[0001] Die Erfindung betrifft einen Beistellschrank mit einem Beschlag.
[0002] Bei Büromöbelprogrammen ist es möglich, auf die Oberseite eines Beistellschranks
eine größere Arbeitsplatte abzustützen und diese Arbeitsplatte dort zu befestigen.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung wird deshalb darin gesehen, einen derartigen Beistellschrank
zu verbessern.
[0004] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch die im Anspruch angegebenen Maßnahmen.
Durch den Beschlag wird es möglich, eine Arbeitsplatte seitlich am Beistellschrank
einzuhängen, wodurch die Oberseite des Beistellschranks, die gewöhnlich selbst als
Arbeitsplatte ausgebildet ist, nicht überdeckt wird, sondern weiterhin als Arbeitsfläche
zur Verfügung steht.
[0005] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel,
sowie aus den Unteransprüchen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine raumbildliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Beistellschranks und einer
an diesem zu befestigenden Arbeitsplatte,
- Fig. 2
- eine raumbildliche Darstellung des in Fig. 1 rechten Beschlags,
- Fig. 3 und 4
- raumbildliche Darstellungen des in Fig. 1 linken Beschlags, und
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines Beistellschrankes und einer daran eingehängten Tischplatte,
teilweise im Schnitt.
[0006] Fig. 1 zeigt einen Beistellschrank 10 mit einem Corpus 11 und einer darauf lösbar
befestigten Arbeitsplatte 12, die in Fig. 1 nur gestrichelt angedeutet ist. Der Beistellschrank
10 hat bei diesem Ausführungsbeispiel drei Schubladen 14, 15 und 16, doch könnte er
naturgemäß auch mit einer Türe, einem Rolladen oder dergleichen versehen sein.
[0007] Wie Fig. 1 zeigt, besteht das Problem, an einem solchen Beistellschrank 10 eine Arbeitsplatte
20 einzuhängen, welche hier z. B. auf ihrer Unterseite mit Zargen 21, 22 versehen
ist. An den in Fig. 1 rechten Enden dieser beiden Zargen ist jeweils ein Eingriffselement
23 bzw. 24 befestigt, z. B. von der Art, wie es in dem DE - Gbm 8 809 657 ausführlich
beschrieben ist. Zur Vermeidung von Längen wird auf den Inhalt dieser Gebrauchsmusterschrift
Bezug genommen.
[0008] Gewöhnlich werden solche Tisch- bzw. Arbeitsplatten 20, die also keine Tischfüße
haben, an anderen Tischen eingehängt, wie das der genannten Gebrauchsmusterschrift
zu entnehmen ist. Jedoch kann auch die Forderung auftreten, eine solche Platte 20
an einem Beistellschrank 10 in einfacher Weise lösbar zu befestigen, ohne dazu Werkzeug
zu benötigen.
[0009] Hierzu ist, wie bereits beschrieben, die Arbeitsplatte 12 des Beistellschranks 10
abnehmbar gestaltet. Auf der Oberseite des Corpus 11 sind im Bereich der vier Ecken
vier Lochpaare 25 vorgesehen, und zum Einstecken in diese Lochpaare 25 sind Beschläge
30, 31 vorgesehen, deren Form im einzelnen aus den Fig. 2 bis 4 hervorgehen.
[0010] Wie man z. B. Fig. 1 entnimmt, sind die Beschläge 30, 31 zueinander spiegelbildlich
ausgebildet. In Fig. 1 ist auf der linken Seite des Beistellschrankes 10, von vorne
gesehen, hinten ein Beschlag 30 und vorne ein Beschlag 31 angeordnet. Auf der rechten
Seite des Beistellschrankes 10 würde vorne ein Beschlag 30 und hinten ein Beschlag
31 angeordnet, wie das für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich ist.
[0011] Die Teile des Beschlags 30 werden im folgenden mit normalen Bezugszeichen bezeichnet,
die des Beschlags 31 mit denselben Bezugszeichen mit nachgestelltem Apostroph. So
hat der Beschlag 30 einen oberen, im montierten Zustand waagerechten Abschnitt 35,
an dem zwei senkrecht nach unten verlaufende Zapfen 36, 37 (zum Eingriff in ein Lochpaar
25) befestigt sind. In der gleichen Weise hat der Beschlag 31 einen oberen waagerechten
Abschnitt 35' mit daran befestigten Zapfen 36', 37'.
[0012] An den oberen waagerechten Abschnitt 35 bzw. 35' schließt sich ein senkrecht nach
unten verlaufender Abschnitt 38 bzw. 38' an, dessen Innenseite 39 bzw. 39' im montierten
Zustand gegen die Seitenwand 42 des Corpus 11 anliegt, während die untere Seite 43
bzw. 43' des oberen waagerechten Abschnitts 35 bzw. 35' gegen die Oberseite des Corpus
11 anliegt, wenn der betreffende Beschlag 30 oder 31 am Corpus 11 befestigt ist.
[0013] Das Befestigen der Beschläge 30, 31 am Corpus 11 erfolgt also einfach dadurch, daß
man nach dem Entfernen der Arbeitsplatte 12 die Zapfen 36, 37 in das gewünschte Lochpaar
25 einsteckt. Dabei legt sich die Unterseite 43 bzw. 43' flächig gegen die Oberseite
des Corpus 11, und die Innenseite 39 bzw. 39' legt sich flächig gegen die Seitenwand
42 des Corpus 11. Dadurch ist der betreffende Beschlag 30 bzw. 31 formschlüssig mit
dem Corpus 11 verbunden, kann also nicht wackeln, kann jedoch bei Bedarf jederzeit
sehr einfach und ohne Werkzeuge wieder entfernt werden, nämlich durch einfaches Herausziehen
nach oben. - Die Arbeitsplatte 12 hat auf ihrer Unterseite
Aussparungen 60 (vgl. Fig. 5) zur Aufnahme der oberen waagerechten Abschnitte 35 bzw. 35', so daß sie nach Anbringen
der Einhängebeschläge 30, 31 wieder am Corpus befestigt werden kann und die Einhängebeschläge
30, 31 von oben nicht sichtbar sind.
[0014] An seinem unteren Ende geht der vertikal nach unten verlaufende Abschnitt 38 bzw.
38' über in einen unteren waagerechten Abschnitt 45 bzw. 45'. Wie z. B. aus Fig. 4
klar hervorgeht, erstreckt sich dieser untere waagerechte Abschnitt seitlich nach
außen, und an seinem äußeren Ende ist jeweils ein Langloch 48 bzw. 48' vorgesehen,
dessen Längsachse 49 bzw. 49' senkrecht zur Ebene des Abschnitts 38 bzw. 38' (und
damit - in montiertem Zustand - senkrecht zur Ebene der Seitenwand 43) verläuft, während
seine Öffnung den unteren waagerechten Abschnitt 45 bzw. 45' senkrecht durchdringt
und deshalb im montierten Zustand senkrecht verläuft, wie das die Zeichnungen klar
zeigen.
[0015] Die Langlöcher 48 bzw. 48' sind so ausgebildet, daß sie die (im wesentlichen identischen)
Eingriffselemente 24 bzw. 23 satt aufnehmen können. Dies ist in Fig. 1 durch die strichpunktierten
Linien 50 angedeutet. Der Abstand der Langlöcher 48, 48' voneinander im montierten
Zustand entspricht dem Abstand der Eingriffsglieder 23 und 24, und er entspricht etwa
der Länge der Seitenwand 42 des Beistellschranks 10.
[0016] Bei der Montage der Tischplatte 20 wird diese zunächst mit ihren eingriffsgliedern
23, 24 auf die länglichen Öffnungen 48' bzw. 48 aufgesetzt, wobei die Eingriffsglieder
23, 24 noch nicht voll eindringen. Dann werden die Eingriffsglieder 23, 24, z. B.
durch einen Schlag mit der Faust auf die Tischplatte 20, vollends zum Einrasten in
den Langlöchern 48' bzw. 48 gebracht. Hierdurch entsteht eine stabile Verbindung zwischen
der Arbeitsplatte 20 und dem Beistellschrank 10.
[0017] Bei der Demontage werden in der gleichen Weise die Eingriffsglieder 23, 24 zunächst
aus ihrer Rastung in den Langlöchern 48' bzw. 48 befreit, liegen aber noch auf den
unteren waagerechten Abschnitten 45 bzw. 45' auf. Erst wenn die Eingriffsglieder an
allen vier Ecken der Arbeitsplatte 20 auf diese Weise aus ihrer Rastung befreit sind
und die Arbeitsplatte nur noch lose aufliegt, wird sie dann aufgenommen und weggetragen.
Dadurch wird ermöglicht, daß eine einzige Person eine solche Arbeitsplatte sowohl
montiert wie demontiert, was in der Praxis einen großen Vorteil darstellt.
[0018] Naturgemäß könnte man statt zweier spiegelbildlicher Beschläge 30, 31 auch einen
einzigen Beschlag verwenden, der beide Funktionen in sich vereint, doch würde dieser
dadurch schwerer. Zur sicheren Befestigung haben sich zwei senkrechte Zapfen 36, 37
(bzw. 36', 37') als zweckmäßig erwiesen, doch wäre naturgemäß auch eine größere oder
kleinere Zahl solcher Zapfen möglich, wobei auch deren Querschnittsform beliebig variierbar
ist. Auch sonst sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Modifikationen und Abwandlungen
möglich.
1. Beistellschrank, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seite (42) desselben mindestens
ein Beschlag (30, 31) vorgesehen ist, welcher eine im wesentlichen waagerechte Auflage
(45, 45') und eine darin vorgesehene Ausnehmung (48, 48') aufweist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung als längliche
Ausnehmung (48, 48') ausgebildet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse (49, 49') der
länglichen Ausnehmung (48, 48') im wesentlichen senkrecht zu der Seite (42) des Beistellschranks
(10) verläuft, an welcher der Beschlag (30, 31) angeordnet ist.
4. Beistellschrank nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschlag (30, 31) zwei unter einem rechten Winkel zueinander verlaufende Flächen
(39, 43, 39', 43') aufweist, welche im montierten Zustand gegen eine Fläche im Bereich
der Oberseite bzw. eine Seitenfläche (42) des Beistellschranks (10) anliegen.
5. Beistellschrank nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschlag (30, 31) am Beistellschrank (10) eingehängt ist.
6. Beistellschrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag (30, 31)
mit mindestens einem zapfenartigen Vorsprung (36, 37, 36', 37') zum Eingriff in mindestens
eine hierzu komplementäre, im wesentlichen vertikale Ausnehmung (25) im Bereich der
Oberseite des Beistellschranks (10) versehen ist.
7. Beistellschrank nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine im wesentlichen vertikale Ausnehmung (25) an der Oberseite
des Corpus (11) des Beistellschranks (10) und unterhalb einer Deckplatte (12) desselben
angeordnet ist.
8. Beistellschrank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatte (12) auf
ihrer Unterseite mit einer Aussparung (60) für den mindestens einen Beschlag (30,
31) versehen ist.
9. Beistellschrank nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Breitseite (42) des Beistellschranks (10) zwei Beschläge (30, 31) vorgesehen
sind, wobei der Abstand der Ausnehmungen (48, 48') dieser Beschläge voneinander im
wesentlichen der Breite dieser Breitseite (42) entspricht.
10. Beistellschrank nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Beschläge
(30, 31) im wesentlichen spiegelbildlich zueinander ausgebildet sind.