[0001] Die Erfindung betrifft eine Scheibenrolle für Rollenherdöfen, mit einem drehbaren,
intern kühlbaren Tragrohr, einer Mehrzahl von in axialem Abstand zueinander auf dem
Tragrohr angeordneten, fest mit diesem verbundenen Scheiben und einer das Tragrohr
neben den Scheiben umgebenden Isolierung. Derartige Scheibenrollen haben sich in der
Praxis bewährt. Sie stellen preiswerte Rollenkonstruktionen dar und eignen sich für
den Hochtemperaturbetrieb, wobei sie dank der Isolierung mit geringen Wärmeverlusten
arbeiten.
[0002] Bei bekannten Scheibenrollen dieser Art (DE-PS 37 40 620) stützen sich die Scheiben
direkt auf dem Tragrohr ab, wobei sie in der Regel mit diesem verschweißt sind. Dies
führt zu einem abrupten Temperatursprung an den Übergängen zwischen den Scheiben und
dem Tragrohr. Es kann zu Schweißnahtrissen kommen. Auch besteht die Gefahr, daß sich
die Scheibenrollen beim Ausbau aus dem heißen Ofen verziehen.
[0003] Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenrolle der
eingangs genannten Art zu schaffen, die verbesserte thermische Eigenschaften aufweist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Scheibenrolle nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß jede Scheibe auf zwei seitlichen Trageinrichtungen aufsitzt, die sich auf dem
Tragrohr abstützen und durch axiale Bolzen mit der zugehörigen Scheiben verbunden
sind, wobei mindestens eine der beiden Trageinrichtungen fest mit dem Tragrohr verbunden
ist.
[0005] Es tritt also kein direkter Wärmefluß zwischen den Scheiben und dem Tragrohr auf.
Vielmehr wird die Wärme gezwungen, die Trageinrichtungen zu passieren. Letztere sind
durch Bolzen mit den zugehörigen Scheiben verbunden. Es entfällt also die Gefahr von
Schweißnahtrissen an den Scheiben, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn die
Scheiben aus einem Spezialwerkstoff bestehen. Insgesamt erweisen sich die erfindungsgemäßen
Scheibenrollen als besonders hochtemperaturfest, und zwar auch bei abrupten Temperaturänderungen,
etwa beim Ausbau aus dem heißen Ofen oder bei Schaltvorgängen im Kühlsystem.
[0006] Als weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich, daß das Temperaturgefälle zwischen
dem zu behandelnden Gut und den Scheiben vermindert wird. Dadurch läßt sich die Bildung
von Wärmeschatten in dem zu behandelnden Gut weitgehend reduzieren.
[0007] Zwischen jeder Scheibe und dem Tragrohr entsteht erfindungsgemäß ein Hohlraum, der
den direkten Wärmeübergang vermindert. Dieser vorteilhafte Effekt kann auch auf den
Wärmeübergang zwischen den Scheiben und den Bolzen erstreckt werden, und zwar erfindungsgemäß
dadurch, daß die Scheiben auf ihrem Innenumfang jeweils mindestens zwei umlaufende,
von den Bolzen durchsetzte Stege aufweisen.
[0008] Mit der Größe und Gestalt des Hohlraums zwischen dem Tragrohr und der jeweiligen
Scheibe läßt sich der Abfluß der Wärme steuern. Eine weitere diesbezügliche Möglichkeit
besteht erfindungsgemäß darin, daß der Raum zwischen den Trageinrichtungen, der zugehörigen
Scheibe und dem Tragrohr durch Isoliermaterial gefüllt ist.
[0009] In jedem Fall läßt sich erfindungsgemäß die Oberflächentemperatur der Scheibenrolle
steuern, so daß sie einen gewünschten, unter der Ofentemperatur liegenden Wert annimmt,
der die Gesichtspunkte der Pickelbildung und der Temperaturgleichmäßigkeit am zu wärmenden
Material berücksichtigt.
[0010] Nach einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung bestehen die Scheiben jeweils
aus mindestens zwei in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Segmenten. Dies vereinfacht
die Herstellung der hochtemperaturfesten Scheiben und wirkt sich positiv auf die Wartung
und Instandhaltung des Rollenherdofens aus. Unerläßlich ist eine derartige Teilung
der Scheiben, wenn beide jeweils zugehörigen Trageinrichtungen unlösbar mit dem Tragrohr
verbunden sind und dennoch eine nachträgliche Montage oder Auswechselung der zugehörigen
Scheibe erfolgen soll.
[0011] Die Erfindung bietet ferner die konstruktiv vorteilhafte Möglichkeit, daß die Trageinrichtungen
jeweils aus Flanschsegmenten bestehen.
[0012] Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal ist die erfindungsgemäße Scheibenrolle dadurch
gekennzeichnet, daß die fest mit dem Tragrohr verbundenen Trageinrichtungen jeweils
mit einer Halterung verschweißt sind, die mit dem Tragrohr verschraubt ist. Dadurch
vereinfachen sich nicht nur sämtliche Montage- und Demontagearbeiten, sondern es entfallen
auch jegliche direkten Schweißverbindungen mit dem Tragrohr.
[0013] Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kombinationen der erfindungsgemäßen
Merkmale, die von den vorstehend diskutierten Verknüpfungen abweichen.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
- Fig. 1
- einen axialen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Scheibenrolle;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt entsprechend Fig. 1 durch eine zweite Ausführungsform;
- Fig. 4
- einen Schnitt entsprechend Fig. 1 und 3 durch eine dritte Ausführungsform;
- Fig. 5
- einen Schnitt entsprechend Fig. 1,3 und 4 durch eine vierte Ausführungsform.
[0015] Die erfindungsgemäße Scheibenrolle umfaßt ein Tragrohr 1, welches zu seiner internen
Kühlung von einem axialen Innenrohr 2 durchsetzt ist. Auf dem Tragrohr 1 ist eine
Mehrzahl von Scheiben 3 angeordnet, von denen jeweils nur eine dargestellt ist. Die
Längenabschnitte zwischen den Scheiben und auch am Ende des Tragrohres sind von einer
Isolierung 4 umgeben.
[0016] Jede Scheibe 3 sitzt auf zwei seitlichen Trageinrichtungen 5 und 6 auf und ist mit
letzteren durch Bolzen 7 verbunden. Die Trageinrichtungen bestehen, wie deutlich aus
Fig. 2 ersichtlich, aus Flanschsegmenten und sind mit dem Tragrohr 1 verschweißt.
Auch die Scheibe 3 besteht gemäß Fig. 2 aus Segmenten, und zwar aus zwei Segmenten,
die in Umfangsrichtung direkt aneinander anschließen.
[0017] Die Scheiben 3 stehen mit dem Tragrohr 1 nicht direkt in wärmeübertragender Berührung.
Dementsprechend ergibt sich eine thermisch günstige Konstruktion. Zur Beeinflussung
des Wärmeübergangs ist der Hohlraum, der sich zwischen den beiden Führungseinrichtungen
5 und 6, der Scheibe 3 und dem Tragrohr 1 bildet, mit Isoliermaterial 8 gefüllt.
[0018] Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von der nach den Figuren 1 und
2 dadurch, daß die Scheibe 3 auf ihrem Innenumfang einen umlaufenden, schmalen Steg
9 trägt. Der zwischen der Scheibe 3 und dem Tragrohr 1 gebildete, seitlich von den
Führungseinrichtungen 5 und 6 begrenzte Hohlraum ist dadurch seitlich nach außen verlängert,
was die Wärmeübergangsverhältnisse positiv beeinflußt. Teile der Bolzen 7 werden mit
dem Isoliermaterial 8 überdeckt.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind zwei Stege 9 vorgesehen, und zwar schließen
sich diese seitlich an die Trageinrichtungen 5 und 6 an.
[0020] Letzteres ist bei der Ausführungsform nach Fig. 5 nicht der Fall. Hier liegen die
beiden Stege 9 im Abstand nicht nur zueinander, sondern auch zu den seitlichen Trageinrichtungen
5 und 6.
[0021] Ferner unterscheidet sich die Ausführungsform nach Fig. 5 von denen nach den Figuren
1 bis 4 dadurch, daß die Trageinrichtung 6 mit einer Halterung 10 verschweißt ist,
die ihrerseits mit dem Tragrohr 1, wie in der unteren Hälfte von Fig. 5 angedeutet,
verschraubt wird. Die Trageinrichtung 5 stützt sich lediglich lose auf dem Tragrohr
1 ab. Dabei sind die Bolzen 7 als Kopfbolzen ausgebildet und, abweichend von den Fig.
1, 3 und 4, lediglich einseitig mit der Trageinrichtung 6 verschweißt.
[0022] Im Rahmen der Erfindung sind ohne weiteres Abwandlungsmöglichkeiten gegeben. So kann
die Abstützung der Scheiben auf den Trageinrichtungen anders gestaltet werden, beispielsweise
derart, daß die Trageinrichtungen Schultern bilden, in welche die Scheiben eingreifen.
Auch können die Bolzen eingeschraubt, durch Splinte gesichert oder von Muttern gehalten
werden. Die Scheiben können aus einer Vielzahl von Segmenten bestehen. Gleiches gilt
für die Trageinrichtungen. Bezüglich der Anzahl der Stege, die am Innenumfang der
Scheiben vorgesehen sind, gibt es keine Beschränkung. Als Isoliermaterial für den
Hohlraum innerhalb der Scheiben kommt jedes geeignete Material in Frage. Auch kann
u.U. der Hohlraum alleine ohne Ausfüllung durch Isoliermaterial eine ausreichende
Wirkung erzeugen.
1. Scheibenrolle für Rollenherdöfen, mit einem drehbaren, intern kühlbaren Tragrohr (1),
einer Mehrzahl von in axialem Abstand zueinander auf dem Tragrohr angeordneten, fest
mit diesem verbundenen Scheiben (3) und einer das Tragrohr neben den Scheiben umgebenden
Isolierung (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Scheibe (3) auf zwei seitlichen Trageinrichtungen (5, 6) aufsitzt, die sich
auf dem Tragrohr (1) abstützen und durch axiale Bolzen (7) mit der zugehörigen Scheibe
verbunden sind, wobei mindestens eine der beiden Trageinrichtungen fest mit dem Tragrohr
verbunden ist.
2. Scheibenrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben auf ihrem
Innenumfang jeweils mindestens einen umlaufenden, von den Bolzen (7) durchsetzten
schmalen Steg (9) aufweisen.
3. Scheibenrolle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen
den Trageinrichtungen (5, 6), der zugehörigen Scheibe (3) und dem Tragrohr (1) durch
Isoliermaterial (8) ausgefüllt ist.
4. Scheibenrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(3) jeweils aus midenstens zwei in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Segmenten
bestehen.
5. Scheibenrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageinrichtungen
(5, 6) jeweils aus Flanschsegmenten bestehen.
6. Scheibenrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die fest
mit dem Tragrohr (1) verbundenen Trageinrichtungen (5, 6) jeweils mit einer Halterung
(10) verschweißt sind, die mit dem Tragrohr (1) verschraubt ist.