf nicht näher dargestellte
Weise in der Art einer Schnappverbindung mit dem vorderen Schaftteil 5 verbunden ist.
[0010] Die Spanneinrichtung 9 weist ein längliches Gehäuse 12 auf, das in seiner Längsrichtung,
d.h. in Richtung des Pfeiles A, verschiebbar am hintern Schaftteil 6 angeordnet ist.
Zwischen dem Gehäuse 12 und einer Verankerungsplatte 14, die am hintern Schaftteil
6 befestigt ist, ist ein Faltenbalg 15 als Abdeckung angeordnet.
[0011] Im Innern des Gehäuses 12 ist eine Aufwickeltrommel 16 für das Band 10 angeordnet,
welche mittels Lagerteilen 17, 17' (Fig. 4 und 6) im Gehäuse 12 drehbar gelagert ist.
Die Aufwickeltrommel 16 ist gegen eine Mitverschiebung mit dem Gehäuse 12 gesichert,
wie das im folgenden noch genauer erläutert werden wird. Diese Verschiebung des Gehäuses
12 erfolgt gegen die Wirkung einer Druckfeder 18, welche zwischen dem oberen Lagerteil
17 und dem Gehäusedeckel 12a angeordnet ist. Die Aufwickeltrommel 16 ist mit einem
Längsschlitz 19 versehen, durch den sich das Band 10 hindurcherstreckt. Das Band 10
verläuft weiter durch seitliche Längsschlitze 20 und 21 im Gehäuse 12.
[0012] Im Gehäuse 12 ist weiter eine hohle Antriebswelle 22 untergebracht, die koaxial zur
Aufwickeltrommel 16 und unterhalb dieser angeordnet ist. Diese Antriebswelle 22 ist
drehbar im Gehäuse 12 gelagert und mit diesem mitverschiebbar. Die Kopplung zwischen
Antriebswelle 22 und Aufwickeltrommel 16 erfolgt über eine schaltbare Keilwellenkupplung
23 (in Fachkreisen auch unter der Bezeichnung Jaccard-Kupplung bekannt). Der innere
Teil 23a dieser Kupplung 23 weist eine Aussenverzahnung auf und ist mit der Aufwickeltrommel
16 verbunden, d.h. mit deren unterem Lagerteil 17' einstückig ausgebildet. Der andere
Kupplungsteil 23b, welcher dementsprechend eine Innenverzahnung aufweist, sitzt auf
der Antriebswelle 22 und dreht mit letzterer mit.
[0013] Unterhalb der Kupplung 23 ist im Gehäuse 12 eine Rücklaufsperre 24 für die Antriebswelle
22 angeordnet, die als Klemmrollen-Freilauf ausgebildet ist. Der drehfest mit dem
Gehäuse 12 verbundene Aussenteil dieser Rücklaufsperre 24 ist mit 24a bezeichnet,
während der auf der Antriebswelle 22 sitzende Innenteil mit 24b bezeichnet ist. Die
Rücklaufsperre 24 ist vorzugsweise als Aussenfreilauf ausgebildet.
[0014] Zum Drehen der Antriebswelle 22 und damit der Aufwickeltrommel 16 ist ein Spannhebel
25 vorgesehen, der mit dem Gehäuse 12 verschiebbar ist. Dieser Spannhebel, dessen
Griffteil mit 25a bezeichnet ist, ist in Richtung des Pfeiles B (Fig. 1) zwischen
zwei Endstellungen hin- und herschwenkbar. In der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien
dargestellten Ruhelage liegt der Spannhebel 25 auf der Aussenseite des hinteren Schaftteiles
6 an, wobei eine nicht dargestellte Feder dafür sorgt, dass der Spannhebel 25 in dieser
Ruhelage verbleibt. Die andere Endstellung des Spannhebels 25 ist in Fig. 1 strichpunktiert
angedeutet und mit 25' bezeichnet. Der Spannhebel 25 ist über eine Klemmrollen-Freilaufkupplung
26 mit der Antriebswelle 22 verbunden. Der Aussenteil dieser vorzugsweise als Aussenfreilauf
ausgebildete Klemmrollen-Freilaufkupplung 26 ist mit 26a bezeichnet und mit dem Spannhebel
25 drehfest verbunden. Der Innenteil dieser Kupplung, welcher auf der Antriebswelle
22 sitzt, ist mit 26b bezeichnet. Beim Verschwenken des Spannhebels 25 von der Ruhestellung
in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Endstellung 25' erfolgt über die Kupplung
26 eine Mitnahme der Antriebswelle 22, was entsprechend eine Drehbewegung der Aufwickeltrommel
16 zur Folge hat. Bei der Rückbewegung des Spannhebels 25 in die Ruhelage entfaltet
die Kupplung 26 ihre Freilaufwirkung, wobei die Rücklaufsperre 24 ein Zurückdrehen
der Antriebswelle 22 verhindert.
[0015] Die als Klemmrollen-Freilauf ausgebildete Rücklaufsperre 24 und die Klemmrollen-Freilaufkupplung
26 sind an sich von bekannter Bauart. Aus diesem Grunde wird auf eine weitere Beschreibung
des Aufbaus und der Wirkungsweise dieser beiden Bauteile verzichtet.
[0016] Durch die hohle Antriebswelle 22 hindurch erstreckt sich ein Abstützbolzen 27, der
am oberen Ende 27a mit der Aufwickeltrommel 16 bzw. dem Lagerteil 17' in Berührung
steht. An seinem unteren Ende 27b ist der Abstützbolzen 27 in der Verankerungsplatte
14 befestigt. Mittels einer Verstellschraube 28, die in eine in der Verankerungsplatte
14 eingesetzte Hülse 14a eingeschraubt ist, kann der Abstützbolzen 27 in seiner Lage
bezüglich der Verankerungsplatte 14 verstellt werden. Die Wirkungsweise dieses Abstützbolzens
27 wird noch erläutert werden.
[0017] Oberhalb des Gehäuses 12 ist ein L-förmiger Auslösehebel 29 angeordnet, der um eine
Achse 29a schwenkbar im hinteren Schaftteil 6 gelagert ist. Die Schwenkachse 29a verläuft
im wesentlichen rechtwinklig zur Verschieberichtung A des Gehäuses 12. Der Auslösehebel
29 ist in Richtung des Pfeiles C (Fig. 1) zwischen zwei Endstellungen hin- und herverschwenkbar.
In der Ruhestellung, die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellt ist, liegt
der Auslösehebel 29 am Schuh an. Beim Verschwenken des Auslösehebels 29 aus dieser
Ruhestellung in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Auslösestellung 29' kommt
der Auslösehebel 29 auf den Deckel 12a des Gehäuses 12 zur Einwirkung und verschiebt
dieses Gehäuse 12 mitsamt der Antriebswelle 22, der Rücklaufsperre 24, dem Spannhebel
25 und der Klemmrollen-Freilaufkupplung 26 entgegen der Wirkung der Druckfeder 18
nach unten (in Richtung des Pfeiles A). Die Rückstellung des Auslösehebels 29 erfolgt
beim Rückstellen des Gehäuses 12 durch die Druckfeder 18.
[0018] Im folgenden wird nun die Funktionsweise der Verschliesseinrichtung 8 erläutert.
[0019] Ausgegangen wird vom offenen Skischuh 1. In diesem Zustand ist der hintere Schaftteil
6 ganz nach rückwärts geklappt und das Band 10 vollständig von der Aufwickeltrommel
16 abgewickelt. Das Gehäuse 12 wird durch die Druckfeder 18 in seiner oberen Endlage
gehalten (Fig. 1, 2 und 4). Dies bedeutet, dass die beiden Teile 23a, 23b der Keilwellenkupplung
23 miteinander in Eingriff stehen.
[0020] Durch mehrmaliges Verschwenken des Spannhebels 25 wird nun die Antriebswelle 22 und
damit auch die Aufwickeltrommel 16 schrittweise gedreht, was ein Aufwickeln des Bandes
10 auf die Aufwickeltrommel 16 zur Folge hat. Da das Band 10 durch den Schlitz 19
in der Aufwickeltrommel 16 geführt ist, kann zu Beginn des Schliessvorganges ein Längenausgleich
zwischen den beiden Bandhälften erfolgen, die wie bereits erwähnt an ihren Enden 10a
am vorderen Schaftteil 4 verankert sind.
[0021] Das Aufwickeln des Bandes 10 auf die Aufwickeltrommel 16 hat ein Verkürzen der zum
vorderen Schaftteil 5 führenden Bandabschnitte zur Folge. Der hintere Schaftteil 6
wird nun gleichmässig gegen den vorderen Schaftteil 5 gezogen und an den Unterschenkel
des Trägers angelegt. Die Klemmrollen-Freilaufkupplung 26 ermöglicht eine sehr feine
Einstellung der Zugspannung im Band 10. Wie bereits erwähnt, verhindert die Rücklaufsperre
24 ein Zurückdrehen der Welle 22 bzw. der Aufwickeltrommel 16.
[0022] Will nun der Träger den Schuh ganz oder teilweise öffnen, so drückt er von Hand oder
mit dem Skistock auf das obere Ende 29b des Auslösehebels 29 und drückt diesen in
Richtung des Pfeiles C (Fig. 1) nach unten in die Auslösestellung 29'. Dabei wird
das Gehäuse 12 samt der Antriebswelle 22, der Rücklaufsperre 24, dem Spannhebel 25
und der Klemmrollen-Freilaufkupplung 26 in Richtung des Pfeiles A (Fig. 1, 2 und 6)
nach unten verschoben. Dabei wird die Druckfeder 18 zusammengedrückt (Fig. 3 und 6).
Der über die Verankerungsplatte 14 am hinteren Schaftteil 6 befestigte Abstützbolzen
27, der wie bereits erwähnt auf die Abwickeltrommel 16 bzw. dessen Lagerteil 17' einwirkt,
verhindert eine Mitnahme der Aufwickeltrommel 16 bei dieser Abwärtsbewegung des Gehäuses
12. Anders ausgedrückt verbleibt die Aufwickeltrommel 16 in ihrer Lage. Diese Relativbewegung
zwischen Aufwickeltrommel 16 und Gehäuse 12 samt den mit diesem mitverschieblichen
Bauteilen 22, 23b, 24, 25 und 26 hat nun zur Folge, dass sich die beiden Teile 23a,
23b der Keilwellenkupplung 23 voneinander lösen (Fig. 6), d.h. die Kupplung 23 wird
ausgekuppelt. Die Aufwickeltrommel 16 kann sich nun frei drehen, was ein Abspulen
des Bandes 10 ermöglicht. Hierzu ist neben dem Niederdrücken des Auslösehebels 29
eine Bewegung des hinteren Schaftteiles 6 nach rückwärts nötig, welche von Hand oder
durch eine entsprechende Bewegung des Unterschenkels des Trägers verursacht wird.
[0023] Wird der Auslösehebel 29 wieder freigegeben, so wird das Gehäuse 12 samt der mit
diesem verbundenen Bauteile durch die Feder 18 wieder nach oben gedrückt, was ein
Einkuppeln der Keilwellenkupplung 23 zur Folge hat. Somit ist die Spanneinrichtung
9 wieder für einen neuen Spannvorgang bereit.
[0024] Die Feder 18 dient neben der Rückstellung des Gehäuses 12 noch dazu, im Spannzustand
der Spanneinrichtung 9 die beiden Teile 23a, 23b der Keilwellenkupplung 23 miteinander
in Eingriff zu halten.
[0025] In den Figuren 7-9 ist eine zweite Ausführungsform der Spanneinrichtung 9 gezeigt,
wobei in diesen Figuren 7-9 für diejenigen Bauteile, die Bauteilen der Ausführungsart
gemäss den Figuren 4-6 entsprechen, die gleichen Bezugszeichen verwendet werden wie
in den Figuren 4-6.
[0026] Die zweite Ausführungsform gemäss den Figuren 7-9 unterscheidet sich von der in den
Figuren 4-6 gezeigten Ausführungsform durch eine andersartige Rücklaufsperre 24 für
die Welle 22 und eine andere Kupplung zwischen dem Spannhebel 25 und der Welle 22.
[0027] Wie die Figuren 7 und 9 zeigen, ist zwischen der Welle 22 und dem Gehäuse 12 eine
Rücklaufsperre 30 angeordnet, welche einen drehfest mit dem Gehäuse verbundenen Teil
30a sowie einen mit der Welle 22 drehfest verbundenen Teil 30b aufweist. Letzterer
ist in Achsrichtung der Welle 22 verschiebbar und wird mittels einer Druckfeder 31
gegen den gehäusefesten Kupplungsteil 30a gedrückt. Wie Figur 8 zeigt weisen die beiden
Kupplungsteile 30a und 30b an ihren einander gegenüberliegenden Stirnseiten Verzahnungen
32 bzw. 33 auf, die unter der Wirkung der Druckfeder 31 ineinander eingreifen. Diese
Verzahnungen 32, 33 sind so ausgebildet, dass sie bei einer Drehung des Kupplungsteiles
30b in der einen Richtung sich voneinander lösen (Freilaufwirkung), jedoch eine Drehung
in der Gegenrichtung verhindern. Anders ausgedrückt verhindert die Rücklaufsperre
30 ein Zurückdrehen der Welle 22, wenn der Spannhebel 25, wie bereits früher beschrieben,
von der in Figur 1 gestrichelt dargestellten Endstellung 25' in die Ruhestellung zurückbewegt
wird. Beim Spannen, d.h. bei einer Schwenkbewegung des Spannhebels 25 von der Ruhestellung
in die Endstellung 25', ist jedoch die Rücklaufsperre 30 nicht wirksam, weil in dieser
Drehrichtung der in Achsrichtung der Welle 22 verschiebbare Kupplungsteil 30b entgegen
der Wirkung der Druckfeder 31 jeweils zurückgedrängt wird und die Verzahnungen 32,
33 keine Sperrwirkung entfalten, jedoch weiterhin miteinander zusammenwirken.
[0028] Die Kupplung 34 zwischen dem Spannhebel 25 und der Welle 22 ist an sich gleich aufgebaut
wie die soeben beschriebene Rücklaufsperre 30. Der eine Kupplungsteil 34a der Kupplung
34 ist drehfest mit dem Spannhebel 25 gelagert. Der andere Kupplungsteil 34b ist mit
der Welle 22 drehfest verbunden, jedoch in deren Achsrichtung verschiebbar auf der
Welle 22 gelagert. Der Kupplungsteil 34b wird durch eine Druckfeder 35, die sich am
Gehäuse 12 abstützt, gegen den anderen Kupplungsteil 34a gedrückt. Wie bereits anhand
der Figur 8 beschrieben sind die beiden Kupplungsteile 34a und 34b an ihren einander
gegenüberliegenden Stirnseiten mit Verzahnungen 32, 33 versehen.
[0029] Beim Spannen, d.h. beim Verschwenken des Spannhebels 25 aus der Ruhelage in die in
Figur 1 gestrichelt dargestellte Endlage 25', bleiben die Verzahnungen 32, 33 miteinander
in Eingriff. Dies hat zur Folge, dass die Welle 22 und damit auch die Aufwickeltrommel
16 im Aufwickelsinn gedreht werden. Beim Zurückschwenken des Spannhebels 25 in die
Ruhelage wird die Antriebsverbindung zwischen dem Spannhebel 25 und der Antriebswelle
22 unterbrochen, weil der Kupplungsteil 34b entgegen der Wirkung der Druckfeder 35
zurückgedrängt wird und sich die Verzahnungen 32, 33, wie bereits beschrieben, voneinander
lösen.
[0030] Wie aus Figur 8 ersichtlich wird die beschriebene Arbeitsweise der Rücklaufsperre
30 und der Kupplung 34 durch eine entsprechende sägezahnartige Ausgestaltung der Verzahnungen
32, 33 ermöglicht.
[0031] Im übrigen ist die Funktionsweise der mit einer Spanneinrichtung gemäss den Figuren
7-9 versehenen Schliesseinrichtung 8 gleich wie anhand der Figuren 1-6 beschrieben.
[0032] Die gezeigten Ausführungsformen der Spanneinrichtung 9 haben die folgenden Vorteile:
Bei der Verwendung einer Klemmrollen-Freilaufkupplung 26 zwischen Spannhebel 25 und
Antriebswelle 22 (Fig. 4-6) ist ein feines Einstellen der Zugspannung im Band 10 möglich.
Da die Aufwickeltrommel 16 beim Auf- und Abwickeln des Bandes 10 immer dieselbe Lage
bezüglich der Schaftteile 5, 6 einnimmt, findet beim Spannen bzw. Lösen keine Aenderung
des Bandlaufweges 10 statt. Als Folge der Anordnung der Aufwickeltrommel 16 oberhalb
des Spannhebels 25 und der Antriebswelle 22, kann die Aufwickeltrommel 16 möglichst
hoch, d.h. möglichst nahe am oberen Rand des hinteren Schaftteiles 6 angeordnet werden.
Das Verschliessen der beiden Schaftteile 5, 6 kann somit weit oben am Schaft erfolgen.
1. Sportschuh, insbesondere Skischuh, mit einem das Bein des Trägers zu umschliessen
bestimmten oberen Schaftbereich (4), der zwei relativ zueinander bewegbare Schaftteile
(5, 6) aufweist, und mit einer Verschliesseinrichtung (8) zum lösbaren Verbinden der
beiden Schaftteile (5, 6), die durch eine am einen, ersten Schaftteil (6) angeordnete
Spanneinrichtung (9) sowie ein am andern, zweiten Schaftteil (5) angreifendes und
mittels der Spanneinrichtung (9) spannbares Band (10) oder Kabel gebildet ist, wobei
die Spanneinrichtung (9) die folgenden Teile aufweist:
- ein am ersten Schaftteil (6) angeordnetes, längliches Gehäuse (12), das in seiner
Längsrichtung entgegen der Wirkung eines elastisch deformierbaren Rückstellelementes
(18) bezüglich des ersten Schaftteils (6) verschiebbar ist,
- eine im Gehäuse (12) untergebrachte, drehbar gelagerte Aufwickeltrommel (16) für
das Band (10) bzw. Kabel, die in Richtung ihrer Längsachse (16a) relativ zum Gehäuse
(12) verschiebbar ist,
- eine zur Aufwickeltrommel (16) koaxiale, im Gehäuse (12) drehbar und mit letzterem
verschiebbar gelagerte Antriebswelle (22),
- eine die Antriebswelle (22) mit der Aufwickeltrommel (16) koppelnde Schaltkupplung
(23),
- eine ebenfalls im Gehäuse (12) untergebrachte Rücklaufsperre (24, 30) für die Antriebswelle
(22),
- einen hin- und herschwenkbaren und über eine in Spannrichtung wirksame Kupplung
(26, 34) mit der Antriebswelle (22) verbundenen Spannhebel (25), der mit dem Gehäuse
(12) verschiebbar ist,
- Mittel (27) zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Aufwickeltrommel (16)
und dem Gehäuse (12) beim Verschieben des letzteren zum Lösen der Schaltkupplung (23).
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufsperre (24) als Klemmrollen-Freilauf
ausgebildet ist.
3. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (26) eine Klemmrollen-Freilaufkupplung
ist.
4. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufsperre (30) einen
ersten, drehfest im Gehäuse (12) angeordneten Teil (30a) und einen zweiten, mit der
Antriebswelle (22) drehfest und in Richtung deren Längsache (22a) verschiebbaren zweiten
Teil (30b) aufweist, wobei beide Teile (30a, 30b) je eine stirnseitige Verzahnung
(32, 33) aufweisen und diese Verzahnungen (32, 33) miteinander in Eingriff stehen
und der zweite Teil (30b) bei Drehung der Antriebswelle (22) in Spannrichtung entgegen
der Wirkung einer Federkraft (31) vom ersten Teil (30a) wegdrängbar ist.
5. Schuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungen (32, 33) sägezahnartig
ausgebildet sind.
6. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (34) einen ersten,
mit dem Spannhebel (25) drehfest verbundenen Kupplungsteil (34a) sowie einen zweiten,
mit der Antriebswelle (22) drehfest verbundenen Kupplungsteil (34b) aufweist, der
in Richtung der Längsachse (22a) der Antriebswelle (22) gegen die Wirkung einer Feder
(35) vom ersten Kupplungsteil (34a) weg verschiebbar ist, wobei jeder Kupplungsteil
(34a, 34b) eine stirnseitige Verzahnung (32, 33) aufweist, und diese Verzahnungen
(32, 33) miteinander in Eingriff stehen und bei Drehung des Schwenkhebels (25) entgegen
der Spannrichtung der zweite Kupplungsteil (34b) zurückgedrängt wird.
7. Schuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichent, dass die Verzahnungen (32, 33) sägezahnartig
ausgebildet sind.
8. Schuh nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine formschlüssige Schaltkupplung (23),
vorzugsweise eine Keilwellenkupplung.
9. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Erzeugen einer
Relativbewegung zwischen Gehäuse (12) und Aufwickeltrommel (16) ein am ersten Schaftteil
(6) angebrachtes Rückhalteelement (27) aufweisen, das auf die Aufwickeltrommel (16)
einwirkt und letztere bei einer Verschiebung des Gehäuses (12) zurückhält.
10. Schuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltelement durch einen
am einen Ende (27b) am ersten Schaftteil (6) abgestützten, die Antriebswelle (22)
durchsetzenden Bolzen (27) gebildet ist, der am andern Ende (27a) mit der Aufwickeltrommel
(16) bzw. dem mit letzterer verbundenen Teil (17', 23a) der Schaltkupplung (23) zusammenwirkt.
11. Schuh nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein am ersten Schaftteil (6) angeordnetes
Betätigungsorgan (29) zum Verschieben des Gehäuses (12).
12. Schuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan ein am ersten
Schaftteil (6) gelagerter, auf das Gehäuse (12) zur Einwirkung bringbarer Hebel (29)
ist, der vorzugsweise um eine quer zur Verschiebungsrichtung (A) des Gehäuses (12)
verlaufende Achse (29a) kippbar ist.
13. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (10) bzw. Kabel an sich
gegenüberliegenden Seiten des zweiten Schaftteils (5) an diesem verankert ist und
vorzugsweise durch einen Schlitz (19) in der Aufwickeltrommel (16) hindurchgeführt
ist.
14. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (25) durch die
Wirkung einer Feder in seiner Ruhelage gehalten ist, in der er am ersten Schaftteil
(6) anliegt.
15. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickeltrommel (16) oberhalb
des Spannhebels (25) angeordnet ist.
16. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schaftteil (6) um eine
parallel zur Schuhsohle (3) verlaufende Achse (7, 7') schwenkbar ist.