[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen des Verdrängervolumens einer
hydrostatischen Maschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei den aus der Praxis bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die von den elektromagnetischen
Betätigungsgliedern erzeugten Magnetkräfte zur Betätigung der Wegeventile relativ
gering. beispielsweise etwa 50N im Falle eines sogenannten 35er-Proportionalmagneten.
Einer solchen geringen Magnetkraft steht der die Rückstellung des Wegeventils bewirkende
und an einer entsprechend angeordneten Meßfläche ständig anstehender Arbeitsdruck
entgegen, der Werte bis 450bar erreichen kann. Um die hydraulische Kraft eines derart
hohen Arbeitsdruckes bei der Betätigung des Wegeventils zu überwinden, weist die genannte
Meßfläche sehr geringe Abmessungen auf; im Fall des erwähnten 35er-Proportionalmagneten
beträgt der errechnete Wert 0,0113cm² und ist damit zu klein, um in der Praxis mit
ausreichender Genauigkeit hergestellt zu werden. Dementsprechend wenig zufriedenstellend
ist die Genauigkeit, mit der die bekannten Vorrichtungen arbeiten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß das Wegeventil und damit die Verstelleinrichtung mit größerer
Genauigkeit verstellt und universell eingesetzt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Die Betätigung des Wegeventils durch das elektromagnetische Betätigungsglied
erfolgt nunmehr statt gegen den Arbeitsdruck gegen den Ausgangsdruck des Verhältnisdruckventils,
der gegenüber dem an dessen Eingang anstehenden Arbeitsdruck reduziert ist und eine
dem Druckverhältnis des Eingangsdrucks zum Ausgangsdruck entsprechende Vergrößerung
der Meßfläche erlaubt. Die größere Meßfläche läßt sich mit größerer Präzision herstellen
und ermöglicht somit ein genaueres Verstellen des Wegeventils und damit der Verstelleinrichtung.
Das Verhältnisdruckventil kann ein solches mit unterschiedlich großen Steuerflächen
sein, die an entgegengesetzten Enden eines Steuerkolbens ausgebildet sind und deren
Flächenverhältnis umgekehrt proportional zum Druckverhältnis der sie jeweils beaufschlagenden
Drücke ist.
[0005] Vorzugsweise sind die Steuerflächen an zwei Steuerkolben ausgebildet, wobei die den
Steuerflächen Jeweils gegenüberliegenden Enden der Steuerkolben Je einem Hebelarm
eines doppelarmigen Hebels anliegen, der die Bewegung eines Steuerkolbens in eine
gegenläufige Bewegung des jeweils anderen Steuerkolbens umwandelt. Hierbei können
die Hebelarme unterschiedliche Längen und/oder die Steuerflächen unterschiedliche
Größen im indirekt proportionalen Verhältnis zum Eingangs- und Ausgangsdruck aufweisen.
[0006] Der Schwenkpunkt des doppelarmigen Hebels kann ortsfest, gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung aber auch verstellbar sein, um das Druckverhältnis zwischen Eingang
und Ausgang des Verhältnisdruckventils, genauer gesagt, die Steigung der das Druckverhältnis
für verschiedene Drücke darstellenden Geraden, verändern und auf diese Weise das Verhältnisdruckventil
an unterschiedliche Einsatzbedingungen, wie z.B. elektromagnetische Betätigungsglieder
mit unterschiedlichen Betätigungskräften oder unterschiedliche Arbeitsdrücke, anpassen
zu können.
[0007] Vorteilhafterweise umfaßt das Verhältnisdruckventil ein Betätigungselement zur Druckausübung
entgegen dem Eingangsdruck auf denjenigen Hebelarm, der dem vom Eingangsdruck beaufschlagten
Steuerkolben anliegt. Eine solche Druckausübung vergrößert das Druckverhältnis zwischen
dem Eingang und dem Ausgang des Verhältnisdruckventils um einen entsprechenden Betrag,
so daß eine Parallelverschiebung der das Druckverhältnis für unterschiedliche Drücke
darstellenden Geraden erfolgt.
[0008] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den verbleibenden Unteransprüchen.
[0009] Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1-3
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in drei
verschiedenen Betriebsstellungen,
- Fig. 4
- eine graphische Darstellung des Verdrängervolumens der hydrostatischen Maschine als
Funktion der Betätigungskraft des in den Fig. 1 bis 3 dargestellten elektromagnetischen
Betätigungsgliedes,
- Fig. 5
- das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Verhältnisdruckventil gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine graphische Darstellung des Ausgangsdruckes des Verhältnisdruckventils nach Fig.
5 als Funktion des Arbeitsdruckes,
- Fig. 7
- das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Verhältnisdruckventil gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 8
- eine graphische Darstellung des Ausgangsdrucks des Verhältnisdruckventils nach Fig.
7 als Funktion des Arbeitsdrucks für unterschiedliche Ventileinstellungen,
- Fig. 9
- das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Verhältnisdruckventil gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 10
- eine graphische Darstellung des Ausgangsdrucks des Verhältnisdruckventils nach Fig.
9 als Funktion des Arbeitsdrucks für unterschiedliche Betätigungskräfte, und
- Fig. 11
- eine graphische Darstellung des Verdrängervolumens der hydrostatischen Maschine als
Funktion des am Eingang des Verhältnisdruckventils nach Fig. 9 anstehenden Arbeitsdrucks
für unterschiedliche Betätigungskräfte des Betätigungselements.
[0010] Die Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3 dient zur Steuerung und Leistungsregelung einer
verstellbaren Hydropumpe 1, die über eine Saugleitung 2 Druckmittel aus einem Tank
3 ansaugt und über eine Arbeitsdruckleitung 4 zu einem nicht gezeigten Verbraucher
fördert. Die Vorrichtung umfaßt eine Verstelleinrichtung 5, ein drosselndes 3/3-Wegeventil
6, ein zu dessen Betätigung dienendes elektromagnetisches Betätigungsglied 7, ein
Verhältnisdruckventil 8 und eine Wegmeßfeder 9.
[0011] Die Verstelleinrichtung 5 besteht aus einem doppelt wirkenden Verstellzylinder 10
mit einem Differentialkolben 11, der über eine Kolbenstange 12 mit beispielsweise
der Schrägscheibe der Hydropumpe 1 gekoppelt ist und mit seiner kleineren, ringförmigen
Stirnfläche 13 einen von der Kolbenstange 12 durchsetzten, ersten Druckraum 14 sowie
mit seiner gegenüberliegenden, größeren, kreisförmigen Stirnfläche 15 einen zweiten
Druckraum 16 definiert.
[0012] Das 3/3-Wegeventil 6 weist einen Anschluß zum Tank 3 und zwei weitere Anschlüsse
auf, die über Je eine Stelldruckleitung 17, 18 zum ersten bzw. zweiten Druckraum 14
bzw. 16 des Verstellzylinders 10 führen. In der in Fig. 2 gezeigten Mittelstellung
des Wegeventils 6 sind sämtliche drei Anschlüsse miteinander verbunden, während in
der rechten Endstellung - s. Fig. 1 - der Anschluß zum ersten Druckraum 14 gesperrt
und der Anschluß zum zweiten Druckraum 16 mit dem Tank 3 verbunden ist. Die linke
Endstellung nach Fig. 3 ist eine Umlaufstellung, in der beide Anschlüsse zu den Druckräumen
14, 16 miteinander verbunden und der Tankanschluß gesperrt ist. Die Stelldruckleitung
17 ist über eine Anschlußleitung 19 an die Arbeitsdruckleitung 4 angeschlossen.
[0013] Der Steuerschieber 20 des Wegeventils 6 ist über die Wegmeßfeder 7 mit der Kolbenstange
12 des Verstellzylinders 10 gekoppelt und an seiner gegenüberliegenden Seite mit einem
Ansatz 21 versehen, der über einen Zwischenkolben 22 mit einer Betätigungsstange 23
des elektromagnetischen Betätigungsgliedes 7 gekoppelt ist. Letzteres ist als herkömmlicher
Proportionalmagnet ausgebildet und deshalb nicht näher beschrieben. Der Zwischenkolben
22 ist in einem Zylinder 24 angeordnet und begrenzt mit einer dem Wegeventil 6 zugewandten
Meßfläche A einen Druckraum 25, der über eine Steuerleitung 26 an die Anschlußleitung
19 angeschlossen ist. Das Verhältnisdruckventil 8, das in drei Ausführungsformen 8.1,
8.2 und 8.3 ausgebildet ist, befindet sich in der Steuerleitung 26.
[0014] Das Verhältnisdruckventil in der Ausführungsform 8.1 nach Fig. 5 ist von bekannter
Bauart und umfaßt ein Ventilgehäuse 27 mit einer abgesetzten Bohrung, in der ein Steuerkolben
28 bestehend aus einem ersten Kolbenabschnitt 29 mit kleinerem Durchmesser und einem
zweiten Kolbenabschnitt 30 mit größerem Durchmesser verschiebbar angeordnet ist. Das
freie Stirnende des ersten Kolbenabschnitts 29 begrenzt einen Leckölraum 31, der an
einen Leckölkanal 32 angeschlossen ist. Die Stufe zwischen den beiden Kolbenabschnitten
29, 30 bildet eine ringförmige, erste Steuerfläche A₁, die einen ersten Ringkanal
33 gegenüber einem sich in Richtung des freien Stirnendes des zweiten Kolbenabschnitts
30 über eine umlaufende Steuerkante anschließenden zweiten Ringkanal 34 größeren Durchmessers
abgrenzt. Auf diese Weise stellt der erste Ringkanal 33 einen ersten Steuerraum dar,
in den ein Zuflußkanal 35 einmündet, welcher den Eingang des Verhältnisdruckventils
8.1 darstellt und an den zur Anschlußleitung 19 führenden Zweig der Steuerleitung
26 angeschlossen ist. Der sich zwischen der umlaufenden Steuerkante und der äußeren
umlaufenden Kante der Stufe oder ersten Steuerfläche A₁ bei entsprechender Stellung
des Steuerkolbens 28 einstellende Ringspalt bestimmt die Größe des durchströmenden
Druckmittelstroms. Das freie Stirnende des zweiten Kolbenabschnitts 30 stellt eine
zweite Steuerfläche A₂ dar und begrenzt einen zweiten Steuerraum 36, der über einen
Verbindungskanal 37 an den zweiten Ringkanal 34 und über einen den Ausgang des Verhältnisdruckventils
8.1 darstellenden Abflußkanal 38 an den Zweig der Steuerleitung 26 angeschlossen ist,
der zum Druckraum 25 des Zylinders 24 zwischen dem Wegeventil 6 und dem Proportionalmagneten
7 führt.
[0015] Das Verhältnisdruckventil 8.1 reduziert den am Eingang 35 anstehenden Arbeitsdruck
p₁ aus der Arbeitsdruckleitung 4 auf einen Ausgangsdruck p₂ im umgekehrten Verhältnis
zu den zugeordneten Steuerflächen A₁,A₂ nach der Formel:
[0016] Gemäß Fig. 5 ist die zweite Steuerfläche A₂ etwa 5 mal so groß wie die erste Steuerfläche
A₁, so daß das Druckverhältnis p₁:p₁=5:1 beträgt. Dieses Druckverhältnis ist für verschiedene
Drücke durch die Gerade im Koordinatensystem nach Fig. 6 dargestellt, wobei die Einteilung
der x-Achse zu derjenigen der Y-Achse im Maßstab 5:1 gezeichnet ist.
[0017] Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
Gemäß Fig. 1 wirkt lediglich die Kraft der entspannten Wegmeßfeder 9 auf den Steuerschieber
20 des Wegeventils 6 und den Differentialkolben 11 des Verstellzylinders 10 und hält
diese beiden beweglichen Teile 20 und 11 in der linken bzw. rechten Endstellung und
damit die Hydropumpe 1 in der O-Lage mit O-Fördervolumen V.
[0018] Zum Verstellen der Hydropumpe 1 wird der Proportionalmagnet 7 durch Erregen seiner
Spule eingeschaltet und über seine Betätigungsstange 23 der Steuerschieber 20 des
Wegeventils 6 entsprechend dem eingegebenen Spulenstrom gegen den Druck der Wegmeßfeder
9 und gegen den Druck des Druckmittels im Druckraum 25 des Zylinders 24 nach links
verschoben. Sobald die auf die Betätigungsstange 23 wirkende Kraft FG den in Fig.
4 gezeigten Wert FG1 überschreitet, öffnet das Wegeventil 6, erreicht seine Mittelstellung
und schließt nach Überschreiten der Kraft FG2 (s. Fig. 4), indem er in seine Umlaufstellung
gelangt.
[0019] Bei angetriebener Hydropumpe 1 und angeschlossenem Verbraucher baut sich in der Arbeitsdruckleitung
4 ein Arbeitsdruck p₁ auf, der über die Anschlußleitung 19, das Wegeventil 6 und die
Stelldruckleitungen 17, 18 den Differentialkolben 11 des Verstellzylinders 10 entsprechend
der Stellung des Wegeventils 6 beaufschlagt. Dementsprechend nimmt der Differentialkolben
11 bei in Mittelstellung befindlichem Wegeventil 6 ebenfalls eine Mittelstellung (s.
Fig. 2) ein, in der die Hydropumpe 1 auf mittleres Fördervolumen V eingestellt ist.
Der linken Endstellung oder Umlaufstellung des Wegeventils 6 entspricht die in Fig.
3 gezeigte rechte Endstellung des Differentialkolbens 11 mit auf maximales Fördervolumen
V eingestellter Hydropumpe 1. Der sich in der Arbeitsleitung 4 aufbauende Arbeitsdruck
p₁ beaufschlagt über die Anschlußleitung 19 und den sich anschließenden Zweig der
Steuerleitung 26 die erste Steuerfläche A₁ des Verhältnisdruckventils 8.1.. Die dabei
auf die Steuerfläche A₁ wirkende hydraulische Kraft p₁xA₁ verschiebt den Steuerkolben
28 nach links, wobei sich der Ringspalt öffnet bzw. vergrößert und Druckmittel mit
entsprechend der Größe des Ringspaltes reduziertem Druck p₂ über den zweiten Ringkanal
34 und den Verbindungskanal 37 die zweite Steuerfläche A₂ im zweiten Steuerraum 36
mit einer Druckkraft p₁xA₁ beaufschlagt. Der bei Kräftegleichgewicht im zweiten Steuerraum
auftretende Druck

ist der auf die Meßfläche des Druckraums 26 im Zylinder 24 wirkende Ausgangsdruck
p₂ des Verhältnisdruckventils 8.1..
[0020] Wenn der Ausgangsdruck p₂ infolge größere Belastung des Verbrauchers und damit höheren
Arbeitsdrucks p₂ die Meßfläche 25 mit einer die Kraft FG des Proportionalmagneten
7 übersteigenden Druckkraft beaufschlagt, wird der Steuerschieber 20 des Wegeventils
6 nach rechts verschoben und über den Differentialkolben 11 die Hydropumpe 1 in Richtung
niedrigeren Fördervolumens V solange verstellt, bis Kräftegleichgewicht zwischen der
Druckkraft p₂xA des an der Meßfläche A anstehenden Ausgangsdrucks p₂ und der Kraft
FG des Proportionalmagneten 7 herrscht. Auf diese Weise werden, bedingt auf die Beaufschlagung
einer Meßfläche A mit großen Abmessungen durch einen auf einen niedrigen Wert p₂ reduzierten
Arbeitsdruck p₁ sowohl die Verstellung des Fördervolumens als auch die Leistungsregelung
der Hydropumpe 1 mit hoher Genauigkeit durchgeführt.
[0021] Das in Fig. 7 dargestellte Verhältnisdruckventil in einer zweiten Ausführungsform
8.2 umfaßt ebenfalls wie das Verhältnisdruckventil 8.1 ein Ventilgehäuse 27, in welchem
ein erster Steuerkolben 39 und ein dazu paralleler zweiter Steuerkolben 40 in entsprechenden
Bohrungen verschiebbar angeordnet sind. Der erste Steuerkolben 39 und die zugeordnete
Bohrung sind von gleichen Abmessungen und gleicher Form mit zwei Kolbenabschnitten
29,30, einer ersten Steuerfläche A₁, einem Leckölraum 31 mit Leckölanschluß 32 und
zwei Ringkanälen 34,35 mit einem Zuflußkanal 35 wie der Steuerkolben 28 und die zugeordnete
Bohrung im Verhältnisdruckventil 8.1, weisen jedoch statt einer zweiten Steuerfläche
bzw. einem zweiten Steuerraum ein konisch zulaufendes Ende 41 bzw. eine freie Ausmündung
in einen Hohlraum 42 im Ventilgehäuse 27 auf.
[0022] Der zweite Steuerkolben 40 ragt ebenfalls wie der erste Steuerkolben 39 mit einem
konisch zulaufenden Ende 43 durch eine freie Ausmündung der zugeordneten Bohrung in
den Hohlraum 42 hinein. Sein gegenüberliegendes Stirnende ist als zweite Steuerfläche
A₂ ausgebildet und grenzt in der zugeordneten Bohrung den zweiten Steuerraum 36 ab,
an den sich der zum zweiten Ringkanal 34 führende Verbindungskanal 37 und der den
Ausgang des Verhältnisdruckventils 8.2 bildende Abschlußkanal 38 anschließt.
[0023] Beide Steuerkolben 39,40 liegen mit ihren konisch zulaufenden Enden 41,43 je einem
Hebelarm r₁ bzw. r₂ eines doppelarmigen Hebels 44 an, der im Hohlraum 42 angeordnet
und mittels einer Schwenkachse 45 schwenkbar an einer Stütze 46 befestigt ist. Letztere
ist in einer nicht gezeigten Führung in einem den unteren Abschluß des Hohlraums 42
bildenden Gehäuseboden 47 geführt und mit einer Gewindebohrung versehen. Ein in den
Hohlraum 42 hineinragender Gewindebolzen 48 durchsetzt diese Gewindebohrung und eine
an der Außenseite des Ventilgehäuses 27 angeordnete Mutter 49. Durch Drehung der Mutter
49 wird die Stütze 46 und damit die Schwenkachse 45 des doppelarmigen Hebels 44 verschoben
und auf diese Weise die Länge der Hebelarme r₁,r₂ verändert.
[0024] Das Verhältnisdruckventil 8.2 reduziert den am Eingang 35 anstehenden Arbeitsdruck
p₁ aus der Arbeitsdruckleitung 4 auf einen Ausgangsdruck p₂ im umgekehrten Verhältnis
zu den zugeordneten Steuerflächen und Hebelarmen A₁A₂,r₁ und r₂ nach der Formel:
[0025] Fig. 8 zeigt im gleichen Koordinatensystem wie Fig. 6 die Druckverhältnisse p₁/p₂
für verschiedene Einstellungen des doppelarmigen Hebels 44 hinsichtlich der Länge
der Hebelarme r₁,r₂. Sind beide Hebelarme r₁,r₂ auf gleiche Länge eingestellt, so
ergibt sich die unter 45° verlaufende Gerade in Fig. 8. Geraden mit geringeren Steigungen
ergeben sich dann, wenn durch Verstellen des Gewindebolzens 48 in Richtung des mit
"-s" gekennzeichneten Pfeils in Fig. 7 der Hebelarm r₂ vergrößert und r₁ entsprechend
verkleinert wird. Geraden mit größeren Steigungen als 45° sind das Ergebnis einer
Verstellung des doppelarmigen Hebels 44 in umgekehrter Richtung "+s".
[0026] Das in Fig. 9 dargestellte Verhältnisdruckventil in einer dritten Ausführungsform
8.3 ist abgesehen von einem nicht verstellbaren doppelarmigen Hebel 44 und einem Betätigungselement
50 identisch mit dem Verhältnisdruckventil 8.2 und deshalb mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Das Betätigungselement 50 ist vorzugsweise ein Proportionalmagnet oder
ein anderes elektromagnetisches Element, das an der Außenseite des Ventilgehäuses
27 befestigt ist und mit einem den Gehäuseboden 47 durchsetzenden Betätigungsstift
51 am doppelarmigen Hebel 44 auf dessen dem ersten Steuerkolben 39 gegenüberliegenden
Seite im Abstand r₃ von der Schwenkachse 45 anliegt.
[0027] Das Betätigungselement 50 wird durch Erregen seiner Spule eingeschaltet, wodurch
der Betätigungsstift 51 mit einer dem eingegebenen Spulenstrom proportionalen Kraft
F
e den ersten Steuerkolben 39 entgegen dem Arbeitsdruck p₁ belastet und auf diese Weise
den bereits ohne diese Krafteinwirkung verringerten Arbeitsdruck p₁ nochmals verringert,
so daß sich ein Ausgangsdruck p₂ nach folgender Formel ergibt:
[0028] Fig. 10 zeigt in gleichen Koordinatensystemen wie Fig. 8 die Druckverhältnisse p₁/p₂
für verschiedene Betätigungsdrücke F
e des Betätigungselements 50. Die vom Koordinatenursprung ausgehende Gerade stellt
das Druckverhältnis für verschiedene Drücke bei nicht betätigten Betätigungselement
50 dar. Die rechts davon parallel verlaufenden Geraden stellen die Druckverhältnisse
dar, die sich bei Ausübung jeweils höherer Betätigungsdrücke F
e ergeben.
[0029] Fig. 11 zeigt das Fördervolumen V als Funktion des Arbeitsdrucks p₁ für verschiedene
Betätigungskräfte F
e des Betätigungselements 50. Jede der schräg verlaufenden Geraden zeigt die Leistungsregelung
der hydrostatischen Maschine, d.h. die Reduzierung des Fördervolumens mit steigendem
Arbeitsdruck. Die untere Gerade zeigt die Verhältnisse ohne Ausübung der Betätigungskraft
F
e. Die parallel dazu verlaufenden Geraden stellen die Verhältnisse dar, die sich bei
der Ausübung jeweils höherer Betätigungskräfte F
e ergeben.
1. Vorrichtung zum Verstellen des Verdrängervolumens einer hydrostatischen Maschine mittels
einer Verstelleinrichtung, mit einem Wegeventil, über das die Verstelleinrichtung
an eine Stelldruckleitung der hydrostatischen Maschine angeschlossen ist und das betätigbar
ist durch ein gegen den in einem Druckraum herrschenden Druck proportional wirkendes
elektromagnetisches Betätigungsglied, wobei dieser Druckraum zwecks Rückstellung des
Wegeventils über eine Steuerleitung an die Arbeitsdruckleitung der hydrostatischen
Maschine angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verhältnisdruckventil (8) in der Steuerleitung (26) angeordnet ist, welches
zwei Steuerflächen (A₁,A₂) aufweist, deren eine (A₁) vom Eingangdruck (Arbeitsdruck
p₁) beaufschlagt ist und an deren anderen der reduzierte Ausgangsdruck (p₂) entgegen
dem Eingangsdruck (p₁) ansteht, wobei der Ausgangsdruck (p₂) stets in einem konstanten,
ggf. einstellbaren Verhältnis zu jedem Eingangsdruck (p₁) steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerflächen (A₁,A₂) des Verhältnisdruckventils (8) unterschiedliche Größen
aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerflächen (A₁,A₂) des Verhältnisdruckventils (8) an zwei Steuerkolben
(39,40) ausgebildet sind, und daß die den Steuerflächen (A₁,A₂) jeweils gegenüberliegenden
Enden (41,43) der Steuerkolben (39,40) je einem Hebelarm (r₁) eines doppelarmigen
Hebels (44) anliegen, der die Bewegung eines Steuerkolbens (39,40) in eine gegenläufige
Bewegung des jeweils anderen Steuerkolbens (40 bzw. 30) umwandelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebelarme (r₁,r₂) unterschiedliche Längen aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkpunkt (45) des doppelarmigen Hebels (44) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5,
gekennzeichnet durch
ein Betätigungselement (50) zur Druckausübung entgegen dem Eingangsdruck auf denjenigen
Hebelarm (r₁), der dem vom Eingangsdruck (p₁) beaufschlagten Steuerkolben (39) anliegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (50) auf den längeren Hebelarm (r₁) wirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (50) auf den dem Steuerkolben (39) mit der kleineren Steuerfläche
(A₁) zugeordneten Hebelarm (r₁) wirkt.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (5) ein elektromagnetisches Betätigungselement ist.