[0001] Die Erfindung betrifft eine Radsatzsteuerung für Drehgestelle von Schienenfahrzeugen,
insbesondere Triebdrehgestelle nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Radsatzsteuerungen dieser Art sind durch die DE-PS 657 293 bekanntgeworden. Die Radsatzsteuerung
ist für eine Zwangssteuerung ausgebildet. Zwangssteuerungen ähnlicher Art sind auch
durch die DE-PS 837 711 und die FRPS 2 510 962 bekanntgeworden.
[0003] Zweck der Erfindung ist eine Längskopplung der Radsätze, um diese gegensinnig einzudrehen,
wenn das Fahrzeug in einem Gleisbogen fährt, und das Drehgestell gegenüber dem Wagen-
bzw. Lokkasten ausdreht.
[0004] Durch die DE-OS 3 827 412 ist ein für Schienentriebfahrzeuge gedachtes Laufwerk bekanntgeworden,
bei welchem die von Achslagern ausgeübten Traktionskräfte über Gelenkhebel auf eine
Drehwelle übertragen und von dort in den Laufwerksrahmen eingeleitet werden. Durch
Anordnung von Zug-Druckelementen oder eine Torsionswelle ist das bekannte Laufwerk
in nachteiliger Weise verhältnismäßig aufwendig in seiner Konstruktion. Mit ähnlichem
Nachteil ist auch die Konstruktion nach der US-PS 4 660 476 behaftet, bei welcher
an jeder Drehgestellseite auf einer Drehwelle um 90° zueinander verdrehte Steuerungshebel
vorhanden sind. Bei allfälliger Verwendung reiner Zugglieder liegen diese in einer
anderen Ebene als die Radsatzführungshebel, wodurch sich verhältnismäßig komplizierte
Kraftschlüsse im Koppelmechanismus ergeben.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Radsatzlängskopplung, die unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Konstruktionen vor allem den vorlaufenden Radsatz bei
dieser radialen Einstellung unterstützt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dient die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1.
[0007] Durch die Maßnahmen nach den Ansprüchen 2 und 3 vereinfacht sich die erfindungsgemäße
Konstruktion gegenüber den bekannten Konstruktionen, da die reinen Zugglieder gewichts-
und platzsparend dimensioniert werden können.
[0008] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in welcher ein Ausführungsbeispiel
der gegenständlichen Radsatzsteuerung dargestellt ist.
[0009] Die einzige Figur zeigt in vereinfachter Form eine Draufsicht der Radsatzsteuerung.
[0010] Mit 1 ist ein Drehgestellrahmen bezeichnet, in welchem zwei Radsätze 2, 2′ mit ihren
Achsen 3, 3′ und den Rädern 4, 5, 6 und 7 gelagert sind. Zum Antrieb der Räder 4 bis
7 dienen Motore 8, 8′ mit ihren Getrieben.
[0011] Jeder der beiden Radsätze 2, 2′ bzw. deren Achslagergehäuse ist an der Außenseite
der Räder 4 bis 7 bzw. der Achslagergehäuse an je einen Radsatzführungshebel 9, 9A
bzw. 10, 10A angeschlossen. Die beiden Radsatzführungshebel 9, 10 bzw. 9A, 10A je
zweier in der Fahrtrichtung hintereinander angeordneter Räder 4, 6 bzw. 5, 7 sind
an je einen Arm eines doppelarmigen Steuerungshebels 11 bzw. 11A angelenkt, welcher
um einen lotrechten Zapfen 12 bzw. 12A im mittigen Querbalken 13 des Drehgestellrahmens
1 schwenkbar gelagert ist.
[0012] In der mittigen Lage der Räder 4 bis 7, d.h., bei der Einstellung dieser Räder für
die geradeaus Fahrt des Drehgestellrahmens, sind die beiden Steuerungshebel 11,11A
schräg, d.h. sie konvergieren zueinander in der einen Fahrtrichtung. Die beiden einander
jeweils gegenüberliegenden Arme der Steuerungshebel 11,11A sind vorzugsweise an der
Anlenkstelle der Radsatzführungshebel 9,9A bzw. 10,10A durch eine Zugstange 14 bzw.
14′ untereinander verbunden. Nach der erfindungsgemäßen Konstruktion wird nur ein
Steuerungshebel je Drehgestellseite benötigt, die Elemente 11, 11A, 14, 14′, 9, 9A,
10, 10A können in einer Ebene liegen, wodurch sich effektivere und einfachere Kraftflüsse
im Koppelmechanismus im Gegensatz zur bekannten Konstruktion nach der US-PS 4 660
476 ergeben.
[0013] Die Radsatzführungshebel 9,9A bzw. 10,10A sowie die Zugstangen 14,14′, Hebel od.dgl.
müssen eine gewisse Steifigkeit aufweisen, die durch das eingezeichnete Federsymbol
angedeutet ist. Diese Hebel, Stangen od.dgl. übertragen einerseits Zugkräfte und anderseits
Bremskräfte und haben auch die Aufgabe, Längsschwingungen abzufangen.
[0014] Im Rahmen der Erfindung können verschiedene konstruktive Abänderungen vorgenommen
werden. So besteht die Möglichkeit, daß die Stangen, Lenker, Hebel od.dgl. 14, 14′
die Arme der doppelarmigen Hebel 11,11A kreuzweise verbinden, oder kreuzweise und
wie beschrieben. Wesentlich ist, daß mindestens ein Arm des einen doppelarmigen Hebels
11 mit einem Arm des anderen doppelarmigen Hebels 11A durch eine Stange, einen Lenker,
einen Hebel od.dgl. verbunden ist.
1. Radsatzsteuerung für Drehgestelle von Schienenfahrzeugen, insbesondere Triebdrehgestelle,
wobei das Drehgestell zwei Radsätze aufweist, von welchen jedes der beiden in Fahrtrichtung
hintereinander gelegenen Enden der beiden Radsätze bzw. Achslager über einen Radsatzführungshebel
mit je einem Arm eines gemeinsamen, vorzugsweise geraden, am Drehgestellrahmen um
eine lotrechte Achse drehbar gelagerten doppelarmigen Hebel verbunden ist, wobei die
beiden doppelarmigen Hebel über mindestens eine Stange, einen Lenker, einen Hebel
od. dgl. verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der mittigen Lage der Räder
(4 bis 7), d.h. bei der Einstellung dieser Räder für die Geradeausfahrt des Drehgestellrahmens,
die beiden geraden Steuerungshebel (11,11A) in der Fahrtrichtung zueinander konvergieren.
2. Radsatzsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden jeweils einander
gegenüberliegenden Arme der doppelarmigen Hebel (11,11A) durch ein Zugglied (14,14′)
verbunden sind.
3. Radsatzsteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder
(14 bzw.14′) an die Anlenkstellen der Radsatzführungshebel (9,9A,10,10A) angeschlossen
sind.