[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fernbedienungssystem für Verschlüsse mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Ein gattungsgemäßes Fernbedienungssystem ist
bekannt (DE 30 43 627 C2). Es basiert auf einem beweglichen Infrarot-(Hand-) Sender,
der außerhalb eines Fahrzeugs zur Fernbedienung der Fahrzeugverriegelung oder eines
elektrischen Garagentorantriebs verwendet werden kann und der innerhalb des Fahrzeugs
in eine Aufnahme eingesteckt werden kann, wobei seine Sendetaste automatisch betätigt
wird und durch das ausgelöste Signal über ein Lichtleitkabel und einen eigenen Empfänger
eine Sicherungseinrichtung ausgeschaltet wird.
[0002] Es ist auch ein Fernbedienungssystem bekannt (US 2,543,789), welches die Steuerung
eines Garagentorantriebs über zwei fest in einem Fahrzeug angeordnete Transmitter
ermöglicht, die vom Fahrgastraum aus gemeinsam zur Signalerzeugung und -übertragung
aktivierbar sind. Eine Steuerung von Fahrzeugverriegelungsfunktionen sowie eine vom
Fahrzeug lösbare Anordnung der Transmitter ist dort nicht offenbart.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine bessere und komfortablere Benutzbarkeit des beweglichen
(Hand-)Senders eines gattungsgemäßen Fernbedienungssystems zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
gelöst.
[0005] Das Lichtleitkabel wird ausgehend von der Aufnahme für den Handsender bis zu wenigstens
einer in oder unmittelbar hinter der Karosserieaußenhaut angeordneten Ausmündung verlängert,
so daß die Signale des in der Aufnahme befindlichen Handsenders auf einen außerhalb
des Fahrzeugs befindlichen zweiten Empfänger gelangen können.
[0006] Die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche offenbaren vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Fernbedienungssystems.
[0007] Insbesondere kann mit dieser Anordnung ein zweiter Empfänger angesteuert werden,
der einem Garagentorantrieb zugeordnet ist, ohne daß der Fahrzeugbenutzer den Sender
aus der Aufnahme in die Hand nehmen und auf den zweiten Empfänger ausrichten muß.
Dies ist natürlich vor allem dann von Vorteil, wenn der Infrarot-Handsender mit dem
mechanischen Zündschlüssel in an sich bekannter Weise zusammengebaut ist (DE 33 14
072 C2, DE 38 28 794 A1). Dann braucht der Zündschlüssel nicht eigens aus dem Zünd-/Anlaßschloß
- das in diesem Fall als "Aufnahme" des Handsenders dient - abgezogen zu werden, um
den Garagentorantrieb steuern zu können.
Die wenigstens eine Ausmündung des Lichtleitkabels kann vorteilhaft hinter einer transparenten
Abdeckung angeordnet werden, die ohnehin in Gestalt der Streuscheiben der Scheinwerfer
oder sonstiger Lichtquellen vorhanden sind, oder auch hinter der Fahrgastraumverglasung.
Vorzugsweise ist die wenigstens eine Ausmündung an der Vorderseite des Kraftfahrzeugs
angeordnet; selbstverständlich können mehrere Ausmündungen vorgesehen sein, die dann
z. B. paarweise auf Vorder- und Rückseite des Kraftfahrzeugs angeordnet sind.
[0008] Von besonderem Interesse ist in dem erfindungsgemäßen System die Möglichkeit, in
dem Lichtleitkabel einen Signalwandler vorzusehen, der bei bevorzugt unterschiedlicher
Codierung des ersten - fahrzeuginternen - bzw. des zweiten -fahrzeugexternen - Empfängers
die auf den Code des ersten Empfängers abgestimmten codierten Signale des Handsenders
an den Code des zweiten Empfängers anpasst.
[0009] Das hat den Vorteil, daß ein verlorengegangener oder gestohlener Handsender nicht
auch noch ohne weiteres zur öffnung der Garage mißbraucht werden kann.
Außerdem wird dadurch gleichzeitiges Ansprechen beider Empfänger bei Gebrauch des
Infrarot-Handsenders außerhalb des Fahrzeugs wirkungsvoll und sicher verhindert.
Aufgrund der relativ stark gebündelten Abstrahlung der Infrarotübertragung ist bei
Gebrauch des Infrarot-Handsenders innerhalb des Fahrzeugs bzw. der Aufnahme nicht
zu erwarten, daß auch der erste Empfänger anspricht; anderenfalls ist hier durch eine
geeignete - z. B. mechanische - Abschirmung ohne weiteres Abhilfe zu schaffen.
[0010] Wenn der erwähnte Signalwandler über eine Steckverbindung mit dem Lichtleitkabel
verbunden ist, so kann er bei Veräußerung des Fahrzeugs ohne weiteres abgezogen und
durch einen anderen Signalwandler oder eine einfache Überbrückung ersetzt werden.
Eine weitere praktische Variante besteht darin, daß der Signalwandler ein eigenständiger
Sender sein kann, in dem derselbe Code wie im zweiten Empfänger abgelegt ist und der
vom Handsender über das Lichtleitkabel zwischen Aufnahme und Steckverbindung zur Abgabe
seines Codesignals ansteuerbar ist, das dann über die Verzweigungen des Lichtleitkabels
zu den Ausmündungen in der Karosserieaußenhaut übertragen wird.
[0011] Eine besondere Variante besteht schließlich darin, die Sendersignale in Lichtleiter
einzukoppeln, die, wie bereits vorgeschlagen wurde, ohnehin im Fahrzeug zur Leitung
des Lichts von Signalleuchten vorgesehen sind und in dessen Außenhaut als Lichtaustrittsflächen
dieser Signalleuchten ausmünden.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile gehen aus der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
und deren sich hier anschließender eingehender Beschreibung hervor.
[0013] Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Gesamtansicht eines Fahrzeuges mit in der Karosserieaußenhaut ausmündenden
Lichtleitkabeln,
- Figur 2
- eine Schemadarstellung eines in dem Lichtleitkabel vorgesehenen Signalwandlers.
[0014] In Figur 1 ist ein in Umrissen dargestelltes Kraftfahrzeug 1 mit einem ersten Empfänger
2 und einem Steuergerät 3 einer nicht weiter dargestellten Zentralverriegelungsanlage
ausgestattet. Im Kraftfahrzeug 1 befindet sich ferner ein beweglicher Handsender 4
mit einer Sendetaste 4T und einem Emitter 4E (Fig. 2), der zur Fernsteuerung der Zentralverriegelungsanlage
vorgesehen ist und mit einem mechanischen Zündschlüssel 5 zusammengebaut ist, in einer
vorteilhaft durch das Zünd-/Anlaßschloß gebildeten Aufnahme 6. Im Bereich der Aufnahme
6 mündet ein Lichtleitkabel 7, das an einer Leitungsverzweigung 7' zu mehreren an
der Karosserieaußenhaut angeordneten Ausmündungen 8 hin verzweigt ist. Diese Ausmündungen
sind hinter Streuscheiben von Fahrzeugscheinwerfern SW oder anderen Lichtquellen oder
hinter der Fahrgastraumverglasung F angeordnet, bevorzugt, wie gezeigt, auf Vorder-
und Rückseite des Kraftfahrzeugs 1.
[0015] Außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 ist ein zweiter Empfänger 9 angeordnet, zu welchem
- gestrichelt angedeutet - Signale von wenigstens einer der an der Karosserieaußenhaut
angeordneten Ausmündungen 8 kontaktlos übertragen werden können. Der zweite Empfänger
9 gehört vorzugsweise zu einem nicht dargestellten Garagentorantrieb.
[0016] Im übrigen werden die Ausmündungen 8 des Lichtleitkabels 7 in der Karosserieaußenhaut
so auszuführen sein, daß am zweiten Empfänger 9 auch bei nur ungefährer Ausrichtung
des Fahrzeugs 1 auf diesen eine hinreichende Signalintensität (z. B. Strahlbündelung
durch geeignete Linsen an den Ausmündungen 8) gewährleistet ist.
[0017] Beide Empfänger 2 und 9 und der Handsender 4 sind in bekannter Weise mit Codiermitteln,
z. B. Codierschaltern oder Codespeichern, versehen.
Im zweiten Empfänger ist bevorzugt ein anderer Code als im ersten Empfänger 2 abgelegt,
so daß die Signale des mit dem ersten Empfänger übereinstimmend codierten Handsenders
4 umgeformt werden müssen, um Schaltwirkungen am Garagentorantrieb auslösen zu können.
[0018] Diese Aufgabe wird von einem in Figur 2 - in der gleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen
wie in Figur 1 haben - gezeigten Signalwandler 10 übernommen, der mit dem Lichtleitkabel
7 unmittelbar hinter dessen Mündung in die Aufnahme 6 verbunden ist. Die Mündung wird
durch eine Sammellinse L abgeschlossen, die dem erwähnten Emitter 4E des Handsenders
4 gegenüberliegt, wenn sich dieser in der Arbeitsposition befindet. Die Arbeitsposition
kann dabei durch eine oder mehrere der Stellungen des nicht im einzelnen dargestellten,
die Aufnahme 6 bildenden Zünd-/Lenkschlosses definiert sein.
In dem erwähnten Signalwandler 10 ist der auf den zweiten Empfänger 9 passende Code
abgelegt. Eine symbolisch angedeutete Steckverbindung 11 zwischen dem Lichtleitkabel
7 und dem Signalwandler 10 ermöglicht dessen raschen Austausch z. B. bei Veräußerung
des Fahrzeugs, so daß der Handsender 4 dann ohne jeden Eingriff in seinen Code bzw.
in den Code des zweiten Empfängers 9 nicht mehr zur Steuerung des letzteren verwendet
werden kann. Dem raschen Zugriff auf den Signalwandler 10 dient dessen Unterbringung
z. B. in einem abschließbaren Handschuhfach 12 des Kraftfahrzeugs 1, das üblicherweise
in der Nähe des Zünd-/Lenkschlosses angeordnet ist.
[0019] Bei Bedarf kann natürlich anstelle eines anderen Signalwandlers eine einfache Überbrückung
vorgesehen werden; ebenso wird eine Überbrückung vorgesehen, wenn der Fahrzeugeigner
ausdrücklich gleiche Codierung des ersten und des zweiten Empfängers verlangen sollte,
um den Garagentorantrieb mit dem Handsender 4 auch außerhalb des Fahrzeugs fernbedienen
zu können.
[0020] Selbstverständlich wird bedarfsweise eine Verstärkung der Signale des Handsenders
im Lichtleitkabel vorgesehen; ein geeigneter Verstärker 10' wird zu diesem Zweck in
den Signalwandler 10 bzw. in eine diesen ersetzende Überbrückung integriert.
[0021] Es versteht sich, daß es außer einem Garagentorantrieb auch noch andere Anwendungsfälle
für das erfindungsgemäße Fernbedienungssystem gibt, z. B. Zugangskontrollsysteme für
Parkflächen oder andere, dem öffentlichen Verkehr nicht zugängliche Verkehrsflächen
wie Werksgelände oder Kasernen.
1. Fernbedienungssystem für Verschlüsse, enthaltend
- einen beweglichen Infrarot-Sender (4) zur Erzeugung und kontaktlosen Abstrahlung
von gerichteten, codierten Steuersignalen bei Betätigung wenigstens einer Sendetaste
(4T),
- einen auf den Sender abgestimmten, an einem Kraftfahrzeug (1) angeordneten ersten
Empfänger (2) zum Empfang und zur Verarbeitung der von dem Sender übertragenen codierten
Steuersignale sowie zur Auslösung von Schaltwirkungen an einer fernbedienbaren Fahrzeugverriegelung
(3),
- eine in dem Kraftfahrzeug angeordnete Aufnahme (6) für den Sender,
- wenigstens ein im Bereich der Aufnahme mündendes Lichtleitkabel (7) zur Übertragung
von Signalen des Senders,
- einen mit dem Lichtleitkabel wenigstens mittelbar korrespondierenden zweiten Empfänger
zur Auslösung von Schaltwirkungen an einer weiteren Verriegelungseinrichtung bei Empfang
von durch den in der Aufnahme befindlichen Sender ausgelösten und durch das Lichtleitkabel
geleiteten Signalen,
gekennzeichnet durch
- wenigstens eine an der Außenhaut des Kraftfahrzeugs (1) angeordnete Ausmündung (8)
des von der Aufnahme (6) ausgehenden Lichtleitkabels (7), so daß die durch den in
der Aufnahme (6) befindlichen Sender (4) ausgelösten Signale auf den außerhalb des
Fahrzeugs (1) befindlichen zweiten Empfänger (9) gelangen können.
2. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1, in welchem der bewegliche Sender auch zur Steuerung
eines elektrischen Garagentorantriebs vorgesehen ist,
gekennzeichnet durch
Zuordnung des zweiten Empfängers (9) zu dem Garagentorantrieb.
3. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
- Kopplung des Senders (4) mit einem mechanisch codierten Schlüssel (5) und
- Ausbildung der Aufnahme (6) als Zünd- und/oder Lenkschloß.
4. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet durch
- Ablage unterschiedlicher Codes im ersten (2) bzw. im zweiten Empfänger (9),
- Ablage des Codes des ersten Empfängers (2) im beweglichen Sender (4) und
- einen in das Lichtleitkabel (7) eingeschleiften Signalwandler (10) zur Anpassung
der codierten Signale des Senders (4) an den Code des zweiten Empfängers (9).
5. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Verzweigung des Lichtleitkabels (7) in einer Leitungsverzweigung (7') zu mehreren
Ausmündungen (8) hin.
6. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1 oder 5,
gekennzeichnet durch
Anordnung der Ausmündung (8) in Nachbarschaft zu einem transparenten Teil der Außenhaut
des Kraftfahrzeugs (1), insbesondere auf der Vorder- und/oder Rückseite des Kraftfahrzeugs
(1).
7. Fernbedienungssystem nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
Anordnung der Ausmündung (8) hinter einer Abdeckung einer Beleuchtungseinrichtung
(SW).
8. Fernbedienungssystem nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
Anordnung der Ausmündung (8) hinter einer Fensterscheibe (F) der Kraftfahrzeugkarosserie.
9. Fernbedienungssystem nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
Anschluß des Signalwandlers (10) an das Lichtleitkabel (7) über eine leicht lösbare
Verbindung, insbesondere über eine Steckverbindung (11).
10. Fernbedienungssystem nach Anspruch 4 oder 9,
gekennzeichnet durch
Ausführung des Signalwandlers (10) als eigenständiger Sender, in dem derselbe Code
wie im zweiten Empfänger (9) abgelegt ist und der durch den beweglichen Sender (4)
zur Abgabe seines Codesignals auf den zweiten Empfänger (9) aktivierbar ist.
11. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1 oder 9,
gekennzeichnet durch
einen mit dem Lichtleitkabel (7) verbundenen Verstärker (10').
12. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Einkopplung der Signale des beweglichen Infrarotsenders (4) in Lichtleiter, die im
Fahrzeug (1) vorgesehen sind und als Lichtaustrittsflächen von Signalleuchten in der
Karosserieaußenhaut ausmünden.
13. Fernbedienungssystem nach Anspruch 9 oder 10,
gekennzeichnet durch
Unterbringung des Signalwandlers (10) und dessen leicht lösbarer Verbindung mit dem
Lichtleitkabel (7) in einem abschließbaren Handschuhfach (12) des Kraftfahrzeugs (1).