[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Pyrolysev erfahren zum Entgasen von Entsorgungsgut
aller Art sowie auf Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die bisher praktizierten oder erprobten Müllentsorgungsmethoden sind unzureichend
und wenig überzeugend hinsichtlich der sich ergebenden Umweltprobleme. Das gilt sowohl
für die Zwischenlagerung als auch für den Transport von und zu den Entsorgungsanlagen
und in besonderem Maße für die Aufbereitung des Entsorgungsgutes. Unter dem Begriff
Entsorgungsgut werden üblicher Haus- und Industriemüll, Industriegüterwracks, aber
auch Sondermüll oder bereits abgelagertes Deponiegut verstanden.
[0003] Die klassische Entsorgungsform von Haus- und Industrieabfällen aller Art ist auch
heute noch das abschüttende Deponieren in meist großräumigen Deponieanlagen bei teilweise
sehr langen Transportwegen.
[0004] Eine bekannte Alternativlösung zur Deponieschüttung sind Müllverbrennungsanlagen.
Das Verbrennen von Abfällen bringt jedoch viele andere Nachteile mit sich. Die Verbrennung
erfolgt bisher bei sehr schlechtem Wirkungsgrad mit einem hohen Schadstoffanfall.
Erhebliche Investitions- und Betriebskosten sind für die einschlägigen Verbrennungsanlagen
erforderlich.
[0005] Mit der gleichfalls bekannten Entgasung von organischen Abfällen wurde versucht,
die Müllverbrennung wenigstens für einen Teil des anfallenden Entsorgungsgutes zu
vermeiden, um wirtschaftlich vertretbare Kleinanlagen betreiben zu können.
[0006] Es sind verschiedene Pyrolyseverfahren bekannt, die sich bezüglich der hierfür verwendeten
Öfen unterscheiden. Zum Einsatz kommen:
1. Schachtöfen, in die das Pyrolysegut von oben lose eingebracht wird und den Ofenschacht
in vertikaler Richtung durchläuft,
2. Drehrohröfen, bei denen durch Rotation des Rohrschachtes das schüttfähige Pyrolysegut
durchmischt und mit den heißen Rohrwänden ständig erneut in Kontakt gebracht wird,
und
3. Wirbelschichtöfen, bei denen ein in ständig verwirbelter Bewegung befindliches
Sandbett o.dgl. für einen innigen Wärmeübergang in das Pyrolysegut Sorge tragen soll.
[0007] Neben diesen drei wesentlichen Ofenarten ist in der WO 81/03629 eine Verfahrensweise
beschrieben, bei der feuchte Abfälle einer Pyrolyse unterzogen und dabei vor Durchlaufen
dieser Stufe durch Zusammenpressen entwässert werden. Hierbei wird der wesentliche
Anteil an Flüssigkeit auch organischer Bestandteile entfernt.
[0008] Der zu Blöcken verpreßte Abfall wird in einem Ofen von außen erwärmt und pyrolysiert
um ein Anbacken oder eine Erschwerung des Vorschubes zu vermeiden wird ein sich erweiternder
Kammerquerschnitt des Ofens verwendet, der eine Rundumberührung der Blöcke mit der
Wandung verhindert. Das pyrolysierte Gut wird anschließend in einem nachgeordneten
Schacht verbrannt und die dabei entstehenden heißen Abgase werden für die Erwärmung
der Blöcke in der Pyrolysestufe genutzt.
[0009] Weitere Entgasungsreaktoren sind beispielsweise aus der AT-PS 116 725 und der AT-PS
363 577 bekannt. Sie zeigen eine Vielzahl von noch nicht befriedigend gelösten Problemen.
So müssen zur Verbesserung des Wärmeübergangs die zu pyrolysierenden Abfälle vorzerkleinert
werden, was hohe Kosten, Lärmbelästigung und Staubanfall verursacht. Es ist weiter
erforderlich, daß mit den organischen Bestandteilen zum Pyrolysieren Atmosphärenluft
in großen Durchsatzmengen, gegebenenfalls mit zusätzlichem Sauerstoff, eingebracht
werden muß, was einen nur geringen Wirkungsgrad bedingt. Die Aufheizung der Abfälle
verläuft relativ langsam. Die Pyrolyseöfen mit wirtschaftlich vertretbarem Durchsatz
haben ein großes Volumen und befinden sich bei den erforderlichen Temperaturen von
über 450°C an der Grenze der mechanischen Belastbarkeit. Sie sind nur für den Betrieb
bei etwa Atmosphärendruck geeignet. Um den Austritt von gasförmigen Schadstoffen zu
verhindern, muß von den Entgasungsreaktoren absolute Gasdichtheit gefordert werden,
was aufwendige temperaturbelastete Schleusenkonstruktionen und Dichtungen erforderlich
macht.
[0010] Besonders problematisch war bisher auch die Weiterverarbeitung des im wesentlichen
staubförmig anfallenden Pyrolysekokses, da dessen Vergasung wegen seiner nicht vorhandenen
Durchströmungseigenschaften nicht oder nur nach verfahrenstechnisch aufwendiger Brikettierung
des Kohlenstaubes möglich ist. Eine thermische Nutzung der durch Kondensat belasteten
Gase der Niedertemperaturpyrolyse setzt eine Entstaubung bei entsprechend hohen Temperaturen
voraus, da sowohl der Drehrohrofen als auch die Wirbelschichtpyrolyse stark stauberzeugend
sind. Die Belastung der Pyrolysegase mit thermisch stabilen organischen Verbindungen,
wie Dioxinen, erfordert eine Hochtemperaturverbrennung mit definierten Gasverweilzeiten
im Reaktor. Die Nutzung der hoch mit Schadstoffen belasteten Kondensate als Rohstoff
für die Petro-Chemie ist nur in Ausnahmefällen möglich. In anderen Fällen ist insbesondere
auch das Pyrolysekondensat ein erhebliches Umweltproblem. Die Feststoffrückstände
der bekannten Pyrolyseverfahren sind nach den bestehenden Umweltbestimmungen schadstoffhaltiges
Deponiematerial. Ob der Kohlenstoffanteil dieser Rückstände hinreichend schadstoffbindende
Eigenschaften besitzt, ist zumindest hinsichtlich einer Langzeitresistenz gegen Eluierung
ungeklärt, so daß Pyrolysekoks aus der Abfallpyrolyse als Sondermüll mit entsprechenden
Deponierungsrisiken und -kosten zu betrachten ist.
[0011] Bei der umweltschonenden Aufbereitung von Industriegüterwracks, bei denen das Schrottgemisch
aus Eisenteilen sowie Teilen aus NE-Metallen und nichtmetallischen organischen und
anorganischen Komponenten unterschiedlichster chemischer sowie physikalischer Zusammensetzung
besteht, ist insbesondere die Automobilindustrie im Verbund mit der Kunststoffindustrie
und der Schrottindustrie aufgefordert, neue Wege im Hinblick auf eine recyclinggerechte
Gestaltung von Kraftfahrzeugen sowie die Entwicklung von Recyclingverfahren und Technologien
für die heute noch nicht vertwertbaren Werkstoffe zu erforschen. Erheblich gestiegene
Deponiekosten und verschärfte Bedingungen für die Entsorgung industrieller Abfallgüter
in deponiefähiger Form zwingen, den nicht recyclingfähigen Anteil bei der Aufbereitung
von Konsumwracks so gering wie nur irgend möglich zu halten.
[0012] Das Betreiben großer Schrottpressen auf dem hier interessierenden Anwendungsfeld
ist seit geraumer Zeit durch die sogenannte Shredder-Technik ersetzt worden. Ausgediente,
für die Verschrottung geeignete Verbrauchs- und Industriegüter mit hohem Metallanteil
werden einer rein maschinellen Materialtrennung unterworfen. Die aufzubereitenden
Wracks werden in Teilen oder in ihrer Ganzheit in die Zerkleinerungsanlage gegeben,
in der ein kleinstückiges Gemisch aus der Vielzahl der Komponenten des Ausgangsmaterials
erzeugt wird, das nachfolgend vorzugsweise mittels physikalischer Methoden getrennt
wird.
[0013] Bei einem bekannten Verfahren (EP 0 012091) wird zerkleinerter Abfall einer Wärmebehandlung
in einem geschlossenen Raum unterworfen, indem unter Zufuhr eines sauerstoffhaltigen
Verbrennungsgases eine teilweise Verbrennung einiger Bestandteile erfolgt, während
andere Bestandteile einer Pyrolysereaktion unterworfen sind. Erst in einer zweiten
Verbrennungsstufe wird durch Zugabe reinen Sauerstoffs und damit Erhöhung der Temperatur
auf 1.300 bis 1.600 °C die Verbrennung abgeschlossen.
[0014] In diesem Zusammenhang soll noch auf eine Vorrichtung zum selektiven Abtrennen nichtferromagnetischer
Metalle aus einem Gemenge zerkleinerten metallischen Schrotts, wie er in Shredder-Anlagen
anfällt, hingewiesen werden (DE-AS 28 55 239). bei der über unterschiedliche Wärmebäder
mit unterschiedlichen, entsprechend den Schmelzpunkten der NE-Metalle, wie Blei, Zink
und Aluminium, mehrere zugeordnete Austragseinrichtungen vorgesehen sind.
[0015] Nach der Entfernung zunächst der unterschiedlichen NE-Bestandteile erfolgt anschließend
diejenige der ferromagnetischen Bestandteile durch Aussortieren auf magnetischem Wege.
Die großen Schwierigkeiten bei der Rückgewinnung von Altmetallen, die aus Gemengen
bestehen, mit beispielsweise Kupfer-, Zink- und Bleianteilen, im Hinblick auf eine
ausreichende Schaffung der erforderlichen Reinheitsgrade und damit einer wirtschaftlichen
Wiedernutzung sind in dieser Druckschrift besonders deutlich angesprochen.
[0016] Ein Verfahren zum pyrolytischen Abbau von Industrie- und Haushaltsmüll oder dergleichen
Abfallstoffen, bei dem die Abfallstoffe in einem Reaktionsgefäß durch direkten Kontakt
mit einem schmelzflüssigen Wärmeträger zersetzt werden, ist aus der DE-AS 23 04 369
bekannt. Die zweckmäßig vorgewärmten Abfallstoffe werden hierfür kontinuierlich in
den schmelzflüssigen Wärmeträger eingetaucht und die dabei entstehenden Zersetzungsprodukte
durch Umwälzen der Schmelze zu deren Oberfläche gefördert und von dort abgeführt.
Der Wärmeträger ist eine geschmolzene anorganische Substanz und kann insofern aus
einem oder mehreren Metallen bestehen, alternativ aber auch aus einer glasähnlichen
Schmelze, die durch Wärmezufuhr schmelzflüssig gehalten wird.
[0017] Mit dieser Verfahrensweise soll es ermöglicht werden, große Mengen von heterogen
zusammengefaßten Abfallstoffen ohne eine aufwendige Vorklassierung in kontinuierlichem
Arbeitsfluß pyrolytisch unter Luftabschluß abzubauen und in unschädliche oder nützliche
Produkte umzuformen.
[0018] Das direkte Inkontaktbringen solcher lediglich vorgetrockneter Abfallmischungen mit
einem schmelzflüssigen Wärmeträger, in den das Zuführungsrohr für die Abfallstoffe
eintaucht, ist in der Praxis nicht möglich, da die verbleibende Abfallrestfeuchte
zu einer explosionsartigen Gasbildung am Austrittsende des Zuführungsrohrs führen
muß. Darüber hinaus würde sich der in die Schmelze eintauchende Rohrstutzen relativ
schnell verbrauchen.
[0019] Die Durchführung der Pyrolyse innerhalb des schmelzflüssigen Bades bewirkt, daß sich
die Pyrolyseprodukte letztlich auf der Oberfläche der Schmelze ansammeln und daß sie
in ihrer Gesamtheit von hier entfernt werden müssen. Es kann bei dieser Verfahrensweise
nicht ausgeschlossen werden, daß noch hochgiftige Schadstoffanteile aus der Badflüssigkeit
austreten. Die Nachschaltung elektrostatischer Filter sowie von Auswaschanlagen und
Kühlfallen zur Beseitigung der noch vorhandenen Schadstoffe bleibt daher auch bei
dem Verfahren nach der DE-AS 23 04 369 zwingend.
[0020] Schließlich soll noch ein Verfahren zur weitgehend wasserfreien Überführung von Abfallstoffen
in Glasform Erwähnung finden (DE-OS 38 41 889), bei dem Müllverbrennungsasche zusammen
mit Zuschlagstoffen in eine Glasschmelze eingebracht wird, die entstehenden Abgase
abgekühlt und deren Kondensate in die Glasschmelze rückgeführt werden. Die von Dioxinen
und/oder Furanen freien Abgase können nach einer Gasreinigung umweltfreundlich abgegeben
werden, was gleichermaßen für die im Glasbad mineralisierten Feststoffe, also die
Verbrennungsasche, gilt.
[0021] Das wesentliche Problem bei jeder Abgasreinigungsanlage ist in dem Verbleib der Reststoffe
zu suchen. Diese liegen als Reaktionsprodukte in Form von trockenen Kristallisaten,
gelösten Salzen und/oder in hohem Maße schadstoffbeladenen Stäuben vor. Die Entsorgung
dieser Reststoffe, die in erheblicher Menge anfallen, ist problematisch und erfordert
stetig wachsenden Sonderdeponieraum.
[0022] Das Lagern und Transportieren von nicht aufbereiteten Entsorgungsgütern, wie Industrie-
und Hausmüll, erfolgt bei verhältnismäßig geringer Schüttdichte, wobei sich deren
physikalische und chemische Instabilität, sowie bei biologisch zersetzbarem Müll die
Geruchs- und Gasentwicklung, besonders nachteilig auswirken. Erschwerend ist, daß
viele Entsorgungsgüter schadstoffhaltige Flüssigkeiten enthalten, die sie wenigstens
teilweise beim Transportieren oder der Lagerung verlieren. Niederschlagbedingte Auswaschungen
sind bei unsachgemäßer Lagerung kaum zu vermeiden. Die geringe Schüttdichte des Entsorgungsgutes
führt zu großen Lager- und Transportvolumina. Ist eine Zwischenlagerung des Entsorgungsgutes
angestrebt - beispielsweise weil das Entsorgungsgut für Recycling und/oder thermische
Verwertung aufbereitet werden soll -, so werden durch staatliche Verordnungen auswaschungssichere
Deponieeinrichtungen erheblichen Bauvolumens oder besonders ausgestattete unterirdische
Lagerstätten vorgeschrieben. Allein daraus resultieren hohe zusätzliche Investitionskosten.
Auch der Transport solcher Entsorgungsüter verursacht nicht zuletzt wegen deren geringer
Schüttdichte erhebliche Kosten.
[0023] Bei chemisch instabilem Entsorgungsgut kann neben starker Geruchsbildung giftige
oder gefährliche Gasbildung auftreten, so daß besonders für Lagerbunker ohne zusätzliche
Gasentsorgung Explosionsgefahr besteht. Permanente Entlüftung, mehrfacher Luftwechsel
pro Stunde sowie zusätzliche Filter- und Sicherheitsanlagen bilden Kostenfaktoren
auch bei der Zwischenlagerung des Entsorgungsgutes.
[0024] Für den Transport mancher Entsorgungsgüter, beispielsweise Hausmüll, ist es bekannt,
mit in das Fahrzeug Integrierten Pressen schwach vorkomprimiert zu transportieren.
Eine anschließende thermische Verwertung des Entsorgungsgutes wird durch dessen geringes
Schüttgewicht und die daraus resultierenden großen Volumina technisch erschwert.
[0025] Von der Gesamtheit dieses Stands der Technik ausgehend, insbesondere von der WO A-81/03629,
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Pyrolyse, insbesondere
die Wärmeübertragung, zu verbessern und eine entsprechende Vorrichtung anzugeben.
[0026] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0027] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen dieser Aufgabenlösung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0028] Dadurch, daß das Entsorgungsgut zunächst unter Beibehaltung seiner Misch- und Verbundstruktur,
also ohne die Anwendung kostenintensiver Sortierverfahren und -anlagen oder des bekannten
Stands der Technik zu Paketen näherungsweise gleicher Geometrie vorkompaktiert wird,
kann das Entsorgungsgut ohne Schwierigkeiten mit einer Stopfvorrichtung o.dgl. in
einen beispielsweise etwa rohrförmigen Behälter hineinverdichtet werden, was sowohl
seinen nachfolgenden Transport, eine gegebenenfalls erforderliche Zwischenlagerung
als auch das Pyrolyseverfahren unkompliziert und störunanfällig gestaltet. Die Vorkompaktierung
in eine geeignete geometrische Form, die erfindungsgemäß einem geeigneten Behältnis
angepaßt ist, verhindert, daß beim nachfolgenden Nachverdichten sperrige Bestandteile
des Entsorgungsgutes den Nachverdichtungsvorgang behindern. Im verdichteten Zustand
weist das Entsorgungsgut nur noch ca. 1/3 bis ca. 1/20 seines ursprünglichen Volumens
auf, was ein entsprechend reduziertes Lager- und Transportvolumen ergibt, unabhängig
von einer nachgeschalteten thermischen Entgasung bzw. Pyrolyse des Entsorgungsgutes.
[0029] Vorteilhafte Bedingungen für die thermische Verwertung der pyrolysierten Entsorgungsgüter
bestehen dadurch, daß alle Entgasungsprodukte direkt und ohne Zwischenabkühlung einer
Hochtemperaturbehandlung unterzogen werden können. Der entstehende verdichtete Koks,
zusammen mit den mineralischen oder metallischen Komponenten, läßt sich leicht ausbringen
und der Hochtemperaturbehandlung zuführen. Bei der Vergasung des Restkohlenstoffs
entsteht durch Spaltung eines Teils des mitgeführten Wasserdampfs Spaltgas (CO, H2).
Die Entgasungsprodukte werden in niedermolekulare Bestandteile gespalten. Die Reaktionstemperatur
wird durch exotherme Reaktion des in verdichteter Form vorliegenden Kokses mit Sauerstoff
aufrechterhalten. Das so freigesetzte Kohlendioxid setzt sich nach dem Boudouardschen
Gleichgewicht mit Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid um. Im Hochtemperaturreaktor wird eine
optimale Umsetzung und Nutzung aller Produkte sichergestellt.
[0030] Die mit der Kohlenstoffvergasung und Spaltgasbildung verbundenen hohen Temperaturen
führen zu einem direkt nutzbaren energiereichen Prozeßgas, ohne daß kondensierbare
organische Bestandteile bei stark verringertem Wasseranteil anfallen. Durch den bei
der Druckpyrolyse gebildeten dichten Koks und die prozeßbedingten geringen Strömungsgeschwindigkeiten
werden anfallende Staubanteile im Prozeßgas auf ein Minimum reduziert.
[0031] Die schmelzfähigen metallischen und mineralischen Bestandteile der Reaktionsprodukte
bilden bei der Hochtemperaturbehandlung in einem Einschmelzvergaser eine Metall- bzw.
Schlackenschmelze mit teilweise sehr unterschiedlichen Dichten, so daß Stoffkomponenten
einfach voneinander getrennt und einer effizienten Verwertung zugeführt werden können.
[0032] Die Kohlenstoffvergasung und Spaltgasbildung, gekoppelt mit einem Ausschmelzen verwertbarer
Wertstoffe, lassen sich in vorteilhafter Weise auch in einem Schachtofen an sich bekannter
Bauart durchführen, wobei dem den verdichteten Prozeßkoks enthaltenden Schacht in
bekannter Weise Sauerstoff zugeführt wird. Dabei lassen sich in den festen Pyrolyserückständen
Temperaturen von mehr als 1.500 °C problemlos erzeugen, bei denen sowohl Stähle und
andere Metalle als auch Gläser ausschmelzen. Das Ausbringen dieser Wertstoffe kann
im fraktionierten Abstich oder im Überlauf erfolgen. Die Anwendung von Sauerstoff
statt Luft ist von erheblichem Vorteil zur Erzielung hoher Temperaturen, geringer
Gasgeschwindigkeiten und -volumina sowie zur Vermeidung der Bildung von Stickstoff-Sauerstoffverbindungen.
[0033] Das Entweichen der durch thermische Spaltung gebildeten flüchtigen Verbindungen aus
den dicht gefüllten Behältnissen wird begünstigt, wenn stirnseitig offene und perforierte
Metallrohre o.dgl. verwendet werden. Bei entsprechender Dimensionierung ergeben sich
bezüglich des Gasaustrittes, der Fertigungskosten und der anwendbaren Entgasungstemperaturen
optimale Bedingungen.
[0034] Das Entsorgungsgut kann für den Transport und die Zwischenlagerung auch in thermisch
zersetzbare, aus mechanisch festem Material bestehende Behältnisse vorverdichtet eingebracht
und später in die thermisch stabilen Entgasungsrohre, die der Pyrolyse unterworfen
werden, nachverdichtet eingebracht werden.
[0035] Die Verdichtung von Hausmüll o.dgl. kann entscheidend verbessert werden, wenn während
der Vorkompaktierung das Entsorgungsgut mit einem sterilisierenden Heißgas, vorzugsweise
Heißdampf, beaufschlagt wird. Hierdurch erhöhen sich die Möglichkeit seiner Plastifizierung
und die chemische Stabilität des Entsorgungsgutes sowie die Lagerbeständigkeit ohne
Geruchsbelästigung und Gasbildung.
[0036] Wegen der gewünschten hohen Wärmeleitfähigkeit zu dem und innerhalb des Entsorgungsgutes
für die Pyrolyse, aber auch aus Gründen des Lager-, Transport- und optimalen Entsorgungsvolumens
für die Entgasung ist es zweckmäßig, die Behälter so zu füllen, daß die Fülldichte
bei Hausmüll näherungswese 1 kg/dm
3 beträgt. Als Stopfvorrichtung für das verdichtende Füllen der Behältnisse kann ein
periodisch arbeitender Hammer verwendet werden, der mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch
angetrieben wird.
[0037] Werden die verdichtend gefüllten Behältnisse längere Zeit zwischengelagert, ehe sie
einer thermischen Verwertung zugeführt werden, so ist es vorteilhaft, wenn die Stirnflächen
des mit nachverdichtetem Entsorgungsgut gefüllten rohrförmigen Behälters mit thermisch
zersetzbaren Folien oder Beschichtungen abgedeckt werden. Auf diese Weise sind zum
einen direkte Schadstoffabgaben an die Umwelt ausgeschlossen, zum anderen werden auch
Geruchsbelästigungen vermieden. Die thermisch zersetzbare Abdeckung kann bei der nachgeschalteten
Pyrolyse thermisch genutzt werden. Neben Kunststoff-Folien eignen sich hierfür beispielsweise
bituminöse Anstriche, die kostengünstig und einfach aufgebracht werden können. Ansonsten
verhalten sich die Behältnisse bei Anwendung der erfindungsgemäßen Druckpyrolyse praktisch
selbstreinigend. Ihre Verwendung optimiert nicht nur die Bedingungen für die Pyrolyse
selbst, sondern reduziert bei ihrer Verwendung als Transportbehälter das Transportvolumen
um ca. 80 %. Der im Ergebnis der Pyrolyse anfallende verdichtete Pyrolysekoks besitzt
ausgezeichnete Durchströmungseigenschaften, so daß er für eine nachfolgende Kohlevergasung
besonders geeignet ist.
[0038] Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird erstmalig bei der Müllpyrolyse ein
Teil der natürlichen Feuchte des Mülls durch die beschriebene Kohlenwassergasreaktion
zu brennbarem Gas umgewandelt.
[0039] Beim erfindungsgemäßen Pyrolyseverfahrens wird das Pyrolysegut unter Verdichtung
in eine Pyrolysekammer eingebracht, die aus einem einzigen Pyrolyserohr oder einem
kanalartigen Pyrolyseofen besteht und unter Beibehaltung des verdichteten Zustandes
über den Kammerquerschnitt durch däs erhitzte Rohr bzw. den Kanal hindurchgedrückt
wobei die Wärmezufuhr zum Pyrolysegut durch die mit diesem in Druckkontakt stehenden
Wandungen erfolgt und wobei die sich bildenden gasförmigen Pyrolyseprodukte bei erhöhtem
Druck abgeführt werden.
[0040] Die Zwangsförderung des verdichteten Pyrolysegutes gewahrleistet einen ständigen
Druckontakt zwischen dem Pyrolysegut und der beheizten Kammerwandung, so daß die Wärmeübertragung
von den Kammerwänden auf das Pyrolysegut optimiert wird.
[0041] Zusätzlich wird der Volumenverlust in der Pyrolysekammer durch Entgasung (Pyrolysegas/Wasserdampf)
und/oder Austrag fester Bestandteile durch Nachfüllen und Nachverdichten mit Pyrolysegut
ausgeglichen.
[0042] Der höhere Druck in der Pyrolysekammer garantiert eine bessere Zwangsdurchströmung
des Pyrolysegutes und des Pyrolysekokses durch die gasförmigen Pyrolysebestandteile,
was zu einer besseren Erwärmung und zusätzlich zu einer kürzeren Entgasungszeitführt,
so daß eine hohe Leistung derAnlage gewährleistet ist.
[0043] Verdichtung, Zwangsförderung und Nachverdichtung des Pyrolysegutes erfolgen in einer
vorteilhaften Verfahrensweiterbildung intermittierend.
[0044] Die Einbringung des Pyrolysegutes und die Ausbringung der festen Reststoffe können
in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß die rohrförmig oder kanalartig ausgebildete
Pyrolysekammer an ihrer Ein- und Austrittsseite gegebenenfalls regelbare Querschnittsverengungen
aufweist so daß sich auch an der Austrittsseite Pfropfen bilden. Durch die fortlaufende
Zuführung und Verdichtung von Pyrolysegut wird der selbstdichtende Pfropfen ständig
erneuert.
[0045] Bei der Verwendung einer derartigen erfindungsgemäßen langgestreckten Pyrolysekammer,
in die das Entsorgungsgut unter Beibehaltung eines verdichteten Zustandes eingebracht
wird, wobei sie im Durchlauf arbeitet, ergibt sich eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit
für und in das kompaktierte Entsorgungsgut wegen des gegebenen luftporenfreien Druckkontaktes
mit der Wandung der Kammer. Als vorteilhaftes Längen/Durchmesserverhältnis hat sich
die Verwendung von Pyrolysekammern, deren Länge zum Durchmesser größer als 10:1 ist,
herausgestellt.
[0046] Eine schubweise, d.h. intermittierend erfolgende Zwangsförderung des Pyrolysegutes
bzw. des nachverdichteten festen Reststoffes hat darüber hinaus den Vorteil, daß im
Zusammenwirken mit dem Druckkontakt des Pyrolysegutes zu den Kammerwänden Verkrustungen
und Anbackungen von Pyrolyserückständen an den Kammerwänden durch ständige Reibung
des nachrückenden Pyrolysegutes entfernt werden. Die Pyrolysekammer ist bei derartiger
Ausführung selbstreinigend. Sie enthält auch keinerlei bewegliche Bauelemente, die
bei längerfristigem Betrieb zu Störungen führen und vor allem bezüglich der Abdichtung
und Schmierung Schwierigkeiten bereiten können.
[0047] Die festen Pyrolyserückstände werden vorteilhaft im heißem Zustand (ca. 400 °C) in
einen Schmelzzyklon (Nachverbrennungskammer) ausgebracht und dort unter Sauerstoffzufuhr
verbrannt bzw. zu Schlacke aufgeschmolzen.
[0048] Der gesamte Energieinhalt des heißen Pyrolysekokses kann so direkt genutzt werden.
[0049] Bei Einsatz reinen Sauerstoffs oder wenigstens sauerstoffangereicherter Luft muß
der hohe Stickstoffanteil der Luft nicht miterwärmt werden, so daß sich das Abgasvolumen
erheblich reduziert und die Abgasreinigung technisch gut zu kontrollieren und kostengünstiger
zu gestalten ist.
[0050] Der bei der Niedertemperaturpyrolyse anfallende hohe Kohlenstoffgehalt des Reststoffes
besitzt gute schadstoffbindende Eigenschaften. Das kann noch dadurch unterstützt werden,
daß dem Pyrolysegut vor der Verdichtung schadstoffbindende Zusätze beigegeben werden.
[0051] Ein weiterer besonderer Vorteil ergibt sich dadurch, daß der Austritt der gasförmigen
Pyrolyseprodukte aus der Pyrolysekammer am Ende der Förderstrecke erfolgt. In diesem
Falle durchströmen die heißen gasförmigen Pyrolyseprodukte zum einen das Pyrolysegut
in voller Länge, zum anderen wird die Pyrolysekammer hierdurch erst unmittelbar vor
der Ausbringung drucklos, was die Abdichtung der Pyrolysekammer an der Austrittsseite
vereinfacht. Gemäß der sich einstellenden Strömung der gasförmigen Pyrolyseprodukte
und des dadurch bedingten Druckabfalls längs der Pyrolysekammer herrschen die höchsten
Drücke an der Einbringungsseite und sorgen hier sowohl für schnelle Durchwärmung als
auch für schnelle Entgasung.
[0052] Optimaler Wärmeübergang durch Druckkontakt, optimierte Wärmeleitfähigkeit durch Minderung
des Porenvolumens und zusätzliche Volumenbeheizung durch die gasförmigen Pyrolyseprodukte
selbst sind Vorteile des erfindungsgemäßen Pyrolyseverfahrens bezüglich der Erwärmung
des Pyrolysegutes gegenüber dem bisherigen Stand der Technik. Durch die Pyrolyse selbst
wird die Wärmeleitfähigkeit des Pyrolysegutes ständig verbessert, vor allem in den
Kontaktzonen der Wände, so daß die hier schon bevorzugt pyrolysierten Bereiche die
Wärme auch durch gute Wärmleitung an die Innenbereiche, die noch nicht so weit pyrolysiert
sind, weitergeben. Ein zusätzlicher Effekt ist dadurch gegeben, daß die kohlenstoffreichen
Reststoffe im verdichteten bzw. nachverdichteten Zustand sehr viel bessere Wärmeleitung
besitzen als das ursprüngliche Pyrolysegut. Erfindungsgemäßer Verdichtungszustand
von Pyrolysegut und Reststoffen sowie der ständige Druckkontakt des Pyrolysegutes
mit den Kammerwänden minimieren nicht nur die notwendigen Abmessungen der Pyrolysekammer,
sie verkürzen auch die notwendige Pyrolysezeit erheblich.
[0053] Bei der Aufbereitung von Industriegüterwracks, wie beispielsweise Personenkraftwagen,
Kühlschränken, Waschmaschinen u.dgl., entstehen durch ein großvolumiges Portionieren
des Schrottgutes, durch Zerteilen und/oder Stauchen unter Beibehaltung seiner Misch-
und Verbundstruktur gut handhabungsfähige Schrottpakete bei minimalem Aufbereitungsaufwand.
Insbesondere durch Stauchen der Industriegüterwracks ist es möglich, Schrottpakete
nährungsweise einheitlicher Außenabmessung zu erhalten, was ihre Handhabung in der
Pyrolysekammer erleichtert. Die Portionierung des Schrottes wird dabei zweckmäßigerweise
so vorgenommen, daß hinreichende Entgasungsvolumina bestehen bleiben. Die großvolumige
Portionierung erleichtert zudem das Beschicken der Pyrolysekammer mit Hilfe intermittierend
arbeitender Ein- und Ausbringungseinrichtungen des Schrottgutes.
[0054] Insbesondere bei der Anwendung des Verfahrens auf zu verschrottende Fahrzeuge kann
es zweckmäßig sein, das großvolumige Portionieren des Schrottes durch strukturloses
Zerteilen in relativ große Wrackabschnitte vorzunehmen. Auf diese Weise läßt sich
die Größe der Pyrolyseportionen begrenzen. Das Zerteilen kann sowohl mit Hilfe von
Reißgreifern erfolgen als auch durch andere Schneid- oder Trennverfahren. Ein Nachstauchen
der so gewonnenen Wrackabschnitte auf vorgegebene Abmessungen kann zur Vereinfachung
der Handhabung zweckmäßig sein.
[0055] Die Nachverbrennung der Pyrolysegase kann beim erfindungsgemäßen Verfahren in einem
gesonderten Teil der Pyrolysekammer erfolgen, was den Vorteil hat, daß ein Teil der
Verbrennungswärme direkt zum Aufrechterhalten der Pyrolyse genutzt werden kann. Häufig
wird es jedoch zweckmäßig sein, die schadstoffarme Nachverbrennung in einer gesonderten
Nachverbrennungskammer zu vollziehen. In diesem Falle lassen sich die Verbrennungsbedingungen
definierter kontrollieren, wodurch hohe Schadstoffreiheit der Abgase gewährleistet
werden kann.
[0056] Eine Handhabungserleichterung - und damit eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens
- kann darin bestehen, daß der Mischschrott in Sammelcontainern zusammengefaßt die
Pyrolysekammer durchläuft. Besonders dann, wenn unterschiedliche Konsumgüterwracks
verwendet werden, deren Außenabmessungen sehr unterschiedlich sind, ist ein derartiges
Vorgehen zweckmäßig.
[0057] Die Temperatur der Pyrolysekammer wird zweckmäßigerweise so geregelt, daß bei vollständiger
Entgasung und zumindest teilweiser Vergasung der pyrolysefähigen Bestandteile des
Schrottes die Schmelztemperatur der Schlackerückstände nicht erreicht wird. Diese
Vorgehensweise hat Vorteile: Die Pyrolyserückstände schmelzen nicht auf die metallischen
Bestandteile des Schrottes auf und können leicht separiert werden, und die noch nicht
mineralisierten (aufgeschmolzenen) Pyrolyserückstände enthalten noch in poriger Form,
d.h. mit großer aktiver Oberfläche, absorptionsfähigen Kohlenstoff zur Schadstoffbindung.
[0058] Mischschrott enthält in der Regel nur begrenzte Anteile an pyrolysierbarem Material.
Beispielsweise belaufen sich die nichtmetallischen Anteile eines Fahrzeugs üblicher
Bauart auf weniger als 30 %. Sowohl aus Gründen der Entsorgung einer Region als auch
aus energetischen Gründen kann es daher zweckmäßig sein, dem Mischschrott Abfall mit
höherem Brennwert zuzumischen. Dies kann in einfacher Form dadurch geschehen, daß
die Konsumwracks selbst als "Container" benutzt werden, indem ihre verbleibenden Hohlräume
teilweise mit diesem Abfall gefüllt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
den Zusatzabfall zusammen mit den portionierten Wracks zunächst in die genannten Behälter
hineinzuverdichten und nachfolgend in die Pyrolysekammer zu schicken. Eine weitere
Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfahren fortzuentwickeln, besteht darin, daß einer
Nachverbrennung mehrere Pyrolysekammern zugeordnet sind. Insbesondere dann, wenn gesonderte
Nachverbrennungskammern vorgesehen sind, bringt diese Möglichkeit Vorteile, wenn die
Beschickung der Pyrolysekammern derart zeitversetzt erfolgt, daß die Summe der Gasentwicklungen
näherungsweise konstant gehalten werden kann.
[0059] Sowohl bei der Aufbereitung von Haus- und Industriemüll als auch von Industriegüterwracks
o.dgl. Entsorgungsgut enthalten die anfallenden Pyrolyseprodukte in aller Regel Schadstoffe,
die nicht an die Umwelt abgegeben werden dürfen.
[0060] Erfindungsgemäß werden daher bei einer bevorzugten Ausführungsform die bei der Pyrolyse
anfallenden, die Schadstoffe enthaltenden, festen, flüssigen und/oder gasförmigen
Verfahrensprodukte in ein oder durch mehrere Schmelzbäder, die auf unterschiedlichen
Temperaturwerten gehalten werden und/oder unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen,
hindurchgeleitet. Dadurch, daß die schadstoffhaltigen Pyrolyseprodukte durch Schmelzbäder
geleitet werden, deren Temperaturwerte im Bereich von 1.500 °C bis 2.000 °C liegen
können, ist es möglich, sowohl die Zersetzungstemperaturen organischer Schadstoffe
als auch beispielsweise die Kondensationstemperatur anorganischer Schadstoffe in einzelnen
Bädern optimal einzustellen und in engen Grenzen konstant zu halten. Je nach Anwendungsfall
kann ein Schmelzbehälter genügen.
[0061] In den Hochtemperaturschmelzbädern werden zunächst die organischen Schadstoffe vollständig
zersetzt. Besonders vorteilhaft wirkt sich aus, daß das Durchströmen wenigstens eines
Schmelzbades mit weitaus geringeren Geschwindigkeiten verbunden ist als die Verbrennung
der Verunreinigungen in einem Gasbrenner nach dem Stand der Technik. In der Hochtemperaturflüssigkeit
werden die Kontaktzeiten zwischen schadstoffhaltigen Gas- bzw. Flüssigkeits- und/oder
Feststoff-Kontaminationen derart begünstigt, daß längere Abwege entfallen können.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einem Vorrichtungsaufbau arbeiten, der wesentlich
einfacher und kompakter ausgebildet ist als die bekannten vergleichbaren Anlagen.
Das Durchleiten der schadstoffbelasteten gasförmigen Pyrolyseprodukte durch ein Hochtemperaturschmelzbad
erfordert, wie bei herkömmlichen Filteranlagen auch, ein gewisses Druckgefälle, das
sowohl dadurch erzeugt werden kann, daß die durchzuleitenden schadstoffhaltigen Materialien
vorkomprimiert und unter Überdruck dem Hochtemperaturschmelzbad zugeführt werden,
als auch dadurch, daß das Schmeizbad mit Unterdruck beaufschlagt wird.
[0062] Die Schmelzbäder können aus einem oder verschiedenen, bei den in Frage kommenden
hohen Temperaturen, schmelzenden Werkstoffen bestehen. Die Werkstoffauswahl der Bäder
richtet sich neben dem jeweils gewünschten Temperaturbereich nach der für das betreffende
Bad angestrebten Schadstoffkonvertierung. Metallische Bäder sind für die Konvertierung
bestimmter Schadstoffkombinationen günstig. Schmelzbäder aus Glas können bezüglich
ihrer Viskosität an einen großen Temperaturbereich so angepaßt werden, daß ein problemloses
Durchleiten und Zerteilen des schadstoffhaltigen Materials ermöglicht wird. Darüber
hinaus besitzt Glas auch hervorragende Einbindungseigenschaften für feste anorganische
Schadstoffe. Beispielsweise sind Blei und Arsen sogenannte Netzwerkbildner in den
vorhandenen Glasstrukturen, die in entsprechend formulierte Gläser problemlos und
auslaugungsfest bei hoher Aufnahmekapazität eingebaut werden. Ein weiterer Vorteil
der Verwendung von Gläsern als Hochtemperaturschmelzbad ist darin zu sehen, daß beliebig
unsortiertes, anderweitig nur schwer zu nutzendes Altglas verwendet werden kann.
[0063] Wird das erfindungsgemäße Verfahren auf die Nachreinigung von Abgabeprodukten der
Müllpyrolyse angewendet, so kann der nicht zu vermeidende Altglas-Anteil des Hausmülls
direkt genutzt werden. Bei Glasschmelzen, deren Temperaturen oberhalb 1.200 °C liegen,
ist sichergestellt, daß alle organischen Schadstoffe, die in Abgasen enthalten sein
könnten, vollständig zersetzt werden, insbesondere auch Dioxine bzw. Furane.
[0064] Ergänzend zu den vorstehend angeführten Metall- und Glasschmelzbädern bieten aus
geschmolzenen Salzen bestehende Bäder den Vorteil, daß Schadstoffkomponenten, wie
Chlor, Fluor und Schwefel o.dgl., hier neutralisiert und in umweltneutrale Verbindungen
überführt werden. Je nach Art der Schadstoffmenge und Schadstoffzusammensetzung der
Pyrolyseprodukte ist es zweckmäßig, mehrere Schmelzbäder hintereinander zu schalten,
wobei sie nach der Temperatur so gestaffelt sein können, daß die Temperatur des jeweils
vorhergehenden Bades stets größer als die des im Verfahrensablauf folgenden Bades
ist. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise bewirkt, daß die Wärmeabgabe der Pyrolyseprodukte
jeweils das im Verfahrensablauf nachfolgende Bad beheizt, so daß auf Fremdheizung
weitgehend verzichtet werden kann. Die Hochtemperaturbäder können bei einer derartigen
kaskadenförmigen Badanordnung zusätzlich durch Verbrennung des anfallenden Pyrolysekokses
unter Sauerstoffzufuhr aufgeheizt werden. In den Bädern der genannten Kaskade, die
niedrigere Temperaturwerte aufweisen, können Schadstoffe, die bei Temperaturen, bei
denen organische Stoffe zersetzt werden, flüchtig bleiben, kondensiert und chemisch
so eingebunden werden, daß sie in unlöslicher Form ausgebracht werden können.
[0065] Die derzeitig zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Zersetzung
organischer Schadstoffe und die Einbindung anorganischer Schadstoffe in Form einer
Mineralisierung in Kombination mit einer zusätzlichen Schadstoffkondensation zeigen,
daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schadstoffreiheit der so behandelten Gase
garantiert ist. Eine messende Überwachung der von Schadstoff befreiten Gase kann entweder
entfallen oder auf ein Minimum reduziert werden, beispielsweise auf die Überwachung
eines Leitelements oder einer Leitverbindung.
[0066] Die gasdichte Anordnung eines Hochtemperaturbades bzw. einer Schmelzbadkaskade unmittelbar
an der Austragsöffnung des Pyrolysereaktors macht störanfällige Schleusen überflüssig.
[0067] Die Unterschiede im spezifischen Gewicht zwischen Gläsern und Metallen sowie Salzschmelzen
erlauben in Schmeizbädern entsprechender Temperatur das fraktionierte Ausbringen von
in den Pyrolyserückständen mitgeführten recyclingfähigen Werkstoffen in einfacher
und hygienisch einwandfreier Weise.
[0068] Geht die bisher praktizierte Pyrolysetechnik davon aus, die Durchwärmung des Abfalls
durch Auflockern zu verbessern und zu beschleunigen, was zu aufwendigen Aufbereitungsanlagen
und voluminösen Pyrolyseöfen führt, so beruht die erfindungsgemäße reaktive Kompaktierung
auf der Beobachtung, daß durch eine Verdichtung von losem Mischabfall die Wärmeleitfähigkeit
in dem zu pyrolysierenden Material so weit verbessert werden kann, daß die Pyrolyse
in diesem verdichteten Zustand problemlos wird. Es wird hier deshalb von einer Niedertemperatur-Druckpyrolyse
gesprochen. Die Inhaltsstoffe des Abfalls, die sich in den Schmelzbädern wiederfinden,
verbessern während der Pyrolyse zusätzlich die Wärmeleitfähigkeit; Inertstoffe, beispielsweise
Glas, stören den Verfahrensablauf nicht.
[0069] Das reaktive Kompaktieren bietet somit alle Voraussetzungen, den Anforderungen gerecht
zu werden, die an ein modernes wirtschaftliches Entsorgen von Abfallprodukten zu stellen
sind, zumal auch für die Funktion kleinerer Anlagen keine prinzipiellen Einschränkungen
zu machen sind.
[0070] Drei beispielsweise Vorrichtungsaufbauten für das reaktive Kompaktieren, die Niedertemperatur-Druckpyrolyse,
die durch die Vorverdichtung gegebenen erfindungsgemäßen Transport- und Zwischenlagermöglichkeiten
sowie die Hochtemperaturbehandlung werden anhand der Zeichnungsdarstellungen näher
erläutert, wobei diese nur schematisierte Ausführungsformen in stark vereinfachter
Form darstellen sollen. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem einzigen Pyrolyserohr mit zugeordnetem Einschmelzvergaser;
Figur 2 eine noch weitere, besonders vorteilhafte Ausführung einer Durchlauf-Pyrolysekammer
mit nachgeschaltetem Einschmelzofen und
Figur 3 eine Draufsicht auf die Ausführungsform gemäß Fig. 2.
[0071] In Fig. 1 ist ein nachfolgend als Pyrolyserohr 1 bezeichnetes, beheizbares Rohr oberhalb
eines Schmelzbadbenälters 10 vertikal angeordnet und mit diesem gasdicht verbunden.
Das Rohr gibt eine Pyrolysekammervor. Der Materialtransport zwischen dem Rohr und
dem Schmelzbadbehälter 10 erfolgt unterstützt durch Schwerkraft Aufwendige, temperaturbelastete
und störanfällge Transporteinrichtungen entfallen. Eine Vorverdichtungseinrichtung
für das in die obere Öffnung des senkrecht stehenden Pyrolyserohres 1 einzufüllende
Pyrolysegut an der Beschickungsseite sollte in geeigneter Weise vorgesehen werden,
ist aus Gründen vereinfachter Darstellung jedoch nicht eingezeichnet. Eine Vorverdichtungseinrichtung
hat den Vorteil, auch sperriges Pyrolysegut ohne vorherige Aufbereitung dem Pyrolyserohr
1 zuführen zu können. Die Zuführung des Pyrolysegutes wird begünstigt durch eine trichterförmige
Erweiterung des Pyrolyserohres 1 im oberen Öffnungsbereich. Eine Stopfeinrichtung
2 bewegt sich periodisch in die trichterförmige Erweiterung hinein und verbringt das
vorverdichtete Pyrolysegut schubweise in und durch das Pyrolyserohr 1.
[0072] Die Stopfeinrichtung 2 ist ein pneumatisch-, hydraulisch- oder schwerkraftbetriebener
Hammer, wie er in vergleichbarer Ausbildung und Arbeitsweise beispielsweise zum Einrammen
von Spundwänden oder Gründungspfählen handelsüblich ist. Der Hammer wird mit Hilfe
von Führungsrollen oder anderen geeigneten Führungen zum Pyrolyserohr fluchtend so
geführt, daß er in vertikaler Richtung auf- und abbeweglich ist. Sein Stößel 2' besitzt
ein geformtes Kopfstück, mit dem das Pyrolysegut periodisch in das Pyrolyserohr 1
eingestopft bzw. eingeschlagen wird. Die ausschließlich kraftschlüssige Verbindung
zwischen Pyrolysegut und Hammer hat den wesentlichen Vorteil, daß keine unzulässig
hohen Kräfte im Beschickungsbereich auftreten können, die bei zwangsgeführter Stopfvorrichtung
sonst unvermeidlich sind. Besonders feste Bestandteile im Pyrolysegut, wie Metallteile
o.dgl., könnten sonst zu Überbelastungen der Stopfeinrichtung führen. Dies ist bei
der wie vorstehend beschriebenen Vorrichtung ausgeschlossen. Das Pyrolyserohr 1, welches
unsortiertes Pyrolysegut aufnimmt, das über seine gesamte Länge stoßweise durch dieses
hindurchbewegt wird, hat ein Längen-/Durchmesserverhältnis von größer als 1:10. Bei
Rohren dieser Geometrie läßt sich besonders vorteilhaft die Vorschubgeschwindigkeit
des Pyrolysegutes dem Verdichtungszustand des Pyrolysegutes im Pyrolyserohr 1 und
somit dem Andruck an die Wandungen des Pyrolyserohres anpassen. Das Pyrolysegut verläßt
vollständig pyrolysiert die Mündung des Pyrolyserohres 1 bei optiminiertem Mengendurchsatz.
[0073] Die Beheizung des Pyrolyserohres 1 erfolgt zweckmäßigerweise durch von außen wirkende
Gasbrenner 9, die innerhalb des Heizmantels 16 längs des Rohres verteilt angeordnet
sind. Die Außenbeheizung mit Gasbrennern hat den großen Vorteil, daß die entstehenden
Pyrolysegase hierfür direkt genutzt werden können. Das Zwischenschalten einer Regeleinrichtung
8 zwischen die Gasauslässe 6 aus dem Pyrolyserohr 1 und die Brenner 9 gestattet in
einfacher Weise die Prozeßregelung. Das Pyrolyserohr 1 wird auf Temperaturen zwischen
250 °C und 500 °C erwärmt, wobei der Beschickungsbereich des Pyrolyserohres von der
Beheizung ausgenommen ist. In diesem Bereich bildet sich beim Stopfen ein fester Verschlußpfropfen,
der den Gasaustritt aus der Mündung des Pyrolyserohres ins Freie sicher unterbindet
und der sich ständig selbst erneuert. Das ist ein wesentlicher Vorteil, da gasdichte
Beschickungsschleusen, die bei Pyrolyseeinrichtungen sich als störanfällig erwiesen
haben, vollständig überflüssig werden. Die Abgase der Gasbrenner 9 werden im Mantel
16 gesammelt und durch einen Auslaß 7 einem Abgaskamin zugeführt, gegebenenfalls über
eine Filteranlage. Die Auslaßöffnungen 6 für die Pyrolysegase aus dem Pyrolyserohr
1 befinden sich in der Nähe des Mündungsbereiches des Pyrolyserohres. Sie werden in
einer Ringleitung gesammelt und der Regeleinrichtung 8 zur Verteilung zugeführt. In
Fig. 1 nicht dargestellt ist die vorteilhafte Möglichkeit, die Verbrennungsluft für
den Betrieb der Gasbrenner vorzuwärmen, beispielsweise durch Führung längs der Außenflächen
des Heizmantels 16, und/oder die Verbrennungsluft mit Sauerstoff anzureichern. Die
mit diesen Maßnahmen verbundene Erhöhung der Flammtemperatur der Brenner garantiert
die Zersetzung organischer Schadstoffe im Pyrolysegas und somit die Schadstoffreiheit
der Abgase.
[0074] Der Auslaßbereich des Pyrolyserohres 1 weist ein konusförmiges Verengungsteil 14
auf, dessen Querschnitt gegebenenfalls regelbar ist. Mit dieser konstruktiven Maßnahme
wird erreicht, daß die verbleibenden Feststoffe der Pyrolyse nachverdichtet werden,
wodurch auch der Auslaßbereich des Pyrolyserohres 1 gegen Gasaustritt abgedichtet
wird. Der mit dieser Nachverdichtung verbundene Rückstau im Pyrolysegut begünstigt
dessen Verdichtung beim Stopfert und verbessert den Gesamtablauf der Pyrolyse.
[0075] Der Schmelzbadbehälter 10 ist fluchtend unter dem Pyrolyserohr 1 angeordnet. Er ist
mit einer feuerfesten, mit einer Temperatur oberhalb von 1.300 °C beaufschlagbaren
Innenauskleidung 11 versehen. Die Erwärmung des Schmelzbades erfolgt mit Hilfe der
Gasbrenner 9', die auf die Oberfläche des Schmelzbades gerichtet sind. Ihre Wirkung
kann mittels einer in Fig. 1 nicht dargestellten regelbaren Sauerstoffzufuhr unterstützt
werden. Mit Hilfe der Sauerstoffzufuhr können kohlenstoffhaltige Pyrolysereststoffe
vollständig nachverbrannt werden, wodurch einmal die Menge der festen Reststoffe reduziert
wird, zum anderen aber auch dem Schmelzbad Wärmeenergie zusätzlich zugeführt wird.
Eine Sauerstoffzufuhr ist auch durch Sauerstoffüberschuß im Brenngas der Brenner 9'
möglich. Die hohe Schmelzbadtemperatur führt zu einer Mineralisierung der Pyrolyserückstände.
Die mineralisierte Schlacke garantiert eine auslaugungsfeste Einbindung jeglicher
Schadstoffe und macht so die Rückstände zu umweltfreundlichen bzw. inerten Materialien
für die Baustoffindustrie o.dgl.
[0076] Altglasinhalte des Pyrolysegutes begünstigen diese Eigenschaften. Ein Aussortieren
des Altglases vor der Pyrolyse entfällt. Die physikalischen Eigenschaften des Schmelzbades
12 im Schmelzbadbehälter 10 können durch Zuschlagsstoffe verbessert werden, die dem
Pyrolysegut vor seiner Einbringung in das Pyrolyserohr 1 beigefügt werden. Zuschläge
von Kalk oder Dolomit erwirken sowohl eine Schadstoffbindung bereits während der Pyrolyse
als auch eine Verflüssigung der Schlacke im Schmelzbad.
[0077] Entsprechend der Darstellung in Fig. 1 ist dem Auslaßbereich des Pyrolyserohres 1
ein in das Schmelzbad 12 eintauchendes Tauchrohr 13 nachgeordnet, das den Übertritt
von Stäuben der Pyrolysereststoffe in den Gasraum des Schmelzbadbehälters 10 verhindert
und die unmittelbare Einleitung der Reststoffe in die Schmelze sichert. Die Abgase
des Schmelzbadbehälters 10 werden durch eine Abgasleitung 18 in die Pyrolysegase rückgeführt.
Ihr möglicher Schadstoffgehalt wird durch die Nachverbrennung in dem Gasbrenner 9
bzw. 9' unschädlich gemacht. Die mit der Gasrückführung verbundene mögliche Minderung
der Brennwerte der Pyrolysegase wird durch die höhere Temperatur der Abgase des Schmelzbadbehälters
10 weitgehend kompensiert.
[0078] Die hohe Temperatur des Schmelzbades für die Pyrolyserückstände ermöglicht nicht
nur eine effektive Schadstoffeinbindung durch Mineralisierung, sie bietet auch die
Möglichkeit, wertvolle Inhaltsstoffe des Pyrolysegutes zu separieren. Wählt man beispielsweise
die Temperatur des Schmelzbades 12 größer als die Schmelztemperatur von Stahl, so
lassen sich mineralisierbare Leichtstoffe, die auf den geschmolzenen Stahl aufschwimmen,
durch mehrere Überläufe in unterschiedlichen Höhen des Schmelzbadbehälters fraktioniert
ausbringen. Durch die Separierung recyclingfähiger Metalle verringert sich zusätzlich
nicht nur der dann noch benötigte Deponieraum, sondern die Effektivität des Verfahrens
wird weiter erhöht.
[0079] Die Arbeitsweise der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ist folgende: Durch die periodische
Stopfbewegung der Vorrichtung 2. 2' in Pfeilrichtung wird das Pyrolysegut in dem ungeheizten
Mündungsbereich des Pyrolyserohres 1 hochverdichtet und bildet den gewünschten Dichtpfropfen.
Durch den stetigen Durchschub des Pyrolysegutes bildet sich dieser Pfropfen immer
wieder neu und bewirkt eine wartungsfreie zuverlässige Dichtung. Mit dem Eintritt
in die nachfolgende Heizstrecke beginnt die Pyrolyse des verdichteten Materials von
der Rohrwandung her. Der stetige Nachschub von Pyrolysegut gleicht dabei den Masseverlust
durch Pyrolyse aus, so daß der für den guten Wärmeübergang notwendige Andruck des
Pyrolysegutes an die Rohrwandung bis zum Schluß aufrechterhalten bleibt. Mit wachsendem
Durchschub wächst die Dicke der pyrolysierten Ringzone von der Rohrwandung nach innen
an, so daß kurz vor dem Auslaßbereich, etwa in Höhe der Auslaßbohrungen 6 für das
Pyrolysegas, das Pyrolysegut vollständig durchpyrolysiert ist. Die verbleibenden festen
Reststoffe der Pyrolyse fallen schließlich bei fortschreitendem Durchschub durch das
Tauchrohr 13 in das Schmelzbad 12, wo sie aufgeschmolzen und mineralisiert werden.
[0080] Die Kompaktbauweise der Pyrolyseeinrichtung, ermöglicht durch das Prinzip des reaktiven
Kompaktierens, gestattet es, den Verlust von unkontrollierter Abwärme durch effektive
Wärmeisolierung zu vermeiden und Schallemissionen durch Abschirmung zu unterdrücken.
[0081] In den Figuren 2 und 3 ist im Seitenaufriß und in Draufsicht ein noch weiteres, besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Pyrolyseverfahrens wiedergegeben. Danach besteht die Pyrolysekammer aus einem langgestreckten,
im wesentlichen horizontal ausgerichteten kanalartigen Ofenschacht 40 mit einem Eintragsende
41 und einem Austragsende 42. Über eine Zufuhrvorrichtung 51, die im Ausführungsbeispiel
etwa kastenartig ausgebildet ist, wird das zu pyrolysierende Entsorgungsgut entweder
in Form von beispielsweise unverdichtet und unsortiert anfallenden Abfällen oder vorverdichtet
portioniert, beispielsweise in thermisch zersetzbaren Behältnissen zusammengefaßt,
eingebracht. Die Zufuhrvorrichtung 51 weist hierfür einen Verdichter 52 und einen
Schubstempel 53 auf. Diese doppelte Schubstempeleinrichtung, deren Stempel wechselseitig,
d.h., alternierend, senkrecht zueinander arbeiten, wie das insbesondere aus der Darstellung
gemäß Fig. 2 zu entnehmen ist, wird dort von oben her, also wiederum senkrecht zu
den beiden Stempelbewegungen, mit Entsorgungsgut, dessen Misch- und Verbundstruktur
beliebig sein kann, intermittierend beschickt. Das unverdichtet oder vorverdichtet
eingefüllte Entsorgungsgut erfährt eine Nachverdichtung mittels des Verdichters 52,
woraufhin es dann gleichfalls intermittierend mittels des Schubstempels 53 in den
Offenschacht 40 und damit die eigentliche Pyrolysekammer nachverdichtet hineingestopft
wird. An der Beschickungsseite bildet sich somit am Eintragsende 41 ein fester gasundurchlässiger
Pfropfen aus dem stets nachzuschiebenden Entsorgungsgut, wobei gleichzeitig durch
den intermittierend ablaufenden Stopfvorgang das verdichtete Entsorgungsgut 57 unter
Beibehaltung dieses verdichteten Zustandes über den gesamten Querschnitt des Ofenschachtes
entlang der Pyrolysekammer durch diese hindurchgeschoben wird, wobei es über ihre
gesamte Länge in Druckkontakt mit den Kammerwandungen steht und in diesem Zustand
auch verbleibt. Zur Durchführung der Niedertemperatur-Druckpyrolyse ist um den Ofenschacht
40 herum ein Heizmantel 54 gelegt, so daß eine Beheizung der Pyrolysekammer analog
zu der Ausführungsform gemäß der vorstehend beschriebenen Fig. 1 erfolgen kann.
[0082] Der Verdichtungszustand des Pyrolysegutes innerhalb der Pyolysekammer kann sowohl
mittels eines eingangsseitigen Querschnittdosierers 56 als auch mittels eines ausgangsseitigen
Querchnittdosierers 55 geregelt werden, wobei der ausgangsseitige Querschnittdosierer
55 beispielsweise auch in Form einer Schlagklappe ausgebildet sein kann, so daß diese
gleichzeitig als Ausstoßvorrichtung des Pyrolysegutes am Austragsende 42 der Pyrolysekammer
dienen kann. Das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 und 3 zeigt, daß hier portionierte
Entsorgungsgutmengen fortlaufend durch den Ofenschacht 40 hindurchgeschoben werden.
Ansonsten entspricht der Ablauf der Pyrolyse in der dargestellten kanalartigen Pyrolysekammer
im wesentlichen dem Pyrolyseablauf der rohrförmigen Pyrolysekammer gemäß Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1.
[0083] Der Auslaß 43 am Ende des Ofenschachtes 40 für das dort entgaste Pyrolyseprodukt
befindet sich im Boden des im Querschnitt rechteckigen Ofenschachtes 40, wie in Fig.
4 dargestellt und ist über eine Gasabdichtung 48 direkt mit dem darunter angeordneten
Schmelzbadbehälter 44 bzw. einem Einschmelzvergaser verbunden. Der Schmelzbadbehälter
44 ist in seinem Aufbau bzw. seiner Funktionsweise wiederum vergleichbar mit dem Schmelzbadbehälter
10 der Ausführungsform nach Fig. 1.
[0084] Der mit einer entsprechenden feyerfesten Ausmauerung versehene Schmelzbadbehälter
44 nimmt in seinem unteren Bereich die Badschmelze 46 auf, auf deren Oberfläche mehrere
Sauerstofflanzen 45 gerichtet sind, und im oberen zurückgesetzten Bereich des Schmelzbadbehälters
befindet sich mindestens ein Gasabzug 47. Für den Abzug der Schmelze ist im Ausführungsbeispiel
ein Schmelzbadauslauf 49 eingezeichnet, und das Schmelzprodukt kann hier in ein Schmelzgefäß
50 abgezogen werden.
[0085] Fig. 3 zeigt die Längsschnittdarstellung der Fig. 2 in Draufsicht, wobei zusätzlich
noch eine Abschlußklappe 58 für die Zufuhrvorrichtung 51 für den Müll o.dgl. Entsorgungsgut
angedeutet ist.
1. Pyrolyseverfahren zur Entgasung von organischen Substanzen, wie beispielsweise Haus-,
Industriemüll u.dgl., in einer beheizbaren Pyrolysekammer, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pyrolysegut unter Verdichtung in die Pyrolysekammer eingebracht und unter
Beibehaltung des verdichteten Zustandes über den Kammerquerschnitt diese durchläuft,
daß die Wärmezufuhr zum Pyrolysegut durch die mit dem verdichteten Pyrolysegut in
ständigem Druckkontakt stehenden Kammerwandungen erfolgt und daß die sich bildenden
gasförmigen Pyrolyseprodukte bei erhöhtem Druck abgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolysekammer in ihrem
Beschickungsbereich durch das verdichtete Pyrolysegut gasdicht verschlossen wird und
daß sie im Abströmbereich der gasförmigen Pyrolyseprodukte einen erhöhten Strömungswiderstand
durch Nachverdichtung der festen Pyrolysereststoffe besitzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Pyrolyserückstände
vor ihrer Ausbringung nachverdichtet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pyrolysegut
durch eine rohrförmige bzw. kanalartig ausgebildete Pyrolysekammer gefördert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des
Pyrolysegutes, seine Verdichtung und der Durchlauf durch die Pyrolysekammer intermittierend
erfolgen.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Pyrolyse anfallenden,
die Schadstoffe enthaltenden, festen, flüssigen und/oder gasförmigen Verfahrensprodukte
durch mehrere Schmelzbäder, die auf unterschiedlichen Temperaturwerten gehalten werden
und/oder unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen, hindurchgeleitet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensprodukte durch
Schmelzbäder mit abfallenden Temperaturwerten gegeben werden, so daß die Temperatur
des jeweils vorhergehenden Bades stets größer ist als die des im Verfahrensablauf
folgenden Bades.
8. Vorrichtung zur Durchfuhrung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5 bestehend
aus einem beheizbaren Rohr (1), an dem an der Beschickungsseite eine vor- und nachverdichtend
wirkende Stopfeinrichtung (2, 2') vorhanden ist, mindestens einer Gasauslaßeinrichtung
in der Nähe der Auslaßöffnung der Pyrolysekammer, die austrittseitig gasdicht mit
einem Schmelzbadbehälter (10) verbunden ist, und wobei austrittsseitig der Pyrolysekammer
ein Querschnittdosieres (14, 55) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine überwiegend vertikal ausgerichtete
Anordnung des Pyrolyserohres (1) oberhalt des Schmelzbadbehälters (10).
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stopfeinrichtung (2)
ein pneumatisch- hydraulisch- oder schwerkraftbetriebener Hammer ist, wobei ein Stopfstößel
(2') in die obere Beschickungsöffnung des Pyrolyserohres (1) eintaucht
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch eine
Beschickungseinrichtung, bestehend aus einer weiteren Vorverdichtungseinrichtung,
einem Transportrohr, das die Vorverdichtungseinrichtung mit einem Querförderer an
der Beschickungsseite des Pyrolyserohres (1) verbindet, und aus einer Durchschubeinrichtung
für das vorverdichtete Pyrolysegut.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolysekammer die Form
eines kanalartigen, überwiegend horizontal ausgerichteten Ofenschachtes (40) aufweist,
der über wenigstens einen wesentlichen Teil seiner Umfangsfläche von einem Heizmantel
(54) umgriffen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorverdichtungseinrichtung
am Eintragsende (41) des Ofenschachtes (40) eine alternierend betätigbare, senkrecht
gegeneinander arbeitende, doppelte Schustempeleinrichtung, bestehend aus Verdichter
(52) und Schubstempel (53), ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der sich in gasdichter Abdichtung
(48) an das Austragsende (42) der liegend langgestreckten Pyrolysekammer anschließende
Schmelzbadbehälter (44) unterhalb des Ofenschachtes (40) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß den Pyrolysekammerquerschnitt
am Eintrags ende (41) für das Entsorgungs- bzw. Pyrolysegut regelnde Querschnittdosierer
(56) vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der Pyrolysekammer rechteckig ausgebildet ist.
1. Pyrolysis process for degassing organic substances, for example domestic and industrial
waste and the like, in a heated pyrolysis chamber, characterised in that the pyrolysis goods are fed into the pyrolysis chamber whilst being compressed, and
that they pass through it via the cross-section of the chamber whilst maintaining
their compressed state, that the heat delivery to the pyrolysis goods is carried out
by means of the chamber walls which are in constant pressure contact with the compressed
pyrolysis material, and that the developing gaseous pyrolysis products are discharged
under increased pressure.
2. Process according to Claim 1, characterised in that the pyrolysis chamber is in its feed area gastightly sealed by the compressed pyrolysis
material, and that it has in the discharge area of the gaseous pyrolysis products
an increased flow resistance due to post-compression of the solid pyrolysis residue.
3. Process according to Claims 1 and 2, characterised in that the solid pyrolysis residue is post-compressed prior to being discharged.
4. Process according to Claims 1 to 3, characterised in that the pyrolysis material is conveyed through a tubular or channelised pyrolysis chamber.
5. Process according to Claims 3 and 4, characterised in that the delivery of the pyrolysis material, its compession and its passage through the
pyrolysis chamber are carried out intermittently.
6. Process according to Claim 3, characterised in that solid, liquid and/or gaseous processed products, which contain harmful substances,
are passed through a plurality of melting baths which are maintained at different
temperature values and/or offer different compositions.
7. Process according to Claim 6, characterised in that the processed products are passed through melting baths of reducing temperature values,
so that the temperature of a respective previous bath is always higher than that of
the next bath in the course of the process.
8. Apparatus for carrying out the process according to Claims 1 to 7, comprising a heatable
pipe (11) having at the feed end a stuffing means (2, 2') which actively pre- and
post-compresses, at least one gas discharge means near the discharge opening of the
pyrolysis chamber which is at the outlet gastightly connected to a melt-bath container
(10), and a cross-sectional apportioning means (14, 55) is provided at the outlet
of the pyrolysis chamber.
9. Apparatus according to Claim 8, characterised by a predominantly vertically oriented arrangement of the pyrolysis pipe (1) above the
melt-bath container (10).
10. Apparatus according to Claim 8, characterised in that the stuffing means (2) is a pneumatically, hydraulically of gravity operated hammer,
and a stuffing tappet (2') dips into the top feed opening of the pyrolysis pipe (1).
11. Apparatus according to at least one of Claims 8 to 10, characterised by a further feed device comprising an additional pre-compression means, a transporting
pipe which connects the pre-compression means to a transverse conveyer at the feed
side of the pyrolysis pipe (1), and a push-through means for the pre-compressed pyrolysis
material.
12. Apparatus according to Claim 8, characterised in that the pyrolysis chamber has the shape of a channelised, predominantly horizontally
oriented furnace shaft (4) which is, at least over a substantial portion of its peripheral
surface, surrounded by a heating jacket (54).
13. Apparatus according to Claim 12, characterised in that the pre-compression means at the feed end (41) of the furnace shaft (40) is an alternatingly
operatable, vertically to each other working, double thrust-punch device comprising
a compression device (52) and thrust punch (53).
14. Apparatus according to Claim 12, characterised in that the melt-bath container (44), which adjoins in a gastight seal (48) the output end
(42) of the elongatedly positioned pyrolysis chamber, is arranged below the furnace
shaft (40).
15. Apparatus according to Claims 12 to 14, characterised in that the pyrolysis chamber cross-section is at the feed end (41) provided with cross-sectional
apportioning means (56) for regulating the discharge or pyrolysis material.
16. Apparatus according to Claims 12 ato 15, characterised in that the cross-section of the pyrolysis chamber is arranged to be rectangular.
1. Procédé de pyrolyse pour le dégazage de substances organiques, par exemple les ordures
ménagères ou industrielles et analogues, à l'intérieur d'une chambre de pyrolyse chauffante,
caractérisé en ce que le produit de pyrolyse est introduit sous forme compacte dans
ladite chambre de pyrolyse et parcourt cette dernière, en conservant sont état compacté,
sur la section transversale de la chambre, en ce que l'apport de chaleur au produit
de pyrolyse s'effectue par les parois de la chambre en contact de compression constant
avec le produit de pyrolyse compacté et en ce que les produits de pyrolyse sous forme
gazeuse générés sont évacués sous une pression accrue.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la chambre de pyrolyse est
fermée, dans la zone d'alimentation, par les produits de pyrolyse compactés et en
ce que dans la zone d'évacuation des produits de pyrolyse sous forme gazeuse, ladite
chambre offre une résistance accrue aux flux à la suite du compactage complémentaire
des produits résiduels solides de la pyrolyse.
3. Procédé selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les résidus solides
de pyrolyse sont recompactés avant leur expulsion.
4. Procédé selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le produit de pyrolyse
est transporté à travers une chambre de pyrolyse de forme tubulaire, c'est-à-dire
réalisée à la manière d'un canal.
5. Procédé selon les revendications 3 et 4, caractérisé en ce que l'arrivée du produit
de pyrolyse, son compactage et son parcours à travers la chambre de pyrolyse s'effectuent
de manière intermittente.
6. Procédé selon les revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les produits de pyrolyse,
solides, liquides et/ou gazeux, qui contiennent des substances nocives, sont transportés
à travers plusieurs bains de fusion, lesquels sont maintenus à des températures différentes
et/ou présentent des compositions différentes.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que les produits du procédé passent
à travers des bains de fusion à températures dégressives, de telle sorte qu'au cours
du cycle, chaque bain est à une température supérieure à celle du bain précédent.
8. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon les revendications 1 à 7, constitué
d'un tube chauffant (1) sur lequel se trouve, du côté de l'alimentation, un dispositif
de bourrage (2, 2') à effet de pré- et de post- compactage, d'au moins un dispositif
d'échappement des gaz à proximité de l'orifice d'échappement de la chambre de pyrolyse,
laquelle est reliée, du côté de la sortie et de manière étanche aux gaz, à un récipient
à bain de fusion (10), un doseur (14, 55) de régulation de la section de transversale
étant placé du côté de la sortie de la chambre de pyrolyse.
9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que le tube de pyrolyse (1)
s'étend verticalement au-dessus du récipient (10) du bain de fusion.
10. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que le dispositif de bourrage
(2) est un marteau pneumatique hydraulique ou fonctionnant sous l'effet de la gravité,
un pointeau de bourrage (2') pénétrant dans l'orifice supérieur d'alimentation du
tube de pyrolyse (1).
11. Dispositif selon au moins l'une des revendications 8 à 10, caractérisé par un dispositif
d'alimentation constitué d'un autre dispositif de pré-compactage, par un tube de transport
qui relie le dispositif de pré-compactage à un convoyeur transversal placé du côté
de l'alimentation du tube de pyrolyse (1), et par un dispositif de propulsion pour
le produit de pyrolyse pré-compacté.
12. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que la chambre de pyrolyse
a la forme d'un puits (40) du type canal orienté horizontalement, qui est entouré,
sur au moins une grande partie de sa surface périphérique, d'une enveloppe chauffante
(54).
13. Dispositif selon la revendication 12, caractérisé en ce que le dispositif de pré-compactage,
à l'extrémité d'introduction (41) du puits (40) constituant le four, est un dispositif
double à pistons de propulsion pouvant être actionnés en alternance, fonctionnant
verticalement en directions opposées, ledit dispositif étant constitué de compacteurs
(52) et de pistons de propulsion (53).
14. Dispositif selon la revendication 12, caractérisé en ce que le récipient (44) pour
bain de fusion faisant suite, avec un joint étanche aux gaz (48), à l'extrémité d'expulsion
(42) de la chambre de pyrolyse horizontale étendue sur sa longueur, est disposé sous
le puits (40) faisant office de four.
15. Dispositif selon les revendications 12 à 14, caractérisé en ce que, sur la section
transversale de la chambre de pyrolyse, à l'extrémité d'entrée (41), sont prévus des
doseurs (56) de régulation de la section transversale pour les déchets ou le produit
de pyrolyse.
16. Dispositif selon les revendications 12 à 15, caractérisé en ce que la section transversale
de la chambre de pyrolyse est de forme rectangulaire.