[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Transporteinrichtung der im Oberbegriff von Anspruch
1 erläuterten Art.
[0002] In Spinnereibetrieben ist es notwendig, das auf den Spulen enthaltene Garn nach Qualität
und/oder Verarbeitungsstufe zu kennzeichnen, da unterschiedliche Qualitäten und unterschiedliche
Bearbeitungsstufen am Garn selbst nicht immer, und vor allen Dingen nicht visuell,
feststellbar sind. Gegenwärtig werden zu diesem Zweck verschiedenfarbige Hülsen verwendet,
wobei jede Hülsenfarbe eine bestimmte Qualität und/oder eine bestimmte Bearbeitungsstufe
kennzeichnet. Es ist jedoch nicht immer leicht, die benötigte Anzahl der farbigen
Hülsen vorab zu bestimmen und auf Vorrat zu halten. Darüberhinaus ist eine Automatisierung
des Fertigungsprozesses unter Verwendung der farbigen Hülsen äußerst kompliziert,
da der jeweilige Bedarf an Hülsen einer bestimmten Farbe rechtzeitig vor dem Beginn
einer Prozeßstufe festgestellt und die benötigte Anzahl aus dem Spulenlager herangeführt
werde müßte.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Transporteinrichtung für Spulen
zu schaffen, die auf konstruktiv einfache Weise und mit verringertem arbeitstechnischem
Aufwand eine ausreichende und aussagefähige Kennzeichnung der Spulen erlaubt.
[0004] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung geht von der überlegung aus, daß Spulen, die gemeinsam auf einem Transportmittel
angeordnet sind, von der gleichen Verarbeitungsmaschine zur gleichen Verarbeitungsmaschine
der nachfolgenden Prozeßstufe transportiert werden müssen.
[0006] Durch das Zusammenfassen der Spulen in Gruppen, ist eine konstruktiv wesentlich weniger
aufwendige Kodierung möglich, die darüber hinaus am Transportmittel angeordnet werden
kann, so daß der Herstellungs- und Arbeitsaufwand für die Kodierung herabgesetzt werden
kann. Die Kodierung kann darüberhinaus erst dann erfolgen, wenn alle auf dem Transportmittel
unterzubringenden Spulen die Prozeßstufe bereits durchlaufen, so daß eine Automatisierung
der Kodierung bzw. des gesamten Fertigungsprozesses auf einfache Weise möglich ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung sind den
Patentansprüchen 2 bis 11 zu entnehmen.
[0008] Ein Transportmittel mit einer besonders bevorzugten Kodiereinrichtung ist dem Anspruch
13 zu entnehmen. Die erfindungsgemäße Kodiereinrichtung ist äußerst einfach in der
Handhabung und kann sowohl automatisiert als auch manuell von ungeübten Personen (z.
B. bei Störungen des Automatikbetriebes) eingestellt werden.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Transportmittels sind den Unteransprüchen
14 bis 17 zu entnehmen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematischen, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Transporteinrichtung,
Figur 2 eine Seitenansicht der Kodier- und der Stelleinrichtung,
Figur 3 eine herausvergrößerte Einzelheit mit in Eingriff stehender Stelleinrichtung, und
Figur 4 der Schnitt IV-IV aus Figur 3.
[0011] Aus Figur 1 ist eine als Hängefördersystem ausgebildete Transporteinrichtung 1 ersichtlich,
von der ein Stück einer Schiene 2 gezeigt ist, die zwei im Winkel zueinander angeordnete
Laufflächen 2a und 2b, einen Befestigungsflansch 2c und einen den Befestigungsflansch
2c mit den Laufflächen 2a, 2b verbindenden Schienensteg 2d aufweist.
[0012] Im dargestellten Teil der Transporteinrichtung 1 sind an der Schiene 2 zwei identisch
ausgebildete Transportmittel 3, 3' abgehängt. Die Transportmittel 3, 3' können bei
Bedarf durch nicht gezeichnete Koppelungshaken miteinander zu einem gemeinsam bewegbaren
Zug gekoppelt werden.
[0013] Jedes Transportmittel 3, 3' weist einen langgestreckten Träger 4 auf, an dem durch
handelsübliche, nicht gezeichnete Halterungen jeweils eine Mehrzahl von Spulen 5 hängen,
wobei aus Gründen der übersichtlichkeit pro Träger 4 nur jeweils zwei Spulen 5 gezeichnet
sind. An beiden Enden der Träger 4 ist jeweils ein Bügel 6 befestigt, an dem jeweils
zwei Laufrollen 7a, 7b drehbar gelagert sind, die auf den Laufflächen 2a, 2b der Schiene
2 abrollen können.
[0014] In jedem der Träger 4 ist eine nur schematisch angedeutete, mechanisch einstellbare
Kodiereinrichtung 8 untergebracht. An einer oder mehreren geeigneten Stellen innerhalb
der Transporteinrichtung, beispielweise an einer Stelle, wo die Transportmittel 3
mit Spulen 5 beladen werden, weist die Schiene 2 eine Aussparung 9 auf, in der eine
Stelleinrichtung 10 zum Einstellen der Kodiereinrichtung 8 untergebracht ist.
[0015] Die Kodiereinrichtung 8 und die Stelleinrichtung 10 sind in den Figuren 2 bis 4 näher
dargestellt. Die Stelleinrichtung 10 enthält einen handelsüblichen, pneumatischen
Schwenkantrieb 11, mit dem ein Stift 12 um vorab einstellbare und in ihrer Größe veränderbare
Winkelschritte um eine Drehachse 13 verdreht werden kann. Am freien Ende des Stiftes
12 ist ein seitlich abstehender Stellfinger 14 befestigt. Der Schwenkantrieb 11, der
Stift 12 und der Stellfinger 14 sind, wiederum pneumatisch, in einer Gleitführung
15 in Richtung der Drehachse 13 gleitend gelagert, die in der Ausnehmung 9 der Schiene
2 befestigt ist. Die Gleitführung 15 ist derart angeordnet, daß der Stift 12 mit dem
Stellfinger 14 bis in den Weg der Kodiereinrichtung abgesenkt werden kann, wenn das
Transportmittel 3 auf der Schiene 2 in die Kodierposition verfahren wird.
[0016] Die Kodiereinrichtung 8 enthält einen Codeträger 16, der als Zylinder ausgebildet,
im Inneren des Trägers 4 angeordnet und um eine Achse 17 drehbar gelagert ist. Die
Drehachse 17 des Codeträgers 16 erstreckt sich im wesentlichen senkrecht. Die Umfangsfläche
des Zylinders 16 ist mit einer Mehrzahl von visuell identifizierbaren Codesignaturen
18, wie beispielsweise unterschiedliche Farbfelder oder unterschiedliche Symbole,
versehen. Im Träger 4 ist eine Markierungseinrichtung 19 in Form eines zur Seite weisenden
Fensters vorgesehen, durch das jeweils eine der Codesignaturen 18 sichtbar ist. Wird
der Zylinder 16 um die Drehachse 17 verdreht, so können nacheinander die unterschiedlichen
Codesignaturen im Fenster 19 erscheinen.
[0017] Zum Einstellen der Kodiereinrichtung ist an einer nach oben weisenden Stirnfläche
des Zylinders 16 eine Nase 20 vorgesehen, die entweder zum manuellen Verstellen mit
den Fingern ergriffen werden kann, oder, wie die Figuren 3 und 4 zeigen, als Anschlag
für den Stellfinger 14 dient. Der Zylinder 16 enthält an seiner in Richtung auf die
Stelleinrichtung 10 weisenden Stirnfläche eine Vertiefung 21 mit einer mittigen Zentrierung
22, in die eine Zentrierspitze 23 des Stiftes 12 paßt. Die Nase 20 ist in der Ausnehmung
21 angeordnet, so daß sie nicht unbeabsichtigt verstellt werden kann. Zur weiteren
Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Verstellen sind federbelastete Rastkugeln 24
vorgesehen, die am Träger 4 angeordnet sind und in passende Rastausnehmungen 25 am
Zylinder 16 eingreifen. Die Rastausnehmungen 25 sind mit gleichen Abständen wie die
Codesignaturen 18 um den Umfang des Zylinders 16 herum verteilt.
[0018] Zum Einstellen der Kodierung wird zunächst eines der Transportmittel 3, 3' derart
unter die Stelleinrichtung 10 verfahren, daß die Drehachsen 13 und 17 koaxial zueinander
ausgerichtet sind. Dann wird der Schwenkantrieb 11 mit dem Stift 12 und dem Stellfinger
14 soweit nach unten verfahren, bis die Zentrierspitze 23 in die Zentrierung 22 eingetaucht
ist. Dann wird der Drehantrieb des Stiftes 12 so lange betätigt, bis der Stellfinger
14 an der ihm zugewandeten Anschlagfläche der Nase 20 anliegt. Wird jetzt der Stellfinger
14 um vorbestimmte Winkelschritte weiter verdreht, so kann jede der gewünschten Codesignaturen
18 hinter das Fenster 19 gedreht werden. Ist dies geschehen, so wird der Schwenkantrieb
11 wieder in seine in Figur 2 gezeichnete unwirksame Position verfahren.
[0019] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels können beispielsweise
Kodiereinrichtungen mit drehbaren Kugeln, drehbar angetriebenen Bändern, Schwenkwürfeln
oder dergleichen verwendet werden. In kinematischer Umkehrung ist es gleichfalls möglich,
die Markierungseinrichtung als Schieber auszubilden und den Codeträger fest am Transportmittel
anzuordnen. Die Codiereinrichtung kann weiterhin nicht nur am Träger sondern auch
an anderen Stellen des Transportmittels untergebracht sein, die sich dafür eignen.
Die Stelleinrichtung kann statt pneumatisch elektrisch oder auf irgendeine andere
Weise angetrieben werden. Es ist weiterhin denkbar, die Kodiereinrichtung und die
Stelleinrichtung derart auszugestalten, daß eine Einstellung der Kodierung während
der Fahrt erfolgen kann. Dies ist beispielsweise durch ein am drehbar gelagerten Codeträger
angebrachtes Zahnrad und eine nach Bedarf an das Zahnrad heranführbare Zahnstange
oder durch am drehbaren Codeträger angeordnete, jeweils eine Codesignatur repräsentierenden
Nocken und an den vorbestimmten Stellen in den Weg dieser Nocke einführbare Nockenstifte
möglich. Soll die Kodierung von unten oder von oben lesbar sein, so kann die Anordnung
der Drehachsen entsprechend verändert werden. Anstelle von visuell identifizierbaren
Codesignaturen, wie beispielsweise Farbe, Form, Zahlen oder Buchstaben oder dergleichen,
kann der Codeträger auch eine Mehrzahl verschiedener Barcodes aufweisen. Für eine
automatisierte Erkennung sind Barcodeleser oder Farberkennungssensoren einsetzbar.
Schließlich kann die Stellvorrichtung, beispielsweise bei abweichendem Schienenquerschnitt,
an anderen Stellen angeordnet sein, z. B. seitlich in das Transportmittel eingreifen.
Es ist weiterhin möglich, zwei oder noch mehr Kodiereinrichtungen pro Transportmittel
vorzusehen. So können z. B. zwei nach verschiedenen Seiten weisende und/oder am vorderen
und hinteren Ende des Transportmittels angeordnete Kodiereinrichtungen angeordnet
sein. Die Kodiereinrichtungen eines Transportmittels können die gleichen Codesignaturen
zur Erkennung von unterschiedlichen Standorten und/oder unterschiedliche Codesignaturen
für eine Mehrzahl von Informationen zeigen.
1. Transporteinrichtung für Spulen, insbesondere Hängefördereinrichtung, mit einem Transportmittel
für eine Mehrzahl von Spulen, das Laufrollen zum Abrollen auf Schienen enthält, und
mit einer Kodiereinrichtung für die Spulen, dadurch gekennzeichnet, daß eine für mehrere Spulen (5) gemeinsame, einstellbare Kodiereinrichtung (8) vorgesehen
und am Transportmittel (3, 3') angeordnet ist.
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kodiereinrichtung (8) an einem mit den Laufrollen (7) verbundenen, die Spulen
(5) haltenden Träger (4) angeordnet ist.
3. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stellvorrichtung (10) zum Einstellen einer vorbestimmten Kodierung vorgesehen
ist.
4. Transporteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (10) an der Schiene (2) angeordnet ist.
5. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kodiereinrichtung (8) visuell identifizierbare Codesignaturen (18) enthält.
6. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kodiereinrichtung (8) einen Codeträger (16) mit eine Mehrzahl von Codesignaturen
(18) und einer Markierungseinrichtung (19) für eine eingestellte Codesignatur (18)
enthält, die zum Einstellen der Kodierung relativ zueinander bewegbar sind.
7. Transporteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger (16) ein um eine Drehachse (17) verdrehbares Rotationsteil ist,
dessen Umfangsfläche mit den Codesignaturen (18) versehen ist.
8. Transporteinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger (8) im Inneren des Trägers (4) angeordnet und die Markierungseinrichtung
als Fenster (19) im Träger (4) ausgebildet ist.
9. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Codeträger (16) eine Anschlagfläche vorgesehen ist, die in Eingriff mit einem
Stellfinger (14) der Stellvorrichtung (10) bringbar ist.
10. Transporteinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellfinger (14) in den Weg der Anschlagflächen des Codeträgers (16) hinein-
und herausbewegbar ist.
11. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger (16) ein um eine im wesentlichen senkrechte Drehachse (17) drehbarer
Zylinder ist, dessen nach oben weisenden Stirnfläche mit der Anschlagfläche versehen
ist, und daß der Stellfinger (14) um eine koaxial zur Drehachse (17) verlaufenden
Drehachse (13) drehbar ist.
12. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (10) automatisch steuerbar ist.
13. Transportmittel für eine Hängefördereinrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 12, die eine Mehrzahl von Spulen und Laufrollen zum Abrollen auf Schienen und
eine Kodiereinrichtung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Kodiereinrichtung (8) einen Codeträger (16) mit einer Mehrzahl von Codesignaturen
(18) und eine Markierungseinrichtung (19) für eine eingestellte Codesignatur (18)
enthält, die relativ zueinander bewegbar sind.
14. Transportmittel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger (16) ein um eine Drehachse (17) verdrehbares Rotationsteil ist,
dessen Umfangsfläche mit den Codesignaturen (18) versehen ist.
15. Transportmittel nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger (16) im Inneren eines die Spulen (5) haltenden Trägers (4) angeordnet
und die Markierungseinrichtung (19) als Fenster im Träger (4) ausgebildet ist.
16. Transportmittel nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß am Codeträger (16) eine Nase (20) zum Einstellen der Codierung vorgesehen ist.
17. Transportmittel nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß an einem zwischen den Laufrollen (7) angeordneten die Spulen (5) haltenden, langgestreckten
Träger (4) jeweils eine Kodiereinrichtung (8) an jedem Ende des Trägers (4) angeordnet
ist, wobei die Kodiereinrichtung eines Trägers (4) aus unterschiedlichen Richtungen
erkennbar ist.