[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Textilmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] In einer Spinnerei werden je nach Prozessstufe unterschiedliche textilverarbeitende
Maschinen eingesetzt. Als gemeinsames Merkmal haben diese unterschiedlichen Maschinentypen
eine Zuführungs- und Abgabeeinheit für das zu verarbeitende Textilmaterial.
[0003] Im wesentlichen sind bei diesen Maschinen die Zuführ- und Abgabeeinheit, steuerungs-
und antriebsmässig gesehen, in die Antriebs- und Steuereinheit der textilverarbeitenden
Maschine voll integriert.
[0004] Die heutige Antriebstechnik, insbesondere der Einzelantrieb über Elektromotoren,
ermöglicht einen sehr fein abgestimmten und regelbaren Antrieb, wobei auch die Kommunikation
einzelner Antriebsgruppen problemlos und fast ohne Verluste durchführbar ist.
[0005] Aus der DE-OS 22 30 069 ist eine textilverarbeitende Maschine bekannt, welche das
Textilmaterial, in diesem Fall ein Faserband, an eine mit einem eigenen Antrieb versehene
Kannenpresse abgibt. Dabei werden Unterschiede der Liefergeschwindigkeit des Faserbandes
zwischen der textilverarbeitenden Maschine und der nachfolgenden Kannenpresse über
eine Sensoreinrichtung erfasst und der Antrieb der Kannenpresse entsprechend der dabei
ermittelten Werte geregelt. Die Steuerung der Kannenpresse sowie der textilverarbeitenden
Maschine wird von einem zentralen Leitrechner vorgenommen.
[0006] Dieses System ist jedoch nicht ohne weiteres auf die Zuführung von Textilmaterial
mittels einer Zuführeinheit zur textilverarbeitenden Maschine übertragbar. Im Hinblick
auf eine automatisierte Spinnerei sind bei der Zuführeinheit noch weitere Forderungen
zu erfüllen, welche der zuvor geschilderte Stand der Technik der Abgabeeinheit nicht
beinhaltet. So wird z.B. gefordert, dass eine Zuführeinheit auch unabhängig von der
nachfolgenden textilverarbeitenden Maschine aufgestartet werden kann. Dies ist insbesondere
dann notwendig, wenn eine neue Textilmaterial-Charge angesetzt und entsprechend zur
Ueber-/Abgabe an die textilverarbeitende Maschine positioniert werden muss. Dieser
Fall tritt insbesondere ein, wenn ein Teil des aufgegebenen Textilmaterials als Reservematerial
in einer Wartestellung gehalten wird.
[0007] Aus der weiterhin bekannten DE-AS 22 30 644 ist ein Zuführtisch zu einer textilverarbeitenden
Maschine zu entnehmen, wobei die Steuerung, beziehungsweise Zuschaltung von Abzugseinrichtungen
für Faserbänder über elektromagnetische Kupplungen, vorgenommen wird. Dabei sind jeweils
zwei Druckrollenpaare mit Kontroll- und Steuerelementen versehen, welche beim Ausfall
des Arbeitsbandes das entsprechende in einer Wartestellung befindliche Reserveband
zuschalten. Der Antrieb der Förderwalzen sowie des Transportbandes zum Zuführen der
Faserbänder ist mit dem Antrieb der nachfolgenden textilverarbeitenden Maschine steuerungsmässig
und mechanisch verbunden.
[0008] Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, das Antriebs- und das Steuerungskonzept
für eine Zuführeinheit zu einer textilverarbeitenden Maschine so auszubilden, um die
speziellen Anforderungen an eine derartige Zuführeinheit unter dem Gesichtspunkt der
Automatisation erfüllen zu können.
[0009] Unter Automatisation kann dabei einerseits die automatische Nachführung von Textilmaterial,
ohne Stop der textilverarbeitenden Maschine und andererseits der Anschluss an ein
automatisches Transportsystem für das Textilmaterial verstanden werden.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Zuführeinrichtung mindestens teilweise
mit einer eigenständigen Steuer- und Antriebseinheit versehen ist. Zur Kommunikation
zwischen der Steuereinheit der textilverarbeitenden Maschine mit der Steuereinheit
der Zuführeinrichtung wird weiterhin vorgeschlagen, diese beiden Steuereinheiten über
einen Verbindungspfad zu verbinden.
[0011] Zur weiteren Anpassung der speziellen Anforderungen für die Schnittstelle eines der
textilverarbeitenden Maschine zugeordneten Transportsystems wird weiterhin vorgeschlagen,
auch die Abgabeeinrichtung mit einer eigenständigen Steuer- und Antriebseinheit zu
versehen, wobei diese Antriebs- und Steuereinheit auch mit der Steuereinheit der textilverarbeitenden
Maschine in Verbindung stehen kann.
[0012] Um ein exaktes Zusammenwirken der Zuführeinrichtung mit einem der Zuführeinrichtung
zugeordneten automatischen Transportsystem zu ermöglichen, ist es von Vorteil, die
Steuereinheit der Zuführeinrichtung und/oder der Abgabeeinrichtung mit der Steuereinheit
für das automatische Transportsystem zu verbinden.
[0013] Es ist vorteilhaft, wie weiter vorgeschlagen, dass den der Zuführeinrichtung und/oder
der Abgabeeinrichtung zugeordneten Textilmaterialspeichern eine Sensoreinrichtung
zur Ueberwachung des Speicherplatzes und/oder zur Ueberwachung des Speicherinhalts
zugeordnet ist, wobei die jeweilige Sensoreinrichtung mit der jeweiligen Steuereinheit
verbunden ist.
[0014] Handelt es sich bei den Textilmaterial-Speichern um Kannen, so ist es möglich, die
Sensoren so auszubilden, dass der eine das Vorhandensein einer Kanne überprüft und
der andere den Füllstand dieser Kanne überwacht. Zur exakten Steuerung und für ein
klar gegliedertes Antriebskonzept wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit der Zuführeinrichtung
mit einer Bedienungs- und/oder Anzeigeeinheit und einer Steuer- und/oder Regelelektronik
zur Ansteuerung mindestens eines Motors für den Antrieb von Förderelementen zur Förderung
von, dem jeweiligen Textilmaterial-Speicher abgezogenen Textilmaterial und mit einer
Sensorik zur Ueberwachung der Zuführeinrichtung, insbesondere zur Ueberwachung des
Textilmaterial-Transportes verbunden ist.
[0015] Werden der textilverarbeitenden Maschine, z.B. einer Strecke, Faserbänder vorgelegt,
so ergibt die Förderung der einzelnen Faserbänder auf mehreren umlaufenden über dem
Boden abgestützten Förderbändern eine Möglichkeit, die Zufuhr der einzelnen Faserbänder
exakt zu steuern. Vorteilhafterweise wird dabei jedem Förderband ein separater Antriebsmotor
zugeordnet.
[0016] Die Verwendung von elektrischen Schrittmotoren ergibt hierbei während des gesamten
Transportvorganges des Faserbandes eine exakte Bestimmung der Lage, z.B. eines Anfanges
eines nachgeführten Faserbandes, in Transportrichtung gesehen. Die weiterhin vorgeschlagene
Verwendung von elektronisch kommutierten bürstenlosen Motoren, z.B. Gleichstrommotoren,
ergibt den Vorteil, dass der Antrieb des Transportbandes auch kurzfristig und ohne
Probleme im Ueberlastbereich arbeiten kann.
[0017] Um ein problemloses Zusammenwirken der textilverarbeitenden Maschine in bezug auf
die Liefergeschwindigkeit des zugeführten Textilmaterials zu gewährleisten, wird vorgeschlagen,
einen Verbindungspfad zwischen der Steuer- und Regeleinheit der textilverarbeitenden
Maschine und der Steuerelektronik der Antriebsmotoren zur Uebermittlung von Führungssignalen
vorzusehen.
[0018] Die dabei übermittelten Führungssignale gewährleisten den Gleichlauf der Zuführeinrichtung
mit der Verarbeitungseinrichtung, z.B. einem Streckwerk, der textilverarbeitenden
Maschine. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der textilverarbeitenden Maschine ändert
sich je nach dem, wie gross die Masse des zugeführten Textilmateriales ist. Dabei
wird die anfallende Masse z.B. durch ein Einlaufmessorgan vor dem Streckwerk ermittelt
und ein entsprechendes Signal an eine Regelung abgegeben.
[0019] Damit es zwischen der Zuführeinrichtung und der Verarbeitungseinrichtung keinen Fehlverzug
des Textilmateriales gibt, ist ein Gleichlauf dieser beiden Elemente unbedingt erforderlich.
[0020] Um jedoch ein Aufschaukeln des gesamten Systemes bei auftretenden kurzweiligen Störungen
zu vermeiden, wird vorgeschlagen, in dem Verbindungspfad ein Dämpfungsglied zur Ausfilterung
dieser Signale vorzusehen.
[0021] Die mit der Erfindung in Anspruch genommene Lehre ergibt eine gute Regelmöglichkeit
des gesamten Systemes durch die direkte Ansteuerung. Ausserdem werden durch den selbständigen
Antrieb die Antriebswege verkürzt und somit auch die Verluste kleiner. Ausserdem können
die Antriebe aufgrund des Baukastensystems ganz speziell für den einzelnen Verwendungszweck
ausgelegt werden. Die vorgeschlagene steuerungs- und regelungstechnische sowie antriebsmässige
Trennung ermöglicht eine bessere Zuordnung und Kommunikation zu einem zugeordneten
automatischen Transportsystem für das Textilmaterial.
[0022] Weitere Vorteile sind anhand nachfolgender Ausführungsbeispiele und deren Beschreibung
zu entnehmen.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine textilverarbeitende Maschine mit einer Zu- und
Abführeinheit mit einem Transportsystem
- Figur 2
- ein schematisches Blockschaltbild für den Antrieb und die Steuerung der Zuführeinheit
nach Figur 1
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform der Zuführeinheit mit einzelnen
Transportbändern
[0024] Figur 1 zeigt eine textilverarbeitende Maschine, z.B. eine Strecke 1, welche mit
einem nicht näher aufgezeigten Streckwerk versehen ist. Als Zuführeinheit ist ein
Zuführtisch 2 und als Abgabeeinheit eine Bandablage 3 vorgesehen. Längs des Zuführtisches
2 sind Kannen A, R zur Entnahme von Faserbändern aufgestellt. Dabei wird mit A die
Arbeitskanne und mit R die Reservekanne bezeichnet. Der Raum, welchen die Kannen A,
R einnehmen, wird allgemein auch als Kannengestell 4 bezeichnet. In diesem Kannengestell
4 können auch Leerplätze für die Aufnahme von Kannen durch die Transporteinheit vorgesehen
sein. Dadurch kann die Logistik des Transportsystems und somit seine Effektivität
verbessert werden.
[0025] Es können auch mehr Kannen A, R sowie Leerplätze L als im gezeigten Beispiel zur
Anwendung kommen.
[0026] Der Richtungspfeil p zeigt die Zufuhr und Durchlaufrichtung des Textilmaterials,
bevor es zu der Bandablage 3 gelangt. Im Zuführtisch 2 bzw. dem Kannengestell 4 ist
ein Transportsystem T₁ mit einem fahrerlosen über eine Leitlinie 6 geführten Transportfahrzeug
5 zugeordnet.
[0027] Wie aus der Darstellung ersichtlich, befinden sich zurzeit zwei Kannen R auf dem
Transportfahrzeug 5. Das Transportfahrzeug 5 wird über einen Leitrechner 7 gesteuert.
Das heisst das Transportfahrzeug erhält den Fahrbefehl bzw. den Fahrauftrag von dem
Leitrechner 7 über eine Verbindung 8. Die Verbindung 8 kann drahtlos, über ein Verbindungskabel
oder über eine Kommunikations-Station erfolgen. Der Antrieb 9 des Zuführtisches 2
sowie die Sensorik 10 ist schematisch dargestellt.
[0028] Der Antrieb 9 ist über einen Pfad 11 und die Sensorik 10 über einen Pfad 12 mit einer
Steuereinheit 13 verbunden. Die Steuereinheit 13 kommuniziert über die Leitung 14
mit dem Leitrechner 7 des Transportsystems T₁.
[0029] Die Pfade 15 und 16 bilden eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen der Steuereinheit
17 der Antriebseinheit 18 der Strecke 1. Die schematisch dargestellte Sensorik 19
der Strecke 1 ist über den Pfad 21 mit der Steuereinheit 17 verbunden. Die beiden
Verbindungen 22 und 23 ermöglichen die Kommunikation zwischen der Steuereinheit 17
und der Steuereinheit 24 der Bandablage 3. Die Steuereinheit 24 ist über die Pfade
25 mit einem schematisch aufgezeigten Antrieb 26 und über den Pfad 27 mit einer Sensorik
28 der Bandablage 3 verbunden. Ebenso besteht eine Verbindung 29 zwischen der Steuereinheit
24 der Bandablage 3 und einem Leitrechner 30 eines weiteren Transportsystems T₂. Der
Leitrechner 30 kommuniziert über eine Verbindung 32 mit einem Transportfahrzeug 31,
welches über eine Leitlinie 33 geführt wird.
[0030] Im gezeigten Beispiel befindet sich eine Kanne F₂ in der Füllstation, während eine
leere Kanne F₁ zur Nachführung bereit steht. F3 bezeichnet eine gefüllte Kanne, welche
nach dem Füllvorgang aus der Bandablage 3 ausgestossen wurde und bereit ist zur Aufnahme
durch das Transportfahrzeug 31.
[0031] Die Leitlinie 33 ist mit einer Kehrschleife 34 versehen.
[0032] Figur 2 zeigt eine detailliertere Aufgliederung des Antriebs und Steuermechanismus
für den Zuführtisch 2. Ausgehend von der Steuereinheit 13 besteht über den Pfad 11
eine Verbindung zu einer Motorelektronik 35, welche einen Motor 36 beaufschlagt. Der
Uebersicht wegen ist in Figur 2 nur ein Motor 36 aufgezeigt, es können jedoch auch
mehrere Motoren 36 mit jeweils einer Motorelektronik 35 zur Anwendung kommen. Zwischen
der Motorelektronik 35 und der Steuereinheit 17 für die Strecke ist eine Verbindung
37, in welche ein Dämpfungsglied 38 eingeschaltet ist. Ueber diese Verbindung 37 bekommt
die Motorelektronik 35 beziehungsweise der Motor 36 ein Führungssignal, um den Gleichlauf
bezüglich der Zuführgeschwindigkeit des Textilmaterials und der Verarbeitungsgeschwindigkeit
zu gewährleisten. Zum Hochfahren bzw. Aufstarten des Motors 36 und somit der Zuführeinrichtung
2 wird die Motorelektronik über den Pfad 11 durch die Steuereinheit 13 angesteuert.
Die Leitungen 40 bzw. 41 stellen eine Verbindung zwischen der Steuereinheit 13 und
einer Anzeige- und Bedienungseinheit 39 dar. Eine Spannungsversorgungseinheit 42 versorgt
über die Leitung 44 die Anzeige- und Bedienungseinheit, über die Leitung 43 die Steuereinheit
13, über die Leitung 47, die Sensorik 10 und über die Leitung 46 die Motorelektronik
35 mit Strom an. Um Fehlschaltungen zu verhindern, wird über die Leitung 45 von der
Steuereinheit 17 der Strecke 1 die Spannungsversorgung 42 eingeschaltet. Das heisst
im konkreten Fall, die Spannungsversorgung 42 wird erst wirksam, wenn die Steuereinheit
17 resp. die Strecke 1 eingeschaltet ist. Durch die Verbindung 48 zwischen der Sensorik
10 und der Motorelektronik 35 ist es möglich, direkt in die Motorelektronik zur Motoransteuerung
einzugreifen. Dadurch kann in bestimmten Fällen die Reaktionszeit zur Aenderung der
Motordrehzahl verkürzt werden, da die Rechnereinheit der Steuereinheit 13 umgangen
wird.
[0033] In Figur 3 wird ein Ausführungsbeispiel aufgezeigt, wobei der Zuführtisch 2 aus insgesamt
acht einzelnen Transportbändern B₁ bis B₈ zusammengesetzt ist. Jedes Transportband
B₁ bis B₈ ist mit einem separaten Antriebsmotor 36₁ bis 36₈ ausgerüstet. Die Antriebsmotoren
36₁ bis 36₈ befinden sich jeweils oberhalb einer Abzugsstelle über einer Kanne, wobei
wegen der besseren Uebersicht nur eine Kanne A dargestellt ist. Die anderen sieben
Kannen sind entsprechend zugeordnet. In umlaufenden Bändern B₁ bis B₈ sind jeweils
bei den Abzugs- stellen verschwenkbare Druckrollen 49 zugeordnet. Während des Betriebes
werden diese Rollen 49 in Richtung des jeweiligen Transportbandes B₁ bis B₈ gedrückt
und ermöglichen dadurch das Abziehen des jeweiligen Faserbandes durch die Klemmung
zwischen Förderband und Druckwalze 49. Wie aus der Draufsicht ersichtlich, wird nur
jedes zweite, im gezeigten Beispiel vier, Faserband 50 an die Uebergabestelle 52 an
die Strecke 1 abgegeben. Die dabei abgegebenen Faserbänder 50 werden bei dieser Uebergabestelle
52 - nicht gezeigt - zu einem Faserbandvlies zusammengefasst, bevor dieses dem Streckwerk
der Strecke 1 zugeführt wird. Die anderen Faserbänder, in diesem Betriebszustand auch
Reservebänder 51 genannt, befinden sich in Startstellung unterhalb einer Sensorenreihe
S und werden entsprechend dem Ausfall eines Faserbandes 50 zugeschaltet, das heisst
eines der Transportbänder B₁ bis B₈ muss über den jeweiligen Motor 36 hochgefahren
und zugeschaltet werden. Die Ueberwachung der Faserbänder bzw. des Faserbandbruches
kann auch direkt im Bereich der Abzugsstellen erfolgen.
[0034] Das Transportfahrzeug 5 mit der Leitlinie 6 ist hierbei nur schematisch angedeutet.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Strecke 1 und die Bandablage 3 zu einer Einheit
verbunden, welche über eine Steuereinheit 17 gesteuert werden. Die Sensorik 19 der
Strecke 1 und die Sensorik 28 der Bandablage 3 sind über die Pfade 21 bzw. 27 mit
der Steuereinheit 17 verbunden. Auf die spezielle Andeutung der jeweiligen Antriebseinheit
wurde hierbei verzichtet. Die Uebermittlung eines Führungssignales von der Strecke
1 erfolgt über die Steuereinheit 17 und die Steuereinheit 13 zu den einzelnen elektronischen
Steuereinheiten 35₁ bis 35₈ der Motoren 36₁ bis 36₈. In den dafür vorgesehenen Pfad
16 ist zur Abdämpfung kurzwelliger Signale ein Dämpfungsglied 38 eingebaut.
[0035] Jedem Kannenstellplatz ist ein Kannensensor 53 zugeordnet, der über eine Leitung
54 und die Sensorik 10 sowie den Pfad 12 mit der Steuereinheit 13 verbunden ist. Aus
Uebersichtlichkeitsgründen wurde im Beispiel der Figur 3 nur ein Sensor 53 gezeigt.
Die Sensoren 53 können auch einerseits zur Ueberprüfung, ob eine Kanne vorhanden ist,
oder andererseits zur Ueberprüfung des Kanneninhalts dienen. Diese von den Sensoren
53 erhaltenen Signale sind für die Bereitstellung des Transportsystems sowie für die
Vorbereitung der Nachführung eines Reservebandes relevant.
[0036] Beim Aufstarten der Strecke 1 nach Figur 3 werden die aus den Kannen manuell oder
automatisch entnommenen Faserbänder in die Abzugsstelle zwischen dem jeweiligen Transportband
B und der jeweiligen Druckrolle 49 angelegt. Ueber die Bedienungseinheit 39 und über
die Steuereinheit 13 werden dann die einzelnen Motoren 36₁ bis 36₈ gestartet und somit
die Bänder 50, 51 in eine vorgegebene Stellung gebracht. Das Stoppen der Transportbänder
zum Erreichen einer bestimmten Stellung des jeweiligen Faserbandanfanges kann z.B.
durch die Sensorreihe S bewirkt bzw. gesteuert werden. Dabei können z.B. die Bandanfänge
der Reservebänder 51 auf der Höhe der Sensorreihe S zu liegen kommen, während die
Bandanfänge der Faserbänder 50 bis zur Uebergabestelle 52 überführt werden, wobei
sie dort zu einem Faserbandvlies zusammengefasst werden.
[0037] Nach diesem Durchstarten bzw. auch Auflegen der acht Faserbänder kann das weitere
Einlegen der Faserbänder 50 in das nachfolgende Streckwerk bzw. das anschliessend
aus dem Streckwerk austretende Faserband in die Faserbandablage manuell oder automatisch
erfolgen.
[0038] Während des Betriebes wird entsprechend der Regeldynamik des Streckwerks der Strecke
1 über dem Pfad 16 die Motorgeschwindigkeit der Motoren 36₁ bis 36₈ angeglichen.
[0039] Beim Ausfall eines Faserbandes infolge eines Faserbandbruches oder einer leergelaufenen
Kanne wird nach Mitteilung über die Sensorik 10 das entsprechende Transportband B
mit dem Reserveband 51 zugeschaltet, und zwar in solch einer Weise, dass sich das
Ende des auslaufenden Faserbandes mit dem Anfang des zugeschalteten Reservebandes
51 überdeckt. Dies bedingt eine genaue Sensorik sowie ein exaktes Aufstarten des entsprechenden
Transportbandes.
[0040] Die Meldung eines ausgefallenen Faserbandes bzw. einer leergelaufenen Kanne wird
durch die Steuereinheit 13 über die Leitung 14 an den Leitrechner 7 des Transportsystems
T₁ übermittelt. Bei dieser Uebermittlung wird auch die Lage des Standplatzes der leergelaufenen
Kanne übermittelt, wodurch der Leitrechner an das Transportfahrzeug 5 einen klaren
Fahrauftrag zum Aufnehmen und Austauschen der entsprechenden Kanne gegen eine neue
gefüllte Kanne übermitteln kann. Auf die Darstellung eines weiteren Transportsystems
T₂ wurde in Fig. 3 verzichtet. Es könnte jedoch ähnlich vorgenommen werden, wie in
dem Beispiel nach Fig. 1 aufgezeigt ist. Das Beispiel nach Fig. 1 unterscheidet sich
im wesentlichen nach dem in Fig. 3 dadurch, dass die Strecke 1 und die Kannenablage
3 jeweils eine eigene Steuer- und Antriebseinheit aufweisen, welche miteinander über
die jeweilige Steuereinheit 17 bzw. 24 kommunizieren. Ansonsten unterscheidet sich
das Beispiel nach Fig. 1 unwesentlich von dem Beispiel nach Fig. 3. In Fig. 3 wurde
lediglich der Zuführtisch 2 in einer speziellen Ausführungsform und fein strukturierter
gezeigt. Das zusätzliche Transportsystem T₂ im Beispiel der Fig. 1 hat die Aufgabe,
leere Kannen F₁ zur Bandablage zu fördern und die bei dieser Bandablage 3 ausgestossenen
vollen Kannen F3 abzutransportieren. Die Steuereinheit 30 dieses Transportsystems
T₂ ist mit der Steuereinheit 24 der Bandablage 3 verbunden.
[0041] Die gezeigten Ausführungsbeispiele beziehen sich auf eine Strecke, jedoch ist der
erfindungsgemässe Vorschlag nicht nur auf solche Maschinen beschränkt.
Bezugszeichen
[0042]
- 1
- Strecke
- 2
- Zuführtisch
- 3
- Bandablage
- 4
- Kannengestell
- 5
- Transportfahrzeug
- 6
- Leitlinie
- 7
- Leitrechner
- 8
- Verbindung
- 9
- Antrieb
- 10
- Sensorik
- 11
- Pfad
- 12
- Pfad
- 13
- Steuereinheit
- 14
- Leitung
- 15
- Pfad
- 16
- Pfad
- 17
- Steuereinheit Strecke
- 18
- Antrieb Strecke
- 19
- Sensorik Strecke
- 20
- Pfad
- 21
- Pfad
- 22
- Verbindung
- 23
- Verbindung
- 24
- Steuereinheit Bandablage
- 25
- Pfad
- 26
- Antrieb
- 27
- Pfad
- 28
- Sensorik
- 29
- Verbindung
- 30
- Leitrechner
- 31
- Transportfahrzeug
- 32
- Verbindung
- 33
- Leitlinie
- 34
- Kehrschleife
- 35
- Motorelektronik (einseitiger Schrittmotortreiber)
- 36
- Motor
- 37
- Verbindung
- 38
- Dämpfungsglied
- 39
- Anzeige/Bedienung
- 40
- Leitung
- 41
- Leitung
- 42
- Spannungsversorgung
- 43
- Leitung
- 44
- Leitung
- 45
- Leitung
- 46
- Leitung
- 47
- Leitung
- 48
- Verbindung
- 49
- Druckrolle
- 50
- Faserband
- 51
- Reserveband
- 52
- Übergabestelle
- 53
- Kannensensor
- 54
- Leitung
- A
- = Arbeitskanne
- R
- = Reservekanne
- L
- = Leerplatz
- F
- = Leere Kanne
- F₁
- = Füllkanne
- F₂
- = Vollkanne
- T₁
- = Transportsystem
- T₂
- = Transportsystem
- B
- = Transportband
- S
- = Sensor
1. Textilmaschine zur Verarbeitung von Textilmaterial mit einer Steuer- und Antriebseinheit
(17) und einer Zuführeinrichtung (2) zur Zuführung von Textilmaterial (50,51), welches
aus der Zuführeinrichtung (2) zugeordneten Textilmaterial-Speichern (A,R) entnommen
wird, sowie einer der textilverarbeitenden Maschine zugeorddneten Abgabeeinheit (3),
welche das abgegebene Textilmaterial an entsprechende Aufnahmespeicher (F2) abgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführeinrichtung (2) mindestens teilweise mit einer eigenständigen Steuer- und
Antriebseinheit (13,9) versehen ist.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (17) der textilverarbeitenden Maschine (1) mit der Steuereinheit
(13) der Zuführeinrichtung (2) in Verbindung steht.
3. Textilmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abgabeeinrichtung (3) mit einer eigenständigen Steuer- und Antriebseinheit (24,26)
versehen ist.
4. Textilmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (24) der Abgabeeinrichtung (3) mit der Steuereinheit (17) der textilverarbeitenden
Maschine (1) in Verbindung steht.
5. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die der Zuführeinrichtung zugeordneten Textilmaterial-Speicher (A,R) durch ein über
eine Steuereinheit (7) gesteuertes automatisches Transportsystem (T₁) zu- oder abgeführt
werden.
6. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die der Abgabeeinrichtung (3) zugeordneten Speicher (F) durch ein über eine Steuereinheit
(30) gesteuertes automatisches Transportsystem (T₂) zu- oder abgeführt werden.
7. Textilmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Transportsystem (T₁,T₂) aus einem über eine Leitlinie (8,33) geführten Transportfahrzeug
(5,31) besteht.
8. Textilmaschine nach Anspruch 5,6 oder 7, dadurch gekennzeichnete, dass
die Steuereinheit (13,24) der Zuführeinrichtung (2) und/oder der Abgabeeinrichtung
(3) mit der Steuereinheit (30,7) für das automatische Transportsystem (T₁, T₂) in
Verbindung steht.
9. Textilmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
den der Zuführeinrichtung (2) und/oder der Abgabeeinrichtung (3) zugeordneten Textilmaterial-Speichern
eine Sensoreinrichtung (53) zugeordnet ist zur Überwachung des Speicherplatzes und/oder
zur Überwachung des Speicherinhalts und die Sensoreinrichtung (58) mit der jeweiligen
Steuereinheit (13,24) verbunden ist.
10. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (13) der Zuführeinrichtung (2) mit einer Bedienungs- und/oder Anzeigeeinheit
(39) und einer Steuer- und/oder Regelelektronik (35) zur Ansteuerung mindestens eines
Motores (36) für den Antrieb von Förderelementen (B₁-B₈) zur Förderung des dem je-
weiligen Textilmaterial-Speicher abgezogenen Textil-materials und mit einer Sensorik
(10) zur Überwachung der Zuführeinrichtung (2), insbesondere zur Überwachung des Textilmaterial-Transportes,
verbunden ist.
11. Textilmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensorik (10) direkt über einen Verbindungspfad (12) mit der Steuer- und/oder
Regelelektronik (35) zur Ansteuerung mindestens eines Motors (36) verbunden ist.
12. Textilmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bedienungs- und/oder Anzeigeeinheit (39) in einer zentralen Bedienungs- und Anzeigeeinheit
der Textilverarbeitenden Maschine (1) zusammengefasst ist.
13. Textilmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführeinrichtung (2) aus mehreren, umlaufenden Förderbändern (B₁ bis B₈) besteht,
welche das Textilmaterial der Textilverarbeitenden Maschine (1) in Form von Faserbändern
(50, 51) zuführen.
14. Textilmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
jedem Förderband (B₁-B₈) ein mit einer Steuerelektronik (36₁-36₈) verbundener Antriebsmotor
zugeordnet ist und die jeweilige Steuerelektronik (35₁ bis 35₈) mit der Steuereinheit
(13) verbunden ist.
15. Textilmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebsmotoren (36₁-36₈) als elektrische Schrittmotoren ausgebildet sind.
16. Textilmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebsmotoren (36₁-36₈) als elektronisch kommutierte bürstenlose Motoren ausgebildet
sind.
17. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuer- und Regeleinheit (17) der Textilverarbeitenden Maschine (1) über einen
Verbindungspfad (37) mit der Steuerelektronik (35) der Antriebsmotoren (36) zur Übermittlung
von Führungssignalen verbunden ist.
18. Textilmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Verbindungspfad (37) ein Dämpfungsglied (38) zur Ausfilterung kurzwelliger
Signale vorgesehen ist.
19. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl der Transportbänder (B₁-B₈) grösser ist als die Anzahl der die textilverarbeitende
Maschine (1) aufnehmenden Faserbänder (50,51).
20. Textilmaschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportbänder (B₁-B₈) paarweise in Arbeitsband und Reserveband (B₁,B₂) zusammengefasst
sind.
21. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass
die Tranportbänder (B₁-B₈) mit einer Abzugseinrichtung zum Abziehen der Faserbänder
(50,51) aus den jeweils zugeordneten Textilmaterial-Speicheren (A) versehen sind.