[0001] Die Erfindung betrifft einen Wagenheber mit einer Standsäule, an deren unterem Ende
ein Fuß um eine Querachse schwenkbar angelenkt ist und in deren Mittelbereich ein
Tragarm ebenfalls um eine Querachse schwenkbar angelenkt ist, dessen freies Ende mittels
eines durch Handkurbel betätigten Spindeltriebes höhenverstellbar ist und auf Lagerflächen
mit teilkreisförmigem Querschnitt eine kippbar gelagerte Lastaufnahme mit zur Lagerung
kongruent geformter Basis trägt, wobei die Lastaufnahme zum Untergreifen eines Karosserie-Schwellernahtsteges
oder dergleichen Bauteil eine nach oben offene, parallel zur Schwenkachse des Tragarms
verlaufende Rinne aufweist.
[0002] Aus der DE-PS 29 54 496 geht ein Wagenheber mit diesen Gattungsmerkmalen hervor.
Ein wesentlicher Teil dieser Merkmale sind dort als Stand der Technik beschrieben
worden. Bei dem durch diese Patentschrift bekannt gewordenen Wagenheber ist der Fuß
am unteren Ende der Standsäule unbeweglich befestigt.
Es sind indessen aber auch Wagenheber im Verkehr und daher allgemein bekannt, wobei
der Fuß um eine Querachse beweglich an der Standsäule angelenkt ist.
[0003] Bei dem Wagenheber gemäß der vorgenannten Patentschrift ist der Tragarm als oben
offenes U-Profil ausgebildet. Für die Lagerung der als Horn bezeichneten Lastaufnahme
besitzen die Seitenschenkel des U-Profils am Ende des Tragarmes Ausnehmungen in Form
von in die Profil-Seitenschenkel eingeformten, teilkreisförmigen Lagerflächen, die
jeweils eine Lagerschale mit sehr schmalen Lagerflächen bilden.
Das sogenannte Horn - die Lastaufnahme - ist einstückig aus einem Blechformteil hergestellt,
welches einen im Querschnitt teilkreisförmig gestalteten Mantel bildet, der oben eine
als Lastaufnahme dienende Nut freiläßt. Das Horn ist mit seinen Stirnendbereichen
in den die Lagerflächen bildenden Ausnehmungen der Tragarm-Seitenschenkel um seine
Längsachse innerhalb eines bestimmten Kreissektors verdrehbar gelagert und gegen Herauslösen
aus seiner Lagerung stirnseitig gesichert.
Von dem Mantel des Horns stehen nach außen oder nach innen abgewinkelte Lappen ab,
die der Abstützung eines Karosserie-Schwellernahtsteges dienen. Mit dieser Formgebung
des als Lastaufnahme des Wagenhebers dienenden Horns soll die Aufgabe erfüllt werden,
bei einem derartigen Wagenheber einen möglichst kleinen Abstand der Last tragenden
Horn-Oberseite von der Querachse, um die sich das Horn drehen läßt, zu bewerkstelligen.
[0004] Ein solcher Wagenheber ist in der Herstellung zwar sehr einfach und billig. Für diese
Billigkeit müssen jedoch Nachteile beim Gebrauch hingenommen werden:
Der Wagenheber wird mit sehr weit geneigter Standsäule eingesetzt. In der "Oben"-Stellung
hingegen steht sie wesentlich steiler. Dabei soll sie aber sowohl in der stark geneigten
Einsatz-Stellung, als in der nur schwach geneigten "Oben"-Stellung einen sicheren
Stand haben. Um dieser Bedingung wenigstens einigermaßen nahe zu kommen, ist der unbeweglich
am unteren Ende der Standsäule befestigte Fuß mit zwei in einem stumpfen Winkel aneinanderstoßenden
Standflächen versehen. Die eine Standfläche liegt in der Einsatz-Stellung des Wagenhebers
flach auf dem Boden, während die andere Standfläche in der "Oben"-Stellung flach auf
dem Boden aufliegt. Während des Hebevorganges kippt die Standsäule von der einen Standfläche
über die Winkelkante auf die andere Standfläche, was einen unsicheren Stand des Wagenhebers
während des Hebevorganges zur Folge hat.
[0005] Hinzu kommt, daß die als Horn bezeichnete Lastaufnahme des Wagenhebers nicht um die
Querachse des anzuhebenden Fahrzeuges beweglich ist. Beim Anheben des Fahrzeuges in
einem Radbereich wird es an der betreffenden Seite um seine Querachse geneigt. Dieser
Neigung kann der Wagenheber nur dadurch folgen, daß sich auch die Standsäule gegen
das nicht angehobene Rad der gleichen Fahrzeugseite neigt, was zu einer weiteren Beeinträchtigung
der Standsicherheit des Wagenhebers führt.
[0006] Ein weiteres, ebenfalls bei häufiger Benutzung die Sicherheit des Wagenhebers beeinträchtigendes
Merkmal ist die Lagerung des Horns. Es ist auf den nur sehr schmalen Schnittflächen
in den Seitenschenkeln des U-Profils gelagert, aus dem der Tragarm besteht. Es entsteht
also ein großer Flächendruck, mit dem das Horn bei seiner Drehung während des Hebevorganges
auf seinen Lagerflächen reibt. Das kann bei häufiger Benutzung über einen längeren
Zeitraum hinaus unter Rostbildung zu vorzeitiger Unbrauchbarkeit des Wagenhebers führen.
[0007] Nun ist ein solcher Wagenheber zwar ein Zubehör, welches normalerweise nur selten
oder gar nicht benutzt wird, wenn man die jahreszeitlich bedingten Radwechsel in der
Werkstatt durchführen läßt. Er sollte daher möglichst billig sein. Andererseits aber
kann sich ein auch in schwierigem Gelände leicht zu handhabender und funktionssicherer
Wagenheber schon bei seltenem Gebrauch bezahlt machen, wenn auf Reisen Radwechsel
erforderlich sind.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Wagenheber zu schaffen, der
einerseits einfach in seiner Konstruktion und billig herstellbar ist, der aber andererseits
eine hohe Gebrauchssicherheit auch bei häufigem Gebrauch über einen längeren Zeitraum
und eine leichte Handhabung gewährleistet. Dabei wird besonders Wert darauf gelegt,
daß der Wagenheber auch auf unebenem Boden in jeder Stellung während eines Hebevorganges
einen sicheren Stand hat und die Lastaufnahme am Ende des Tragarmes verkantungsfrei
den für den Ansatz des Wagenhebers vorgesehenen Abschnitt des Karosserie-Schwellernahtsteges
untergreift.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Wagenheber der in der
Beschreibungseinleitung und im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung mit
den Merkmalen gemäß dem Kennzeichen des Anpsruchs 1 ausgestattet ist.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung und alternative Detail-Lösungsvorschläge gehen aus
den Ansprüchen 2 bis 8 hervor.
[0011] Die an sich bekannte gelenkige Verbindung des Fußes mit der Standsäule in Verbindung
mit der kugelgelenkartigen Verbindung der Lastaufnahme am Ende des Tragarmes bringt
den Vorteil, daß der Wagenheber auch auf unebenem Boden während des ganzen Hebevorganges
fest und sicher steht. Die kugelgelenkartige Ausbildung der Verbindung der Lastaufnahme
mit dem Ende des Tragarmes bringt den Vorteil, daß sich die während des Hebevorganges
zunehmende Neigung der angehobenen Fahrzeugseite um die Fahrzeug-Querachse sich nicht
nachteilig auf die Standsicherheit des Wagenhebers und auf die Verbindung der Lastaufnahme
mit dem untergriffenen Fahrzeugteil auswirkt.
[0012] Die großflächige Lagerung der Lastaufnahme am Ende des Tragarmes verhindert Reibungsschäden
an den Berührungsflächen dieser beiden Teile. Dabei gewährleistet der ovale Durchbruch
im Boden der kalottenförmigen Lagerfläche am Tragarm, daß die Lastaufnahme in ihrem
Lager den Neigungen des angehobenen Fahrzeuges sowohl um dessen Längsachse, als auch
um dessen Querachse folgen kann. Dadurch hat sie stets eine verkantungsfreie Verbindung
mit dem untergriffenen Fahrzeugteil, z.B. dem Karosserie-Schwellernahtsteg.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Wagenheber in Ansatzstellung von der Seite gesehen;
- Fig. 2
- einen senkrechten Längsschnitt durch das freie Tragarmende mit der Lastaufnahme in
vergrößerter Darstellung;
- Fig. 3
- einen Querschnitt nach der Linie A - A in Fig. 2;
- Fig. 4
- einen senkrechten Längsschnitt durch das freie Tragarmende mit einer anderen Ausführungsform
der Lagerung und Ausbildung der Lastaufnahme.
[0014] Der Wagenheber besteht aus einer Standsäule
1, an deren unterem Ende ein Fuß
2 um eine Querachse
3 schwenkbar angelenkt ist und in deren Mittelbereich ein Tragarm
4 ebenfalls um eine Querachse
5 schwenkbar angelenkt ist. Dessen freies Ende
4a ist mittels eines durch eine Handkurbel
6 betätigbaren Spindeltriebes
7 höhenverstellbar An ihm ist eine Lastaufnahme
8 befestigt, die beim Ansatz ein zur Abstützung auf dem Wagenheber bestimmtes Bauteil
des zu hebenden Fahrzeuges, z.B. einen Karosserie-Schwellernahtsteg
9 untergreift. Die Verbindung der Lastaufnahme
8 mit dem freien Ende
4a des Tragarmes
4 ist kugelgelenkartig ausgebildet.
[0015] Die Lastaufnahme
8 ist als Spritzguß-Formteil aus Kunststoff ausgebildet. Sie hat an ihrer Oberseite
eine quer verlaufende Rinne
8a, in der das untergriffene Fahrzeugteil, beispielsweise Karosserie-Schwellernahtsteg
9 ruht. An ihrer Unterseite weist sie einen Lageransatz
8b in Form eines Kugelabschnittes auf. Dieser liegt in einer am freien Ende
4a des Tragarmes
4 angeordneten Lagerschale
10 in Form einer zum Lageransatz
8b kongruenten Kalotte. Diese ist als Stahlblech-Formteil ausgebildet und mit dem Tragarmende
verschweißt.
[0016] In dem Mittenbereich der Lagerschale
10 ist ein Durchbruch
11 vorgesehen, während in dem Lageransatz
8b der Lastaufnahme
8 ein nach unten gerichteter Verbindungsbolzen
12 angeordnet ist. Der Querschnitt des Durchbruches
11 in der Lagerschale
10 ist größer, als der Querschnitt des Verbindungsbolzens
12 und hat eine in der Richtung des Tragarmes
4 gestreckte ovale Form. Das Ende des Verbindungsbolzens
12 ragt durch den Durchbruch
11 unten aus der Lagerschale
10 heraus und ist mit einem sich an der Unterseite der Lagerschale
10 abstützenden Widerlager
13 in Form einer Scheibe versehen, die durch Vernieten des Bolzenendes an dem Verbindungsbolzen
12 fixiert ist. Das andere Ende des Verbindungsbolzens
12 ist in die Lastaufnahme eingegossen und so in dieser fest verankert.
[0017] Während bei der Ausführungsform gem. Fig. 1 bis 3 der Lageransatz
8b unmittelbar in der Lagerschale
10 ruht, ist bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Lageransatz
8b der Lastaufnahme
8 mit einer als Stahlblech-Formteil ausgebildeten Kalotte
81 bekleidet.
[0018] Bei der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform ist die Lagerschale
10 mit ihrem unteren Teil in den als nach oben offenes U-Profil ausgebildeten Tragarm
4 hineinreichend zwischen den Profil-Seitenschenkeln in Auswölbungen derselben eingeschweißt.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform, wobei die Lagerschale
10' in zwei in der Richtung des Tragarmes
4 einander gegenüberliegenden Umfangsbereichen einen abwärtsgewölbten Rand
10'b hat, mit dem sie auf den Rändern der Profil-Seitenschenkel des als nach oben offenes
U-Profil ausgebildeten Tragarmes
4 festgeschweißt ist.
1. Wagenheber mit einer Standsäule, an deren unterem Ende ein Fuß um eine Querachse schwenkbar
angelenkt ist und in deren Mittelbereich ein Tragarm ebenfalls um eine Querachse schwenkbar
angelenkt ist, dessen freies Ende mittels eines durch Handkurbel betätigbaren Spindeltriebes
höhenverstellbar ist und auf Lagerflächen mit teilkreisförmigem Querschnitt eine kippbar
gelagerte Lastaufnahme mit zur Lagerung kongruent geformter Basis trägt, wobei die
Lastaufnahme zum Untergreifen eines für die Abstützung des Fahrzeuges auf dem Wagenheber
vorgesehenen Bauteils, insbesondere eines Karosserie-Schwellernahtsteges eine nach
oben offene, parallel zur Schwenkachse des Tragarmes verlaufende Rinne aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Lastaufnahme
(8) am freien Ende
(4a) des Tragarmes
(4) kugelgelenkartig ausgebildet ist, wobei
a) die Lastaufnahme (8) an ihrer Unterseite einen Lageransatz (8b) in Form eines Kugelabschnittes aufweist, während am freien Ende (4a) des Tragarmes (4) eine Lagerschale (10) in Form einer zum Lageransatz (8b) der Lastaufnahme (8) kongruenten Kalotte angeordnet ist und wobei
b) im Mittenbereich der Lagerschale (10) ein Durchbruch (11) vorgesehen ist, während in dem Lageransatz (8b) der Lastaufnahme (8) ein nach unten gerichteter Verbindungsbolzen (12) angeordnet ist, dessen Querschnitt kleiner ist, als der Querschnitt des Durchbruches
(11) in der Lagerschale (10) und der an seinem unteren, aus der Lagerschale (10) herausragenden Ende ein sich an der Unterseite der Lagerschale (10) abstützendes Widerlager (13) hat.
2. Wagenheber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lastaufnahme (8) mit dem Lageransatz (8b) einstückig als Spritzguß-Formteil aus Kunststoff ausgebildet ist, in das der Verbindungsbolzen
(12) eingegossen ist.
3. Wagenheber nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruch (11) in der Lagerschale (10) am Ende des Tragarmes (4) eine in der Richtung des Tragarmes (4) gestreckte ovale Form hat.
4. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerlager (13) am Ende des Verbindungsbolzens (12) an der Lastaufnahme (8) eine mit an sich bekannten Mitteln fixierte, die Ränder des Durchbruches (11) in der Lagerschale (10) wenigstens seitlich untergreifende Metallscheibe ist.
5. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lageransatz (8b) der Lastaufnahme (8) mit einer als Stahlblech-Formteil ausgebildeten Kalotte (81) bekleidet ist.
6. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am freien Ende (4a) des Tragarmes (4) angeordnete Lagerschale (10) für die Lastaufnahme (8) als Stahlblech-Formteil ausgebildet und mit dem Tragarm (4) verschweißt ist.
7. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschale (10) mit ihrem unteren Teil in den als nach oben offenes U-Profil ausgebildeten Tragarm
(4) hineinragend zwischen den Profil-Seitenschenkeln in Auswölbungen derselben eingeschweißt
ist.
8. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerschale (10') wenigstens in zwei einander gegenüberliegenden Umfangsbereichen einen abwärtsgewölbten
Rand (10'b) hat, mit dem sie auf den Rändern der Profil-Seitenschenkel des als nach oben offenes
U-Profil ausgebildeten Tragarms (4) festgeschweißt ist.