[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Formen
für Gießereizwecke, die aus mehreren miteinander verbundenen Formteilen, insbesondere
auch Kernteilen zusammengesetzt sind, wobei die einzelnen Formteile jeweils in einem
aus wenigstens zwei Teilkästen bestehenden Form-Werkzeug für sich geformt werden.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung sind in der WO
87/07543 beschrieben auf die ausdrücklich, insbesondere auch hinsichtlich der eigentlichen
Form- bzw. Kernteilerzeugung verwiesen wird. Die bekannte Vorrichtung weist herkömmliche
Kernformmaschinen auf, deren Anzahl der der herzustellenden für eine Form bzw. einen
Kern gewünschten Form- bzw. Kernteile entspricht. Es ist weiterhin eine Verfahreinrichtung
vorgesehen, mit der der hergestellten Formteile in einem ihrer Teilkästen zu einer
Fügestation verfahren werden, in der sie zu der gewünschten Gesamtform zusammengefügt
werden. Anschließend fahren die jeweiligen Teilkästen wieder in ihre Formmaschine
zurück, damit dann dort die Herstellung wiederum eines entsprechenden Formteils erfolgen
kann.
[0003] Nachteilig ist, daß hochwendige und teure Formmaschinen in der gleichen Anzahl vorhanden
sein müssen, wie Formteile zur Herstellung der Gesamtform erforderlich sind. Die Formmaschinen
haben erhebliche Stillstandszeiten bedingt durch die Zeit, bis das von ihnen hergestellte
Formteil zum Zusammenfügen in der Fügestation an der Reihe ist, und während des Zusammenfügens
des von ihnen hergestellten Formteils. Darüber hinaus sind aufgrund der notwendigen
erheblichen Verfahrwege, die sich bei mehreren zu einer Form zusammenzufügenden Formteilen
notwendigerweise überproportional steigern, erhebliche Herstellungszeiten für eine
Gesamtform erforderlich. Weiterhin sind die in einen erheblichen Umfang gegebenen
linearen Verfahrbewegungen für die Teilkästen und ihre Formteile kinematisch ungünstig.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Kernen zu schaffen, welche unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile
eine Verbesserung der Formteilherstellung mit geringerem apparativen bzw. konstruktiven
Aufwand ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe beim Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Werkzeuge mittels eines Endlosförderers schrittweise zyklisch
gefördert werden, daß synchron mit den Werkzeugen diesen zugeordnete Schußhauben gefördert
werden und daß die Schußhauben in eine ihnen gemeinsame Schußstation in einer zu den
Werkzeugen lateral versetzte Stellung gefördert werden.
[0006] Eine Vorrichtung zur Herstellung von Formen bzw. Kernen für Giessereizwecke der genannten
Art ist gekennzeichnet durch mindestens einen diskontinuierlich zyklisch umlaufenden
Werkzeug-Förderer für die Form-Werkzeuge, jeweils einen synchron mit diesem umlaufenden
Förderer für an die Werkzeuge angepaßte Schußhauben, und durch mindestens eine einem
Werkzeug-Förderer zugeordnete für mehrere Werkzeuge gemeinsame Schußstation, bei der
Werkzeuge und zugehöriger Schußhauben durch ihre Förderer versetzt zueinander geführt
sind.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist nur noch eine Einrichtung zur Herstellung der
Formteile - Schuß- und Begasungsstation - bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung notwendig,
um Formen oder Kerne aus Formteilen, insbesondere Formsand, bis zu einer gewünschten
vorgegebenen Form- und Kernteilzahl herzustellen. Letztere wird lediglich dadurch
bestimmt, wie viele Werkzeuge bzw. Schußhauben an den entsprechenden Förderern vorgesehen
werden. In der Regel wird eine (Gesamt-)Form aus zwei Formteilen, einem Basis- oder
Grundformteil und einem Abschluß-Formteil bestehen, wobei innerhalb oder zwischen
dieser ein Kern aus mehreren Kernteilen angeordnet ist. Die Zahl der Kernteile und
der - in der Regel - zwei Formteile bestimmt dann die Gesamtzahl der Form- und Kernteile
für die zusammenzusetzende (Gesamt-)Form.
[0008] Im Hinblick auf üblicherweise herzustellende Formen und die Anzahl der zu ihrer Herstellung
notwendigen Formteile hat sich herausgestellt, daß Förderer mit zehn Werkzeugen optimal
sind. Selbstverständlich können auch Förderer mit weniger, beispielsweise fünf, oder
mehr Werkzeugen, beispielsweise zwölf vorgesehen sein.
[0009] Während, wie gesagt, nur eine Schußeinrichtung im Rahmen der Gesamtvorrichtung erforderlich
ist, kann beispielsweise an eine Vorrichtung, die an sich zur Herstellung von Formen
aus einer Vielzahl von Formteilen vorgesehen ist und dementsprechend viele Werkzeuge
fördern kann, gegebenenfalls eine weitere Schußstation vorgesehen sein, die zusätzlich
zum Einsatz kommen kann, wenn mit der Vorrichtung Formen herstellt werden sollen,
die deutlich weniger Einzelformteile benötigen, insbesondere gleich oder weniger als
die Hälfte der gesamten an dem Förderer vorgesehenen Werkzeuge. In dieser Weise können
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichzeitig mehrere Formen hergestellt werden.
[0010] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die teure und aufwendige
Schuß- und Begasungsstation nur entsprechend der Anzahl der herzustellenden Gesamtformen,
nicht aber entsprechend der Anzahl der einzelnen Teilformen vorhanden sein müssen.
Darüberhinaus ist die Schuß- und Begasungsstation im übrigen praktisch permanent im
Einsatz und weist keinerlei hohe Stillstandszeiten auf.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Hauptbewegung der Werkzeuge mittels eines
Werkzeugträgers in Form eines Karussells in Form einer Kreisbewegung erfolgen kann,
die kinematisch günstiger ist als die gesamte Hin- und Herbewegung eines Teile-Formkastens
für sämtliche Formteile. Demgemäß sieht ein bevorzugte Ausgestaltung vor, daß die
Förderer für die Werkzeuge und Schußhauben Rundläufer, insbesondere in Form von die
Werkzeuge und die Schußhauben an ihren Umfang tragenden Karussellen sind. In Weiterbildung
kann vorgesehen sein, daß die Umlaufachsen der Förderer in dem durch ihren Umfang
begrenzten Bereich, aber relativ senkrecht zueinander versetzt angeordnet sind.
[0012] Um weiterhin das Einschießen der Formsandmischung sowie der Begasung zu Verbessern,
ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, daß die Schußstation einen linear über dem
in der Schußstation befindlichen Werkzeug verfahrbaren Schußkessel- und Begasungswagen
mit einem Schußkessel und einer Begasungshaube aufweist, wobei der Schußkessel mit
Einrichtungen zur Aufnahme und Übertragung der Schußhaube über das Werkzeug versehen
ist, wobei weitere Verbesserungen dadurch erreicht werden, daß die Schußstation radial
zu beiden Drehachsen angeordnet ist bzw. daß mehrere Mischungsbunker vorhanden sind,
die mittig oberhalb in die Positionierungsstelle bringbar sind, in die diese Schußhauben
durch den Schußhaubenträger zum Einschießen des Kernformmaterials (Sand) in die Werkzeuge
gebracht werden.
[0013] Zur weiteren Automatisierung des Verfahrensablaufs ist eine Umsetzeinrichtung zum
Aufnehmen von Ausstoßerplatten und Entfernen derselben von den Werkzeugen in einer
Station vor der Formstation vorgesehen, wobei Weiterbildungen vorsehen, daß die Umsetzeinrichtung
einen Schwenkarm aufweist und daß die Begasungshaube eine Einrichtung zur Aufnahme
und zum Ausstoßen der Ausstoßerplatten aufweist.
[0014] Eine äußerst bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß sich an die Schußstation eine
Einrichtung (Transferstation) zum Entfernen eines Grundformkastens mit darin befindlichem
geformten Formteil aus dem Werkzeugträger für die Werkzeuge und zum Zurückbewegen
in den Bereich geöffneter Folgewerkzeuge anschließt, Diese Ausgestaltung ist weiterhin
gekennzeichnet durch Einrichtungen zum Halten von geformten Formteilen in Oberkästen
von Werkzeugen und zum Zusammenfügen eines so gehaltenen Formteils mit in einem Unterkasten
Grund- eines anderen Werkzeugs gehaltenen, gegebenenfalls schon zusammengefügten Formteilen
(Paket der Formteile). Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und den entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahrensablauf ergibt sich der weitere
Vorteil, daß bis auf den Grundform-Unterkasten keinerlei weitere Formkastenteile,
insbesondere kein Formkastenteil der anderen Werkzeuge aus dem zyklischen bzw. Endlosförderer
für die Werkzeuge - der wie gesagt, in bevorzugter Weise als kreisförmiges Karussell
ausgebildet ist - herausgenommen werden müssen. Das Fügen erfolgt nicht in einer separaten
abliegenden Fügestation, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist, sondern unmittelbar
in den festgehaltenen Werkzeugen selbst. Hierzu werden deren Einzelkästen lediglich
auf senkrechten Abstand voneinander gebracht. Dabei werden die Öffnungs- und Schließbewegungen
der Werkzeuge, die ohnehin erforderlich sind, und die hierzu erforderlichen Einrichtungen,
wie vorzugsweise Hydraulikzylinder, zur Durchführung des Fügevorganges selbst genutzt.
[0015] Darüberhinaus bietet die Erfindung die vorteilhafte Möglichkeit, daß der derart ausgestaltenen
Transferstation an ihrem dem ersten Förderer abgewandten Ende ein weiterer Förderer,
vorzugsweise in Form eines Karussells, mit einer eigenen Schuß- und Begasungsstation
zugeordnet ist, so daß in den einzelnen Schußstationen jeweils abwechselnd zusammenzufügende
Teile geformt werden und die Einzelformteile wechselweise von dem einen Förderer bzw.
von dem anderen Förderer zur Transferstation gebracht und dort durch Einfahren der
schon zusammengesetzten Einzelformteile in den jeweiligen Fördererbereich mit diesen
zusammengefügt werden.
[0016] Bei einer solchen Ausgestaltung kann vorzugsweise weiterhin vorgesehen sein, daß
zumindestens einer der Endlosförderer eine weitere Transferstation aufweist, so daß,
wenn Formen mit geringer Anzahl von Formteilen erstellt werden, die beiden Vorrichtungen
auch unabhängig voneinander arbeiten können. Diese Ausgestaltung bietet die Möglichkeit
durch Arbeiten der beiden Förderer im Verbund Formteile mit einer hohen Einzelformteilanzahl
automatisch herzustellen, während, in dem Fall, wenn dies gewünscht wird, zwei Formen,
gegebenenfalls auch unterschiedlicher Art mit geringerer Formteilzahl unabhängig auf
den Maschinen parallel hergestellt werden können.
[0017] Wenn einerseits Formen mit einer Vielzahl von Formteilen, andererseits aber an der
gleichen Fertigungsstätte auch Formen mit geringerer Anzahl von Formen hergestellt
werden sollen, so wird die Stückzahlverteilung bestimmen, ob ein Rundläufer mit einer
großen Anzahl von Werkzeugen und ein oder zwei Formstationen oder aber zwei Rundläufer
mit geringerer Werkzeuganzahl und einer gemeinsamen Transferstation eingesetzt werden.
[0018] Die Erfindung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, daß in dem Fall, daß die Formen
aus einer Formteilanzahl erstellt werden sollen, die größer ist als die Werkzeugzahl
der Vorrichtung gegebenenfalls vorzugsweise einzelne Formteile separat an separaten
Formmaschinen hergestellt und im Rahmen der Transferstation separat eingesetzt werden
können.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Aufsicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Figur 2
- eine Seitenansicht entsprechend dem Pfeil II in der Figur 1;
- Figur 3
- eine Sicht entsprechend III der Figur 1 auf eine Transferstation der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Figur 4
- eine Sicht entsprechend dem Pfeil IV der Figur 1 auf eine Entnahmestation der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
- Figur 5
- schematisch eine andere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- Figur 6
- schematisch eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Formen für Gießereizwecke, nämlich
insbesondere zum Herstellen von Sandkernen oder dergleichen, weist zunächst an einem
Maschinenständer 1a (Fig.2) einen Werkzeugträger 1 in Form eines Kreisförderers für
die Werkzeuge 2 auf, die am Umfang des Werkzeugträgers 1 angeordnet sind. Der Werkzeugträger
1 ist um eine Drehachse 3 drehbar. In den geschlossenen Werkzeugen 2 werden die zusammenzusetzenden
Formteile 5, 5a (Fig.4,5), insbesondere auch Kernteile, in noch zu beschreibender
Weise hergestellt.
[0021] Oberhalb des Werkzeugträgers 1 ist ein Schußhaubenträger 4 für Schußhauben 6 angeordnet,
der ebenfalls als Kreisförderer ausgebildet ist und sich um einen Drehachse 7 dreht.
[0022] Werkzeugträger 1 und Schußhaubenträger 4 können vorzugsweise als jeweils durch einen
Präzisions- und Schalttisch angetriebene Drehachse befestigte Tragarme an einem Drehkranztisch
für die Werkzeuge 2 bzw. Schußhauben 6 ausgebildet sein.
[0023] Im Bereich einer Einrichtung 8 zur Herstellung der Formteile - kurz: Schußstation
8 - sind die durch den Werkzeugträger 1 getragenen Werkzeuge 2 und die zu jedem Werkzeug
2 entsprechend zugehörigen Schußhauben 6 in horizontaler Richtung, also senkrecht
zu ihren Drehachsen 3, 7 versetzt zueinander angeordnet, wie dies aus den Figuren
1 und 2 entnehmbar ist. Bei einer solchen Bedingung wird eine optimal kompakte Vorrichtung
dadurch erreicht, daß die beiden Achsen 3, 7 in einer Verlängerung der Schußstation
8 zueinander versetzt sind und der Schußhaubenträger 4 gerade einen Umfang aufweist,
der die Aufnahme der gewünschten Anzahl der Schußhauben 6 erlaubt. Würde man ausgehend
von letzterem übereinstimmende Achsen wählen, so würde sich bei dem gewünschten Versatz
in der Schußstation 8 eine größere Dimensionierung der gesamten Vorrichtung ergeben.
[0024] In dem der Schußstation 8 über die Drehpunkte 3, 7 diagonal gegenüberliegenden Bereich
(bei 9) bewegen sich die Schußhauben 6 im wesentlichen über dem jeweiligen Werkzeug
2.
[0025] Die Werkzeuge 2 bestehen in an sich bekannter Weise aus einem Unterkasten 11, einem
Oberkasten 12 sowie an diese angepaßte Ausstoßerplatten 13. Jedem Werkzeug ist, wie
gesagt, eine eigene angepaßte Schußhaube 6 zugeordnet, die von einer zentralen Einschußöffnung
14 ausgehende Schußkanäle (nicht dargestellt) aufweist, die zu den im Oberwerkzeug
12 ausgebildeten Schußbohrungen für Ausstoßerstäbe 16 der Ausstoßerplatten 13 führen
und derart durch diese das Einschießen des Formsandes erlauben.
[0026] Die Schußstation 8 weist ein oder mehrere Mischungsbunker 21 (im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei) auf, die aus einer Bereitschaftsstellung 22 in eine Einsatzstellung 23 bewegbar
sind, die sich mittig oberhalb der Position befindet, in die eine Schußhaube 6 durch
den Schußhaubenträger 4 in der Teile-Formstation geführt ist. Zwischen dem dort angeordneten
Mischungsbunker 21 und der dort durch den Schußhaubenträger 4 getragenden Schußhaube
6 ist ein Schußkessel- und Begasungswagen 26 in horizontaler Richtung verfahrbar angeordnet.
Der Wagen 26 trägt einerseits einen Schußkessel 27 und andererseits in einem dem horizontalen
Abstand von Schußhauben und Werkzeugen in der Teile-Formstation entsprechenden Abstand
eine Begasungshaube 28, die mit einer Ausstoßvorrichtung 28a versehen ist, mittels
derer sie nach der Begasung über eine Ausstoßerplatte 13 mit Ausstoßerstäben 16 ein
geformtes Grundformteil aus dem Oberkasten ausstoßen kann, so daß dieses im Unterkasten
verbleibt. Die Ausstoßerstäbe 16 an der Ausstoßerplatte 13 stoßen dabei durch die
Schußbohrungen im Oberwerkzeug 12.
[0027] Der Schußkessel- und Begasungswagen 26 verfährt radial zu beiden Drehachsen 3, 7
(also in der Flucht derselben). Radial außerhalb der Werkzeuge 2 in einem Abstand,
der dem schon erwähnten Horizontalabstand zwischen Schußhauben und Werkzeugen bzw.
Schußkessel 27 und Begasungshaube 28 am Wagen 26 entspricht, ist eine Ablageplatte
31 für die oberen Ausstoßerplatten 13 angeordnet.
[0028] Es ist weiterhin eine Umsetzseinrichtung 32 für die Ausstoßerplatten 13 derart vor
der Schußstation 8 angeordnet, daß die Einrichtung 32 mit einem Schwenkarm 33 in einer
Werkzeugposition vor der Schußstation 8 die zu dem dort befindlichen Werkzeug 6 gehörige
Ausstoßerplatte 13 aufnehmen und zu dem Ablageplatz 31 übertragen und dort ablegen
kann. Dabei wird die Ausstoßerplatte 13 entgegen der um etwas über 180 Grad erfolgenden
Übertragungsbewegung des Arms 33 relativ zu diesem derart verschwenkt, daß ihre Außenseite
immer, d.h. in der Übernahmeposition 34, aber auch auf der Ablageplatte 31 radial
nach außen gerichtet bleibt, so daß die Ausstoßerplatte 13 vom Ablageplatz 31 durch
die Begasunghaube 28 übernommen und nach der radial nach innen gerichteten linearen
Verfahrbewegung derselben wieder korrekt auf dem Oberkasten 12 des Werkzeugs 2 abgesetzt
werden kann.
[0029] In Drehrichtung A hinter der Schußstation 8 befindet sich eine Transferstation 41.
Die Tranferstation 41 weist einen Transferwagen 42 zur Aufnahme eines von zwei in
der Vorrichtung verwendeten Grundform-Unterkästen 11a (Transferkästen) eines Grundteilwerkzeugs
auf.
[0030] Bei der Transferstation 41 sind weiterhin für die Werkzeugunterkästen 11 Hubvorrichtungen
43 sowie für die Werkzeugoberkästen Ausstoßer 44 vorgesehen, die hydraulisch beaufschlagt
sind, wie im übrigen auch die weiteren erwähnten horizontalen und vertikalen Linearbewegungen
hydraulisch durch den in der Zeichnung angedeuteten Hydraulikzylinder erfolgen.
[0031] Einer weiteren Stillstandsposition der Werkzeuge 2 ist eine Entnahmestation 51 zugeordnet.
Diese weist ebenfalls einen radial verfahrbaren Wagen, nämlich einen Entnahmewagen
52 für den Grundform-Unterkasten 11a sowie in der zurückgezogenen Position des Entnahmewagens
52 einen Ausstoßer 53 zum Ausstoßen der in dieser befindlichen Form bzw. Kerne auf.
[0032] Weiterhin ist im Weg der durch den Werkzeugträger 1 geforderten Werkzeuge 2 unterhalb
des Unterkastens ebenfalls eine Hubvorrichtung 54 vorgesehen.
[0033] Nach Ausstoßen der aus den einzelnen Formteilen 5,5a zusammengesetzten Form bzw.
Kerne aus dem Grundform-Unterkasten 11a können die zusammengesetzten Formen bzw. Kerne
in der Entnahmestation entweder von Hand, gegebenfalls mit Hilfsmitteln entnommen
werden oder aber es ist eine an sich bekannte Entnahmevorrichtung für die zusammengesetzen
Formen und Kerne vorgesehen.
[0034] Der Verfahrensablauf ist folgendermaßen:
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung laufen die beiden Träger 1, 4 synchron um. Wenn
nun das Werkzeug 2 mit dem Grundform-Unterkasten 11a in die Station 34 gelangt, so
ergreift der Arm 33 die mit dem Werkzeug 2 in diese Station geförderte zugehörige
individuelle obere Ausstoßerplatte 13 und überträgt diese in der beschriebenen Weise
zum Ablageplatz für die Ausstoßerplatte 13. Gleichzeitig bewegen sich das restliche
Werkzeug aus Grundform-Unterkasten 11a und Oberkasten 12 und die zugehörige Schußhaube
6 weiter in die Schußstation 8.
[0035] Dort wurde zwischenzeitlich der Schußkessel 27 aus dem über ihn verfahrenen Mischungsbunker
21 mit Sand gefüllt. Der Schußkessel- und Begasungswagen 26 nimmt die Schußhaube auf
und verfährt diese mit dem Schußkessel 27 über das Werkzeug 2. Dieses wird dann durch
die Hubvorrichtung 17 zunächst geschlossen, indem der Unterkasten 11 bzw. 11a gegen
den Oberkasten 12 und beide gemeinsam gegen die Unterseite der Schußhaube 6 und gemeinsam
mit dieser gegen den Schußkessel 27 gehoben werden. Anschließend wird der im Schußkessel
27 befindliche Sand in üblicher bekannter Weise durch die Schußhaube 6 und durch deren
Kanäle sowie die Schußbohrungen im Oberkasten 12 verteilt in das innere des Werkzeugs
2 eingeschossen.
[0036] Währenddessen nimmt die Begasunghaube die Ausstoßerplatte 13 von ihrem Ablageplatz
31 auf. In einem nächsten Schritt wird die Begasunghaube 28 mit der Ausstoßerplatte
13 über das Werkzeug 2 gefahren und auf diesem gasdicht mit ihrem Umfangsrand aufgesetzt.
Anschließend erfolgt die Begasung mit einem katalytisch wirkenden Gas, wodurch ein
dem Sand zugesetzter Binder aktiviert wird und hierdurch die Verfestigung der Sand-Bindermischung
in dem Werkzeug erfolgt.
[0037] Bei der Herstellung des Basis- oder Grund-Formteils 5a erfolgt sodann in einem weiteren
Arbeitsschritt die Absenkung des Werkzeugs 2 und weiterhin des Unterkastens 11a relativ
zum Oberkasten 12 (mittels des Zylinders 18a), wodurch die Ausstoßerplatte 13, die
sich im geschlossenen Zustand des Werkzeugs mit Stäben oder Füßen am Unterkasten 11a
abgestützt hat, freigegeben wird und mit ihren Ausstoßstäben 16 gleichzeitig mit der
Ab-Bewegung des Grund-Unterkastens 11a das geformte Grund-Formteil 5a bzw. den Grundkern)
aus dem Oberkasten löst und in den Grund-Unterkasten 11a drückt. Dies kann gegebenenfalls,
wenn die Ausstoßerstäbe 16 aus Sicherheitsgründen nach oben hin federbeaufschlagt
werden, durch zusätzliche Krafteinwirkung, beispielsweise durch zusätzliches Herunterdrücken
eines in der Begasungshaube 28 befindlichen Ausstoßkolbens 28a erfolgen. Anschließend
befindet sich das befestigte Grund-Formteil 5a in dem Grund-Unterkasten 11a.
[0038] Dieser wird sodann in die nachfolgende Transferstation 41 bewegt. Wenn der fragliche
Unterkasten der Basis- oder Grund-Unterkasten 11a mit Grund-Formteil ist, der in der
gesamten, aus mehreren Formteilen 5,5a zusammenzusetzenden Form zu unterst zu liegen
kommt, so wird dieser von dem Transferwagen 42 aufgenommen und in der Transferstation
41 zusammen mit dem in ihm befindlichen Grundformteil 5a radial nach außen verfahren.
[0039] In einem nächsten Schritt gelangt der zugehörige Oberkasten 12 sowie die Aufnahme
am Werkzeugträger 1 in die Entnahmestation 51 und übernimmt von dort einen zweiten,
identisch ausgebildeten Grundform-Unterkasten 11a. Bei der dargestellten Vorrichtung
wird also mit zwei Grundform-Unterkästen 11a gearbeitet, während die sonstigen Unterkästen
11 und Oberkästen 12 sowie Schußhauben 6 nur jeweils einmal vorhanden sind.
[0040] Wenn das in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellte und im Grundform-Unterkasten
11a verbliebene Grundformteil 5a aus der Schußstation 8 in die Transferstation 41
übertragen wurde, wird gleichzeitig ein weiteres Werkzeug 2 mit zugehöriger Schußhaube
in die Schußstation 8 verfahren. Der Verfahrensablauf zur Herstellung und Verfestigung
dieses zweiten Formteils erfolgt in der gleichen Weise wie dies vorstehend für das
Grundformteil beschrieben wurde. Lediglich der letzte Schritt weicht ab.
[0041] Beim Trennen der Kästen 11, 12 wird ein Formteil 5 nicht aus dem Oberkasten 12 in
den Unterkasten 11 gestoßen, sondern durch eine unterhalb des Unterkastens 11 befindliche
Ausstoßerplatte aus diesem herausgehoben, so daß das Formteil 5 im Oberkasten 12 haften
bleibt. Diese Haftung und insbesondere die Haftkräfte im Oberkasten kann der Fachmann
in gewünschter Weise einstellen.
[0042] Anschließend wird das geformte Formteil 5 bei geöffnetem Werkzeug 2 und haftend im
Oberkasten 12 in die Transferstation 41 gebracht. Dort fährt der Transferwagen 42
das ihm vorher im Grundform-Unterkasten 11a übergebene Grundformteil 5a mit letzterem
in das geöffnete Werkzeug 2 und insbesondere unter das nachfolgende in seinem Oberkasten
12 gehaltene Formteil 5. Grundform-Unterkasten 11a und Oberkasten 12 mit den entsprechenden
Formteilen 5a,5 werden nun zusammengebracht, beispielsweise indem der Grundform-Unterkasten
11a von der Hubvorrichtung 43 der Transferstation 41 indirekt mittels des dort befindlichen
Unterkasten 11 gegen den Oberkasten 12 gehoben wird. Beim nachfolgenden Absenken drückt
der Ausstoßer 44 die Ausstoßerplatte 13 mit ihren Ausstoßerstiften 16 nach unten,
so daß das zunächst in dem Oberkasten 12 befindliche Formteil 5 beim Absenken des
Grundform-Unterkasten 11a und des in diesem befindlichen Grundformteil 5a aus dem
Oberkasten 12 herausgedrückt und mit Grundform-Unterkasten 11a und in diesem befindlichen
Formteil 5 abgesenkt wird. Damit wurde das zweite Formteil mit dem Grundformteil 5a
verbunden.
[0043] Das Werkzeug für das zweite Formteil durchläuft die Entnahmestation 51, ohne daß
dort irgendein Verfahrensvorgang erfolgt. Sämtliche weiteren Formteile 5, aus denen
die letztendlich zu schaffende Form zusammengesetzt wird, werden in der gleichen beschriebenen
Weise hergestellt und mit den vorher im Grundform-Unterkasten 11a schon zusammengesetzten
Formteilen 5,5a verbunden.
[0044] Wenn die zu schaffende Form vollständig ist, d.h. das letzte Formteil mit den vorher
zusammengesetzten verbunden wurde, nimmt der Transferwagen 42 den die Form tragenden
Grundform-Unterkasten 11a nicht wieder aus dem Werkzeugträger 1 heraus, sondern dieser
bringt vielmehr den Grundform-Unterkasten 11a mit der in ihm zusammengesetzten gesamten
Form zur Entnahmestation 51 (wie in Fig.5 dargestellt).
[0045] Der Entnahmewagen 52 der Station übernimmt den Grundform-Unterkasten 11a zusammen
mit der in ihm befindlichen Form vom Werkzeugträger 1 und verfährt ihn radial nach
außen. Anschließend erfolgt das Ausstoßen der fertig zusammengesetzten Form aus den
Grundform-Unterkasten 11a mittels des Ausstoßers 53 und die fertig zusammengesetzte
Form kann in der schon oben angegebenen Weise aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entnommen werden.
[0046] Die Übergabe des Grundform-Unterkastens 11a mit der fertigen Form auf den Entnahmewagen
52 erfolgt in der oben bezüglich der Transferstation beschriebenen Weise mittels der
Hubvorrichtung 54.
[0047] Gleichzeitig ist der zweite Grundform-Unterkasten 11a wieder in die Transferstation
41 gelangt und in dieser aus dem Werkzeugträger 1 entnommen worden. Beim nächsten
Takt gelangt daher ein Werkzeugträgerelement mit fehlendem Grundform-Unterkasten 11a
in die Entnahmestation 51, so daß der dort befindliche erste Grundform-Unterkasten
11a wieder an seinen Platz im Werkzeugträger 1 durch den Wagen 53 gebracht wird. Der
erste Grundform-Unterkasten 11a ist damit zur Formung eines weiteren Grundformteils
bereit.
[0048] Vorstehend wurde eine äußerst bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben. Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind verschiedene
Abwandlungen möglich. Die dargestellte Vorrichtung beinhaltet ein Zehnerkarussell,
bei dem zehn zu einer Form zusammenzusetzende Formteile mit einer Schußstation 8 geformt
werden können. In dieser Ausgestaltung wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung in konstruktiver
und einsatztechnischer Hinsicht optimiert, d.h. es wurde eine optimale Größe gewählt,
mit der bei den meisten herzustellenden Formen sämtliche Formteile 5,5a insgesamt
mit der Vorrichtung hergestellt werden können. Gleichzeitig bietet die erfindungsgemäße
Vorrichtung aber die Möglichkeit auch Formen mit mehr als zehn Formteilen herzustellen,
indem in der Transferstation 41 entweder an einer anderen oder anderen herkömmlichen
Formmaschinen hergestellte Formteile zum einen von Hand oder in der in der WO 87/07543
gegebenen Weise zugeführt und eingesetzt werden können oder aber die dargestellte
Transferstation 41 gleichzeitig eine Transferstation für eine weitere erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einem Werkzeugträger 1 in der beschriebenen Weise mit zehn oder weniger
Werkzeugen ist, so daß in der beschriebenen Weise mit diesem zweiten Karussell und
dessen zugehöriger Schußstation 8 die entsprechenden Teile in der beschriebenen Weise
geformt und in der gemeinsamen Transferstation 41 die Gesamtform aus den Einzelformteilen
zusammengesetzt werden können.
[0049] Gegebenenfalls können dabei auch Werkzeugträger-Karussells mit weniger Werkzeugen
2, beispielsweise mit jeweils fünf Werkzeugen verwendet werden. Auch ist zwar die
Position der Transferstation 41 und unmittelbar anschließend an diese die Entnahmestation
51 nahe der Schußstation 8 wünschenswert, aber nicht notwendig. Demgemäß kann beispielsweise
eine erste Transferstation 41 bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen sein,
die eine gemeinsame Station für zwei Werkzeugträger-Karusselle ist. In Bewegungsrichtung
hinter dieser kann eine weitere Transferstation vorgesehen sein, der kein weiteres
Karussell zugeordnet ist. Selbstverständlich folgt auch dann eine Entnahmestation.
Bei einer solchen Ausgestaltung können einerseits zwei Werkzeugträger-Karussells zur
Erstellung von Formen mit mehreren Einzelteilen zusammenarbeiten oder aber sie können
unabhängig voneinander Formen mit weniger Formeinzelteilen erstellen, wobei eine der
Transferstationen von einem Karussell, das keine weitere aufweisen muß, genutzt wird,
während die andere Transferstation 41 nur von dem Karussell genutzt wird, dem sie
zugeordnet ist. Während die Anordnung von Werkzeugträger und Schußhaubenträger in
der zu Beginn der Figurenbeschreibung erläuterten Weise die optimale ist, können beide
aber auch konzentrisch zueinander oder aber derart versetzt zueinander angeordnet
sein, daß sich der Weg ihres Umfangsrandes nicht schneidet, sondern vielmehr die Schußhaube
6 im Bereich der Schußstation 8 von außen herangefördert wird. Doch ist, wie ersichtlich
ist, die dargestellte Ausgestaltung die optimale. Weiterhin muß der die Werkzeuge
2 und die Schußhauben 6 tragende Endlosförderer nicht als Kreisförderer oder Karussell
ausgebildet sein, sondern kann beispielsweise auch mittels einer um ein Rechteck,
Quadrat, oval, eine Ellipse oder dergleichen umlaufende Förderkette oder dergleichen
beinhalten, die die entsprechenden Halterungen für die Werkzeuge 2 und die Schußhauben
6 trägt.
[0050] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind schematisch in den Figuren 5 und 6 dargestellt.
Soweit einzelne Teile grundsätzlich übereinstimmen, so sind sie mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet wie in den Figuren 1 bis 4. Soweit in den Figuren 5 und 6 einzelne Elemente
im Detail nicht dargestellt sind, so können sie grundsätzlich ausgestaltet sein wie
in den Figuren 1 bis 4 dargestellt und unter Bezug auf diese Figuren beschrieben.
[0051] Bei den Ausgestaltungen der Figuren 5 und 6 ist der Werkzeugträger 1 als Rollenbahn
für die Werkzeuge ausgebildet. Bei der Ausgestaltung der Figur 5 ist der Werkzeugförderer
1 als rechteckig umlaufender Endlosförderer ausgebildet, bei dem die Werkzeuge umlaufen.
Gleiches gilt für den ebenfalls als reckteckige Rollenbahn für die Schußhauben 6 ausgebildeten
Schußhaubenträger 4. Die Bahnen 1, 4 sind auch hier in der Höhe versetzt angeordnet.
Während in der dargestellten Ausführungsform der Figur 5 der Schußhaubenträger 4 vollständig
innerhalb des Werkzeugträgers 1 angeordnet ist, könnte er im rückwärtigen Teil (oben
in Figur 5) ebenfalls über den dortigen Teil des Werkzeugträgers 1 geführt sein.
[0052] Es ist weiterhin die Schußstation 8 schematisch dargestellt. Im Gegensatz zu der
Ausgestaltung der Figuren 1 und 2, bei der die in sie eingeschossenen Formteile aufweisenden
Werkzeuge 2 durch den Werkzeugförderer 1 selbst zu einer von der Schußstation 8 separaten
Transferstation 41 gefördert werden, ist die Transferstation 41 bei der Ausgestaltung
der Figuren 5 und 6 unmittelbar bei der Schußstation 8 angeordnet.
[0053] Getrennt vom Werkzeugförderer 1 ist der Transferstation 41 eine Ablage 61 nachgeordnet,
von der die hergestellten Formpakete unmittelbar in eine Gießanlage 62 und von dieser
über eine Ablage 63 für den Abguß fort zur Weiterverarbeitung der gegossenen Teile
gefördert werden kann.
[0054] Die Ausgestaltung der Vorrichtung der Figur 6 ist ähnlich, abgesehen davon, daß dort,
wie gesagt, der Werkzeug- und der Schußhaubenträger 1, 4 linear ausgebildet ist, was
ein Hin- und Herfördern der Werkzeuge 2 und Schußhauben 6 bedingt und nur stand, daß
bei der Figur 5 der Transport der zusammengesetzten Formen links herum in Richtung
des Pfeils A, in der Figur 6 rechts herum in Richtung des Pfeils B erfolgt.
[0055] Der Arbeitsablauf ist grundsätzlich der gleiche wie unter Bezug auf die Figuren 1
bis 4 beschrieben. Zunächst gelangt das erste Werkzeug mit dem Grundform-Unterkasten
in die Schußstation 8. Dort wird die zugehörige Schußhaube 6 und über diese der Mischungsbunker
21 sowie ein Schußkessel- und Begasungswagen (im einzelnen nicht dargestellt; es wird
Bezug auf die Erläuterung zu den Figuren 1 und 2 genommen) verfahren. Anschließend
erfolgt die Herstellung der Grundform in der unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und
2 beschriebenen Weise. Im folgenden werden in der Schußstation 8 Unterkasten und Oberkasten
des Grundwerkzeugs voneinander getrennt, wobei in der weiter oben erläuterten Weise
das geformte Grundformteil eben Grundform-Unterkasten verbleibt, der durch einen Transferwagen
der Transferstation 41 aus der Schußstation 8 senkrecht zur Werkzeugträger-Bahn 1
herausverfahren wird, während das zugehörige Oberwerkzeug entlang der Werkzeugträger-Bahn
1 weitergefördert wird. Gleichzeitig wird das nächste Werkzeug 2 in die Schußstation
8 gefördert. Es erfolgt in der ebenfalls weiter oben beschriebenen Weise die Herstellung
des in diesem Werkzeug herzustellenden Kernteils. Nach Herstellung wird das Werkzeug
geöffnet, indem Unterkasten und Oberkasten getrennt werden, wobei das hergestellte
Kernteil aus dem Unterkasten ausgestoßen wird und im Oberkasten verbleibt. Anschließend
kann durch den Transferwagen der Transferstation 41 das Grundform-Unterteil mit dem
in ihm befindlichen Grundform-Teil in das geöffnete nächstfolgende Werkzeug eingeführt
werden. Das in diesem hergestellte Kernteil wird aus seinem Oberkasten ausgestoßen
und mit dem Grundform-Unterkasten sowie dem in diesem befindlichen Grundform-Teil
durch die Transferstation 41 wieder aus der Schußstation 8 herausgefahren. Unter-
und Oberkasten des zweiten Werkzeugs werden dann entlang der Werkzeugträger-Bahn 1
aus der Schußstation 8 herausgefördert. Die Herstellung der weiteren Kern- und Formteile
sowie das Zusammensetzen der einzelnen Teile zu der Gesamtform erfolgt dann nachfolgend
in grundsätzlich der gleichen Weise. Zu Details darf auf die Erläuterung der Figuren
1 bis 3 verwiesen werden. Nach Herstellung der gesamten Form kann diese in Richtung
des Pfeils A zur Ablage für das Kernpaket 61 und von dieser dann zum Gießen des Gußstücks
in die Gießanlage 62 gefördert werden, aus welcher der Abguß, gegebenenfalls nach
Zwischenablage (63) in Richtung des Pfeils C aus der Vorrichtung fortgefördert wird.
Anschließend gelangt wiederum der Oberkasten des ersten Werkzeugs zur Schußstation
8, wo der vom Kernpaket befreite Grundform-Unterkasten ebenfalls wieder in die Schußstation
8 eingefahren wird, so daß die nachfolgenden Formteile für ein weiteres Kernpaket
und dieses hergestellt werden können. Gegebenenfalls kann auch hier in der weiter
oben beschriebenen Weise mit zwei Grundform-Unterkästen für einen zugehörigen Oberkasten
gearbeitet werden.
[0056] Der Ablauf bei der Ausgestaltung der Figur 6 ist grundsätzlich der gleiche, wobei
dort lediglich nach Herstellung sämtlicher Form- und Kernteile sowie des aus diesen
zusammengesetzten Kernpakets die Werkzeuge 2 sowie die Schußhauben 6 in Gegenrichtung
zur ursprünglichen Förderrichtung während der Bearbeitung zurückverfahren werden.
Wenn hierbei der Oberkasten des ersten Werkzeugs durch die Schußstation 8 verfahren
wird, wird gleichzeitig durch die Transferstation 41 der zugehörige Grundform-Unterkasten
in die Schußstation eingebracht und mit dem Oberkasten zusammengebracht. Dann können
in gleicher Weise wiederum die einzelnen Form- und Kernteile für das nächste Form-
bzw. Kernpaket und dieses hergestellt werden.
[0057] Die Vorrichtungen der Figuren 5 und 6 sind durch ein Gehäuse 66 umgeben.
[0058] Soweit Details unter Bezugnahme auf die Figuren 5 und 6 nicht beschrieben wurden,
so kann grundsätzlich für eine bevorzugte Ausbildung derselben auf die Erläuterung
zu den Figuren 1 bis 4 verwiesen werden.
[0059] Wie die beschriebenen Variationen sind auch weitere im Rahmen des Erfindungsgedankens
möglich.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Formen für Gießereizwecke, die aus mehreren miteinander
verbundenen Formteilen, insbesondere auch Kernteilen zusammengesetzt sind, wobei die
einzelnen Formteile jeweils in einem aus wenigstens zwei Teilkästen bestehenden Form-Werkzeug
für sich geformt werden, gekennzeichnet durch mindestens einen getaktet bewegten Werkzeug-Förderer
(1) für die Form-Werkzeuge (2), jeweils einen synchron mit diesem laufenden Förderer
(4) für an die Werkzeuge (2) angepaßte Schußhauben (6), und durch mindestens eine
einem Werkzeug-Förderer zugeordnete für mehrere Werkzeuge (2) gemeinsame Schußstation
(8), zu der Werkzeuge (2) und zugehöriger Schußhauben (6) durch ihre Förderer (1,
4) zunächst versetzt zueinander geführt sind und in der die Schießhauben und die Werkzeuge
zum Schießen der Kernteile übereinandergerastet werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußstation (8) einen
linear über dem in der Schußstation (8) befindlichen Werkzeug (2) verfahrbaren Schußkessel-
und Begasungswagen (26) mit einem Schußkessel (27) und einer Begasungshaube (28) aufweist,
wobei der Schußkessel (27) mit Einrichtungen zur Aufnahme und Übertragung der Schußhaube
(6) über das Werkzeug (2) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Umsetzeinrichtung (32)
zum Greifen von Ausstoßerplatten (13) und Entfernen derselben von den Werkzeugen (2)
in einer Haltestation des Förderers (1) vor der Schußstation (8).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzeinrichtung (32)
einen Schwenkarm (33) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Begasungshaube
(28) eine Einrichtung (28a) zur Aufnahme und zum Ausstoßen der Ausstoßerplatten (13)
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderer
(1, 4) für die Werkzeuge (2) und Schußhauben (6) Rundläufer sind, insbesondere in
der Art von die Werkzeuge (2) und die Schußhauben (6) an ihren Umfang tragenden Karussellen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufachsen
(3, 7) der Förderer (1, 4) in den durch ihren Umfang begrenzten Bereich, aber relativ
zueinander senkrecht zu ihren Achsen versetzt angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußstation (8) radial
zu beiden Drehachsen (3, 7) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Mischungsbunker (21) vorhanden sind, die mittig oberhalb in die Positionierungsstelle
bringbar sind, in die diese Schußhauben (6) durch den Schußhaubenträger zum Einschießen
des Kernformmaterials (Sand) in die Werkzeuge (2) gebracht werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
die Schußstation (8) eine Einrichtung (41) (Transferstation) zum Entfernen eines Grundform-Unterkastens
(11a) mit darin befindlichem geformten Grund-Formteil (5a) aus dem Werkzeugträger
(1) für die Werkzeuge (2,11,12) und zum Zurückbewegen in den Bereich geöffneter Folgewerkzeuge
(2) anschließt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch Einrichtungen
zum Halten von geformten Formteilen in Oberkästen (12) von Werkzeugen (2) und zum
Zusammenfügen eines so gehaltenen Formteils (5) mit in einem Grund-Unterkasten (11a)
eines anderen Werkzeugs gehaltenen, gegebenenfalls schon zusammengefügten Formteile
(5,5a) (Paket der Formteile).
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Entnahmestation
(51) mit einer Einrichtung zum Entfernen einer in einem Grundform-Unterkasten (11a)
aus den Formteilen (5,5a) zusammengesetzten Form aus dem Förderweg des Werkzeugträgers
(1) und zum Zurückbringen des leeren Grundform-Unterkastens (11a) in den Werkzeugträger
(1).
13. Verfahren zum Herstellen von Formen für Gießereizwecke, die aus mehreren miteinander
verbundenen Formteilen, insbesondere auch Kernteilen zusammengesetzt sind, wobei die
einzelnen Formteile jeweils in einem aus wenigstens zwei Teilkästen bestehenden Werkzeug
für sich geformt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge mittels eines Förderers
schrittweise gefördert werden, daß synchron mit den Werkzeugen diesen zugeordnete
Schußhauben gefördert werden und daß die Schußhauben zunächst in eine ihnen und den
Werkzeugen gemeinsame Schußstation in einer zu den Werkzeugen lateral versetzte Stellung
gefördert werden und dann Schußhauben und Werkzeuge übereinander in ihre Schießposition
gebracht werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine in der Schußstation anschließende
Schußhaube linear über die Werkzeuge gebracht und Schußhaube und Werkzeuge zum Einschießen
der Formsandmischung gegeneinander bewegt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Endlosförderer
mit den Werkzeugen geförderte Ausstoßerplatten vor der Schußstation von den Werkzeugen
abgehoben, aus deren Bewegungsweg herausbewegt, in die Schußstation gebracht werden
und dort mittels einer Begasungshaube aufgenommen und nach Einschießen des Formsandes
in die Werkzeuge linear über diese verfahren und wieder mit den Werkzeugen zusammengeführt
werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend
an die Herstellung jedes Formteils ein Grundform-Unterkasten mit in ihm befindlichen
schon zusammengesetzten Formteilen jeweils aus dem Bewegungsweg der Werkzeuge linear
herausherausverfahren und zur Aufnahme und Zusammenfügen eines weiteren Formteils
wechselweise in den Bewegungsweg der Werkzeuge eingefahren wird, bis die gewünschte
Form vollständig aus Formteilen zusammengesetzt ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile derart zusammengesetzt
werden, daß das Grundformteil und gegebenenfalls weitere schon mit diesem zusammengefügte
Formteile gegen ein weiteres aufzusetzendes Formteil angehoben und dieses dann aus
seinem Oberformkasten gegen das Grundformteil und gegebenenfalls die weiteren schon
mit diesen verbundenen Formteile herausgedrückt wird.