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(11) | EP 0 444 563 A2 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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(54) | 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-salze, deren Herstellung und Verwendung |
(57) Beschrieben werden 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-salze der allgemeinen Formel
worin R entweder eine Ammonium-Gruppe der allgemeinen Formel in der R₁, R₂ und R₃ gleichbedeutend oder verschieden sind und ein Wasserstoffatom, eine Niederalkyl- oder eine Cycloalkyl-Gruppe darstellen oder worin R ein Alkalimetallatom bedeutet. Diese Salze gemäss Formel I werden durch Umsetzung von reinem 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on, von 1,3-Cyclobutandion oder von einem 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on enthaltenden Destillations-rückstand der Diketen-Produktion mit einer Base erhalten. Als Base kann ein Amin der allgemeinen Formel worin R₁, R₂ und R₃ die genannte Bedeutung haben oder ein Alkalimetallalkoholat oder ein Alkalimetallhydroxid eingesetzt werden. Die Salze gemäss Formel I sind geeignet zur Herstellung von Quadratsäure, indem sie in einer ersten Stufe halogeniert und dann in einer zweiten Stufe zur Quadratsäure hydrolysiert werden. |
Beispiel 1
Herstellung von 1,3-Cyclobutandion ausgehend von Triketen
Beispiel 2
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-diethylammonium-salz
a) In 40 g Essigester wurden 2,1 g 1,3-Cyclobutandion (23,0 mMol) suspendiert. Zu
dieser Suspension wurde bei 20°C innerhalb 15 Min. eine Lösung von 1,84 g Diethylamin
(25,0 mMol) in 10 g Essigsäureethylester zugetropft.
Nach 1 Stunde Rühren bei Raumtemperatur wurde die Suspension abfiltriert und anschliessend
getrocknet. Es wurden 3,05 g des Titelproduktes mit einer Reinheit (nach HPLC) von
93,7%, entsprechend einer Ausbeute von 79,2%, bezogen auf Cyclobutandion, erhalten.
Smp: 93° C - 94°C
b) Zu einer Lösung von 3,25 g 3-Acetoxy-2-cyclobutenon-1-on (Triketen, Gehalt, 97%;
25,0 mMol) in 40 g Essigsäureethylester, wurde bei 20°C innerhalb von 18 Min. eine
Lösung von 3,67 g Diethylamin (99,5%; 50,0 mMol) in 10 g Essigester zugetropft. Das
Reaktionsgemisch wurde noch 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt, dann abfiltriert
und unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 3,75 g des Titelproduktes mit einer Reinheit von 94,1% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 89,8%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on, erhalten.
Smp: 94°C - 96°C
Beispiel 3
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-cyclohexyldime-thylammoniumsalz
a) Zu einer Suspension von 2,1 g 1,3-Cyclobutandion (91,9%; 23,0 mMol) in 40 g Essigester
wurde bei 20°C in 15 Min. eine Lösung von 3,21 g N,N-Dimethylcyclohexylamin (99%;
25,0 mMol) in 10 g Essigsäureethylester zugetropft.
Nach 1 Stunde Rühren bei Raumtemperatur wurde die Suspension abfiltriert und unter
Vakuum getrocknet. Es wurden 4,27 g des Titelproduktes mit einer Reinheit von 94,8%
(nach HPLC), entsprechend einer Ausbeute von 83,3%, bezogen auf Cyclobutandion, erhalten.
Smp: 88°C - 90°C
b) 3,24 g 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on (Triketen, 25,0 mMol) wurden in 1,90 g absolutem
Ethanol (41,3 mMol) und 40 g Essigester gelöst. Zu dieser Lösung wurden bei 20°C innerhalb
von 20 Min. 6,45 g Cyclohexyldimethylamin (99%; 50,0 mMol), gelöst in 10 g Essigsäureethylester,
zugetropft. Nach 2 Stunden Rühren bei Raumtemperatur wurde die Suspension abfiltriert
und unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 4,09 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von 94,5% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 73,2%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on (Triketen), erhalten.
Smp: 91,5°C - 92,4°C
Beispiel 4
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexylme-thylammoniumsalz
a) Zu einer Suspension von 2,11 g 1,3-Cyclobutandion (23,0 mMol) wurde bei 20°C eine
Lösung von 4,99 g Dicyclohexylmethylamin (25,0 mMol) in 10 g Essigsäureethylester
zugetropft und 1 Stunde lang gerührt.
Nach weiteren 30 Min. Rühren bei 5°C wurde die Suspension abfiltriert und unter Vakuum
getrocknet.
Es wurden 5,53 g des Titelproduktes mit einer Reinheit von 94,7% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 81,4%, bezogen auf Cyclobutandion, erhalten.
Smp: 91,4°C - 92,6°C
b) 3,24 g 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on (Triketen, 97,5%; 25,0 mMol) wurden in 1,9 g
Ethanol (41,3 mMol) und 40 g Essigester gelöst. Zu dieser Lösung wurden bei 20°C in
15 Min. 9,83 g Dicyclohexylmethylamin (98,9%; 50,0 mMol), gelöst in 10 g Essigsäureethylester,
zugetropft und 1 Stunde lang bei Raumtemperatur gerührt.
Nach einer weiteren Stunde Rühren bei 5°C wurde die Suspension abfiltriert und unter
Vakuum getrocknet.
Es wurden 3,21 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von 94,5% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 43,5%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on, erhalten.
Smp: 91,4°C - 92,4°C
Beispiel 5
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexyl-ammoniumsalz
a) Zu einer Suspension von 3,0 g 1,3-Cyclobutandion (97%; 34,6 mMol) in Essigsäureethylester
(52,2 ml) wurde bei 20°C in 15 Min. eine Lösung von 7,1 g Dicyclohexylamin (98%; 38,3
mMol) in 15 ml Essigsäureethylester, zugetropft. Nach 1 Stunde Rühren bei Raumtemperatur
wurde die Suspension 4 Mal mit Essigsäureethylester gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 9,4 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von 94,7% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 96,7%, bezogen auf Cyclobutandion, erhalten.
Smp: 188°C - 188,7°C
b) 1000 g Destillationsrückstand der Diketen-Produktion, enthaltend 22,0% 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on
(1,74 Mol), wurden in 1078 ml Essigsäureethylester ( 970 g) gelöst. Zu dieser schwarzen
Lösung wurden bei 10°C innerhalb von 60 Min. 707,4 g Dicyclohexylamin (98%; 3,81 Mol)
zugetropft. Nach 90 Min. Rühren bei +10°C wurde die Suspension abfiltriert, 3 Mal
mit Essigsäureethylester aufgeschlämmt und unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 518 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von 65,5% (HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 73,4%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobutenon-1-on, erhalten.
Smp: 169,7°C - 172,4°C
Reinigung:
259 g 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexyl-ammoniumsalz (roh; 65,5%; 0,64 Mol)
wurden in 207,2 g Eisessig und 310,8 g Essigsäureethylester suspendiert und 2 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Das Produkt wurde 3 Mal mit Essigsäureethylester gewaschen
und unter Vakuum getrocknet. Es wurden 176 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von
90,2% (nach HPLC), erhalten entsprechend einer Ausbeute von 93,6%.
Smp: 188°C - 190°C
Beispiel 6
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-ammoniumsalz
a) Zu einer Lösung von 2,16 g 1,3-Cyclobutandion (97%; 25,0 mMol) in 25 g Acetonitril
wurde bei 20°C innerhalb von 10 Min. eine Lösung von 0,425 g Ammoniakgas (25 Mol)
in 25 g Acetonitril zugetropft.
Nach 30 Min. Rühren bei Raumtemperatur wurde die Suspension abfiltriert, mit Acetonitril
(10 ml) gewaschen und unter Vakuum getrocknet. Es wurden 1,48 g des Titelproduktes
mit einem Geghalt von 78% (nach HPLC), entsprechend einer Ausbeute von 47,0%, bezogen
auf Cyclobutandion, erhalten.
Smp: 94°C -96°C
b) In eine Lösung von 6,5 g 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on (Triketen; 97%; 50,0 mMol)
in 58,5 g Acetonitril, wurden bei 2°C in 30 Min. 3,1 g Ammoniakgas (182,3 mMol) eingeleitet.
Das Reaktionsgemisch wurde weitere 30 Min. bei 2°C gerührt, dann abfiltriert, anschliessend
mit Acetonitril (20 ml) gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 4,88 g des Titelproduktes mit einem Gehalt (nach HPLC) von 94%, entsprechend
einer Ausbeute von 90,7%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on, erhalten.
Smp 109°C - 110°C
Beispiel 7
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-natriumsalz
a) Zu einer Lösung von 1,74 g 1,3-Cyclobutandion (97%; 20,0 mMol) in 20 g Acetonitril,
wurde bei 20°C in 20 Min. eine Lösung von Natriumethanolat enthaltend 0,506 g Natrium
(22 mMol) in 15 g absolutem Ethanol, zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde noch 15
Min. bei Raumtemperatur gerührt, dann abfiltriert und unter Vakuum getrocknet. Es
wurden 1,58 g des Titelproduktes mit einer Reinheit von 92,6% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 69,0%, bezogen auf Cyclobutandion, erhalten.
Smp: > 280°C
b) Zu einer Lösung von 3,23 g 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on (Triketen, 97,5%; 25,0 mMol)
in 20 g Acetonitril wurde bei 20°C innerhalb von 15 Min. eine Lösung von 1,099 g Natriumhydroxid
(27 mMol) in absolutem Ethanol (10g) zugetropft.
Nach ca. 2 Stunden Rühren wurde die Suspension bei Raumtemperatur abfiltriert, mit
Acetonitril (5 ml) gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 2,38 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von 87,2% (nach HPLC), entsprechend
einer Ausbeute von 89,8%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on, erhalten.
c) Zu einer Lösung von 28,4 g Destillationsrückstand aus der Diketen-Produktion mit
einem Gehalt von 44,4% 3-Acetoxy-2-cyclobutenl-on (Triketen; 98 mMol) in 250 g Essigsäure-ethylester
wurde in 45 Min. bei 10°C eine Lösung von 4,6 g Natriumhydroxid (115 mMol) in 75 g
absolutem Ethanol zugetropft. Die Suspension wurde filtriert. Der Rückstand wurde
unter Vakuum getrocknet.
Es wurden 17,1 g des Titelproduktes mit einem Gehalt von 46,7% (nach HPLC) entsprechend
einer Ausbeute von 75,3%, bezogen auf 3-Acetoxy-2-cyclobuten-1-on, erhalten.
Beispiel 8
Herstellung von 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-kaliumsalz
Beispiel 9
Herstellung von Quadratsäure
a) 3,66 g (50.mMol) 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexylammoniumsalz wurden in
Methylenchlorid (100 ml) suspendiert und auf -20°C abgekühlt. Dann wurden 10,63 g
(150 mMol) Chlorgas eingeleitet. Nach einer Reaktionszeit von 30 Minuten wurde unter
Rühren auf Raumtemperatur erwärmt, Methylenchlorid am Rotavapor abdestilliert, und
Essisäureethylester (100 ml) zugegeben.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und die Mutterlauge am Rotavapor eingeengt.
Der so erhaltene Rückstand (11,63 g) wurde mit konzentrierter Schwefelsäure (25 ml)
15 Stunden lang bei 100°C gerührt. Nach Abkühlen im Eisbad wurde der Niederschlag
abfiltriert, anschliessend 3 Mal mit Aceton (20 ml) gewaschen und 15 Stunden bei 50°C
und 50 mbar getrocknet. Es wurden 1,22 g graues Pulver mit einem Gehalt von 88% Quadratsäure,
entsprechend einer Ausbeute von 19%, bezogen auf 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-cyclohexylammoniumsalz,
erhalten.
b) 73,2 g (1 Mol) 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexylammoniumsalz wurden in Essigsäureethylester (1,5 l) suspendiert und anschliessend auf 0°C abgekühlt. Unter Rühren wurden 474,5 g Brom (3 Mol) in Essigsäureethylester (500 ml) hinzugegeben. Der Niederschlag wurde nach 30 Minuten abfiltriert und 2 Mal mit Essigsäureethylester (250 ml) gewaschen. Mutterlauge uns Waschlösungen wurden vereinigt und eingeengt. Es verblieben 442,75 g Rückstand. Anschliessend wurden 415,25 g dieses Rückstandes zu Wasser (34 g) und Schwefelsäure (500 ml) zugegeben. Nach 12 Stunden Rühren bei Raumtemperatur wurde der Niederschlag abfiltriert und 2 Mal mit Aceton (100 ml) gewaschen. Es wurden 111,47 g weisses Titelprodukt mit einem Quadratsäuregehalt von 94,6%, entsprechend einer Ausbeute von 92,45%, bezogen auf eingesetztes 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-di-cyclohexylammoniumsalz, erhalten.
c) 3,66 g (50 mMol) 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexyl-ammoniumsalz wurden in
Essigsäureethylester (100 ml) suspendiert. Anschliessend wurden bei Raumtemperatur
20,25 g Sulfurylchlorid (150 mMol) unter Rühren zugetropft.
Nach einer Reaktionszeit von 1 Stunde wurde mit Essigsäureethylester (50 ml) aufgeschlämmt,
dann filtriert, und das Filtrat am Rotavapor eingeengt. Es blieben 11,7 g eines halbflüssigen
Rückstandes zurück.
11,7 g dieses Materials wurden zu konzentrierter Schwefelsäure (25 ml) und Wasser
(1,7 g) zugegeben. Nach einer Reaktionszeit von 2 Stunden wurde der Rückstand abfiltriert
und 4 Mal mit Aceton (5 ml) gewaschen. Es wurden 1,3 g Titelprodukt mit einem Quadratsäuregehalt
von 92,29%, entsprechend einer Ausbeute von 23,14% bezogen auf eingesetztes 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexylammoniumsalz,
erhalten.
d) 3,66 g (50 mMol) 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexylammoniumsalz wurden in
Essigsäureethylester (100 ml) suspendiert. Nach Zugabe von 3,95 g Brom (25 mMol) in
20 Minuten wurden 16,87 g Sulfurylchlorid (125 mMol) in 30 Minuten unter Rühren zugetropft.
Nach einer Reaktionszeit von insgesamt 105 Minuten wurde der Niederschlag 2 Mal mit
Essigsäureethylester (50 ml) gewaschen Mutterlauge und Waschlösungen wurden vereinigt
und eingeengt.
Der Rückstand (11,32 g) wurde zu konzentrierter Schwefel-säure (25 ml) und Wasser
(1,7 g) bei 100°C zugegeben. Nach einer Reaktionszeit von 2 Stunden wurde der Rückstand
abfiltriert und 4 Mal mit Aceton (5 ml) gewaschen. Es wurden 5,26 g weisses Titelprodukt
mit einem Quadratsäuregehalt von 92,7%, entsprechend einer Ausbeute von 85,4%, bezogen
auf eingesetztes 3-Hydroxy-2-cyclobuten-1-on-dicyclohexylammoniumsalz, erhalten.
Beispiel 10:
Herstellung von 1,3-Cyclobutandion ausgehend von 1,3-Cyclobutandion-dicyclohexylammoniumsalz